mie fie fich abgefürzt nennt, ist eine Reichsgesellschaft. 3hr Atlientapital, das laut Goldmarferöffnungsbilanz vom 1. April dieses Jahres, 120 Millionen Goldmart, also eine ungeheure Summe, beträgt, ist vollständig in den Händen des Reiches. Die Blag ist eine sogenannte holding company, b. b. eine Finanzgesellschaft, die nicht selber wirt fchaftliche Unternehmungen betreibt, sondern nur dazu be ftimmt ist, Artienpafete berartiger Unternehmungen, an denen das Reich interessiert ist, zu befizen und zu verwalten. Die Biag ist in der Hauptfache an folgenden Unternehmungen mit Rapital beteiligt: Reichs- Kredit- Gesellschaft, Deutsche Werte, Elettromerte, Ostpreußenwert, Württembergische LandesElektricitäts A.-G., Vereinigte Aluminiumwerte, InnmertBayerische Aluminium- A.- G., Mitteldeutsche Stickstoffwerke, Bayerische Kraftmerte, Alzmerte G. m. b. S., ufm. Alle diese Unternehmungen, mit Ausnahme der zulegt genannten 213merte, werden in der Form von Aktiengesellschaften betrieben. Das Reich, d. h. die Biag, besitzt entweder das gesamte Attienfapital der Werte Dies ist zum Beispiel bei den Elektrowerken der Fall oder das Reich verfügt nur über einen Teil des Aktienkapitals, wie zum Beispiel bei den Deutschen Werfen, in denen auch privates Kapital mitarbeitet, oder wie bei dem Ostpreußenwert und der Württembergischen LandesElettricitäts A.-G., an denen außer dem Reich auch noch die Länder( Preußen bzw. Baden ) sowie Kommunen und Kommu nalverbände beteiligt sind.
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Troz des rein öffentlichen Charakters der Biag, ist doch in ihrem Aufsichtsrat, entsprechend ihrem Charakter als Finanz gesellschaft, das private Banffapital start vertreten. Es gehören diesem Aufsichtsrate an: Herr Jakob Gold chmidt, Direktor der Dermstädter- und Nationalbant, In haber von 68 Aufsichtsratsmandaten, Herr Ostar Schlitter, Direktor der Deutschen Bant, der in" nur" 51 Aufsichtsräten vertreten ist, Dr. Walter Frisch, Direk tor der Dresdner Bant, Curi Sobernheim, Direktor der Kommerz und Privatbant, Eduard Beit von Speyer , Bantier, Frankfurt a. M., Franz Urbig , Direttor der Disconto- Gesellschaft. Bon insgesamt 25 Aufsichtsratsmit gliedern entfallen 6 auf Vertreter des privaten Banttapitals. Außer den Bantdirettoren sind aber auch noch andere Bertreter des privaten Großfapitals in dem Aufsichtsrat der Biag norhanden. So der Geheime Regierungsrat Profeffor Dr. Nitodem Caro, ein befannter Fachmann auf dem Gebiete des Stidstoffmefens, der Geheime Kommerzienrat Dr. Ing. E. h. Philipp Wieland aus Ulm ( Donau ) u. a. Bergeblich wird man in dem Aufsichtsrat der Biag nach einer angemessenen Vertretung der Arbeiter, der Angestellten, der Abnehmer fuchen.
Der Verwaltungsrat der Reichsbahn, der Aufsichtsrat der Biag und noch viele derartige Körperschaften, das sind die verstedten, in weitesten Kreisen unbekannten Machtpofitionen des Großfapitals. Um diese Steilun gen zu halten, dazu werden die Wahlgelder an die Rechtsparteien gegeben, dazu werden deren zahllose Blätter und Blättchen im ganzen Lande finanziert und aus gehalten man fann sich das fchon ein Stüd Gelb foften laffen. Es find Spelen, die nachher, d. h., menn die Wahlen zufriedenstellend ausgefallen find, das Geschäft schon wieder einbringen wird Diefe Cliquenwirtschaft, die sich mit Hilfe einer feilen, bas Bolf irreführenden Bresse am Ruder zu halten sucht, ist ein Unglüd für Deutschland . Denti an die Cuno- Regierung, an die Inflationszeit in der Slinnes und feine Berbündeten fchranten os pületen Das Croßlapital muß einer tarfen Regie rung des Boltes unterstellt werden, nicht aber darf die Regierung bem Groffapital in die Hände gegeben werden. Das letztere würde eintreten, menn bie tech' sparteien bei der fommenden Reichstagswahl bie mehr heit der Stimmen auf sich vereinigten. Jeder flare feinen Arbeitskollegen auf dem Bau, in der Wertstatt, im Bureau auf. Sucht vor allem den Frauen diese nicht einfachen Bufam menhänge flar zu machen. Es tann am 7. Dezember nur eine Barole geben: Fort mit der tapitalistischen Interessenten mirtschaft!
Alt- Heidelberg, du feine...
Bon Lut
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Ich hatte in Karlsruhe zu tun. At Heidelberg, die feine, liegt eine Stunde deron. Die Barschaft wurde überzäh't. Der D- 3ug um 411 Uhr abends mußte genommen verben, da reichte es inapp. Doch bie Seidelberger hatten Zusammenkunft, waren um 12 Uhr gerab Jo am Auseinandergehen also Quartier gratis. Einmal mieber oben in Moltenfur figen tonnen und hinabsehen, die Babbügel hirunter auf den gewundenen Nectar bis jenseits, wo die reben bestandenen Beinberge fich dehnen, einmal wieber zu fühlen: D Deutschland , Schönes Land, mein Land. Die Sigung war schon zu Ende, als ich um% 12 Uhr den Ge. noffen suchte. Also schnell hinterher. Nur nicht verlaufen! Glud wie immer, furz vor seiner Haustür erfchnappte ich ihn. Freude... Dech zu Hause ist die Frau frant... aber bei der Tante Quartier ficher. Die alte Bittib, die seit einem Men dhenalter an Studenten rermietet, mar noch auf Ich funn nig einschlofe... Der eine, was bei mer mohne dhäte, hot heit sei Geburtsdog... Ich bi so bangelig, wie er holt heeme finde däht... mer hobe ooch scho Bumbemelt under de Schtudende jezt So hobn's noch nie nig gefoffe...
aus
-
Auf dem schönen großen Biedermeierfofa, metch, breit, mollig mit drei Bolldecken zugedect, liege ich wie in Abrahams Schoß. Als ich einschlafen will und mich freue, daß die Tante nicht Recht gehabt hatte mit ihrer Meinung, daß ich schwerlich heute am Erften des Mo. nats, einem Eonnabend noch bazu, zum Schlaf kommen würde, hore ich unten einen wüsten, uffenden Lärm. Ich stede den Kopf zum Fenster hinaus Eine Uffgruppe non Studenten um einen Schußpolizisten. Sie feffieren ihn nach allen Regeln der Kunst. In Ermartung feines obrigkeitlichen Zones lehne ich mich gespannt hin Nichts wohlgefällig läßt er fih verulfen. O du heilige Bolizeiwache der Großstädie, was hättest du wohl alles erlebt, wenn die Geffierer deines Befeh'sgewaltigen voin Fufel betrunkene Proleten gewesen wären? Der Lärm verftummte tur, die Stille zu überantworten. So ging es bis gegen 4 Uhr früh. Dann brachten, rein, schleiften sie den einen von den Beiden, mo bei per Tante wohnen bähte, den, der Geburtstog gefeiert hatte,. ge feiert mit den 500 Mart, die der Geldbriefträger extra für den Ge burtsteg morgens gebracht hatte. Gegröhl, Gefinge, als menn das Haus davon umfallen sollte. Ich luge auf den Korridor. Die Gefichter haben nur zwei Farben: tnallrot oder teichenfahl. Der Anzug des Geburtstagstindes ist von oben bis unten bef
um neuem
fledert.
Cin Anzug aus la Frankfurter Maßanfertigung, wofür der Fron bruder aus dem Volke dreie zum Sonntag befomint 500 Marf gestern bekommen zum Berkozen. Bolkswirtschaft, wie segensreich
Herr Stresemann redet.
felbft gegen das Ausland mit Prohibitiozöllen abschließen mird, muß ich entschieden entgegentreten. Deutschland steht bezújlich einer Ausfuhr weit hinter allen anderen Ausfuhrländern der Welt zurüd.
Seine Worte und seine Taten. Dortmund , 13. November. ( WTB.). Auf der Tagung des Bentra vorstandes der Deutschen Volkspartel in Dortmund hielt heute Wir müssen uns ardererseits aber darüber klar fein, daß, wenn Reichsaußenminister Dr. Stresemann eine Ansprache über die wir nach dem Ausland ausführen wollen und müssen, wir dem außenpolitische Lage, in der er folgendes ausführte: Ausland auch unseren eigenen Markt öffnen müssen. Wir förnen Meine Damen und Herren! Wir haben in diesem Jahre zum von dem Ausland niht verlangen, daß es unfere ren aufrimm:. erstenmal Anzeichen dafür gesehen, daß die Erfenai us der Not menn wir uns gegen die Waren des Auslandes absperren. Ich habe wendigkeit des 3ufammenarbeitens der Bölfer uib fchon vorhin tarauf hingewiesen, daß wohl alle maßgebenden Reife eines friedlichen Ausgleichs ihrer 3ntereffen Herr in Deutschland überzeugt find, daß unser Zollinstem fá auf einer zu werden beginnt über die Gegenfäße des Krieges und feine furcht gemäßigten Bafis hiten muß. Aber es ist unend schwer, die boren, Folgen. Die Stadt Dortmund fann wie faum eine beteiligten Rrcise dazu zu bringen, diefe allgemeine nulfsrirtschaft andere deutsche Stadt diese Entwicklung aus unmittelbarster Erliche Erkenntnis in die Tat umzusehen, und ich muß er alle be fahrung bezeugen. Das Ziel der deutschen Außenpolitif fann nur teiligten Kreife den Appell richten, daß sie übertriebene For fein, in lonaler und fady icher Zusammenarbeit mit dem Ausland derungen zum Schrge ihrer speziellen Interessen zurückſieden. überall für die wirtschaftlichen und nationalen Bedürfnisse unseres Bolles Verständnis zu schaffen, Problem für Problem zu bereinigen Wenn der Außenminister Stresemann redet, donn und fo für Deutschland die Stellung wiederzuerringen, die ihm sagt er mitunter ganz vernünftige Dinge. Es wäre auch zufommt. Wir haben, feine andere Möglichkeit, als Schritt für eigentümlich gewesen, wenn er ausgerechnet in dem durch Schritt unferen mühevollen Weg zu gehen. Ich muß hier in voller die Annahme des Londoner Abkommens befreiten Dort Objektivität feststellen, daß der Geist der Berständigung mund nicht die Notwendigkeit verspürt hätte, festzustellen, und Bersöhnung, der die Londoner Konferenz und insbesondere daß die Erfüllungspolitik endlich ihre Früchte trägt unsere schwierigen Verhandlungen mit den franzöfifchen und bel- und daß die außenpolitische Atmosphäre Europas seit der Ergischen Staatsmännern beherrschte, sich weiter als fruchtbringend fegung Poincarés durch Herriot sich geändert hat. ermiesen hat, und daß unser Vertrauen in die Vertragstecue unicer Gegenfon.rahenten ridt getäuscht worden ist. Ji nehme aber feinen Anstand, zu ertiären, daß auch auf der Gegerise das Beftreben obgemattet hat, fich mit dem Geiste der Londoner Konferenz zu erfüllen. Im altbefeßten Gebiet bleibt noch eine Fülle von Arbeit, die sich insbesondere auf die Milderung des Ordonnanzsystems bezieht. Aber auch hierüber schweben zurzeit Berhandlungen, von denen ich hoffe, daß sie im Intereffe der Bevölkerung, aber auch im Interesse der Entspannung der deutsch fran. öfifchen Beziehungen zu einem guten Ende gelangen.
Das Fazit meiner Ausführungen über das bisher für die besetzten Gebiete Erreichte tann ich dahin zusammenfaffen, daß sich das Bertrauen, das uns in London zur Unterschrift und zur Uebernahme so schwerer Verpflichtungen bestimmte, bis heute gerechtfertigt hat.
Ebenso wie hinsichtlich der besegten Gebiete, ist auch sonst die bwidlung des Londoner Battes bisher normal ver. laufen. Namentlich hat die 800 millionen.nleihe in allen ändern, in denen sie aufgelegt worden ist, einen überaus starten Erfolg gehabt.
Der Ausbau der deutschen wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Auslande ist in vollem Gange. Mit den Bereinigten Staaten pon Amerifa und mit Spanien find Handelsverträge bereits abgefchloffen, die noch der Genehmigung durch die Parlamente harren. Mit England, Frankreich , Belgien , der Schweiz und der Türtei schweben zurzeit Handelsvertrags verhandlungen, und mit Stalien, Japan und Bolen steht der Beginn von Verhandlungen unmittelbar beror. Es haben sich bei uns die Verhältnisse gegen früher geändert, insbesondere durch die Berringerung unserer industriellen Rohstoffbafis und der landwirt. schaftlichen Erzeugung. Wir finben aber auch bei den anderen Bär dern, mit denen wir verhandeln, vielfach andere Borauslegungen vor. Es ist nicht möglich, einfach an die Verhälmiffe und Beziehungen anzutnüpfen, wie sie im Jahre 1914 abgebrochen morden sind. Es müffen neue Wege gesucht und gefunden werden.
Den leienden Grundas aus unferer Hand Ispolitik der Mr. friegszeit. nämlich ben der gegenfeitigen meistbegünsti. gung, tönnen und müffen wir aber auch fernerhin zur Grund. lage unserer handelsbeziehungen mit dem Bustande machen. Wir stehen in diesem Puntte vor einer entscheidenden Ben. dung und Besserung unserer Lage. Jedes andere System von Boll vereinbarungen führt zur Abschließung der Länder unter sich, eine Tendenz, die heute sich noch viel schändlicher auswirten muß als früher, wo in Europa große, organisch entlandene und ausgeglichene Wirtschaftsgebiete vorhanden waren.
Der gerade in den letzten Wochen im Ausland nid ohne bestirunte Tendenz vertreiteten Befürchtung, daß Teutschland has Ausland in turzem mit beutschen Waren überschwemmen und ich
verteilst du deine Gaben! Denn die Ta'chen hatten sie ihm aus den Hofen gezogen zum Zeichen, daß er blant geworden war.
Der ruhestärende Lärm bragte niemand ein Strafmandat. So wie die fagenhafte reiche alte Jungfer behäbiger Bürgerzeit ihrem gehätfchelten Kazenviehzeug alles erlaubte, Stiftungen vermachte, fo hätscheln sie heut überall ihre fatrigen Stuba ten, lassen sie gröhlen, miauen, sich die Krallen schärfen in Suff und Ruff, dainit fie fncibig, falt'ahnärzig bereit sind, wie ehebem bei Mechierstädt und Bad Thale. Mit dem frühesten Zug ging ich auf und davon. Der Blid, Deutschlands fhönster mit, den Nedar hinab. mar mir per leidet, wo angesichts solcher Natur das Ebenbild Gottes mit Corps müße und buntem Band kostbare Jugendtage verlubert. Denn erst menn ber Monat zu Ende geht, wird es ruhiger. Und es fonnte mich auch nicht tröften, daß bei der Tante noch ein Student wohnt, der faft Tag und Nacht arbeitet. Denn. fo fagte fie, der erste märe es, folange fie vermietete. Einer unter den vielen. Und die vielen sind unsere Richter, Rechtsanwälte, Aerzte und Regierungsräte von morgen.
Jüdisches Milieudrama.
Die Robert- Bühnen sind bei all ihrer Vornehmheit gediegene Theater. Wenn sie ein neues Stüd auf den Spielplan feßen, hat der Besucher das beruhigende Gefühl, feinen verlorenen Abend zu find felten. Schalom Achs schon öfter gegebenes Drama Der ristieren. Fehlgriffe, wie der schnell abgereifte Herr Bipagran". Gott der Rache", das das Theater am Kurfürften. damm gestern herausbrochte, ist eine sichere Sache. Eigenartiges Milieu, interessanter S off, feine Charakterzeichnung, eine fremde, Ichid alshafte Welt der Lebensbetrachtung, bie nachdenklich stimmt und das durch die ordnende Hand eines flugen Regisseurs( Emil Künstler find, das sind die Schlüssel zu dem rauschenden Erfolg, der Gener) abgetönte Spiel ron Darstellern, die durch die Bank Scha om Afchs Drama beidzieten war. Alexander Granach , der eigenwillige Schauspieler mit dem efstatisch wallenden Künstlerblut, eine der stärksten Kräfte in der jungen Generation, gab den jüdischen Bordellwirt Jantel, ter um jeden Breis feine Tochter Riwfile in die achtbare Gesellschaft aufgenommen wiffen will. Heiraten fell fie, und feiner foll ahnen, aus was für schmierigen Jankel mit seinem schmuhigen Geschäft noch Geld verdienen. fett Kreisen fie stammt. Doch, nein, nicht um jeden Preis. Erst will werden, wie er fant, um Rimfile beffer ausstatten zu fönnen. Dieses Streben nach Reichtum für sein Kind wird sein Verhängnis. Rimfile wird felbft Dirne. Granach war forgende Liebe um das einzige Rind, mar rafende Berzweiflung über sein Unglüd, war haber mit feinem Gott, den er nicht verftett, der nicht ein verföhnlicher, fonFern ein Gott der Radhe ift. dt bas virtuof: Spiel eines Dar stellers war es, fondern nerbildlichtes Schidfat. Die zar e Margaret: Ein gebudies, fast wiffendes Kind mit un erirdisch schwelendem Schlegel periteh der verlorenen Tochter Rimfile packende Rüge Feuer, bas plöhlich zur Verd rbtheit auff'ammt. Ergreifend in ihrer qualvollen Sucht, aus dem Sumpf aufzufteigen. Emilie Unda, eine
Wenn aber der Bolksparteiführer Stresemann in Attion tritt, so tut er ftets genau das Gegenteil dessen, was ihm die außenpolitische Vernunft vorschreihen müßte.
Außenpolitisch empfiehlt er sich als der Mann der Verständigung und der loyalen Durchführung des Gutachtens. Innenpolitisch ist er der unermüdliche Steigbügelhafter der Deutschnationalen in den Regierungsfattel.
Wenn es nach den Deutschnationalen gegangen wäre, so würde Herr Stresemann heute nicht in Dortmund geredet haben, weil Dortmund noch von den Franzosen besetzt wäre. mit der Unterstügung, oder vielmehr unter der Führung der Sozialdemokratie, aber gegen den Widerstand und die Sabotagetaftit der Deutschnationalen ist Dortmund befreit worden und wird auch das übrige befehte Gebiet befreit werden. Und welche Schlußfolgerung zieht Herr Stresemann Daraus? Gemeinsame Front mit den Deutschnationalen gegen die Sozialdemokratie, Bürgerblock gegen Arbeiterflaffe!
bent
Als Außenminister weiß er, daß der Bürgerblod eine Ratastrophe märe, daß die ganze Welt Don stärksten Mißtrauen gegen eine Regierung mit Deutschnatio nalen erfüllt wäre und daß die Räumung der übrigen Teile bes belegten Gebietes gefährdet wäre.
Aber als Volksparteiführer hat er nur die Klassen= intereffen des Kapitalismus ror Augen, und diese ge= bieten ihm, sich nach rechts zu orientieren.,
Typisch für diesen geistigen 3wiespalt ist die Stelle feiner Rede über die Handelsvertragsverhandlungen. As Minister weiß er, daß die Hochschuzzollpolitik ein außenpolitisches Berhängnis wäre und warnt die Interessententreise vor überspannten Forderungen. Aber als Bürgerblödler mirb er im Schleppiau der Großagrarier und Schwerindustriellen den Schutzoll dhwindel mitmeden.
Im Auslande hat sich Strefemann burch seine Seitent Sprünge der legten Donate bereits um jeden Kredit gebracht. Sm Infande ist es um ihn nicht viel beffer bestellt. Auch der stürmische, langanhaltende Beifall", der feine Reden begleitet. wird ihn hoffentlich nicht über die Tatsache hinwegtäuben, daß man ihm in feiner eigenen Bartei fchon deshalb niche traut, weil man ihn dort am allerbesten fennt
Leinerts Pensionierung.
Hannover , 13. Revember.( MTB.) In der geftrigen S'gung des Bürgerversichertelegiums wurde die Pensionierung des Ober. bürgermeisters& einert beschoffen. Dagegen stimmten die Rommunisten, während sich die Sozialdemokraten der Stimme enthielen. Es wurde dann festgestellt, daß damit der Antrag auf ein Diszi plinarverfahren hinfällig geworden ist.
Don Jantels Dirnen, erfrischend Rathe a ad als naives Pflänzchen aus der Provinz. Granad und Jlfa Grüning( seine Frau Sara) murden immer wieder vor die Rampe gerufen. Dgr.
Der Floh im Panzerhaus", tas absonderlich munbere und son phantaftischen Einfällen reid; newürzte Luftspiel Forter 2arri nagas 8cht jetzt über die Bühne des tenaissance Thea. ters. Unter der Regie Franz Sondingers geht man er Sache mit Wig und Geist zu Leibe und erreicht, daß sich die Mär von der im Panzerhaus eingefchloffenen Gemeinde, mitfaint dem Floh. der ihr Bewegung verleiht, fehr traumhaft cbsp elt. Mand mal voll und mit qutem Verständnis gespielt. Vor allem von Roma wohl etwas zu traumhaft und zu abstraft. Im ganzen wurde zizBabn und Frang Sondinger.
K.
Die Ausgrabung des Circus Marimus in Rom . Die italienische Regierung hat jest ein Gesetz eingebracht, burch das die Ausgrabung des Circus Magimus beschlossen werden soll. Damit wird ein weiterer bedeutender Schritt gemacht, um das noch in der Erde schlummernde alie Rem zu neuem Leben zu erweden. Die Freilegung der Kaiserfora und der Abhänge des Ravitcls hat ja bereits mit den Grabungen auf dem Forum des Auguftus begonnen. Nun mird die großartigste Vergnügungsanlage des Roms der Kaiserzeit, Der Circus Marimus, freigelegt. Der Riefenbau, der Sige für 300 000 Zuschauer bot, lag in dem Tai zwischen dem Balatin und Aventin, wo jezt die Gaswerte stehen. Die Niederlegung dieses unschönen Bauwerts auf einer der berühmtesten historischen Ställen Entscheidung der Regierung mit Jubel aufgenommen. Roms erschien feit langem als Notwendigkeit, und deshalb wird die
Drohende Ausroffung der Bären in Norwegen . Eines der wenigen Länder Europas , in denen Bären heute auch außerhalb der zoologischen Gärten noch vorkommen, ist Nerwegen. In ber nor wegischen 3: itfchrift für Forstwesen wurde fürzlich die Forderung erhoben, den Bären als Schuhwild zu erklären, da er infolge zahlreicher Verfolgungen in Norwegen allmählich auszusterben begime. Bärenfamilien mit Sicherheit nur noch in den nordöstlichen Land Der Verfasser des Artikels stellt fest. daß fortpf anzungsütige schaften Norwegens und an der norwegisch- finnischen Grenze be cbach'et worden sind. Da diese Bären nur wenig Staden anrich'en und Angriffe auf Menschen in den lehten Jahren überhaupt nicht mehr vorgekommen sind, hält der Verfasser eine Schonung des gezinnen noch vorhandenen Bärenbestandes für wünschensmert und notwenig.
aufführung von Aimée" ist auf nächste Woche verschoben. Donnerstag und Spielplanänderung. Die für heute in ber so mobie anaelette Grit Freitag: Ontelchen hat geträumt. Eonnabend und Sonntag Unsere fleine Frau".
Vorträge. Neber feine Worldhung reife in Bentralafien hält Dr. Cohn. Wiener auf Veranlassung der Humboldt Hochschule im Höisaal des unst gewerbemuseums feinen zweiten Bortrag: Ruinenstätten, Büsten und Nomadenvoller" am Freitag. 8 Uhr.
tragenden sind meistens bedeutende Vertreter journalistischer und politischer Tas Englische Seminar, Dorotheenftr. 6, bietet auch diefes Semester jeden Freitag um 6.30 einen Bortrag in englifer Sprache. Die Bor Streife. Am Freitag spricht Edgar A. Mowrer von der Chicago Daily News" über" The meanting of the American presidential election.