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Der neue Kurs.

Erste Heldentat des neuen Schuldezernenten. Die 16 Realschulen von Alt- Berlin unterscheiden sich be­kanntlich dadurch vorteilhaft von den anderen Realschulen, daß der fremdsprachliche Unterricht in ihnen erst in der vierten Klasse beginnt und daher die begabten Schüler noch nach fünf- bis sechsjährigem Besuch der Gemeindeschule ohne Zeitverluft aufgenommen werden können. Diese Einrichtung, die von dem Berliner   Stadtschulrat Bertram stammt und für die sich bei der Einführung auch der berühmte Sprachforscher Steinthal in einem Gutachten ausgesprochen hatte, ist der Schulreaktion schon lange ein Dorn im Auge. Es ist ihr zwar gelungen, die Ausführung des nach der Revolution von der alten Deputation für das höhere Schulwesen mit Zustimmung aller Sozialisten und Demofraten mehrfach gefaßten Be schlusses auf Aufhebung der völlig unnötigen fünften und sechsten Klassen zu hintertreiben. Aber es war ihr bisher nicht gelungen, die Berlegung des fremdsprachlichen Anangsunterrichts in die sech ste Klasse zu erreichen; Cassel, der langjährige Führer der Bürger­lichen im Rathaus, widersetzte sich der Absicht in dem Interesse der begabten Gemeindeschüler energisch. Was sind aber Größen wie Bertram, Steinthal und Cassel gegen den neuaufgehenden Stern, Stadtrat, Studienrat Benete.

Zu Dienstag, den 28. Ottober, berief diefer eine Sigung des Bezirksbildungsausschusses auf 5 Uhr ein, um die Beseitigung dieses por vierzig Jahren erreichten Schulpolitischen Fortschritts durchzu feßen. Run tagten aber gleichzeitig verschiedene Fraktionen, z. B. auch die unfrige, wie dem Stadtrat Benete befant war. Daher legte Benoffe Stadioerordneter Dr. Witte schriftlich Einspruch gegen die Abhaltung der Sitzung ein. Obwohl noch andere Stadtverordnete der Linken ebenfalls durch Fraktionsfizungen an der Teilnahme der Sigung des Bezirksschulausschusses verhindert maren, begann man allen parlamentarischen Sitten zum Troß die Berhandlung über eine so wichtige Angelegenheit. Als Genoffe Witte nach Schluß der Fraktionsfigung turz vor Beginn der Stadtverordnetensizung boch noch im Bezirksschulausschuß erschien, stellte er den Antrag, daß der von ihm ausgearbeitete Lehrplan, bei dem die Beibehaltung des fremdsprachlichen Unterrichts in der vierten Klasse vorgesehen, aber die Neuordnung des höheren Schulwesens durch den Minister Boelig berücksichtigt fei, in einer besonderen Sizung geprüft werde. Aber dieser Borschlag wurde abgelehnt, obwohl zugegeben wurde, daß vor Oftern 1925 eine Aenderung des Lehrplans nicht eintreten tönne. Fürchtete man etwa, inzwischen würde der Abbau Paulsens von der Aufsichtsbehörde für ungeset lich erklärt werden und der Genosse wieder bas Schulbezernat übernehmen? Man erklärte: Wenn nicht bald die Berlegung des fremdsprachlichen Anfangsunterrichts in die sechste Klasse beschlossen werden würde, so würde sie von dem Minister angeordnet werden. Genoffe Witte schlug darauf vor, von einem Beschluß überhaupt Abstand zu nehmen, da er ja nur eine Romödie fein würde; wenn die Angaben richtig wären, wäre es am besten, dem Minister die Verantwortung für diesen schulpolitischen Rückschritt zu überlaffen. Aber es half nichts, die Schulreaktion raste und wollte ihr Opfer haben. So wurde beschlossen, zu Ostern 1925 in der ihr Opfer haben. So wurde beschloffen, au Ostern 1925 in der fechsten Klassen mit dem fremdsprachlichen Unterricht zu beginnen. Die Abstimmung fand zu einer 3eit statt, wo schon die Sigung der Stadtverordnetenversammlung begonnen hatte. Der Fall dürfte einzig in der Geschichte des Berliner   Kommunallebens dastehen, daß die Abstimmung in einer Deputation oder in einem Ausschuß, noch dazu über einen so wichtigen Gegenstand, allen anderen Borschläge zum Troß zu einer Zeit vor genommen wurde, wo an der Teilnahme verschiedene Mitglieder durch eine Sihung der Stadtverordnetenversammlung verhindert waren. Das ist die erste Heldentat des neuen Schuldezernenten. Gegen ihn wird bei dem Oberbürgermeister Beschwerde erhoben werden.

Polizei und Autoverkehr. 2800 Strafen in einem Bierteljahr.

Die zahlreichen Uebertretungen der Kraftfahrzeugführer, die allein im letzten Bierteljahr 2800 Strafverfügungen zur Folge hatten, haben das Kommando der Shutzpolizei veranlaßt, den Beamten, die den Straßenaufsichtsdienst versehen, die Vorschriften über den Kraftfahrzeugverkehr ganz besonders in Erinnerung zu

bringen.

In geschlossenen Ortsteilen st den Kraftwagenführern folgendes verboten: eine Geschwindigkeit über 35 Kilometer, das Deffnen der Auspufftlappe und die Benutzung start wirkender Scheinwerfer. Darüber hinaus wird lebhafte Klage darüber geführt, daß die Beleuchtung des hinteren Renn zeichens in fehr bedenklichem Maße vernachläffigt wird. Die Stennzeichen find vielfach nur teilweise oder oft so schwach beleuchtet, daß sie nicht zu erkennen sind. Ihre schlechte Erbennbarkeit beruht zum Teil auch darauf, daß sie verbraucht und schmuhig sind, wodurch auch der rote Stempel in Mitleidenschaft gezogen wird. An manchen Kennzeichen ist der Stempel entweder gar nicht oder nur sehr schwach zu sehen. Kennzeichen mit Transparent sind oftmals beschädigt oder so repariert, daß Buchstaben und Nummern nicht zu lefen sind. Da es sich in den genannten Fällen regelmäßig um Nachlässigkeiten handelt, wird dagegen rücfichtslos vorgegangen werben. Das Rennzeichen muß bei Lage und bei Nacht auf 20 Meter deutlich lesbar fein. Der Stempel muß auf etwa 10 Meter deutlich als noch vorhanden zu erkennen sein. Ferner dürfen Kraftfahrzeuge nur furze Warnungssignale abgeben. Gegen alle Fahrzeuge, die insbesondere die elektrischen Hupen länger anhaltend benußen, meist um sich freie Bahn zu verschaffen, wird auf Grund der Verordnung über Kraftfahrzeuge Dom 15. März 1924 Anzeige erstattet.

schuß, die für die doppelte Friedens miete abgegeben werden und deren Inhaber mindestens 2000 m. bares Geld einzahlen müssen. Die Finanzierung der Wohnungsbauten, für welche Hauszinssteuerhypotheken beantragt werden, bleibt den An­tragstellern überlassen. Die Wohnungsfürsorgegesellschaft ist nach den ministeriellen Vorschriften nicht berechtigt, bei der Förderung des Wohnungsneubaus über gewisse Summen hinauszugehen, so daß die Antragsteller darauf angewiesen sind, die Restbautosten aus eigenen Mitteln oder durch Darlehen von dritter Seite aufzu­bringen."

Sozialdemokratischer Pressedienst.

Der Sozialdemokratische Parlamentsdienst" ( ab 1. November Sozialdemokratischer Pressedienst") verlegt am 1. November seine Redaktion von Lindenstraße 3 nach

Berlin SW61, Belle- Alliance- Platz 8. Tel.: Donhoff 4196-4198.- Telegrammadr.: Sopadienft.

Er wollte es ihm zeigen".

Ein Jahr Gefängnis für einen Kriminalbeamten. Durch eine vorzeitig begonnene Silvesterfeier hat der auf Probe im Bolizeipräsidium angestellte Kriminalbetriebsaffiftent Erwin Loeffner seiner Probedienstzeit ein jähes Ende bereitet. Schwere Ausschreitungen im Amte, die er in der Trunkenheit begangen hat, führten ihn vor das große Schöffengericht mitte, vor dem er sich wegen Rörperverlegung und unberechtigter Festnahme, beides im Amte begangen, zu verantworten hatte.

Eine halbe Stunde später rempelte er vor einer Liförstube am Der Angetlagte war nachmittags um 2 Uhr dienstfrei geworden. Alleganderplag einen jungen Kaufmann Unger schwankenden Gan. ges an. Als dieser ihm zurief, er möge sich doch vorsehen, wurde er ausfallend und sagte, er werde es ihm zeigen, mit wem er es zu tun habe". Er fei Kriminalbeamter. Er suchte dann auch alle Taschen durch, bis er seine Dienstmarte fand. Darauf padte er unger im Genid, stieß ihn vor sich her und forderte ihn auf, zur Feststellung wegen Beamtenbeleidigung mit zum Polizeipräsidium zu fommen. Unger folgte willig. Unter­megs machte der eigenartige Gefangenentransport mit dem torfeln den Beamten in Bivil großes Aufsehen, es sammelten sich Menschen an und aus dem Publikum erschollen laute Rufe des Unwillens. Unger folgte jedoch dem Beamten, da er selbst den Tatbestand fest­gestellt wissen wollte. Ein Freund des Unger wurde von dem An geklagten beim Polizeipräsidium zurückgewiesen. Im Gebäude selbst erhielt Unger von bem Angeflagten Faustschläge auf den Kopf und wurde in ein Diensizimmer der Abteilung IV gebracht, obwohl Loeffner zur politischen Abteilung gehörte. Er mishan machten der Dienststelle Meldung von diesen skandalösen Borgängen. belte dort den Berhafteten". Andere Beamte tamen hinzu und Obwohl der Polizeipräsident eine Umfrage" An alle" erließ, daß sich Der Beamte, der einen gewiffen Unger, von dem inzwischen auch eine Anzeige eingelaufen war, festgestellt hätte, melden solle, fonnte der Angeflagte erst nach einiger Zeit ermittelt werden, da er sich nicht felbst meldete. Bor Gericht fuchte der Angeffagte alles abzu streiten. Er wollte sich an die ganzen Borgänge nicht erinnern und bestritt auch, obwohl 5 Beugen einwandfrei seine starte Trunfenheit bekundeten, an jenem Lage überhaupt Alkohol genossen zu haben. ersucht habe, Unger wegen Diebstahlsverdacht zum Präsidium zu Er will Unger festgestellt haben, weil ein Kriminalfommissar ihn bringen. Den Namen des Kommiffars vermochte er jedoch nicht anzugeben. Er berief sich für sein mangelndes Erinnerungsver. mögen und seinen taumelnden Gang auf eine angebliche Grippe erfrankung.

Das Gericht tam auf Grund der Beweisaufiahme zu der lleber zeugung, daß den Auslaffungen des Angeklagten   feinerlei Glauben zu fchenten fei. Es handle sich um eine grobe Ausschrei tung eines auf Probe angestellten jungen Beamten, der vom Ge. fühl seiner Großartigteit als Polizeibeamter geleitet worden sei und nicht etwa um einen schlechten Silvesterscherz. Ein solches Ber­halten sei geeignet, das Ansehen der Polizeiorganie und der Staats­autorität zu untergraben. Erschwerend fomme in Betracht, daß der Angeklagte nicht den Mut gehabt habe, seine Tat einzugestehen. Derartige Fälle müßten exemplarisch geahndet werden, damit das alte Ansehen der preußischen Staatsbeamten wieder hergestellt und den jetzigen jungen Beamten zu Gemüte geführt werde, wie sie sich zu benehmen haben. Das Schöffengericht verurteilte Loeffner wegen Körperverletzung und unberechtigter Feststellung im Amte zu einem Jahr Gefängnis unter 2 berkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre. Wegen der Höhe der Strafe ließ Bondgerichtsdirektor Wachler den Angeklagten sofort in Haft nehmen.

Der hilfsbereite Arzt.

Nach ein

zeitig hatte das Gericht auch eine Begünstigung der Straftaten des Fröschle angenommen und hierfür auf 500 Mart Gelda strafe   erkannt. Während der erste Teil des Urteils rechtsträftig günstigung zweds neuer Feststellungen aufgehoben. geworden war, hatte das Reichsgericht das Urteil wegen der Be. gehender Beweisaufnahme fam die Berufungsfammer des Land gerichts III wiederum zu der Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten. Das Gericht gewann die Ueberzeugung, daß der An­geflagte helfend eingreifen wollte und sich somit der Begünstigung schuldig gemacht habe. Das erste Urteil sei außerordentlich milde gewesen und entspreche feineswegs dem Grad der Verfehlung. Das Gericht sei leider jedoch an das Strafmaß des Bordergerichts ge­bunden, so daß es wiederum nur auf 500 M. Geldstrafe erkennen fonnte.

Wahlgeldsammelei der Deutschnationalen.

Die richtige Antwort!

Zu den bevorstehenden Reichstagswahlen brauchen alle Parteien begreiflicherweise viel Geld. viel Geld. Wie die Deutsch­nationalen ihre Geldsammelet betreiben, lehrt ein Fall, der uns aus Berlin  - Südost gemeldet wird. In der Reichen berger Straße läutet bei einem Hinterhausbewohner ein fremder Mann, und der öffnenden Hausfrau trägt er folgende Bitte vor: Herr Reftor Schulz schickt mich. Jezt kommen doch die neuen Wahlen, da möchten Sie einen Beitrag für den deutschnationalen Wahlfonds beisteuern." Die Frau wehrt ab: Nein, nein! Wie fann man für die Partei etwas geben! Das sind doch unfere Feinde!" Nein, das sind doch," sagt der Fremde ,,, nicht unsere Feinde! Aber die Sozialdemokraten was haben die uns in den fünf Jahren nach dem Kriege gebracht?" Schlagfertig erwidert die heutigen De utihnationalen mit Wilhelm an der Spine!" Frau: Wer hat uns in den Krieg hineingeritten? Die Da geht dem Geldfammler ein Licht auf und er Bonzentriert sich rüdwärts, indem er verlegen stammelt: Entschuldigen Sie, enc

fchuldigen Sie! Ich dachte, Sie wären deutschnational." Wir vermuten, daß dieser im luftrage eines deutschnationalen Rektors fammeinde Herr in derselben Weise die Arbeiterwohnungen eine nach der anderen abflappert. Also: Vorsicht! Taschen zu! Hoffentlich erhält er überall eine so wirksame Abfuhr, wie in dem geschilderten Fall. Der Ehemann der schlagfertigen Frau beift uns das oben wiedergegebene Gespräch mit und äußert sich in fammelei der Deutschynationalen. Der dreifte Versuch des deutsch  fräftigen Worten über die so bei Arbeitern betriebene Wahlgeld­nationalen Sammlers hat bei ihm eine aufrüttelnde Wirkung ge habt. Seinen Brief an uns schließt er damit, daß er den ,, Bor wärts" bestellt. So war's richtig!

Kundgebung der deutschen   Versicherungsträger.

Der Verband der Berliner   Krantentassen ver anstaltete am Freitagnadymittag im Stadtverordnetensaal des Ber liner Rathauses eine Rundgebung, die zu den unerhörten Angriffen Stellung nahm. Es waren wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung der Berliner   Aerztekammer gegen die deutsche Sozialversicherung von allen einschlägigen Ministerien Vertreter erschienen.

Der erste Redner war der Reichstagsabgeordnete Dr. Moses. Er erinnerte an den Genius loci biefes Saales Rudolf Birdhent der im Jahre 1848 die denkwürdigen Worte sprach, daß der Arzt der natürliche Anwalt der Armen sei und stellte demgegenüber das Verhalten der Aerzteorganisation, deren einziges Interesse vom Geld­beutel diftiert jei. Er berichtete von Richtlinien, die der Leipziger Verband zur Durchführung von Aerztestreits erlassen hatte und nach denen die Behandlung in der Sprechstunde, die Ausführung von Besuchen, ja fogar die Hilfeleistung bei Entbindungen abzuweisen fei. Er erinnerte an den Ausspruch des Führers der ärztlichen Poincaristen Dr. Wittowsti, der erklärte, die gesamte deutsche Aerzteschaft müsse zur Wahrung ihrer beruflichen Freiheit der Sozialversicherung ihre Dienste verweigern, und wir müssen zur Cr reichung unferes Zieles den Krantentassen die hand an die Gurgel legen. Er schilderte die Behandlung der Kaffen­patienten in Sprechzimmern, die in so baufälligen Räumen fich be­fänden, daß sie baupolizeilich geschlossen werden müßten, und stellte bemgegenüber die nach allen modernen hygienischen Gesichtspunten eingerichteten Krankenfaffenambulatorien, in denen die Staffen. patienten wie Brivatpatienten behandelt werden und nicht wie bei ben Raffenlöwen nur zur Füllung ihres Geldbeutels dienen. Er führte aus, daß die Aerzteorganisation zur Einführung der Familien behandlung 15 Goldmart pro Kopf und Jahr verlangt habe, mäh rend die Krankentasse die gleiche Leistung für taum 3,50 M. u ftande bringe. Er stellte weiter fest, daß mit der Errichtung von Raffenambulatorien eine neue Aera in der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung begonnen habe. Die Krankenkaffen werden aber auch dazu übergehen, die Ambulatorien zu Fürsorgestellen auszubauen, die Hand in Hand mit den städtischen und staatlichen Einrichtungen arbeiten werden. In den Ambulatorien würden die Kassenmitglieder nicht wie in vielen Polikliniken bekannter Rassenlöwen als Demon­ftrationsobjekte für gut zahlende ausländische Aerzte verwendet wer den. Für die Professoren, die auf der Aerztekammertagung für e Etwas weit hatte der Chefarzt eines Krantenhaufes in Hohen- Wahrung der Berufsfreiheit, Standesebre usw. eintraten und die dorf bei Chemniß, Dr. Born, den Begriff der ärztlichen Hilfe zum großen. Teil nicht einmal den Unterschied zwischen Kranten leistung gespannt. Dadurch wurde er in das Strafverfahren wegen und Invalidenversicherung fennen, gebrauchte er bas 3itat pen des Raubes im Juliusturm, der vor einigen Jahren großes Morib Hartmann: 150 Profefforen, Baterland, du bist verloren. Aufsehen erregte, hineingezogen. In seinem Orte wohnten die 3um Schluß erwähnte Dr. Moses eine ganz besondere Rider­Eltern des an dem Raube beteiligt gewefenen früheren Offiziers fracht der Krankenkassen, daß sie nämlich Badeanstalten b burschen Karl Fröschle. Dieser hatte eine größere Menge der das Kinderheime eingerichtet hätten, aber trotzdem hoffe er, daß mals geraubten rumänischen Lei erhalten, um sie ins Ausland zu gegen den standestreuen Aerztevertretern der gesunde Menschenver­Stand auch bei der Aerzteschaft durchbringen werde, und daß fie in bringen. Fröschle hatte aber teils in Berlin  , teils in Wien   das furzer Zeit nicht nur wie bisher gegen, sondern mit den Kranken­gestohlene Geld umgewechselt und diese Werte zu seinen Eltern ge ,, Korruptionsschwindel der Roten Fahne". bracht. Nach der Berhaftung Fröschles fand in der Wohnung der faffen für das Wohl der Versicherten jorgen werden. Als aweiter Redner sprach Direttor Helmut Lehmann   vom Hauptverband Bir erhalten folgende Buschrift: In Nr. 143 ber Roten   Eltern eine Hausfuchung statt. Das Gelb wurde jedoch nicht ge. Jahne" vom 29. Ottober 1924 find gegen die Wohnungsfür. funden. Einige Zeit später entdeckten die Eltern die Kiste auf der deutschen Krankentassen. Er stellte die Beitragsziffern von 118 forgegesellschaft Berlin   unter der Ueberschrift Korrup dem Hängeboden in einem Verfted. Frau Fröschle befam und 1924 gegenüber gab einen furzen Ueberblick über die vermin tion bei ber auszinssteuervermenbung in Ber vor Schred Herzfrämpfe. Dr. Born wurde zu Hilfe gerufen. derten Einnahmen der Krankenkassen durch den gewaltigen Lohn Lin" Angriffe erhoben worden, die sich bei näherer Betrachtung als Ihm entdeckte man auch die Ursache der Erkrankung. Dr. Born abbau und durch die allgemeine Verarmung der deutschen Wirtschaft. Wahlmache niedrigster Art tennzeichnen. Die in dem Ar riet, das Geld nicht auszuhändigen, sondern es für den Sohn für Nicht die Krankenkassen sind an der Ueberfüllung des ärst­titel erwähnten Berfonen halten es für unter ihrer Würde, auf die spätere Zeiten aufzubewahren. Er ließ sich die Noten nach seiner lichen Berufs schuld, sondern die Aenderung der ge. gegen fie gerichteten persönlichen Anwürfe zu antworten. Zur Sache Wohnung bringen und schaffte fie von dort ins Krantenhaus. Nach famten Wirtschaftslage. 1913 famen auf 3400 Einwohner felbst hält sich die Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin   verpflichtet, einiger Zeit schickte er das Gelb in Wertpaketen nach Leipzig   und ein Arzt. 1923 auf 1400 Einwohner. Die Ausgaben der Kranten zu erklären, daß für die Bewilligung von Hauszinssteuerhypotheken fuhr selbst im Auto dorthin, um es umzuwechseln. Das Ehepaar laffen für den Versicherten sind von 5,30 M. auf den Kopf des ausschließlich die Dom Minister für Volkswohlfahrt Fröschle hat den Betrag in Teilsummen bis auf eine kleine Rest- Versicherten im Jahr 1913 auf 13 M. im Jahre 1924 gestiegen. gemeinsam mit dem Finanzminister erlassenen fumme später zurückbekommen. Dr. Born wurde wegen Unter Troß dieser erhöhten petumiären Leistung an die Aerzte fönnen die Richtlinien für die Verwendung des für die Neubautätigkeit ichlagung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Gleich- Krankenkassen denselben nicht eine materielle Sicherung bieten., da die Aerzte das elementarste wirtschaftliche Gebot, eine Regelung bestimmten Anteils am Hauszinssteuerauftommen maßgebend Angebot und Nadyfrage bewußt sabotierten. Die Krankenkassen fein müffen, ganz gleich, ob es sich um private Baufirmen oder um hätten aber in erster Linie soziale Aufgaben zu erfüllen, und sie gemeinnüßige Siedlungsgesellschaften handelt und ob diese Mittel müssen deshalb fordern, daß sie nicht wie die Aerzte wünschen, unter unmittelbar burch eine städtische Dienststelle oder durch eine beson ärztliche Bormundschaft gerieten, sondern daß fie frei, entsprechen: b dere Gesellschaft zur Verteilung gelangen. Daß die zu diesem Zwed den Anforderungen der Zeit ihre soziale Miffion erfüllen fönnen. unter Beteiligung des preußischen Staates gegründete Wohnungs  - Außer dem üblichen Tagesprogramm: Der dritte Redner, Direktor Heinemann vom Betriebstranten. fürsorgegesellschaft für die diesjährige Bautätigkeit bereits von 4.30-6.15 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funk- faffenverband schloß fich aleichfalls diesen Forderungen an und außerordentlichem Borteil gewesen ist, beweist die Tatsache, daß kapelle). Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus". 6.20 Uhr flärte, daß die Krantentassen nicht Versorgungsanstalten für schlecht bis jezt 6000 Neubauwohnungen in Groß- Berlin abends: Vortrag des Herrn Oberingenieur Nairz: Die Funkein- beschäftinte Aerzte sein könnten. Es sprachen dann noch vom ADGB  mit Hilfe der Hauszinssteuer errichtet werden und richtung des Amerika- Zeppelins". 6.45 Uhr abends: Vortrag: Prof. Hermann Müller  , der erklärte, daß die Aerzte durch ihr ser baß weitere 3000 Wohnungen noch) für das. Etatsjahr 1924 zu er= Oskar Bie   spricht über: Die Oper im Sendespiel. warten find, ein Ergebnis, auf das die Wohnungsfürforgegesellschaft anstaltung: Figaros Hochzeit  , Oper in drei Akten von W. A. Mozart. abends: Sendespielbühne. Leitung: Cornelius Bronsgeest  . I. Verhalten hilflosen Kranken gegenüber den Ehrennamen Gewerkschaft". den sie so stolz au führen beliebten, für alle Zeit verscherzt hätten mit Stolz hinweisen fanm und das burch eine städtische, nach kamera-( Für den Rundfunk umgearbeitet.) Dirigent: Generalmusikdirektor Buchbrucereibesiker Scholem   und der Syndifus der Vereinigung listischen Grundfäßen arbeitende Dienststelle in dieser, Zeit niemals Erich Kleiber  . Personenverzeichnis: Graf: Cornelis Bronsgeest  ; der Berufsgenossenschaften Dr. Boywidt, sowie das Mitglied erreicht worden wäre. Zum Schluß möchten wir noch darauf hin- Gräfin  : Emmy Bettendorf  ; Susanne: Irene Eden; Figaro: Leo. des Staatsrates, Stadtverordneter Reimann, fchloffen sich ben weisen, daß die Wohnungsfürsorgegesellschaft auf die Ber: Schützendorf; Cherubin: Elfriede Marherr- Wagner; Marzelline; Ausführungen ihrer Vorredner an und erklärten, daß nur durch der Ida v. Scheele; Bartolo: Hermann Bachmann  ; Basilio: Waldemar, gebung der Bauarbeiten nicht den geringsten Ein­Ausbau der Ambulatorien und einen endlichen Frieden mit der Henke; Don Curzia: Robert Philipp; Antonio: Rudolf Krasa i fluß ausübt und nach ihrer von der Stadtverordnetenversammlung Bärbchen: Charlotte Lindemann. Chor und Orchester der Staats- Aerzteschaft die deutsche Sozialversicherung ihrer Bestimmung befchloffenen Eagung auch nicht selbst bauen darf. Böllig unwahr oper. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tages- Wohle des Voltsganzen voll und ganz genügen fönne. Es wurde ist auch di von der Roten Fahne" aufgestellte Behauptung, die nachrichten. Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- dann noch eine Resolution gefaßt, die mir an anderer Stelle brin Wohnungsfürsorge gesellschaft gebe nur solchen Wohnungsbauten 3u dienst. 10.30-11.30 Uhr abends: Tanzmusik.  gen werden.

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 1. November.

7.30 Uhr

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