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Nr. 472 41. Jahrgang Ausgabe A nr. 240

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Dienstag, den 7. Oktober 1924

Stahlhelmblamage in Potsdam .

Glänzender Verlauf der Versammlungen.

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Frankreichs Sorgenkind.

Die elsa- lothringischen Probleme.

V. Sch. Paris , 4. Ottober 1924. Es find bald sechs Jahre verstrichen, seitdem die französi­ schen Truppen in Straßburg und Mez, in Colmar und Mül­ hausen einrückten. Noch stärker womöglich als die Freude über den langersehnten, oft bezweifelten Sieg in Frankreich selbst war die Begeisterung unter der elsaß­Lothringischen Bevölkerung. Diese völlige Ent­fremdung eines stamm- und fulturverwandten Boltsteiles ist ein Kapitel für sich, wohl eines der trübften und der be­schämendsten der deutschen Geschichte. Diejenigen ,,, die uns feiner nachmachte", haben damit eine im Leben der Völker noch nie dagewesene Leistung vollbracht.

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Die Stahlhelmjünglinge und Deutschvölkischen Potsdams| tige Berhalten der Schupo, die oft in unflätigster Weise hatten geglaubt, wenigstens in Potsdam ihre terroristische von den Hakenkreuzlean angepöbelt wurde, hervorgehoben. Fest­Diftatur behaupten zu fönnen, nachdem sie mit Schmerzen gestellt fei aber auch, daß Mitglieder der Reichswehr oft haben erleben müssen, daß ihnen allmählich in ganz Deutsch versuchten, Händel mit Reichsbannerleuten anzufangen. Sie hatien land die Felle megschwimmen. Potsdam sollte ihre eber fein Glück! Ruhig und besonnen erfüllten die Kameraden der Parole sein gegen das Weimar der Verfassung, der Demokratie Dreimillionenorganisation ihre Pflicht. Das Reichsbanner Schwarz­und der Völkerverföhnung. Sie, die noch vor einem Jahre Rot- Gold hat gestern seiner Feuerprobe glänzend bestanden. glaubten, die Siegespalme in dem von den Zuckungen der In- Gegen 8 Uhr wurde die Versammlung im Gewerkschafts­flation fiebernden Lande brechen zu können, hofften durch Un- haus in der Kaiser- Wilhelm- Straße eröffnet. Als erster Redner verschämtheit und Drohungen ein Zurückweichen vor ihrem sprach der Reichstagsabgeordnete Genosse Löbe. Er stellte eingangs großen Munde erreichen zu können. Sie mußten gestern er- fest, daß es, wie er gehört habe, Leute in Potsdam geben sollte, Wir haben es damals nicht recht begreifen können; uns leben, daß es Kräfte gibt, die ihnen nicht nur gewachsen die da meinten, die Friedensfreunde würden nicht nach Potsdam wollte diese jubelnde Abkehr vom Deutschtum nicht in den sind, sondern die ihrer Herr zu werden und die giftige Saat tommen. Sie sind aber bitter enttäuscht worden. Wenn im rechts Sinn. Und doch mag auch jener charakterschwache Oppor­des Hasses niederzutrefen vermögen. Der Papphelm", wie stehenden Lager behauptet wurde, daß die Pazifisten nur nach Pots- tunismus, dem die Grenzstämme oft unterliegen, bei manchem fie höhnend das Reichsbanner zu beschimpfen pflegen, ermies dom gehen, um zu provozieren, so müsse man mit allem Nachdruck dabei mitgespielt haben der Jubel, der den Abzug der fich als ,, Stahlhelm ". Potsdam beherrschten gestern die Ideen hervorheben, daß der Weg der Friedensfreunde nach Potsdam nur Deutschen und den Einzug der französischen Truppen begleitete, des Friedens und der Bölkerversöhnung, und was die völfi propagandistisch wirken sollte. Dann verbreitete fich Genoffe Löbe war zweifellos echt. Und das bei uns so scharf fritisierte Wort, schen Kindstöpfe den Geist von Potsdam " nennen, mußte eingehend über den Eintritt. Deutschlands in den Bölkerbund und das Poincaré der begeisterten Menge in Straßburg zurief: gestern vor den starken Mächten einer befferen Zukunft behandelte im folgenden die Kriegsschuldfrage. Mit besonderem ,, Le plébiscite est fait!"- ,, Die Bollsabstimmung ist voll­weichen. Der gestrige Tag wird einen mächtigen Impuls Eifer sind Kräfte am Wert, um einen neuen Krieg vorzubereiten. 3ogen!" entsprach unbedingt, wenn auch nicht dem Bölker­geben, denn er zeigt, daß die Welle des Hasses verebbt, daß Eigenartige Baterlandsfreunde müssen es sein, die nach dem letzten recht, so doch den realpolitischen Tatsachen. Ein Plebiszit in in Deutschland die Kräfte siegreich marschieren, mit denen ein entfeßlichen Morden schon wieder mit dem Kriegsgedanken herum Elsaß- Lothringen hätte für Deutschland eine ebensolche neues, befferes Europa errichtet werden kann, als das 1914 spielen fönnen. Unsere Aufgabe muß es fein, am Wert des Friedens Blamage ergeben wie etwa ein Plebiszit im Saargebiet, so entsetzlich zusammengebrochene. Die Demokratie und mit zu arbeiten( Stürmischer Beifall.) Darauf trat ob heute oder in zehn Jahren, mit einer moralischen Kata­ihr der Friede marschiert. Kein Potsdam wird seinen Vor­marsch aufhalten können. strophe für Frankreich enden würde. Allein wäre die Blamage für Deutschland deshalb so schlimm gewesen, weil es doch eine deutsch stämmige Bevölkerung gewesen wäre, die sich zu einer fremdstämmigen Nation bekannt hätte. Der einzige Borteil eines solchen Plebiszits wäre vielleicht der gewesen, daß dem deutschen Volke der konkrete und unwiderlegbare Be­weis deffen vor Augen geführt worden wäre, was wilhelmi­nisch- preußische Zivil- und Militärmethoden innerhalb eines halben Jahrhunderts anzurichten imftande waren.

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Botsdam stand gestern unter der Parole: Straße frei. Be rittene Bolizei an allen Eden und Kanten, Schupoauto auf Schupo auto rasten durch die Straßen, immer mehr Polizeiverstärkung fam aus Berlin . Eine ungeheure Menschenmenge durchwogte die Kaiser­Wilhelm- Straße. Niemand durfte stehen bleiben. Kein Auto durfte Die Seite der Kaifer Wilhelm- Straße paffieren, an welcher das Ver­fammlungslotal Glafer lag. In den Anlagen überall Kriminal­beamte in Zivil aus Berlin . Ungeheures Polizeiaufgebot war in Potsdam zu sehen. Gegen 8 Uhr traf das Auto mit den Rednern ein. Um 9 Uhr abends betätigten sich einige Nationalisten im Stink bombenwerfen. Auf der einen Seite wurden deutschnationale Lieder gesungen, auf der anderen Seite ertönte die Internationale. Gegen 1610 Uhr fäuberte die berittene Schuhpolizei den ganzen Umkreis des Berfammlungslotals. Die Menge, die die Straße vor dem Ver­fammlungslokal füllte, wurde in die Seitenstraßen gedrängt, so daß die Kaifer- Wilhelm- Straße, als die Versammlung zu Ende war, voll­ständig frei war. Die Versammlungen selbst nahmen einen glänzen­den Berlauf. In Beders Feftfälen mußte eine Parallelversammlung abgehalten werden, in der Genoffe Löbe und Genosse Pastor Franke sprachen. Die Ausführungen erweckten jubelnden Beifall. Schupo und Reichsbanner arbeiteten Hand in Hand und übten strenge Saal fontrolle. Im übrigen sei auch an dieser Stelle das mustergül.

Auf der Drehbahn.

Die Schwierigkeiten in der Regierungsumbildung. Das Reichsfabinett hat gestern getagt, um zu den Richt­linien" Stellung zu nehmen, die der Kanzler den Parteien bei den Verhandlungen über die Umbildung der Regierung vor­legen will. Die volksparteilich bediente Telegraphenunion" weiß jezt zu berichten, daß wieder einmal die Beratungen Einmütigkeit ergaben", soweit diese Richtlinien in Betracht

tommen.

Profeffor Victor Basch ,

empfangen vom jubelnden Beifall der Versammelten, an das Rednerpult. Humoristisch stellte er fest, daß die Potsdämlichen den Friedensfreunden den Weg nach Potsdam versperren wollten. Da tennen sie uns aber schlecht, rief Basch unter der brausenden Zu­ftimmung der Anwesenden aus, wenn die Nationalisten denken, daß mir, d. h. mein 83jähriger Freund Ferdinand Buisson und ich, die wir doch nie Furcht gefannt haben, vor ihren Drohungen zurückschrecken. Wir sind Friedenskämpfer. Wenn ich nach Paris zurückkehre, so werden meine eigenen Landsleute von mir be­haupten, ich sei ein Landesverräter, weil ich nach Deutschland ge­fahren bin, um für den Frieden zu agitieren. Doch werden wir uns nicht beirren lassen. Unsere Parole heißt:

Nie wieder Krieg!

Am Schlusse seines Referats rief Professor Bajch aus: Die Brüde zur Berständigung ist geschlagen. Auf der einen Seite steht als Pfeiler Frankreich , wenn auf der anderen Seite Deutschland sich bereit erklären würde dort die zweite Stütze zu bilden, so dürfte der Gedanke der Völkerversöhnung, die Barole Nie wieder Krieg" bald verwirklicht sein.( Lang anhaltender stür mischer Beifall.) Dann trat, ebenfalls von stürmischem Beifall begrüßt, der 83jährige Ferdinand Buiffon ans Rednerpult. Seine Ausführungen fanden stürmischen Beifall.

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die Brennesseln befördert. Die Magdeburgische Zeitung", die schon gegen die arrogante Art der Fraktion auftrat, mit der sie die Millionen sozialdemokratischer Wähler mit einem Federstrich aus der Bolfsgemeinschaft" auszuftreichen suchte, die von einem Drängen der Partei nach einer Brüderschaft mit den Deutschnationalen sprach sie versichert jetzt, daß der Schritt des Fraktionsvorstandes das notwendige Fingerspigengefühl vermiffen" laffe. Die Partei dürfe nicht vergessen, daß das Schwergewicht bei allen zu­fünftigen Kombinationen bei den Parteien der Mitte bleiben müsse:

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diese Grundsäße, die wir als die einzig möglichen unserer heutigen Tage bezeichnen, fich angeeignet hat und sich in der bloßen Oppofition

faltigen Probleme zu meistern, die der Hoheitswechsel für Mit Jubel allein vermochte man jedoch nicht die mannig­Elsaß- Lothringen plöglich aufwarf. Indessen bemühte sich Frankreich , auf jede mögliche Art, das Aufgehen der wieder­eroberten Provinzen im Körper der übrigen Nation zu er leichtern. Es brachte das gewaltige finanzielle Opfer, das ge samte Papiermark- Boltsvermögen Elsaß - Lothringens in fran zösische Franken umzuwechseln. Aber auch außer dem Milli­ardengeschenk dieser Balorifierungsaktion gab es damals feinen Wunsch des neuerworbenen Landesteils, den Frank­ reich nicht mit freudigem Eifer erfüllte. Der Arbeitera schaft wurde die Aufrechterhaltung der früheren reichs­deutschen Sozialgesetzgebung, glatt zugestanden, die viel weiter fortgeschritten war als die französische. Dem fatho­lischen Bürgertum und der Bauernschaft wurde die Aufrechterhaltung des Konkordats versprochen, dessen Ab­schaffung in Frankreich zu Beginn des Jahrhunderts den Stolz der fortschrittlichen Mehrheit des französischen Volkes bildete. Während seit 1905 die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich vollzogen ist, der Klerus von den Kultusgemeinden selbst unterhalten werden muß und der offizielle Unterricht religionsfrei und ausschließlich Sache des Staates ist, blieb das Konkordat in Elsaß- Lothringen in Kraft, die Kirchenbehörden blieben, wie unter der deutschen Herrschaft, staatliche, vom Fiskus unterhaltene Behörden, und es wurde nicht nur der Religionsunterricht beibehalten, son­dern, auch auf das staatliche Unterrichtsmonopol wurde zu­gunsten solcher Orden verzichtet, die in Frankreich seit den Trennungsgesetzen entweder aufgelöst oder gar ausgewiesen waren. Schließlich wurde die wirtschaftliche Lage Elsaß - Lothringens insofern berücksichtigt, als die Schwierigkeiten einer schnellen Umstellung der früheren deutschen Provinzen einer schnellen Umstellung der früheren deutschen Provinzen auf den neuen Zollverein, die neuen Absatzgebiete usw. durch besondere Schutzbestimmungen im Versailler Vertrag für die Dauer eines fünfjährigen Uebergangsstadiums behoben wer­elfäffischer und lothringischer Waren bei der Ausfuhr nach Deutschland völlige 3ollfreiheit ohne Gegenseitigkeit genießen.

Wenn die Regierung einmütig ist, werden Stresemann und Marg es auch wohl sein. Der Fragebogen mit den Richt­,, Was heute und morgen der Koalition der drei Parteien ihre linien geht nun an die Fraktionen, und die sollen dann das Weitere veranlassen. Die Frattion Hergt, die bekanntlich über Natur gibt, das ist der Wettstre it", nicht der bloße Kampf, son­dern der Wettstreit untereinander im Dienst der gemein: 3wirnsfäden" nicht stolpern will, um bald eine Koali- dern der Wettstreit untereinander im Dienst der gemein­tion mit dem Otterngezücht" und den übertünch- famen Arbeit. Solange nicht auch die Deutschnationale Partei ten Gräbern" eingehen zu können, wird eine sehr ein­gehende Prüfung dieser Richtlinien vorzunehmen haben, bevor fie antwortet. Man rechnet damit, daß sich das Frage- und erschöpft, so lange wird ihre Zusammenarbeit mit den den sollten; in diesem ganzen Zeitraum sollten große Mengen Antwortspiel noch einige Zeit hinzieht, bevor es zu einer Ent­scheidung tommt. Aber in allen Kreisen wächst die Erkennt­nis, daß nur eine baldige Reichstagsauflösung der Krisenmacherei ein Ende machen fann. Zwar versucht das jetzt zu den Deutschnationalen hinüber­gewechselte Stinnesblatt dem Zentrum vor einer Reichstags: auflösung bange zu machen, aber es wird damit keinen Erfolg haben, denn gerade das Zentrum dürfte von allen bürger­lichen Parteien abgesehen von den Demokraten eine Neu­wahl am wenigsten zu fürchten haben. Der rheinische Abgeordnete Dr. Schwering hat das in der Germania " sehr deutlich hervorgehoben und hinzu­gefügt, daß man in meiten Zentrumskreisen dem Gedanken an einen Bürgerblock sehr ablehnend gegenüberstehe und die Hinzuziehung der Deutschnationalen zur Regierung aus außen­und innenpolitischen Gründen eher als eine Gefahr, denn als einen Gewinn betrachte.

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Aber auch in der Boltspartei regt sich die Unzu­friedenheit mit der Führung, die die Partei immer wieder in

Parteien der jegigen Regierungstoalition nicht möglich sein. Aber eben weil dieses trotz der letzten Entschließungen des deutsch­Sprache mancher Organe der deutschnationalen Preise zeigt es- Rationalen Vertreteritages immer noch zweifelhaft ist die rüde so muß eben die Koalition der drei Parteien der Mitte der Kern aller politischen Kombinationen bleiben. Es steht für uns feft, daß die Arbeitsgemeinschaft von Zentrum, Demokraten und Bolksparteien der stehende Begriff ist, der für die Entscheidung dieser Tage moßgebend sein muß. Wir wüßten also nicht, welchen politischen Sinn die Handlungsfreiheit haben sollte, von der im Schlußfatz der neuesten Erklärung der Deutschen Volkspartei die

Rede ist."

Vielleicht weiß das auch der Vorstand der Volkspartei selber nicht. Er wollte wieder mal nur ein wenig Wind machen. Und das ist ihm auch gelungen. Mehr nicht! Und deshalb ist unsere Politik glücklicherweise wieder auf der Drehbahn gelandet und dreht sich einstweilen immer noch in dem Fehlerfreis, aus dem fie nur der Appell an das Bolt befreien tann.

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Das sind die Hauptmerkmale einer, wie man sieht, sehr weitgehenden Sonderstellung und Borzugsbe= handlung, die durch die Schaffung eines besonderen Ge­ner a lf ommissariats für Elsaß- Lothringen in Straß­ burg gewährleistet werden sollten. Von verschiedenen mai­gebenden Stellen wurde damals, d. h. in der ersten Zeit der Desannexion", die Beibehaltung dieser an Autonomie gren­zenden Ausnahmestellung verfündet, so vom damaligen Bräsi­denten der Republit, Poincaré , vom ersten Generalfom­miffar und späteren Präsidenten Millerand , vom früheren Generaliffimus Joffre u. a. Sie versprachen feierlich, daß Frankreich die ,, leberlieferungen und Sitten" der wieder­erlangten Gebiete achten und nur im Einvernehmen mit deren gemählten Bertretern ändern würde. Ein formelles gesetzliches Mandat zur Abgabe folcher Verheißungen besaßen sie zwar nicht, doch steht es außer Zweifel, daß sie damals im Einver