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7. Beilage öes Vorwärts
Sonntag, 14. September m4
Unser tägliches Orot. Die Bedeutung der Lebensmittel, ihre Beschaffenheit und Zubereitung.
De? Wmiee naht und mit ihm die Sorge um die bestmöglichste Bestellung und Ausstattung von Küche und Keller. Di« Hausfrau mit der dicken Brieftasche tut, was sie in früheren Jahren auch schon getan hat: sie hamstert Mehl, Zucker, Hülsenfrüchte, Konserven, Trockenmilch und andere schöne Sachen. Für die andere Hausfrau mit schmalem Wirtschaftsgeld kann es leider nur ein schöner Traum bleiber, ihre Speisekammer mit möglichst viel Kalorien, d. h. Nähr- werteinheiten oder hochwertigen Ernährungsstoffen zu füllen. Sie kann lediglich in gewissem Sinne wenigstens, durch ihre Kochkunst und durch die rationelle Verwertung der einzelnen Lebensmittel ausgleichen, was die Reiche mit ihrem Geld sich und ihrer Familie leisten kann. Die Lebensmittel. Um leben, um ständig mit dem Lebensmittelprozeß zusammen- hängenden Verlust an Körpersubstanz auszugleichen sowie die er- forderlichen Wärme- und Energiemenge., beschaffen zu können, braucht der Mensch Lebensmittel, d. h. Nahrungsmittel und solche G e n u ß m i t t e l, die in unmittelbarer Beziehung zur Er- nährung stehen. Die Nahrungsmittel enthalten wachsende Mengen verschiedener Nährstoffe. Kein Nährstoff, auch kein Nahrungsmittel rennog allein auf die Dauer den Menschen zu ernähren. Infolge- dessen muß unsere Nahrung, die wir in Form von Speisen und Getränken zu uns nehmen, aus den verschiedensten Lebensmitteln zusammengesetzt werden. Unter Ztahrungsmittel versteht man olle diejenigen Gegenstände, die einen Nährwert haben, während Ge- nußmittel in weitem Sinne des Wortes alle die Gegenstände find, die entweder keinen oder nur einen prattisch-belanglosen Nährwert l)aben. die jedoch der Mensch deswegen fernem Körper zuführt, um bestimmte Wirkungen auf die Geschmacks- und Geruchsnerven, wie die Magen- und Darmtätigkeit, das Gehirn, das Herz usw. zu er- zielen. Hierher gehören um nur ein paar anzuführen, die Mineral- wäsjer, die Gewürze, Kaffee, Tee, Ffeischcxtrakte, Wein, Bier und Tabak. Der Mensch will seinem Körper nicht nur Lebensmittel zu- führen, sondern er will nach deren Genuß auch satt werden. Daher gibt es neben dem Nährwert auch«inen Sättigungswert. Satt ist der Mensch, solange er Speise im Magen hat. und Hungergefühl tritt erst auf, wenn der Magen leer ist. Zum Beispiel haben Rind- und Hasenfleisch annähernd denselben Nährwert wie Fischfleisch mit enl- sprechendem Fettgehalt. Aber der Sältigungswert des Rind- und hafensleisches ist bedeutend höher als der des Fischsleische». Wird Brot in kleinen Stücken gebacken, so ist sein Sättigungswert be- deutend größer, obwohl der'Nährwert des großen Brotes derselbe ist wie �cr des aus demselben Teig hergestellten kleinen Gebäcks. G«- rö stetes Brot sättigt noch meh r. Beachtenswert ist serner, daß unsere Frühstücksqetränke«ine beträchtliche Absonderung von Verdauungssäften im Magen hervorrufen, woraus zu einem großen Teil ihre erfrischende Wirkung beruht. Die Folge davon ist, daß derartige Getränk« des Morgens beliebter sind als die nahrhafter« Supp« oder der Brei. In diesem Zusammenhange sei gleich auf die Bedeutung des Wassers für den menschlichen Körper hingewiesen. Der menschliche Körper besteht ungefähr aus 65 Prozent, das Blut sogar aus etwa 78 Prozent Wasser, mithin muß der Mensch seinem Körper regelmäßig Wasser zuführen, da er fortgesetzt Wasser aus- scheidet. Ein Teil des nötigen Wassers wird als solches sowie in verschiedenen Getränken und Epeisen genossen. Ein. weiterer Teil entsteht bei den verschiedenen Umsetzungen von Stoffen, die im Lebensprozeß des Körpers ständig stattsinden. Das Trinkwasser für den Menschen muß natürlich vor ollem frei sein von solchen kleinen Lebewesen, die im menschlichen Körper Krankheiten zu verursachen vermögen, weiter von allen Stoffen, die geeignet find, die mensch- licbe Gesundheit zu schädigen oder gar zu zerstören. Trinkwasser soll im übrigen klar, möglichst farblos, gleichmäßig kühl sein, einen fremdartigen Geruch oder Geschmack nicht wahrnehmen lassen, also so beschassen sein, daß es auf die Dauer gern genossen wird. Wichtig ist auch, darauf hinzuweisen. wiev>el Mahlzeiten für Kinder und Erwachsene am Tage zweckmäßig sind. Das Kind muß häufiger als der Erwachsene, aber natürlich auch nicht regellos den ganzen Tag
essen Der Erwachsene ißt m Deutschland im Gegensatz zu England am Morgen zu wenig. Die ausgeruhten Verdaungsorgane können morgens mehr Nahrung als nur Kasse« und Brot aufnehmen. Die Hauptmahlzeit findet am zweckmäßigsten nach der Hauptarbeit statt, damit für sie reichlich Zeit und im Anschluß daran die nötige Ruhe für die Verdauung gewährleistet ist. Die Abendmahlzeit kann weit geringer sein, weil der Kräfteverbrauch während der Nacht infolge der Ruhe des Körpers gering ist. Will man im Anschluß daran die Frage beantworten welche Nährstoffmenge der Mensch täglich braucht, so ist die Antwort hierauf einigermaßen schwierig, weil der Bedarf der einzelnen Menschen an den wichtigsten Nährstoffen sehr verschieden ist. Um jedoch einen gewissen Anhalt zu bieten, sei
Der Traum von den Kalorien. bemerkt, daß ein Mensch im Gewicht von etwa 76 Kilogramm bei mittlerer Arbeitsleistung täglich etwa 96— 100 Gramm und bei schwerer Arbeit täglich etwa 100— 110 Gramm Proteine, d. h. Ei- weißstoffe, und im ganzen ein« Menge von 3000 bzw. 4000 Kalorien nötig hat, wobei allerdings zu bemerken ist, daß ein Teil des Eiweißes durch Fette und Kohlehydrate erspart werden kann. Hinstchtlich der Fette muß bemerkt werden, daß sie nicht nur leicht verdaut werden, sondern daß man im Hinblick auf ihren hohen ka- lrrischen Wert von ihnen weit weniger als von den Kohlehydraten zu essen braucht, um den Bedarf an Kalorien zu decken. Die Ver- dauung großer Mengen von Kohlehydraten ermüdet. Infolgedessen macht sich besonders bei Personen, die angestrengt geistig tätig sind, das Bedürfnis nach fettreicher und animalischer Nahrung bemerkbar. Milch, fleisch, Cier. Die Milch als Nahrungsmittel muß vor allen Dwgen frisch sein. Das einzig empfehlenswerte Verfahren, um Milch im Haus- holt möglichst lange frisch zu erhalten, besteht darin, die ZNllch so frisch wie möglich zu kausen, sofort nach dem Kaufen bis zum Auf- wallen aufzukochen und sie dann schnell abgekühlt an einem kühlen Ort in einem Gefäß mit gut schließendem Deckel aufzubewahren.
Spricht man vom Fleisch, so wird den meisten die Beantwortung der Frage interessieren, ob fettes oder mageres Fleisch am nahrhaftesten ist. Da schieres, d. h. ganz mageres'Muskelfleisch etwa 76,5 Proz. Wasser enthält, während dos Fettgewebe nur 12 Proz. Wasser auf- weist, ergibt sich, daß der Nährwert des Fleisches um so größer ist, je seller es ist. Welche Veränderungen erleidet nun aber das Fleisch beim Kochen? Wird es mit kaltem Wasser übergössen, darauf langsam bis zum Kochen erhitzt und einige Zeit im Kochen erhalten, so tritt etwas ganz anderes ein, als wenn Fleisch in kochen- des Wasser gelegt wird. Denn im ersten Falle bringt das Wasser flüssigen Fleischsaft in Lösung, im anderen Falle gerinnt jedoch das Eiweiß in der Artßenschicht des Fleisches und bildet so eine un- durchlässige Hülle für die inneren Fleischteile, wodurch ein Auslaugen des Fleisches in dem kochenden Wasser weitgehend oermieden wird. Will man demnach eine kräftige Fleischbrühe herstellen, so setzt man das Fleisch mit kaltem Wasser auf, soll aber das Fleisch saftig bleiben, so bereitet man es nach einem zweiten Verfahren. Beim Einkauf von Fleisch erhält man meistens auch Knochen. Enthalten die Knochen Mark, so läßt sich mit ihnen eine kräftig schmeckende und fetthaltige Brühe herstellen. Der Genuß von rohem Fleisch ist aus dem Grund bedenklich, weil Trichinen, Finnen und andere kleinlebe- wesen, die schwere Erkrankungen hervorrufen können, in dem rohen vorhanden sein können. Um sicher zu sein, daß Eier frisch sind, prüft man sie am besten in der Weis«, daß man das Ei, dessen Schale man vorher gereinigt hat, in die Hand nimmt, diese gegen das Auge drückt und dann gegen ein Licht sieht. Frische Eier er- scheinen, gegen das Licht betrachtet, vollständig hell, alte hingegen trüb« und dunkel. Angegangene Eier lassen am inneren Ranft der Schale oder überhaupt im Innern einen Fleck erkennen. Bebrütet« Eier machen sich durch einen scharf abgegrenzten Fleck des Eidotters bemerkbar. öutter vnö örot. Die Hauptrolle in der menschlichen Ernährung spielt das Brot. Di« Zahl der Geböcke, die als Brot in den Verkehr gelangen, ist bekanntlich sehr groß. Bei den versuchen, welches Brot dem menschlichen Körper am dienlichsten ist, hat sich ergeben, daß das beim Weizenbrot der Fall ist. Fast ebenso gut bekömmlich wie das Weizen- brot ist das Roggenbrot. Im übrigen muß gesagt werden, daß die Bekömmlichkeit der verschiedenen Brotsorten recht verschieden ist, ebenso verschieden wie de? Geschmack des einzelnen. Man esse daher am besten das Brot, das einem geschmacklich am besten zusagt und gesundheitlich am besten bekommt. Heroorragenden Nährwert hat bekanntlich die Butter. Da Butter und Margarine nicht erheblich mehr als SS Proz. Fett enthalten, Schweineschmalz aber fast zu 100 Proz. aus Fett besieht, ist Schweineschmalz als Fellquelle wertvoll« als Butter und Margarine. vor einiger Zeit ist beretts an dieser Stelle auf Wert und Wich- ttgkeit des Büchleins:„Was haben wir bei unserer Er- nährung im Haushaltzu bevchten?" von dem bekannten Lebensmittelchemiker Dr. A. I u ck e n a ck hingewiesen worden. Auch die vorstehenden Ausführungen sind diesem überaus lesenswerten Buch entnommen, das außer den von uns angeführten Tatsachen noch eine Fülle des Interessanten und Wissenswerten enthält. Seine Anfchaffiing kann daher jeder Hausfrau nicht warm genug empfohlen werden. Das Buch ist im Berlage von Julius Springer in Berlin erschienen. Der Preis bettägt 1,50 Mark.
Berlins Vorbereitungen für die Ankunft des Z. R. 3. Zum Empfang des Amerika-ZeppelinS in Berlin (im Laufe nächster Wocke) werden in dem Zeppelinhafen in Staaten. weit» gehende Vorbereitungen getroffen, insbesondere werden durch Be- kanntgabe der hier funkentelegraphisch einlaufenden Berichte von der großen Probefahrt die in Staaten versammelten Zuschauer fortlaufend über die Fahrt des Lustschiffes orientiert. Ein offizieller Empianq des Z. R. 3 kommt in Berlin nicht in Frage, da da? Luslschiff hier keine Zwischenlandung vornehmen wird.
14s
Die Familie Frank. Roman von Martin Andersen Rexö.
Svisa fuhr mit einem Seufzer zusammen, als Madam Frank ihre eisenbeschlagenen Pantinen auf der Steinplatte abtrat. Als sie aber sah, wer es war, lächelle sie und nahm die Schürze vom Munde, um zu reden: „Ich heiße dich willkommen im Bau, Mann sowohl wie Frau— die ihr kommt hierher von Land und Meer, und alles, was da steht in der Macht, wie's in der Schrift ist gesagt." Diese Worte plapperte sie schnell her, während sie Madam Frank an der Hand in die Stube führte. Svisa hatte ein starkes Untergebiß und zwei lange„Eberzähne", die sich von außen auf die eingefallene Oberlippe hinaufschoben. „Setz die Pantinen bitte hin!" sagte Svisa süßsauer. „Das ist gleich, danke," antwortete Madam Frank scharf, nachdem sie einen Blick auf den unebenen Lehmboden ge- worsen hatte, den die Hühner und die Katze, offenbar mit- einander wetteifernd, noch unebner machten. Madam Frank gefiel es nicht, daß es hier so schmutzig war: außerdem war sie ärgerlich über die Zurechtweisung. Es schien ihr hier nach allem anderen als nach Schwefel zu riechen, doch man sagte ja allerdings auch, daß die Geschichte auf dem Speicher vorgehe. Aber mochte nun Svisa des Teufels Braut fein oder nicht, jedenfalls sollte sie Madam Frank nicht'darüber belehren, daß man auf Strümpfen zu gehen hatte. Svisa wanderte murmelnd in der Stube umher, machte Zeichen und wunderliche Gesten und gab sich den Anschein. als hielte sie mit unsichtbaren Wesen Zwiesprach. Madam Frank sah sich mehr und mehr wütend an ihr: sie war sich jetzt ziemlich klar darüber, daß dieses armselige Gestell von Weibsbild ihr nicht helfen könne. ..Stell' dich nicht so an." unterbrach sie giftig,„und sag' mir lieber, was ich mit meinem Schwein von Mann anfangen soll, um ihm das Trinken abzugewöhnen." „Du mußt ihn mit Branntwein füttern," erwiderte Svisa, die in ihrer Praxis als kluge Frau allmählich dieses und jenes Hausmittel des Volkes zubereiten gelernt hatte.
„Hä, davon Hab' ich genug gekriegt," entgegnete Madam Frank und lachte höhnisch. „Hast du ihm Branntwein in all sew Esten gegeben und das Brot damit angefeuchtet?" „Ja, du kannst's mir glauben! Ich habe obendrein seine Kleider hineingelegt— seine Bettsachen und Taschentücher. Es stank nach Branntwein, so daß ein Schwein sich hätte übergeben müssen: aber meinst du, e r hätte es getan? Er hat sich daran geweidet und wußte nicht, auf welchem Bein er stehen sollte." Svisa knaupelte ein wenig: ihre Eberzähne bewegten sich längs der Oberlippe hin und her. „Hast du versucht, eine Kreuzotter in Branntwein kre» pieren zu lassen und ihm das Zeug einzugeben?" „Nein." „Dann solltest du es tun. Hilft das auch nicht, so mästen wir's mit Branntwein mit Leichenschweiß drin versuchen. Das hilft immer." Diese beiden Hausmittel kannte Madain Frank, die aus dem Städtchen gebürtig war, noch nicht, und fing an, Respekt vor Svisa zu bekommen, namentlich als diese eine richtige, lebendige Kreuzotter zum Vorschein brachte, die sie gefangen zu haben vorgab, während sie in- Wirklichkeit Ringelnattern, Kreuzottern und anderes Gewürm von den Hütejungen draußen auf dem Lande aufkaufte. Madam Frank erwarb die Kreuzotter und die Flasche, in der sie sich befand, für eine Krone und begab sich auf den Heimweg, ein wenig bedrückt über die große Ausgabe. Sie wagte fast nicht zu glauben, daß es wirken werde. Wenn es nun aber doch wirkte, so daß Frank ein ordentlicher Mensch werde, vielleicht auch das Geschäft wieder in Gang brachte und ein richtiger Mann wurde, wie die Natur ihn wollte, der nicht dasaß und angebranntes Esten hinunter- schluckte, ohne zu mucken! Sie sah im Geiste, wie er mit dem Knöchel aus fyen Tisch hieb und schwur, nun solle es, der Teufel möge ihn holen, ein Ende haben mit dem Waschen für die Leute. Bielleicht gab er ihr auch eine Backpfeife. Bei diesen Gedanken durchzuckte sie ein Schauer von Wohlbehagen. Vielleicht kamen auch die Nachbarinnen gelaufen und erzählten ihr, ihr Mann treibe seine. Scherze mit dieser oder jener. Aber was machte sie sich daraus! Frank war ein Mann, das sollten sie erfahren. Cr ging nicht vor der Fuhre her, halb im Schhaf, und knaupelte nicht wie ein Vrauerochse— wie ihre einfältigen Männer---
9. Vierzehn Tage waren verstrichen. In dem Frankschen Hause war man noch früher auf den Beinen als gewöhnlich: schon vor Sonnenaufgang riß Madam Frank Türen und Fenster auf und'verursachte einen Durch- zug, als wollte sie alles Lebendige zur Tür hinausjagen. Die Luft im Hause war in unheimlichem Grade ge- witterschwanger, und Meister Frank hielt es nicht für rat- sam, die Vorsehung dadurch herauszufordern, daß er liegen blieb, um so mehr, da der Junge sich schon beim ersten Tagesgrauen aus dem Staube gemacht hatte, so daß niemand anders da war als er, über den das Unheil hereinbrechen konnte. Er verstand seine Frau nicht. In der vorigen Woche hatte sie einen ganzen Liter Branntwein in die Speisekammer gestellt und ihn selbst zu trinken genötigt— sie, die sonst auspaßte wie ein Luchs. Das war ja noch besser als in den guten, alten Zeiten, an die er immer, mit Kummer zurückdenken mußte. Aber er hatte ihre Aufmerksamkeit auch anerkannt und es sich zu Hause gemütlich gemacht; denn was brauchte man wohl hinauszurennen, wenn man es zu Hause gut hatte. Darin mußte man nämlich dem Pfarrer recht geben, daß die Frau es verstehen mußte, ihren Mann zu Hause zu halten. Und sie hatte es so gut mit ihm gemeint und sich oben- drein erkundigt, wie es ihm bekomme. Aber als dieser Branntwein dann zu Ende war und er mehr haben wollte, da war sie fuchsteufelswild geworden und hatte ihn ungeheuerlich beschimpft. Na, ärgerlich war das, und dann hatte sie ihn derart bewacht, daß er weder Tag noch Nacht aus dem Haufe entwischen konnte. Und wenn er wenigstens noch gesund gewesen wäre! Aber er war krank, wirklich krank. Nie hatte es so wie heute in feinem Halse gebrannt, die Glieder hatten ihn geschmerzt, und in seinem Kopf hatte sich etwas ganz blödsinnig gedreht. Obendrein war heute doppelter Feiertag. Der Ruhe- tag des Herrn und der Tag der dänischen Verfassung. Gott und der König hatten im Berein diesen Tag gestiftet, damit Frieden wäre auf Erden— und den Menschen ein Wohl- gefallen. Aber vielleicht kam er nicht einmal heute hinaus, und es war doch Verfassungsfest, und er sollte vielleicht ein paar Worte sprechen! O Herrgott! i (Fortsetzung folgt.)