um jetzt wieder von sich reden zu machen. Das„ Deutsche Tageblatt" bringt eine eigene Meldung aus München , wonach Dinter ,, an Bergiftungserscheinungen nicht unbedenklich erkrankt" sei und daß ihm das unbekannte Gift nach Lage der Dinge nur durch jüdische Kreise" beigebracht worden sein könne.
27
-
-
=
Schläft die Verkehrspolizei?
Zusammenstoß zwischen Straßenbahnwagen und Güterzug.- Zwei Zwei Tote. nach zu einer Revision der Unfallverhütungspor fchriften führen, denn Uebergänge, wie sie am Nonnendamm vorhanden sind, bestehen etwa an 20 Stellen in Groß- Berlin. Ganz abgesehen davon sind aber die Sicherungseinrichtungen, namentlich bei den privaten Kleinbahnen, lange nicht so durchgebildet, wie es zu wünschen wäre und nach dem Kriege hat bedauerlicher. meise eine Sorglosigkeit Blaz gegriffen, die in letzter Zeit zu zahlreichen Zusammenstößen mit Automobilen und Pferdefuhrwerfen geführt hat, bei denen fast immer Tote und Schwerverlegte zu be= flagen waren. Es sei an dieser Stelle übrigens an das schwere Unglüd erinnert, das sich im Herzen Berlins , am Hafenplaz abspielte, Eisenbahnzug ebenfalls mehrere Fahrgäste ums Leben kamen. wo bei einem Zusammenstoß zwischen einem Straßen- und einem
Die Münchener Bölfischen wollten den„ Giftmord" sofort prattisch ausnutzen. Sie beabsichtigten am Sonntag ein Flugblatt zu In den fortlaufenden Serien der letzten Berliner Verkehrsunfälle verbreiten mit„ Enthüllungen" über den Giftanschlag" auf Dinter. Spielt ein Zusammenstoß zwischen einem Güterzuge und einem Aber die Münchener Polizei hat die Verbreitung selbstverständ- Straßenbahnwagen der Linie 55, der sich gestern abend Lich auf Betreiben einflußreicher jüdischer Kreise" verhindert. gegen 8 Uhr in nächster Nähe Spandaus zugetragen hat, eine Darüber ist nun das Wulleblatt derartig in Tränen aufgelöst, daß traurige Rolle. gegen 8 Uhr in nächster Nähe Spandaus zugetragen hat, eine er dieses Sermon aus eigenem den Schauermeldungen anfügt: Mutlos möchte mon die Feder niederlegen und auf jedes Wort eines Kommentars verzichten, statt deffen aber es hinausschreien, schreien, daß die ganze deutsche Welt es hört: Du, deut scher Bruder, fie meucheln einen deutschen Kämp fer! Suchen ihn zu vergiften wie einen räubigen Hund. Sie wollen auf diese Weise einen Mund auf ewig fchließen, deffen fenntnisreiche Beredsamkeit ihnen seit Jahren die Masten herunterriß und ihr innerstes Wesen enthüllte. Und während dies Entfehliche geschieht, gibt es in Deutsch land andere, die es darauf anlegen, einen Hitler, auch einen Kämpfer, dessen freie Wirkungsmöglichkeit sie zitternd er warten, hinter Kerfermauern zu begraben. Ein politischer Giftmordversuch wird in Deutschland am Herzen europäischer Zivilisation" im 20. Jahrhundert verübt. Schreit nicht die ganze Deffentlichkeit auf? Arbeitet nicht jeder fieberhaft daran, die letzten Fäden, die eine solche Möglich jeder fieberhaft daran, die letzten Fäden, die eine solche Möglich feit verknüpften, zu entwirren? Im Gegenteil! Man beschlagnahmt aufflärende Schriften eines läppifchen formalen Grundes megen. Man beschwichtigt". Man hat ja ganz andere Gorgen.
Schrecklich! Schrecklich! Was da nicht alles geschehen fann in diesem München des Bürgerbräus, des Kahr und Ludendorff! Der „ Mund mit der kenntnisreichen Beredsamkeit" foll auf ewig geschloffen werden, durch jüdisches Gift?
Wo bleibt der Hammer- Fritsch, daß er mit seinem RitualmordBettelfasten endlich die nötige Aufklärung verbreitet? Wo bleibt der
Zwischen den Bahnhöfen Spandau Stadt( Hauptbahnhof ) und dem alten Ruhlebener Auswandererbahnhof führt von der Hauptstrede eine Nebenlinie ab, die zuerst das Gebiet der Deutschen Werte durchquert, dann über die Spree fegt, jenseits nodymals ein Gebiet der Deutschen Werke streift und sodann im Straßen Berliner Chaussee freuzt, um dann weiter und nochmals einen Teil niveau die Berlin mit Spandau verbindende Hauptverkehrsader, die der Deutschen Werke zu verbinden. An der genannten Stelle, der Berliner Chaussee, wo diese Berbindungsbahn die Straßenbahnlinie treuzt, hat sich das Unglück abgespielt. Die Eisenbahnzüge werden wegen der Gefährlichkeit dieser Kreuzung durch weitgehende Bestimmungen veranlaßt, auf den Straßen- und den Straßenbahnverkehr Rücksicht zu nehmen. Die 3üge müssen außerordentlich langsam fahren, vor dem Zuge muß ein Mann mit einer Glocke gehen und nachts ein Mann mit einer Laterne. Der Allen Straßenbahnführern ise diese gefährliche Stelle bekannt, ebenso Eisenbahnzug hat vor dem Straßenbahnzug das Vorfahrtsrecht. sind oder müssen ihnen die Vorschriften bekannt sein. Um den Um den Straßenbahnwagen soweit wie möglich zu schüßen, befindet sich vor und hinter der Kreuzung mit der Eisenbahn eine Haltestelle. Ein Wagen der Linie 55 fam aus der Gartenfelder Straße und wollte nach Spandau fahren, und überfreuzte in schneller Fahrt die Eisenbahngleife. In demselben Augenblid tam von der Richtung Nonnendamm ein Güterzug. Dem Lokomotivführer gelang es nicht mehr, den Zug zum Halten zu bringen; während der Triebwagen der Elektrischen dem furchtbaren Unheil noch entrinnen konnte, wurde der Anhänger von der Lokomotive erfaßt, die dem Wagen den ganzen Hinterperron abriß. Drei auf dem Hinterperron befindliche
*
Berlin haben wir an dieser Stelle auf die Gefahren hingewiesen, Kurz nach dem Eisenbahnunglück am Potsdamer Bahnhof in die den Berliner bedrohen, wenn er die sogenannten großstädtifchen Verkehrsmittel benutzt. Es handelt sich erstens um das Ringbahngelände westlich vom Bahnhof Charlottenburg, auf dem ein Unglück unausbleiblich scheint, wenn die EisenbahnSicherheit der Reisenden sorgt. Zweitens haben wir auf die undirektion nicht endlich durch Untertunnelung oder anderswie für die glaubliche Sparsamkeitsmaßnahme der Untergrundbahn aufmerksam gemacht, die auf der Strecke Fehrbelliner Blah- Thielpiatz die Züge ohne Zugbegleiter verkehren läßt. Zuweilen tann man beobachten, wie der Fahrer während der Fahrt die Tür seines engen, schlechtdurchlüfteten Führerstandes öffnet, um feiner Ermattung Herr zu werden. Die zahlreichen Reisenden des Zuges sind einem einzigen Menschen auf Gedeih und Berberb preisgegeben. Drittens wurden von der Straßenbahn Vorkehrungen verlangt, um das Fallen von Personen zwischen Trieb- und Anhänge
allgewaltige Botan, daß er solche Sünde wider das völkische Blut Bersonen wurden herausgeschleudert. Eine Frau und ein Rangierer, wagen zu verhindern. Bor furzem hat der Strafprozeß
mit allen Strafen altgermanischer Heilslehre bestrafe?
Wirklich: Man möchte schreien! schreien! schreien! Aber es hilft affes nichts! Die Völkischen können die Blamage der Deutschnationalen trog allem nicht mehr einholen. Auch wenn die berufsmäßigen Weuchelmörder einen Meuchelmord" zu Reflamezweden erfinden!
Republikaner unerwünscht. Monarchistische Gefallenenehrung in Prenzlan. Bom Gauvorstand Brandenburg des Reichsbanners SchwarzRot- Gold wird uns gefchrieben:
In Prenzlau wurde am 21. September in Awesenheit des chemaligen Regimentskommandeurs, der Kriegervereine und Regimentsverel te sowie eines Traditionsfommandos der Reichswehr unter den Farben Schwarz- Weiß- Rot Das von Profeffor Klimsch geschoffene Denfmal für die Gefallenen der Regimenter enthüllt. Die im Reichsbanner Schwarz- Rot- Bold organisierten republikanischen Kriegsteilnehmer ibaren zu dieser Feier nicht zugelassen, und veranstalteten baher unter proßem Zulauf der Bevölkerung am Nachmittag eine furze und würdige Gedenffeier, bei der Schriftsteller Nomad
der von der Lokomotive fiel, wurden getötet, einer Frau Ammann aus Spandau wurden beide Beine abgefahren und ein Arbeiter Franz Adrezchewski erfitt schwere Rippen. quetschungen und einen Nervenfchock. Bisherige Feitstellungen deuten auf ein Berfchulden des Straßenbahnführers hin, doch stehen die Ergebnisse der Untersuchung noch aus.
Es gewinnt aber auch den Anschein, als ob an der verhängnis vollen Stelle die in den letzten Wochen für Groß- Berlin unausgefeht bemängelte schlechte Straßenbeleuchtung eine Rolle gespielt hat. Die Spandauer Feuerwehr brachte die erste Hilfe und führte die Berletzten in das Spandauer Krankenhaus.
Die getötete Frau ist festgestellt als Frau Auguste Schröder, wohnhaft in Spandau , Scharfelanke 3, der 15jährige Junge als Gerhard Klebs in Spandau , Negerstr. 14, wohnhaft, leichte Kopfverletzung.
Die Untersuchung,
die heute vormittag an der Unfallstelle begonnen hat, und an der Bertreter der Reichsbahndirektion Berlin, der Straßenbahndirektion, der Staatsanwaltschaft und der Polizei teilnahmen, soll vor allem feststellen, ob den Lokomotivführer des Güterzuges oder den Straßenbahnführer die Schuld trifft, oder ob nicht alle beide der Lokomotivführer des Güberzuges fein Warnungssignal gegeben, es hat auch fein Eisenbahnbeamter die Streden gesichert. Böllig ungeflärt aber ist noch die Frage, ob der Straßenbahnbeamte die Zwangshaltestelle refpetiert und fich orientiert hat, ob er weiter. fahren könne oder nicht Diese Feststellungen dürften aller Boraussicht
te Gebenfrede hielt. Außerdem sprach herzliche Worte der gefehlt haben. Soweit aus Zeugenausfagen bisher hervorgeht, hat
fatholische Pfarrer ionfa. Pfarrer Rionfa hatte such am Vormittag in der Veranstaltung der nationalen Berbände gesprochen, hatte aber hier dos Wort nur ergriffen unter Betonung, daß es unglaublich fei, daß man die Republikaner von Dieser Beranstaltung ausschliehe, und daß er es daher für seine ficht halte, auch bei der Veranstaltung der Republikaner zu prechen. Das mutice Cintreten des Geistlichen hat Anerkennung weit über die Kreise des Reichsbanners hinaus gefunden.
Soweit die Zuschrist. Wir richten an den Reichswehrminister die Anfrage, was auf der Beranstaltung der Prenzlauer Monarchisten das Traditionskommando der Reichswehr folite, da doch die Republifoner von der Beranstaltung ausdrücklich aus geschlossen waren? Was gedenkt des Reichswehrministerium zu fun, um in 3ufunft den Mißbrauch der Reichswehr bei rein monarchistischen Stundgebungen zu verhüten?
*
In Bordamm bei Drielen forb am legten Sonntag unter ungeheurer Beteiligung der gesamten Bevölkerung die Sahnenweihe der dortigen Ortsgruppe des Reichsbanners Gwarz Rot- Gold flatt.
Nationalistik- militaristischer Rummel.
Wie wir mitteilten, war es der Mordkommission gelungen, die Tode zu identifizieren. Es ist die 32 Jahre( nicht 23 Jahre) alte Arbeiterin Frau Rlara Ulored) geb. Wilte. Zulcht war fie bei einer Bekannten in der Sedanstr. 96 gewefen Diefe fannte fie von ihrer früheren Arbeitsstelle in der AEG. her. Am Donnerstag, den 11. September, war sie hier fortgegangen. Noch in der späten Nacht fuchten die Beamten der Mordkommission nach Zeugen, die über den Berbleib von Frau Ulbrech von dieser Zeit an Auskunft geben fonnten.
wegen des Wannseebahnunglüds gegen den Stellwerfsbeamten ein für die verantwortlichen Stellen wenig rühmliches Ende gefunden. Das Gericht hat gegen ihn offenbar Milde walten laffen, weil die höheren Beamten, gegen die man strafrechtlich nicht vorgehen fonnte, nicht ganz einwandfrei aus dem Prozeß hervor gingen. Bor furzem ist am Kurfürstendamm ein Student von einem Anhänger der Elektrischen überfahren und getötet worden. der zwischen Trieb- und Beimagen gefallen war. Ferner haben 5 Personen bei einem Straßenbahnzusammenstoß schwere Verlegungen erlitten. In diesem Fall beeilte sich die Direktion zu versichern, daß die Bremsen tadellos funktioniert hätten. Die Direktion meint, wenn der Fahrer langsamer gebremst hätte, wäre der 3usammenprall nicht geschehen. Sie verschweigt aber, daß sie die zufammenprall nicht geschehen. Sie verschweigt aber, daß sie die zu
verlässigen Luftdruckbremsen allmählich durch die cleftrischen Magnetbremien hat ersehen lassen. Hätte der Unglüdswagen eine Luftdrudbremse gehabt, so wäre das Unglüd wahrscheinlich nicht passiert. Sollte es der Direktion nicht bekannt sein, fo leilen mir ihr hiermit folgendes mit: Eine Bremse ist nicht dazu da, daß fie gegen Die Räder fnallt, sondern daß sie den Magen zum Halten bringt. Der Bericht der Direktion stellt nur unter Beweis, daß die Bremsflötze gegen die Räder geschlagen sind, und bleibt ten Bemeis
schuldig, ob eine andere Bremse unber gleichen Umständen den Unfall perhütet hätte.
Wir verlangen Starheit darüber, ob sich die maßgebenden Stellen nicht endlich um die Sicherheit der Menschen fümmern wollen, die sich den Berliner Berkehrsmitteln anvertrauen.
Wagen lizende Dame schmere innere Berlegungen, außerdem haben diese beiden Berfonen Schnittmunden davongetragen. Das fofort be. nachrichtigte lleberfallfommando verhaftete den Chauffeur und feine Begleiterin. Das überfahrene junge Mädchen namens Elli Pfotenhauer aus Nordhausen ist seinen Berletzungen erlegen.
*
Heute morgen ereignete fich ferner an der Ede ber Dreibund ein Busammenstoß und Muffehlstraße in Neu- Tempelhof zweier Automobile, bei dem der eine Bogen über den etre 9 meter breiten Bürgersteig hinweg in das Schaufenster einer Feinfofthandlung geschleudert wurde. Seit der Sperrung der Bellealliancestraße, in der an der Untergrundbahn gearbeitet wird, wird der gesamte Vertehr von und nach Tempelhof durch die enge Lichter. felder Straße geleitet, so daß Unfälle mie der oben geschilberte bicz nicht unerwartet tommen.
Großfener in Tegelors.
Heute nacht gegen 3% Uhr brach aus noch nicht geftarier Ure fache in der Bootswerft hochmeister in Tenelort, NoonStraße 16, Großfeuer aus. Als die Feuerwehr von Tegel an ber Brandstelle erschien, stand das ganze Gebäude in der gesamten Ausbehnung in hellen Flammen. Es wurde fofort die Meldung Großfeuer" weitergegeben, worauf die Züge der Werffeuerwehr von Borsig, Tegefort, Wittenau und Heiligensee unter Leitung des Baurats Hammer zur Brandstelle eiften. Das Borgehen der Behren wurde durch starte Qualmentwidlung sehr erschwert; es mußten Rauchschugapparate verwandt werden. Aus zwei B= und drei C- Rohren murde fast 2% Stunden lang Wasser gegeben, und erst nach dieser Zeit gelang es, die Macht des Feuers zu brechen. Die ganze Werft ist ein Raub der Flammen geworden. Unter der Leitung der Bauräte Tamm und Leppe fanden die Aufräumungsarbeiten statt, die sich bis in die Vormittagsstunden hinein hinzogen. Der Schaden ist beträchtlich.
Zuerst wurde ihr Ehemann, der 33 Jahre alte Robert Ulbrech, herbe geholt. Bei der Bernehmung stellte er feiner Frau fein gutes Zeugnis aus. Er behauptet, sie habe nicht gearbeitet und nur Sinn für Zigarettenrauchen und den Rintopp" gehabt, und gibt zu, daß es besmegen oft zu Streitigkeiten zwischen ihnen gekommen ist und er fie auch oft geschlagen habe. Die Ermittlungen der Mordfemm fion ergaben weiter, daß die Frau des öfteren auch in der Marienburger Straße, in dem Hause, auf deffen Hof die Photographie aufgenommen wurde, Unterfunft gefunden hat. Auf ihren Fahrten nach Landarbeit hat fie 3 u meilen auch im Freien genach. tigt und hier in Berlin ab und an in der Fröbelstraße. Es ist wohl arzunehmen, daß fie aus Furcht vor ihrem Manne wieder auf Landarbeit gehen wollte. Der Zustand, in dem der Junge am Sonntag aufgefunden wurde, spricht dafür, daß er in den legten Tagen feine rechte Pflege gehabt hot. Das fast fünfjährige Kind ist außergewöhnlich ein und schwächlich, es ist das typische blaffe, unterernährte Großstadtfind. Den Aussagen des Mannes, der sich so wenig günstig über seine Frau äußerte, stehen die Befundungen anderer Zeugen gegenüber, die übereinstimmend Frau Ulbrech als eine Person schildern, die stets fleißig gearbeitet hat und immer bestrebt war, sich und ihr Kind anständig zu ernähren. Wichtig ist es nun für die weiteren Ermittelungen, festzustellen, wo der Pappfarton mit feinen gesamten Sachen geblieben ist. Es soll ein mittelgroßer bläulicher Karton sein plak. Die Ausstellung beginnt um 6 Uhr, um 18 Uhr finden Vorführung und es ist nicht ausgeschlossen, daß Frau Ulbrech ihn vielleicht irgendwo untergestellt oder in Verwahrung gegeben hat. Alle diesbezüglichen Mitteilungen, auch über den weiteren Aufenthalt der Frau llibrech seit dem Freitag nimmt die Mordkommiffion, Kriminal fommiffare Gennat- Wächter, im Zimmer 105 im Polizeipräsidium entgegen.
Parteiische Polizei in Bremen . Bremen , 22. September. ( Eigener Drahtbericht.) Am Sonn abend und Sonntag fand in Bremen ein Regiments appell des ehemaligen Infanterieregiments 75 statt, der von den Rechts. organisationen zu einem großen schwarzweißroten Rummel ausgestaltet wurde. Die Reichswehr beteiligte fich offiziell an fämtlichen Rundgebungen und veranstaltete am Abend einen Fadelzug zum Kriegerdenkmal. Der Mittelpunkt des Rummels war ein Feldgottesdienst im Bremer Bürgerpart, bei dem zwei Pastoren einem neuen Kriege das Wort rebeten, die Friedensfreunde verhöhnten und die Nachkriegsverhältnisse in Deutschland in völkischer Weise beschimpften. Anschließend hieran fand por dem General a. D. von Quast und in Gegenwart von Regierungsvertretern eine militärische Parade statt, an deren Spitze die Reichswehr mit ihrer Regimentsfapelle marschierte. Ihr folgten verschiedene Kriegervereine mit ihren Fahnen, uniformierte Stahlhelme, Jungdokorps mit ihren Standarten, Hitler- Garden mit Hafenkreuzfahnen und armbinden, Reitervereine zu Pferde und zahlreiche Offiziere aller Waffengattungen in Kriegs- und Friedens uniformen mit Orden und Monofeln. Der Umzug bewegte sich durch die Hauptverkehrsstraßen der Stadt und löfte sich auf dem Kasernenhof auf, wohin auch die Stahlhelmler und Hakenkreuzler folgten. Unter den mitgeführten Fahnen befand sich selbstverständlich keine Tod durch einen wilden Autofahrer. einzige Reichsfahne, dafür um so mehr schwarzweißrote, weldy lettere neben der Bremer Flagge auch nur in der Stadt zu In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr ereignete sich in fehen waren. Abgesehen davon, daß bei dem Umzug mehrere zu- Chauffeurs ein schweres Automobilunglück, bei dem eine Person Wilmersdorf durch das wahnsinnige Fahren eines wilden schauende Personen, die die Republik hochleben ließen, mit Bolizei- getötet und mehrere verlegt wurden. Das einem Direktor Karl gummiknüppeln verprügelt und festgenommen wurden, hat sich kein Surte gehörende Automobil IA 22 367 überfuhr an der Ecke Hohen 3wischenfall ereignet. Die Antitriegskundgebung der zollerndamm und Cuno- Straße in Wilmersdorf ein noch unbe. Gewerkschaften und der Partei, die auf einem öffentlichen fanntes, etwa 20jähriges Mädchen und schleifte es etwa Blaze stattfinden sollte, wurde von der Polizei in letzter Stunde perboten, weil die Kommunisten bewaffnete Störungsversuche beschloffen hatten. Diese Tatsache ist fennzeichend für den Geist der Bremer Polizei, die den Regiments appell schütte, die Friedens fundgebung aber nicht sichern wollte. Gleichzeitig beweist der Vorfall, daß die Knüppeltommunisten der Reaktion aufs trefflichste in die hand arbeiten. Die sozialistische Frattion der Bürgerschaft in Bremen wird wegen dieser Verbote und der partelischen Behandlung der nationalistischen und republikanischen Beranstaltungen den Senat interpellieren.
15 Meter mit. Der Chauffeur kümmerte sich nicht um die Verletzte, ferdern fuhr in rasendem Tempo den Hohenzollerndamm entiang und bog dann in die Mannheimer Straße ein. Um sich der Fest stellung durch die Flucht zu entziehen, schaltete der Chauffeur die ges samten Lichter aus. In der schnellen Fahrt fuhr der Chauffeur noch wei weitere Berfonen an, die mit erheblichen Berlegungen durch die Mannheimer Straße fonnte der Chauffeur an der Ecke der pen Straßenpaffanten aufgefunden wurden. Bei der Fahrt Hindenburg- Straße in der Dunkelheit nicht genau den Weg erkennen und fuhr über den Bürgersteig in das Wasser des Wilmers. dorfer Stadtparks. Hierbei erlitt der Chauffeur sowie die im
Kleiderschau der Werkfreude" 6. m. b. H., Berlin W 35, Magdeburger Straße 7, am Mittwoch, den 24. d. M. im Schiller Lyzeum am Brunnen und Vortrag statt.
für Groß- Berlin
flets an das Bezirkssekretariat,
2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten. Heute, Dienstag, den 23. September:
122. Abt. Biesdorf . 8 Uhr Werbe- Mitgliederversammlung, Lolal Borath, Marzahner Str. 31. Thema:„ Die Gozialdemokratie in Kampfstellung". Referent: Gen. Karl Litte.
Sunsfozialisten. Gruppe Tempelhof . Die Beranstaltung für heute, Dienstag,
fällt aus.
Jugendveranstaltungen.
sondern morgen, Mittwoch Abend, 8 Uhr, ftatt und zwar in der Aula Gotenburgtraße 2, nicht, wie bisher angegeben wurde, Aula Schillerlyzeum. Nur Untoftenbeitrag. Die Genoifin Deftretch spricht über:„ Lebensform Neue Wege
Werbebezirk Wedding. Der Bortragsabend des Rreifes findet nicht heute,
Neue Gesellschaft". Die mit der Beranstaltung verbundene Ausstellung der Wertfreunde" fann bereits von 6 Uhr ab besichtigt werden. Besucht den Abend ge
schlossen. Alle Mitglieder der Kreisabteilungen müssen erscheinen.
Wetter für morgen.