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Filmschau.

,, Veriöschende Fackel."

Der Albatros- Film der Dewesti in der, Alhambra   ist trop des arellen Titels eine gute und geschmackvolle Arbeit. In geschultem, jede Einzelheit des Lebens mit Liebe erfüllendem Ensemblespiel nach dem Muster großer ruffifcher Regie gibt der Film Glück und Ende des an seiner inneren Unbändigkeit erliegenden Shakespeare- Darstellers Kean, der sich vermißt, nicht nur in der Liebe mit dem Prinzen von Wales zu konkurrieren und ihn vor dem englischen Theaterpublikum zu brüsfieren, sondern auch in zügellofem Trinken und Prassen die reichen Kräfte seines Genius zu ver­schleudern. Es ist nicht wenig, wenn es dem Russen Jwan Mosjutin ge­lingt, durch seine Erscheinung und Darstellung eine Gestait glaubhaft zu machen, die in dem Berliner   Zuschauer die Erinnerung an Mattowsky, den Stean so fongenialen, an Kainz und Bassermann hervorruft. Sein edles Spiel wird in glücklichster Weise ergänzt durch die tief menschliche Güte Nikolai Kolins, der aus Keans Diener und Souffleur Salomon ein Kabinett­tüd, stiller Treue gestaltet. Wenig glücklich ist Natalie Lissento als Gräfin Rocfeld. Friz Harold Cohn.

"

Tiefen der Großstadt".

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß bei dem augenblicklichen Stande der Technit eine Filmgesellschaft Kosten und Arbeit auf einen der: artigen Stitich wie diese Tiefen der Großstadt" verschwenden würde, noch weniger allerdings geglaubt, daß das Marmorhaus etwas derartiges aufführen würde. Diese Schauergeschichte von der Schriftstellerin, die sich studienhalber in einen Berbrecher berliebt und zu ihrem Ehemanne und Kinde erst zurüdkehrt, als der Apache sie aus Langeweile verlassen hat, ist ein Stompendium so ziemlich aller Ladenhüter aus der Hintertreppentindbeit des Films. Auch Regie und Darstellung, mit Ausnahme Dstar Marions als Berbrecher, waren minderwertig, und erfrischend lediglich die heitere Ginmütigkeit, mit der das Publikum den Film auszischte. Friz Harold Cohn.

Jn Komödie des Herzens"( Ta uentien Bala ft) stellt sich der jeinsinnige Architekt Rochus Gliese   als Regisseur vor. Er hat Stil und Geschmad, aber es ist fein Uebersprühen an Einfällen in ihm und auch kein vorwärtstreibender Schwung. Diese Geschichte der Tänzerin, die ihrem Freunde keine alternde Beliebte sein will und ihn darum berläßt, wird zwar niemals Kitsch, aber eine rechte Stomödie ist sie auch nicht geworden. Man nennt Peter Murglies Manuskript sechs Tagebuchblätter. Sie enthalten so viel Text, daß dieser tatsächlich Ballast wird. Nigel Barrie   ist als Baron Bincenz der Mann, um den sich alles dreht und der selbst nur gut auszus jeben braucht. Ruth Weyher   und Colette Brettel   gefielen als nettes, auf cinander eifersüchtiges Geschwisterpaar und der Schönheit Lil Dagovers waren Regisseur, Photograph, Schneiderin und die Darstellerin selbst sich sehr wohl bewußt. Und dennoch brachte man vom Star nur unflare Großs aufnahmen heraus. Das sollte in heutiger Zeit nicht mehr vorkommen.

Mein Leopold( Ufa- Palast am 300) will der Film des Lokals folorits von Alt- Berlin sein. Bolten- Bäckers ging mit sehr viel Liebe, mit einem verspürbaren Schwelgen in alten Erinnerungen ans Werk. Darum durfte er es wagen, Adolf' Arronges Bühnenstück im Film auferfteben zu

laffen. Man bekommt alle bekannten Bläge und Thben Alt- Berlins zu sehen mit einer Auschaulichkeit und Eindruckskraft, als ob es sich um einen Kulturfilm bandle. Und es fommt nicht nur der Erinnerungsfreudige uud Biedermeierschwärmer anf seine Stoften, sondern ein jeder, der an schönen Bildern Gefallen hat. Auf Handlung ist faum gefehen, alles wird der Stil Gemütvolle, als auf das Charakterisierende, temperamentvoll Belebende echtheit untertan gemacht. Selbst das Spiel der Darsteller geht mehr aufs hinaus. Artur Straußned war die Rolle des Gottlieb Weigelt offenbar sehr sympathisch und Leo Beukert freute sich scheinbar, daß ihm einmal eine folche Rolle wie die des Starfe anvertraut wurde. Georg Alerander war ein föstlicher Meblmeier, Käte baad eine lebenswahre, frische Klara und Walter Slezad ein etwas farbloser Leopold. Gegen die Filmgeseze der Handlung und Spannung wurde verstoßen, aber den Voriak, Erinnerungs. werte zusammenzutragen, hat man glänzend und beifallssicher durchgeführt. Arabella, der Roman eines Pferdes( Mozart Saah ist der Titel von Brunes neuestem Meisterwerk. Hans Kyser   schrieb diesen Film, der den Aufstieg und das grauenhafte Berfommen eines Pferdes schildert, das aber schließlich doch noch sein Gnadenbrot bei seinem ersten Besizer, einem Serrenreiter, findet, dem es einst Reichtum und Ruhm brachte. Nebenber läuft die Geschichte einer fleinen Tänzerin, die dem Foblen das Leben rettete und den ersten Besiter des Pferdes heiratet. Hinzu kommt noch ein frimineller Einschlag, denn der Herrenreiter nimmt dem Attisten die kleine Tänzerin und dessen franker Esel wird um Arabellas willen getötet, weil man eine Anftedung des wertvollen Rennpferdes fürchtet. Durch diele Vor­gänge fommt der Artist anf die schiefe Bahn, findet aber später auch bei Arabellas erstem Besitzer ein Unterkommen. Dieser friminelle Einschlag lenkt ab und ist ein Gefahrenpunkt in Brunes anregendem Wert. Die Photographen Karl Haffelmann und Karl Vaẞ   lieferten dem Regisseur in hingebungsvoller Arbeit seine beliebten dunklen Bilder mit dem ganz eigen­artigen Bauber. Mae Marsch und Alfons Fryland   glänzten in vorteilhaften Rollen. Brune ist ein gewiegter Kenner von Filmmöglichkeiten und ein großer Könner zugleich, der erfreulicherweise den Ehrgeiz hat, eigene Wege zu geben. Mit seinen Werken fann man einen aussichtsreichen Kampf gegen den Schund führen. Es wurden viele Pferde verwandt, um den Roman des armen Tieres zu illustrieren und eine schmucke Arabella war im Mozart­Saal anwesend. Sie wurde von Lieblosungen fast erdrüdt. Ob die Damen sich auch wohl um einen der elenden Klepper, die Arabellas tiefes Leiden veranschaulichten, so bemüht hätten?

Jugendveranstaltungen.

e. b.

Achtung, Teilnehmer zum Sprechchor Das Rad". Die 4. Probe finbet heute, Sonntag, nachmittags pünktlich 4 Uhr, Rene Schauspielschule, B. 62, Reithstr. 11, fiatt. Alle Jugendgenossen und Jugendgenoffinnen, welche bisher am Sprechchor teilgenommen haben, werden hierdurch gebeten, bestimmt zu erscheinen. Genoffen, die sich noch am Sprech. thor beteiligen wollen, tönnen sich heute zur Brobe einfinden.

Achtung, Jugendgenoffen und-genoffinnen!

Für unsere Theatervorstellungen im Winterhalbjahr 1924/25( 6 Theater. vorstellungen und 1 Konzert zum Gesamtpreis von 6 M.) im Theater des Westens  , Rantstraße, liegen die Zeichnungslisten bei den Abteilungsleitern und im Jugendfekretariat, Lindenstr. 3, aus. Bei der Einzeichnung ist der Betrag

von 1 M. zu zahlen. Für jebe weitere Beranstaltung ist dann laufend eine Marte zu leben. Jeder Abonnent erhält eine bebeutende Breisermäßigung au unserem Silvesterkirchentonzert in der Garnisonkirche. Jeder Jugendgenosse und jede Jugendgenossin muß es als Pflicht betrachten, in Bekannten und Freundeskreisen recht viel Abonnenten zu gewinnen.

Achtung, Delegierte zur Generalversammlung! Die Generalversammlung wird vom 26. Oktober auf den 2. November verschoben.

Werbebezirk Oftbahn, 17. Kreis. Der heutige Einführungsabend kann wegen technischer Schwierigkeiten nicht stattfinden. Er wird statt dessen am Sonn tag, den 12. Oftober, abends 8% Uhr, in der Aula des Cäcilien- Lŋzeums, Lichtenberg  , Rathausstraße, fein.

Heute, Sonntag, den 5. Oftober:

Charlottenburg  : Das Jugendheim Rosinenstr. 4 ist wieder geöffnet. Seuts 7 Uhr abends, Einweihungsfeier.

Buchholz: Besuch des 800 und der Arbeiterwohlfahrtsausstellung. Treff­punti 8 Uhr bei Rossad. Südost( Reichenberger Biertel): Besichtigung der Eisenbahnausstellung in Seddin, anschließend daran Wanderung. Treffpunkt 7 Uhr Schlesischer Bahnhof  .

Abteilung Gesundbrunnen I unb II: Abends 7 Uhr im Beffing- Gymnas fium, Pantstraße( nicht Schiller- Enzeum), Schulentlassungsfeier. Mufif, Gesang, Rezitationen, Jugendspiel. Beginn 7 Úhr. Eintritt 30 Pf.

Morgen, Montag, den 6. Oktober, abends 7% Uhr:

Mädchenkonferenz abends 74 Uhr im Gesangsaal des Friedrich­Wilhelm- Gymnasiums, Rochstr. 13. Vortrag: ,, Ricarda Huch  ". Redner Genosse Heinz Barthel.

Friedenau  : Jugendheim Offenbacher Str. 5a, Bortrag: Arbeiterjugend und Gewerkschaft". Karlshorst  : Schule Auguste- Vittoriaftr. 35, Mitglieder Dersammlung. Moabit 1: Schule Waldenserstr. 21, Mitgliederversammlung. Treptow  : Jugendheim Riefholaftr. 18b, Mitgliederversammlung. Werbe bezirk Bedding: Kreisfunktionärtonferenz im Lebigenheim. Tagesordnung: Herbstagitation, Generalversammlung.

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