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als bisher den Abst and unterstreiche, der zwischen der Politik der am meitesten links stehenden Gruppen der bürgerlichen Linten und bem sozialistischen Programm besteht. Longuet mies nach daß auch in Frankreich die Kommunisten die treuesten Bundesgenoffen der nationalistischen Reaktion

find. Paul Faure führte die versch edene Haltung der einzelnen Berbände auf das Fehlen eines Parteiorgans zurück und verlangte unter großem Beifall, daß nichts unterlassen werde, um das Wiedererscheinen des im Frühjahr eingegangen Populaire" zu ermöglichen. Es wurde beschlossen, allen Barteimitgliedern enen Sonderbeitrag von 2 Frant fährlich aufzuerlegen, um das weitere Erscheinen bes Populaire" wenigstens im bisherigen Um fange, also zweimal monatlich, sicherzustellen. Compère Morel beflagte, baß die Bartei mit 71000 eingeschriebenen Mit­gliedern nicht in der Lage sei, die Mittel für eine in Baris er fcheinende Tageszeitung oder doch wenigstens eine sozialistische Pressekorrespondenz aufzubringen.

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Die Entschließung zugunsten der Fortsetzung der Unterstützungs­politik wurde einstimmig angenommen. In einer Nachtsizung schlug Blum vor, den Junibeschluß, der die Fraktion der Verpflichtung enthebt, in jedem Fall gegen das Budget zu stimmen, dahin zu ermeitern, daß, wenn d'e sozialistische Partei genügende Reformen durchsetze, die Parlamentsgruppe ermächtigt werde, für das Budget zu stimmen. Bebas trat dafür ein, daß über den Beschluß vom Juni nicht hinausgegangen würde. Nach einer längeren Debatte wurde der Antrag Blum mit 1130 gegen 720 Stimmen angenommen.

Zusammentritt der französischen Kammer.

Paris , 3. November. ( Eigener Drahtbericht.) Nach einer Ferienpause von reichlich 10 Wochen tritt am Dienstag das fran­ zösische Parlament erneut zusammen. Die neue außerordentliche Seffion gilt vor allem der Beratung des Haushalts, der bereits feit Anfang Oktober im Finanzausschuß der Kammer zur Erörterung steht. Da die Lesung des Ausschusses noch nicht zu Ende ist, wird auf Borschlag der Regierung bas Plenum zunächst die Einzelberatung der Ausgaben beginnen und die übliche Generaldebatte auf später verschieben. Große politische Debatten sind vorläufig nicht zu er­warten. Auf der Tagesordnung des Senats, der ebenfalls am Dienstag zusammentritt, steht vor allem der bereits im Sommer von der Kammer verabschiedete Amnestie gesegentwurf, dessen Beratung besondere Bedeutung durch die heiß umstrittene Rehabili. tierung Caillaug' und die Wiedereinstellung der Eisenbahner zukommt.

Schreckenskind Ludendorff.

Die Deutschnationalen betteln um seine Gunft. Als Ludendorff den Hitler- Butsch verloren hatte, hatte er nichts Eiligeres zu tun, als seine bisherigen vermeint­lichen Verbündeten, die Bayerische Bolts partei, au beschimpfen. Der Monarchist zog gegen die erfolgreichste Monarchistenpartei Deutschlands zu Felde. Heute ist der Strach so weit gediehen, daß der Monarchist Ludendorff dem bayerischen Monarchen" droht, ihn in die Tinte zu reiten, und daß er die Monarchistentlüngel der ehemaligen Offiziere vor die schwierige Frage stellt, ob sie dem Monarchen oder dem Monarchistenführer die Gefolgschaft auffündigen sollen. Augenblicklich scheint die Schlacht so zu stehen, daß sich die norddeutschen Offiziere a. D. für Ludendorff, die bayerischen für Rupprecht entscheiden. Dem taftischen Genie Ludendorffs ift es also geglückt, das Monarchistenlager in zwei feindliche Parteien zu spalten. Und das als Auftakt zu den Dezemberwahlen!

Aber Ludendorff gilt nicht nur in seinem engeren Kreis als Schreckenstind. Das geht aus einem Bericht hervor, den ein Teilnehmer an einer der letzten Reichstagungen der Waterländischen Verbände an seinen Auftraggeber fandte. Der Bericht verdient es, ganz der Deffentlichkeit über­geben zu werden, da er zeigt, wie der Wind bei den Geisler­schen Ehrenmännern und feinen deutsch nationalen Auftraggebern weht. Er lautet:

Die Teilnehmer der Versammlung waren ganz entgegen meiner ursprünglichen Annahme alles Männer in vorgeschrittenem Alter; 3 umeist Offiziere des Beurlaubtenstandes. Den Borsitz führte General Graf von der Golz. Es wurde zuerst das Urteil im Conful- Prozeß verlesen, das allgemeine Entrüstungsrufe zur Folge hatte, besonders als der Vorsitzende erwähnte, daß dieses Urteil der beste Beweis sei, wie parteiisch in der Republik geurteilt werde. Weitere Empörung löfte die Tatsache aus, daß am Sonntag in der Stadt Friedrichs des Großen, in der Zentrale der deutschen Kaiserherrlichkeit, in Potsdam also, ein Tag des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold abgehalten werden soll.

Dann ergriff der Abgeordnete Geisler das Wort zu seinem Vortrag über das System Severing. Für die Baterländischen Verbände gibt es nur einen Rampfruf: ,, Nie wieder Sozialdemokra tie!" Es muß im Wahlkampf alles darangesetzt werden, das schwarz­rotgoldene Lager zu schwächen. Die Demokraten unterscheiden sich in nichts mehr von den Sozialdemokraten. Beide Parteien sind französischen Zersehungswillens. Die 3entrumspartei ist über­haupt feine deutsche Partei, und das wird bewiefen durch ihr Ein­Eintreten für das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

Nichtauslieferung des Erzbergermörders. die Interessenvertretungen der Internationalen Hochfinanz und des

Antwort der ungarischen Regierung. Budapest.( Ung. Korr.- Bureau.) Auf die Note der deutschen Regierung, in der gegen die Entscheidung des ungarischen Justiz­ministers, der die Auslieferung Schulz- Försters verweigerte, Ein spruch erhoben wird, hat die ungarische Regierung der deutschen Gesandtschaft in Budapest eine Antwort zukommen laffen. Wie ver­lautet, hält darin die ungarische Regierung an ihrem bisherigen Standpunkt fest, daß Schulz ein politischer Verbrecher sei, der megen mangelnder Gegenseitigteit nicht ausgeliefert werden könne. Die ungarische Regierung erklärt jedoch, daß fie bereit sei, bezüglich der Ausweisung von Schulz aus Ungarn unverzügliche Verfügungen zu treffen. Augenblicklich befindet sich Schulz noch im Gewahrsam bei der Budapester Polizei. Die ungarische Regierung erklärt ferner ihre Bereitwilligkeit, mit dem Deutschen Reich zwecks Abschlusses eines Gegenseitig teitsvertrages Berhandungen aufzunehmen.

Mussolinis Mordarmee.

Wenn also gejagt wird: Nie wieder Sozialdemokratie!", so find damit Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten gemeint.

Diese schwarzrobgoldene Gesellschaft verfügt leider über einen ungeheuren Wahlfonds, der sicher insgeheim von den Roalitionsregierungen erheblich verstärft worden ist. Außerdem findet man auf jener Seite eine bewundernswerte Partei. disziplin. Demnach muß im schwarzweißrofen Lager ein Burg­friede geschlossen werden, damit dessen Kampf in einer Einheitsfront geführt werden kann. Es muß jeder als Freund begrüßt werden, der nur eine der schwarzweißroten Parteien wählen will. Es soll darum die breite Masse möglichst nicht von den einzelnen rechtsstehenden, sondern nur von der einen schwarzweißroten Partei bearbeitet mer. ben. Sie ben. Sie ist der wahre vaterländische Berband. Des näheren führte Geisler dann aus, wie er sich die Gache in Berlin bente. Susammen. faffend sagte er, es gehe nicht um wirtschaftliche Ziele, sondern um rein politische. Wir wollen den guten Geist(!) im schwarzweiß­roten Bager stärfen zur Bekämpfung des zerfegenden Geistes im schwarzrotgoldenen. Also heraus am 7. Dezember mit dem besten Wahlplatat, das es gibt: mit der schwarzweißroten Fahne!

Rom , 3. November. ( WTB.) Angetrunkene Soldaten ber Rationalmilig gerieten nachts in einem Café mit einem gleich falls angetrunkenen Arbeiter wegen Beläftigung von dessen Frau in Streit. Die Milizsoldaten schleppten, indem sie dabei von einem Zivilisten unterstützt wurden, den Arbeiter aus dem Lokal heraus und er dolchten ihn. Es gelang, die Schuldigen herausrüsten Schimpfereien gegen die jüdische Republik . Es sprachen nicht zufinden und zu verhaften.

Pferderennen, Filmaufnahmen und vorführungen, Zirkusveran staltungen und Ausstellungen dienen. Kurz, ein Raum, einzigartig in seinen vielen Berwendungsmöglichkeiten, und geradezu ideal für eine Rongreß und Ausstellungsstadt wie München .

Richard Straußens Rüdfrit. Richard Strauß hat seine Stellung als fünstlerischer Direktor der Wiener Staatsoper aufgegeben mit der Begründung, daß er mit dem anderen Direktor und Kapellmeister der Biener Staatsoper Schalt nicht länger zufammenarbeiten tönne. Das österreichische Unterrichtsministerium hat daraufhin eine aus führliche Erklärung ergehen lassen, in der es den Sachverhalt thar­legt. Strauß, der nur auf fünf Monate für Wien verpflichtet war, fonnte die fünstlerische Leitung für das ganze Jahr natürlich nicht in einer Weise durchführen, die seinen Plänen entsprochen hätte. Zudem ſcheint es fein Ehrgeiz mehr gewesen zu sein, wie sich das auch schon amberwärts zeigte, feine eigenen Stüde aufzuführen, als neue Opern herauszubringen. Da Strauß entbehrlich, der andere Direktor Schalt aber zurzeit umentbehrlich ist, läßt man Strauß gehen, wird aber alles verfuchen, um seine Stunft auch femmerhin der Biener Oper dienstbar zu machen.

Der Stenographenbund Gabelsberger für die Einheitsfurzschrift Die Bertretung des Deutschen Stenographenbundes Gabelsberger hat am Sonntag in Eisenach Stellung zu der neuen Einheitssteno­graphie genommen. Der Beschluß der Tagung besagte: Der Deutsche Stenographenbund Gabelsberger hat von jeher die Schaffung einer deutschen Einheitskurzfchrift als Aufgabe der Regierungen betrachtet und stellt sich infolgedessen auch heute hinter die Regierungen des Reichs und der Länder und empfiehlt feinen Vereinen, sich auf die deutsche Einheitsturzschrift umzustellen."

In der folgenden Debatte friefte es von nationalen Ergebenheits­phrajen gegenüber dem früheren monarchischen Regime und von nur die Bertreter der Rechtsparteien, sondern auch die des Offiziers bundes, des Landbundes, des Deutschen Frauenbundes.

Besonders ergreifend war es, wie der deutschnationale Redner gar flehentlich bat, daß die Bruderparteien von links und rechts doch ja den Burgfrieden halten und alles, was gewesen ist, vergeffen möchten. Es stellte sich auch in der Debatte heraus, daß Ludendorff ( Verzeihung: Exzellenz Ludendorff) durchaus nicht gewillt ist, mit den beiden anderen Rechtsparteien Frieben zu schließen. Es wurde daher beschlossen, an ihn eine Abordnung zu senden, die fich zusammensetzte aus Männern im grauen Haar, Männern im schaffen. den Alter und Männern, die taum Flaum auf der Cippe haben", die mit flehentlichen Bitten das armfühlende Herz Sr. Exzellenz rühren und ihn darauf hinweisen sollten, daß an einem einzigen Wort von ihm das Schicksal der Schwarzweißrofen Sache" und damit des deutschen Vaterlandes hänge.

Besonderes Interesse wird für Sie haben, daß Major Höfle vom Schlesischen Landbund aus Breslau bitter wehflagte über die politische, wirtschaftliche und tonfeffionelle 3erriffenheit Schlesiens ,,, wo nicht einmal der Kleinbauer zu wiffen scheint, daß er ins schwarzweißrote Lager hineingehört".( Mein bedauernder 3wischenruf: Oh!" löfte sichtlich allgemeine Sympathie aus.) Sehr gefchickt wußte ein Herr Leutnant der Nationalsozialistischen Freiheits­ partei , gerade als man sich die Bruderhände reichen wollte zum fried­lichen Zusammenarbeiten, eine Erklärung Ludendorffs bekanntzugeben, die dahin ging, daß Exzellenz nie und nimmer mit den Vaterländi­schen Verbänden zusammenarbeiten werde, solange nicht Herr Geisler ausgeschifft sei. Das Gemurr darüber in der Versammlung beruhigte Herr Geister damit, daß er fagte, Exzellenz Ludendorff habe ficher ganz andere Gründe. Er fing dann sofort an, sich über Herrn Anwachsen der deutschen Theater. Die erste Nummer_vom Dr. Stresemann zu verbreiten, und damit hatte er die ganze Deutschen Bühnenspielplan zeigt bereits für den verflossenen Versammlung sofort auf die Fährte gefekt, die ihr behagte. Er ver­September ein startes Steigen der eröffneten Bühnen. Während im ficherte, daß Dr. Stresemann mit derselben beredten Begeisterung für Auguft die Zahl bis auf 162 herabfant, trieb sie der September, wo viele fleinere Theater noch nicht eröffnet und die meisten Kurtheater rechts plädieren werde, wie er bislang für fints eintrat. Mit dem schon gefchloffen hatten, auf 323. Und nicht bloß die ständigen üblichen nationalen Rummel wurde die Versammlung dann geschlossen, Bühnen jenten mit Macht ein, auch die Banberbühnen und gaftieren und ich entging ber 3 ahlung eines untostenzuschusses den Ensembles beginnen ihre Tätigkeit. Ebenso macht sich der dadurch, daß ich mir die Garderobe im Reichstandbund ansah. Im Banemut an Uraufführungen in start steigendem Maße bemerkbar. großen und ganzen war es für mich ein überaus erhebendes Gefühl, Brachte der Juli begreiflicherweise bie geringste Anzahl, nämlich nur im Kreise solcher Baterlandsfreunde gefeffen zu haben. Vielleicht geben 3, stieg fie im Auguft auf 7, im September bereits auf 28. Sie mir bald wieder Gelegenheit dazu.

arablichen Orient. Eintritt 50 Bf.

Vorträge. Dienstag 8 lbr spricht in der Gefellschaft für Mamtunde, Dorotheenitt. 6, Hörsaal 3, Bruno Richter über Erschautes und Erlebtes ini In der Biychologischen Gesellschaft" gibt am 6. Bob.: 8 Uhr, im Anftitut für bräftische Bihchologie", Kurfürsten Bamm 45, Herr Dr. S. Ridle eine Vorführung: Aus dem Reich der Bahlen". Gäste mögen sich vorher bei Dr. Albert Moll , Kurfürstendamm 45,

anmelben.

3m Museum für Meeresfunde findet Dienstag, 1 Uhr, burch Bros. Brühl eine Führung: Deutsche Seefischereibetriebe" ftatt.

Das italienische Gesamtgaftspiel in der Staatsoper beginnt am Montag, den 10., mit einer Boritellung des Barbiere di Siviglia ". Riccardo Straffiari wird in feiner Blangpartie als Figaro auf treten. Die übrigen Partien find mit ersten Strästen der Mailänder Scala bejezt.

Wie weit muß es mit den Deutschnationalen gekommen sein, wenn sie auf die übelsten Mittel der Backfischromantik zurückgreifen, um das warmfühlende Herz Seiner Erzellenz", die ihnen oft genug die falte Schulter gezeigt hat, zu be arbeiten! Kann man sich etwas kläglicheres vorstellen, als diese deutschnationale Abordnung, die beauftragt wird, Erich Lindström mit flehentlichen Bitten" zu rühren"? Der Bettel wirtt um so abstoßender, als die Deutschnationalen soeben erst die Hintertreppe der republitani chen Regierung fluchtartig verlassen mußten. Heute Schachern sie um republikanische Ministerposten, morgen um die Stimmen der Monarchisten. Heute sind sie bereit, auf die fchwarzrotgoldene Fahne der Republik den Verfassungseid zu

leisten, morgen bekennen fie sich vor dem Butschgeneral Ludendorff zur schwarzweißroten Sache". Echt Fraktion Mampe, echt deutschnational! Man handelt mit Ja- Stimmen, Gehpelzen, Kleidern, Brifetts, warum nicht auch mit der schwarzweißroten Sache"?

halbheit, Unaufrichtigkeit und Waschlappigkeit gefallen laffen? Es hieße die Wähler beleidigen, ihnen bas zuzumuten!

Soll sich die deutsche Republif so etwas lägliches an

Eine kommunistische Enttäuschung. schrieb der tommunistische laffentampf": Um 2. No­Halle, 3. November. ( Eigener Drahtbericht.) ( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwoch vember muß Halle von den roten Frontkämpfern und den profes tarischen Massen Mitteldeutschlands überflutet werden. Am 2. No­vember muß die Burgeoisie erzittern vor den Massen der mittel. aufmarsch beweisen, daß die Zeit der deutschen Tage wie der Deutschen roten Fronttämpfer. Sie müssen durch Massen­schwarzretgoldenen zu Ende ist. Diefer Erguß hatte die reaktio näre Presse Mitteldeutschlands zu ungestümen Angriffen gegen der Oterpräsidenten und den Regierungspräsidenten sowie die übrigen republikanischen Behörden veranlaßt. Es hätte dieses Geſchreis nicht bedurft, denn der Sonntag brachte für die fommunistischen Groß mäuler einen entfeglichen er einfall. Insgesamt über fluteten" etwa 2000 Personen die Stadt. Aeltere Arbeiter fah man gar nicht unter ihnen, die Massen" wurden gestellt aus der Schaar der 15 bis 17jährigen kommunistischen Jugend, die selbst aus Schleswig- Holstein und Oberschlesien heranbefördert worder moren. Dennoch war der Eindruck in dem einzigen Lokal, in dem fich diese kommunistischen Maffen zusammenfanden, so fläglich, daß die Leitung auch noch die Kindergruppen borthin be­orberte, um den Saaf zu füllen. Dieser mit großem Geschrei ar gekündigte Aufmarsch hat die völlige Einflußlosigkeit der kommu­ nistischen Bewegung Mitteldeutschlands aufgezeigt.

Vom Wahlkampf.

Die feindlichen Brüder bei den Deutsch nationalen fra fehlen nicht nur miteinander, sie haben sich vielmehr bereits an der Burgel . Beweis: die Deutsche Tageszeitung". schreibt gestern abend gegen die Deutsche Zeitung": fchreibt gestern abend gegen die Deutsche Zeitung":

Ste

,, Es ist der gemeinsamen nationalen Eache, es ist dem Erfolg der von links her angezetielten, weitreichenden und entscheidenden Auseinandersetzung wenig damit gedient, wenn 3. B. in der " Deutschen 3eitung" immer wieder Hände nach der Gurgel von Gesinnungsgenoffen fahren, ftatt sich zu Fäusten gegen den gemeinsamen grundsäglichen eina zu ballen. Es fann sich doch jegt wahrlich nicht darum handeln, perspätete Scherbengerichte über diefen oder jenen politisch Gesinnungsverwandten zu inszenieren und Fragen der Taftit zu solchen der Recht gläubigkeit aufzubauschen, wäh rend der Kampf gegen die offene Reßerei des Sozia. lismus und der Ünchristlichfeit alle Kräfte erfordert."

Die Hand an der Gurgel der Jasager hat die Hilferufe der deutschnationalen Einigkeitsaufrufe hervorgerufen. Hände an der fo pflegt eine Partei Gurgel, Scherbengerichte, Einigkeitsaufrufe auszusehen, wenn die politische Bleibe in innerem Streit zum Aus­brud kommt.

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Die Demokraten haben am Montag für Berlin ihre Randidaten nominiert. Es sind dies für die Reichstagswahl Barteivorsitzender Koch, Frau Dr. Else Lüders, Malermeister Könte, Bostrat Delius. Für den Landtag wurden auf gestellt: Minister a. D. Fisch bed, Stadtverordneter Merten, 2. Fischbed, Stadtverordneter Merten, Bastor Graue, Frau Dr. Slausner, Bofigeifetretär Rab Der bisherige Abg. Gustav Hartmann , der von den Hirsch Dunderschen Gewerfvereinen tam, also Arbeiter ist, wurde bent Parteivorstand für einen sicheren Siß auf der Landesliste empfohlen.

Der demokratische Parteivorstand hat mit den Wahlkreisvorfizet den die Reichsliste aufgestellt. Die ersten vier Bläge werden auf ihr Die bisherigen Abgeordneten Koch , Frau Dr. Baumer, Erte­lenz und Dr. Hermann Fischer einnehmen. Reichswehr­minister Dr. Geßler, der bisher die fünfte Stelle wieder erhalten follte, hat sich endgültig dahin entschieden, feinerlei Randi batur weber für die Reichsiifte noch für eine Kreiswahlliste an­zunehmen. Für die fünfte Stelle der demofraitschen Reichsliste ist ein bayerischer demokratischer Abgeordneter vorgesehen, über dessen Namen jedoch bisher nichts verlautet.

3wischen dem Zentrum und der Bayerischen Bolts. partei waren Verhandlungen im Gang über eine Verständigung. Man wollte für die Reichstagswahl die Interessengebiete abgrenzen. Der Landesausschuß der Bayerischen Boltspartei lehnte am Sonn­tag einen Zentrumsvorschlag ab. Die Ablehnung wurde gestern in führenden Zentrumstreifen beraten. Am 11. November wird sich der Zentralausschuß des Zentrums damit befassen. Die Baye rische Boltspartei erklärt ausdrücklich, daß sie zu weiteren Verhandlungen bereit sei.

Die Vorstände der deutsch nationalen Landesorga nisationen berieten gestern über bie beutschnationale Reichsliste unter dem Borsiz des chrlichen Matters Windler: Das muß schwere Arbeit sein; denn wie berichtet wird, ist die Auf­flellung der deuttinationalen Starhaterfte noch nicht bis zur Bekanntgabe der Namen gebiehen. Zunächst wird heute der Partei­vorstand sich mit den einzelnen Borschlägen beschäftigen. Wie sagt die Deutsche Tageszeitung": die Hand an der Gurgel der Jasager.

Deutschnationale gegen Geisler.

Magdeburg , 3. November. ( Eigener Drahtbericht.) Die Orts gruppe Magdeburg des Reichsbanners Schwarz Rot­of peranstaltete am Sonntag eine Protestfundgebung gegen die unerhörten Beschimpfungen und Verleumdungen des Reichs. herigen deutschmationalen Abgeordneten Geisler, der zu gleicher banners durch den Fülyrer der vaterlänbischen Verbände, den bisy herigen Deutschnationalen Abgeordneten Geisler, der zu gleicher Beit in einer Versammlung der Deutschnationalen in Magdeburg feine Gemeinheiten gegen das Reichsbanner wiederholte. Daß diefe Berleumbertätigkeit Geislers selbst in deutsch nationalen reifen jet peinlich empfunden und verurteilt wird, prediger marrin in Magdeburg , ebenfalls bisheriger Abgeord geht aus ber Tatsache hervor, daß der völlisch eingestellte Dom­neter der Deutschynationalen, dem Bundesvorstand des Reichsbanner's mitgeteilt hat, daß er mit Geister und dessen Berleumdungen nichts zu tun haben wolle, sondern von ihnen abrücke. In der über­füllten Reichsbannerperfammlung Sprachen Landtagsabgeordneter

Brandenburg, Rebakteur Friz Ebert, der Zentrums­führer Habelmann und der Geschäftsführer des Reichsbanners Dr. Baerensprung. Ein Sturm der Begeisterung brach los, als die Aufforderung erging, als Antwort auf die Berleumdungen des Reichsbanners alles zu tun, damit die reaktionären Parteien im neuen Reichstag zur Bedeutungslosigkeit herabgesetzt werden. Nach der Versammlung zogen die Teilnehmer zum Domplat, wo sie dem schwer ertrantten Bundesvorstigenden, Oberpräsidenten Hörfing eine Huldigung darbrachten.