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Zur Verkehrsregelung.

Die Hochwassergefahr im Westen.

Der in Berlin von der Polizeit aufgestellte Plan einer allge meinen Berkehrsregelung, aus dem im Bormärts" das Wesentliche bereits mitgeteilt wurde, ist bei einem Teil der Jnter= effenten" auf Widerspruch gestoßen. Der 3med diefer weiter im Steigen begriffen. Das Hochmaffer des Rheins und seiner Nebenflüsse ist Der Main fließt als ein Regelung ist, in den Straßen mit startem Berkehr die glatte Abreißender Strom dahin und droht zu einer Katastrophe für die midlung zu sichern, die dem Wohl aller dient. Das erfordert manche umliegenden Städte zu werden. Stark gefährdet find in erster Rüdlightsnahme des Einzelnen auf die Gesamt. Linie Köln und Frankfurt a. M. heit, aber ber babei für die Gesamtheit erreichte Gewinn tommt fóließlich auch jedem einzelnen zugute.

Ueber die Absicht, die Rechte der Fußgänger und der Fuhrmertsführer fünftig bestimmter abzugren aen, bestehen wohi feire nennenswerten Meinungsverschiebenheiten. Belben, den Fußgängern und den Fuhrwertsführern, wird bamit genügt, daß in verfehrsreichen Straßen ble Fuhrmerte an den Ecken bie Schußwege für bie Fußgänger beachten follen, aber auch die Jußgänger nicht mehr an jeder beliebigen Stelle auf den Bahr dämmen umherbummeln dürfen. Rutscher und Chauffeure geben den Fußgängern an den Straßeneden die Schußwege frei und tönnen tanach bei ungehinterter Fahrt den geringen Beitnerlust leicht wieder einholen. Die Fußgänger warten auf Freigabe der Schußwege und fönnen dann ungefährdet die Fahrdämme über fchreiten. Ucber bicfe Regelung werden sich nur Großfoge ärgern, die aus ihrer Grunewaldvilla im Auto unaufgehalten nach dem Stadtinnern rafen möchten und nicht felten Ihren Chauffeur auf die Anflagebant hetzen. Man weiß ja, baß oft ge rabe bie Beute, die am meisten faule Zeit haben, am rajchesten vor

wärts fommen wollen.

Ernster ist die Erregung über den anderen Hauptpunkt der Ber. fehrsregelung, über die Beschränkungen des Fuhrwerts pertehrs in den belebteren Straßen, die als Straßen erster Ordnung gekennzeichnet werden folien. Die Borschrift, daß hier zu gewissen Tagesstunden feine Waren ein- oder ausgeladen werden dürfen und Personenfuhrwerte nur zum Aus- und Ein fieigen halten follen, ist für die Inhaber von großen Geschäften begreiflicherweise unbequem. Gestern haben ihre Organisationen bazu Stellung genommen, aber auch sie scheinen sich der Einsicht nicht ganz zu verschließen, daß solche Sperrfristen notwendig find. Briche Tagesstunden die geeignetsten find, barüber gehen unter den verschiebenen Gruppen der Geschäftsinhaber die Meinungen auseinander. Der 3wang. bie Perfonenfuhrmerte in Nebenstraßen marben zu laffen, bis der Fahrgast sie zur Weiterfahrt braucht, mirb Beinem Geschäftsmann schaden. Die Dame, die im Auto vorfährt und es nachher in der Nebenstraße wieder besteigen soll, wird nicht weniger Einfäufe machen, meil sie die paar Schritte gehen muß.

Was sagen zu dem ganzen Regelungsplan die Fuhr werts führer? Für sie ist die glatte Abwidlung des Verkehrs pon befonderer Wichtigkeit. Mit Freude werden sie es begrüßen, daß auch der Fußgärger zur Disziplin erzogen werden soll. Das mird manchen Fußnänger vor einem Unfall bemahren und manchen Kutscher und Chauffeur por einer Antlage.

Beratungen der Verkehrsdeputation. Heute vermitag beschäftigte sich die städtische Berkehrsbeputation in längerer Sigung mit der vom Bolizeipräsidium ausgearbeiteten neuen Berkehrsordnung. An den Berclungen beteiligten sich der Dzement für Berfehrswe'en im Polizeipräsidium Regierungsrat Dr. Mosle some emme Re he non Referenten des Bolizeipräfi diums. Nach einer ziemlich eingehenden Aussprache stellte sich her. aus, daß ble vom Polizeipräsidium vorgeschlagene Neuregelung des Berfehrs auf bedeutend meniger 23iberi pruch bei ben mit cficdern ter Berkehrsboputation stößt, els dos nad bem Brotet Sturm der Interessentennerbände anzunehmen war. Im Brinzip wurde bie Einteilung nach Berlehrsstraßen 1. und 2. Ordnung qutgeheißen. Ebenso billigt man das Berbot des Haltens von Automobilen n ben Berkehrsstraßen 1. Ordnung wie das Berbot des Bastwagenfuhrverkehrs zu bestimmten Tageszeiten. Allerdings wünscht die Deputation dieses Berbot auf die Zeit von 2-7 hr nachmittags beschränkt zu sehen. Auch gegen die Einrichtung von besonderen Schußwegen zum lleberschreiten der Straßen durch das Publikum, die mit weizen Strichen auf dem Fahrdamm mar fiert werden sollen, findet einen grundfäglichen Bider: pruch. Allerdings follen Einzelheiten der Berkehrsordnung noch besonders durchberaten werben, imunerhin fann man nach dem Ber. lauf der heutigen Berhandlungen annehmen, daß die Borschläge des Bolizeipräsidiums fich leichter durchsetzen werden als zu erwarten. war. Die Bertehrsdeputation beschloß schließlich die Einfezung eines fleineren Ausschusses, der gemeinsam mi Ber­fretern des Magistrats und der Tiefbauverwaltung noch einmal ver. fchiedene Einzelheiten der Verkehrsordnung durchberaten fall. Be fonders die Frage bleibt noch zu prüfen, meiche Straßen als Bertehrsstraßen erster und zweiter Ordnung zu bezeichnen find. Einstimmig wurde beschlossen, daß die neue Berkehrsordnung nicht vor dem 1. Januar des nächsten Jahres in Straft tritt.

Rasperletheater.

felgen aufrechterhalten. Auch die Wied führt Hochwasser. Am Marientor in Duisburg bat fich die Sperrschleuse infolge des Hochmallers fetgefekt. Die Hafenverwaltung war gestern eifria bemüht, bie Schleute wieder in Funktion zu fehen. in burch bos Steigen des Rheinwassers abgetriebenes Bloß durchbrach bei Homberg die Anferfetten mehrerer in Somberg por Anter fiegenber Rähne. Diese Rähne famen ins Treiben und stießen zusammen. mobel ein mit Roblen belabener Rahn fant, Mehrere andere Rähne murden schwer beschädigt. Menschenleben sind nicht zu beflagen.

Frankfurt a. M., 4. November. Geffen abend um 10 Uhr gen. Der Main it Montag zwischen 6-7 Uhr langsam um meitere war das Waffer des Mains bis zur Saalgalle vorgebrun. 20 Jentimeter gestiegen und dürfte bis Dienstag früh noch weiter fteigen. Aschaffenburg meldet ein Stelgen um 40 Zentimeter. merfheim ein stündliches Anmadsen um 4-5 Zentimeter, doch fcheint für Frankfurt die größte Gefahr vorüber zu sein, wenn nicht noch neue ftarle Regengüffe einsehen.

Köln . 4. November( Eigener Drahtbericht). Der Rhein ist an fieben Steffen start über seine Ufer getreten und überschwemm­te weite Streden, Jn Möln, wo sonst der Rhein einen nor­malen Wasserstand von etwa 2 Metern jeigt. ffand heute früh das maffer auf 8,12 27 eter. Der Rhein steigt noch weiter stündlich um 4 3entimeter. Auch von den ebenfiüffen des Rheins und vom Oberrhein wird noch andauernd startes Steigen gemeldet. Die am Rhein gelegenen Straßen in Köln stehen unter Waffer. Im- fenviertel fagern in den Kellern und Cagerhäusern für mini­onen von Mark Lebensmittel, die nicht rechtzeitig in Sicherheit ge­bracht werden konnten und nunmehr dem Verderben preisgegeben find. 3m neuen Kölner Hafen mußten alle Arbeiten infolge des Hochwassers eingestellt werden. Schon läßt sich der Rheins, das schon den Kaiser- Wilhelm- Pack überflust, wird die im Düsseldorf , 4. November. Durch das Hochwasser des durch das Hochwaffer angerichtete Schaden auf viele Millionen Mart Bau befindliche große Rheinpromenade, die nach Kallers­berechnen. Seit Sountagnacht ist in Köln der Hochwasserschuh alar- merth führt, start gefährdet. Große Teile der Aufschüttungen miert worden, der den durch das Hochwasser bedrohten Einwohnern find bereits meggespült. der Altstadt Hilfe zu leiften hat. Die Rheinuferbahn grol'chen Köln und Bonn ist nicht mehr durchgeführt werden. Auch der Eisenbahnverkehr wird durch das Hochwasser befonders auf den Moselstreden start beeinträchtigt.

zwischen Bonn und Koblenz ist durch das Hochwaffer lahm­Mühlheim, 4. Jonember. Der Eisenbahnverkehr gelegt.

Auch

Der Rhein füieg heute vormiffag bis neun Uhr auf 8,20 Meter. Augenblicklich erhöht sich der Wasserstand um etwa zwei Zentimeter Ueberschwemmungen in Frankreich und Belgien. in der Stunde. Die ganze Rheinwerft von der Hohenzollern - reich nehmen nach den letzten Meldungen einen besorgniserregen­Paris, 4. November. Die Ueberschwemmungen in Ostfrant­brüde bis zum Filzengraben gleicht einem See. Die Deuber den limfang an. Bei Seban wurden gestern von ber Strömung Rheinwerft steht ebenfalls unter Wasser. Jeder Berlade drei Brüden über die Maas fortgeriffen. verkehr hat aufgehört. In Mannheinm ist das Wasser zum Stehen ge- Meurthe und Mosel find über ihre Ufer getreten. Nancy ift be­tommen. Don Koblenz wird weiteres Steigen um zwei bis drei droht. Das Waffer der Mofet ift in bie 23 or stäbte non mes Zentimeter, vom Oberrhein leichtes Fallen igemeldet. eingedrungen und hat die umliegenden Dörfer überschwemmt. In Belgien haben besonders Charleroi und Lüttich schmer gelitten. Der Straßenbahnverfehr von Lüttich nach Seraing und der Eisenbahnperfehr nach Nordbelgien sind unterbrochen. Dinant ist teilweise in Dunkel gehüllt, weil die Gasleitungen beschädigt find. Namur bat meniger schmer gelitten, doch fürchtet man, daß die Brüden ben fluten nicht mehr lange standhalten werden. Die Vor­flädte von Brüffel sind überschwemmt. Hal ist auf allen Seiten von Waffer eingeschlossen.

Der Schaden im Moseltal.

Das Hochwasser ift im Baufe des geftrigen Tages weiter ge­stiegen. Om ganzen Moseltal hat das Waffer verbeerenben Schaden angerichtet. Ganze Drifchaften find über. memmt, in zahllosen Fällen ist Bieh ertrunken. Die über raschten Bewohner der überschwemmten Mofelbörfer haben nur das fenders übel sind die Winzer beran, denen der neue Moſt in den Allernotwendigste vor den entfesselten Elementen retten fännen. Be: überschwemmten Rellern verdirbt. Die Gleise der Mofeltalbahn liegen teilweise 2 Meter unter Wasser. In Neuwied ist das Hochwasser größtenteils in die Häufer eingedrungen, der Marktplaz ist vom Wasser umfpüst, so daß teilweise ein Bootsverkehr einfegte. Der Straßenbahnverkehr ist stark gehemmt und wird durch Um

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Piloten das Anfämpfen gegen ben Sturm besondere Freude machte; so fonnten sie und ihre Maschinen menigstens ihre Tüchtigkeit be­weisen. Eine zahlreiche Zuschauermenge hatte sich zum Großflugiag eingefunden. Sie wurde für ihr tapferes Wushalten bei dem feines. wegs angenehmen Serbstwetter voll entschädigt. Die Sportflugzeuge purgelten nur so in der Luft umher, Sturzfüüge, Roll und Schleifen­flüge acig ind, bei boten ger oft die über nach oben ftanben. A's Cenation wurben Fallsdirm- 2bfprünge des Ronfirufieurs Steltner umb einer Dame gezeigt. Sie gelangen glänzend. Der Fallschirm ist vine Meutonstruktion und hat eine Oberflähe von 120 gm. Er arbeitet mit Bentilen, durch deren Betätigung bie Abstiegs. seichwindigkeit reguliert werden fann.

Eine glänzende beutsche Berkehrsfluofeiffung vollbrachte türzlich ein Flugzeugführer vom Deutchen Aero- Loyd. Er startete mit einem Berkehrsflugzeug morgens um 5.55 Uhr in een over zu cinem Baffagierflug nach Amfterdam, bas er in drei Stunden 85 Mi­muten erreichte In Amsterdam startete er um 12,10 Uhr mittags zum Rüdflug nach Berlin Bon Amsterdam bis zur Zwischenlandung in Hannover benötigta das Flugzeug nur zwet Stunden Flugzeit fro des sehr stürmischen und regnerischen Wetters, Von Hannover bis zum Flugplak Steaten dauerte der Flug nur eine Stunde und 35 Mi­muten. Die Fiuglinie Amfterdam- Berlin beträgt annähernd 600 Kilo

meter.

Die schwarzweißrot umrahmte Kommandantur- Kapelle". In den Straßen Berlins prangt an den Aniclagiäulen ein Plalat, bas zum Besuch des Berliner Konzertbaufes eine lädt und einen eutigen ben b" zum Besten eines Striegere benimals verspricht. Daß biefes Platat i warzweißrot um rabmt ist, fann man bei der Lieblingsstätte beuticnationaler und deutschvölkischer Zeitgenossen vielleicht begreiflich finden. Unbegreif lich ist aber, daß auf dem Blatat die Mitwirkung der Kapelle der Kommandantur Berlin " angefündigt wird. Wer gab dieser Stabelle die Erlaubnis zur Mitwirtung in einem Stonzertlokal und bei einer Beranstaltung, die sich in schwarzweiß roter Aufmachung empfehlen?

Man fhreibt uns: Auch das geistige Proletariat, Schauspieler und andere Künfiler, stellen sich in der nachrevolutio ären Zeit recht lebhaft an die Seite ihrer handarbeitenden Klaffen- Die Taubenfreunde, und deren find nicht wenige in Berlin , genoffen. Uber wenn dies in dem Rahmen geschieht, wie am Sonn haben zurzeit an der Ausstellung im Neuen Rathaus zu Schöne lag bei der kommunistischen Propagandaation der Roten Hilfe", berg ihre große Freude. Auf der Schau des Bezirts West- Südwest bann muß man Künstler und Zuschauer bebauern. Die Künst= stellen fünf Vereine 552 Tauben aus. Die Sensation bideten die terhilfe", als angeblicher Leiter der Veranstaltung, will nadh 18 Indianer. Diese Rasse ist sehr selten und außerdem fchmierig einer Erläuterung im Programm ein Proletarisches Thea zu ziehen, da die Tiere erst im höheren Alter ihre volle Schönheit ter" fchaffen, fle will die Lüge und den Sumpf der gegenwärtigen erlangen. Unter den Tauben, die alle auf den Böden von Berlin B. Kultur, bie Entrechtung von Millionen Menkhen und das System und Schöneberg wohnen, find fämtliche einfchlägige der Bourgeoisie nacht und bemastert zeigen. Das Theater muß tassen vertreten, u. a. fieht man viele Angehörige der Schöne nen den Menschen erobert werden, die mit ihrer Kunst" oder Ten- berger Lotalraffe, ferner Berliner , Brieftauben, Stargarder Zitter­Senz" den Weg zeigen fönnen, den die Menschheit in den nächsten hälfe, fautauben, englische Kröpfer usw. Desg'eichen find viele Jahrhunderten auf Grund einer abfolut feststehenden so Wiener Hoflieger vertreten, die jetzt fehr in Aufnahme fommen, zialpolitischen Entwidlung gehen muß und ebenso die englischen Eistern. Diese werden nach und nach gehen wird!" Das flingt wirklich sehr revolutionär, ober was zur Modetaube. Bei diesen Tieren muß der ganze Körperbau ziem verstehen die Künstler unter einer abfolut feststehenden lid lang geraben fein, um vor den Augen der Preisrichter Gnade fozialpolitischen Entwicklung?" Offen gefagt, das Debüt der Künft zu finden. Die Ausstellung wurde bislang fehr gut befucht, u. a. lerhilfe am Sonntag war ein großes asperletheater" nach auch von vielen Schulklassen. Mostauer Rezept. Wir fehen auch Lichtbilder. den Bölker­bundsrat, beffen Vorsitzender der Hunger ist, den lieben Herrjott" ( Herr ot) und Macdonald, wie sie bas Proletariat perfchachern, alles mit paffenden humoristischen Melodien. Und während man fo alles, mes nicht Marte Moskau ist, in ben tiefsten Orkus, wohin die Ber­räter gehören, verfentt, ertönt immer wieder der Ruf: Seid alle einig. Wir würden diefes Mostauer Rasperletheater nicht gloffie­ren, wenn es nicht ein Symptom der Zeit wäre. Denn die Zu hörer und Zuschauer waren sicher zu einem wesentlichen Leil ge­mertschaftlich organisierte Arbeiter, die sich still fchweigend diesen Affentanz bieten ließen. Und das in der Stadt der Intelligenz"! Dieſes Proletarische Theater" der Rünstlerhilfe würde man in jeder Kleinstadt auspfeifen. Wenn dies die ab­fplut feststehende sozialpolitische Entwicklung" der Zukunft sein soll, dann gehen wir wirklich herrlichen Zeiten" entgegen.

Großflugtag in Staaten.

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Am Sonntag flog affes in Staaten draußen auf dem Flugplay: Hüte, Mügen, Flugmaschinen und sogar auch Men chen ohne Ma schinen. Der Bind'ad auf der Fugzeughalle des Deutschen Aero­loyd blähte sich im Sturm zu einer diden Wurft. Aber das genierte die flinten, fleinen Sportflugzeuge nicht. Es schien fast, als ob den

Jugunglüd in England. Ein Schnellzug von Liverpool nach Glas griet in Brand. Bisher find zwölf Beihen geborgen. fom ist entgleift. Dabei wurden mehere Wogen zertrümmert, einer Die Zahl der Berwundeten wird auf vierzig geschäßt.

Schwere Flugzeugtatastrophe bei Danzig . Das Flugzeug, das den Baffagierperfehr zwischen Marienburg und Danzig permittelt, ist Dienstagvormittag verunglückt. Infolge starken Windes mußte der Führer furz vor Danzig eine Not landung pornehmen. Hierbei überschlug sich das Flugzeug und wurde zertrümmert. Der Führer und alle drei Insaisen, zwei Herren und eine Dame, wurden getötet.

Parteinachrichten

Cinfendungen für diese Rubrik sind Berlin B. 68, Lindenstraße 3.

De Seine, die Loire und die Rhpne sind ebenfalls über die Ufer getreten. In Bar- le- Duc sind durch die Ueberschwem­mungen eines fleinen Fluffes mehrere Fabriken unter Waffer gefeht worden, so daß Hunderte von Arbeitern brot­los geworden find. Auch die Keller der Banken stehen unter Waffer, so daß die Kassenschränke geräumt werden mußten.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Dienstag, 4. November, abends 7 Uhr:

Charlottenburg . Einführungsabend in der Schulaula, Pestalozziftr. 40 Gefang. Rezitationen. Bol stänge, Sans- Sachs- Spiele.

Geschäftliche Mitteilungen.

Das Schuh, Safal Behrubt. Münaftraße 25, mit feinen Filialen Cottbufer Damm 13 und Frankfurter quee 54, bringt wiebe um, infolge günftigen Eintaufs, eine Reihe billiger Angebote in guten Schuhen. Wir weisen deshalb auf das heutige Inferat ber Firma hin

Gewerkschaftsbewegung

Reform der Personalordnung der Reichsbahn.

murf der Bersonalordnung der Reichsbahn fert ggestellt werden. Gegen Ende diefer Woche wird poraussichtlich ber vierte Ent­Schon in den bisherigen Entwürfen fand eine Reihe von Forderun fchaften den dritten Entmurf als Ganzes ablehnen mußten, so wird gen der Gemertschaften Berücksichtigung. Allein w'e die Gemert­es fchließlich auch bei der endgültigen Fassung der Bersonalordnung fein. Die Würfel über bas Schiafal der Eisenbahner sind bereits ge­fallen, menn auch der Rampf um die Bersonalordnung por be den Seiten noch mit unverminderter Sähigkeit zu Ende geführt wird.

Der britte Entwurf, dessen Inhalt in her amtlichen Berlaut­barung nur kurz berührt wurde und auf den wir beshalb etwas ge­nauer eingehen mollen, hat, mie der Soz. Breffedienst" erfährt,' ns­gefamt breißig Abschnitte, die, wie z. B. im Versicherungswesen und bei den Wohlfahrtseinrichtungen, zum Teil die früheren Best mmun­gen übernehmen, teilweise aber auch wichtige Wenberungen bringen. In Zukunft gibt es nur noch Reichsbahnbeamte; fie find feine Angestellten und seine Re chsbeamten im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern das Bradutt eines ausgeflügelten Systems. Der Charakter des Berufsbeamtentums ist gewahrt. In der Hauptsache gibt es bei der Reichsbahn fünftig a wei ganz verschiebene Kategorien Don Beamten; die alten und die neuen. Die alten Beamten, d. h. d'e bei der Umstellung mitülbernommenen Beamten, haben im mefentlichen ihre alten Rechte beibehalten. Der neue Beamten­nachwuchs bagegen ist in bezug auf Beamtenrechte wesentlich feledter geftellt. Die Reichsbahnbeamten find republi. tanische Beamte. Sie haben den Eid auf die Berfaffung zu leiften. De Reichsbahn wird verpflichtet, zur Unterbringung der Ber forgungsberechtigten( Militäranmärter) 15 Proz. der ein­zustellenden Beamten aus den Versorgungsberechtigten zu entnehmen. In der Befolbungsfrage ist zunächst noch te i ne Neuregelung vorhanden. Hier sind die Machtbefugnisse des Generaldirettore noo night flar abgegrenzt. Die Organisat onen fordern hier Ein= frantung der Machtfülle des Generaldirektors durch eindeutige Festlegungen in der Personalordnung. Bon dem neuen Plan, bağ Berwaltungsrat und Generaldirektor zusammen die Entscheidung haben sollen, find die Gewerkschaften nicht entzückt. Der Einfluß des Reichsfinanzminister hat fein Einspruchsrecht natürlich nur Reichstages fann nur inbireft und höchstens bei der Aufstellung einer neuen Besoldungsordnung stärker geltend gemacht werden. Der nach oben. Ein Einspruchsrecht gegen eine leberschreitung der unteren Grenze zu schaffen, hat man seinerzeit vergessen. Meu ist. daß für besonders gefährdete Posten 3ulagen gezahlt werden. Das Drängen der Eisenbahnbeamtenschaft auf höhere Cine stufung wird wahrscheinlich nur zu einer Bermehrung der Stufen führen; zwemäßiger wäre es, nicht auf höhere Stufen, sondern auf höhere Bezahlung innerhalb derselben Stufe zu drängen. In der Urlaubsfrage bleibt es wahrscheinlich einst we len beim Urlaub der Reichsbeamten. Die Organifat onen find dagegen, daß Berwaltungsrat und Generaldirektor allein in

für Groß- Berlin der Urlaubsfrage bestimmend sein sollen.

flets an bas Bezirkssekretariat, 2. Bof, 2 Trev. rechts, au richten.

5. Areis Friedrichshain. Arbeiterwohlfahrt und Kinderschus! Ole flir haute abeno angelegte Sigung in der Meuen Stönigstr. 26 finbet nicht statt. 15. Streis. Heute Dienstag abend, 7 Uhr. Kreisvorstandssigung mit den De legierten zum Bezirtstag und den funtion ren bei Schöps, Niederschöneweide , Grlinauer Str. 8, Aufstellung der Randibaten.

Bei der Verfegung in den einstweiligen Ruhestand ( Wartegeld), in den dauern ben Ruhestand, beim Bezug der Ben­fion find für den alten Reichsbahnbeamten die Ansprüche aus seinen bisherigen und noch geltenden Rechten gewahrt. Das ist z. B. der Fall bei Berlegung auf eine Dienststelle von geringerer Bewertung. Oder wenn z. B. die Reichsbahn eines Tages bie Ben fionsfäße her abiegi, dann wird nicht die Benfion der alten