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mit beschritten. Die Ratifikation des Abkommens von| Washington wurde nach einigem Hängen und Würgen mit einigen Wenn und Aber angekündigt. Gab die Regierung ihrem Herzen noch einen fleinen Stoß, so war auch der Ein tritt in den Bölkerbund vollzogen.

Da setzte das Spiel der Deutschnationalen und mit den Deutschnationalen ein. Man empfand die Notwendigkeit von Konzeffionen nach rechts. Die Kriegsschuldfrage wurde in zweckloser und schädlicher Weise in die Debatte geworfen, es entstand der Notifizierungsstreit mit seinem uner quicklichen Hin und Her. Im Auswärtigen Amt   wußte man nicht mehr, woran man war, und die Angst vor den Deutsch nationalen wurde das die deutsche   Außen­politik beherrschende Gefühl.

So fam das Schiff ins Schwanken, die Mannschaft wurde dabei seekrank, man begann zu tanzen, zu balanzieren und

auszugleiten.

Warum wurden die Kanzlerbriefe abgeleugnet? Aus Keßler bestritten? Aus Angst vor den Deutschnationalen!

Warum wurde die Mission des" Pazifisten" Grafen Keßler bestritten?, Aus Angst vor den Deutschnationalen!

Warum verstrickte sich schließlich Herr Stresemann in un­mögliche, mit den Tatsachen nicht zu vereinbarende Ausreden wegen seiner passiven Resistenz gegen den Völkerbund? Aus Angst vor den Deutschnationalen!

Infolge innerpolitischer Schiebungen ist die deutsche  Außenpolitik völlig aus der Fasson gekommen. Das ist ein fehr beklagenswerter, nicht lange aufrechtzuerhaltender zu­stand.

Volt. Wenn sich diejenigen, die das deutsche   Volk nach außen Die Fehler des Auswärtigen Amts treffen das deutsche Voll. Wenn sich diejenigen, die das deutsche   Volk nach außen zu vertreten haben, durch ein unbegreifliches Verhalten um Achtung und Vertrauen bringen, so geht dieser Verlust zu Lasten des deutschen   Bolfs.

Innerpolitische Treibereien haben zu einer Katastrophe der Außenpolitik geführt. Es ist Zeit, im Innern Klarheit zu schaffen, damit auch nach außen ein flarer Kurs gesteuert

werden kann

Die Bilanz der Bankerotteure.

Geistiger Zusammenbruch.

Es ist still im deutschnationalen Blätterwald. Merk würdig still. Die famose Erklärung der deutschnationalen Parteileitung, die im Stil und in der Manier von Revolver­banditen drohend von den bürgerlichen Parteien den ver­sprochenen Preis für die Preisgabe heiligster deutschnatio­naler Ueberzeugungen verlangt, findet in der eigenen Partei­presse faum ein Echo. Sie fühlen wohl selber, wie schmäh lich die Rolle ist, die sie spielen. Die Kreuz- Beitung" be­gnügt sich damit, an einem stillverschwiegenen Winkel ihres Blättchens dieje ,, Untere Parole" mit ein paar 3eilen abzulun. Die Deutsche Zeitung" nagelt Herrn er gt feft: " leberraschend ist für uns, daß Exzellenz Hergt nach dem von der Deutschnationalen Port iforrespondenz" wiedergegebenen Aus­zug in feiner Gleiwiger Rede von uns" spricht, die wir einen Anteil an der Berantwortung für die Durchführung des Paftes er­halten follten, wenn wir auch an der Verantwortung für feine An­nahme unfer Teil übernommen" hätten. Damit schließt sich Erzellenz Hergt selbst unseres Wissens zum ersten Male ausdrücklich in die Verantwortung für dos a" der Achtundvierzig ein."

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Sie fühlen offenbar, daß sie mit ihrer Zustimmung zu Den Dawes- Gefehen in die Rolle betrogener Betrü ger geraten find. So nimmt das Durcheinander in den deutschnationalen Organisationen fein Ende. Der Kreis­verein Stralsund   veröffentlicht folgende Entschließung:

lehnung des Abkommens und dem pommerschen Landes­vorstand für seine energische Stellungnahme gegenüber der Reichs­leitung der Partei und fordert eine Aenderung in der Zei tung der Partei."

Wichtiger als dieses Durcheinander in den Organisationen, als die offene Rebellion der Unterführer, die unbestreitbare Berfegung des Parteiapparates, ist der sich offenbarende geistige Zusammenbruch. In der Abstimmung der deutschnationalen Reichstagsfraktion tam mehr zum Aus­brud als nur Wahlangst und nur Sehnsucht nach Minister­fesseln. In der entscheidenden Stunde offenbarte sich der innere Bankerott der Weltanschauung des alten Deutschland  , der politischen Methoden der in der wilhelmi­nischen Periode führenden Kräfte. Mar Maurenbrecher, der Mentor der Deutschnationalen  , muß mit Betrübnis feft­stellen, wie die geistige Umstellung der deutschnationalen führenden Kreise beginnt. Er setzt sich mit einem Artikel von Martin Spahn  , Rechnungsabschluß", auseinander, in dem Spahn u. a. schreibt:

"

,, Es ist in unserem deutschen   Leben feine Kraft wahrzu­nehmen, die das Ringen nun noch einmal mit Aussicht auf Erfolg in absehbarer Zeit aufnehmen tönnte. Es wird sich erst mieder eine neue Kraft sammeln und erheben müssen an anderer Stelle, und das braucht Zeit, darüber werden Jahre ver

gehen..."

Spahn stellt in seinem Artikel fest, daß alle Versuche, die Spahn stellt in seinem Artikel fest, daß alle Versuche, die bisher gemacht worden sind, mit den Mittein des alten Deutschlands   den Niederbruch wieder zu beheben, ge= kommissariat v. Kahrs und die parlamentarische Aktion der scheitert sind. Er nennt den Kapp- Butsch, das General­Deutschnationalen Bolkspartei. Auch Maurenbrecher muß Deutschnationalen Volkspartei  . Auch Maurenbrecher muß Spahn zustimmen:

Die Deutschnationale Volkspartei   ist so wie sie ist, nicht manöprierungsfähig", sie hebt sich selbst auf und sie hat, als sie die Entscheidung über ein von ihr als Unglück bekämpftes Gefeß in der Hand hatte, nicht die Entschlußkraft gefunden, es zum Scheitern zu bringen. Einflüsse der Wirtschaftler und Wahlangst haben sie zerrüttet."

Spahn zieht aus diesen Tatsachen die Schlußfolgerung, daß ein Ersatz für die Deutschnationalen sich voraussichtlich aus den ganz neuen Bedingungen unseres natio­nalen Daseins heraus entwickeln müsse. Dazu bedarf es für die meisten von uns einer geistigen Umstellung, zu der nicht viele sofort und manche überhaupt nicht bereit sein werden."

Das ist schlechterdings das entscheidende Einge­ständnis. Diese geistige Umstellung ist nichts anderes als die K a pitulation vor der Auffassung der Sozialdemokratie, daß Deutschland   sich nicht mit den Mitteln des alten wil­helminischen Regimes befreien fann, sondern daß dazu eine fluge, besonnene, realpolitisch denkende Erfüllungs politit notwendig ist, die von neuen Gedankengängen ge­tragen ist und die der neu en weltpolitischen Entwicklung Rechnung zu tragen versteht. Maurenbrecher begreift diese Perspektive, er sieht in ihr das Ende eines selbständigen anarchisch handelnden Deutschland  , er sieht genau, wie die Kommunisten darin die lnterwerfung unter die Riesenkapitalien Amerikas   unb Englands". Am 29. Auguft haben wir die Macht dieses Rapitals mit der Deutschnationalen Volkspartei   selbst an der Arbeit gesehen."

Freilich, auch Maurenbrecher muß diesen Kräften, die er beschwörend anruft, bescheinigen, daß sie politisch un= erzogen waren. Sie waren nicht nur politisch unerzogen, sie sind es auch heute und sie werden es immer bleiben. Sie sind zurzeit nichts anderes als eine in voller Auflösung begriffene Banditenorganisation. Ihre Idole sind zerschlagen, ihre Führung hat Bankerott gemacht und ihre Er= pressungsversuche werden scheitern.

Krach!

Deutschnationales Toben gegen die Volkspartei.

Die volksparteiliche Zeit" hatte dieser Tage bescheiden und höflich zu äußern gewagt, man könne mit der Deutschnationalen Bartei doch nur dann verhandeln, wenn sie einheitlich auftrete. Das gibt der Pommerschen Tagespost", dem führenden Organ der Deutschnationalen Pommerns  , Anlaß zu folgenden Bemer­fungen:

Was die Deutsche   Bolfspartei, als dessen Sprachrohr die " Beit" zweifellos angesehen werden muß, den Deutschnationalen hier anzubieten wagt, ist die glatte Unterwerfung unter ein Diffat, ein Verzicht auf jede selbständige politische Meinung, und die apo­diftische Form, in der das Ansinnen gestellt worden ist, ist für die große Partei derart verlegend, daß sie aufs schärfste zurüdgewiesen werden muß. Die Deutschnationale Boltsparici muß es ablehnen, sich von der Partei des Herrn Stresemann Vorlesungen über die Notwendigkeit eines Ausgleichs innerer Gegen­wohl allein imftande, ihre inneren Angelegenheiten selbst zu ordnen und lähe und eines geschlossenen Auftretens halten zu lassen. Sie ist sehr verbitten. Jedenfalls hat die Volkspartei, wenn es ihr( was wir muß sich deshalb jede Einmischung ganz energisch bezweifeln) mit dem Gedanken einer bürgerlichen Regierungsteali­tion unter Einschluß der Deutschnationalen ernst sein sollte, dieses Ziel durch ihre heutige Veröffentlichung keineswegs gefördert. Wir halten es für gänzlich ausgeschlossen, daß die Volkspartei am 30. September eine folche Parteileitung finden wird, die auch nur im entferntesten bereit sein wird, unter ein so entwürdigendes Joch zu gehen, wie es die heutigen Be­dingungen bezeichnen.

Das ist ja ein guter Anfang einer glüdverheißenden Che! Kommt die Bürgerblock regierung zustande, so wird man im Sihungsfael der Reichskanzlei alle Tintenfäffer und son­ſtigen harten Gegenstände anschrauben müſſen.

Die Schuldigen schreien.

Aber die Opfer gehen ins Zuchthaus  .

Die kommunistische Presse hallt wider von Entrüftung über das legte Urteil des Staatsgerichtshofs zum Schuße der Republit gegen die Elberfelder   Kommunisten. Und selbstverständ­lich von Entrüftung gegen die Sozialdemokratie, als ob sie das Urteil veranlaßt oder gefälscht habe. Dabei dürfen einige glaite Fälschungen natürlich nicht fehlen, wie etwa die, der Vorwärts" habe das Urteil als milde bezeichnet und so gewissermaßen der Rachejuftiz das Wort geredet. Unsere Leser wissen, daß das Ge­genteil der Fall ist. Wir haben allerdings auf die Blut= justiz in Sowjetrußland hingewiesen und hinzugefügt, daß das Leipziger   Urteil im Vergleich zu dieser nech milde erscheine.

Aber abgesehen von Sowjetrußland ist zu fragen, wie das Leipziger   Urteil mit den Bestimmungen des Strafgesehbuchs au Der Und da ergibt sich bei nüchterner und objektiver Prüfung ein ganz anderes Bild.

Maurenbrecher fieht nur eine Möglichkeit für Deutsch  - einbaren sei. land, wieder hoch zu kommen: das offene Bekenntnis und das Hinarbeiten auf den Revanchefrieg. Er glaubt nicht daran, daß die tapitalistischen Kräfte in Deutsch­ land   auf die Dauer diesen Revanchefrieg politisch wünschen werden. Und so fommt er zu dem Postulat:

" Anders gesagt: nicht das kapitalistische und nicht sein Gegenspiel, das proletarische Deutschland  , retten uns, wenn anders wir über­haupt gerettet werden können. Nur die Kräfte, die aus dem vor= fapitalistischen Deutschland   heute noch unter uns vorhanden

Die Mitgliederversammlung des Kreisvereins Stralsund   der Deutschnationalen Volkspartei   gibt ihrer Entrüstung Aus druck über die Spaltung der Reichstagsfrattion bei der Abstimmung über das Londoner   Abkommen. Sie dankt den pommerschen Abgeordneten für ihr Festholten an der Abfind, fönnen uns helfen."

Seitgenosse Rüpel.

Bon Paul Gutmann,

aus seinen Bedanken unversehens durch einen Fußtritt auf gescheucht zu werden, ist schmerzlich. Wenn aber dem schmerzerregen den Borgong statt einer Entschuldigung noch Grobheiten hinzugefügt werten, so entsteht in dem Betroffenen sprachloses Erstau ten.

Wer ist jener Zeitgenosse, der sich so erhaben über seine Mit menschen fühlt, daß ihm deren bloß räumliches Vorhandensein schon als Beeinträchtigung feiner Person erscheint? Ist es ein Wohn­finniger? Ein Anarchist, der sich an der Welt zu rächen sucht, indem er fie niedertrampelt? Reines von beiden. Er ist der absolut deen lose, die Ueberspigung des Philisters ins Tierische. Ueberbleibsel offenbar aus einer Beriode vorm Hordenleben, homo primigenius incultus gewöhnlich Rüpel genannt.

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Dieser Zeitgenosse macht sich jetzt unangenehm häufig bemerk­bar. Die Zeit hat seine Aufzucht offenbar begünstigt. In dem ge­waltigen Wandel der Ereignisse, die er seelisch nicht bewältigen kann, würde er vor sich selber zum erbärmlichen Nichts zusammenschrumpfen, wenn er nicht durch die Kraft seines Mundwerks und feiner Glied. maßen sich im Strom erkenntlich machen könnte. Wozu hast du Füße, men feine in der Nähe sind? Du beanspruchst einen Siz plaz in der Bahn, wenn er stehen muß? Gin Rippenstoß, und er wird sich auf den ihm von Geburt zustehenden Plaz setzen. Oder du widersprichst ihm gar. Dann bist du ein gemeiner Mensch, ein unverschämter Kvaleeler. Er ist immer Mittelpunkt, und die Welt ist zu feiner Bedienung da. Aber weil es eine Eigenschaft des Db. jekts ist, Widerstand zu leisten, ist die Welt für ihn fast immer un­vollkominer. Die Tür öffnet sich nicht willig vor ihm. Sie bekommt einen Stoß, wie ein Stlave, der die Wünsche seines Herrn nicht errät. Die Krawatte läßt sich nicht binden. Der Wind reißt ihm den Hut vom Kopf. Er schimpft wie ein Etrolch, der dem Herrgott am liebsten die Fenster einhauen möchte.

Da er sich nicht in die Dinge versenften fan, entfeelt er die Dinge und erniedrigt sie zum bloß Materiellen. Bestand der Reiz eines Ausflugs nicht darin, daß er den Stationsvorsteher beinahe ohrfeigte, weil der Zug zu spät abging, oder daß er sich beim Wirt über den Kellner beschwerte, der einen Gast vor ihm bediente? Und war nicht an allem seine Frau schuld, die wieder einmal seine geistige Ueberlegenheit erkennen mußte?

zu seiner Frau und erzählt, wie er's den anderen wieder einmal gründlich besorgt hat.

Wenn er sich der Deffentlichkeit bemächtigt, dann fliehen alle guten Geister. Er ist in der Politit, in der Wissenschaft, in der Runft zu finden. Als Politiker beschimpft er den Gegner, wirft Stintbomben oder überfällt Wehrlose mit dem Gummifnüppel. Als Lehrer ist er der Seelenmörder seiner Schüler. Als Architekt oder Bildhauer hat er eine Zeitlang unsere modernen Städte in Stätten des Ueberdrusses und der Qual verwandelt, indem er mit seiner fnalligen Aufdringlichkeit jede noch so anspruchslofe Umgebung fchändete.

Weil er kein fremdes Sch anerkennt und wie ein Schatten unter Lebenden geht, wirkt sein Anblid so über die Maßen beleidigend. Er ist die Karikatur dieser Zeit.

Cin Jubiläum des Zements.

Aspdin, den Erfinder des Portland- Bements, ist dieser Tage in Eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Maurer Joseph feiner Baterstadt 2eeds feierlich eingeweiht worden. 100 Jahre find jeßt dahingegangen, feit diese für das Bauhandwert so wichtige Erfindung gemacht wurde, und doch stehen wir vielleicht erst am Anfang einer Geschichtsperiode, die spätere Geschlechter einmal als das 3ement- Zeitalter" bezeichnen werden. Der Maurer aus Leeds  , der sich 1824, nach jahrelangen Versuchen, seine Zementbereitung patentieren ließ, hat eine ganze Anzahl von Vorgängert. Die po­rösen Kaltsteine, die man vielerorts gefunden hat, und die sämtlich pullanischen Ursprungs find, erscheinen gleichsam als natürliche 3e mente. Bei ihnen hat schon die Natur den Glühprozeß vollzogen, dem die Stoffe bei der fünstlichen Zementbereitung erst unterworfen werden müssen. Der erste Erfinder eines haltbaren Zementes war John Smeaton  , der Erbauer des berühmien Eddystone  - Leuchtturms. Er entdeckte in der Nähe des Bristol  - Kanals einen tonhaltigen Kalf­stein, der, gebrannt, unter Wasser hart wurde und eine bedeutende Bindekraft besaß. Auf Smeatons Erfindung baute Parfer weiter, der 1796 die erste Roman- Zementfabrit errichtete. Mit diesem Roman- 3ement wurden in England die großartigften Bauten aus geführt, fo der Themfe- Tunnel, das Britische   Museum, die Londoner Docks usw. Aspdins Portland Bement hat bis auf den heutigen Tag die größte Bedeutung behalten. Seinen Namen erhielt dieser 3ement, eine grünlich- graue, feinsandige Masse, deswegen, weil er in feiner Färbung dem in England viel benutzten Portlandstein nahesteht.

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Die erste deutsche   Fabrit entstand im Jahre 1855 in Zülchom In der Straßenbahn macht er Krach, am liebsten, wenn sie voll bei Stettin  . Ausgangsmaterial war, wie in England, Kreide, ver­besetzt ist und er ein großes Auditorium hat. Er redet mit starren mischt mit Septarienton von der Odermündung. In der Foige ent­Glogaugen dann nicht zu einzelnen, sondern ins Allgemeine, Leere, standen in der Nähe von Stettin   weitere Fabriten, ferner in Lüne­ burg  , Ulm  , Amöneburg   usw. Der Wettbewerb der deutschen   Fa­weil es jo außer' hm sozial Höherstehende abgerechnet tei.te brifen untereinander sowie mit dem ausländischen Fabrikat veran Individuen gibt. Der Krach, so ins Allgemeine hinein, ist überhaupt laßte die deutschen   Werke, ihre Fabrikazion mehr auf wissenschaft für ihn die höchste Form der Lebensbetätigung. Dann ist er zu- liche Grundlage zu stellen und besondere Prüfungsvorschriften aus­frieden und geht stolz erhobenen Hauptes an feinen Stammtisch oder zuarbeiten. Die deutschen   Normen wurden zum Vorbild für alle

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Bon juristischer Seite wird uns dazu geschrieben: Die Angeklagten hatten Schuhleute überfallen und ihnen unter Bedrohung mit der Waffe die Waffen ab­genommen, um sie sich anzueignen. Damit sind die Merkmale ber SS 249 und 250 des Strafgesetzbuchs erfüllt, wonach, wenn feine mildernden Umstände vorliegen, die Straftat mit 3uchthaus nicht unter fünf Jahren bestraft werden muß. Drei felcher Straftaten logen vor. Als vierte fam die hinzu, bei der der Schuhmann erschossen wurde. Keiner der Beteiligten hat das gewollt, auch der Täter nicht. Trotzdem wurde durch

| 3ement herstellenden Länder. Die Erzeugung der deutschen   Port­ land  - Zementwerte vergrößerte sich schnell; sie stieg von 0,4 Millionen Zonnen( 1878) auf 3,5 Millionen Tonnen( 1900) und sogar auf Die vorjährige Produktion betrug 7 Millionen Tonnen( 1914). etwa 3,5 Millionen Tonnen.

Ein Weinfilm. Ist der deutsche Wein so schlecht oder so teuer ge­worden oder ist das Weintrinken so zurückgegangen, daß man eine Propaganda dafür unternehmen muß? Jedenfalls hat die Ufa gestern einen Film Wein, Weib, Gejang" herausgebracht( in den Rammerlichtspielen), der auf vielseitig anregende Weise den deutschen   Weinbau geschichtlich, technisch, landschaftlich, literarisch und musitalisch illustriert Da man über den Alkohol( der Wein gehört ja leider auch in dies Rapitel) nicht mehr schreiben fann, ohne eine Polemit der Interessenten herbeizuführen, sei hier festgestellt, daß Antialkoholifer an solcher Berherrlichung des Weins Anstoß nehmen müssen. Da man die Trauben aber auch in alkoholfreien Saft verwandeln kann, werden sie wenigstens an den schönen Land­' chaftsbildern, die von Meersburg   bis Bomst   reichen, Gefallen durch lebende Bilder. Römische Bacchanten, Falſtaff beim Seckt, finden Die Vorführung der Weinorte wird angenehm. unterbrochen Mephisto in Auerbachs Keller  , der Rodensteiner( mit ganz tollen Tridizenen), Hafenelevers Weinprobe, der Meistertrunk von Rothen burg sind nur einige dieser Nanien. Db Schiller und Goeth? bemüht werden mußten, ist fraglich, ganz unwissenschaftlich ist die Ziherung Noahs, bei der fogar eine Jahreszahl angegeben wird.

Aber darf man einem Filmfeuilleton dergleichen aufmußen? Cher wäre die allzu große Länge zu tadeln. Aber sie wird ja, ab­gesehen vom Bilderreiz, aufs vorzüglichste ausgefüllt durch die zahl­fofen Weinlieder, die dazu gespielt und von guten Solisten aus dem Schubert- Ensemble gesungen werden.

Der Liviusschwindel. Zur Enttäuschung der ganzen Welt stellt fich auf Grund der Untersuchung der italienischen Regierung heraus, daß das vollständige Geschichtswerk des Litus Livius gar nicht ge­funden worden ist. Wie der Untersuchungsrichter amtlich mitteilt, geht aus der ersten Befragung des Professors de Martino durch die Mitglieder der Prüfungskommission von Neapel   hervor, daß er nicht die Handschriften des Livius, sondern nur Nachrichten darüber entdeckt hat. Immerhin werden die Erhebungen fortgesetzt. Da ganz positive Mitteilungen über den und durch die Presse gingen und von neapolitanischen Professoren bestätigt wurden, müßte sich doch feststellen lassen, von wem diese Irreführung der öffentlichen Meinung ausging. Die Preffe hätte größtes Interesse an dieser Untersuchung, damit nicht auf ihr der Vorwurf haften bleibt, sie hätte leichtsinnigerweise Schwindelgerüchte verbreitet.

Das Aida- Gaftspiel ist unterbrochen, weil es neu finanziert werden soll. Es scheint eine Uebergründung vorzuliegen. Ein Rattenkönig von Unters nehmern hat sich daran beteiligt. Die finanziellen Erwartungen haben sich aber dank den unerhörten Preisen nicht erfüllt. So muß man Ueberflüssiges ausbooten und durch Breisberabjegungen das feitgefahrene Schiff wieder Berliner   Stritif hat zwar das Gastspiel über den guten Klee gelobt, aber flott zu machen versuchen. Man bofft morgen spielen zu können. Die das Publikum streifte. Unsere Frage: war die Veranstaltung tunst­Teris nötig, ist bisher unbeantwortet geblieben.