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Einbeziehung der Deuff nationalen Bolts­partei in die Regierung.

Der Reichstanzler nahm die Mitteilungen der Herren entgegen und erklärte ihnen, daß es nach den bekannten Ber­einbarungen mit der Reichstagsfraktion der Deutschnationalen

Darum teine allgemeine Aufwertung, sondern eine Renten­gewährung an bedürftige Anleihezeichner.

Ihnen soll ein Recht auf die Rente gegeben werden. Berücksichtigt werden können, wie schon oben ausgeführt, nur solche Personen, die sich noch im Besiz der Kriegsanleihe befinden. Dazu bedürfte es in jedem Falle der

Der thüringische Skandal. Staatsbankpräsident gegen Finanzminifter.

Der Rechtsbeistand des bisherigen Thüringischen Staatsband präsidenten Loeb, Dr. Paul Levi, verbreitet durch eine hiesige

Bolfsparlei vom 29. Auguft ohnedies feine Absicht gewefen Eine Beschränkung auf diesen Kreis ist notwendig; andernfalls bürgerliche Rorrespondeng folgende Erklärung:

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wäre, noch vor wiederzufammentritt des Reichstags von fich aus in der Praris nicht durchführ Berhandlungen über eine etwaige Regierungsbaren Prüfung, ob der Erlös der verkauften Anleihe nicht zu umbildung aufzunehmen und daß er bei dieser Abficht bleibe. einem verhältnismäßig angemessenen Ersatz für die hingegebene Kriegsanleihe geführt hat.

Das Zentrum will untersuchen.

Die Germania  " nimmt von unseren Bemerkungen über den Bruch der Vertraulichkeit der Beratungen im Auf­wertungsausschuß Notiz und fügt ihnen folgende Säße an:

Bon. diesem angeblichen Treiben" der Zentrumsanhänger ift uns nichts bekannt und bis zum ſtrikten Beweis des Gegenteils halten wir die Andeutungen des Borwärts" für Verleumdungen. Das enthebt aber die Partei nicht der Pflicht, den Angaben der beiden Blätter( der Frankfurter Zeitung  " und des Vorwärts") nachzugehen und festzustellen, was es mit der Behauptung, Anhänger des Zentrums unterstützter und förderten das Treiben der Börsenspekulanten, auf sich hat. Die Ehre der Partei verlangt es, daß ein solcher Verdacht teinen Augenblick gegen Zentrumsangehörige bestehen bleibt und daß unverzüglich die durch die Behauptung des Vorwärts" notwendig gewordene Selbst­verständlichkeit betont wird, daß in der Zentrums partei für Leute, die Börsenfpetulanten unterstützen und fördern, tein Plaz ist.

Dazu nur ein Wort: Von einer Verleumbung durch den Vorwärts" fann schon um deswillen feine Rede sein, den Vorwärts" kann schon um deswillen feine Rede sein, weil wir nur Bezug genommen haben auf die ausführlichen Andeutungen der Frankfurter Zeitung  ". Im übrigen sind wir mit der Germania  " durchaus einer Meinung, wenn sie die Nachprüfung jener Andeutungen fordert.

Als bedürftig folle der angesehen werden, der meder aus eigenem Vermögen, noch durch eigene Arbeit seinen Unterhalt bestreiten fann. Die Rente soll dem Berechtigten, nach seinem Tode seinem Ehegatten auf Lebenszeit gewährt wer den. Entscheidend foll sein, daß der Berechtigte bei der Begrün­dung des Anspruchs auf die Rente bedürftig gewesen ist.

Die Höhe der Rente

foll sich nach dem Betrag bemeffen, ben der Berechtigte dem Reich in selbstgezeichneter Kriegsanleihe überträgt, wird jedoch bei dem einzelnen Berechtigten mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehen Mittel, pen, Beltag von 1000 Reichsmart für das Jahr nicht überschreiten können. Das Recht auf die Rente foll mit der Person des Berechtigten verknüpft sein. Es soll der Möglichkeit vorgebeugt werden, daß der Berechtigte sich in einer etwaigen Not lage das Recht von dritter Seite ablaufen läßt und wieder dem Elend ausgeliefert wird, während die Rente in Hände fäme, für die sie nicht bestimmt war.

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,, 1. Die Anzeige gegen Loeb wegen angeblicher Aftenver schleppung ist erstattet von dem zweiten Direktor der Thü ringischen Staatsbant, der sich einen ganzen Tag lang die an. gebliche Aftenverschleppung mit angesehen und dann erst um 2 Uhr nachts die Polizei alarmiert hat. Bei der Durchficht der beschlagnahmten Atten, die bereits bis über die Hälfte gediehen ist, ist bisher noch nicht ein einziges, einwandfrei als amt die Privatforrespondenz Loebs. Es ist zu erwarten, daß nach völ lich anzusprechendes Aftenstück gefunden worden, vielmehr lediglich liger Prüfung der Aften das Ermittlungsverfahren in wenigen Tagen beendet sein wird.

2. Was das materielle Zerwürfnis zwischen Loeb und der Thü ringischen Staatsregierung angeht, so liegt dem folgendes zugrunde: Bereits mit dem Amtsantritt des gegenwärtigen Ministers frat eine Spannung zwischen Loeb und der Staatsregierung ein, da der gegen wärtige Minister offen erklärte, er fei völkisch eingestellt und halte nach seiner völkischen Einstellung einen Juden in prominenter Stellung nicht für geeignet. Trotz dieser Einstellung des Finanzministers blieb die Staatsbant, von gelegentlichen Bösartig­feiten abgesehen, unbehelligt.

Im Juli d. I. nun ereignete sich folgendes:

Eine Holzgesellschaft hatte an den bekannten Deutschvölkischen Abgeordneten Dr. Dinter ein Haus verkauft und dafür 32 000 M. in Akzepten von Dinter erhalten. Die reguläre Bankverbindung dieser Holzgesellschaft lehnte den Diskont des Wechsels ab.

Darauf bot die Holzgesellschaft dieselben Wechsel der Thürin. gischen Staatsbant zum Diskont an, die aber gleichfalls den Diskont ablehnte, meil es sich nicht um Warenwechsel, das heißt nicht um reichsbanffähige Wechsel handelte. Mitte Auguft d. 3. legte ein Bücherrevisor die Prolongationswechsel der Staatsbant abermals zum Diskont vor, womit also zugleich dar­getan war, daß Dinter die Wechsel bei Fälligkeit nicht eingelöst hatte. Die Staatsbant, d. h. ihr Präsident Loeb, lehnte den Dis font wieder ab.

Um den Bedürftigen die Aufnahme in einer häuslichen Gemein­schaft zu erleichtern, soll er aber die Rente innerhalb eines_be­stimmten Kreises vererben fönnen. Sie soll nach seinem Tode auf einen Zeitraum. von zehn Jahren beschränkt auf solche Personen übergehen fönnen, die ihn oder seinen Ehegatten in ihre häusliche Gemeinschaft aufgenommen hatte. Die Rente soll ferner vererblich sein auf Kinder, Kindeskinder oder Eltern, so fern diese Erben bedürftig sind. Was die Höhe der Leistungen betrifft, so ift daran gedacht, die Rente auf zwei Reichsmart je Jahr auf je 100 Papiermart nominell Kriegsanleihe zu be messen. Es würde also z. B. ein Selbstzeichner von 15 000 m. Kriegsanleihe 300 Goldmark in jedem Jahr erhalten. Das ist nicht viel, aber es bildet immerhin eine sichere Grundlage, neben der die fcziale Fürsorge bestehen bleibt, Der Rahmen derjenigen, die mit der Renbe bedacht werden können, muß eng sein. Immerhin werden Die Entschädigung verarmter Reicher. die Fälle einzubeziehen sein, in denen die Kriegsanleihe im Erbgang erworben, durch Sammelzeichnung( z. B. auch Armeezeichnungen im Der Aufwertungsplan des Reichsfinanzministers. Felde) zugeteilt oder in ähnlicher der Selbstzeichnung gleichstehenden Wie bereits furz bekannt gegeben worden ist, hat der Reichs. Weise an den Bedürftigen gelangt ist. Es soll aber auch über die fivanzminister dem Unterausschuß, der sich mit der Aufwertungs- in ihrer Höhe noch festzustellende Rente zustehen, die ihrerseits zur bedürftigen physischen Bersonen hinaus solchen Berbänden eine, frage beschäftigt, einen in die Form von Leitfägen gekleideten Unterstüßung von Bedürftigen berufen sind. Hier Plan vorgelegt, der den Bedürftigen unter ben Kriegs unter würden u. a. fallen firchliche und sonstige charitative Einrich anleihezeichnern Hilfe bringen will. Fragt man mun zu- tungen, die zur Unterstüßung Armer und Kranter Gelder angefam­nächst, weshalb sich das Augenmerk des Finanzministers in erster melt und diese Gelder als Selbstzeichner in der Kriegsanleihe an­Reibe auf die Kriegsanleihezeichner richtet, so ist hierauf gelegt haben. Inzwischen aber ist weiter festgestellt, daß die Thüringische Re­zu erwidern, daß sie es waren, die dem Vaterlande teilweise Das ist der Plan, den der Finanzminister dem Underausschuß gierung, d. h. das Finanzministerium selbst, diese nicht unter eigenen schweren Opfern in der Not ihr Geld dargebracht vorgelegt hat. Die Grenzen der Leistungsfähigkeit des Reichs, wer- reichsbantfähigen Wechsel als Zahlung für Holzgelder haben. Fragt man weiter, weshalb nur die Bedürftigen unter den unter allen Umständen innegehalten werden müffen. Wer mehr hereingenommen und auch prolongiert hatte, offenbar, weifen müssen, auf denen neue, nicht schon in Anspruch ge­den geben will, als in dem nommene oder vom Reich sonst benötigte Quellen erschloffen werden tönnen.

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den Kriegsanleihezeichnern berücksichtigt werden sollen, und hier wiederum nur die, die ihre Stüde und Schuldbuchzeichnungen fon serviert haben, so lautet die Antwort: Die Hilfe, die der Finanz minister anbietet, fann sich nur im Rahmen der zur Ber. fügung stehenden Mittel halten. Es ist ganz unmöglich und wäre unverantwortlich, wollte der Finanzminister einen Plan

Die Uebertragbarkeit der Rente wird also auszuschließen sein.

Soweit der Plan des Reichsfinanzministeriums. In feinem

Darauf richtete Dinter eine kleine Anfrage an die Regierung, die dem Sinne nach fragte, ob Deutschvölkische von der Thüringischen Staatsbant teine Kredite erhielten. Wie einer der Sachverständigen, die von der Regierung gestellt worden find, selbst zugegeben hat, hing die ganze von der Regierung angeordnete Revision mit dieser Dinterschen Beschwerde zufammen.

weil sie gegen den Abgeordneten Dinter vorzugehen sich nicht in der Lage sah. In diesem Zusammenhang nun hat die Thüringische Re gierung diefe Revision von zwei willkürlich zusammengesezten Re visoren vornehmen laffen, dagegen eine Revision durch die Deutsche  Treuhandgesellschaft abgelehnt. Damit hat sie zur Genüge bewiesen, daß es ihr nicht darauf ankomme, den Geschäftsbericht zu prüfen,

vorlegen, dessen Auswirkung ein neues Defizit im Haushalt uno ozialen Rern trifft er zweifellos das Richtige und das ist auch fondern darauf, Material gegen den Präsidenten zu sammeln.

demgemäß eine neue Inflation wäre.

Für die Aufwertung fönnen im begrenzten Umfange bie aus Inflationssteuern eingehenden Gelder zur Verfügung ge. stellt werden. Darüber hinaus leider nichts. Das wird jebem eins leuchten, der die Lage unserer Wirtschaft, die Grenzen ihrer Bes teuerung und insbesondere die Lasten aus dem Dawes Gutachten berücksichtigt. Bollte man die Beträge, die aus Inflationssteuern freigemacht werden können der Gesamtheit der Zeichner der Kriegs­anleihe oder gar der Gesamtheit der Anleihebefizer zur Verfügung Stellen, so würde auf den einzelnen so wenig entfallen, daß von einer wirklichen Hilfe teine Rede sein fönnte. Dazu kommt, daß, wollte man alle Anleihezeichner berücksichtigen, die Spekulan ten zu Lasten der wirklich der Hilfe Bedürftigen ein Geschent er halten würden, auf das fie teinen Anspruch haben.

Hermann Löns  .

Zum heutigen zehnjährigen Todestage des Dichters. Bon Walter Dach.

Es ist das Schicksal der meisten deutschen Dichter und Denter, daß sie zu Lebzeiten nicht gerade mit freundlichem Gefühle von ge­wissen Zeitgenossen bedacht werden( zuweilen läßt man fie auch vers hungern) und daß sie nach dem Tode meist von denselben Kreisen für ihre Idee in Anspruch genommen werden. Das ist zwar eine traurige Komödie, aber daran stoßen sich bekanntlich die Herrschaften der alten, guten Zeit" nicht.

Auch Hermann Löns  , der Heidebichter, muß ein ähnliches Schicksal erfahren. Verschiedentlich sind nach seinem Tode Bücher über ihn erschienen, die es fich zur Aufgabe gemacht haben, zu beweisen, daß auch Hermann Löns   zu denen gehörte, bie für die gottgewollte Menschheitsordnung( lies: wilhelminische Aera) Gut und Blut hin­geben. Welcher Parteirichtung Hermann Löns   angehörte, ist für uns fein Dogma. Aber wenn man diese widerliche Art verfolgt, alles, was im Kriege gefallen ist, vor den deutschnationalen Partei wagen zu spannen, dann fühlt man sich doch veranlaßt, ein Wort für Hermann Löns   zu sagen.

Hermann Löns   war ganz und gar nicht der Mensch, der in die Welt vor 1914 paßte. Das sagen seine Werte und das fagt sein Leben. Der Heide und damit der Natur über alles hingegeben, felbft natürlich und ungeschminkt, wahrheitsliebend und gerade bentend, ist er auch seine Wege gegangen. In seinen Dichtungen zeigt er fich so, wie er war. Seine Kritik an den Dingen der Welt und den Dingen der Staatsordnung war scharf und hat ihm manchen Ber druß eingetragen. Es wäre falsch, zu sagen, diese fritischen Gedichte hätte er als Redakteur geschrieben und sie wären auf Grund des Ab­hängigkeitsverhältnisses mehr oder weniger 3wangsprodukte. Bu dem sind eine ganze Reihe Gedichte in der Zeit des freien Schrift­ftellertums entstanden.

In seinem Gedicht Poeta laureatus" heißt es:

Singt ewig nicht von Liebe,

Stimmt an das Lied vom Haß,

Fort   Wein und Luft befinget

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Des Schweißes heilig Naß..

Reißt der Gesellschaftslüge

Die Maste vom Gesicht...!

Was er als Sohn, einer Familie, die nicht zum Proletariat zählte, doch für die arbeitende Klasse empfunden hat, hat er in den Bersen festgelegt:

Barrifabe, Pflastersteine, Pulverblik, Kommandoschrein, Rotes Blut und blaues Blut,

Oben Mut und unten But,

Blei und Pulver, wenn auch Deutsche  , Warum wollt ihr nicht die Peitsche, Warum denn fein trodnes Brot?

Schlagt sie tot!

von allen Barteien bisher anerkannt worden. Fefigestellt fei aber bei dieser Gelegenheit, daß es die Sozialdemokratie gewesen tft, die eine derartige foziale Regelung der Aufwertungsfrage immer gefordert hat. Genosse Keil hat im Aufwertungsausschuß seinerzeit Borschläge gemacht, die weiter gehen als die Zugeständnisse des Reichsfinanzminifteriums und die auch den Weg zu einer Beschaf fung der notwendigen Mittel durch erhöhte Befizsteuern wiesen. Warum dieser Gedande nicht aufgenommen worden ist, das besagt die Kundgebung des Reichsfinanzministeriums nicht. Wir hoffen jedoch, daß in der Angelgenheit nicht das legte Wort ge sprochen ist, und daß, unter Ausschluß aller Spefulationsgewinne, weiter eine gerechte Lösung der Aufwertungsfrage gesucht wird.

Millionen in der Hand; ,, Kaifer, Gott   und Baterland!" Ist nun einmal so die Welt, Da der Hunger, hier das Geld; Warum seid ihr solche Sünder, Warum habt ihr soviel Kinder? Was, noch Schmalz auf euer Brot? Schlagt sie tot!

Nur den Reichen fommt es zu: Boller Magen, weiche Ruh; Eure Mädchen find uns recht, Wir sind Herr, und ihr seid Knecht! Laßt sie sterben, laßt fie hungern, Nackend auf der Straße lungern, Werden toll sie dann aus Not Schlagt sie tot!

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Sehr scharf geht er mit dem Radavergehorsam der Zeit ins Gericht. Seine Satire trifft den Lindener Magistrat, der die Gründung einer Turnerriege des Lindener Bürgervereins will fommen heißt, weil nun ein jeder Gelegenheit hat, fich im Rumpf­beugen" zu üben und die steifen Rücken" zu lösen ,. In seinem Ge dicht Lebensregel" lautet eine Strophe:

Opposition ist pöbelhaft,

Nach eig'ner Meinung geht

Rein feiner Mann, im Gegenteil, Das tut bloß ein Prolet.

Hermann Löns   meldete sich nach Ausbruch des Krieges fret. willig und fiel schon am 26. September 1914. Seine Kriegsgedichte, seine Freiwilligkeit und sein Heldentod ändern an dem vorstehend geschilderten Löns nichts. Das zeigt sein Gedicht Soldaten­tod", in dem er den Militarismus unter die Lupe nimmt:

Gequält, geschlagen, malträtiert, Von früh bis in die späte Nacht, Mit rohen Worten fujoniert, Um Bachen und um Lust gebracht, Es trat ihn wie ein schmutzig Tier Der rohe Unteroffizier- Da riß vom Koppel er das Erz Und stieß es ihm ins Herz.

Tags drauf im Militärgericht Sprach man ihm Leib und Leben ab, Daß brav er fonft, das zählte nicht, Für Bahnsinnstat ein schnelles Grab. Rein Mitleid darf dem Hunde blühn, Wo bliebe sonst die Disziplin?" Sie schoffen tot ihn in der Früh Das Blut vertrocknet nie.

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Hermann Löns   war eben, wie viele andere, dem Zuge der Be. geisterung von 1914 verfallen. Ob er aber je ein Kriegsschreier geworben wäre, ist sehr fraglich. Ein Mann, wie er, der fich für das Recht der Menschheit und insbesondere das Recht der unter­

Aus diesem Grunde hat dann Loeb sein Amt niedergelegt, she bie durch eine leichtfertige Denunziation zustande gekommene Bo­zeiaftion in Angriff genommen worden war. Im übrigen werden über die Bechältnisse die Gerichte zu entscheiden haben.

Der braunschweigische Landtag lehnte den Bergleichsvorschlag zwischen dem braunschweigischen Staat und dem vormals regierenden raftionen bürgerliche Bereinigung, deutsche Boltepartei und Wirt herzoglichen Hauſe ab. Weiter wurde der Dringlichkeitsantrag der schaftsgruppe auf vorzeitige Auflösung des Landtags a be gelehnt. Der Landtag erreicht sein verfassungsmäßiges Ende im Januar nächsten Jahres. Der Landtag wurde auf unbestimmte Zeit bertagt.

brückten Menschheit einsetzte, hätte die Berherrlichung des freffenden Todes, der ja erft 1916 und die folgenden Jahre eine so graufige Bedeutung erhielt, ganz gewiß nicht mitgemacht.

Rechtsgerichtete Presse.

,, Noch vor dem Ariege tam einmal ber neugewählte Borfigende des Aufsichtsrates einer Beitungsgesellschaft au mir und fagte, bağ es ihm erst nach tagelangem Bemühen gelungen sei, sich über alle Schachtelgesellschaften flar zu werden, die mit feinen Beitungen ver inüpft seien. Heinrich Rippler   in der Deutschen Breffe. Der Berlagsdirettor: Sie müssen verstehen: das Blatt ift ein Zweigunternehmen der Mitteldeutschen Abfallverwertungs­zentrale-.- G.

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Der Chefredakteur: Und hat als ein solches die Inter effen der Mitteldeutschen..

Der Verlagsbirettor: Aber nicht doch. Diese ist ja nur ein Splitter des wiederum dem Norddeutschen Bontverein unter. ftehenden Schmierfeifentonzerns.

Der Chefredakteur: Es wären demnach die Belange der Banten  ...

Der Berlagsdirettor: Das fönnen Sie nach Ihrem Gutdünken machen. Hierauf tommt es nicht an. Die Bant ist ein Tochterunternehmen der Westfälischen Eisen- Allianz, an der fran zösische Herren maßgebend beteiligt sind.

Der Chefrebatteur: Ich verstehe: ein deutsch  - französisches Wirtschaftsbündnis...

Der Verlagsdirektor: Nichts dergleichen. Die Eisen­Allianz ist ja nur in die Reederei A.-G. gefchachtelt, die samt ihren startes Intereffe an einem Schuß vor der franzöfifchen Minette hat. Schwestergesellschaften in den Montantrust getapfelt ist, der ein

Der Chefredakteur: Also ablehnende Haltung gegenüber Frankreich  ?

Der Verlagsdirektor: Soweit Sie dadurch nicht die Herren des Steinfohlenbergbaues vor den Kopf stoßen, die an dem Montantrust beteiligt sind und einer Petroleumfirma unterstehen, die Ruhe in Europa   begehrt und Frankreich   und Deutschland   als Abfahgebiete braucht.

Der Chefredakteur: Es sind demnach internationale Interessen, die..

Der Berlagsdirektor: Wie können Sie das glauben! Die Petroleumfirma ist das zweigunternehmen eines Baumwoll importeurs, der selbstverständlich ein glühender Patriot mit anti­semitischem Einschlag ist.

Der Chefredakteur: Und der demnach den Borsitz bei wichtigen Rebattionstonferenzen führt und die Tendenz des Blattes bestimmt.

Der Verlagsdirektor: Natürlich nur, soweit der Herr in England nicht anderweit verfügt.

Der Chefredakteur( aus den Wolken fallend): Aber welcher Herr in England denn?

Der Berlagsdirektor: Auf den der amerikanische   Herr, von dem ich meine Direktiven belomme, mich verwiesen hat. Ich dante Ihnen, Herr Chefredakteur. Sie dürften min im Bilde fein H. B.