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Die Konservativen melden sich.

Dies alles sei mir untertänig!

Die Deutschtonservativen sind enttäuscht, daß bei der Auf­ftellung der Kandidatenlisten der Deutschnationalen nicht an der Spige einer jeden Kandidatenliste ein echter, alter hart­gefottener Konservativer steht. Grollend erläßt der weitere Borstand der Deutschtonservativen Partei folgende Erklärung: " Der weitere Vorstand der Deutschkonfervativen Partei erfieht aus der Aufstellung der Wahlbewerberlisten der DNBP. zu seinem Bedauern, daß dabei berechtigte fonservative For derungen night in ausreichendem Maße berüd sichtigt worden sind. Jetzt tommt es indeffen allein darauf an, aus den Wahlen des 7. Dezember im Reich und in Preußen eine starte und geschlossene nationale Rechte hervergehen Bartelfreunde auf, die Geschlossenheit zu wahren, jede Bahl müdigkeit zu befämpfen und bei der Wahl ihre vaterlän dische Pflicht zu tun. Um unseren Einfluß für die Zukunft zu ge­währleisten, ist in intensiver Arbeit im Lande alles daranzusetzen, um die fonservativen Auffassungen in der DNVP . und in allen anderen nöllischen Gruppen zu besserer Wirkung zu bringen."

Diese Herren, deren Ansprüche seit der Revolution nicht geringer geworden sind, halten jeden deutschen Wahlkreis für ihre ureigenste Domäne. Sie möchten den Deutschen Reichs tag beherrschen wie seinerzeit den Dreiflaffeníandtag in Preußen. Die Deutschnationale Partei beherrschen sie trotz ihres Grolles ohnehin. Ist doch Herr windler, den sie schon im Dreiflaffenparlament als Wortführer benutten, recht eigentlich ihr Mann.

Arbeiterschaft und Steuerreform.

Herab mit den Steuerabzügen!

Die Reichsregierung hat in diesen Tagen auch Steuer­ermäßigungen versprochen. In Anbetracht dessen ist es be­sonders wichtig, auf die unhaltbar hohe Besteuerung der Ar­beitseinkommen zu verweisen und mit Nachdrud eine Neu­regelung der Lohnsteuerabzüge zu fordern. Im verflossenen Inflationsjahre haben die Lohnempfänger fast die gesamten Einkommensteuern allein aufbringen müssen. Das zeigt folgende Tabelle sehr flar. Bom Gesamtauffommen Der Einkommensteuer entfielen z. B. auf die Lohnsteuer im Jahre 1923:

im Januar: 90,0 Broz. Februar. 94,2 März.. 95,2

April

Mai Juni

78,7

53,6 82.4

im Juli

d

"

92,2 Proz. Auguſt 55,2 September. 82,2 Dttober 84,1 November. 91,4 Desember. 92,2 Im Jahresdurchschnitt sind von den Lohn­empfängern alfo 82,6 Proz aller Einkommensteuern aufge­bracht worden. Infolge der Festigung der Währung ging in den ersten Monaten des Jahres 1924 der Anteil der Lohn empfänger etwas zurüd. Jm Januar betrug er 45,3 Broz, im Februar 49,0 Proz. und im März 44,4 Proz. Seitdem ist er aber wieder erheblich gestiegen. Er betrug z. B. * im April 1924. 52.8 Prog. im Juli 1924 56,1 Proz Auguft 1924 61,2 Septbr. 67,0 3

Mai

Juni

54,2 63,8

Der Reallohn der Arbeiter und Angestellten ist im Baufe dieser letzten sechs Monate gesunten, gleichwohl ist ihre steuerliche Belastung im Verhältnis zu den übrigen Steuerzahlern unausgelegt gestiegen.

Die Sozialdemokratische Bartei forbert, daß die Lohnsteuer sofort entscheibenb herab gesezt und dafür bas hohe Privateintommen fchärfer besteuert wird. Das Arbeitseintommen ist, namentlich in tinderreichen Familien, ohnehin durch die rohe Form der Umsatzsteuer und die unterschiedslos er­hobenen Mietzinssteuern viel zu start belastet.

fchloffen. Die Direktoren der Drientalischen Abteilungen geben als Grund den Beamtenmangel" an, weshalb eben von 3-9 Uhr feine Aufsichtsperson zur Verfügung stände. Hoffentlich läßt sich doch bald die Benuzung auch von 3-9 Uhr ermöglichen. Für die Benutzung der Handschriften( mit Ausnahme der orientalischen) bient wie bisher der vierte Lesesaal, der Handschriftenlese Wohltuend berührt es, daß Blafate in der Leihstelle, im Orien­talischen Lesesaal usw. das Publikum darauf hinweisen, daß Wünsche und Anregungen gern entgegengenommen werden.

E. P.

Der Reichspräsident zum Tode Thomas. Der Reichspräsident hat an die Schwester von Hans Thoma folgendes Beileidstelegramm gerichtet: Ihnen, der Schwester und Pflegerin Hans Thomas, fpreche ich beim Hinscheiden des Meisters meine aufrichtige Anteilnahme Mein babisches Heimatland verliert mit Hans Thoma ben Meister, der sein innerstes Wesen erfaßt und dargestellt hat, ganz Deutschland einen der größten und würdigsten Verkünder unseres Boltstums, die Kulturwelt einen der Ersten im Reiche der bildenden Kunst"

aus.

Reich, Länder und Auslandsanleihen.

Ausarbeitung von Richtlinien.

fo Jaurès ins Pantheon.

Das Programm der Feier.

In der Besprechung der Finanzminister der Länder, die gestern Paris , 7. November. ( Eigener Drahtbericht.) Für die feler. im Reichsfinanzministerium stattfand, wurde nach eingehenden Be- liche Ueberführung der sterblichen Leberreste Jaurès in das Pan­ratungen ein Ausschuß zur Ausarbeitung von Richttheon ist nunmehr folgendes offizielle Programm festgesezt worden: tinien für die Aufnahme von auswärtigen Anleihen durch Länder Die Hebung des Sarges auf dem Friedhof in Albi findet am und Gemeinden gewählt. Der Ausschuß setzt sich zusammen aus 21. November in Anwesenheit des Unterrichtsministers und des Ar­Vertretern des Reiches, der Reichsbant von Preußen, Bayern , beitsministers sowie von Delegierten von Kammer und Senat, des Sachsen , Bürttemberg, Homburg . und Bremen . Die Beratungen Generalrats und der städtischen Behörden statt. Die Ueberführung über die geplanten Steuermilderungen werden heute vor- zum Bahnhof erfolgt in einem offenen, rot ausgeschlagenen Wagen mittag fortgesezt werden. Der Garg selbst wird mit der franzöfifchen Fahne bedeckt sein. Auf der Fahrt nach Paris wird der Sarg von den Delegationen der Re­gierung, des Parlaments und der sonstigen öffentlichen Sörper. schaften begleitet werden. In Paris selbst wird er zunächst in feierlichem Zuge nach der Deputiertentammer gebracht werden, wo er pom Morgen des 22. bis zum nächsten Tage in der äußeren Borhalle aufgebahrt werden wird. Die Ueberführung ins Bantheon erfolgt am Nachmittag des 23. November. Der Trauerzug nimmt seinen Weg über die großen Boulevards und die Rue Montmartre, wo das Restaurant liegt, in dem Jaurès die Kugel des Mörders getroffen hat und wo eine kurze Gedächt nisfeier stattfinden soll. Die Trauerrede bei der Beisetzung im Pantheon wird Ministerpräsident Herriot halten.

Ein Jahr Festung für Apelt.

Leipzig , 7. November. ( Eigener Drahtberucht.) Das Urteil gegen pelt im Reichsgerichtsprozeß gegen die Rote Fahne" lautet auf ein Jahr Festung und 100 m Geldstrafe wegen Borbereitung zum Hochverrat. Sechs Boden gelten als durch die Untersuchungsheft verbüßt. In den übrigen Bunkten der Anflage erfolgte Freispruch.

Am Freitagnachmittag ist das Urteil des Staatsgerichtshofes gegen die beiden Kommunisten Dudding und ermberg aus hamm verkündet worden. Beide Angeklagten wurden wegen Bor bereitungen zum Hochperrat in Verbindung mit Bergehen gegen das Republikschußgefeß zu je zwei Jahren Gefängnis und je 200 mart Geldstrafe verurteilt. 10 b3to. 8 Monate werden durch die Untersuchungshaft als verbüßt angerechnet; die Kesten des Verfahrens wurden den Angeklagten zu gleichen Zeilen auf­erlegt. Aus der Begründung des Urteils ist zu entnehmen, daß der Staatsgerichtshof im Gegensatz zum Reichsanvalt nicht zu der leberzeugung gelangte, daß der Angeklagte Heimberg Radyridten Iciter der Unterabteilung Hamm der RPD. gewefen ist. Ais straf­mildernd wurde den beiden Angeklagten ihre Jugend und die durch aus ehrenhafte Cesinnung zugute gehalten; als ttaferschwerend aferdings ihre wichtige Funktionärstellung.

Prozeß Hermann.

Der Aufmarsch der Zeugen.

M

Teuerungsdebatte in Paris .

Baris, 7. November.( WTB.) Rammer. In der heutigen Nachmittagsfizung standen die Interpellationen über die Lebens­teuerung und die damit im Zusammenhang stehende Frage der Wohnungsnot und der Preistreiberei zur Debatte. Als erster Interpellant fritisierte der Abgeordnete. Brunst, Deputierter Don Baris, die Politif der Regierung Poincaré , bie er für die augenblickliche Lebensteuerung verantwortlich machte. Das Steuerfnftem, das der Nationale Block geschaffen habe, belafte die lebensnotwendigen Artifel, modurch die unerträgliche Preiserhöhung herbeigeführt worden sei. Sie zu bekämpfen, feien energische reDD tutionäre Maßnahmen notwendig, Das einzige Mittel, das vielleicht wirksam sein tönne, sei die Abgabe vom Bermögen, um den notwendigen Ausgleich zu schaffen. Der fozialistische Ab­geordnete Constant behandelte die gleiche Frage und empfahl ähnliche Maßnahmen wie sein Borrebner. Der rechtsstehende Ab­geordnete Lemire fiellte alsdann an den Ministerpräsidenten die Frage, warum die Regierung eine neue Anleihe auflege.

Ministerpräsident Herriot erwiderte, die von der jezigen Regierung geplante Anleihe dürfe in feiner Weise mit den voran­gegangenen Anleihen verglichen werden. Nach seiner Ansicht dürfe man dem Lande nichts verheimlichen, man müsse es vielmehr in weitestgehendem Maße über die Finanzlage auftlären, um so mehr, als das einzige Mittel, das zur wirksamen Bekämpfung der Lebensteuerung führen könne, die Sanierung der finanziellen Lage durch einen rücksichtslosen Ausgleich des Budgets sei, den man dem Lande zwar oft versprochen, aber niemals durchgeführt habe. ( Die Rechte proteftierle bei diesen Borben, und zwar jo lärmend, baß ber Ministerpräsident sich minutenlang tein Gehör verschaffen tonnte.

Weimar , 7. November. ( Eigener Drahtbericht.) In der Frei­tagiigung des Brozesses gegen den früheven thüringischen Damen­minister Genossen Hermann murde die Bernehmung der Beugen fortgelegt. Staatsbankdirektor Grempel bestritt die Behaup tung, daß er das Vorhandensein des Kontos Landespolizei- Anschaf. fung verschwiegen hebe. Er habe damals allerdings ausweichend geantworbt, da er zum erstenmal mit der Kriminalpolizei in Be rührung gefommen fei. Polizeileutnant Bathfe bestätigte die ordnungsmäßig, erfolgte Anweifung und Durchführung der an­geordneten Waffenbeschlagnahme in Bella- Mehlis; es fei seinerzeit cine Ministerialverfügung ergangen, die Baffen aus der Benölfe tung herauszuziehen. In Zella- Mehlis hatte das Kommando ber Landespolizei tamals wiederholt Waffen beschlagnahmt 2uch feien Waffen nach Weimar gekommen, deren Verladung am hellen Tage erfolgte. Allerdings feien in den Rreifen der Industriell Ien Bedenken aufgetaucht wegen der Ueberführung ber Waffen Ministerpräsident Herriot fuhr dann fort: Er spreche im nach Weimar . In der Zeit des Ausnahmezustandes hätten Interesse des Landes, sie sich daher an das Reichswehrfommando nach Stuttgart gewandt Seine Regierung werde nichts preisgeben. und von diesem erreicht, daß die beschlagnahmten Baffen noch Sie hätte nur zum Ziel, das Land vor finanzieller Anar Ohrbruf famen. Die Rüdgabe dieser Waffen fei nach Aufchte und deren Felgen zu bewahren. Seve Reierung werde auch hebung des gerungszustantes im März 1924 erfolgt. Der testrebt sein, die Bälle auf die notwendigen Bedarfsartikel zu ver. Reuge Batholmes aus Zella- Mehlis befundete, ooh nur ringern, aber we tönne man von ihr verlangen, daß fie in einigen auffäufe feien fo vor sich gegangen, daß an ihrer Rechtmäßigkeit( Der Ministerpräsident wird wiederum von der Rechten für mich fertige Waffen aufgetauft worden' eien. Die Betjen Wochen die Witfurgen einer vierjährigen fch.chten poltr teftige. fein 3weifel auftauchen tombe. Diese Auffailung bestätigte auch ber Seuge pox Nerdheim aus Bella- Mehlis. Müller- Brandenburg habe damals den Wunsch geäußert, möglichst olei Waffen zu be tommen. Vorarbeiter Schleich er fagte aus, baß er in meineen einmal einer Konferenz beigewohnt habe, bei der über Bildung von Silfspolizei verhandelt worden fei. In dieser Hilfspolizei fellten auch die burgerligen Kreise vertreten sein. Er habe die Auffassung gehabt, baß Müller Brandenburg über alles unterrichtet war. Ein fleiner 3mischenfall entstand, als der Ober. ficatsanwalt den Antrag stellte, einen Industriellen über feine Auffassung betr. die Waffenauffäufe der Regierung zu vernehmen. Die Verteidigung widersprach diefem Antrag, einen politischen Gegner des Angeklagten als Gutachter zu hören; ebenso tömde fie bie Bernehmung eines Arbeiters aus der Waffenindustrie be­antrogen. Der Vorsitzende ftellie fich auf den Standpunti der Berle bigung.

In der Nachmittagsfihung bestätigte eine Nethe peiterer Beugen, daß tie Auftragserteilung zum Waff nauftauf om Chef der Landespolizei Müller- Brandenburg ge­geben worden sei. Wegen der Ertranfung des Jeunen Korf, auf deffen Bernehmung der Oberstaatsanwalt nicht verzichten will. wird am Sonnabendvorm tag nur eine turze Sigung stattfinden. Dern wird Bertanung auf Mittwoch befchloffen werden. Nachmittags mar ber frühere fächsische Innenminister Genoffe Liebmann cr Schienen, um sich zu den Waffenauffäufen für Sachfen au äußern. Da aber die Genehmigung der fächsischen teaterung zur Aussage fchlte und diese nur durch einen Stabinettsbeschluß er­teilt werden kann, fonnte der Zeuge nicht vernommen werden.

Der Zwischenfall von Ingolstadt . Die Haltung der franzöfifchen Regierung.

Bühnenverein und Theaternot. Die Organisation der Bühnen- Paris , 7. November. ( Eigener Drahtbericht.) Die offiziöse Havas leiter hat in Berlin eine außerordentliche Generalversammlung abge- Agentur veröffentlicht eine offensichtlich aus den Kreisen der Allierten halten, in der über den Abbau der Eintrittspreise und der Star Militärtontrollkommission in Berlin stammende Mitteilung über den garen verhandelt wurde. Sie fand unter Ausschluß der Deffent 3wischenfall Don Ingolstadt. Sie bemüht sich, durch eine ruhige fichkeit statt. Infolgedessen bringen die Beitungen DON objettive Darstellung der bedauerlichen Borgänge, der agitatorischen Teilnehmern mehr oder weniger ausführliche Berichte.( Nach Aufbauschung, die diese durch die reaktionäre Presse in Frankreich dem schlechten Borbild geheimer Kommi fionsberichte aus den Bar erfahren haben, das Wasser abzugraben. Es wird barin ausdrücklich lamenten.) Wir machen dergleichen nicht mit hat der Bühnen- anerkannt, daß es sich um eine von unperantwortlichen verein Interesse daran, daß die Deffentlichkeit von seinen Beschlüssen Clementen veranstaltete Rundgebung gehandelt habe und den zu und ohne Deffentlichkeit wird er sie nicht gut vermirt- ständigen deutschen ellen nicht der geringste Borwurf gemacht lichen fönnen so mag er fie mitteilen. werden könne. Man habe den Eindrud, daß die deutsche Regierung, die kein Intereffe daran habe, die öffentliche Meinung aufzuputschen, von dem Zwischenfall nicht minder peinlich berührt sei als bie berische Regierung, die fofort alle Maßnahmen angeordnet habe, um die Uebeltäter zur Berantwortung zu ziehen. Der Zwischenfall fei um so bedauerlicher, als er der erste set, der sich seit der Wiederaufnahme der Militärtontrolle ereignet habe, die bisher fast ohne Schwierigkeiten babe durchgeführt werden fönnen,

erfährt

Spielplanänderung. In der Boltsbühne lommt Sonnabend ftatt Don Carlos das indische Märchen Vasantasena" zur Aufführung. Be ginn 8 Uhr. Märchenaufführungen. ilifit, der Simmelineiber, ein Spiel von Mar Gungnidel, gelangt im Rahmen der im neuen beater am 300 stattfindenden Märchenbiele Sonnabend nadm. 3%, lbr aur Erstaufführung. Im Central heater wirb Sonnabend nachmittag Herrmann, aufgeführt.

31, Ubr Der geittefelte Kater, Dichtung and Muft von Alfred

Arnold Ried ist in eipzig, wo er sich auf einem Gaffipiel befand, einem Schlaganiall im Alter von 48 Zabren erlegen. In Lustspielen und Operetten bat er in Berlin die artige Stunst, die Leute zum Zachen zu bringen, wader ausgeübt.

Das Marmorhaus gefchloffen! Die Eigentümer des Marmorhauses haben in Ausiübrung des vom Kammergericht gefäüten Urteils bom Marmorbaus Befis ergriffen und lofort die Phoebus- film... in die ihr vertraglich zustehenden Rechte eingelegt. Die Phoebus Im A... hat nach llebeinahme das Theater geschlossen und wird es demnächst als Urauffüh­

rungstheater wieder eröffnen.

Eine neue Oper Stegfried Wagners. Siegfried Wagner arbeitet gegen. wärtig an einer Sinfonie und an einer Dper Bahnopfer", die in Spanien im Weftgotenreich spielt.

Der Naturfor cher von Watteville, der in Uganda am Ufer des Kongo nach einem weißen Nashorn für das Beiner Museum forfchte, wurde von einem Löwen angegriffen, furchtbar zugerichtet und getötet.

Diese Feststellung der dafür zuständigen Stellen ist insofern erfreulich, als sie den von der nationalistischen Hehpresse in Frankreich fyftematisch verbreiteten Lügen von der paffiven Resistenz der zuständigen deutschen Behörden und den Widerständen aller Art, auf die die Kontrolltätigkeit der alliierten Offiziere gestoßen fei, ein Ende macht. Das offiziöfe Kommuniqué warnt ausdrücklich vor der Berbreitung solcher Nachrichten und fordert die Presse auf, den offiziellen Bericht der Rommiffion über das Ergebnis ihrer Tätigkeit abzuwarten, bevor sie durch übereilte und der tats fächlichen Begründung entbehrende Urteile die öffentliche Meinung beunruhige.

Die bayerische Regierung bedauert. München , 7. November. ( Eigener Drahtbericht.) Wegen des bedauerlichen Borfalls in Ingolstadt hat der bayerische Minister­präsident held der verbandsstaatlichen Diftriftskommission München gegenüber schriftlich das Bedauern der bayerischen Staats. regierung ausgesprochen.

unterbroch a n.) Der Bärm werde ihm nicht aus der Ruhe brin

gen und ihn nicht verhindern, feine Meinung offen zum Ausbruc ou bringen. Das letzte Budget habe ein

Defizit von 4 Milliarden zurüdgelassen, die gededt merden müßten. Seine Bolitit bestehe barin, dos Gelb zum Ausgleich von denen zu verlangen, die es be­fizen.( Lebhafter Beifall links.)

Der Soz'alist Faure ergreift darauf das Wort zur Interpellation über die Lebensteuerung, wirb aber von dem rechtsstehenden Ab­geordneten De Mire unterbrochen, der erklärt, er wolle im Namen seiner Partei dem Ministerpräsidenten antworten. Der Kammer­präftent Painlevé erflärt dies für nicht angängig. Der Abgeordnete e Mire versucht trotzdem zu sprechen, was die Kommunisten zu lärmendem Brotest veranlaßt. Der Kammerpräsident ruft dem Ab. geordneten Le Mire zu, er habe schon zu Beginn der Eigung darauf aufmerksam gemacht, daß er Achtung vor der Geschäftsordnung pet­large. Er habe schon einmal, ohne ermächtigt zu sein, das Wort ergriffen. Der Abgeordnete versucht feine Handlung zu rettfertigen er erklärt, in seiner Fraftion sei man fogar dafür eingetreten, daß n an die jetzt von der Regierung Herriol aufgelegte Anleihe unter. stuk en müsse und zwar im Interesse des ganzen Landes. Sogor der Führer des nationalen Blocks Miller and habe zur Zeichnung aufg fordert.

Der Abgeordnete e Mire, Don dem Kammerpräsidenten auf­gefordert, die Diskussion riot weiter fortzuführen, fügt sih, worauf ber 3wischenfall als erledigt betrachtet wird. Die Kammer unter­bricht ihre Sigung.

Nach der Wiederaufr ahme feßt der Abg. Faure ( Sog.) die Be grücibung feiner Interpellation über die Lebensteuerung fort. Auf seine Forderung der Erhöhung der Einkommensteuer erflärte der Ministerpräsident, ehe man an eine Erhöhung denke, müsse erst der Eingang der jegt best henden Steuern verbessert wer­den, weil sonst die pünktlichen Steuerzahler benachteiligt würden. Abg. Faure erflärt zum Schluß, der Sieg vom 11. Mai werde nur ein pofitives Ergebnis zeitigen, wenn man die Boitit zur Geitung bringe, die man den Wählern versprochen habe. Der rechtsstehende Abgeortrete Bonnefous bringt eine Interpellation ein, in welcher Auskunft von der Regierung hinsichtlich der Schaffung einer Kapitalrenten steuer gefordert wird Herriot verlangt hie Bertagung biefer Interpellation und felt bie Ber­trauensfrage. mit 333 gegen 117 Stimmen wird seinem An­trage gemäß beschlossen.

Nathusius in Lille .

Paris , 7, November.( Eigener Drahtbericht.) In der An. gelegenheit Nathufius ist bisher feine neue Entscheidung erfolgt. Er befindet sich im Militärgefängnis von Lille und wird hort ent gegen den von den Deutsch nationalen verbreiteten alfch­meldungen durchaus forrett behandelt. Er soll nach einer mitteilung der hiesigen Blätter sich felbft lehr befriedigt tilte über geäußert haben. Der von dem deutschen Botschafter nach Lille entsandte Botschaftsrat hat sofort von der französischen Regierung die Erlaubnis erhalten, sich mit dem General und den zuständigen Gerichtsbehörden direkt in Berbindung zu sehen und den Berhafteten bei der juristischen Borbereitung der Revisionsverhandlung zu unter. stüßen. Die Atten sind ihm von dem zuständigen Kriegsgericht zur Einsicht ausgehändigt worden. Wenn auch die Regierung außer stande ist, zugunsten des Generals in das schwebende Gerichts­verfahren einzugreifen, so hefft man andererseits in den ihr nahe­stehenden Kreisen, daß der Zwischenfall in Kürze eine befrie bigende Beilegung finden wird.

Jn Südflawlen hat sich die Regierung Dawibomitsch, bie fich auf Serbisch- Oppofitionelle und auf die Minderheitsnationen stüßte, nicht lange gehaltet. Paschitsch ist wieder am Ruder.