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ind Farbenlied der schwarzweißroten taifer. lichen Kriegsflotte gewesen ist, darüber macht man sich vohl in der Luisenstädtischen Oberrealschule teine Gedanken. Die Anstalt wird zurzeit von armähernd 900 Schülern besucht, deren Eltern zum großen Teil. die Schule liegt im Often der Stadt er werftätigen und republikanisch denkenden Bevölkerung ngehören. Daher war denn auch die Beteiligung an dem Gesang ine erfreulich dünne. Was aber sagt der Minister zu diesem Mißbrauch?

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Ein neuer Prozeß zum§ 218. Wieder schwere Zuchthaus- und Gefängnisstrafen. Die Empörung über die Härte des§ 218 bes StGB. ist im Bolt allgemein. Dennoch reiht sich Prozeß an Brozeß und der be. auernswerten Opfer, die nach den ausgestandenen förperlichen und celischen Qualen auch noch zu Gefängnis verurteilt werden, werden mamer mehr. Mit einem Seitenstück zu dem Heifer- Prozeß be. chäftigte sich gestern das Große Schöffengericht Neukölln unter Borsitz von Landgerichtsdirektor Löning.

Die Hauptangetlagte mar die frühere Hebamme und jetzige Bortierfrau Martha Schmidt. Im November 1922 war im Städtischen Krankenhaus in der Gitsdiner Straße eine Frau unter eltsamen Umständen verstorben, die auf einen verbotenen Eingriff schließen ließen. Die Ermittlungen ergaben, daß die Berstorbene bei Frau Schmidt in Behandlung" gewesen war. Bi ener Hausfuchung fand man bei Frau Schmidt ine umfangreiche forrespondenz und ein forgfältig geführtes Tagebuch mit den genauen Adressen von über 200 Frauen und Madchen  . Eine Gruppe diefer Frauen war mitangeflagt. Frau Schmidt legte ein umfassendes Geständnis ab. Ihre Tätigkeit war

Weitere Beschränkung der Hundesperre.

Nachdem seit dem 5. September ein neuer Tollwutfall nicht festgestellt worden und die Schußfrift bezüglich des am 5. Auguft in der Prinzenstraße vorgekommenen Seuchenfall inzwischen ver­strichen ist, hat der Polizeipräsident die zur Bekämpfung der Toll­wut ergangenen Maßnahmen für ein weiteres Gebiet der Stadt­gemeinde Berlin   aufgehoben. Der noch verbleibende Sperrbezirk ist wie folgt abgegrenzt:

Im Westen durch die Havel  , im Süden durch die Bahn

vatiffimum über Segualpathologie. Als Kuriofum fei erwähnt, daß sich die Angeklagte ein besonderes Bergnügen daraus machte, fich Dom Zahnarzt völlig gesunde Zähne anbohren zu laffen. Dabei besaß sie von Jugend auf eine große Intelligenz und zeigte auch vor Gericht eine große Schlagfertigkeit und Logik. In Frage standen mehrere Fälle von Betrug und schwerer Ur tundenfälschung. Gemeinsam mit einer bereits abgeurteilten Freundin hatten sie es in raffinierter Weise verstanden, einen Mün­ chener   Kaufmann fast um sein ganzes Vermögen zu bringen. Weiter hatte sie als Frau Rechtsanwalt Behrens einen Antiquitätenhändler um Gold und Silberwaren beschwindelt und den Erlös in Spiel strecken Spandauer   Bororibahn, Auswandererbahnhof Fürstenbrunn, flubs verspielt. Bom Schöffengericht Schöneberg war Cora Cohn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Im Gegensatz zu Jungfernheide, Butligstraße, Lehrter Bahnhof  , Stadtbahn Lehrter dem Gutachten von Dr. Hirsch erklärten der Leiter der Irrenan- Bahnhof bis Rummelsburg  , im Often durch die Bahnstrecken ftalt Herzberge, Sanitätsrat Dr. Klippstein, und Medizinalrat( Briezener Bahn) Stralau- Rummelsburg, Neu- Lichtenberg, Lichten­Dr. Thiele, teine genügenden Grundlagen für den§ 51 zu berg- Friedrichsfelde  , Zentralfriedhof, Magerviehhof, Marzahn   bis haben. Die Angeflagte fei, wenn auch vermindert, verantwortlich, haben. Die Angeklagte fei, wenn auch vermindert, verantwortlich, zur Weichbildgrenze, im Norden durch die Weichbildgrenze. Alle da sie die von ihr seit Jahren begangenen Hochstapeleien mit außer außerhalb des vorbezeichneten Sperrbezirkes liegenden Teile Berlins   find nunmehr frei von der sogenannten Hunde ordentlicher Raffiniertheit und großer Blanmäßigkeit durchgeführt iperre. Doch sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß die habe. Das Gericht verneinte ebenfalls die Anwendung des§ 51, Hunde in dem sperrfreien Gebiet der Stadt mit einem beiß­ermäßigte aber das erste Urteil auf vier Monate Gefängnis. ficheren Maultorb und, wenn sie frei umherlaufen, mit einem Halsband versehen sein müssen, bas die genaue Adresse des Eigentümers oder eine gültige Steuermarte trägt.

Proletarische Feierstunde

am Sonntag, den 9. November, vormiffags 11 Uhr, im Großen forb- und Leinenzwang für die aus dem Sperrbezirt fommenden Schauspie haus, Karlstraße:

Die Revolution

Trommeln/ Paufen Hörner/ Orgel/ Männerchöre/ Sprechchore. Reqniem von Toller. Hinan vorwärls- hinan! von Goethe. Ansprache: Genosse Artur Crifpien. Mitwirkende: Ebert( Mitgl. des Staats heaters), Solofprecher; Watter Drwerffi( Orgel); Männerchor Namenlos"( Mitgl. d. MSB.) unter Leifung des Chorm. Thilo; der Sprechchor für " Proletarife Feierstunden" unter Leliung von Albert Florath  . Einzelfarte 1 Goldmart.

Frau.ntreisen so bekannt, daß nicht nur aus Berlin  , sondern aus dem ganzen Reiche ihre Hilfe in Anspruch genommen wurde. Die Frauen und Mädchen, die allen Ständen ingehörten, hätten sie unter Tränen um Hilfe cebeten. Die Ver eidigung hielt einen Beweis für eine fahrlässige Tötung nicht für nbracht und das Gericht sprach auch Frau Schmidt in diesem Buntt ser Anklage frei, dagegen wurde sie wegen gewerbsmäßi- nachm. 3 Uhr im Theater des Westens: Wo33ed", ein Fragment ter Abtreibung in zwei Fällen und des Verfuchs in sieben Fällen zu einer Gesamtstrafe Don zwei Jahren Zuch te jaus unter Anrechnung von zehn Monaten Untersuchungshaft perurteilt. Die mitangeklagten Frauen erhielten Gefängnisstrafen on zwei Wochen bis sechs Monaten mit dreijähriger Bewährungsfrist.

Die Reinigungsarbeiten am Schiller Denkmal.

Die Baudeputation Mitte teilt zu den Meldungen über die Arbeiten am Schiller- Denkmal folgendes mit: Es handelt sich ledig­ich um Reinigungs- und Instandsehungsarbeiten, beren Ausmaß durch den Umfang der Berwitterungs- und Zer­törungserscheinungen bestimmt ist, und die den 3wed haben, die wertvolle Jugendarbeit von Begas   der Stadt zu erhalten. Da feit ehn Jahren aus Mangel an Mitteln nichts für die Erhaltung ge. an werden fonnte, war die Oberfläche des Dentmals so start erwittert, verschmußt und von vielen Riffen durchsetzt, daß siefer Busband faum als erwünschte Batinierung angesehen werden fonnte. Auch der preußische Kunstkonservator, dem die Arbeiten sorgeführt wurden, hat die Notwendigkeit zur Beseitigung der Schmußfrufte anerkannt, damit der Boden für eine neue gute Ba­inierung geschaffen werden konnte. Jezt kommt es darauf an, die Risse zu dichten, die damit verbundene Nacharbeit vor zunehmen und die verwitterte Oberflächenschicht zu entfernen, damit ber glatte, widerstandsfähige Warmor wieder zutage tritt. Dann Nt die Sicherheit gegeben, daß des Denkmal bei forgfältiger Pflege mb fachgemäßer jährlicher Reinigung durch Abwaschen mit un chädlichen Flüssigkeiten in seinem Marmorcharakter erhalten werden Bann. Die Arbeiten werden von Fachleuten einer Firma aus jeführt, die wiederholt von Begas   für feine Arbeiten herangezogen Durbe und stehen unter der fünftlerischen Leitung eines bewährten jelbständigen Bildhauers. Dabei fann von einer Gefährdung der Dberflächenbehandlung, soweit diese überhaupt noch bei der ein­petretenen Berwitterung erfennbar war, oder gar von einer Ber­chiebung der Details gar nicht die Rede sein. Gerade bei der Be handlung der Details wird mit ganz besonderer Sorgfalt vorge gangen und das noch vorhandene Modell zu Rate gezogen.

Ein polizeiliches Verhör, wie es nicht sein soll. Mit schweren Verfehlungen der Polizeiassistenten gippold und Tempelhagen aus Diebersdorf im Kreife Teltow   hatte fich das große Schöffengericht in Lichter felde zu beschäftigen. Von der Antlage wurde den Angeklagten orgeworfen, in Ausübung ihres Amtes den Arbeiter Herzberg burch Schläge zur Aufklärung eines ihm vorgeworfenen Diebstahls veranlaßt zu haben. Gegen Herzberg war der Wer bacht aufgekommen, daß er einen Diebstahl begangen habe. Die Beamten begaben sich zu ihm. Infolge seines Leugnens wurde Herzberg gefesselt und mit dem Stiel einer Mist forte fower mishandelt. Der Antlagevertreter faßte den Fall so schwer auf, daß er gegen die Angeklagten eine Strafe hon einem Jahr fünf Monaten refp. einem Jahr awei Monaten 8uchthaus beantragte. Entgegen diefem Antrage fam das Schöffengericht zu der Ansicht, daß nur schwere Körperverlegung vorliege. Das Gericht berurteilte beshalb Lippold zu einer Geldstrafe von 500 m. und Tempelhagen zu einer Beldstrafe von 250 W. Weiter wurben die beiden Angeflagten zur Zahlung einer anfehnlichen Gelbbuße an den Arbeiter Herzberg berurteilt. Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich Berufung einlegen.

Degeneriert aber verantwortlich!

von Georg Büchner  . Eintritt 0,90 Gm. Rarten für alle Veranstaltungen zu haben im Bureau des Bezirksbildungsausfuffes,

Lindenste 3,2 Sof II, Rimmer 8, Buchhandlung Vorwärts zindenitr. 2. Bigarren gefchäft Horsch, Engelufer 24/25, bet fämtlichen Spebiteuren sowie allen Obleuten

der Kreisbildungsausschüsse.

Die schlechte Krankenhauskost.

Was das Hauptgesundheitsamt dazu fagt.

Zu der im Bornarts" Nr. 473 veröffentlichten Ent. fchließung der Vereinigung sozialdemokratischer Aerzte" teilt das Nachrichtenamt des Magistrats uns folgende Erwiderung des Hauptgefundheitsamts mit:

Die Bereinigung sozialdemokratischer Aerzte stellte feft, daß der Aufwand für die Beköstigung der Kranten in ben Krankenhäusern gänzlich unzureichend sei. Würden doch nur 1,10 m. je Tag für die Berpflegung eines Kranten aufgewandt. Richtig ist, daß 1,10 m. ( für Tuberkulose find es 1.30 M.) gegenüber einem Friedenssatz von 1,30 bis 1,40 m. zur Verfügung stehen. Es muß aber beachtet wer den, daß diese Rosten nur für die Beschaffung der Rohstoffe für die Berpflegung verwendet werden. Der Verbrauch an Heizmaterialien und Wasser, die Personallöhne und dergl. mehr sind dabei nicht mit gerechnet. Ferner ist zu beachten, daß die Nahrungsmittel in sehr großem Maßstabe eingekauft und zum Teil in eigener Regie her gestellt werden, also erheblich billiger sind als im Privathaushalt. Es kann deswegen nicht gefagt werden, daß der Aufwand für die Berpflegung in den städtischen Krenkenhäusern unzulänglich fei Selbstverständlich ist die Krankenhausfost verbesserungsfähig, und eine Verbesserung wird auch ständig angestrebt und durchgeführt wer ben, foweit es die Mittel der Stadt erlauben. Bielleicht werden in furzer Zeit schon die oben erwähnten Friedensfäße erreicht oder gar überschritten werden."

Die Verkehrswacht.

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Eine deutsche Berkehrswacht ist als eingetragener Berein mit bem Siz in Berlin   begründet worden. Die Organisation foll die an vielen Orten bestehenden Autowachten und dergleichen zu­fammenschließen. Die neue Organisation soll, so wird uns mit geteilt, feine erschwerende Ueberorganisation sein, sondern sie soll nach Möglichkeit zentral den Berkehr zwischen örtlichen Autowachten und Spitzenverbänden vermitteln. Eine der vornehmsten Auf­gaben der DWW. soll es sein, an den Orten, an denen eine Ber­fehrswacht bzw. Automacht nicht besteht, eine solche örtliche Ber­fehrswacht ins Leben zu rufen. Es sei zu hoffen, daß die Ein­mütigkeit, die die deutschen   Verkehrsorganisationen durch Gründung der Deutschen Verkehrswacht" gezeigt haben, Erfolge zeitigt, die den deutschen   Berkehr in jeder Beziehung fördern werden. 3ur Gründungsversammlung waren erschienen: Allgemeiner Deutscher Automobilklub. Deutscher   Verkehrsbund, Reichsabteilung der Kraft fahrer, Deutscher Automobilhändlerverband, Mitteleuropäischer Motor wagenverein, Kraftfahrervereinigung Deutscher   Aerzte, Dresden  , Deutscher Touringflub, München  , Automobilklub von Deutschland  , Deutsche Autoliga, Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie, Zentralverband für das Kraftdroschtengewerbe Deutschlands  , Ber. einigung Deutscher Kraftfahrschulen, Bund Deutscher Rabfahrer, Arbeiterradfahrerbund Solidarität", Offenbach   a. M., Deutscher  Berkehrsbund- Reichsabteilung der Straßen und Kleinbahner, Deut. icher Verkehrsbund- Reichsabteilung für Transport und Spedition, Kraftverkehr Deutschland G. m. b. H., Dresden  . Zum 1. Bor Bum 1. Bor fizenden wurde der Leiter der Berliner   Omnibus- Aftiengesellschaft, Generaldirektor Kaufmann, gewählt, die beiden geschäfts führenden Vorstandsmitglieder find Brudmayer vom ADAC.  , Reis vom Deutschen   Berkehrsbund, Reichsabteilung Kraftfahrer.

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Ich gebe nach allebem mein Gutachten ab, daß die Angeklagte als geiftestrant im Sinne des§ 51 zu beezichnen ist." Mit diesen Worten teendet Gefängnisarzt Dr. Hirsch sein umfangreiches Republit oder Monarchie? Das Reichsbanner veranstaltet in Gutachten vor der Berufungsstrafkammer des Landgerichts II, por Berlin   am Montag, den 10. November, abends 8 Uhr, im Saalbau der sich die Privatfekretärin Cora Cohn verantworten mußte. Friedrichshain   eine Rundgebung mit dem Thema: Repu. Die Angeklagte stammt aus einer angesehenen Hamburger Familie, blit oder Monarchie", bei der führende Parlamentarier der deren Mitglieder aber fast fämtlich in geistiger Umnach. republikanischen Parteien das Wort ergreifen werden.. Das Reichs tung gestorben find. Was der Sachverständige über die abnorme banner will durch diese erste Veranstaltung in überparteilicher Weise Beranlagung der Angeklagten erzählte, war ein förmliches Bribie Wahlarbeit der republikanischen Barteien ergänzen.

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Die drei Schönheitsfehler

1. Der Zahnstein

ist ein Absatz des Speichels ähnlich wie der Kesselstein des Wassers. Er hat eine graugrüne, braune bis schwarze Färbung und ist zunächst ein Schönheitsfehler, der den Zähnen ein

häßliches, ungepflegtes Aussehen gibt und einen üblen fauligen Geruch aus dem Munde verursacht. Er ist aber auch ein höchst gefährlicher Feind des Gebisses, weil er Zahnfleisch- und Kieferschwund sowie Zahnfleischentzün­dungen und Eiterungen verursacht. Er ist äußerst fest­sitzend und hart; oft umkleidet er in harter Kruste den ganzen Zahnhals, entblößt die Wurzel und verursacht ein

Lockerwerden der Zähne.

2. Mißfarbener Zahnbelag hervorgerufen durch starkes Rauchen von Zigarren und Zigaretten, ist weniger schädlich, aber ein um so auf­fallenderer Schönheitsfehler des Gebisses. Wie entfernt noch mit sogenannten Lösungsmitteln; in dieser Beziehung man Zahnstein und Zahnbelag? Weder mit Mundwasser ähnelt der Zahnstein auch dem Kesselstein, gegen den allerlei Lösungsmittel sich als wirkungslos erwiesen haben und die rein mechanische Beseitigung sich am besten bewährt. Millionen, die heute Chlorodont täglich im Gebrauch haben und ihre schönen weißen Zähne dieser Zahnpflege verdanken, haben es selbst ausprobiert, daß Mundwasser die mechanische Reinigungskraft der mikroskopisch feinen reinen Kreide im

Chlorodont nicht ersetzen kann.

Ferner wird erneut darauf aufmerksam gemacht, daß der Maul­Hunde auch in den sperrfreien Stadtteilen fortbesteht, und daß die aus letteren in das Sperrgebiet gebrachten Hunde gleichfalls an die Leine zu nehmen sind. Diese Verordnung tritt mit der im Laufe des 8. November erfolgenden Beröffentlichung im Amtsblatt der Regierung Potsdam   in Kraft.

Kokain- Orgien vor Gericht.

Einen Einblick in das Treiben in den Kotaintafchemmen, in denen die Gäste unheimliche Mengen des entnervenden Giftes bis zu Tages­dosen von 5-6 Gramm verschnupfen, gewährte eine Verhandlung, die gestern vor dem Schöffengericht Mitte gegen den Kaufmann Paul Gerron und mehrere Mitschuldige geführt wurde. In Gerron scheint man die Zentrale des unerlaubten Rofainhandels in Berlin  aufgehoben zu haben. Lange Zeit waren alle Durchsuchungen seines Zigarettenfellers vergeblich gewesen bis es auf eine Anzeige eines Konkurrenten gelang, ein Riefenlager von Kofeinvorräten bei Gerron zu entdecken. Es wurde festgestellt, daß er in seiner Wohnung große Gelage veranstaltete, bei denen in Riesenmengen Rofain verschnupft wurde. Seine Kundschaft verkehrte vorwiegend im Modern. feller". Einer der Hauptabnehmer Gerrons war ein angeblicher Schlesischer Baron von Otterström, der sich hinterher als Hoch­ftapler entpuppte und der einen Kreis junger Leute um fich ge­fammelt hatte. die er in Kokainrausch versehte und dann mit ihnen Orgien besonderer Art trieb. Gerron trat in den nächtlichen Zu­sammenfünften als eifriger Berfechter der Freunde des Kokain­genusses auf und hielt über die Seeligkeit des Kotainrausches Vor­träge. Als in der Gerichtsverhandlung die großen Mengen Kokain auf dem Richtertisch ausgebreitet wurden, stieg allen Anwesenden ein betäubender Geruch in die Nase. Ein eigenartiges Bild ge= währten dabei die vier Angeklagten, die sämtlich leidenschaftliche Rofainisten find. Stieren Auges blidten sie auf das begehrenswerte Gift und konnten sich von dem Anblick nicht losreißen, so daß Land­gerichtsdirektor Steinhaus zu Gerron sagte: Da wird Ihnen wohl ganz anders?" Der Angefagte erwiderte darauf: Ja, da muß ich auch eine Prije nehmen, sonst halte ich die Verhandlung nicht länger aus." Damit zog er eine Dose aus der Tasche, schüttete sich eine beträchtliche Menge des weißen Pulvers auf den Handrüden und zog es hoch", wie es bei den Rofainisten heißt. Das Gericht fam zu der Ueberzeugung, daß bei der Gemeingefährlichkeit dieser Rofainseuche, die schon so viel Unheil angerichtet hat, wie dem Strafrichter täglich vor Augen ges führt werde, feine Geldstrafe genüge. Eine Gefängnisstrafe müffe abschrecken. Das Gericht verurteilte Berron wegen unerlaubten Handels mit Arzneimitteln und Beamtenbestechung zu drei Mo naten und zwei Wochen Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust. Die Mitangeklagten Schneidermeister Friedrich und Schneider erhielten wegen Beihilfe je 60 M. Geldstrafe. Die Ehefrau Gerron wurde mangels Beweises freigesprochen.

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Das Rentnerheim für Berlin- Mitte, das vor zwei Jahren im Haufe Breite Straße 6 eingerichtet wurde, hat seinen Winterbetrieb für 1924/25 dort wieder aufgenommen. Die Räume sind neu hergerichtet worden und machen jezt einen redit freundlichen Eindruck; auch hat das Heim ein Klavier erhalten, das einem Gönner zu verdanken ist. Die Eröffnung des Winterbetriebes wurde mit einer fleinen Feier verbunden, an der auch Bürgermeister Genosse Schneider von Berlin- Mitte und andere Mitglieder des Be­zirksamtes teilnahmen. Im vorigen Winter besuchten dieses Heim regelmäßig an 100 Personen, ältere Damen und Herren, und mit unter wurde diese Zahl noch beträchtlich überschritten. Für diesen Winter erwartet man einen mindestens ebenso starken Besuch. Den Gästen des Heims ist es von Nußen, daß die Räume der Kochschule des Berliner   Hausfrauenvereins ihnen als Unterkunftsstätte dienen. Die alten Leute wissen es zu schäzen, daß die dort zubereiteten Speisen auch ihnen zugute fommen. Das Heim ist geöffnet mur an den drei Wochentagen Donnerstag, Freitag, Sonnabend von 4 Uhr i nachmittags bis 8 Uhr abends.

Pflege und Ernährung des Säuglings. Am 20. November be­ginnt im Auguste- Vittoria Saus, Charlottenburg  , Frautstraße Straßenbahnhof Westend  ) ein Kurfus für Mütter und Mädchen, in dem alles das praktisch und theoretisch gelebrt wird, was eine Frau von der Pflege und Ernährung des Säuglings wissen muß. Der Kurfus umfaßt vier Doppelstunden jeweils Donnerstags bon 8-5 Ubr. Die Einschreibegebühr von 5 M. ist im Bureau der Anstalt zu entrichten.

Ein Autounglüd mit tödlichem Ausgang bedarf noch der Auf­flärung. Am vergangenen Montag wurde vor dem Hause Neue Königstraße 86 der Kaufmann Ernst Stein, der Am Friedrichshain 1 wohnte, von einem Personenauto über­fabren. Den schweren Verlegungen, die er dabei erlitt, ist er jetzt erlegen. Weil der Vorgang noch nicht genügend geklärt ist, so werden Augenzeugen gebeten, sich bei dem 2. Kriminal­bezirk. Friedrichshain  , zu melden.

des Mundes

3. Ubler Mundgeruch

als Folge mangelhafter Zahnpflege macht sich weniger dem davon Betroffenen, als seiner näheren Umgebung bemerkbar. Neutrale Salze im Chlorodont, die eine vermehrte Speichel­in Verbindung mit dem herrlich erfrischenden Pfefferminz­bildung und dadurch eine natürliche Mundreinigung bewirken, geschmack beseitigen diesen markanten Schönheitsfehler un­mittelbar. Jeder Tube Chlorodont ist eine genaue Gebrauchs­anweisung beigefügt. Chlorodont- Zahnpaste und die dafür geeignete Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem Borsten­schnitt sind die besten Hilfsmittel gegen den gefürchteten Zahnstein, mißfarbenen Zahnbelag und den oft damit ver­bundenen üblen Mundgeruch.

beseitigt Chlorodont- Zahnpaste