Gewerkschaftsbewegung
( Siehe auch 4. Geite Hauptblatt.) Völkisch- kommunistischer Spigelsumpf.
Aus Arbeiterfreifen der Deutschen Werte in Spandau wird uns geschrieben:
Die Rote Fahne gibt ihren Berichten aus den Betrieben die recht zutreffende Ueberschrift:„ Die Betriebszelle ist das Fundament uns unter dieser Ueberschrift ein Bericht über Bertpolizei
=
zu Gesicht, in dem als Beispiel der Sicherheitsdienst in den Deut. fchen Werten Spandau und Haselhorft benutzt wird. Die Betriebszelle der„ Roten Fahne" liegt hier in den Händen der kom munistischen Betriebsräte, die durch Herunterreißen und Berunglimpfen andersdenkender Arbeiter eine Mehrheit auf ihre Lifte bei der Betriebsratswahl erhielten. In diese Betriebszelle sind Den vornherein die Vertreter der gelben Streit brecher mit eingetreten und, damit der Zellenfumpf voll wird, sind nachher noch die Deutschnationalen Hand. lungsgehilfen hinzugefommen.
Betrachten wir nun das erste Erzeugnis diefer dreiteiligen Betriebszelle der Roten Fahne". Da wird behauptet, an der Spike des Sicherheitsdienstes stehe ein früherer Polizeihaupt mann, der mit dem Reichskommissar für öffentliche Sicherheit und Ordnung in Verbindung stehe. Diefer Mann lebt nur in der Phantasie der Betriebszelle, denn niemand tennt hier einen solchen Mann. Ferrer wird behauptet, daß die Finanzierung aus einem Geheimfonds, der in der Hand eines Geheimrates liege, erfolge. Der Zellenfumpf sieht hier anscheinend die Versorgungstaffe der alten Arbeiter als den„ Geheimfonds" an. Ein Betriebsleiter wird als Waffenmeister bezeichnet; die Personalabteilung foll die„ Spigelzentrale" für die Angestellten sein; dreiund zig als Arbeiter verkleidete Spizel überwachen angeblich die Arbeiter und sollen 65 Proz Lohnzuschlag dafür erhalten. Die Note Fahne schließt diese Phantasterei mit der Aufforderung: Also Ausbau des Nachrichtensystems der illegal arbeitenden Betriebszelle". Sind hier nicht viel eher Gisumschläge zu empfehlen als noch weiterer Ausbau des illegalen Nachrichtensystems?
Den Betriebsleitern und der Personalabteilung geschieht ganz recht, dern hier werden sie von ihren eigenen Schüßlingen durch die Gosse geschleift. Die Deutschnationalen Zellenbauer find die ständigen Berichterstatter der durchweg deutsch Dolfisch eingestellten Personalabteilung und liefern ihren Zellenbrüdern das Material zu den illegalen Berichten der„ Roten Fahne". Mit den 83 als Hilfsarbeiter verkleidete Spizel fönnen nur die gelben Elemente gemeint sein, die von den Betriebsleitern ausgehalten merden und als Blutsverwandte zum 3ellenfumpf von der Direktion als gute, brave Rameraben bezeichnet, gehören. Der Dritte im Bunde, die Kommunisten, werden schon die man um den Finger wideln tann.
Die vollständige Abschaffung des Zwölfftundentages hat in den verschiedenen Betrieben, welche den Achtstundentag einführten, eine neue Erhöhung der Handwertstoften herbeigeführt.
Die Reform ist veranlaßt worden durch eine Konferenz, die der mungsaustausch, den er mit den Vertretern der Eisen- und Stahlehemalige Präsident Harding einberufen hat, und nach dem Meiindustrie gehabt hat.
Nach einer eingehenden Erhebung haben die Stahlindustriellen beschlossen, das neue System anzuwenden, sobald sie über Verkaufspreise es gestatten, die Mehrkosten zu decken, die notdie erforderliche Zahl von Handwerfern verfügen und sobald die wendigerweise aus der Herabsetzung der Arbeitszeit hervorgehen. Zu Beginn des Sommers 1923 mar die Zahl der Handwerker völlig unzureichend, aber gegen den 1. Juli schien die Lage sich wesentlich zu bessern, und man beschloß, die Reform am 16. Auguft durchzuführen.
lofer Shutt übriggeblieben. Ein Beamter der Firma| wurde. Es handelt sich vielmehr um die Berkürzung der Arbeitszeit ordnete an, daß mit dem Nachsuchen aufgehört und der Schutt auf in den Bereinigten Staaten, worüber das JAAB. berichtet: dem Wasserwege nach dem Abladepboz der Firma geschafft werde, Der 22. Jahresbericht des amerikanischen Stahlverbandes mie es feit jeher mit den Fabritabfällen geschehen war. Auf dem spricht sich über die Herabsetzung der Arbeitsdauer folgenderAbladeplay waren ein Borarbeiter und vier Arbeiter mit dem maßen aus: Entladen des Schuttransports beschäftigt. Dabei fanden sie noch eine Menge altes Eisen und zusammengeschmolzene Blei flumpen. Die Arbeiter sammelten das Altmaterial und vertauf en es zu ihrem Nuzen an einen Händler. Es waren im ganzen Mitteilung, daß ihre Arbeiter größere Mengen Blei verkauft hatten. mehr als 30 3entner. Die Firma erhielt pon britter Seite Dadurch erfuhr die Firma erst, daß der von ihr für wertios erklärte Brandschutt noch verwertbares Material enthalten hatte. Sie beansprucht dies Material als ihr Eigentum, betrachtet die Arbeiter als lossen. Gegen den Vorarbeiter der sich der Klage beim des Eigentumsvergehens schuldig und hat sie deshalb ent Gewerbegericht nicht angeschlossen hat, ist Strafanzeige erstattet. Der Vertreter der Firma behauptet, bem Borarbeiter jei gelagt worden, men auf dem Abladeplag noch Altmetall im Schutt ge funden werde, folle es gesammelt und zurückbefördert werden. Der Borarbeiter hat aber, wie die Arbeiter versichern, ihnen von dieser Anordnung nichts mitgeteilt, sondern ihnen im Gegenteil gesagt, was fie finder, tönnten sie für sich behalten. Sie hätten also im guten Glauben gehandelt und nicht das Bewußtsein ges habt, etwas Unrechtes zu tun Schließlich gab der Vertreter der Firma auf Befragen noch zu, daß die Firma gar nicht die Absicht gehabt habe, auf dem Abladeplah noch nach material fucher zu laffen, weil sie glaubte, es sei doch nichts mehr zu finden. Das Gericht wies die kloge der Firma ab mit der Be. gründung, die Arbeiter hätten fich feiner rechtswidrigen Handlung fchuldig gemacht. Die Firma habe bie betreffen den Stoffe als Schutt behandelt und dadurch die Arbeiter in den Glauben perfekt. es handle sich um wertlose Sachen, auf welche die Firma feinen Anspruch mache
Sparer oder Gläubiger.
heim stand die Frage der Aufwertung von Spargut In einer Betriebsversammlung der Warenhausfirma A, Werthaben, über die Genoffe Dr. Mierendorff referierte, im Mittelpunkt der Diskussion. Hierbei traten einige Einzelheiten zu tage, die ein so interessantes Licht auf das Geschäftsgebaren dieser
Firma werfen, daß wir sie auch dem weiteren Kreis der Arbeiter
und Angestelltenschaft nicht vorenthalten wollen.
Die Firma Wertheim hatte es schon vor dem Kriege immer sehr gut mit ihrem Bersonal gemeint. So erachtete fie es als ihre besondere Aufgabe, die bei ihr tätigen Arbeiter und Angestellten zur Sparsamteit zu erziehen. Zu diesem Zwede richtete man für jedes Mitglied der Belegschaft ein Spartonto ein und behielt bei der Lohn- und Gehaltszahlung einen bestimmten Betrag zurüd, der dem Sparguthaben des betreffenden Angestellten gutgeschrieben wurde. Entsprechend der noch heute üblichen diktatorischen Behand. fonderbare Wohlfahrtseinrichtung mußte einfach zwangsweise be lung, fragte man auch damals die Arbeiter und Angestellten nicht erst, ob sie der Einrichtung eines Sparfontos zustimmen. Diese nuzt werden.
beiter in durchgehenden Betrieben und den zehnDie neue Ordnung brachte den Achtstundentag für die Arstundentag für alle übrigen Arbeiter. Die Lohnfäße für die Arbeiter, deren Arbeitszeit von 12 auf 8 Stunden verkürzt wurde, wurden beim Grund- und Stundenloyn gegenüber früher um 25 Broz. erhöht und die Bezahlung der Arbeiter, die zukünftig 10 Stunden arbeiten, foll um 10 Pro 3. erhöht werden zum Ausgleich der Tarifveränderung, die aus der Lohnerhöhung der Arbeiter hervorgeht, deren Arbeitszeit von 12 auf 8 Stunden herabgesetzt wurde.
Die erforderlichen Veränderungen sind sehr schnell durch. geführt worden. Am 1. Dezember war in allen Zweigstellen, außer einer einzigen, die 3 wölfftundenschicht prattisch beseitigt. Bei den anderen Gesellschaften wurde die neue Ord3ahl der infolge des Achtstundentages erforderlichen weiteren Arnung erst im Februar 1924 vollständig durchgeführt infolge Mangels an Arbeitskräften und besonders an qualifizierten Arbeitern. Die beitsfräfte belief fich auf 17 117, was einer Erhöhung der Belegfchaften um 10 Proz. gleichkommt.
Gehaltserhöhung der Wiener Angestellten.
Wien , 27. September. ( MTB.) In der gestrigen Betriebsräbe. fonferenz der Industrieangestellten wurde das am Mittwoch zwischen den Delegierten der Industrie und der Angestelltenschaft beschlossene Uebereinkommen genehmigt, das den Angestellten eine durchschnitt. liche Erhöhung der Bezüge um 15 Proz. zuspricht. Bon dem Uebereinkommen, haben sich ausgeschlossen die Automobil und die Karosseriefabriten sowie die Gruppe der papierverarbeitenden Industrie. Mit diesen drei Gruppen werden besondere Berhandlungen geführt.
Werbe- Bezirksversammlungen des 3d2. in der Woche vom 29. September bis 4. Oftober 1924.
Montag, 29. September: Bezirk Berlin - Often, abends 715 Uhr, in den Andreas Festfälen, Berlin D. 21, Andreasstr. 21. in Gothen, Schöneberg , zirk Schöneberg, abends 7% Uhr im Restaurant Bum Gothenfte. 1. Bezirk Neuron , abends 8 Uhr, in den„ Bürgerfälen", Neutölln, Bergstr. 147. Bezirk Steglit , abends 8% Uhr, im Logen- Reftaurant", Stegliz , Albrechtstr. 112a. Donnerstag, 2. Oktober. Bezirk Gildoften, abends 8 Uhr, im Reichenberger Hof", Berlin SD., Neichenberger Str. 147.
Als nun die Inflation immer weiter vorschritt, die zwar die Sachwerte der Firma verschonte, nicht aber die eingezahlten Sparguthaben, zeigte es sich so recht deutlich, zu messen Wohlfahrt diese Einrichtung diente. En Angestellter, der in jener schweren Zeit fein Geld notwendig brauchte, fam nämlich auf die bee, die Firma um Auszahlung seines Sparguthabens zu ersuchen. Bezirk Charlottenburg , abends 8 Uhr, im„ Wilhelmshof", Charlottenburg ,
Der Bericht aus den Deutschen Werten über den Sicherheits. dienst ist aber verständlich, wenn man bedenkt, daß einer der Zellen brüder in Ermangelung einer anderen Beschäftigung den Bier martenverborg für die Kantine übernommen hat und am Tage vor dem Erscheinen des Artikels in der Roten Fahne" den größten Teil der ihm anvertrauten Marken in der Kantine felbst bertonsumiert" hat. In diesem aufgeweichten Zustande hat er offenbar den illegalen Bericht an die Rote Fahne verbrochen. Daß er sich und seine Zellenbrüder damit mit beiden Fäusten ins Gesicht schlägt, fonnte er in diesem Zustande nicht erkennen. Jeder Betrieb hat die Vertretung, die er verdient, und die Arbeiter der Deutschen Werke in Spanbau tönnen sich ihrer Bertreffenden nicht mehr das notwendige Bertrauen aufbringe, um fretung aufrichtig erfreuen. Wie lange wird die Erkenntnis dieser ihn weiter in ihrem Hause zu beschäftigen.... liefbeschämenden Zustände noch auf fich warten lassen?
Der Brandschutt als Streitobjekt.
Bier Arbeiter, die von der Firma Kunheim u. Co. entlaffen worden sind, weil sie sich 21tmetall aus dem Brandschutt angeeignet hatten, flagten beim Gewerbegericht auf Wiederein tellung. Darauf antwortete die Firma mit einer Fest tellungsflage, wodurch die Entlassung als gerechtfertigt an erkannt werden sollte. Bei der Berhandlung dieser Klage ergab sich folgender Tatbestand:
Nach dem großen Brande, der im Mai in der Kunheimschen Fabrit wütete, ließ die Firma aus dem Brandschutt das noch verwertbare Material, in der Hauptsache Altmetall, herausfuchen. Es wurden einige hundert Zentner gefunden. Die Firma glaubte, nun fei alles, was sich verwerten ließe, geborgen und es sei nur wert.
Was aber war die Antwort? Er erhielt einen blauen Brief, in dem ihm die Firma mitteilte, daß sie fein Ersuchen um Auszahlung seines Guthabens als einen solch starten Ausdruck des Mißtrauens ihr gegenüber betrachte, daß sie nunmehr auch zu dem Bes
Nach diesem Sachverhalt steht es noch sehr in Frage, ob es fich bei diesen von der Firma verwalteten Arbeiter und Angestellten geldern überhaupt um Sparguthaben im üblichen Sinne handelt oder ob diese Gelder nicht als an die Firma gegebene Darlehen zu betrachten sind, die der vollen Aufwertung unterliegen. Die Arbeiter und Angestellten, die durch ihre Guthaben zu Gläubigern der Firma Wertheim geworden sind, werden jedenfalls gut tun, fich über den Stand der Aufwertungsvorschriften weiter auf dem Laufen den zu halten.
Abschaffung des Zweischichtensystems.
Wenn hier von einer Abschaffung des Zweischichtensystems als Tatfache und nicht als Forderung ber Arbeiter die Rede ist, so fann es fich natürlich nicht um Deutschland handeln, wo bas Zwei schichtensystem in der Schwerindustrie wiedereingeführt
Spree, Ede Berliner Straße ( am Willemsplas). Bezirk Wilmersdorf , 8 Uhr, im Restaurant Wilmersdorf , Augustastr. 1. Bezirk Wedding- Gesund brunnen, abends 8 Uhr, in den Germaniasälen, Berlin N. 4, Chauffeeftr. 10. Bezirk Adlershof - Glienice, abends 8 Uhr, bei Hartkopf, Adlershof , Kronprinzenstraße 42. Bezirk Treptow - Baumschulenweg. Abends 8 Uhr in der Treptower Mause", Elfenſtr. 27/28. Bezirk Berlin - Südwesten, abends 8 Uhr, in den Rammersälen", Berlin S. 61, Teltower Str. 1-4.
Deutscher Solzarbeiter Verband, Rammother. Dienstag, den 30. Sep. tember, abends 7 Uhr, Rungestr. 80, öffentliche Bersammlung aller in der Rammindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. 2ohnbewegung.
Dentscher Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin , Ortsgruppe der Fliesenleger. Dienstag, den 30. September, abends 7 Uhr, Mitglieder. versammlung im Gaal 3 des Gewerkschaftshauses. Bericht vom Reichsfach gruppentag. Die Fachgruppenleitung.
Sattler , Tapezierer und Portefeuiller. Mittwoch, 1. Oktober, abends 7 Uhr, bei Döring, Naunynstr. 27( früher Graumann), Bersammlung aller in ben
Bortefeuilles, Aleintaschen- und Galanteriebetrieben beschäftigten Kollegen
und Kolleginnen. Wichtige Tagesordnung.
Butab- Funktionäre! Freitag, 8. Oktober, 7 Uhr abends, in Saverlands Feftfälen, Neue Friedrichstraße. Eingang Nochstraße, Versammlung. Bericht. erstattung über den 4. ordentlichen Bundestag in Dresden . Zum Schluß der Versammlung Bekanntgabe des Verhandlungsergebnisses in der Metallindustrie. Erscheinen aller Funktionäre unbedingte Notwendigkeit! Mitglieds. buch und Funktionärausweis legitmieren. Butab, Ortsverwaltung Berlin . 1.00 m. pro Stunde festgefekt worden. Afforderhöhung entsprechend. Sorife Sinoleumleger und Teppichnäher. Durch Verhandlungen ist der Lohn auf tönnen gegen Ausweis im Bureau abgeholt werden.
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