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Gewerkschaftsbewegung

Achtstundentag als KPD.- Parole.

Den Gerechten muß alles zum Besten dienen, den Moskauern oles zu Weltrevolutionsparolen. Nachdem in Rußland   der Kapi­

lalismus radikal beseitigt und die Diktatur des Proletariats. auf­gerichtet ist, müßten dort alle Hände vollauf zu tun haben, um Vor­bildliches zu schaffen. Gute Beispiele wirken besser als alle Parolen. Allein die Selbsttäuschung, die tapitalistische Ent­widlung gewaltsam abkürzen zu können, die Umfälschung der Herr fdjaft des Proletariats in eine Difiatur über das Proletariat, erweist die Voraussetzungen als falsch und die daran geknüpften Erwartungen als hinfällig. Die Massen in Rußland   werden vertröstet auf die Weltrevolution, und die Arbeiter der übrigen Länder werden mit Parolen der Moskauer   Welt­fongresse bombardiert, um sie vor die Karre der Weltrevolution" zu spannen. Auch der Achtstundentag ist den Weltrevolutions machern als Parole nicht zu schade.

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Die Moskauer   KPD.  - Filialen in Deutschland   hatten ihren Laden noch nicht aufgemacht, als die Anordnungen über die Regelung der Arbeitszeit vom 23. November 1918 bzw. 18. März 1919, den Acht­Stundentag brachten. Die ,, Roten Fahnen" schimpften, der Achtstun dentag sei überholt, der Sechsstundentag müsse jetzt eingeführt und durch den Bierstundentag verdrängt werden. Davon ist es bald auch in den Roten Fahnen" ruhig geworden. Doch es folgte die niederträchtige Hebe gegen die Ge= wertschaften mit dem Erfolg, daß alle Indifferenten aus ihren Organisationen durch die kommunistischen   Quertreibereien wieder verdrängt, unter die verbliebenen Mitglieder aber der Geist der Zwietracht getragen wurde. Was im Verein mit der Ungunft der wirtschaftlichen Verhältnisse aus deren Blüten die Kapedisten ihren Agitationshonig sogen ben. Unternehmern bei der Durch brechung des Achtstundentages zustatten fam, das war die Schwä chung der Gewerkschaften durch das Treiben der Einheitsfront" Kommunisten. Und nun fommt ein wohlweiser Mostauer Weltfongreß mit seiner Roten Gewerkschafts­internationale baher, um zur Herbeiführung der Einheitsfront" die ihm unangenehmen Amsterdamer" zu verdächtigen und zu beschimpfen.

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,, Alle heiligen Erklärungen der Amsterdamer für den Achtstun den' ag sind nichts als elende demagogische Phrasen, hinter denen nicht der geringste ernste Wille steckt, für den Achtstundentag zu tämpfen. Das beweisen eindeutig die Resolutionen. des JGB. zum Achtſtundentag vom 12. Januar und des Wiener Gewerkschafts­fongresses vom Anfang Juli d. I. insbesondere wird der Amster damer Schwindel von der Unantastbarkeit des Achtstundentages charakterisiert durch das Verhalten der deutschen   Amsterdamer, die den Achtstundentag der deutschen   Arbeiterfiaffe dem deutschen   Kapi tal preisgaben. Die Zustimmung der Amsterdamer Gewerkschafts­führer zu dem Sachverständigengutachten.. ist ein weiterer durch fd lagender Bewcis dafür, daß die Reformisten nicht den Willen haben, für den Achtstundentag zu fämpfen.'

vor

Wir brauchen uns bei dieser Art Beweisführung nicht aufzuhal ten, da jedem Arbeiter befonnt ist, daß der Achtundentag längst der Annahme des Sachverständigengutachtens durchbrochen wurde und die Kreditnot, der durch die Annahme des Gutachtens gesteuert wird, vielfach dazu führte, die Arbeitszeit für Hundert­tausende vollständig aufzuheben.

Die Kommunisten sagen uns aber, wie sie sich die Wieder­erlangung des Achtstundentags denten:

Der Kampf der deutschen   Arbeiter um die Wiedereroberung des Achtstundentags ist ein Kampf gegen die Durchführung des Sach­verständigengutachtens.(!) Er fann nur auf revolutionärem. Bege und mit revolutionären Mitteln erfolgreich geführt werden. Mitteln

Der Kampf um den Achtstundentag fann feineswegs mit paría­mentarischen Mitteln oder eng gewerkschafilichen Methoden zu einem Erfolg geführt werden. Der reformistische Kampf" für die Ratifi­zierung des Wafingtoner 2bfommens, für die gefeßliche Ber­anferung des Achtstundentages, für seine Einführung durch so­

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genannte Boltsabstimmung oder für seine Anerkennung im Brinzip in einem Tarifvertrag, ist nichts anderes als der vers merfliche Versuch, sich vom wirklichen Kampf um den Acht­stundentag zu drüden.... Der Achtstundentag fann nur durch den rücksichtslosen, permanenten Klassentampf erobert werden, seine Sicherung ist nur möglich durch die Aufrichtung der Arbeiterkontrolle über die Produktion, durch die Diktatur des

Proletariats."

Es bleibt uns Amsterdamern nichts weiter übrig als der ver­werfliche Versuch", den Achtstundentag durchzuführen und die Kom­munisten weiterhin ihre Weltrevolutionsparolen deklamieren zu laffen, bis sie selber des Spiels müde find."

Löhne im Ladenfleischergewerbe.

Graz   find nach Weifung der Wiener Zentralleitung gestern sämt liche Metallarbeiter, ungefähr 3000, in den Streit getreten.

Terroristische Methoden.

( J. G. B.) Im Augenblick wo die Kommunisten über Ein­heitsfront" und sogar Einheitlichkeit der Organisationen sprechen, unterlassen sie in Jugoslawien   feine einzige Gelegenheit, Versamm­Lungen unserer Genossen gewalttätig anzugreifen und womöglich zu sprengen. Nur mit Anwendung von Gewalt und nach gegen feitigem Verprügeln fönnen sie abgehalten werden. Besonders sind die Kommunisten bestrebt, jene Versammlungen zu sprengen, in denen hervorragende Genossen vom Auslande als Gäste der jugoslawischen Arbeiter sprechen. Ein blutiger Angriff wurde auf die Versammlungen des Genossen Sassenbach in Ljubljana  und Zagreb   verübt, und nun neuerdings auf die Versammlung sich unsere jugoslawischen Kameraden gegen kommunistischen Terro­rismus wehren und mit Blutopfern die durch die Kommunisten bedrohte Versammlungs- und Redefreiheit erzwingen und sichern. Die fozialdemokratische Parteileitung hat deshalb einen öffentlichen Protest und eine Erklärung herausgegeben, worin betont wird, daß eine terroristische Bewegung wie die fommunistische jedes moralische Recht verloren hat, sich in der Deffentlichkeit über den von der Bourgeoisie gegen sie gerichteten Terror zu beklagen.

Die neuen Löhne im Ladenfleischergewerbe betragen ab 8. Sep- bes Genossen Vandervelde   in Belgrad  . Jedesmal mußten tember pro Woche: im 1. Jahre nach der Lehrzeit 25 M., im 2. und 3. Jahre nach der Lehre 29 M., Gesellen ohne Verantwortung 34 M., Gefellen mit Verantwortung 38 M., Ladengesellen, die nur ausschließlich im Verkauf tätig sind, 42 M. Für Kost kommen in Abzug pro Woche 7 M., für Logis 3 M. Gesellen, die vollständig außer Kost und Logis find, erhalten zu dem Wochenlohn 30 Proz. Zuschlag. Solche, die nur in Kost, aber nicht in Logis find, erhalten 10 Proz. Zuschlag. Denselben Zuschlag erhalten auch Aushilfen.

Internationaler Anti- Kriegstag 1924

am nächsten Sonntag.

Eine ,, paritätische Arbeitskammer" im Saargebiet. Die Regierungskommission des Saargebiets hat nunmehr ihren Arbeitskammerentwurf für das Saargebiet fertiggestellt. Die zu schaffende Kammer soll die Eintracht zwischen Arbeitgebern und Ar­beitnehmern auf dem Wege zur Zusammenarbeit fördern und der Zusammenarbeit zwischen dem Saargebiet und dem internationalen Arbeitsamt dienen. Insbesondere sollen ihr zur Begutachtung alle sozialpolitischen Gesezentwürfe vor Weiterleitung an den Landesrat unterbreitet werden. Die paritätisch von Arbeitgebern und Arbeit nehmern gewählte dreißigköpfige Kammer soll nur aus Saarein­wohnern bestehen, die nach Vorschlägen der interessierten Kreise von der Regierungstommission ausgewählt werden. Die Einberufung sowie die Festsetzung der Tagesordnung ge. schieht durch die Regierungsfommission, die sich auch das Recht zur Auflösung vorbehält, wenn die Arbeitskammer lichen Ordnung" beiträgt. durch Ueberschreitung ihrer Befugnisse zur Gefährdung der öffent­

Zu diesem Entwurf wäre mancherlei zu sagen. Zunächst ist be­zeichnend, daß der Entwurf zu einer Arbeitskammer, die von den Gewerkschaften schon seit Jahren gefordert wird, in demselben Augen­blid von der Regierungsfommission befann gegeben wird, wo in Genf   eine Denkschrift der politischen Parteien über die wirtschaftlicher Schwierigkeiten an der Scar Gegenstand eingehengenden Aussprache sein soll. Die Regierungskommission hofft offenbar, auf Grund dieses Arbeitskammerentwurfs die Aussprache in Genf   als überholt erschei­nen zu lassen. Die" Parität" in der Zusammensehung erhält dadurch eine besondere Beleuchtung, daß die Regierungskommission die Mit­glieder der Kammer auf Grund der Vorschläge der interessierten Streife" ernennt. Zu den interessierten Kreisen" gehört der die Los­lösung des Saargebiets von Deutschland   betreibende vom Major Richert gegründete Saar bund" und die französisch saarländische Handelskammer. Weiter verdient hervor. gehoben zu werden, daß die Arbeitskammer nur nach den An­weisungen der Regierungskommission zu arbeiten hat. Was unter Gefährdung der Ordnung" zu verstehen ist, hat die Erfahrung gelehrt.

Zum Kampf in der Wiener Metallindustrie. Die Verhandlungen am Montag zwischen dem Hauptverband der Industrie und den Metallarbeitert wurden nach längerer De­batte auf Dienstag vormittag vertagt. Die Vollversammlung des Hauptverbandes der Industrie ermächtigte das Verhandlungs­fomitee, mit den Arbeitern Berhandlungen über die Er höhung der Löhne vorzunehmen, welche jedoch nicht die von den Arbeitnehmern verlangten Ausmaße erreichen fönnten. In

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Die Stärke der belgischen Gewerkschaften.

Aus einem fürzlich erschienen Bericht geht hervor, daß am 31. Dezember 1913 594 998 Mitglieder bei der belgischen Gewerk schaftskommission angeschlossen waren. Seither dürfte die Gesamt­mitgliederzahl 600 000 überschreiten, denn alle größeren Verbände haben einen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Die größten Ver­bände sind der Metallarbeiterverband mit 100 000 und der Berg­arbeiterverband mit 75 000 Mitgliedern. Das Barvermögen der belgischen Gewerkschaftskommission betrug am Schluß des ver­gangenen Jahres 55 500 000 Fr. Der Bergarbeiterverband hatte um diesen Zeitpunkt ein Vermögen von 15, der Metallarbeiter­verband ein solches von 12 und der Textilarbeiterverband ein folches von 8 Millionen. Die Gesamteinnahmen der belgischen Gewerkschaften betrugen im vergangenen Jahre 64 und die Gesamts ausgaben 52 Millionen Frant.

Die Neger und die Gewerkschaftsbewegung.

( J. G. B.) Die Emanzipations Bewegung der Neger in Amerita beginnt für die Gewerkschaftsbewegung eine schwierige Lage zu schaffen. Bis jetzt haben die verschiedenen Gewerkschaften teine farbigen Arbeiter aufgenommen, und die Neger empfinden diesen Ausschluß als Beleidigung. In einer offiziellen Erklärung der Nationalen Vereinigung für die Emanzipierung der Farbigen wird auf die Gefahr hingewiesen, denen sich die weißen Arbeiter ausseßen, wenn sie ihre farbigen Kameraden boyfottieren. Sollte diese Lage noch lange andauern, so könnte es laut dieser Veröffentlichung leicht geschehen, daß sich die Neger zu einem zu den weißen Arbeitern im Gegensaß stehenden Verband organisieren. Bereits ist der Streit der Stahlarbeiter- mit Hilfe farbiger Arbeitsfräfte gebrochen worden, und bald werden diese in der Lage sein, jeglichen Streit unmöglich zu machen, wenn sie nicht in den bestehenden Gewerkschaften zugelassen werden. Aus einem Rassenproblem ist eine soziale Frage geworden.

Der Internationale Bund der Privatangestellten hielt vom 27. bis 29. August in 3ürich eine Vorstandssitzung ab, der Sizungen der Gruppen Techniker und Bankangestellte vorangingen. Es wurde u. a. beschlossen, den nächsten internationalen Kongreß im September 1925 in Kopenhagen   abzuhalten. Vor diesem Kongreß sollen ebenfalls Sondersizungen der Techniker und Bantangestellten statt­finden. Für die Tagesordnung des Kongresses find Referate über Sozialgesetzgebung, den gesetzlichen Achtstundentag und die Industrie. organisation vorgesehen. Ueber die Lage der Handelsreisenden in den verschiedenen Ländern soll eine Erhebung veranstaltet werden. Der Minimalbeitrag für das Jahr 1925 wurde auf 12 holländische Gulden pro 1000 Mitglieder festgefeht, für 1926 soll er 20 Gulden betragen.

Berantwortlich für Politik: Ernst Reuter  ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : K. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Giode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   SW. 68, Lindenstraße 3.

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