fünftlichen Gegensatz zu konstruieren zwischen diesen beiden OrganiJationen.
Pan- Europa hat die Aufgabe, diejenigen europäischen Probleme zu lösen, die für den Bölferbund unlösbar sind.
Severing im Kreuzfeuer.
Der Bölkerbund aber wird auch nur dann ein umfassendes Ideal: Antwort auf die Angriffe der Deutschnationalen, Kommunisten und Hannoveraner.
gebilde, wenn er an die Stelle seines bisherigen 3entralismus cine fontinentale Gliederung setzt. Eine solche Gliederung würde es einerseits den Vereinigten Staaten von Amerika gestatten, im Rahmen der panamerikanischen Union dem Bölkerbunde beizutreten, ohne eine Verlegung der Monroe- Doktrin zu befürchten andererseits fann die Sowjetunion beitreten, ohne eine fremde Einmischung in ihre innere Politik zu risticren. Cecils Garanticpaft, worin zum erfiermal praktisch ein Bekenntnis zur fontinentalen Gliederung der Welt abgelegt worden ist, mußte scheitern, weil er die politischen Kontinente mit den geographischen identifizierte. Nur die Anerkennung des prinzipielen Unterschiedes zwischen dem politischen und geographischen Kontinentalbegriff ermöglicht eine regionale Gliederung der Welt.
Der heutige Bölferbund umfaßt in der Hauptfache vier Staatengruppen: 1. das britische Weltreich, 2. Lateinamerika , 3 den europäi schen Kontinent, 4. Ostasien . Die amerikanische Staatengruppe ist unvollständig, flange sie nicht durch den Hinzutritt der nordameri tanischen Union zu einer panamerikanischen Gruppe erweitert. Die fünfte Staatengruppe, die sich bisher von Genf fernhielt, ist die Union ber föderierten Sowjetrepubliken. Bon diefen 5 Gruppen, deren internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Bölferbundes nötig und möglich ist, hat jede einzelne ihre befonderen Probleme, die nicht mehr auf nationaler, aber auch noch nicht auf internationaler Basis lösbar sind. Deshalb erfordern sie neben dem Genfer Forum für ihre Fregen eine besondere Instanz. Das britische Weltreich Das britische Weltreich hat diese Instanz in der Londoner Reichsfonferenz, auch Panamerila und Sowjetrußland sind derart organisiert. Nur Europa und Oftafien sind in dieser Hinsicht rückständig, und deshalb fordert das paneuropäische Programm die Gründung eines eigenen Bureaus, dessen Funktionen zunächst denen des lateinamerikanischen in Genf entsprechen. Zweifellos sind
die Genfer Beschlüsse bereits ein großer Fortschriff der Friedensidee, aber der Weltfrieden wird erst an dem Tag definitio gesichert sein, an dem es feine unterdrückten Nationen mehr gibt.
Durch die Ergebnisse des Weltfrieges ist ein Dauerfriede in Europa in Zukunft immerhin möglich, große Gefahr droht jedoch von Asien her, wo große Kulturnationen unterdrückt sind. Bei der gegenwärtigen Weltlage und den bestehenden Institutionen, sie zu regulieren, stehen diese unterdrückten Bölfer vor der Wahl: Friede durch den Völkerbund oder Freiheit durch Moskau . Durch diesen zwiespältigen Zustand droht im Osten ein neuer Welt= trieg. Soweit die europäischen Pazifisten ihn nicht verhindern tönnen, ist es ihre Pflicht deffen llebergreifen auf Europa durch die Gründung Pan- Europas zu verhindern. Sollte sich eines Tages Japan an die Seite Rußlands stellen, dann ist der Böllerbund machtlos. Das junge Europa bc int sich zum Bölfer bund, das junge Asien zum Nationalismus, und deshalb ist es falsch, das Schicksal Europas mit dem. Schicksal Asiens zu verfetten. Europäische Fragen müssen auf paneuropäischen Konferenzen erledigt werden, nur absolut internationale durch den Völkerbund. So wäre zum Beispiel eine russisch- europäische Union heute ein Tummelplat für demokratische und sowjetistische Interessenvertretungen, während man sich darüber klar sein muß, daß ein Busammenschluß erst möglich ist, wenn Europa fomjetistisch oder Rußland europäisch wird. Der europäische Frieden läßt sich nur aufrechterhalten durch eine Stabilisierung der heutigen Grenzen, ergänzt durch deren sutzeffiven Abbau in strategischer, wirtschaftlicher und nationaler Hinsicht. Die
strategischen Grenzen sollen aufgehoben werden durch einen paneuropäischem Garantiepaft, die wirtschaftlichen Grenzen durch paneuronäischen Freihandel, die nationalen Grenzen durch paneuropäischen Minderheitenschutz. Die dringendste Forderung paneuropäischer Außenpolitik bildet eine enge Entente zwischen der nun einmal bestehenden britischen und zu schaffenden europäis Ichen Gruppe, die reale und ideale Garantie der englischen Sicherheit durch Europa und das innigste Einvernehmen mit Banamerita. Jeder Versuch, Mißtrauen zwischen diesen beiden Komplegen, die im Interesse des Friedens und der Kultur so innig aufeinander angewiefen find, zu fäen, ist Berrat am Bazisismus. Ban- Europa ist feine Konkurrenz des Böllerbundes, sondern seine Ergänzung. Es führt zur Ausgestaltung und Bollendung des Wertes von Genf . Die paneuropäische Unicr erstrebt eine föderatipe Einigung unseres Erdteile. Sie ist notwendig, denn es gibt außer einer Weltsolidorität auch noch eine europäische Solidarität. Helfen Sie den großen Gedanken der Bereinigten Staaten von Europa zu verwirklichen im Namen des Friedens, im Namen Europas , im Namen der Menschheit! Der Bortragende fand für feine Ausführungen stürmischen Beifall. Seine Gegner, deren innerhalb der führenden Pazifiſten nicht wenige zu sein scheinen, hatten cinen schweren Stand. Professor Walter Schüding meinte, Amerika würde durch feine voraussichtliche Beteiligung an der bevorstehenden Ab= rüftungsfonferenz sowieso immer mehr in den Bölkerbund hineinwachsen, und ebenso würde Rußland aus wirtschaftlichen Gründen immer mehr den Anschluß an Europa suchen müssen. Wir haben heute bereits erreicht, daß man nicht mehr sagen fann, wie in diesen Tagen raiv eine Berliner Tageszeitung, die Pazifisten find amar gute Menschen, aber schlechte Musikanten; es sind unsere Melodien, nach denen jetzt die diplomatischen Vertreter von 55 Kulturstaaten tanzen.( Stürmischer Beifall.) Wenn das Genfer Brotokoll verwirklicht wird, sehen wir die weiße Flagge des Friedens über der ganzen Menschheit. Die
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fontinentale Assoziation ist eine Gefahr für den Bölferbund, weber ist das Verhältnis Panamerikas zum Bölkerbund geflärt, noch würde sich England ausschließen lassen. Außerdem ist eine militä. rische Hegemonic Frankreichs zu befürchten. Nicht jede innere Gliederung des Bölferbundes ist grundfäßlich abzulehnen. Möglich sind von den Kontinenten unabhängige 3 wedverbände zwischen Welisboat und Einzelstaat. Im großen und ganzen fönnen die bestehenden Brobleme auch durch den Völkerbund gelöst werden, nötigenfalls auch unter Einsatz einer internationalen Polizei. - Dr. Gothein betonte die Notwendigkeit des allgemeinen Freihandels, warnte aber vor Illusionen, zu glauben, daß dieser durch den Bölkerbund eingeführt werden würde. Ein großes Wirt. fchaftsgebiet zu schaffen, sei die Aufgabe Pan- Europas. Warm trat General a. D. Dr. Schönaich für Baneuropa ein, indem er begründete, daß bei der Schwierigkeit der gesamten Weltinteressen dem Bölkerbund durch ein einiges Europa nur geholfen mers ben fänne. Auch Dr. Simons führte unter dem Beifall der Ver. fammlung aus das die Friedensbewegung sich auf Irrwege begeben würde, wenn sie Pan- Europa gegen den Bölferbund ausspiele. Am Nachmittag wurden eine Reihe Entschließungen angenommen, sowie Anregungen und Anträge der Propaganda. tommiffion, u. a. auf Vorarbeiten zur Herausgabe eines inter nationalen Frieden sjahrbuches und solche, in denen der Völkerbund und die Parlamente der einzelnen Staaten aufgefordert werden, sich für ein gesetzliches Berbot der Aus- und Einfuhr von Waffen und Munition und für die Berstaatlichung der Waffen und Munitionsfabriten einzusehen. Beschlossen wurde außerdem mit Rücksicht darauf, daß die wirtschaftliche Rivalität eine der Hauptfriegsurfachen sei und die Berschiedenheit der 2 rbeitsund Lohnbedingungen immer wieder Konfliktstoff erzeugen, die Einberufung einer internationalen Konferenz für öfo nomische Abrüstung vom Bölferbund zu verlangen, da es von größtem Intereffe ist, den Freihandel schnellstens durchzuführen und die Einheit der Arbeitsbedingungen
auf der Grundlage des Magimal- Achtstundentages herbeizuführen. Der Kongreß ersucht schließlich das Internationale Arbeitsamt in Genf , nicht nur darüber zu wachen, daß der Marimal- Achtstundentag in allen Ländern durchgeführt wird, fondern auch zu versuchen, einen Weltinder auf Grundlage der
Der Landtag fegte gestern die Beratung des Haushalts des dagegen ein. Bei Sahungen der Karneralsvereinigungen ist audy Ministeriums des Innern fort.
Abg. Prelle( Dt.- hann.) erklärt, die Polizei dürfe auf keinen Fall parteipolitisch eingestellt sein. In der Zeit des alten Regimes nahmen die Klagen darüber, daß die Polizei als Instrument der Parteipolitit benutzt würde, fein Ende. Aber auch heute ist auf diesem Gebiete noch lange nicht alles in Ordnung. In der Provinz Hannover 3. B. wird die Polizei als Instrument Redner führt detaillierte der Berpreußung mißbraucht. Rebner führt detaillierte Klage über Schifanierung der hannoverschen Bewegung und greift u. a. auch den Minister Severing und frühere Verwaltungsbeamte an. Abg. Barteld- Hannover( Dem.) stellt fest, daß auch der Vorredner hinsichtlich der Vereins- und Versammlungsfreiheit gegen über der Borkriegszeit eine Besserung nicht ableugnen könne. Die preußische Polizei habe nach dem Kriege unter dem Druck der Entente dauernd umgestellt werden müssen. Mit der Neuorga nisation der Polizei sei ein großes Werk zustande gebracht worden, für dessen Durchführung allen Beteiligten Dank gebührt. Die Deutsch nationalen beschweren sich über die Maßregelung von drei Polizeioffizieren, die eine Ergebenheitsadresse an den ehemaligen König mitunterzeichnet haben. Wir tönnten uns im Gegenteil darüber wundern, daß der Minister in diesem alle nicht schärfer eingeschritten ist. Er hat auch nach dem Rapp Putsch gewiffen Bolizeioffizieren gegenüber eine Duid= famkeit bewiesen, die doch vielleicht zu weit ging. Wir können und wollen unpolitischen Beamten gegenüber duldsam sein, aber der Staat hat sich sehr wohl um die Gesinnung feiner politischen Beamten zu kümmern. Das hat auch Bis mard 1892 ausdrücklich betont, und Fürst Bülow übernahm seine Worte ohne jebe Einschränkung. Preußen ist eine Republik ; da tönnen wir nicht dulden, daß politische Beamte öffentlich„ Heil Dir im Siegerfranz" fingen. Dem Johanniterorden,
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Ritterschlag usw. vorgesehen.
Ich habe nur zu untersuchen, inwieweit sich die Sagungen des Johanniterordens von den Sahungen der Sarnevalsvereinigungen unterscheiden.( Heiterkeit.)
Preußische Beamte dürfen nicht in Situationen gebracht werden, daß ihnen daraus die Unterstüßung monarchistischer Bestrebungen nachgesagt werden können. Ein deutscher Kommunist mag feinen Bandtag leiden, aber die Großen Anfragen" hat er gern. Mörber ( Seiterfeit.) Der Vorwurf, ich unterhielte eine zentrale in meinem Ministerium, ist so ungeheuerlich, daß es sich nicht lohnt, darauf einzugehen. Daß Herr Oberregierungsrat Schötter früher Staatsanwalt gewesen ist und dabei in die fatale Lage gekommen ist, in der Sache der Grschießung Dorrenbachs Beugen zu vernehmen, berechtigt doch nicht, ihn als Angehörigen einer Mörderzentrale zu bezeichnen. Das Borgehen der Bolizei bei der leberwachung von Versammlungen decke ich. Aber die Handlungsweise des Regierungspräsidenten von Stralsund an fäßlich der Versammlung in Greifswald fann ich nicht als richtig bezeichnen. Die Schußpolizei hat bei jener Gelegenihre Pflicht getan.
nicht gehört habe, ob Abg. Dr. Meyer- Ostpreußen ( Komm.) Bizepräsident Garnich stellt fest, daß er gestern als Präsident Don einer Mörderzentrale im Ministerium des Innern" gesprochen hat. Hätte er den Ausdruck gehört, so hätte er den Abg. Dr. Mener zur Ordnung gerufen. Er werde aus dem Stenogramm ben Sachverhalt feststellen lassen.
Abg. Baczewski( Pole) besdywert sich über angebliche Unter. brückung der polnischen Wahlpropaganda durch die Beamten des preußischen Innenministeriums.
Bizepräsident Dr. v. Kries ruft den Abg. Dr. Meyer wegen seiner gestrigen Aeußerung betreffend Bestehei einer Mörderzentrale im Innenministerium zur Ordnung.
Bizepräsident Dr. v. Kries weist diese Bemertung als Beleidi gung eines Beamten aufzufeffende Aeußerung zurüd.
Abg. Dr. Meyer- Ostpreußen ( Komm.) weist darauf hin, daß föniglichen Landesherrn" Treue und Gehorsam zu geschossen hat, trotz dieser Mordtat zum Oberleutnant befördert worder jetzt eine ganz andere Sagung als vor 1914 besige, die dem der Wachtmeister Tamschid, der Dorrenbach im Kriminalgericht erloten vorschreibt, gehörten auch zahlreiche Polizeioffi ben fei. ziere an. Der zurzeit regierende Meister sei der Prinz Eitel Friedrich von Preußen in Vertretung des abwesenden Königs; er nenne sich in der Aufnahmeurkunde von Gottes Gnaden". ( Broße Heiterfeit links.) Die Ordenstapibel endeten mit„ Sr. Majestät der Kailer, hurra!" Gegen solche Ordensmitglieder, die sich in leitenden Stellen befinden, müsse der Minister sofort das Disziplinarverfahren eröffnen. Auch die leitenden Beamten in der Provins schienen diefen unausaefehten monarchifflichen Kundgebungen gegenüber nicht die nötige Energie an den Tag zu legen. Die Gründung des Reichsbanners Schwarz- RotGold habe er, wie alle Demofraten, mit großer Freude begrüßt; babe doch Bennigsen im„ Deutschen Nationalverein" diese Fahne für die Einigung Deutschlands vorangetragen!
Minister des Innern Severing:
Abg. Rogg( Komm.) ruft: Emen Mörder darf man also nicht als Mörder bezeichnen.( Er wird zur Ordnung gerufen.) Eingegangen ist ein fommunistischer Antrag betr. des Berliner Reorganisierung Straßenbahnwesens zweds Berminderung und Beseitigung der täglichen Straßenbahnunglücksfälle.
fälle vr
Abg. Dahlem( Komm.) trägt eine Reihe einzelner BeschwerdeInnenminister Severing
stellt fest, daß der Abg. Dahlem selbst ausgeführt habe, daß Einzelfälle von Mißhandlungen durch die Schuhpolizei nicht verallgemeinert werden dürfen. Ich verurteile die Mißhandlung wehrlofer Auch ich bin mit sämtlichen Borrednern der Meinung, daß die Gefangener durchaus. Das sind Feiglinge. Aber gerade die KomPolizei ihre hohe Aufgabe der Sicherung des einzelnen und des munisten haben am wenigsten Grund, sich darüber zu beschweren. Staatsganzen nur erfüllen fann, wenn sie wirtschaftlich gut gestellt( Lärm bei den Kommunisten.) Die Gerichtsverhandlungen ist. Bei meinen Bemühungen um eine zufriedenstellendere Gestal- in Düsseldorf verfolge ich sehr genau, und ich werde eventuell tung des Etats für 1925 werden mir diese Aeußerungen aus dem die erforderlichen Maßnahmen treffen. Infolge der überſtürzten Haufe eine wertvolle Stüße fein. Den Beweis dafür, daß die Neuaufstellung der Polizeiformationen nach dem blutigen Sonntag Bolizei zu parteipolitischen Zweden gemißbraucht worden sei, hat in Düffeldorf waren Mßgriffe nicht zu vermeiden. Ich muß aber der Abg. Prelle nicht erbracht. Wenn die Polizei im Jahre 1923 den Polizeibeamten, die damals Düsseldorf vor Plünderungen ges alles getan hat, um einen Erfolg der elfen zu ver= schüzt haben, den Dank der Staatsregierung aussprechen. In eiteln, fo mar das nicht ihre parteipolitische, sondern ihre Fürstenwalde, wohin Taufende von jungen Berliner Kommu staatspolitische Pflicht.( Sehr wahr.) Es müßten merf- nisten gekommen waren, gegen die nur 1½ Hundertschaften Berliner würdige Beamte sein, die man gewähren ließe, Preußen zerschlagen Schußpolizei aufgeboten wurde, sind schon am frühen Morgen und einen Staat Hannover aufrichten zu helfen. Ich spreche allen Bolizisten mit dem Messer mißhandelt worden. Die Polizeioraauen, die ihre Pflicht getan haben, auch hier den Dant Schuhpolizei ist nicht etwa zum Schuge der Kapitalisten da, sondern und die Anerkennung der Staatsregierung aus. Auch dafür, daß zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung. Bei durch die Polizei die freie Meinungsäußerung unterdrückt wurde, 2ohnbewegungen hat die Schußpolizei teine Stellung für und ist Abg. Prelle den Beweis schuldig geblieben. Die Beschwerden wider zu nehmen; sie ist längst entsprechend instruiert. Wenn der des Abg. Prelle werden mich nicht veranlassen. Die Hannoversche Abg. Dahlem und sein Freund Meyer hier als Anfläger gegen Polizei anzuweisen, von ihren Maßnahmen Abstand zu nehmen; Bolizeispigel stehen, fo reimt sich das nicht zusammen. Der Minister im Gegenteil, ich habe in den letzten Tagen Anweisung geweist aus die heutige Veröffentlichung der Abteilung I A des Polizeigeben, der welfischen Agitation noch schärfer als präsidiums über die bisher gegenüberzutreten. Nach amtlichen Berichten hat der frühere Herzog von Braunschweig
Entdeckung einer fommunistischen Paßformular- und StempelFälscherwerkstatt in Neukölln suchen, und er ist dabei von Kriegervereinen, Ehrenjungfrauen usw. durch die kommunistischen bombastischen Drohungen, am 27. Juli auf es für seine Aufgabe gehalten, einzelne Orte in Hannover zu be hin. Meine Berfügung vom 24. Juli v. 3. t veranlaßt worden empfangen worden. Wenn der frühere Herzog von Braunschweig die Straßen zu gehen, um zu zeigen, daß das Proletariat auf dem fatilos genug ist, diefe Zeit der politischen Notlage noch zu ver- Bosten ist. Berzichten Sie( zu den Kommunisten) auf Ihre Sprache schlimmern, durch seine Befuche, so fann er sich nicht wundern, in den Zeitungen, auf Ihre Drohungen. Zum Fall Haarmann Hannover im vergangenen und auch in diesem Jahre geworden? beschränken, so zu antworten, daß keine Beeinflussung des Verfahrens wenn die Polizei ihn überwacht. Was ist aus dem schönen muß ich mich angesichts des schwebenden Gerichtsverfahrens darauf Alles, was sich im belegten Gebiet nicht hat ausleben können, stattfindet. Daß Haarmann mit Menschenfleisch gehandelt habe, daß Tagungen in Hannover obgehalten worden. In Verfolg dieser enthebung der Behördenleitung liegt tein Grund vor. Des Ausist nach Hannover gegangen. Ferner sind Kongresse und er Beamte trattiert habe, ist bisher nicht bewiesen. Zur AmtsEntwidlung hat natürlich auch das Dirnenunwesen in Hanover nahmezustandes bediene ich mich, abgesehen von einigen worden; es fann also nicht die Rede davon sein, daß dadurch, wie die„ Kreuzzeitung " 3. B. würden unter militärischer Zenfur viel mehr zugenommen. Die Polizeipräsidenten sind 1919 ernannt Beitungsverboten, überhaupt nicht. Die Deutsche Tageszeitung", der Abg. Mehenthin ausgeführt hat, die nationalen Cleverboten werden. Bei der Durchsuchung der russischen Handels. mente bei der Schußpolizet zurücgebrängt worden sind. Bei delegation lag eine Berfehlung der Beamten vor, sie ist aber nicht Hungerrevolten haben die Schußpolizeibeamten Anweisung, allzu schmer. Die Beamien sind aber nicht bestraft, sondern nur vernach erfolgloser gütlicher Aufforderung zum Auseinandergehen warnt und belehrt worden. fcharf einzuschreiten. Dies hat sich bald herumgesprochen und die Plünderungsversuche sind völlig zurüdgegangen. Die Koalitions freiheit der Beamten aufzuheben, bin ich nicht in der Lage, ober 2us wüchse tönnen natürlich nicht geduldet werden. Eine Zulage für die Beamten, die mit dem Etat nicht in Einflang steht, ist in Preußen nicht erfolgt. Aber in der Fürsorge für die Polizeibeamten laffen ich und meine Mitarbeiter uns vor niemandem übertreffen. Der Bolizeioffiziersvereinigung ist nahegelegt worden, daß die Einrichtung eines Ehrengerichts nicht geduldet werden ferv. Hoffentlich bin ich nicht zum Einschreiten genötigt. Die Sagungen des Johanniter. ordens allein tun es nicht. Ich bin der letzte, der monarchistische Bestrebungen unterstüßt, aber wo sie gefährlich sind, schreite ich
verschiedenen Landesindegziffern herauszuarbeiten, der als Grundlage für die Mindestlöhne in den verschiedenen Ländern zu gelten hat. Es soll dadurch vermieden werden, daß die Arbeiter des einen Landes relativ schlechter bezahlt werden als die eines anderen und ein Lohndruck unmöglich gemacht wird.
Im Anschluß an den Bortrag Coudenhove- Calergis versuchte Prof. Vermeill von der Universität Straßburg , die Frage zu beantworten, ob es möglich sei, Pan- Europa mit 2 usi chluß eines Landes zu gründen. Er erflärte, daß die befürchtete französische militärische Hegenomie nicht beffer zu bekämpfen wäre, als durch Einbeziehung Englands. Der Biener Soziologe Rudolf Goldscheib führte aus, daß es der Gegenstand einer einzuberu fenden Konferenz sein müsse, ob England in den paneuropäischen Staatenbund einzubeziehen wäre. Scharfe Kritik übte H. von Gerlach, der unter dem Zischen der Bersammlungsteilnehmer die Formel fand,
Pan- Europa fei fonstruiert, aber nicht erdgewachsen. Georg Bernhard betonte, daß sich Coudenhove - Calergi nicht gegen England gestellt hätte, sondern nur behaupte, daß die wirk fchaftlichen Interessen dieses Staates mit ihrem Schmergewicht außer halb Europas lägen. Diese Frage sei durchaus diskutabel. Das jei das Große an der Idee Coudenhoves, der auch diejenigen Gegner der
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Damit schließt die Aussprache.
Rommunisten bewilligt. Es folgt dann die Einzelberatung. Das Ministergehalt wird gegen Deutschnationale und In der weiteren Aussprache teilt Ministerialrat Abegg mit, daß eine Novelle zum Polizeifoftengesetz bereits im Ausschuß behandelt werde.
Ostpreußen ( Komm.) und Frau Wolffiein( Komm.) sowie StaatsNach weiterer Aussprache, an der sich die Abgg. Dr. MeyerOstpreußen( Komm.) und Frau Wolffiein( Komm.) sowie Staatsfefretär Meister beteiligen, werden die Einnahmen erledigt. Das Haus vertagt sich. Donnerstag 11 Uhr: Weiterberatung. Schluß 5 Ühr.
pazififtischen Gedankenwelt durch seine Theorie heranzuziehen ver fucht, die nicht durch moralische Forderungen, sondern nur durch prattische Möglichkeit zur Mitarbeit zu gewinnen sind. Professor Bittor Basch stellte anschließend die Formel auf
Eine Abgrenzung Pan- Europas sei schon ethisch unhaltbar. ir Nicht Pan- Europa, sondern Pan- Völkerbund. Sozialisten find überzeugt, daß der wahre Frieden in der Welt erst eintreten wird, wenn die grundlose Anarchie der Weltwirtschaft endgültig beseitigt ist!( Banganhaltender Beifall.) Wir wollen nicht im gewaltigen Sinfonieorchester der Menschheit nur auf ein poor, sondern auf allen Instrumenten spielen!( Fortgesetter Beifall.) fich sehr viel fagen ließe. Es fäme nur darauf an, ob die Vorteile Im Schlußwort gab Coudenhove zu, daß gegen Pan- Europa niemals den Anschluß Englands oder Rußlands verlangt habe. Es oder Nachteile größer feien. Zur Grenzfrage bemertte er, baß er handele sich lediglich um die Frage, ob England als Teil der paneuropäischen Union oder als selbständiger Kontinent anzuerkennen fei, während Rußland nur in den Böllerbund eintreten fönne, wenn es gewissermaßen als selbständiger Kontinent anerkannt werde und wenn es nicht befürchten brauche, daß Amerifa in feine inneren An gelegenheiten selbständig eingreife. Der 23. Weltfriedenskongres fand damit seinen Abschluß.