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grundbahnhof Wilhelmplak bzw. für Spandau , Am Markt 1 und 6, Fernsprecher Spandau Nr. 415 statt. Telephonische Auskünfte durch Amt Wilhelm 7300-7303 oder Bezirksamt Charlottenburg , Neben= anschluß 273.

Wie man sich nebenverdienst verschafft!

Goa ( Portugiesisch- Indien) sucht Kräfte für seine Firma Compannia| amt, Charlottenburg , Spreestraße 31 in der Nähe vom Unter­Luso Alemana". Es handelt sich um ein un lauteres Angebot. Die Firma besteht nur dem Namen nach. Mehrere junge Deutsche, die sich im vorigen Jahre von Lauterbach haben verpflichten lassen, haben die schlechtesten Erfahrungen mit ihm gemacht. Die Entloh­nung war gänzlich unzulänglich bemessen, Gehalt erhielten sie aber überhaupt nicht, so daß sie schließlich die Heimreise antreten mußten. Es ist zu befürchten, daß in der nächsten Zeit noch häufiger der Versuch gemacht wird, die Gutgläubigfeit von Deutschen , die aus­wandern möchten, zu mißbrauchen. Es empfiehlt sich daher, über die Zuverlässigkeit eines jeden Arbeitsangebots nach dem Ausland vor her bei einer öffentlichen Auswandererberatungsstelle Erkundigungen einzuziehen, in Berlin bei der Gemeinnützigen öffentlichen Aus­wandererberatungsstelle, Berlin W. 10, Königin- Augusta- Str. 19 III, der früheren Hauptauskunftsstelle des Reichswanderungsamts.

Die lebenden" Tongruben.

Bor kurzem wurden hier die verfunfenen und vergessenen Ton­gruben in der Gegend zwischen Hermsdorf und Weidmannsluft ge= childert, die fic, noch während des Abbaues mit Grundwasser füllten und heute zu hübschen Seen im Laufe des Flußtals geworden sinb. Aber es gibt auch in der Umgebung Berlins noch eine Tonindustrie, die blüht und gedeiht und die sich nach den Erfordernissen des Tages hauptsächlich mit der Ziegelherstellung beschäftigt.

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Aus den Geheimnissen der Inflationszeit. Wie noch in Erinnerung sein wird, wurden in den letzten Monaten der Inflationszeit die Hausfrauen und Konsumenten wie das Wild hin und hergeheht, trotzdem Waren genug da waren. Nach und nach kommt man den Geheimnissen jener Zeit auf die Spur und auch ein vorliegender Prozeß beleuchtet die Zustände jener Zeit.

In jener Inflationszeit wollten fich auch die Filialinhaberinnen und verfäuferinnen einer großen Lebensmittelhandlung, die zahl­reiche Geschäfte im Norden und Osten Berlins unterhält, eine

Heute, Sonnabend abend, und morgen, Sonntag vormittag, in allen Abteilungen Berlins

Flugblattverbreitung

Es ist Ehrenpflicht aller Mitglieder, an dieser wich­tigen Parteiarbeit teilzunehmen. Der Bezirksvorstand.

Abbau in Pankow .

Bürgerblod von Deutschnationalen bis Demokraten .

Im 19. Bezirk ( Pankow ) haben am 10. September 1924 die vereinigten bürgerlichen Parteien ihren Haß gegen das in seiner Zusammensetzung nicht ihren Wünschen entsprechende Bezirksamt Luft gemacht, indem sie den Abbau unseres Genossen, Bezirks­bürgermeister Rubig, und den des kommunistischen Stadtrats Menz beschlossen haben.

Zur Borgeschichte dieses Abbaues sei bemerkt, daß der Ausschuß für den Abbau von Bezirksamtsmitgliedern am 4. April 1924 be­schlossen hatte, vier befoldete Bezirksamtsmitglieder abzubauen, von der Bezirksversammlung wurde auf demokratischen Antrag die Zahl auf drei bemessen. Nachdem der Magistrat für den Abbau zwei Bezirksamtsmitglieder bestimmt hatte, wurde von dem demokrati­schen Borsteher der Ausschuß vor etwa 8 Tagen zusammengerufen und in dieser Sigung erklärten die gesamten bürgerlichen Ber­treter scheinheilig über die Personenfrage überhaupt noch nicht ver­handelt zu haben und die Personen erst in der Bezirksversammlung nennen zu wollen. Hierzu lag ein von allen bürgerlichen Parteien gestellter Antrag auf geheime Sigung vor, der gegen den Protest der sozialistischen Ver­treter angenommen wurde, weil angeblich der Anstand es geböte, die für die betreffenden Personen unliebsamen Dinge nicht öffentlich zu verhandeln. Eigenartig wirfte es jedoch, daß die von bürgerlicher Seite nunmehr zu erwartende Liste der Untugenden ausblieb. Man beschränkte sich lediglich darauf, den§ 20 Absah 1 der PAV., der von dem Wert der dienstlichen Leistungen spricht, anzuführen. Trotzdem von unserer Seite ge­eignete Vorschläge gemacht wurden, die eine wirkliche Ersparnis bringen, hat man doch den in jeder Weise gegen den§ 21 der PAB. verstoßenden Beschluß gefaßt, der es verbietet, von politischen Erwägungen beeinflußt abzubauen. Damit die Sache so schnell wie möglich geht, hat die bürgerliche Mehrheit die Einspruchsfrist auf drei Tage und auch gleich eine neue Sigung zum 17. d. M. angefeht, nachdem man die Wahl eines Ausschusses zur Entgegennahme der Einsprüche abgelehnt hatte. Darauf hat man noch den völlig un­öffentlich abzuhalten. Man sieht, im Bezirt Pantow feiert der geschäftsordnungsmäßigen Beschluß gefaßt, die nächste Sigung nicht­Bürgerblock Triumphe, und die Demotraten tanzen an der Strippe der Völkisch- Nationalen.

Ganz in der Nähe von Werder , dem Ort der Obstgärtner, liegt Glindow , das im Laufe der Jahre ein Ort der Ziegler geworden ist. Im Geologischen Wanderbuch für die Umgegend von Berlin " schildert Dr. Menzel die Zusammensehung dieses Tonvorkommens. Sicher ist die Ziegelindustrie hier schon sehr alt und geht gewiß zurück bis in die Zeit der Lehniner Mönche. Die Tone, die hier nebeneinnahme verschaffen: dabei verfielen sie auf ein recht bedent­gegraben werden, haben in der Wissenschaft den Namen Glindower liches Mittel. Sie legten nämlich einen Teil der Ton erhalten. In der Tiefe schaut der Ton als Tiefstes in dunkel- Lebensmittel am Vormittag bei Seite und war­grauer Farbe zu uns herauf. Ueber ihm liegen helle Sande, die hinteten die Dollarsteigerung während der Mittagspause und wieder kiesig werden, ferner gelbe Mengelsande, die wohl auch ab, um dann die Waren auf eigene Rechnung zu dem höheren stellenweise in feine sandige Lehme übergehen. Als oberste Schicht eigene Tasche steckten. Durch die sich immer mehr ver­Preise zu verkaufen, wobei sie den Mehr verdienst in die deckt alles ein schichtungsloser, steiniger Sand zu, in dem oft große ringernden Einnahmen in seinen Filialen wurde schließlich der Steine liegen. Er geht an anderer Stelle in Geschiebelehm über Geschäftsinhaber stußig und entdeckte die Ursache. Ein halbes und ist der Absatz der letzten Vereisung. Am Rande der kleinen Duhend Filialleiterinnen und-verkäuferinnen sowie Lehrmädchen Schlucht zur Rechten ist er weggewaschen, nur wenige Reste von wurden zusammen mit mehreren ihrer Verlobten wegen Unter­ihm find noch erhalten geblieben. Hier stoßen die unteren Sande schlagung und Hehlerei, fomie wegen Preistreiberei unter Anklage durch ihn hinduch bis an die Oberfläche. Weiter nach der Höhe zu gestellt. Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals. Das Schöffengericht Berlin- Mitte hatte die Filial. wird er mächtiger. Die darunter liegenden Sande mun find ur­inhaberinnen zu je drei Monaten, Verkäuferinnen Die Verkehrsdeputation beriet in ihrer gestrigen sprünglich wohl auch flechgelagert gewesen, in ihnen finden sich und Lehrmädchen zu je einem Monat Gefängnis verurteilt. In den Sigung ein von der Tiefbauverwaltung vorgelegtes Projekt auf Urteilsgründen war die Handlungsweise der Ange- Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals. Dieser Vorschlag wurde Lagen, erfüllt mit, braunen Holzresten, zwischen denen wohl hier flagten als eine besonders verwerfliche bezeichnet im Brinzip allgemein begrüßt. Der Kanal ist in den Jahren 1845 und da auch Bernstein vorkommt. In Nestern der rasch sich aus­worden, da sie in der Zeit der großen Not, als die Lebensmittel bis 1850 unter ganz anderen Bedingungen gebaut und heute als feilenden Lager fanden sich gelegentlich in diesen Sanden große tnapp waren und im Preise stiegen und zahlreiche Personen ver- Ranal vollständig überflüffig geworden. Die anliegende Mengen von Gehäuser der Paludina diluviana, aber in abgerolltem geblich nach Waren anstanden und auch aus Hunger Ge- Bevölkerung wird es sicher begrüßen, wenn an Stelle der nicht Zustand auf sekundärer Logerstätte, verschwemmt und zerbrochen, fchäfte plünderten, weil sie die hohen Preise nicht be- sehr wohlriechenden Wasserflächen Grünflächen ein Zeichen, deß fie aus ihren tieferen Lagerstätten späterhin durch zahlen konnten, den ärgsten Wucher mit den Lebensmitteln ihrer und Anlagen entstehen werden. Die Aufbringung der nicht un­das Eis verschleppt, wieder ausgewaschen und in den Sand ein- Firma getrieben hatten. Gegen das Urteil war Berufung eingelegt wesentlichen Kosten wird dadurch etwas erleichtert werden, daß die worden und die Straffammer des Landgerichts I kam zu einer gebettet worden find. In dem Sande eingelagert finden sich dann milderen Auffassung des Falles. Die Berteidigung führte als straf- AEG.- Bahn vom Hermannplah nach Gesundbrunnen und die projektierten Untergrundbahnen die Mergelfande und fandige Tonbänke, die meist von gelber Farbe mildernd aus, daß auch die Verkäuferinnen genau so wie das Publi- städtische Bahn von Treptow nach Moabit ), mit deren Bau in ab­sind und in denen auch mitunter schichtweise feine Rohlepartitelchen tum unter der wirtschaftlichen Notlage gelitten hätten und daß auch sehbarer Zeit zu rechnen ist, bei Zuschüttung der Bahn auf die tost­zwischengelagert find. Nach unten folgt der blaue Ton, der meist auf sie das schlechte Beispiel der Zeit, in der alle Welt sich einen spielige Untertunnelung verzichten und als reine Unterpflasterbahnen feingeschichtet oder gebändert ist und cus abwechselnd tonigeren und Nebenverdienst zu schaffen versuchte, eingewirkt habe. Die Straf- geführt werden können. Die Ersparnisse, die dadurch zu erzielen find, feinfandigeren Bartien besteht. Er ist falfreich, foffilfrei und enthält fammer rechnete den Angeklagten im Gegensatz zu dem Schöffen werden voraussichtlich ausreichen, um die Kosten für das aus städte­oft größere und feinere Gerölle. Seiner Entstehung nach gehört gericht diese Momente als Milderungsgrund an, fette die Strafen baulichen Gründen sicher zu begrüßende Projekt zu tragen. Allerdings er wohl en das Ende der mittleren Eiszeit und ist am Schlusse der wesentlich herab und gewährte den Angeklagten außerdem Be- wird es von der Aufstellung des Projekts bis zu feiner endgültigen selben fernab von den Schmelzwassern in großen ruhigen Buchten, währungsfrist gegen Zahlung von Bußen von 100 bis 200 m. Durchführung noch ein langer Weg sein. Es find dazu noch lange die gleichsam als Blärbecken dienten, entstanden. Er liegt denn auch Berhandlungen mit den Reichsbehörden nötig, deren an vielen Stellen unmittelbar dem Geschiebelehin cuf, bielfach aber Juftimmung nach der Verfassung erforderlich ist. Vielleicht wird folgt unter ihm erst noch eine Sandbildung, die technisch von großer es aber möglich sein, den Plan im Laufe von zwei bis drei Jahren Wichtigkeit fein kann, denn sie macht es überflüssig, in den Gruben zur Durchführung zu bringen. agrotagon eine Entwäfferungsanlage anzulegen, vielmehr genügt es, wenn sie vorhanden ist, daß am Boden der Grube ein Graben durch den Ton hindurch, hinein in den Sand, gezogen wird, um dem Wasser die Möglichkeit des Abfließens zu geben. In den Sanden, die über dem

Glindower Ton liegen, heben sich außer den Paludinenschalen und anderen Konchylienreften, die ebenfalls auf sekundärer Lagerstätte liegen, noch vereinzelt Knochen von Mammut, Rhinozerus und auch Hirsch gefunden.

Die Gewinnung des Tones geschieht so, daß in der Gegend der Sättel von oben her der Abraum fortgeräumt wird und die Ton­jättel freigelegt werden.

Der Verführer der eigenen Tochter.

Auch die Verführte wird bestraft.

Ein trübes Familienbild entrollte eine Verhandlung, die vor dem Großen Schöffengericht Tempelhof zur Verhandlung gelangte. Unter der Anklage der Blutschande hatte sich der Hilfsarbeiter L. zu­sammen mit seiner 25jährigen Tochter Klara zu verantworten.

Eines Tages war 2. auf dem zuständigen Bolizeirevier erschienen und hatte Anzeige erstattet, daß ein in demselben Hause wohnender W. seine Tochter vergewaltigt habe und daß dieser Gewaltatt nicht ohne Folgen geblieben wäre. Die Tochter hatte auch bald darauf einem Rinde das Leben geschenkt. Der auf diese Weise beschuldigte W. wies die Anschuldigung mit großer Entrüftung zurück. Es fiel auch auf, daß L., der zu Hause immer den strengen Bater gespielt hatte, den Verführer seiner Tochter in feiner eise zur Rede gestellt hatte. Außerdem ging im Hause auch das Gerücht um, daß der Vater mit der Tochter intime Beziehungen unter halte. In die Enge getrieben, hatte dann auch die Tochter unter Tränen schließlich eingestanden, daß die Beschuldigung gegen W. erfunden sei und daß der Erzeuger ihres unehelichen Kindes der eigene Vater fei, der sie, wenn er betrunken war, durch Drohungen und Gewalttätigkeiten gezwungen hätte, sich ihm hin­zugeben. Die Folge war eine Anflage gegen Vater und Tochter wagen Blutschande. Der Vater blieb auch vor Gericht bei seinen

Anschuldigungen gegen W., während die Tochter ihr Geständnis unter Tränen aufrecht erhielt. Das Gericht gelangte zu der vollen lleber­zeugung von der Schuld der Angeklagten und verurteilte L. zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus , während die Tochter fünf Monate Gefängnis erhielt, da angenommen wurde, daß sie ein Opfer der Gewalttätigkeit ihres Vaters geworden sei.

Lehrstellen- Vermittlung.

Das städtische Berufsamt Berlin- West , umfassend die Bezirke Charlottenburg , Tiergarten und Spandau , erhält durch die Schulverwaltung einige Monate vor dem Schulabgang diejenigen Knaben und Mädchen gemeldet, welche die Schule ver laffen. Eine große Anzahl hat sich bereits an das Berufsamt zwecks Beratung durch ihre praktisch erfahrenen und fachkundigen amtlichen Berufsberater gewendet; sie sind durch diese an Hand gutachtlicher Aeußerungen von Lehrer und Schularzt geprüft worden. Das Berufsamt ist daher in der Lage. über ein gut ge­fichtetes Lehrlingsmaterial zu verfügen, so daß die Lehrherren aller Berufe unter den Empfohlenen bestimmt die geeigneten Kräfte finden werden, zumal ein jeder von ihnen den festen Willen zur Arbeit und Neigung zu dem Beruf mitbringt. Die Lehr herren werden daher und nicht zulegt in ihrem eigenen Interesse dringend gebeten, ihre frei. werdenden Lehrstellen möglichst umgehend schrift lich oder telephonisch dem Berufsamt anzumelden. Die Vermittelung ist vollkommen kostenlos und erstreckt sich auf alle Zweige des Handels, des Handwerts, der Industrie, der Land- und Hauswirtschaft. Die Vermittlungstätigkeit findet werktäglich von 9 bis 1 Uhr, außer Sonnabend, im Berufs­

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Herabsehung der Werkstarife?

Die Berliner Werksverwaltungen beraten zurzeit über eine demnächst vorzunehmende herabjegung ihrer Tarife. Wie wir hören, foll beabsichtigt sein, den Larif für elektrische Kraft und Licht von 18 auf 16 Pf., für das Kubikmeter Wasser on 19 auf 17 Pf. herabzusehen und auch den Gaspreis Ueber die Ermäßigung verschiedenheiten. Schwierigkeiten ergeben sich nur bei der Herab­des Tarifs für Wasser und Elektrizität bestehen kaum noch Meinungs­fegung des Gastarifs. Sie sind in der augenblicklich schwierigen Lage der Gaswerte begründet, bei denen der Absatz der erzeugten Rotsmengen zurzeit auf ungewöhnliche Schwierigkeiten stößt. Be­trächtliche Mengen Rots einzelner Gaswerte fönnen zurzeit nicht abgesetzt werden. Dadurch verschlechtert sich die augenblickliche Finanzlage der Werte, die infolgedessen Bedenken tragen, in eine Ermäßigung der Tarife jetzt schon einzuwilligen. Es ist der Gedanke aufgetaucht, ähnlich wie bei den Elektrizitätswerten den Gastarif in eine Grundgebühr( Miete) und eine Leistungs gebühr für die abgenommene Gasmenge zu teilen. Wir möchten gerade bei den Gaswerten vor einer solchen Lösung von vornherein aufs entschiedenste warnen. Sie könnte nur anders als beim Elektrizitätstarist eine sehr ungerechte und unsoziale Maßnahme sein, die in diesem Fall bei den wird. Die Direktion der Gaswerte wird sich diesen Erwägungen Minderbemittelten sicher zu einer Berbeuerung des Tarifs führen wahrscheinlich selbst kaum verschließen. Wir hoffen, daß fie allen Bersuchungen ähnlicher Art, wenn sie an sie herantreten sollten, energischen Widerstand leistet. Wir sind auch der Meinung, daß die jegt beabsichtigte Ermäßigung der Tarife, die von der Oftoberstands­abnahme in Kraft treten soll, nur eine weitere Abschlagszahlung fein fann und daß der Abbau der Berliner Wertstarife damit noch feineswegs vollendet sein kann. Auch wenn diese Ermäßigungen erfolgt sind, wird noch ein erheblicher Spielraum für einen weiteren Abbau übrig bleiben, der namentlich dann wird erfolgen müssen, triebenen Erneuerungsarbeiten zu einer weiteren Steigerung der wenn die jetzt durchgeführten und mit beträchtlichen Mitteln be= Rentabilität der Werke geführt haben. Der ungeheure Vorteil der Einheitsgemeinde, die damit verbundene Zusammenlegung der Werke in wenige wirklich leistungsfähige Produktionsstätten, muß immer mehr auch darin zum Ausdruck kommen, daß Groß- Berlin die Stadt

mit den billigsten Werkstarifen wird.

Die vernünftige Organisation der Welt behandelt eine große öffentliche Rundgebung, die gelegentlich des Inter nationalen Geschichtstongrefies( einberufen von den entschiedenen Schulreformern 2. bis 4. Oftober Schöneberger Rat­haus) am 3. Oktober stattfindet. Hauptredner ist der römische Professor Dreft ano. Zahlreiche deutsche und ausländische Kultur­politiker find als Teilnehmer gemeldet. Programme und Tagungs­tarten( 8 m.) burch Werkfreude", Berlin , Magdeburger Str. 7.

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 13. September.

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. Nachrichten dienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. 12,55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr:

4.30-5.30 Uhr nachm.: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 5.45 Uhr nachm.: Vortrag des Herrn Schontek: Solang noch unter'n Linden. Vom Brandenburger Tor zum Schloß. Eine kulturhistorische Wanderung. 7.45 Uhr abends: Vortragsreihe: Südamerika ", I. Vortrag: Im subtropischen Brasilien ", Dr. phil Hugo Poetko( Buenos Aires ). 8.30-10 Uhr abends: Feuchtfröh­liche Kunst. Mitwirkende: Alfred Braun , Rezitation; Theodor Hieber( Staatsoper, Berlin ), Trinklieder; Das Cornettquartett der Staatsoper. Am Steinway - Flügel: Kapellmeister Otto Urack . An­Zeitansage, Sportnachrichten, Wetterdienst. 10.30-11.30 Uhr abends: schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Tanzmusik.

beiden

( die

Die Verkehrsdeputation nahm in derselben Sihung auch Kennt nis von weiteren Ausbauplanen der Straßenbahn. U. a. ist beab­fichtigt, die Straßenbahn auf der Heerstraße über den sollen Bohnsdorf und Lübars im Frühjahr des nächsten Bahnhof Heerstraße hinaus nach Spandau durchzuführen. Ferner Jahres Straßenbahnanschluß erhalten.

Fremdenheime gegen Abban der Wohnungswirtschaft. Auf der Tagung des Verbandes Deutscher Fremdenheime e. V. Sprach Wilhelm Muß- Königsberg i. Pr. über Wohnungswirt schaft und Fremdenheime. Das Gewerbe vertrage die durch eine Aufhebung der Zwangswirtschaft für gewerbliche Räume zu erwartende Mietssteigerung nicht. Es muß ungefäumt die Frage geklärt werden, ob derartige Räume als gewerblich anzusehen sind oder nicht. Die plögliche Freigabe der Wirtschaft würde zu einer verbreifachten Friedens miete führen, wobei ein leeres Zimmer unter Berücksichtigung der Abgaben 5,60 M. je Zag fosten würde. Auch andere Redner erklärten, daß ein Abbau der Zwangswirtschaft nur allmählich erfolgen könne.

WTB. meldet, in einzelnen Gemeinden in den letzten Das Angebot an möblierten gimmern hat, wie Monaten derartig zugenommen, daß ein besonderer Schuß der Mieter möblierter Bimmer nicht mehr notwendig erscheint. Der Reichsarbeisminister länder angeregt, die Wohnungszwangswirtschaft hat daher bei den Regierungen der für möblierte Räume in derartigen Gemeinden aufzu heben. Die Entscheidung, für welche Gemeinden die Aufhebung erfolgt, liegt bei den zuständigen Ministerien der Länder.

Wieder ein Opfer Haarmanns.

Ein neues Dpfer des Massenmörders Haarmann scheint ein iunger Mann geworden zu sein, der seit dem Herbst 1922 nicht wieder aufgetaucht ist. Es handelt sich um einen 18 Jahre alten tschechoslowakischen Staatsangehörigen, der bei war und fich hier eine Unterschlagung hatte zufchulden kommen einer Berliner Firma, wahrscheinlich einer Autofirma, angestellt laffen. Mit dem unterschlagenen Gelde war der junge Mann nach Hannover gefahren und ist dort in Begleitung des Mit­täters des Haarmann, witttowsti, gesehen worden. Wahrscheinlich hat er Wittkowski davon erzählt, daß er Geld ver­untreut hatte und dieser hat verlangt, daß die Beute geteilt werden solle. Beide sind dann zusammen von Hannover abgereist. Als Wittkowski nach einiger Zeit zurüdfehrte, trug er die goldene Uhr des jungen Mannes, sowie dessen Regenmantel. Der junge Mann selbst ist seither spurlos, verschwunden.

Zunahme der Not

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Zunahme der Kriminalität". Unter diefer Ueberschrift veröffentlicht die Note Fahne" eine Notiz, in ber festgestellt wird, daß ein wegen Falschmünzerei fürzlich verhafteter Graveur B. aus Neutoan ein altes Mitglied der sozial­fieben Kinder und habe nur aus Not zur Falschmünzerei gegriffen, demokratischen Partei sei. Der Verhaftete habe eine Frau und da er bereits über ein Jahr arbeitslos fei. Dazu wird uns mit­geteilt, daß, soweit bekannt, B. nicht Mitglied der Partei ist, da bezahlt noch sich sonst an der Parteiarbeit beteiligt hat. Bekannt er, solange er in der Neuköllner Siedlung wohnt, weder Beiträge ist allgemein, daß B. Inhaber einer Grabieranstalt iſt und auch Lehrlinge ausgebildet bat, so daß die Behauptung, er sei geftitellung, um aufs neue zu beweisen, daß bei den Enthüllungen" Wir bringen dieſe ein Jahr arbeitslos, nicht zutreffen kann. er Roten Fahne" sich immer das Gegenteil als richtig herausstellt.

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