nie in seinem Befih gewesen. Offenbar sind diese Sachen von den Tätern zurückgelassen worden. Personen, die mit Dießner hier in Berlin besonders in Geschäftsverbindung gestanden haben und die mit ihm noch nach dem 9. September zusammengewesen sind, werden erbeten, sich umgehend bei Kriminalfommissar Dr. Riemann im Polizeipräsidium, Zimmer 84, zu melden.
Um den Untergrundbahnhof Hermannplah. Ob der Untergrundbahnhof Hermannplatz als Gemeinschaftsbahnhof oder als Kreuzungsbahnhof gebaut werden soll, das ist für Neukölln von besonderer Wichtigkeit. Auf Beschluß der Bezirtsversammlung Neukölln fand gestern abend in ihrem Sigungssaal eine Zusammenfunft der Bezirksverordneten und der Bezirksamtsmitglieder statt, vor denen der Berliner Tiefbaurat Hahn und Megistratsoberbaurat 3angemeister die strittige
Frage erörterten.
Baurat Hahn trat mit größter Entschiedenheit für den ursprünglich geplanten Gemeinschaftsbahnhof ein, der betriebstechnisch nicht schlechter und verfehrstechnisch besser als der Kreuzungsbahnhof sei und nicht höhere Bautosten erfordern würde.
zweite Borsitzende des Reichsverbandes, Genosse Walter Reinhold, I Redakteur des„ Kleingärtner", aus, daß allein aus volksgesundheit. lichen Gründen die Einigkeit der Kleingärtner der Behörde gegenüber notwendig sei. Am Schluß der Ausstellung sollen die" Aermften der Armen" mit Spenden bedacht werden. Dasselbe bunte, üppige Bild, augenerfreuend und gaumentizeind, gewährte die Ausstellung des Bezirksverbandes Berlin- Schöneberg im Neuen Rathaus . Die einleitende Rede hielt Bezirksleiter Tolte, der darauf hinwies, daß es die 34 zusammenhängenden Kolonien des Schöneberger Südgeländes wohl wert seien, dauernd erhalten zu bleiben. Im Auftrage des Bezirksamtes sprach dann Stadtrat Doerwald einige Worte, die auf den Opfertag" hinwiesen, an dem außer Gartenerzeugnissen achtzig Zentner Kartoffeln, über 500 Brote und acht Zentner Hülsenfrüchte verschenkt worden sind. Jährlich sollen minSchöneberger Bezirksverband ausgehändigt: eins durch den Direktor destens 500 Ortsarme beschenkt werden; Zwei Diplome wurden dem der Reichsanstalt für biologischen Pflanzenschuß, und das andere von der Gartenbaugesellschaft. Auch hier trugen die Darbietungen der eigenen Gesangvereine zur Verschönerung der Feier bei.
Die Tagung der Freidenker.
Die Generalversammlung des Vereins der Freidenker für Feuerbestattung beschloß am Sonntag zwei Erklärungen über das Verhältnis zu anderen frei geistigen Organisationen. Der Verein will dafür werben, daß seine Mitglieder sich auch solchen Organisationen anschließen, er erwartet aber von dort dieselbe Unterstützung. Die bereits am Freitag vorgelegte andere Erklärung begrüßt den von der Arbeits gemeinschaft freigeistiger Verbände der Deutschen Republik unternommenen Zusammenschluß aller Freidenfer zum Kampfe um die geistige Befreiung des arbeitenden Volkes und für die Umgestallung des Schul- und Erziehungswesens, mahnt zum Eintritt in die fationen, protestiert gegen den Abbau des Oberstadtschulrats Paulder Arbeitsgemeinschaft angeschlossenen reinen Freidenkerorganifen und fordert: Heraus aus der Kirche, fort mit dem Pfaffenregiment in der Schule! Beide Erklärungen fanden einstimmige
Annahme.
Beim Kreuzungsbahnhof liegt der untere Bahnsteig fo tief, baß Bezirtsausschuß für Arbeiterwohlfahrt und Kinderschuhwiebergegeben fei. Bei den Aufnahmebedingungen wurde
56 bis 60 Stufen herabgeftiegen werden müssen. Das Umsteigen dauert viel länger als beim Gemeinschaftsbahnhof, auf dem die meisten Umsteigenden den Bahnsteig nicht verlassen, sondern nur Don einer Bahnfteigfante zur anderen hinübergehen. An den Baufosten, den Betriebskosten und der Fahrtdauer wies Hahn nach, daß die in die Deffentlichkeit gelangen Angaben bei genauer Betrachtung sich als übertrieben herausstellen. Audy Baurat 3angemeister sieht im Gemeinschaftsbahnhof das Ideal, er glaubt aber, daß in der Bragis ter Kreuzungsbahnhof fich als das Bessere erweisen wird. Beim Gemeinschaftsbahnhof fönne die durch ihn hindurchgeführte AEG.- Bahn nicht eigene Abstellgleise am Hermann plah erhalten, auf denen die bei startem Berfehr hier einzusehenden Züge zu warten hätten. Er nimmt an, daß der Umsteigeverfehr am Hermannplag nicht sehr groß fein würde. Der für die AEG Bahn nötige Tunnel, mit dem fie in einer Kurve den Friedhof unterfahren müßte. um in die Hermannstraße zu gelangen, sei in dem lofen Sand schwer auszuführen. Bon den Kurven befürchtet er eine Beeinträchtigung der Betriebssicherheit. In der Besprechung betonte Bürgermeister Scho13. in dem Streit um den Bahnhof Sermannplay fei es ftets Neuköllns Standpunft gewefen, daß das Verkehrsbedürfnis den Gemeinschaftsbahnhof erfordert. Auch Bezirksverordnete verschiedener Fraktionen äußerten fich. Die Redner der Sozialdemokraten und der Kommunisten traten für den Gemeinschaftsbahnhof ein, die der bürgerlichen Partelen möchten den Kreuzungsbahnhof vorziehen. Baurat Hahn wies die gegen die Kurven vorgebrachten Bedenken als unbegründet zurück. Um die Meinung der Bersammlung festzustellen, wurde eine Abstimmung vorgenommen. Sie ergab eine starke Mehrheit für den Gemeinschaftsbahnhof.
Kinder auf der Straße. Zwei tödliche Verkehrsunfälle.
Ein folgen'chwerer Berfehrsunfall ereignete fich in der
Bülowitrahe. Vor dem elterlichen Wohnhause Bülowstraße 96 lief bie fünfjährige Irmgard Sorpiniti gegen einen in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie 69 und geriet, obgleich der Führer mit aller Kraft bremste, unter die Räder, die dem kleinen Mädchen quer über den Körper gingen und es entschlich zurichteten. Die alarmierte Feuerwehr mußte den Wagen anheben, um das Kind aus feiner Lage befreien zu können. In diesem Augenblit erschien die Mutter des verSunglidten Sindes und verfiel ber feinem Anblic. in Soreifrämpfe. Man schaffte Muttermo Kind nach dem Elisabeth Krankenhaus. Dort fonnte bei lekterem mur noch der Tod festgestellt werden. Frau S. ist vollständig gebrochen und fonnte nicht einmal ihren Namen angeben. Die siebenjährige Dorothea Horn Stief tochter des Friseurs Alwin Pause, Ringstr. 45a in Steglig mohn haft, geriet un fer einen Kraftwagen der Firma Bolle. Das jelbe Auto brachte das Kind nach dem Rittberg- Krankenhaufe, wo der Arzt nur den Tod zu tonftatieren vermochte. Nach Zeugenaussagen hatten fich mehrere Kinder auf den Rüdsiz des Wagens gefeht. Als nun der Chauffeur vermutlich um zu menden eine furze Strede zurückfuhr, sprangen die Kinder ab. Dabei fiet die Meine Dorothea zu Boden und fam unter ein Hinterrad. Der 36jährige Arbeiter Fritz Bog elke aus der Wiclefftr. 30 wurde von einem Motorradfahrer umgeriffen und stürzte mit solcher Wucht zu Boden, dak er schwere Kopfperlegungen und eine Gehirnerfütterung davontrug. 2. fand im Moabiter Krantenhause Aufnahme. Der Führer des Motorrades, an dem ein Beimagen befestigt war, hatte sich seiner Feststellung durch die Flucht entzogen und fonnte bisher nicht ermittelt werden.
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Das deutsche Zahnärztehaus in Berlin . Am Montag vormittag hatte der Reichsverband der Zahnärzte Deutschlands E. V. die Preise zu einer Besichtigung des Deutschen Zahnärzte hauses in ter Bülowstr. 104 geladen. Das Haus, das bereits seit 1914 als Mittelpunkt der deutschen Zahnärzteschaft besteht, war schon bisher eine Poliklinik, mit der Fortbildungsfurfe für approbierte Zahnärzte verbunden waren. Jezt ist hier ein Institut für die zahnärztliche Fortbildung angegliedert worden. Der dazu nötige Umbau der bisher zu Woh nungen benutzten Räume wurde von dem Architekten Harry Blu= mann in recht geschickter Weise gelöst. Das Institut für die zahnärztliche Fortbildung foll den in der Praxis stehenden Zahnärzten dienen. Es ist damit für die Zahnärzteschaft eine Einrichtung geschaffen, ähnlich wie sie für die Aerzte im Kaiserin- Friedrich- Haus und in den medizinischen Akademien bereits seit langem besteht. Das Deutsche Zahnärztehaus verdankt seine Entstehung der Initiative des Berliner Zahnarztes Prof. Dr. Guttmann, dem es gelang, in der Zahnärztefchaft die Mittel für das Haus und seine Einrichtung aufzubringen. Gein Hauptverdienst war es, das junge Unternehmen durch die schweren Jahre des Krieges und der Nachkriegszeit hine durch erhalten zu haben. Die Zahl der in Deutschland approbierten Zahnärzte ist in den letzten Jahren außerordentlich gewachsen. Der Bugang zum Studium ist nach vorübergehender Stockung wieder normal geworden. Ferner betrachtet es der Reichsverband als eine feiner vornehmsten Aufgaben, dem Proftifer die Kenntnisse der fortschreitenden wiffenschaftlichen Entwicklung zu vermitteln, damit dem deutschen Bolte dauernd die bestmöglichste Bersorgung an zahnärztlicher Hilfe gewahrt wird. Ein Rundgang durch das ganze Institut zeigte viel Lehrreiches. Eine große Bibliothet, ein wissenschaftliches Verfuchslaboratorium, die modernsten Röntgenapparate, die eine Aufnahme in drei bis vier Sekunden ermöglichen, und Einrichtungen für Lichttherapie stehen zur Verfügung. Als Leiter fungiert Herr Dr. med. Adrion, Provatdozent an der Universität Berlin. Erwähnt soll noch werden, daß der Reichsverband, als dessen Vorsitzende die Zahnärzte Dr. Linnert Nürnberg und Dr. Bernstein Spandau zeichnen, von den 8500 deutschen Zahnärzten etwa 7500 in fich vereinigt.
Die Fülle der Kleingarten- Ausstellungen. In den letzten Tagen häufen sich die Ausstellungen der Kleingärtner, was zu begrüßen ist, da es sich oft nicht nur um eine bloße Obst- und Blumenschau handelt. Welchen Umfang eine solche Ausstellung von Kleingartenerzeugnissen erreichen fann, zeigte die pom Bezirksverband Neukölln Treptow im Wintergarten der früheren Unionsbrauerei. Das betonte auch bei der Eröffnungsfeier Genosse Stadtrat Schröder, Dezernent des Kleingartenamts Neufelln; für Treptom sprach Genosse Stadtrat Steuer, der auf die Meinungsverfchiedenheiten zwischen Behörde und Kleingärtner hinwies, unter Betonung, daß alles geschehen werde, um den Intereffen der Kleingärtner zu dienen. In ähnlichem Sinne führte der
Freitag, den 26. September, abends 7 Uhr, Schulaula Kochstr. 12/13( an der Leipziger Str.):
Vollkonferenz
Tagesordnung :„ Die Auswirkung der Fürsorgenotverordnung." Referent: Landeshauptmann Gen. Dr. Caspari. Mitgliedsbuch legitimiert. Türkontrolle: 1. Kreis mitte.
Beamtenfreundlichkeit.
Aus Beamtenfreifen wird uns geschrieben: Unter diesem Titel veröffentlichte der Berliner Lokal- Anzeiger" eine Notiz über die Ablehnung eines Antrages der bürgerlichen Parteien des Bezirksamts Friedrichtshain, melcher verlangte, in Zukunft nur solche Beamte zu befördern, die ein Examen abgelegt haben. Danach werden angeblich im Bezirk Friedrichshain nur solche Beamte befördert, die überhaupt feine Brüfungen oder aber nur solche, die die Affiftentenprüfung abgelegt haben. Grund genug für die Deutschnationalen, dem Bezirksamt Gesinnungstüchtigkeit vorzuwerfen. Um diese Dinge flarzustellen, ist man leider gezwungen, etwas zurückzugreifen. Bis zum Jahre 1917 wurden Beamte, die nur die Volksschule besucht hatten, ausgenommen Militäranwärter, zur Sefretärprüfung überhaupt nicht zugelassen, es sei denn, daß sie ein sogenanntes Vorzüglichkeitsattest von ihrem jeweiligen Bureauvorsteher, der natürlich ein„ Schwergeprüfter" war, beibrachten, was wohl ganz felten einem Beamten gelungen ist. Erst im Jahre 1917 gab der Magistrat auf Drängen Der Beamtenorganisationen nach, und führte die Neubewertung aller Stellen ein. Heute werfen nun die bürgerlichen Parteien den Sozialdemokraten Gesinnungstüchtigkeit vor, weil evil. Beamte befördert werden sollen, die vom damaligen bürgerlichen Ma. gistrat ohne Prüfung nach ihren seinerzeit inegehabten Stellen befördert worden sind. Ist das nun Unkenntnis oder Demagogie? Eine hörbare Ruferin im Streit ist die deutschnationale Bezirks verordnete Frau Wege. Gerade ihr sollte doch aber bekannt sein, daß ihr hoher Gemahl, der deutschnationale Stadtrat Wege auch einer von den Beamten ist, der im Jahre 1919 ohne Prüfung vom Bureaufefretär, angeblich wegen Gesinnungstüchtigteit, zum Stadtfekretär befördert worden ist. Also freie Bahn, den Deutsch
nationalen!
Die Eisenbahntechnische Ausstellung in Seddin wurde am Gröffnungstage von etwa 7000 Personen besucht.
Pilzausstellung. Bom 22. bis 25. September findet in der Aufa des Friedenauer Gymnasiums am Ringbahnhof Friedenau- Wilmersdorf eine öffentliche Pilzausstellung statt, welche die jeßt in großer Bahl wachsenden Herbstpilze zur Anschauung bringen soll. Hier mit wird Gelegenheit gegeben, manch neuen wertvollen Speisepilz, der heute unbekannt im Walde vermodert, der menschlichen Ernährung zuzuführen. Besichtigung von 2-6 Uhr. Eintritt frei. Die Besucher werden um Mitarbeit durch Mitbringen von Pilzen für Ausstellungszwede gebeten.
Der Zirfus Krone will in nächster Zeit fein Gastspiel beenden. Was der Zirkus in jeder seiner Vorstellungen biefet, ist ein Wiederaufleben alt römischer Zirkusspiele. Gladiatoren, Reiter, Reiterinnen, Raubtierschauspiele in derartigen Maffen, wie sie bisher noch kein Unternehmen gezeigt hat. Wirbelndes, faleidostopartiges Spiel, Massenszenen balten den Zuschauer brei Stunden lang ununterbrochen in ihrem Baune.
Dann wurde die am Sonnabend begonnene Beratung des neuen Statuts fortgesetzt, aus dem hier nur das Wichtigste daran festgehalten, daß Mitglied nur werden kann, wer feiner Religionsgemeinschaft angehört. Kinder fönnen schon Dom 3. Jahr ab aufgenommen werden, wenn beide Eltern( oder der Vormund) Mitglieder des Vereins sind. Bis zum 60. Jahr kann den aus anderen Feuerbestattungsvereinen Uebertretenden, wenn sie dort über ein Jahr Mitglied waren, die Karrengzeit erlassen werden. Zwang zum Eintritt in andere freigeistige Organisationen wurde( unter Hinweis auf die oben mitgeteilten Erklärungen) vers worfen. Der Beitrag ist gestaffelt nach dem Eintrittsalfer: A 3-16 Jahre( mit Beitragsbefreiung vom 36. Lebensjahre ab); B 16-50 Jahre( frei nach 20 Jahren); C 50-65 Jahre( frei nach 10 Jahren); D 65-70 Jahre( frei nach 6 Jahren); E über 70 Jahre. Der Monatsbeitrag beträgt für A 20 Pf., B 40 Pf., C 1 m., D 2 M. Gruppe E zahlt die vollen Einäscherungskosten, auf Wunsch in Raten innerhalb eines Jahres.
Beschlossen wurde einstimmig eine Erflärung, daß der Vereinszwed, Feuerbestattungspropaganda zu treiben, auch freigeistige Aufklärungsarbeit gegen die Herrschaft der Kirche bedingt, und nahezu einstimmig( gegen 5 Stimmen) eine andere Erklärung, daß innerhalb des Vereins nicht Parteipoliti t getrieben werden darf. Ein Antrag, gegen die Schandurteile über flaffenbewußte Proletarier zu protestieren und Amnefti e zu fordern, stieß auf lebhafte Opposition, weil er als par teipolitisch angesehen wurde. Der Hinweis auf die Notwendigkeit, auch die von der Sowjetrepublit eingeferferten Arbeiter freizugeben, wurde von einem beträchtlichen Teil der Generalverfammlung mit stürmischem Beifall begrüßt. Mit großer Mehrheit wurde statt des Antrages eine Erklärung gebilligt, die den Opfern der Schredensherrschaft in Deutschland die Sympathie aus. spricht. Ein Antrag auf forporativen Beitritt des Vereins zur Internationalen Arbeiterhilfe wurde als parteipolitisch und übrigens für Mitglieder der SPD. unmöglich bekämpft und mit großer Mehrheit durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Den für ihre Kultur- und Elternrechte kämpfenden Freidenfern Thüringens wurde durch einstimmigen Beschluß die Sympathie ausgesprochen. Der Vorstand wurde beauftragt, alles zur Beseitigung der die Feuerbestattung erschwerenden Beftimmungen des preußischen Feuerbestattungsgesetzes zu
Dersuchen.
Bollzogen wurden dann die Wahlen des Vorstandes, des Aufsichtsrates und des jetzt hinzukommenden Beirats, der aus den Organisationen der Bezirke entnommen werden muß. Erster Vorfiender ist Rüdert- Berlin , zweiter Borsigender Lemfe- Berlin. In einer Schlußansprache betonte Riegel- Darmstadt die zutage getretene außere und innere Festigkeit des Vereins und die Notwendigkeit des Rampfes gegen die Reaktion. Er schloß die Generalversammlung mit einem Hoch auf den Verein und die Freidenferbewegung. Unter dem Gesang der Internationale gingen die Teilnehmer auseinander.
Die große Fahrt des 3. R. 3. Donnerstag vormittag über Berlin ?
Friedrichshafen , 22. September. ( Drahtbericht.) 3. R. 3 wird nun nach Ausführung der Reparaturen an den Motoren, wenn nicht die Wetterlage in letter Minute wieder einen Strich durch die Rechnung macht, am Mittwoch morgen in Friedrichshafen aufsteigen, um den 30- Stundenflug, die Generalprobe für die Amerikafahrt, zu absolvieren. Wie Dr. Edener heute nachmittag mitteilte, wird 3. R. 3 am Mittwoch morgen um 7 Uhr in Friedrichs hafen aufsteigen. Die Flugroute geht zunächst über Frankfurt am Main und Hannover nach hamburg , wo man gegen 4 oder 5 Uhr eintreffen will. Nach einigen Schleifen über der Stadt geht die Fahrt nach Flensburg , wo der Zeppelin bei Im Colosseum, Schönhauser Allee 123, bringt die Bühnenschaut ein gntes einbrechender Dunkelheit dann die Ostsee erreichen wird. Während Brogramm. Lobend zu erwähnen ist das Lanz- Gastspiel von Hans Jansen der ganzen Nacht will man über der See kreuzen, um dann beim Jakobs und Lo Caftini. Der Körper von Watson scheint gegen elektrischen Morgengrauen wieder in die Nähe der Küste zu gelangen. VorausStartſtrom in hohem Grade gefeit, so daß er" Bunder der Hochspannungssichtlich wird man bei Stettin wieder das Land erreichen und Lichtblick aufkommen. Der uraufgeführte Film Düftere Schatten" ließ feinen
ftröme" bewirkt.
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 23. September.
von dort geht die Fahrt nach Berlin , wo 3. R. 3 zwischen 9 und 10 Uhr vormittags eintreffen soll. Nach einer etwa halb. Sturm an der fchoffifchen Küste. Ein sehr starter Südwest- stündigen Fahrt über der Reichshauptstadt, bei der Oberbürger Sturm hat an der Ostküste Schottlands beträchtlichen Schaden ange meister Böß auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege des Funkgerichtet. Ungefähr 1000 Fischer konnten den Hafen nicht verlassen. spruchs im Namen Groß- Berlins eine Ansprache an die Besazung halten wird, wird 3. R. 3 über der ehemaligen Zeppelin- Halle in Staaten dann auf 30 bis 50 Meter herabgehen, um die an Bord befindliche Post abzuwerfen. Von Berlin geht die Fahrt dann wieder nach dem Süden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird auf ber heimfahrt Leipzig berührt, wo das Luftschiff über der Stadt und dem Bölkerschlachtdenkmal längere Zeit verweilen wird. In den Nachmittagstunden des Donnerstag ist dann die Landung in Friedrichshafen vorgesehen. Das Programm der etwa 30- bis 35ftündigen Fahrt läßt sich jedoch nur durchführen, wenn die Wetterlage, die augenblicklich gar nicht günstig ist, sich nicht Derschlechtert. Die Skandinavienfahrt, die ursprünglich vorgesehen war, ist gänzlich fallen gelaffen worden, da die Zeit nicht daß, wenn nach dieser Probefahrt nicht unvorhergesehene Hindernisse ausreicht. Zum Schluß sprach Dr. Edener die Erwartung aus, eintreten, 3. R. 3 in furzer Zeit die Fahrt nach Amerita antreten wird. Aber auch hier will man selbstverständlich erst abwarten, wie die Wetterlage sich gestalten wird.
Tageseinteilung. 10 Uhr vorm.: Bericht über die Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 10.15 Uhr vorm.: Erste Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. 11.35 Uhr vorm.: Funkbörse( Die Notierungen der Berliner und Hamburger Produktenvorbörse). 12.15 Uhr nachm: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörse( nur Montag bis Freitag). 12.55 Uhr nachm.: Uebermittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr nachm.: Zweite Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Wetterdienst. 2.15 Uhr nachm.: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börse ( nur Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten- und ViehMontag bis Freitag). 8 Uhr nachm.: Funkbörse( Die amtlichen börse; amtliche Devisen). 4 Uhr nachm.: Funkbörse( Getreide cif. Hamburg ; Berliner Kolonialwaren- Großhandelspreise).
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4.30-6.30 Uhr nachm.: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 1. Hochzeitszug aus der Oper Feramors", Rubinstein. 2. Vorspiel zu der Oper, Hänsel und Gretel ", Humperdinck . 3. Walzer aus der Oper Eugen Onegin ", Tschaikowsky . 4. a) Berceuse, Sibelius , 6. Lockende Erinnerungen, Leuschner. 7. Musikalische Täuschungen, b) Intermezzo, Brahms . 5. Grieg- Erinnerungen, Fantasie, Urbach . Potpourri. Schreiner. 8. Worried Foxtrot, Vincent Rose . Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus". 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Mentzel, Geschäftsführer des Wirtschaftsamtes der Studentenschaft, Charlottenburg : Die wirtschaftlichen Grundlagen des Hochschulstudiums". 8.30-16 Uhr abends: Konzert. 1. Variationen. Corelli ( Franz Veit, Konzertmeister des Berliner Philharmonischen Orchesters, Violine). 2. Arie der Micaela aus der Oper Carmen ", Bizet ( Sonja Jergin, von der Großen Volksoper). 3. a) Romanze, Campagnoli, b) Rondo, Boccherini ( Walter Schulz, Solocellist des Berliner Philharmonischen Orchesters). 4. a) Serenata aus der Oper, Der Barbier von Sevilla ", Rossini , b) Siciliana aus der Oper, Cavalleria rusticana ", Leoncavallo ( Kammersänger Eugen Transky, von der Berliner Staatsoper, mit Harfenbegleitung). 5. a) Im Herbst, Thomas, b) Barcarole. Parish- Alvars ( Otto Müller , Mitglied. des Berliner Philharmon. Orchesters, Harfe). 6. a) GildaArie aus der Operette Rigoletto ", Verdi, b) Vogellied aus der Oper Bajazzo", Leoncavallo ( Sonja Jergin, von der Großen Volksoper). 7. a) Lied aus„ Die Perlenfischer ", Bizet , b) Arie aus König für Adam( Kammersänger Eugen Transky, von der Berliner Staatseinen Tag", Adam, c) Traumszene aus König für einen Tag", oper). 8. Trio für Violine, Cello, Harfe, Oehlschlägel( Franz Veit, Violine; Walter Schulz, Cello; Otto Müller , Harfe). Am SteinwayFlügel:' Kapellmeister Otto Urack . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
Vorträge, Vereine und Verfammlungen.
ant
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold": Gefchäftsstelle: Berlin G. 14, Sebaftianstr. 37/38, Sof 2 Tr. Kamerabschaft Lichtenberg. Am Donnerstag, den 25. Geptember, abends 7½ Uhr, Antreten in der oberen Turnhalle, Marktstr. 11. Kamerabschaft Behlendorf, Unterareuppe Wannsee. Mittwoch, ben 24, September, 28 Uhr, Königstr. 26, Restaurant Reichsabler. Thema: Das Reichsbanner und feine Bedeutung." Ramerabschaft Lichtenberg, Untergruppe Mahlsdorf . Mitgliederversammlung Mittwoch, den 2. Oftober, abends pünktlich 8 Uhr, im Lokal von Anders, Bahnhofstraße. Republikaner willommen. Kameradschaft Charlottenburg . Am Donners. tag, den 25. September, abends 7 Uhr, im Restaurant Wilhelmshof, Ber. liner Straße, Eingang Spreestraße, Bortrag des Rameraden Lammerich. Kartenausgabe zur Fahrt nach Budow. Kameradschaft Copenid. Die am Donnerstag den 25. Geptember, stattfindende Kameradschaftsversammlung ist auf den 2. Oktober verlegt worden. Kamerabschaft Wilmersdorf. Jeden Freitag abend 8 Uhr Turnabend( Leichtathletik usw.) im Turnfaal der OberRealschule Augustastraße, Ede Cerpart.
Berein der Freidenter für Feuerbestattung, E. B., Bezirk 11. Schöneberg . Die für heute. Dienstag, den 28. Geptember, abends 7 Uhr, im Linden part, stattfindende Mitgliederversammlung muß umständehalber ausfallen. Die spätere wird durch Platate bekanntgegeben. Tottenburg. Mittwoch, den 24. Geptember Sypothekengläubiger und Sperer- Schuhverband W. 66, Ortsgruppe Charabends 8 Uhr, Aula der Tie Betsammlung. Rönigin Buife- Schule, Dandelmannftr. 26/28( nahe Raiserdamm), öffent Stand der Aufwertungsfrage. Redner: Landes erziehungsrat a. D. Geiffert und Dr. En.