gedenken. Jeder Laubengarten, der aufgegeben werden muß, bedeutet ein Stückchen aufgegebenes und verlorenes Glück. Aber auch jebe Wohnung, die nicht gebaut wird, bedeutet ein Stüdchen Glüd, das nicht geschaffen wird. Werden auf Baubenland Volkswohnungen gebaut, so fann aus etwas Gutem etwas Besseres werden. Werden aber auf Laubenland Villen für die Reichen gebaut, so sollte das Laubenland nicht bergegeben werden, denn aus so einem winzigen Stückchen Land erwachsen Gesundheit, Zufriedenheit und Ruhe, aber in dem Garten der Reichen wuchert leppigkeit, Hochmut, Ueberhebung und Volksfeindlichkeit.
Beraubte Einschreibebriefe.
Eine Berurteilung auf Indițienberveis.
Zwei Bestunterschlagungsprozesse beschäftigten gestern die Große Straffammer des Landgerichts III unter Borsiz von Landgerichtsdirektor Ehrecke mit wechselvollem Ausgang In beiden Prozessen spielte der sogenannte Indizienbeweis wieder eine besondere Rolle. Während aber in dem einen Prozeß der Angeflagte freigesprochen merden mußte, fam in dem anderen das Gericht zu einer Berurtei lung, trotzdem der Angeklagte jede Schuld hartnäckig bestritt.
Auf einen Indizienbeweis stüßte fich eine Antlage wegen Amts unterschlagung gegen den Postfchaffner Georg M. aus Buchholz. Am 28. Rovember vorigen Jahres war auf dem dortigen Postamt ein Einschreibebrief mit vier Siegeln angekommen. Der Empfänger öffnete den Brief jofort in Gegenwart des Beamten und mußte zu seinem Erstaunen feststellen, das zwar in dem Briefe stand: Anbei 495 Rentenmart", daß aber das Geld in den Brief nicht enthalten war. Bei näherem Hinsehen machte der Empfänger den Beainten darauf aufnterffam, daß die Giegel vollständig ab gelöst waren. Der Angeklagte wieder machte den Empfänger darauf aufmerksam, daß das Wort„ Anbei" nicht bedeute. daß das Geld in dem Brief enthalten ici, es fönne auch in einem besonderen Umschlage folgen. Außerdem tomme es vor, daß sich die Siegel bei schlechtem Stegeladt von felbft ablösen. Auffällig war es dann aber, daß der Beamte nicht der Postbehörde Kenntnis von dem Berfall gab. Bei der Prüfung des Briefumschlages stellte der Gerichtschemiter Dr. Brüning fest, daß der Umslag geöffnet und mit Ricbeftoff wieder verfchloffen worten wor. Mehrere Beamte des Poftamtes wollten sich erinnern, daß der Brief bei der Stempelung unversehrte Siegel gehabt habe. Die Berteidigung machte auf verschiedene Wider sprüche in der Vernehmung der Beamten aufmerksam und verwies Darauf, daß der Angeklagte, der nach den Bekundungen der Zeugen fofort den Bestellgang angetreten hatte, unterwegs gar nicht die Möglich feit gehabt habe, den Brief zu öffnen und mit Klebestoff zu verschließen. Mangels Beweises fam das Gericht zu einer Freisprechung des Angeflagten.
Einer Amtsunterschlagung war auch der Postschaffner Sp. bezichtigt. Auf dem Boftamt in Bantow, auf dem der Angeklagte befchäftigt war, waren fortgelegt Einschreibebriefe teil weise ihres Inhaltes beraubt worden, ohne daß man längere Zeit dem Täter auf die Spur fommen fonnte. Obwohl die Kollegen des Angeklagten diesen schon längst im Berdacht hatten, lieb fich gegen ihn zunächst nichts machen. Schließlich aber, als sich die Anzeigen über beraubte Briefe immer mehr häuften, mußte es auffañen, daß es sich ausschließlich um solche Briefe handelte, die an dem Schalter und zu derzeit, in der der Ringeklagte Dienst hatte, aufgegeben waren. Obpohl der Angeklagte hartnädig jede Schuld leugnete, tam das Gericht zu der Ueberzeugung, daß Sp. nur allein der Täter fein fönne imb verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis.
Word oder Unglücksfall?
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meistern eingeführt worden ist. Die Straßenhändler führen deshalb einen erbitterten Kampf dagegen, weil sie neben den ordnungsmäßigen anderen Steuerleistungen in der ungefeßlichen StandNach gelderhebung eine weitere steuerliche Belastung erblicken. eingehender Aussprache wurde eine Entschließung angenommen, die schärfften Protest einlegt gegen die willkürliche Erhebung von Standgeldern einzelner Bezirksämter. In Anbetracht der hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Straßenhandels sowie der sozialpolitischen Lage der Allgemeinheit erwarten die Berliner Straßenhändler vom Berliner Magistrat, daß er die Platscheine rückgängig macht, wo sie bereits eingeführt sind. Soll der Straßenhandel weiter als preisregulierender Faktor der Berliner Bevölkerung dienen, so darf der Wirkungsfreis des einzelnen nicht auf einen engen Kreis ( Bezirksamt) beschränkt sein. Vom Berliner Magistrat erwartet bie Bersammlung, daß bei allen Fragen des Straßenhandels die Ver
Oeffentliche Versammlungen
lung Artur Keils zu weiteren drei Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust. Artur Keil wird sich demnächst noch megen Erpressung, die er gegenüber den Ballettfünstlerinnen Celly de Rheydt und Lola Bach begangen hat, vor Gericht zu verontworten haben. In diesen Standalprozessen wird ein umfangreicher Beweis erfolgen und es wird ein großer Zeugenapparat von Bühnen fünftlerinnen aufgeboten werden.
Ein Gehetter.
heute, Dienstag, 16. Septbr., abds. 72 Uhr, gangen hotte, strengte er die Ehescheidungsklage at und erzielte auch
in folgenden Lokalen:
Schulaula, Grün
-Unions
Mitte: Sophiensäle, Sophienstr. 17/18. Tiergarten: Arminiushallen, Bremer Str. 73. Wedding : Bharusfäle, Müllerstr. 142.- thaler Straße 5. Prenzlauer Berg : Ledigenheim, Pappelallee 13/14. Festsäle, Greifswalder Str. 222. Friedrichshain : Andreas- Festfäle, Andreasstr. 21. Kreuzberg : Dörings Festfäle, Naunynstr. 27. Charlottenburg : Ahlerts Festfäle, Berliner Str. 88. Spandau : Germaniafäle, Strefowplay. Wilmersdorf : Aula der Oberrealschule, Am Seepart. Wannsee : Reichsadler, Königstr. 26. Schöneberg - Friedenau : Aula der Uhland- Schule, Kolonnen ftraße 22/23. Steglitz , Lichterfelde , Lankwih: Aula der Oberrealschule in Stegliz , Elisenstraße. Tempelhof - Mariendorf : Realgymnasium in Mariendorf , Kaiserstraße.
Neukölln: Wintergarten, Schultheiß- Brauerei , Hafenheide 22. Adlershof, Ober- und Niederschöneweide , Johannisthal , Baumschulenweg: Restaurant Kyffhäuser in Nieder schöneweide , Berliner Straße .
Lichtenberg : Cäcilien- Lyzeum, Rathausstraße. Weißenfee: Albrechtshof, Parkstr. 16.
Die Rache der ungefreuen Gattin. Bemitleidenswert erschien das Schicksal des Kassierers G., der fich vor dem großen Schöffengericht Schöneberg wegen Amtsunterschlagung und schwerer Urkundenfälschung zu verantworten hatte. Unglüdliche Eheverhältnisse haben den auf eine tadellose, langjährige Beamtenlaufbahn zurüc blickenden Mann zu seinen Strafhandlungen geführt. G. war wäh rend des Krieges im Großen Hauptquartier als Feldwebel bei der Generaleisenbahninspektion tätig und war dann Raffierer bei der Reichsstelle für Heimatdienst. Gegen seine Ehefrau, die ihn hinterin erster Instanz die Ehefcheidung. Fortan verfolgte ihn die Rachsucht der ungetreuen Ehefrau. Sie hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt und war hinter dem betrogenen Ehemann mit fortgesetzten Pfändungsbefchlüssen her, machte auch Schulden auf den Namen des Mannes und schickte die Gläubiger zu seiner Dienststelle. Außerdem hatte sie in Abwesenheit des Mammes die ganze Woh nung ausgeräumt und schließlich war das Gehalt fast ganz gepfändet. In dieser Notlage ließ sich der Angetlagte verleiten, in die Kasse für Gehälter zu greifen. Nach und nach eignete er sich 4500 Goldmark an. Mit den veruntreuten Geldern ging er zur Rennbahn, in der Hoffnung, durch günstige Wetten aus der Patsche zu kommen. Aber auch hier verfolgte ihn das Pech und er tonnte nur Wettverluste buchen. Schließlich fam die Sache zur Entdeckung. Die Berteidigung bat das Gericht, die traurigen Lebensverhältnisse des Angeklagten im weitesten Mahe zu berücksichtigen. Das Gericht trug diefer Bitte auch Rechnur gewährte Dem Angefiagten mildernde Umstände und verurteilte ihn zu einer Gesamtstraße von 9 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft. Für den Rest der Strafe erhielt er Bewährungsfrist.
Tigerüberfall auf den Dompteur Bendix.
Pantow- Niederschönhausen : Gesellschaftshaus in Bantom, mar äußerst gereizt. Bei dem Austreiben aus dem Käfig stürzte
Berliner Str. 102.
Reinidendorf- Tegel : Strandschloß in Tegel . Tagesordnung:
„ Die Parteien zur Londoner Konferenz und die Verteilung der Laften."
Redner find: Eduard Bernstein , Bartels, Dr. Adolf Braun , Clara Bohm- Schuch , Dr. Freund, Ad. Hoffmann, Kuffner, Künstler, Cempert, Canda, Ceid, Cüdemann, Dr. Moses, Otto Meier , Dr. Mierendorff, Nietisch, Stelling, Ströbel, Gerh. Seger, Frit Schröder, Wiffet.
Arbeiter, Angestellte, Beamte! Männer und Frauen! Besucht diese Versammlungen und informiert Euch über die Politik der Sozialdemokratie und der übrigen Parteien. Zur Dedung der Unkosten Tellersammlungen,
Am Sonntag nachmittag wurde in der Moltteft. 9 in Tegefort der 39 Jahre alte Werkzeugmacher Rau mit Gas pergiftet tot auf gefunden. Rau lebte feit ungefähr einem Jahre mit einer Frau 8. zufammen. 3ant und Streit zwischen beiden waren an der Tagesordnung. Als gestern nun Rau tot aufgefunden wurde, ver breitete sich schnell das Gerücht, daß es bei seinem Tode nicht mit redten Dingen zugegangen jei. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei find bis jegt noch nicht abgeschlossen. Die Beamten konnten feststellen, daß Rau am Tage zuvor, also Sonnabend, starb betretung der Organisation hinzugezogen wird. Bom Bolizeipräsidium trunten nach Hause gefommen ist. Er hat sich dann noch auf dem Gastocher Kaffee gefocht und den Hahn auch wieder ordnungsgemäß verschlossen. Eine andere blinde Beitung aber, die in das 3immer mündet, war nur mit einem Rortpfropfen verschlossen, der schon jahrelang als Berschluß gedient hatte. Diefer Pfropfent war nun herausgebröckelt und das entströmende Gas wurde Rau zum durch den Druck des Gases herausgeschleudert wurde, oder ob er noch nicht festgestellt werden.
Verhängnis. Ob num der Pfropfen tatsächlich infolge Berrottung von menschlicher Hard herausgezogen worden ist, fonnte bisher
Schöntrndchen" und ihr Freund.
Einen überraschenden Ausgang nahm ein großer 3uhälterei Ginen überraschenden Ausgang nahm ein großer Zuhältereis und Betrugsprozeß, der das Große Schöffengericht Charlottenburg und Betrugsprozeß, der das Große Schöffengericht Charlottenburg beschäftigte, da das von der Kriminalpolizei zusammengetragene Anklagematerial im Laufe der Beweisaufnahme zusammenbrach. Eine große Anzahl von Zeugen und Zeuginen aus den Kreisen der Pensionsinhaberinnen, Tänzerinnen, Kabarettistinnen, Bar damen marschierten auf, die übereinstimmend befundeten, daß die Angeklagte Ehrenbaum unter den Namen„ Schöntrudchen" in der Lebe und Weinlokalen bekannt war und von ihren Freunden reiche Zuwendungen in bar und in Brillanten erhalten hat. lleber die Berson des Hauptangeklagten Riemann befundeten die Zeugen, daß diefer nie gearbeitet, aber noble Bassionen gehabt hätte, eine eigene große Jagd besessen und Rennpferde in feinen Ställen gehabt und stets auf großem Fuße gelebt habe. Oft haben die Beu ginnen auch Schreien und Loben aus der gemeinsamen Wohnung der beiden Angeklagten gehört und wollten beobachtet haben, wie die Ehrenbaum von ihrem Freund schwer mißhandelt worden war. Auf Borhalt der Verteidigung konnte jedoch sämtliche Zeuginnen ihre vor der Kriminalpolizei gemachten Behauptungen, daß Riemann zuhälterdienste geleistet habe, nicht aufrechterhalten und die Behauptung der beiden Angeklagten nicht widerlegen, daß es sich bei den Schlägereien um Eifersuchtsizenen gehandelt hat. Auf Grund dieser Ergebnisse der Beweis aufnahme zog die Verteidigung den Schluß, daß von der An= tlage nichts übrig bliebe. Das Gericht tam zu dem= felben Ergebnis imd sprach beibe Angeklagte in den Hauptpunkten der Anklage frei. Nieman wurde lediglich wegen unerlaubten Waffentragens zu 100 M. Geldstrafe verurteilt und der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben.
Beschwerden und Wünsche der Straßenhändler.
Die Ortsverwaltung Berlin des Reichsverbandes der ambulanten Straßenhändler" hatte eine Protestversammlung nach Haber: lends Festsälen einberufen. Redakteur Brendel betonte in seinem Referat, baß die Frage des Straßenhandels, dessen volkswirt schaftliche Bedeutung anerkannt ist, teine egoistische Standes- oder Berufsfrage ist; fie muß vielmehr vom Standpunkt der Allgemeine heit behandelt werden. Der Straßenhandel ist als schnell arbeitenber Abfazmarkt besonders für Obst und Gemüse wichtig. In Berlin wird etwa zwei Drittel des gesamten Konfums durch den Straßenhandel vermittelt. Die Berfchärfung der Straßenpolizeiverordnungen oder die Erhebung von Standgeldern muß notgedrungen eine Er= schwerung der Existenz, wenn nicht sogar die Erdrosselung nach sich ziehen. Der Redner zeigte an treffenden Beispielen, wie alle politischen Parteien, wie die gewerblichen Standesorganisationen und neuerdings auch die Handelskammern gegen die Straßenhändler Stellung nehmen. Die Standgelderhebung in Berlin entbehrt nach Ansicht der Händler jeder gesetzlichen Unterlage, da sie nicht durch einen Beschluß der maßgeblichen Stellen, sondern lediglich auf Grund einer Besprechung des Tiefbauamtes mit den Bezirksbürger
erwartet die Versammlung, daß auf die unteren Organe in dem Sinne eingemirft wird, daß von ihnen Neutralität den Straßenhändlern gegenüber geübt wird.
Durchlegung der Lindenstraße zum Spittelmarkt. fehrsader des Südwestens, tot, indem sie auf die KommandantenBekanntlich läuft sich die Lindenstraße, eine der wichtigsten Berstraße stößt. Der Ausschuß zur Förderung der Berkehrsverhältnisse hat nurunehr der Bezirksversammlung Berlin Mitte folgenden Antrag unterbreitet: Das Bezirksamt Berlin Mitte wird ersucht, das Projekt der Durchführung der Lindenstraße nach dem Spittelmartt zur schleunigen Ausführung zu bringen, damit elcie Erleichterung des wachsenden Verkehrs geschaffen wird. Ein weiterer Antrag lautet: Das Bezirksamt Berlin Mitte wird ersucht, geeignete Borschläge zur Entlastung des Verkehrs der Straße Unter den Linden zu machen, insbesondere die Frage der Durchführung der Behrenstraße zur Benné und Budapester Straße zu prüfen und der Bezirksversammlung Mitte entsprechende Berlagen zu unterbreiten.
Artur Keil zu höherer Zuchthausstrafe verurteilt. Seit faft zwei Jahren befindet sich der durch seine Erpreffungs affären befannigewordene Verleger Artur Reil in Untersuchungshaft, da gegen ihn ein Rattenkönig von Strafprozessen anhängig gemacht worden war. Artur Reil ist auch bereits zu etwa 5-6 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Jetzt hatte er sich von neuem vor dem großen Schöffengericht Berlin- Mitte wegen Be truges in strafverschärfendem Rückfalle in einer ganzen Reihe vot Fällen zu verantwortett. Es handelte sich in der Hauptsache um solche Schwindeleien, bei denen eine ganze Reihe von Personen, darunter auch Kriegsbeschädigte und Arbeitslose, um ihre Spargroschen geprellt worden sind. Nach um fangreicher Beweisaufnahme tam bas Gericht zu der Verurtet
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 16. September.
Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Bekanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht.
1. Peterchens Mondfahrt, Schmalstich. 2. Ouvertüre zu der Oper 4.30-6 Uhr nachm.: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). Dio Regimentstochter", Donizetti . 3. Dorfschwalbon in Oester reich , Walzer, Josef Strauß . 4. La lettre de Manon, Gillet. 5. Fantasie aus der Oper Aida", Verdi. 6. Orchideen, Valse boston. Brase. 7. Streifzug durch sämtliche Straußschen Operetten, Schlögel. 8. Erzherzog Albrecht, Marsch. K. Komzák . 7 Uhr abends: Vortrag des Herrn Schontek:„ Der Roland von Berlin" und andere Helfer, Herausgeber der Zeitschrift:„ Naturschutz". Vortragsreihe Berliner Sagen. 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Dr. Hermann „ Der Naturschutz und seine Ausübung". 2. Vortrag: Wie treibt man praktischen Naturschutz?" 8.30-10 Uhr abends: Mozartabend. Dirigent: Otto Urack , fr. Staatsoper, Berlin . 1. Ouvertüre zu„ Cosi fan futte". 2. Arie des Fernando aus„ Cosi fan futte" ( Hans Batteux , von der Berliner Staatsoper). 3. Ouvertüre zu Die Hochzeit des Figaro ". 4. a) Arie aus" Don Juan ", b) Arie aus Die Zauberflöte ",( Hans Batteux , von der Berliner Staatsoper). 5. Sinfonie G- moll. Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten.
graphische Aufnahme der Tigergruppe des Dompteurs Ben Am Montag vormittag fand im 3irtus Krone die photo big statt. Bierzehn Tiger, die an sich schon äußerst bösa artig sind, gebärdeten sich, da der Zentralfäfig in ungewohnter Weise im Freien vor dem Zirkus aufgebaut war, ganz besonders aufgeregt. Namentlich die Tigerin Dalis, welche bereits vor einiger Zeit in Berlin die Tigerin Rania aus Eifersucht angefallen hatte, fie fich auf den Dompteur Bendig, zerbrach mit einem gewaltigen Prankenhieb die Holzstange, deren sich der Dompteur zu seinem Schuhe bediente und verlegte ihn mit der Tage. Durch Eingreifen des Personals gelang es, den Dompteur zu befreien und die Tigerin aus dem Käfig zu entfernen. Durch einen Zufall wurbe der Moment des Ueberfalls photographisch festgehalten. Troß seiner nicht unerheblichen Wunden konnte Bendig mit der gesamten Tigergruppe toch am selben Abend wieder auftreten. Wie wir im übrigen erfahren, steht eine Einigung des Birtus Krone mit ben städtischen Steuerbehörden bevor, so daß der Zirkus fein hiesiges Gastspiel auf unbestimmte Zeit verlängert hat.
Das Schrey- Jubiläum.
Der Stenographenverband Stolze- Schren" E. B. beging gestern im ehemaligen Herrenhaus die Feier des 50jährigen Jubiläums feines Mitbegründers Ferdinand Schren. Die Feier war von ben Anhängern des Verbandes und des Systems start besucht und brachte große Ehrungen für den Jubilar. Die Reichs- und Staats behörden waren durch Beauftragte vertreten oder hatten Glückwünsche gesandt. Außenminister Stresemann gratulierte in einem längeren Schreiben. Der Reichspräsident fandle aus Freudenstadt folgendes Telegramm:„ Dem hochverdienten Förderer deutscher Kurzschrift sende ich zur Feier seiner 50jährigen Tätigkeit meine herzlichen Glückwünsche und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß seine unermüdliche Arbeitskraft und reiche Erfahrung der deutschen Der im Stenographie noch lange erhalten bleiben möge. 75. Lebensjahre stehende Jubilar bantte in einer Ansprache, lehnte aber bescheiden alle Ehrungen für seine Berfon ab.
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einigen Tagen die 14 Jahre alte Schülerin Hildegard Heinze aus Berunglückt oder verschleppt? Spurlos verschwunden ist sei ber Hochstr. 12. Da man feinen Grund hat anzunehmen, daß fie Selbstmord verübt haben könnte, so muß befürchtet werden, daß das junge Mädchen verschleppt worden ist. Hildegard Seinze ist 1,65 groß, fräftig gebaut und hat hellblondes natur fraufes Haar und blaue Augen. Sie soll vor etwa acht Tagen am Arnswalder Plaz gefeben worden sein. Nachrichten über das Auftauchen des jungen Mädchens werden an die Vermißtenzentrale im Polizeipräsidium erbeten.
In der Fortbildungsschule für Schwerhörige und Taube, Berlin NW. 6, Albrechtstr. 27( nahe Bahnhof Friedrichstraße ), be ginnt am 9. Oftober d. J. wieder ein Kursus für hochgradig Schwerhörige im Ablesen und in der Erhaltung der Sprache, desgleichen ein heilturius für SprachIrante. Anmeldung fofort in der bezeichneten Schule beim Direktor Schorsch täglich vormittags 9-10 und nachmittags
Sprachkurse( Engl. , Franz., Span.) für Parteigenossen und Gewerk schafter in genossenschaftlich verwalteten lleineren Arbeitsgemeinschaften. Austunst und Voranmeldung beim Genossen Unikower, Berlin W 57, Sture fürstenstr. 21/22, 1. Gartenhaus, 2 Tr.
Colosseum, Bühne und Film. Das Gastspiel von Miß Thea Alba ist infolge des großen Erfolges, den sie mit ihren einzigartigen Darbietungen bei ihrent ersten Wiederauftreten in Deutschland hatte, bis einschließlich Donnerstag verlängert worden. Bis dahin tritt fie täglich zweimal, um 7 und 9 Uhr in dem neuen Theater Colosseum am Hochbahnhof Nordring auf Vorher treten die bekannten Solotänzerinnen Leni Bowiz und Ine Messina von der Berliner Staatsoper in mehreren Einzel- und Duettänzen auf, die Filmschau fezt sich aus dem reizenden Offi- Dswalda- Film „ Colibri" und dem amerikanischen Lustspiel Schmudi" zusammen.
Der Lunapart hält auch in dieser Woche den Betrieb voll aufrecht. Um jedermann Gelegenheit zu geben, den Lunapart zu besuchen, sind die Preise für Gintritt und Attraktionen auf die Hälfte ermäßigt.
Jugendveranstaltungen.
Achtung, Mitglieder! Rur proletarischen Feierstunde am Sonntag, ben 21. b. M., find noch Eintrittstarten zum ermäßigten Preise im Jugendfetretariat, Lindenstr. 3, erhältlich.
Heute, Dienstag, den 16. September, abends 7% Uhr: Gesundbrunnen : Schule Gothenburger Str. 2, Bortrag: Jugend und Stultur". Röpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5, Bortrag: Wirtschaft". Marienborf: Alte Schule, Dorfstraße, Vortrag: Das Sachverständigengut. trag: Sngiene des Körpers". achten und seine Bedeutung". Neukölln IV: Jugendheim Nogatstr. 53, Bor. Neukölln V: Sugendheim Schierkeftr. 44, Dis tuffion: Warum bin ich in der GJ.?" Norboft I: Schule Georgenkirch Rorbring: straße 2, Diskussion: Aeltere und Jüngere in der Bewegung". Lotal von Mahntopf. Carmen- Sylva , Ede Greifenhagener Straße, Vortrag: ,, Einführung in den Gozialismus". Reinidendorf- Oft: Im Geebad Residenz straße 46, Bortrag: Frih Reuter". Schöneberg 1: Schule Rubens-, Ede Hauptstraße. Vortrag: Uranfänge der Religion". Steplig I: Jugendheim Albrechtstr. 47, Vortrag: Reifeerlebnisse in England". Besten: Baugewert fhule, Surfürstenstr. 141, Bortrag:„ Erste Hilfe bei Unglüdsfällen".
Wetter für Berlin und Umgegend: Etwas wärmer, zunächt noch ziemlich beiter, später stärker bewölkt und leichter Regen, bei auffrischenden süd westlichen Winden.