Gewerkschaftsbewegung wie bisher mit 230 Stunden pro Monat bestehen. Die Bestimmungen
Der Hauptfeind.
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Die„ Rote Fahne " hat sich gestern wieder einmal ausgezeichnet. Der Schred über die Reichstagsauflösung hat ihr das bißchen Verband geraubt. Alls Sprachrohr der KPD. fann man freilich nicht erwarten, daß sie irgendeine flare politische Linie verfolgt oder eine Politik betreibt, die man als Arbeiterpolitif bezeichnen fönnte. Aber immerhin, soviel Dummheit hätten wir selbst der KPD . nicht zugetraut. Also die neueste" Parole" ist die Bolschewisierung" der KPD . Bisher nahm man an, die KPD. ist eine bolichemistische Partei. Das war offenbar ein großer Jrrtum. Sie war wahrschein. lich auch so eine verräterische reformistische" Partei und wird jetzt durch Ausschlüsse„ bolschewisiert". Aber nicht allein die KPD., auch die Gewerkschaften sollen nach dieser Methode des Selbstmords cus Ueberzeugung" bolschewisiert" werden. So beschloß wenigstens der Zentralausschuß der KPD . Und wenn der etwas beschließt, dann haben die Gewerkschaften stramm zu stehen und Order zu parieren. Der Zentralausschuß nahm zur Gewerkschaftsfrage" für die Kommunisten ist die Gewerkschaftsbewegung noch eine heiß umstrittene Frage auch eine Resolution an. Refolutionen müssen nun einmal fabriziert werden. Diefe Resolution verpflichtet die Mitglieder der KẞD., sich gewerkschaftlich zu organisieren. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, haben die Kommunisten zwar einige Jahre gebraucht, und sie ging ihnen auch erst auf, als fie von Moskau einen direkten Befehl erhielten. Aber was da ausgesprochen wird, verdient dem Meer der Vergangenheit entrissen zu werden, in das die Parolen der KPD. zu versinken bestimmt sind. Diese Resolution beginnt also folgendermaßen:
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„ Der Zentralausschuß der KPD erklärt: Die Beschlüsse des 5. Weltkongresses der KJ. verpflichten alle Mitglieder der Kommunistischen Parteien zur Mitgliedschaft und zur revolutionären Arbeit in den Gewerkschaften. Nur durch eine zähe und zielflare revolutionäre Aufklärungs- und Organisationsarbeit in den refor mistischen Gewerkschaften kann der Reformismus in der Gewert fchaftsbewegung,
der Hauptfeind im proletarischen Befreiungskampi, überwunden werden."
So, nun weiß man es! Nicht die Unternehmer, die die Löhne drücken und die Arbeitszeit verlängern, sind der Hauptfeind im proletarischen Befreiungstampf. Nicht die Deutschnationalen, die zurüc wollen zur Monarchie des Brotwuchers und des Militarismus, nicht die Völkischen, die den Militärstaat aufrichten wollen und zum Revanchefrieg treiben, nicht die schwerindustriellen, Volksparteiler sind der Hauptseind der waschecht mostowitischen Kommunisten: die fieben Millionen freigewertschaftlich organi= fierten Arbeiter, Angestellten und Beamten, die den kommunistischen Klamaut, ihren Parolenschwindel, ihre Fälscherzentrale, ihre illegalen Butschzellen ablehnen und fest auf dem „ reformistischen Boden der Sozialdemokratie stehen, die sind der Hauptfeind" der bolichemistischen Kommunisten!
Die tommunistischen Einfaltspinsel, die derart der erdrückenden Mehrheit der organisierten Arbeiterschaft den Krieg erklären, im selben Augenblid, wo diese sich anschickt, allen Feinden des Prole tariats eine Entscheidungsschlacht zu liefern, reißen sich damit selbst die Moste der Einheitsfront" vom Gesicht. Und das ist gut jo. Der Zentralausschuß der KPD. hat damit allen Arbeitern gefagt, wo sie hingehören. Daß die KPD. als ernsthafter Gegner des Kapitals und der Reaktion nicht mehr in Betracht kommt, darüber wird sich auch der Zentralausschuß der KPD. feiner Täuschung mehr hingeben. Den Kampf für die Befreiung des Proletariats führt in jeder Beziehung allein die Sozialdemokratie, Schuiter an Schulter mit den formistischen" freien Gewerkschaf ten. Die KPD. fagt allen Arbeitern, daß wir ihr„ Sauptseid find. Somit stele fie fich selbst auf die Seite der Deutschnationalen und der Völkischen . Es ist erfreulich, daß das von Anfang an flar ausgesprochen ist.
In der heutigen Stummer der„ Roten Fahne" wird dieser Kampf um die Einheitsfront der Kommunisten mit der Reaktion fortgefekt. In thrud fordert das bolfchemistische Blatt seine Anhänger auf:„ Der Wahlkampf muß in die Gewerkschaftsversammlungen getragen werden!" -Wir sind zwar der Meinung, daß die Gewerkschaftsversammlungen zu anderen Zwecken dienen; aber wenn es die Kommunisten durchaus haben wollen, so folien sie nur den Berjuch machen! Sie werden ihre blauen Wunder erleben über den Empfang, den ihnen ihr Hauptfeind" bereiten wird. Hinter dieser Aufforderung, die Gewerkschaftsversammlungen als Erfaz für die leeren Wählerver= sammlungen der PD. zur allgemeinen Rahbalgerei zwischen Arbeitern desselben Berufs zu machen, also die Zersplitterung der Arbeiterschaft bis zu ihrer Lahmlegung zu treiben, heißt es bann:„ Die Einheit der Gewertschaftsbewegung muß gerade im Wahlkampfe von den Kommunisten mit allen Mitteln propagiert merden". Hier fann man die Leiter wegziehen. geht es in der Heuchelei wirklich nicht mehr.,
Der Konflikt bei der Hochbahn.
Höher
Cie gestern stattgefundenen Verhandlungen zwischen den Organifafionen des Personals der Hochbahn und der Direktion über den Abschluß neuer Lohn- und Manteltarife brachten folgen Des Ergebnis:
Die Forderung der Organisationen, auch in Zukunft für das technische und das Fahrpersonal getrennte Manieltarife zu haben, murde schließlich von der Direktion an er tannt. Dagegen wurden alle weitergehenden Forderungen, die auf eine Berbesserung der Tarifbestimmungen abzielten, abgelehnt. Für das technische Berfonal bleibt die Arbeitszeit von täglich 8% Stunde bestehen. Die Berbesserungsanträge wegen der Bezahlung von Krankheitstagen und der Berlängerung der Urlaubszeiten wurden von der Direktion nicht anerkannt; es bleibt bei den bisherigen Bestimmungen des Tarifs. Die Löhne der Handwerker und Vorarbeiter werden pro Stunde um 5 Pf., die der Vorhandwirter und Handwerker auch um 5 Bf. erhöht. Die Lohnerhöhung für Vorarbeiter, Angelernte, Ungelernte und Portiers beträgt 4 Pf. Fahrkartenoruderinnen, Arbeiterinnen und Reinemachfrauen erhalten 3 Bf. pro Stunde mehr. Die Erhöhungen betrage 1 im Durchschnitt 7 Proz.
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Karl Wilhelm Stange
geb. 3 10. 1899, möchte ein Lebenszeichen an feine alte Mutter in Swinenründe geben. Wer über den Verbleib und jezigen Au enthalt orientiert ist, wird gebeten, Nachricht zu geben an Frau
Ww. Marie Stange Swinemünde, Mühlenstraße 2
Die Arbeitszeit für das Verkehrspersonal bleibt auch für den Vorbereitungs- und Abschlußdienst und für die freien Tage haben eine wesentliche Verschlechterung erfahren. Auch in der Bezahlung der Krankheitstage und des Urlaubs ist der Tarif nicht geändert worden. Der Berkehrsbund hatte in bezug auf die Löhne beantragt, daß sich diese auf die entsprechenden Gruppen der Reichsbesoldungsordnung aufbauen sollten. Das hat die Direktion abgelehnt; die im folgenden aufgeführten Gehälter bleiben wesentlich dahinter zurüd. Es sollen erhalten: Zugprüfer monatlich 169 M., Zugfahrer und Weichensteller Anfangsgehalt 156 M., Endgehalt nach elf Dienstjahren 167 M., Bahnhofswarte und Zugbegleiter 141 refp. 150 M, Bahnstigschaffner 123 resp. 135 M., Fahrkartenverfäuferinnen 106 bis 117 M., Reinemachfrauen erhalten pro Stunde 39 Pf. Die Erhöhungen betragen hier etwa 6 Proz.
Es besteht wenig Aussicht, daß das Personal der Hochbahn dieses Berhandlungsergebnis annimmt. Durch die Rücksichtslosigkeit der Direktion, nicht nur alle Verbesserungsvorschläge abzulehnen, sondern darüber hinaus noch Verschlechterungen durchzusehen, ist der Konflikt atut gemorden.
beamten um 7 Broz. erhöht. Durch Schiedsspruch vom 8. Oftober war bekanntlich eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich 24 Proz. für die Lehrlinge und jugendlichen Angestellten, für die über 20 Jahre alten Angestellten eine solche von 8 Proz., und zwar bereits ab 1. September zugesprochen worden. Wenn der Zentralverband der Angestellten und die übrigen am Reichstarif beteiligten Angestelltenverbände einer vergleichsweisen Erledigung auf der bes zeichneten ungünstigeren Grundlage zustimmten, so war hierfür die Erfahrung ausschlaggebend, daß bei den Arbeitnehmern günſtigen Schiedssprüchen auch nicht auf eine Verbindlichkeitserklärung durch das Reichsarbeitsministerium gerechnet werden kann.
Löhne nach der Bedürftigkeit.
In vielen Ländern ist während des Krieges die Zahlung von Familienlöhnen eingeführt worden, die nicht in Hinsicht auf geleistete Arbeit, sondern auf die Unterhaltungspflichten des Arheiters gewährt werden. In Frankreich bestand dieses System schon vor dem Kriege in gewissen staatlichen Berwaltungszweigen. Das Internationale Arbeitsamt wurde häufig um Ausfunft über Familienlöhne angefragt. Um den Wünschen nach dies bezüglichen Aufschlüssen zu genügen, wird es demnächst die Ergebnisse einer internationalen Erhebung über den Gegenstand Deröffentlichen. Ein Aufsatz in der Internationalen Rundschau der
Bezirksverband Brandenburg. Arbeit" unterrichtet über die Gründe der Einführung der Familien.
Unterbezirk Teltow - Beeskow .
Am Sonntag, den 26. Oktober, vormittags 10 Uhr, findet in Berlin , Landtagsgebäude, Saal 7, ein
statt.
außerordentlicher Unterbezirkstag
Tagesordnung: 1. Die Partei und die Wahlen. 2. Aufftellung der Kandidaten. 3. Wahl der Delegierten zu dem am 2. November stattfindenden Bezirksparteitag.
vorzunehmen. Jeder Orisverein muß vertreten sein. Wir ersuchen die Ortsvereine, fofort die Wahl der Delegierten
Der Unterbezirksvorstand. 3. 2.: W. Drügemüller.
Unterbezirk Nieder- Oberbarnim.
Am Sonntag, den 26. Oftober, vormittags 10 Uhr, findet in Berlin , Landtagsgebäude, Saal 15, ein
flaff.
außerordentlicher Unterbezirkstag
Tagesordnung: 1. Die Partei und die Wahlen. 2. Aufstellung der Kandidaten. 3. Wahl der Delegierten zu dem am 2. November stattfindenden Bezirksparteitag.
Wir ersuchen die Ortsvereine, sofort die Wahl der Delegierten vorzunehmen. Jeder Ortsverein muß vertreten sein.
Der Unterbezirksvorstand. 3. A.: Hubert Kreuer.
Zum Tariffonflikt in der Gasbetriebsgesellschaft.
Gleichzeitig mit den Gas- und Wasserwerfarbeitern der städtischen Aktiengesellschaften nahmen gestern abend die Arbeiter der Gasbetriebsgesellschaft in einer überfüllten Bersammlung in der Bockbrauerei Stellung zu den Manteltariffragen, die besonders die Arbeitszeit betreffen. Bekanntlich war für die Gasbetriebsgesellschaft Ende vorigen Monats das lieberarbeitszeitabfommen abgelaufen. Ein Schiedsspruch sah die Wiedereinführung der achtstündigen Arbeitszeit vor. Die Arbeiter hatten den Spruch angenommen, während thn die Direktion ablehnte. Gnad vom Verband der Gemeindeund Stcatsarbeiter berichtete über die Verhandlungen, die mit der Direktion wegen des Streitfalles gepflogen worden sind und erklärte, daß der Kampf unvermeidlich sei, wenn das Reichsarbeitsministerium die vom Verband beantragie Verbindlichkeitserklärung nicht aussprechen follte. Noch eingehender Diskussion wurde folgende Resolution einstimmig angenommen:
Die in der Bodbrauerei versammelten Arbeiter der Gasbetriebsgefellschaft protestieren gegen die Verschleppung der Verhandlungen über den Mantel- und Lohntarif. Die Bersammelten erwarten, daß die Entscheidung des Reichsarbeitsministeriums über den schon am 1. Oftober eingereichten Antrag auf Verbindlichkeitserklärung nicht 1. Oftober eingereichten Antrag auf Berbindlichkeitserklärung nicht weiter verzögert wird. Sollte die Verbindlichkeitserklärung abgelehnt werden, so hat sofort die Urabstimmung über den Streit zu erfolgen. In diesem Falle sind die Arbeiter gewillt, mit allen Kräften den Kampf zu führen für die Anerkennung des Schiedsspruches über den Manteltarif und für eine ausreichende, den beutigen Verhältnissen angemessene Lohnerhöhung."
Die Rote Fahne " schreibt in ihrem Bericht über die Versamm lung im Friedrichshain , daß Genosse Polenste es wagte", das Abkommen mit der Direktion zur Annahme zu empfehlen, und daß in dor Diskussion die Mehrzahl der Redner gegen das Abfommen gesprochen hätten. Dazu ist zu bemerken, daß Bolenske als Berichterstatter der Obleute sprach, die mit 20 gegen 6 Stimmen dem Abkommen zugestimmt hatten. Unter diesen Obleuten sprachen sich sämtliche führende Mitglieder der KPD. für das Abkommen aus. In der Vollversammlung, mo je vier Redner für und gegen das Abkommen sprachen, trat u. a. der Kommunist Ramin sehr warm für die Annahme des Abkommens ein. Wir sind neugierig, was die KPD . mit diesen offenbaren ,, Verräter" tun wird.
Einigung im Versicherungsgewerbe.
Der Tarifftreit im Versicherungsgewerbe ist durch eine am 20. Oftober im Reichsarbeitsministerium getroffene Bereintarung mit dem Arbeitgeberverband deutscher Versicherungsunternehmungen beigelegt worden. Hiernach werden mit Wirkung vom 1. Oftober ab die bisherigen Bezüge der Lehrlinge und jugendlichen Angestellten um 15 Proz., die Gehälter der Angestelltert über 20 Jahre, die sozialen Zulagen und die Spesensäge der Außen
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löhne und die Art ihrer Zahlung. In Frankreich und Belgien erfolgt die Zahlung zumeist durch Ausgleichstassen der Unternehmer, in anderen Ländern ist die Sache durch Tarifverträge geregelt, und es besteht keine scharfe Unterscheidung zwischert Lohn und Familienzulage. Genaue Zahlen darüber, wie vielen Arbeitern Familienzulagen zugute fommen, liegen bloß aus wenigen Ländern vor. In Frankreich beschäftigen jene Unternehmungen, die Ausgleichstessen Dazu angehören, über Million Arbeiter; zählt man die Eisenbahner, Bergarbeiter, die öffentlichen Bediensteten ufm., so beträgt die Gesamtzahl 2 700 000. Von den Zahlungen des Staates abgesehen, belaufen sich die Aufwendungen für Familienzulagen auf etwa 300 Millionen Frank im Jahr. In Belgien kommer FamilienDer Betrag der zulagen ungefähr 280 000 Arbeitern zugute. Zulagen ist etwa 20 Millionen Frank im Jahr. In den Niederlanden erhalten rund 87 000 Arbeiter Familienzulagen. In allen Ländern Europas kommen folche Zulagen schäzungsweise für 8 Millio nen Arbeiter in Betracht.
Der Bezirtsbildungsausschuß Groß- Berlins und die Berliner Funktionäre hatten Dienstagabend zu einer Kautsky- Feier in die Aula des Gymnasiums in der Mittenwalber Straße geladen. Feierliche Orgeltlänge leiteten ein, und die Improvisationen Rarl Ottos auf der Orgel gingen über zur Begleitung der Sängerin Rofa Hyorth Sell, die Mozaris Raniate mit der erzenen Stimme„ Die ihr des unermeßlichen Welts alls Schöpfer seid" vortrefflich sang. Dann hielt Genosse Hilfers ding die Festrede über das Thema„ Kautsky und sein Werk". Er Schritt mit den Zuhörern von Station zu Station im Leben Kautskys, unt zu erklären, wie dieser, der Sproß eines behäbigbehaglichen Bürgerhauses, zum Sozialismus gekommen ist. Das erfte große Erlebnis in Kautskys Leben war der Aufstand der Rommune nach dem deutsch - französischen Feldzug. Er begann nach dem Sozialismus zu suchen, zunächst unter der Führung der romantischen Romane einer George Cand, und er fand, wie so mancher andere Intellektuelle vor ihm und nach ihm, zunächst den Gefühlssozialismus. Dann stößt er auf Lassalle und auf Marr und auf dessen Rapital". Gleichzeitig studiert er Darwin , wird von Smith und John Stuart Mill angezogen, wie es denn überhaupt bemerkenswert genug ist, daß Kautsky fich auch auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Biologie das Wissen eines Fachgelehrten angeeignet hat. Im Jahre 1880 fernt Rautsin in Zürich Bernstein und Bebel fennen, er wird nach London zu Marx und Engels geschickt, und er ringt von neuem, um Marg zu ver shehen und Marrist zu werden. Die Gründung der„ Neuen Beit" endlich schafft ihm das geeignetste Instrument für sein großes Wert. Er arbeitet unermüdlich daran, Wissenschaft und Arbeiter zusammen. zubringen, und sein Bestreben geht dahin, daß der Klaffeninstinkt zum Klassenbewußtsein erhoben wird. Die materialistische Ceschichtsauffaffung will er den Massen verständlich machen. Es kommt Der Kampf um den Revisionismus, und hier gebührt Kautsky das Verdienst, verhindert zu haben, daß in den Marrismus hineinfommt, was die Maffen verwirren fann. Dann der Krieg. Kautsky hat auch während dieser Zeit die beiden großen Ziele stets verfolgt, die Einheit der Partei zu erhalten und für die sozialistische Inter nationale zu fämpfen. Als Kautsky nach dem Kriege den Bosche mismus befämpfte, wurde er von nielen angegriffen und stand eine Weile isoliert. Doch die Geschichte hat ihm recht gegeben. Die 310lierung hat aufgehört, und er ist heute eng verbunden mit dem Empfinden des Proletariats. Kautsky hat, so schloß Hilferding , von allen wissenschaftlichen Sozialisten am flarsten und fonsequentesten gearbeitet. Einfach und flar ist sein Stil, und einfach ist stets fein Leben gewefen.
Da Hilferding Kautsky als den Kämpfer für die Internatio. nale gefeiert hatte, fang Rofa Hyorth- Sell zur Klavierbegleitung von Dr. Alexander Rödiger ein paar internationale Lieder. Und zum Schluß ertönte wieder die Orgel. Ihre Harmonien entließen Rautskys Geburtstag war, sondern die man gleichzeitig als würdigen die Zuhörer von einer Veranstaltung, die nicht nur Feier von Anfang und Auftakt des kommenden Wahlkampfes ansprechen durfte. Kautsky - Ehrung.
Der Bezirksbildungsausschuß hatte gestern abend die Funta tionäre von Groß- Berlin zu einer Kautsky- Feier nach der Auía des Gymnasiums in der Mittenwalder Straße geladen. Am Schluß der Feier, über die wir an anderer Stelle des Blattes ausführlich berichten, wurde folgendes Telegramm an Kautsky gesandt: Dem großen Führer des internationalen Proletariats fenden die zu einer Kautsky - Gedenkfeier versammelten Funktionäre der Sozial demokratie Berlins Gruß und Dant. Künstler."
Berantwortlich für Politik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eklorn; Feuilleton: Dr. John Schilowski: Lokales und Sonstiges: Frig Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW. 68, Lindenstraße 3.
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