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lofalen der Friedrichstadt  , in ganzen Bündeln gehandelt und ge-| choben". Wieviele Fälschungen dieser Art im Verkehr sind, läßt sich ezt noch nicht sagen. Am Dienstag noch wurde der Versuch gemacht, ür eine Million dieser Fälschungen an den Mann zu bringen. Der Besizer hatte darauf auch bereits einen Scheck erhalten. Er konnte hm aber noch wieder abgenommen werden, bevor er darauf Geld rhalten hatte. Die Fälscher haben versucht, noch im letzten Augen­blic eine größere Summe in die Hände zu bekommen. Der Versuch niglang, und deshalb verschwanden sie ohne die erhoffte Beute aus Berlin  . Das Attienpatet, um das es sich handelte, wurde gestern on der Inspektion C. der Kriminalpolizei ermittelt und ebenfalls beschlagnahmt. Die Nachforschungen nach meiteren Fälschungen Jauern noch an. Wie uns ferner mitgeteilt wird, wurden die Fälschungen, die an sich recht geschickt gemacht sind, dadurch entdeckt, die Fälscher so unvorsichtig waren, sie auch mit Nummern solcher Aktien zu versehen, die bereits annulliert waren. Besser als durch biesen Schwindel fann die auf Profit und nur auf Profit eingestellte tapitalistische Wirtschaft nicht tritifiert werden.

Die Straßenbahnunfälle in Berlin  . Bremsversuche unter Ausschluß der Deffentlichkeit.

Auf eine Kleine Anfrage einiger Mitglieder der Fraktion des Zentrums im Preußischen Landtag, die sich mit der in den letzten Bochen ungewöhnlich häufenden Zahl schwerer Straßenbahnunfälle

Kultusministerium eröffnete den Kongreß und erklärte u. a., es sei das große Verdienst der Reichspostverwaltung, daß man es beim Rundfunk nicht wie im Kinowesen habe dazu kommen lassen, daß ein Geschäftsunternehmen daraus werden könnte. Anschließend sprach Staatssekretär Dr. von Bredow vom Reichspostministerium über die allgemeine Bedeutung des Rundfunks Professor Leithäuser sprach über die Technik des Empfangens und Sendens des Funk­wesens, wobei er sich wieder als eleganter Experimentator zeigte. Am Nachmittag folgten Referate der Studienräte Neickel und Scheiffier über die physikalischen bzw. experimentellen Grund­lagen des Rundfunts in der Schule. Die Verhandlungen wurden am Dienstag vormittag fortgesetzt. Als erster Redner sprach Mi­nisterialrat Giesecke vom Reichspostministerium über das deutsche  Funkwesen. Er teilte dabei u. a. mit, daß neben Bremen  , Han­ nover   und Nürnberg   jetzt auch in Kassel   und Dresden   Zwischenfender

Kommunal- Konferenz

morgen, Freitag, abends 71%, Uhr, in den Sophien­Sälen, Sophienstraße 17/18( Galeriefaal II. Stock) Tagesordnung:

| treter des Ministeriums für Bolts wohlfahrt. Er be­merkte, früher habe die Staatsregierung ihre Anteilnahme an solchen Festen auch äußerlich bezeugen fönnen. In der neuen Zeit ohne Mittel und ohne Titel" sei das leider" nicht möglich, darum fomme er mit leeren Händen, aber vollem Herzen. Gedämpfte Heiterfeit begleitete diese Worte, aber manchem war viel leicht doch nicht ganz wohl dabei, daß die in den Zeiten der Monarchie üblich gewesenen Titel- und Ordensverleihungen ausblieben.

Prügel bis zur Ohnmacht.

Ein Erlebnis auf der Polizeiwache.

Gestern hatte sich wiederum ein ehemaliger Polizeiwachtmeister megen schwerer gröblichster Ausschreitungen gegen einen harmlosen Zivilpassanten vor Gericht zu verantworten. Der ehemalige Polizei­wachtmeister Neumann war vor dem Großen Schöffengericht Tempelhof   wegen Rörperverletzung im Amte angeklagt.

in Berlin   und der dadurch in der Berliner   Bevölkerung entstandenen Aufbau und Tätigkeit der Berliner   Kommunalen Zentralstelle geragten feft. Schon auf dem Wege zur Wache erhielt F. von dem

großen Beunruhigung beschäftigt, erteilt der Minister für Handel und Gewerbe dem Preußischen Pressedienst zufolge die nachstehende Ant­

wort:

Die preußische Staatsregierung hat aus Anlaß der in letzter Beit sich häufenden Unfälle im Berliner   Straßenbahnbetriebe bereits con fich aus durch die Kleinbahnaufsichtsbehörde Untersuchungen an= stellen lassen, um die Ursachen der Verkehrsunsicherheit flarzustellen und die als zwedentsprechend erkennbaren Verhütungsmaßnahmen zu treffen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Nach dem bisherigen Ergebnis werden sich die Maßnahmen in erster Linie auf die Frage des für den Berliner   Berkehr zweckmäßigsten Brems= iystems und einer besseren Schulung bzw. Auswahl der agenführer erstrecken müssen. Zur Lösung der Bremsfrage haben schon vor einigen Monaten Versuche stattgefunden, weitere Versuche, denen voraussichtlich eine endgültige Entscheidung folgen wird, stehers bevor. Wegen der Heranb dung eines beffer geübten und zuverlässigeren Fahrpersonals und wegen dessen schärferer Ueber­machung während der Fahrt sind ebenfalls geeignete Schritte getan oder im Gange. Daneben werden die übrigen in Betracht kommen­den Betriebsverhältnisse der Straßenbahn( Fahrgeschwindigkeit, Ueberfüllung, Dienstdauer usw.) einer eingehenden Nachprüfung unterzogen und die zur Erhöhung der Betriebssicherheit dienlichen Maßnahmen mit möglichster Beschleunigung getroffen werden."

Heute vormittag 10 Uhr wird auf Beranlassung und im Beisein des preußischen Handelsministers auf dem Bahnhof der Berliner  Straßenbahn in Lichtenberg  ( Siegfriedstraße) eine Vorführung ron Bremsvorrichtungen an zwei Verfuchswagen und einem Meßwegen stattfinden. Am darauffolgenden Tage, am 10. Oftober, finden vormittags 8% Uhr, prattische Bremsversuche bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten statt. Vor der Vorführung der Versuchswegen werden die Fahrerschule und die psycho­technische Prüfanstalt der Straßenbahn besichtigt werden. Es wirft außerordentlich befremdend, daß weder Vertreter der Bresse noch des Berkehrsbundes zu diesen Versuchen zugelassen wer­den. Bisher wurde von der Leitung der Straßenbahn behauptet, onu daß die elektrischen Bremsen einwandfrei arbeiten. Fürchtet sie, daß die Bersuche, die hoffentlich unter gleichen Beanspruchungen wie im " normalen" öffentlichen Verkehr erfolgen, d. h. mit übermäßig be Tofteten Wagen, den Beweis des Gegenteils erbringen? Wozu diese Geheimnisträmerei in einer Frage, an der heute ganz Berlin  , inters effiert ist? 14 estus

Wir

Um die Nacktübungen des Lehrers Koch  . Gegen den Berliner   Lehrer Adolf Koch   war wegen des efannten" Radtanzschwindels, den die rechtsstehende Breffe über ihn verbreitet hatte, vom Provinzialschulfollegium ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Ihm wurde zur Laft gelegt, die Pflichten verletzt zu haben, die ihm sein Amt auf­erlegt( Gesetz von 1852), indem er eigenmächtig ohne Genehmigung der Schulbehörde mit schulpflichtigen Kindern rhythmisch- gymnastische llebungen veranstaltet habe, bei denen die Rinder unbefleidet waren und an denen teilweise Rinder beiderlei Geschlechts teilnahmen, und indem er hierüber vorfäglich einen Teil seiner Amtsgenossen_ge= täuscht und den Kreisschulrat im unflaren gelassen habe. wollen hier nochmals ausdrücklich feststellen, daß Stoch die Uebungen nicht etwa als einen Teil des Schulunterrichtes, sondern ſelbſtver­ftändlich außerhalb dieses Unterrichts, wenn auch in Schulräumen, als private Veranstaltungen vorgenommen und dazu die Ein­willigung der Eltern gehabt hat. Das Ergebnis des Disziplinar­verfahrens war, daß Roch nur wegen Eigenmächtigkeit einen Berweis erhielt. Nicht erwiesen sei, sagt die jetzt schriff­lich vorliegende Urteilsbegründung, eine bewußte Irreführung des Schulrats und eine absichtliche Täuschung seiner Amtsgenossen über die Stellung der vorgesetzten Behörde über seine lebungen. Auch die in verleumderischer Absicht ausgestreute Verdächtigung, daß Koch unreine und unzüchtige Beweggründe gehabt habe, fiel vor dem Disziplinargericht zusammen. Unter Mißbilligung der Nacktübungen an sich stellt das Urteil feft, daß ihm irgendwelche im eigent= lichen Sinne unfittliche oder unzüchtige Hand lungen nicht zum Vorwurf gemacht werden fönnen, daß er vielmehr seine 3iele mit sittlichem Ernst verfolgte und nach Aussagen von Eltern und Zeugen Anerkennenswertes auf dem Gebiete förperlicher und seelischer Ge­fundung erreicht hat. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die Befreiung von Kindern der arbeitenden Be= Dölterung aus materieller und seelischer Not ihm ernstlich am Herzen lag. Troß dieser Begründung hat, wie wir jekt erfahren, die Staatsanwaltschaft das Ürteil an­gefochten und Berufung eingelegt, so daß der Fall Koch noch einmal erörtert werden muß. Das für Koch so günstige Urteil erster

Instanz war von Richtern gefällt worden, die größtenteils politische

Gegner von Roch sind.

Der erste deutsche Radiokongreß.

Im Auditorium Maximum der Universität begann am Montag vormittag der erste deutsche Radiotongreß, der veran staltet wird vom Institut für Erziehung und Unterricht in Berbin­dung mit der staatlichen Hauptstelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Er hat die Aufgabe, besonders die Bedeutung des Rundfunts für die Schule zu zeigen. Zu dem Kongreß find zahlreiche Lehrer und Schulfachleute aus allen Teilen Deutsch­ lands   erschienen. Staatssekretär Dr. Beder vom Preußischen

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Referent: Genoffe Richard Krille. Aussprache. Zur Teilnahme berechtigt find: der Vorstand der Stadtverord­netenfraktion, der Vorsitzende, Stellvertreter und Schriftführer der Bezirksverordnetenfraktionen, die SPD.  - Magistrats- und Begirls. amtsmitglieder sowie die Kreisvorsigenden bzw. deren Stellvertreter. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Bezirksvorstand.

errichtet werden sollen. Er gab ferner bekannt, daß die Absicht be steht, eine Erweiterung dahin zu treffen, daß die Dar­bietungen der einzelnen Sender durch Uebertragung auch den übrigen Sendern und damit sämtlichen Teilnehmern in Deutschland   zugäng­lich gemacht werden. So könne es beispielsweise einmal einen Hamburger Abend, einmal einen Leipziger   Abend usw. in ganz Deutschland   geben. Professor Dr. Leithäuser Berlin ging näher auf die technischen Sonderfragen des Rundfunkwesens ein und führte dabei wiederum eine Reihe von Versuchen vor, die lebhaftes Interesse fanden. Als letzter Redner des zweiten Verhandlungstages für den Lehrer. Nachmittags fand eine Besichtigung der Funkstation berichtete Studienrat Dr. 3orn über die Ausbildung im Funkwesen Königswusterhausen statt. Der Kongreß fand am Mittwoch mittog für den Lehrer. Nachmittags fand eine Besichtigung der Funkstation Königswusterhausen statt. Der Kongreß fand am Mittwoch mitbog seinen Abschluß. Die Vorträge des lezten Tages galten besonders der Frage, wie der Rundfunk der Schule nutzbar gemacht werden könnte. Lehrer Günther- Berlin sprach über das Thema: Rund funkdarbietungen für die Schule. Direktor Bodenstedt- Ham­tung berichtete über den Ausbau der Hans- Bredow- Schule für Volks­missenschaften in Hamburg   und ihr Ziel. Direttor Boß- Berlin von der deutschen   Stunde behandelte das Thema: Die deutsche Welle", während Professor Dr. Lampe, der Direttor der päda­gogischen Abteilung des Zentralinstituts für Erziehung und Unter­richt über die Absichten des Zentralinstituts Auskunft gab.

Die Jubelfeier des Friedrichshain  - Krankenhauses.

Die 50. Wiederkehr des Tages der Eröffnung des Krankenhauses am Friedrichshain   wurde gestern in schlichter Weise gefeiert. Im benachbarten Bittoria- Haus an der Landsberger Allee  , dem Heim der Pflegefchwestern des Krantenhauses, versammelten sich mit der Krankenhausdirektion und einem Teil des Aerzte- und Pflegeperso­nals die Gäste, Mitglieder des Magistrats und des Bezirksamtes Friedrichshain  , der Gesundheitsverwaltung der Stadt und des Be. zirtes, Bertreter von Reichs und Staatsbehörden, von Aerzte­vereinen und Krankenkassen.

Nach einer Begrüßungsansprache des Bürgermeisters Mielig feffor Dr. Braun die Entstehung der am 8. Oktober 1874 eröffneten Dom Bezirksamt Friedrichshain schilderte Krankenhausdirektor Bros Anstalt und ihre Leistungen in dem verflossenen Halbjahrhundert. Das Friedrichshain  - Krantenhaus, das mit feinem damals neuen Pavillonsystem die Forderung der Zufuhr von mög­lichst viel Luft und Licht erfüllte, hat anderen Großstädten Deutschlands   und auch des Auslandes für ihre Krankenhäuser als Borbild und Muster gedient. In fünfzig Jahren hat eine halbe Million Kranter hier Aufnahme und Pflege gefunden, woran das erste Jahrzehnt mit zunächst 48 000, das fünfte Jahrzehnt aber Kriegsausbruch anhub und mit der beispiellosen Geld­mit 114 000 beteiligt war. Das fünfte Jahrzehnt, das mit dem entwertung abschloß, war für die Anstalt eine schwere Be= laftungsprobe. Was in der Krankenpflege in jenen Jahren des Schredens gertrümmert wurde, das wieder aufzu­bauen ist die Stadt jetzt am Werke. Für den Magistrat sprach Bürgermeister Dr. Scholz, der vor kurzem eingetretene Dezernent des Gesundheitswesens. Er rühmte die Gründung dieses ersten all­gemeinen Krankenhauses als einen Fortschritt zu dem Gedanken der Fürsorgepflicht im Gesundheitswesen. Unter den Glückwunschrednern, die dann folgten, war ein Ber­

Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 9. Oktober.

Im Juli war morgens gegen 3 Uhr ein angetrunkener Mann F. in der Nähe des Polizeireviers in der Blücherstraße an den dort stehenden Wachthabenden herangetreten und hatte diesen belästigt, allerdings geschah dies, wie die Verhandlung ergab, in harmloser Weise. Das verhinderte jedoch den Angeklagten nicht, der als stell­vertretender Wachthabender gerade vor der Tür stand, in die Wacht­stube zu eilen, sich den Säbel umzuschnallen und den Tschako auf­zusetzen. Er erschien darauf auf der Straße und nahm den An­Beamten Rippenstöße. Schlimmer erging es ihm aber auf der Wachtstube. Hier wurde er von dem Angeklagten derart ver= prügelt, daß hinzukommende andere Beamte den Wachthaben. den weden mußten und den Angeklagten nur mit Mühe von seinem Opfer zurückhielten. Der Zeuge F. befundete, daß er unzählige Male Faustschläge ins Gesicht erhalten habe. Bei jeder Frage zur Feststellung seiner Personalien habe er einen Schlag ins Gesicht bekommen. Schließlich sei er von den Schlägen derart er­mattet gewesen, daß er ohnmächtig umfiel. Nach den Bekundungen eines anderen Wachtmeisters hat der Angeklagte dem Ohnmächtigen zugerufen, er folle sich nicht verstellen, und ihm, als man diesen auf den Schemel hob, eine Ohrfeige gegeben. Es wurde festgestellt, daß der Angeklagte, der seit 1919 im Polizeidienst stehe, bereits ihon vier mal disziplinarisch vorbestraft sei. In seiner Trunkenheit habe er sich so auffällig benommen, daß er zur Be­obachtung feines Geistes zustandes in das Polizei frankenhaus übergeführt wurde. Nach dem Gutachten von Medizinal­rat Wenzel ist der Angeklagte gegenwärtig ein schwerer Psycho­path, aber für seine damaligen Handlungen voll verantwortlich. Das Gericht hielt den Angeklagten der Körperverlegung im Amte schuldig und verurteilte ihn, indem es über den Antrag des Staatsanwalts hinaus ging, zu vier Monaten Gefängnis. Bon mildernden Umständen hat das Gericht abgesehen. Die Pflicht eines Polizeibeamten sei es, bei einer derartigen Uebertretung, die vielleicht gar keine gewesen sei, vermittelnd zu wirken und nicht in dieser schroffen Weise vorzugehen. Mildernde Umstände verdiene das Berhalten eines Beamten nicht, der sich einem harmlosen Bassan­ten gegenüber eines so schweren Verbrechens der Mißhandlung im Amte schuldig mache. Nur mit Rücksicht auf die vorhandene Minder. wertigkeit hat das Gericht von einer noch höheren Strafe Abstand

genommen.

Die Stadtverordnetenverfamlung wird in ihrer heutigen Sigung noch nicht zur zweiten Beratung des sozial­

demokratischen Antrages auf Wiederaufnahme der zurüd gestellten sozialen Aufgaben der Stadt und der fommunistischen Erwerbslofenanträge schreiten fönnen. Der Haushaltausschuß, dem diese Anträge zur Vorberatung über­wiesen wurden, ist über eine allgemeine Erörterung noch nicht hinausgekommen.

Ein unfreundlicher Hauswirt. Aus Mariendorf  , aus dem Haufe Chauffeestraße, 27 mird uns folgendes gemeldet: Der dortige Hausbefizer ist bemüht, ein altes Ehepaar aus der Woh nung, die mit auf seinem Korridor im 1. Stodwerk liegt, hinaus­Grund: die Schneiderei, die seine Frau betreibt, zuermittieren. Baufe eine im zweiten Stodwerk gelegene gleiche Wohnung an. foll vergrößert werden. Er bietet dem Ehepaar dafür im gleichen Dieses Entgegenkommen soll anerkannt werden, aber es fragt sich, ob es wirklich nötig ist, zwei alte Leute, von denen der Mann aiemlich gebrechlich ist, aus ihrem liebgewordenen Heim hinauszusehen. Vielleicht überlegt sich der Hauswirt, der inzwischen die Räumungslage beantragt hat, noch einmal dieſen Schritt, ehe er ihn zur Ausführung bringt.

Die Maffenvergiftungen in Görbersdorf.

Genoffe Otto Meier  , M. d. L., hat die Dr. Brehmerschen Seit anftalten in Görbersdorf besucht, um Informationen über die Massenerkrankungen der Patienten einzuziehen. Er übermittelt uns folgenden Bericht.

Das hart an der tschechischen Grenze gelegene Dertchen Görbers dorf ist vor einigen Wochen in den Mittelpunkt des öffentlichen Intereffes gerückt worden. Ein idyllisches Fleckchen Erde  , im Ge­birgscharakter dem südlichen Schwarzwald   nicht unähnlich, ausge zeichnet durch eine herrliche klimatische Lage, verdankt es in erster Linie seinen Ruhm den Brehmerschen Heilanstalten,

die, seit über einem halben Jahrhundert bahnbrechend auf diesem Gebiete, vielen Tausenden von Lungenkranken Aufnahme und in der balsamischen Luft auch größtenteils Genesung gewährten. Am 13. Juli d. J., einem Sonntag, hielt nun der Schrecken feinen Ein­zug in Görbersdorf: einige Stunden nach dem gemeinsamen Mittag­fonal desjenigen Teiles der Anstalt, der in der Hauptsache den Patienten der Reichsversicherungsanstalt Aufnahme gewährt, an ziemlich stürmisch auftretendem Darmfatarrh, an ausgesprochenen Vergiftungserscheinungen. In der Folge erlagen der stellvertretende Chefarzt Dr. Rowe( ein Stiefbruder des Chefarztes Dr. Busch), der 79jährige Bademeister und zwei Patienten, also insgesamt vier Personen, der wie ein Blitz aus heiterem Himmel hereinbrechenden Epidemie. Görbersdorf hatte seine Sensation, leider eine recht traurige, die begreiflicherweise weit über den friedlichen Ort hinaus Aufsehen und Besorgnis erregte. Jetzt, nach über acht Wochen, ist die Erregung über den peinlichen Borfall schon etwas abgeklungen. Ich halte es nun an der Zeit, meine Eindrücke auf Grund persön licher Informationen unter Beobachtung größter Objektivität wieder­zugeben.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6.30 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funk- effen erkrankten ausnahmslos alle Patienten und das gesamte Per kapelle). Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus. 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Geheimrat Schenk, Präsidenten der Oberpostdirektion Kassel: Fünfzig Jahre Weltpostverein  ". 8.30 bis 10 Uhr abends: Orchesterabend unter Mitwirkung von Kammer­sänger Karl Jörn  . Dirigent: Otto Urack  ( früher Kapellmeister an der Berliner Staatsoper). 1. Ouvertüre zu der Oper, Weiße Dame", Boieldieu  . 2. Preghiera  ( Adagio) Schubert( Walter Schulz, Solo­cellist des Berliner   Philharmonischen Orchesters). 3. Holde Aida", Arie des Radames aus der Oper" Aida  ". Verdi( Kammersänger Karl Jörn  ). 4. a) Der Gott und die Bajadere, Goethe. b) Toten­Tschaikowski, a) Gigue, b) Menuett, c) Preghiera( Ave verum  ), tanz, Goethe( Karl Zander  , Rezitation). 5. Mozartina", Suite, d) Thema mit Veränderungen. 6. Adagio aus dem D- Dur- Konzert, Haydn  ( Walter Schulz, Solocellist des Berliner   Philh. Orchesters). 7. a) Der Wanderer, Schubert  , b) Psalm aus der Oper, Evangelimann  ", Kienzl  , c) Herbst, Haile( Kammersänger Karl Jörn  ). 8. Larghetto aus der 2. Sinfonie D- Dur, Beethoven  . 9. a) Das Postamt, Erich Hopp, b) Postdienst auf dem Bahnhof, Heinrich Schaeffer  ( Karl Zander  , Rezitation). 10. Ouvertüre zu der Operette Der Zigeuner­ baron  ", Joh. Strauß  ( Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner   Philharmonischen Orchesters). Anschließend: Dritte Be­kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetter­dienst, Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30-11.30 Uhr abends: Tanzmusik.

Die am Abenb des 13. Juli auftretenden Bergiftungserschei nungen bei allen Insassen der Hauptstation wurden in ihrer ganzen Schwere wohl selbst von den Betroffenen noch nicht erkannt. Er­schwerend mußte aber der Umstand wirken, daß die Kranten meist sich selbst überlassen blieben, weil ja das gesamte Personal der

Ein Universitäts  - Professor schreibt uns: Auf Grund eigener wiederholter wwwwwUntersuchungen muß ich sagen, daß das Odol  " ein ausgezeichnetes Anti­septikum für die Mundhöhle darstellt, und daß es sich ganz besonders zur täglichen Pflege der Zähne und des Mundes eignet. Das Zahnfleisch festigt es und die Zähne werden durch Odol  " vor Hohlwerden geschützt."

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