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Wirtschaft", wie sie die Unternehmer wünschen.

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damit, daß

- wie Herr

In Unternehmerkreisen rechnete man offenbar ganz bestimmt mit| miternähren. Nicht mehr Arbeit, sondern billigere Ar­der Umbildung der Reichsregierung nach rechts durch beit fordern die Unternehmer. Und sie begründen dies den Eintritt von vier Deutschnationalen in das Kabinett. Sicherlich Dr. v. Borsig Iyat man mit der Auflösung des Reichstags nicht gerechnet, ols man sich zu der sozialpolitischen Kundgebung deutscher Wirtschaftsführer" anläßlich des 50jährigen Bestehens des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller ent­Schloß. Jedenfalls verdanken wir diesem Anlaß das Programm der Unternehmerorganisationen zu dem großen Abbau, den es auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet eingeleitet hat und durch zusetzen sucht. Die Arbeitnehmerschaft muß vor allem wissen und sich klar darüber werden, was für sie auf dem Spiele steht, damit sie ihr Verhaiten zu ihrer gewerkschaftlichen Organisation wie ihre Entscheidung bei den Wahlen am 7. Dezember gehörig einrichten fann.

" Wirtschaft" ruft Dr. Klönne und meint damit das 3 wei schichtsystem, die 72 stündige Arbeitswoche, die in der Schwerindustrie erhalten bleiben, in der übrigen Industrie durch geführt werden soll. Zur Begründung dieser Forderung führt er

aus:

Es steht fest, daß der Ausfall von 1% Stunden Arbeit unter Lage allein im Ruhrgebiet   einen Ausfall von 12% Millionen Tonnen Kohle im Jahre bedeutet. Es steht fest, daß das in der Dreifachschicht erzeugte Stabeifen um mehr als 10 Proz. teurer wird als das in der Doppelschicht erzeugte. Und trotzdem soll der adtstündige Arbeitstag wieder eingeführt werden, trotzdem soll das Washingtoner Abkommen ratifiziert werden. Wirtschaft, Horatio!"

Es steht fest, daß abgebaut und stillgelegt wird; in den Hüttenbetrieben trotz Zwölfftundenschicht, im Bergbau trotz Acht stundenschicht unter Lage, die nicht verlängert werden kann. Es steht also fest, daß trotz dieser Höchftarbeitszeiten der Absah stodt, an Kohle wie an Eisen. Es steht ferner fest, daß der Zwölfftunden­tagarbeiter nicht wesentlich mehr verdient als der Achtstundentag. arbeiter  . Es kommit schließlich nicht nur darauf an, was den Unter­nehmern nüßt, sondern nebenbei doch auch darauf, wo der Arbei. ter bleibt, feine Eristenz, seine Familie und sein Familienleben. Der Reichsarbeitsminister wird gefragt:

Weiß er nicht, daß der Hochofen von Arbeitnehmerseite ans­erforen wurde, nur um eine Bresche zu legen?"

Er weiß freilich, daß die Schwerindustriellen es waren, die zuerst in den Achtstundentag Bresche gelegt und an Stelle des Dreischichtwechsels den 3weischichtwechsel eingeführt haben, daß gerade die Schwerarbeiter die Berlängerung ihrer Arbeitszeit um die Hälfte, um vier Stunden, am schwersten empfinden. Und wir wissen, daß, wenn erst einmal in der Shwer industrie die Zwölfftundenschicht zur Dauereinrichtung geworden ist, die übrigen Internehmer argumentieren: die Arbeits­zeit, die der Schwerindustrie rest ist, muß der gesamten Industrie billig sein.

Herr Klönne kommt dem Reichsarbeitsminister Dr. Brauns, der doch nach Bern   gegangen sei, auch tatholisch bzw. chriftlich:.

" Ist sich der Minister darüber klar, daß die Doppelschicht nach dem jetzt üblichen veredelten Völklinger System dem Hochöfner jeden zweiten Sonntag freigibt, die dreifache( Achtstunden-) Schicht aber nur jeden dritten, daß die Kircheit beim Boltiinger System von vier Sonntagen an dreien arbeitsfrei ist, bei der Dreifachschicht aber nur an zweiten?"

Die christlichen Gewerkschaftsmitglieder lassen diesen schwachen Troft feineswegs als Begründung gelten für ihre Berurteilung zur zwölfftündigen Arbeitszeit.

Die Stunde ist erest!" ruft Herr Klönne. Es geht um die deutsche Lebensmöglichkeit, es geht um alles. Wir haben die Wahl, soviel zu arbeiten, bis wir uns wieder hinaufgearbeitet haben; oder weniger zu arbeiten, uns damit in die bereiten Hände der Sieger auszuliefern.... und den Stand unserer Kultur und Zivilisation um 100 Jahre zurückzuwerfen. Das Volt möge sich entscheiden."

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Gegen diese Art der Beweisführung war der Orforder Pro­fessor Senior mit seiner legten Stunde" dem Karl Marg im Kapital" ein Kapitel widmete ein Muster von Gründlichkeit. Wieviel fönnte in acht Stunden mehr gearbeitet werden, wenn die Arbeitshände, die heute von der Arbeit aus geschlossen sind, beschäftigt würden? Die Wirtschaft, mit der sich die Unternehmer einfach identifizieren, muß doch wohl oder übel auch die Arbeitslosen, wenn auch noch so fümmerlich

MARGARIN  

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das kapital frant, die Arbeitskraft aber noch gesund" fei. Die Tatsache, daß die durch die gesamten Kriegsfolgen zerrüttete Arbeitsintensität trog verlängerter Arbeitszeit, trok Zwölf­stundenschicht wie der auf der Höhe ist, wird gegen den Acht­stundentag ausgespielt, obgleich fie die beste Befürwortung für den Achtstundentag ist. Man sucht die Dinge auf den Kopf zu stellen, indem man zu beweisen sucht, daß der Achtstundentag die Arbeitslust lähme, der Zwölfftundentag aber sie neu belebe. In Wirklichkeit ist es die naheliegende Furcht vor Entlassung, vor dem Abbau, die den einzelnen Arbeiter besonders antreibt. Dieselben ,, Wirtschaftsführer", die der verlängerten Arbeitszeit im Zweischicht­instem den Erfolg einer Steigerung der Leistung um etwa 50 Broz. zuschreiben, obwohl die Arbeitsverlängerung nur 20 Broz. betrug", sprechen von einer gegenfäßlichen Stellung zur Arbeit mit dem Rüden gegen die Arbeit. Diese Verdächtigung, die ein

Dr. Marr prägte, bezeichnet der Hauptgeschäftsführer der Ber­einigung deutscher Arbeitgeberverbände, Dr. Tänzler, als 3n­treffend. Tänzler erklärt, wenn die deutsche Regierung das Washingtoner Abkommen ratifizierte,

würde sie den Glauben an jede auf Bernunftgründen beruhende Reichspolitik umbergraben".

Wir möchten einmal sehen, wie die Reichspofitit aussieht, bie auf den Vernunftgründen von Dr. Tänzler beruht. Weiß denn der gute Mann noch immer nicht, daß sich die übrigen Industrieländer eine deutsche Schmuzfonkurrenz nicht gefallen lassen?

Der Generaldirektor der Linte- Hofmann- Lauchhammer-.- G., Dr. Eichberg, Borstandsmitglied der AEG., bemerkt, daß die Ber. befferung der Lebenshaltung eines Volkes nicht durch Lohnerhöhun gen, sondern ausschließlich durch Mehrleistungen pro Ar­beitstag und Mensch hervorgerufen werden fann.

Eine Erhöhung der Löhne ohne gleichzeitige Mehrleistung wird diese Wirkung( der Erhöhung der Kauffraft der Bevölkerung) höchstens vorübergehend, niemals auf die Dauer haben. Sie wird nur dazu führen, das Geld zu entwerten... Und deshalb ist es unbedingt notwendig, in diesem Augenblid far herauszusagen, daß mit Lohnerhöhungen und weniger Arbeit der deutschen Wirtschaft und damit dem deut­schen Bolte nicht geholfen werden tann"

Die Währung müsse durch Lohnerhöhungen wieder verfallen und solche zu neuer Inflation führen. Als ob die Löhne die In­flation verschuldet hätten! Ais ob die Arbeitnehmerschaft die hoch­geschraubten Preise für Nahrungsmittel, Meidung und Wäsche und obendrein die weiteren Steigerungen der Lebensmittelpreise auf die Dauer vertragen könne, ohne Lohnerhöhungen!

Generaldirektor Piatfched hat herausgefunden, daß nicht weniger als 90 Proz. aller beschäftigten Invaliden den vollen Lohn neben der Rente beziehen. Er fordert daher, daß die vielen Hundert­tausende von Renten in Wegfall kommen, die neben dem vollen Lohn heute gezahlt werden".

Nach Dr. Pinterneil muß der Lohn sich nach der Leistung richten. Der Arbeitslohn soll den gerechten Anteil am Produk­tionsprozeß und Wirtschaftserfolg darstellen felbst auf die Ge­fahr" hin, daß sich die Arbeiterschaft scheidet in die Gruppen der wirtschaftlich gehobenen Qualitätsarbeiter und des Proletariats, das nady dem immanenten Gesetz der Wirtschaft ob femes Werbes und seiner Bedeutung nie über das lebens. würdige Existenzminimum hinaustommen wird."

Auch nicht bei zwölfstündiger Arbeitsschicht! Bleibt noch die Meinungsverschiedenheit darüber, unter welchen Arbeitsbedingungen ein lebenswürdiges Existenzmininum möglich ist.

Eben darum dreht sich letzten Endes der Streit. Er läßt sich nicht in Zeitungsspalten erledigen. Das Unternehmertum ist ge= fchlossen organisiert, um seine Intereffen zu verfechten. Die Arbeit nehmerschaft muß daraus wohl oder übel die Konsequen zen ziehen. Ihre Macht liegt in ihrer Zahl und in ihrem Willen. Es gilt Widerstand zu leisten gegen den Abbau auf wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiet.

Das Bolt möge sich entscheiden! Jawohl, am 7. Dezember wie auch nachdem für die Sozialdemo= tratie, ihon jetzt aber für seine Gewerkschaften.

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Det

er Grund dafür ist, daß die Senkfußbildung im jungen Kindesalter nicht wie beim Erwachsenen mit Schmerzen verbunden ist, sondern meist ganz nnbemerkt vor sich geht.

Häufig allerdings zeigen die Kinder Unluft zum

Gehen und werden beim Spielen rasch müde, oft sind schief getretene Stiefel das einzige alarmierende Symptom.

Die

ie erste Gefahr der Sentfußbildung beginnt in der frühesten Jugend, wenn das Kind zu laufen anfängt, besonders wenn ungeduldige Eltern den aufrechten Gang zu schnell erzwingen wollen.

Dit

ie zweite gefährliche Periode ist die Zeit der beginnenden Geschlechtsreife, wenn die Knaben und Mädchen schnell wachsen". Eine be­sondere Gefährdung liegt in der Lehrlingszeit, wenn die jungen Menschen ständig stehen müssen. Nur allzu oft wird so im kindlichen Alter der

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