nahme der kommunistischen Stimmen muß auch auf die noch perbleibenden Reste der kommunistischen Anhängerschaft er nüchternd wirken, menn als einziger Grund für diese Abnahme die zunehmende politische Einsicht der Arbeiter erkennbar ist. Wird es aber der KPD . möglich, ihre Wahlren Drud urückzuführen, dann wird es ihr auch möglich, thren Anhängern zu sagen: Seht, trotz aller Berfolgungen haben wir noch immer so und so viel Stimmen aufgebracht!" So find die strafrechtlichen Berfolgungen tatsächlich zu einem letzten Rettungsanter der RBD. geworden. Cie hofft, durch agitatorische Ausnutzung dieser Berfolgungen einen Teil der Stimmen, die ihr am 4. Wai zugefallen find, sich zu erhalten, und sie bekommt ein bequemes Mittel in die hand, die wahren Ursachen ihrer Berlufte zu perfchleiern.
Die wahre Ursache ihres Rückgangs liegt in der totalen Unfähigkeit und Unlust dieser Partei, fich für praktische Ar beiterinteressen einzusehen. Je flarer diese Ursache hervortritt, desto lieber muß es uns Sozialdemokraten sein, denn besto näher ist dann die völlige Gesundung der Arbeiterbewegung und die Möglichkeit neuer großer Fortschritte.
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industriellen, die fürzlich stattfand, teinen Zweifel gelaffen.| unter der Borausfehung, Saß die alleinige oberste Füh Für die deutsche Wirtschaft aber und für die verarbeitende In- rung Adolf Hitler nach feiner Freilaffung gewährleistet ist duftrie, die heute mehr als je niedrige Rohstoffpreise brauchen, Unsere Bedingungen murden verworfen. Die Großheutsche wird der neue Verband ebenso wie die Forderung nach Schutz- Bolfsgemeinschaft erklärt sich daher als eine felbständige Reichs zöllen die schwersten Gefahren mit sich bringen. organisation. Ten bisherigen Führern Streicher und Effer wird bas uneingeschränkte Bertrauen ausgesprochen. Die Leitung der Reichsorganisation wird durch einstimmige hinzu mahl des thürin ger Bandtagsabgeordneten Dr. Dinter ermeitert. Diese erweiterte Leitung beschließt unter der Bezeichnung„ Bollzugsausschuß der Großdeutschen Volksgemeinschaft " die Geschäfte meiter. zuführen und Adolf hitler jederzeit die Organisation zur Berfügung zu stellen. Die Großdeutsche Boltsgemeinschaft wird sich an den Gemeindemahlen in Bayern mit eigenen tandida en aufs regfte beteiligen, dagegen lehnt sie eine Beteiligung an den Reichstagswahlen mit eigenen Biften ab, um die Zersplitterung im voltischen Lager micht noch zu vermehren,
Orden gefällig?
Diese Gefahr ist um so größer, als jeßt außer 3meifel steht, daß auch internationale Vereinbarungen über die Absaßregelung der Schwerindustrie der verschiedenen Länder angestrebt werden und dicht por ihrem Abschluß sind. Beabsichtigt wird zunächst die Ausschaltung des Wett bewerbes am internationalen Markt durch ein internatio. nales Kartell, das die Preise und Lieferungsbedingungen regelt. Man bestreitet vorläufig noch, daß darüber hinaus eine enge Arbeitsgemeinschaft zwischen der Schwerindustrie Deutsch lands, Frankreichs und Belgiens angestrebt wird. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß sich die Beziehungen zwischen den schwerindustriellen Gruppen der einzelnen Länder sehr bald enger gestalten werden, menn erst ein internationales Syndikat besteht und der erbitterte Kampf. der bisher in der Reparationsfrage und in der Frage der Kohlenlieferungen geführt wurde, aufhört. Eine Reihe von Anzeichen deutet darauf hin, daß bereits bei den deutsch - französischen Handelsver fragsverhandlungen, die morgen wieder aufgenomLäge es in unserer Macht, so würden wir Sozialdemo- men werden, die verschiedenen schwerinduftriellen Gruppen traten die Justiz veranlassen, daß fie, ganz besonders in der einander in die Hände arbeiten werden auf Kosten des Ber gegenwärtigen Wahlzeit, den Kommunisten jede Schobrauchs und der Arbeiterschaft. Die fchwerindustrielle Reihr Inferatenteil. Die berühmten Inserate, in denen deutschnung angebeihen läßt, die mit dem Gesetz noch vereinbar ation tritt mit erhöhter Kraft in den politischen und mirt ist, und daß sie dann was sie ohnehin tut nach der schaftlichen Kampf. Sache der Arbeiterschaft ist es, bei den anderen Seite hin in der gleichen Weise verfährt. Wir haben nächsten Wahlen zu verhindern, daß sie wieder den großen den lebhaften Wunsch, daß die Wahlagitation der Einfluß auf die Regierung erhält, den sie im kaiserlichen Deutschland innehatte. Rommunisten sich so frei wie möglich gestalten möge, und daß barum auf Berhaftungen und sonstige Störung tommunistischer Veranstaltungen verzichtet wird, daß auf alle Fälle jeder Anschein vermieden wird, als bestände die Absicht, die Agitation dieser Partei für ihre legale Vertretung im Barlament irgendwie einzuschränken. Das ist für uns eine Forderung nicht nur der Gerechtigkeit, sondern auch der polifischen Klugheit.
Und in diesem Sinne fönnen wir nur wiederholen, was hier schon oft gesagt worden ist: Jede Stimme, bie am 7. Dezember für b 7. Dezember für die Sozialdemotratie ab gegeben mird, ist eine Stimme des Protestes gegen amelerlei Maß und gegen Klaffen juftia!
Neugruppierung der Schwerindustrie.
Nationale und internationale Syndikate.
Die deutsche Schwerindustrie, deren Verbände in folge der Inflation und der Stabilisierungstrife teils gelockert waren, teils ihre wirtschaftlichen Aufgaben hinter anderen Be strebungen zurückgestellt hatten, hat jest eine Neu gruppierung vorgenommen. Die Verhandlungen über die Bildung eines Rohstahlfynditats sind gestern abgeschlossen worden. Dieser Verbandsgründung sollen in Kürze neue Organisationen folgen, die Produktion und Absah ber Halbfabritate der Eisenindustrie regeln.
Der Stahlmertsperband, dessen machistellung vor dem Kriege eine außerordentlich große mar, ist somit wieder im Eniftehen. Awed ber Neugründungen ist, die Hochaltung der Eisenpreise durch fapitalistische Stontrolle und Regelung der Probuftion und bes blages. Sinfen die Breife, so werden die Betriebe eingeschränkt oder tillgelegt, bis der Rüdgang der Borrate den Handel und den Berbrauch amingt, die geforderten höheren Preise anzu nehmen Da augenblicklich die Schwerindustrie unter Ab jakich mierigtelten leidet, fonnten selbst bie miber strebenden Elemente sich zunächst zum Abschluß des Rohstahlfonditats einigen. Das Bestreben nach rücksichtsloser och haltung der Eisenpreise hat schon früher die Schwerindustrie zu einem der wichtigsten und machtvollsten Träger des Shuzzoll gedanfens gemacht Auch die Bildung des neuen Berbandes mirb biefem 3wed bienstbar gemacht wer ben. Darüber hat man auf ber Tagung der deutschen Eisen
In Verschiß!
Siebenundzwanzig bayerische Generale haben Sudendorff aus der Standesgemeinfchart ausgefchloffen. Bubenborff. mie hamse bir verbufft! Diefen Siebenundzwanzig
HimmelgottverbanzigSiebenundzwanzig Generalen biste Bust Die ums Baterland verdienten Hintern Bölben fich in Feindschaft.
Deine Stand'sgemeinschaft
3ft jetzt einzig und alleine biz Romintern!
Ach felbft ein perfalter Boltsheros Ift und bleibt ein Nichts
Niedrigsten Gewichts.
Gegen einen echten Königssprob.
Bor hem Kini harr folch 3werg,
Bis der gnädig ihn beordert.
Wer den Herrn auf Säbel forbert,
Findet leicht fein Jüdisch- Tannenberg. Midh aon sinbenheden.
Junge Dichtung in Sondervorstellungen der Boltsbühne, In Scei mai neen will die Bolfsbühne in diesem Jahre junge Dichtung ouf die Bühne bringen. Noch im Baufe des November wird eine erste Borstellung zwei noch ungespielte Einafter von Bruft zufam men mit einem neuen Stüd von O'Neill Unter dem ratibi. ichen Monb" vereinigen. Für die weiteren Matineen find Werte non Wilhelm Broun, Melchior Vischer und Julius Maria Beder in Aussicht genommen. Erste Regiffeure und Darsteller haben ihre Mitwirtung bereits zugejagt. Boraussetzung für die Durchführung blejer Scaberneranstaltungen ist aber, daß sich eine genügend große Anzahl von Abonnenten findet. Um jebermann die Teilnahme an den Aufführungen zu ermöglichen, wird von den Abonnenten für jede Berstellung ein Be trag von nur 1,50 m. erhoben. Auch Nichtmitglieder der Boltsbühne tönnen sich an diesem Abone ment beteiligen. Anmeldungen erfolgen in den Geschäftsstellen der Boltsbühne, Linienstr. 227 und Rönigsploz 7, in der Boltsbühnen Buchhandlung, Köpenickerstr . 68. an den Tiegschen Theaterfaffen und in den übrigen Berkaufsstellen der Bolfsbühne.
Der Meinetesche Männerchor gab im Beethovensaaf ein Konzert mit volkstümlichem Programm. Eigentlich mehr ein paar Stunden het berer, fröhlicher Unterhaltung. ein erfrischendes Aufatmen nach dem Alltag, ein Aufatmen in der Sphäre des Humors und des leber nuts. Darum nicht etwa wertlofer als ein richtiges Konzert" mit schwerer und schwerster Koft. Auch die leichte Mufe, folange fie mich fo leichtgeschürzt ist, daß jede tünfilerische Form abweferb ist( und bas ist das Enticeibende!) sollte hier von Zeit zu Zeit thren Plag beanspruchen. Im Volkslied nehmen ja gerade Fröhlichkeit und
Krach bei Lindströms.
Spaltung auch im schönen Mecklenburg .
Nicht nur in Bayern vollzieht sich die völkische Spaltung. Was dort der Esser und der Streicher, das ist in Mecklenburg , dem Heimatlande Graefes, ein gewisser Rör ner mit feinem " Bortrupp". Die Mecklenburger Warte" sieht sich genötigt, an der Spike des Blattes in Fettdrud eine Erflärung der Reichsführerschaft"- d. h. Ludendcrffs, Straffers und Graefes abzudrucken, in der es heißt:
Die Reichsführerschaft der Nationalsozialistischen Freiheits. bemegung Großdeutschlands lehnt, wie bere is bekanntgegeben murde, bas fogenannte Direttorium"( Dr. Bold, Scale, Suntel) als eine die Störung der Gefchloffenheit unserer Bewegung bewirtende Sonderorganisation unbedingt ab. Auch in Medlenburg hat sich eine in irreführender e fe den Namen Bandesverband der NSDAP." mißbrauchende fleine Organ.fation unter Herrn Körner aufgetan, die sich besagtem Direktorium unter ftellt hat und fogar ein eigenes Blatt, den„ Bortrupp", heraus gibt. Wir erbl den in dieser Arbeit eine unverantwortliche Sabotage der Einheitlichkeit unserer Bewegung.... Sabotage der Einheitlichkeit unserer Bewegung.... Wir for dern deshalb jeden treuen Befenner unferer nationalfoz al stischen Freiheitsbewegung auf. fofort von jener Unfrieden stiftenden Sonderaffion abzurüden. Auch das Blatt Bortrupp" muß nach seinen jüngsten Artikeln gegen unsere Bewegung unbebing: abgelehnt werden.
Das ist nun das Heil der Diftatur, mit der die Lindströms das deutsche Bolf beglüden wollten!' nicht einmal in ihren Steihen fann fich die Reichsführerschaft" autorität verschaffen, aber bie Millionen deutscher Republikaner follten folhen politischen Dilettanten bedingungslos Gefolgschaft leiften! Der pölfische Sout bricht wie der fommunistische in fich felbst zu fammen. Der 7. Dezember wird zeigen, mie meit die Ber fegung in diefen Barteien der Dittatur bereits gediehen ist!
Los von Ludendorff ! Streit um Hitler . München , 4. Nopember. ( Eigener Drahtheridyt.) Eine in München abgehaltene aus ganz Deutschland Lefuchte Reichston. ferenz ber Großbeutschen Boltsgemeinschaft hat einstimmig folgenden Beschluß gefaßt:
„ Seit Monaten hat die Großdeutsche Boltsgemeinschaft ihren Willen bekundet, in der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung unter der Reichsführerschaft Ludendorff- Straffer- Graefe aufzugehen,
Humor einen breiten Raum ein. Diesmal waren es lauter neuere Boltslieber, die da erflangen. Ich hörte Baumanns sehr fentimen bales„ Glüd in der Heimat", Othegravens brollige Bearbeitung des 3mischen Berg und tiefem Tal", Lorgings Balzerlieb" und die boiden Schlußchöre. Der Verein zeigte sich in guter Disziplin, mit gerunbetem Klang, der in den Tenören einen vielleicht etwas zu tebligen Einschlag halte. P. 2. 3oseph fam Diesmal mit gefunder. netfirlicher Auffassung der fdichten Eädelhen und mit ruhiger Führuna. Emil Rühne zitierte den Gift Wilhelm Buschs, erzählte Märchen und Schnurren und fang Boutenlieber aus neuerer Beit schicht und natürlich, ohne jebe liebertreibung in Stil und Aus drud. Ein befreiendes Aufatmen und fröhliches Lachen durchwehbe ben gut besetzten Eccl. S. G.
Die Deutschnationalen handeln auch damit. So langweilig es ist, den redaktionellen Teil der neu erschei nenben beutschnationalen Nationalpo ft zu felen, als deren Herausgeber übrigens jezt der Berkehrsministerkandidat der Deutschnationalen, Wilhelm averrenz, zeichnet, so intereffant iſt nationale Wählerstimmen gegen Kleider und Briketts gesucht werden, find zwar feither spurlos von der Bildfläche verschwunden, dafür findet man aber in der neuesten Nummer folgenden Ersatz:
Achtung! Flandernkämpfer!
Das Flandernfreus ift durch die zuständige kom. mission des Adm. v. Schraber genehmigt und für die Flandernfämpfer zur Ausgabe gelangt. An wärter wollen sich unt. Beifügung von Porto an mich wenden zweds Zustellung von Antragsformularen, alles weitere daraus ersichtlich. Das Kreuz in echt Bronze m. Schwert u. Gefechtsspiegel: Antwerpen , Dier, Opern, Somme , Flandernschlacht, Durchbruchs Schacht, Seefrieg, Luftfrieg. Antr. erbet. an euren Rameraden Paul Rust, Erste Berliner Bereins abzeichen, Ordens, Fahnen und Medaillenfabril. Die Deutschnationalen sind von einer fabelhaften Bielseitigkeit! Ihre Handelsliste vermehrt sich von Tag zu Lag. Sie handeln nicht nur mit Gesinnung und polltischen Grundsägen, sondern auch mit Drden, bie gar nichtegiftieren. Uber freilich, der Fall des fürzlich von den Gerichten verurteilten Ordensschwindlers
letter, der sein Unwesen mit Zustimmung Ludendorffs trieb, hat gezeigt, wie einträglich derartige Kommissionen" find. Man bekämpft doch nicht umsonst die Jubenrepubät und das Juden. fapital! Und wenn es nicht gelingt die Ministerposten der Judenrepublik zu erschleichen, muß man sich an anderen Dingen schablos halten. Es geht ums Ganze, es geht um die schwarzweißrote Sache" der Schröder, Hergt und Laverrenz und wie sie alle heißen.
Partikularistischer Finanzkonflikt.
München , 3. November( Eigener Drahtbericht.) Die Ber. orbnung bes Reidspräsidenten, die jede Auslandsanleihe der Gemeinden und Länder non der Zustim mung bes Stai.hsfinanzministers abhängig macht, flößt bei ber banerifen Regierung auf( mere Bebenten, ba man in biefer Perortnung einen neuen Eingriff des Reiches in die Selbständigkeit ber Länder ficht. Man perir hier die Auffassung, bab tas Recht der Aufsicht über die Aufnahme pon Anleihen bisher selbständiges Recht der einzelnen Finanzverwaltungen war, so daß Die Beroobnung des Reichspräsidenten sowohl staatspolitisch mie finanzpolitisch batfädlich in die Rechte der Länder eingreife. Be fonders peinlich berührt ist man davon, daß die Verordnung auf Grunb bes Artikels 48 der Reichsnerfaffung erleffen worden ist. Es ift damit zu rechnen, taß sich ber bayerische Ministerrat alsbalb mi: der Angelegenhelt befaffen und aus grumbfäßlichen Erwägungen heraus beschließen wird, sofort bei der Reichsregierung in dieser Frage vorstellig zu werden.
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und zwar für Bühne, Schrifttum und bildende Runit eingerichtet werden. Die brei Abteilungen fönnen auch gemeinsam beraten, die gutachtlichen Neußerungen auch schriftlich eingeholt merden Der Kunstausschuß ist für bas Gebiet der Broving zu ständig, in der sich der Gih bes Bolizeipräsidiums befindet. Der in Berlin eingerichtete Ausschuß ist zugleich für den Bereich der. Broving Brandenburg und Grenzmart Westpreußen- Bosen, der Ausfchuß in Frankfurt a. M. zugleich für die Hohenzollernschen Bande zuständig. Bis zur Errichtung eines Polizeipräsidiums in Düsseldorfi wird von dem dortigen Regierungspräsidenten ein porläufiger Runstausschuß gebildet, auf den die gleichen Borschriften mie bei den übrigen Anwendung finden. Der Kunstausschuh in Röln a Rh ist für die Regierungsbezirke Köln , Koblenz , Trier , Der neue Präfident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt, der in Düsseldorf für die Regierungsbezirke Düsseldorf und Aachen Die Polizeibehörde hat, wenn sie abweichend von zuständig. In der Physikal' sch- Technischen Reichsanstalt fand am Sonnabend die dem Gutachten des Kunstausschusses einschreiten will, an den Einführung bes neuen Präsidenten, des bisherigen Tübinger Minister des Innern und zugleich in Abschrift an den Kultusminister Bhyficers Brof. Baschen, durch den Vertreter der Reichsregierung, auf dem Dienstwege zu berichten. Das Recht und die Bilicht ber Staatssekretär Schulz, statt. In seiner Einführungsrebe Bolizeibehörde, in bringenben allen bie notwen dankte der Stoatssekretär in warmen Worten dem anwesenden ehebigen vorläufigen Maßnahmen zu ergreifen, bleibt unberührt. Sie maligen Bräsidenten, Geheimrat Warburg , für feine langjährige auf opfernbe Tätigkeit, die er nur infolge bohen Alters, bas ihn im übrigen auch heute noch an verbienstvoller Forschungsarbeit nicht hinbere, aufgeben mußte. Der Redner bedauerte, daß es dem Nach folger Barburgs, Geheimrat Nernst, nur furze Zeit möglich war, bie Anstalt zu leiten. Trotz ihrer Kürze war die Amtsführung von Ge heimrat Nernst jedoch von größter Bedeutung, da es ihr gelang, bie Anstalt, die unter der Not der Inflation befonders zu leiben hatte, ungefährdet durch die schwere Zeit zu bringen. In Prof. Baschen glaube die Reichsregierung eine Persönlichkeit gefunden zu haben, der es gelingen werde, die von Helmholz begründete und von seinen Nachfolgern fortgeführte wissenschaftliche Tradition der Reichsanstalt in vollem Make aufrechtzuerhalten und durch zielbewußte Förderung der deutschen Physik neue Erfolge zu sichern. Im Namen der Beamtenschaft wurde Prof. Baschen von Genahme he'mrat Selborn herzlichst begrüßt. Prof. Pafchen bantte allen und gestand, daß er nur nach langem Zögern sich entschlossen hätte, das verantwortungsvolle Amt zu übernehmen. In diesem Entschluß hätte ihn vor allem die Zusicherung der Regierung beträftigt, die fich bereit erflärt hätte, die Mittel für die Schaffung eines neuen For schungslaboratoriums zu bewilligen. Der neue Präsident gab der Hoffnung Ausdruck, daß es hm und seinen Mitarbeitern gelingen merde, der deutschen Phyfit, welche unter dem Mangel an materiellen Mitteln zu leiden hat, durch Einsehen des deutschen Geiftes wieder die führende Stelle zu sichern, die sie in Helmholz' Zeiten einnahm.
Die Bildung von Kunstausschüffen. Zu der Allgemeinen Berfügung vom 26. März 1924 über die Bildung von Kunstausschüssen find jeßt, wie der Amtliche Breußische Pressedienst mitteilt, usführungsbestimmungen des Kultusministers, des Minifters des Innern und des Justizministers ergangen. Die wesentlichen Bestimmungen find folgende: Die Polizeipräsidenten haben die Stunftausschüsse im Einvernehmen mit dem Generalstaatsanwalt binnen sechs Wochen nach Bekanntmachung der Ausführungsbestim mungen zu bilden. Bei jedem Ausschuß sollen drei Abteilungen,
ift in solchen Fällen auch berechtigt und verpflichtet, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, ohne das Gutachten des Runstausschusses einzuholen oder abzuwarten. Sie soll dann nachträglich das Gut achten des Kunstausschusses erheben, um zu prüfen, ob die Aufrecht erhaltung oder Aufhebung der Maßnahmen geboten ist. Will eine fchuffes abweichen, so hat sie vor ihrer Entscheidung an den zustän Staatsanwaltschaft von dem Gutachten eines Kunstaus bigen Generalstaatsanwalt zu berichten, der, falls er ebenfalls von der Stellungnahme des Kunftausschusses abweichen will, in Fällen Don besonderer Bebeutung vor seiner Entscheidung an den Justiz minister zu berichten hat. Die Minister werden die geeigneten. Fälle dem bei den drei Ministerien gebildeten Ausschuß zur Beaut achtung vorlegen, der die Aufgabe hat, in ameifelhaften Fällen oder in Fällen von besonderer Bedeutung in gemeinschaftlicher Fühlungnahme die Entschließung der beteiligten Minister vorzubereiten.
im
Franz Werfel wurde bon der Spaeth' schen Buchhandlung eingeladen, Burgersaal des Berliner Rathauses aus eigenen werten zu lesen. Der Bortragsabend findet am Freitag, ben 7., abends 8 Uhr, statt.
Heber Anatole France wird Kurt B. Goldsmidt am 8., abends 8 Ubr, im Auguft- förster- Saai, Reithstr. 11, auf Beranlassung der Deutjaen Gesellschaft für ethische Stultur sprechen.
Bordamm findet in der Zeit vom 4 bis 20. im Kunstgewerbehaus
Eine feramische Sender Ausstellung ber Steinquifabriken Belfen. Friedemann u. Weber, Budapester Str. 8, ftatt. Außer handgemalten Gebrauchsgeschirren werden im besonderen fünstlerische Einzel Fayencen sowie Lampen gezeigt.
Die Kunsthandlung Sri Gurfilt, Potsdamer Str. 113, eröffnet ant 4. anläßlich des hundertfünfzigfien Geburtstages Caspar David Friedrichs eine Kollettiv- Ausstellung des Künstlers.
Der dänische Bildhauer Kai Melsen ist im Alter von 42 Rabren ge it or ben. In der Glyptothel und im Kopenhagener Stunstmuseum ist er viel vertreten. Biele seiner Arbeiten gingen nach Norwegen