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Zum Sachsenkonflikt.

Eine Mahnung des Parteivorstandes.

Der Parteivorstand hat am Donnerstag den fächsischen Parteiorganisationen und der fächsischen Parteipreffe folgende Mahnung übersandt:

An die sächsischen Parteigenossen!

Der Parteivorstand richtet an die sächsischen Parteigenossen die dringende Mahnung, während des gegenwärtigen, für die Partei aussichtsreichen Wahlkampfes jebe Differenz, die auf Grund landespolitischer Fragen entstanden ist, zurüd­zustellen. Es geht um das zukünftige Geschick der deutschen  Arbeiterflaffe. Hinter dieser entscheidenden Frage müssen alle anderen zurzeit zurücktreten.

Der Parteivorstand nimmt zu der Erklärung der fächsischen Der Parteivorstand nimmt zu der Erklärung der fächsischen Landesinstanzen und der Fraktionsminderheit jezt feine Stellung. Er will damit der Parteiorganisation das Beispiel geben, daß in 3eiten des Kampfes das Wort Lassalles gilt: Alle Kräfte auf einen Buntttonzentrieren."

Die deutsch  - franzöſiſchen Verhandlungen. Mussolini   und die Kommunisten.

Um die Exportabgabe.

Die Schwierigkeiten, die in den deutsch  - französischen Ber­handlungen aufgetaucht sind, gehen hauptsächlich zurüd auf die Einführung der 26 prozentigen Egportabgabe in Frankreich  . Diese Abgabe, die von der deutschen   Regierung zurüderstattet werden muß, gilt angeblich der Sicherstellung von Reparationszahlungen, ist also feine unmittelbare Schädi gung der deutschen   Industrie. Dagegen find die mittelbaren Nachteile, die dem deutsch  - französischen Handel daraus ent stehen, außerordentlich groß, die Formalitäten, die mit ihr ver­knüpft sind, stellen eine derartig schwer Gefährdung des deutsch   französischen   Warenaustausches dar, daß sie felbst bei französischen Importeuren auf scharfen Wider­spruch gestoßen sind. Die Erhebung der Abgabe widerspricht üterbies dem Geiste des Dawes Gutachtens, nach dem die Reparationszahlungen durch den Transferkommissar zu leisten sind. mod

Der Parteivorstand hat sich von Anfang an bemüht, in den sächsischen Streitfragen vermittelnd zu wirken; eine schnelle Durchführung der in Dresden   getroffenen Vereinbarungen hätte den gegenwärtigen Konflikt ver­meiden laffen. In der nächsten Zeit erscheint aber eine Aende­Es war selbstverständliche Aufgabe der deutschen   Unter­rung der landespolitischen Situation Sachsens   nicht mehr händler, die Beseitigung dieses schweren Hemmnisses im möglich. Deshalb gilt es, alles zu verhindern, was die Kräfte deutsch  - französischen Handel bei allen Berhandlungen in den der Organisation lähmen könnte. Alle Macht ist auf den Bordergrund zu stellen. Darüber ist nun bisher feine Einigung Reichstagswahlkampf zu tonzentrieren, aller Streit erfolgt. Es ist verständlich, wenn die französische   Regierung zu vertagen, bis der politische Gegner in der Hauptschlacht ge- auf die Interessen gewisser Industrie- und Handelsfreise im fchlagen ist. Dazu sind alle Kräfte zu mobilisieren, über die die Partei verfügt. Kein Mann und feine Frau ist eigenen Lande Rücksicht zu nehmen sucht. Unverständlich aber dazu zu gut oder zu schlecht, die der Partei, die der Arbeiter- lichen Annäherung Deutschlands   und Frankreichs  wäre es, wenn darüber das große Problem der wirtschaft­flaffe zu dienen bereit sind. Scheitern sollte. Und das wäre noch unerklärlicher, nach dem die Handelsvertragsverhandlungen auf beiden Seiten mit dem guten Willen zu einer Einigung und, wie wiederholt be­tont worden ist, in durchaus freundschaftlichem Geiste begonnen Daß die Regelung nicht von heute auf morgen erfolgen lungen ernsthafte Schwierigkeiten auftauchen werden, war für jeden vorauszusehen, der die wirtschaftliche und poli­tische Entwicklung der letzten Jahre miterlebt hat. Derartige Schwierigkeiten sind jedoch dazu da, um überwunden zu werden. Das ist eben die Aufgabe der Unterhändler auf beiden Seiten. Wir erwarten daher, daß auch auf beiden Seiten diese Stockung der Verhandlungen nicht zum Borwand wird, die für beide Böller wichtigen Fragen zu verschleppen. Auf deutscher Seite liegt diese Absicht sicherlich nicht vor, wenn man auch eine gewisse Mißstimmung über die neue Wendung nicht verhehlen kann. Das Interesse beider Bölfer jedoch ge bietet es, daß der Wille zu einer Berständigung erhalten bleibt. Dann wird der Abschluß des Handelsvertrages schon möglich werden.

haben.

Ein beispielloses Schachergeschäft. Bereits vor etwa zehn Tagen wurden uns von absolut zuverlässiger italienischer Seite über die Absichten der Kommu nisten bei der Wiedereröffnung des Parlaments Einzelheiten mitgeteilt, die uns so ungeheuerlich erschienen, daß wir erst ihre Bestätigung durch die Tatsachen abwarten wollten, ehe wir sie an die Deffentlichkeit brachten. Diese Bestätigung liegt nun in der Meldung vor, die zwar ganz harmlos er scheint und in Wirklichkeit den raffiniertesten und elendesten Arbeiterperrat darstellt, den die Kom­ munistische Internationale   bisher zugunsten der Reaktion ver­übt hat.

Die italienischen Kommunisten waren an die übrigen Oppositionsparteien, nach deren Beschluß, das Mussolini­Parlament zu bontottieren, mit dem äußerst revolu tionären" Vorschlag herangetreten, sich offiziell als Gegen­parlament zu proflamieren. Das war natürlich heller Un­finn; denn es wäre bei den gegenwärtigen Machtverhältnissen eine völlig aussichtslose Auflehnung gewesen, die der faschisti­fchen Regierung nur den erwünschten Vorwand zu brutalen Gegenmaßnahmen und neuen Gewalttaten geliefert hätte. Die Kommunisten aber drohten für den Fall, daß man ihren Vor­schlag ablehnte, den Boykott nicht mitzumachen, sondern in das Parlament zu gehen und dort allein Opposition zu machen. Drohung erschien den Oppositionsparteien sofort höchſt ver­Dieser unmögliche Vorschlag im Zusammenhang mit dieser dächtig. Die italienischen Kommunisten haben sich bei früheren Gelegenheiten bereits sehr eigenartig verhalten: man entfann sich der Rede des kommunistischen   Abgeordneten Bombacci  , ber die Wesensverwandtschaft der faschistischen und der bolfchemistischen Diktaturtheorie mit allerlei Lobsprüchen auf die Lattraft Mussolinis hervorgehoben hatte.( Bombacci

Unser Kampf gilt jetzt den Klassengegnern; hinter der Gefahr tann, daß vor allem beim Beginn der Handelsvertragsverhand- hatte diese Rede im Auftrage des russischen Sowjetgesandten

einheitlichen Kampf zu stören geeignet ist.

Der Parteivorstand.

Strafrechtsreform.

Eine Antwort der Reichsregierung. Amtlich wird mitgeteilt:

Die Reichsregierung hat in der Sigung vom 12. b. M. die Beratung des Entwurfs eines Allgemeinen Deutschen   Straf­gesetzbuchs fortgefeht und beendet. Die Beschlußfassung über den Entwurf, der der Reichsregierung bereits feit geraumer Zeit vor. gelegen hat, hatte bisher wegen der Leberlastung mit außenpolitie schen Fragen zurückgestellt werden müssen. Nummehr hat sich die Reichsregierung damit einverstanden erflärt, daß der Entwurf in der vom Reichsjustizministerium empfohlenen Fassung dem Reichsrat vorgelegt wird.

Der Entwurf wird gemäß dem Beschluß der Reichsregierung demnächst veröffentlicht werden. Er hat eine besondere Bedeutung auch infofern, als ihm gemeinsame Borarbeiten mit der öster reichischen Justizverwaltung zugrunde liegen. Es be fteht die Hoffnung, daß der Entwurf auf dem Gebiete des Straf. einer wesentlichen Rechtsangleichung mit rechts zu Desterreich führen wird.

Deutschland   im Völkerbundrat. Wachsende Zustimmung des Auslands. Genf  , 18. November.  ( Eigener Drahtbericht.) In Kreifen des Böllerbundes verlautet, daß die Antworten Spaniens  , Schte bens und Japans   in ber Frage der Gewährung eines ständigen

Ratsfiges an Teutschland zustimmend lauten werden. Das Aufnahmegeluch Deutschlands   wird allerdings erst für die Zeit nac den Reichstagswahlen und nach der Renbildung der Regierung erwartet. Der Bölferbund wird wahrscheinlich für Januar zu einer Sondertagung einberufen.

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die Tragit. Weil er's wagt Ludendorffs eigene Darstellung feine Ehre mit der eines Monarchen auf gleiche Stufe zu stellen, wird er moralisch gebackpfeift, hinausgeworfen, Don 27 Generalen mit Eelsfußtritten bearbeitet und von der Offiziersbundmeute in die Wildnis gehekt. Mert bir's, Unterian: ein Monarch hat eine Chre, du nicht! Er hat den Gehorsam gegen den Monarchen verfürdet. Geschieht ihm recht!

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Von da zum Fall Trokti. Tropki ist Bolschewist, war Bollches wist. Er war es um so überzeugter, als er, der Organisator ber bolschewiftischen Armee, jahrelang den bolichewiftischen Staat be herrichte. Er donnerte die Eretutive an, pfiff sie an. Die Erefutive fürcht be ihn, wie der Schuljunge den Lehrer fürchtet. Um so mehr Grund für Troßfi, nach außen hin die Allgewalt der kommunisti. fchen Erefutive zu verfünden, ihr Recht auf Unterbrüdung jeder feherischen Meinung, jedes abweichenden Gedankens für geheiligtes Brinzip zu erklären. Denn der fo erzeugte Gehorsam tam ihm Bugube.

Turin  , waren wiederholt gemeinsam mit faschistischen Gewert­Rüge davon.) Kommunistisch geleitete Gewerkschaften, z. B. in schaften vorgegangen, ohne sich um die Stellungnahme der sozialistischen   Gewerkschaften zu kümmern. Und dergleichen mehr. Vor allem war es feit jeher aufgefallen, wie forreft und der Sowjetregierung verkehrte, wie viele Verein­fogar freundschaftlich die Mussolini  - Regierung mit barungen zumindest wirtschaftlicher Art zwischen Rom   und Moskau   geschlossen wurden, während sich Mussolini   in Innern den Anschein gab, als richtete sich der Druck des Faschismus vor allem gegen die bolichemistischen Lehren.

zeugung, daß dieser Borschlag der italienischen Kommunisten Man ging nun der Sache nach und kam zu der Ueber­und ihre Drohung, allein die parlamentarische Opposition zu besorgen, ein abgefartetes Spiel zwischen Mussolini   und den kommunisten bzw. der russi­

Staatssekretär von Trendelenburg, der Führer der deutfchen Delegation für die deutsch  - franzöfifchen Handelsschen Sowjetregierung sei. vertragsverhandlungen, hat sich zur Berichterstattung über den Stand der Berhandlungen nach Berlin   begeben. Die Mit­glieder der Delegation verbleiben in Paris  .

Ministerrat in Paris  .

Iuftleeren Raum, den die Oppositionsparteien durch ihr Denn vor nichts fürchtet sich Mussolini   mehr als vor dem Fernbleiben vom Parlament geschaffen haben. Eine Regierung, besonders eine folche, die auf so zweifelhaften verfassungsrecht­lichen Grundlagen beruht wie die faschistische, braucht um jeden Preis eine Opposition, wenn fie nach innen und nach außen den Eindruck der Gefeßmäßigkeit aufrechterhalten will. Deshalb hat Mussolini   die Dienste der Kommunisten bzw. der Opposition"! Somjetregierung in Anspruch genommen. Jezt hat er

Paris  , 13. November.  ( Eigener Drahtbericht.) ( Eigener Drahtbericht.) In einem Rabinettsrat von ungewöhnlich langer Dauer beschäftigte sich die Regierung am Donnerstag u. a. auch mit den Schwierigkeiten, die in den Handelsvertragsverhandlungen mit Deutschland   und Belgien   aufgetreten sind. Die Frage, über bie es zu Meinungsfeine Umge, mit verschiedenheiten zwischen der deutschen   und französischen   Delegation gefommen ist, ist von entfcheidender Bedeutung für die gekommen ist, ist von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung der fünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Bolltarifabmachungen mehr oder weniger in der Luft hängen. beiden Ländern, und ohne thre endgültige Regelung würden alle Herriot   beriet am Donnerstag lange mit dem belgischen Gesandten wegen des gespannten Verhältnisses, das burch die bel­gische Nichtratifizierung des Wirtschaftsabkommens entstanden ist. Die Bariser Blätter beschuldigen Belgien  , daß es am Tage nach der Unterzeichnung des Abkommens seinen Zollbarif heraufgelegt und damit die dem französischen   Handel gewährten Borteile hinfällig gemacht habe. Dieses Verfahren sei illoyal

E. D. Morel gestorben.

Londen  , 13. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Der bekannte englische   Bazifist und Abgeordnete der Arbeiterpartei E. D. Morel  , der am Mittwoch auf einen Spaziergang mit seiner Schwester plötz lich ohnmächtig zusammenbrach, ist in der vergangenen Nacht in feiner Wohnung im Alter von 51 Jahren gestorben. Morel mar einer der Gründer und Sekretär der Union of Democratie Control" und Herausgeber zahlreicher Schriften ausgesprochen deutschen freundlichen Charakters.

Bor 25 Jahren erregten feine Enthüllungen über die Aus. beutung und Mißhandlung der Eingeborenen in Belgisch  . Rongo lebhaftes Aufsehen. Gleichzeitig wandte er sich aber, zu­fammen mit Lloyd George  , gegen die von englischen Truppen Aber die Zeiten ändern sich. Lenin   stirbt, und mit feinen Epi- im Burenfrieg begangenen Greueltaten. gonen gerät Trogti in Konflikt. Und nun tommt die Tragit. Weil Nach Kriegsbeginn veröffentlichte er zahlreiche Artikel, in denen

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er wagt, dem Epefutinfomitee gegenüber eine eigene Meinung zu haben, wird er in 3wangsurlaub geschicht, in der Bramba", ohne daß er sich wehren kann, moralisch gebacpfeift, wird sein Buch tonfisziert und unterdrückt. Mert bir's, bolfchemistischer Untertan, das Exekutivkomitee hat eine Meinung, du nicht! Er hat die Unterdrückung jeder Meinungsfreiheit gepredigt. Geschieht ihm recht!

Ludendorff   ift aus der Stenbesgemeinschaft der bayerischen Generale hinausgeflogen. Wie wär's, wenn er mit Trokli zu fammen eine neue Standesgemeinschaft der von ihren Göken ge­prellten Generaliffimi bildete? Mich. von Lindenheden.

er auf die Kriegsschuld der Ententemächte hinwies und besonders gegen Grey und Churchill   scharf vorging. Diese Auffäße er schienen sodann in Buchform unter dem Titel: Die Wahrheit und der Krieg". Bald darnach folgte ein zweites Buch derselben Tendenz. Die Lloyd- George- Regierung magte zwar nicht gegen ihn wegen seiner schriftstellerischen Tätigkeit offen vorzugehen, nahm jedoch ein Bergehen gegen das Kriegspoftgefet er hatte einen Brivat­brief an Romain Rolland   nach Genf   durch einen Freund befördern laffen, ac statt ihn in den Postkasten zu werfen, und dieser Brief wurde von den Behörden beschlagnahmt zum Vorwand, um ihn zu sechs Monaten Gefängnis zu verurteilen.

Morel fam im Dezember 1923 ins. Parlament, indem er im ahtreis Dundee   feinen ärgsten Feind Winston Churchill   glänzend Bei den jüngsten Wahlen wurde er mit noch größerer Mehrheit gewählt. Im Vorjahre machte er eine längere Stubien reise durch Deutschland  .

Die Stadt Berlin   und die trachenden Opern. Ein Magistrats ausschuß hot sich gestern mit den Angelegenheiten der Großen Boltsoper und des Charlottenburger   Opernhaufes beschäftigt. Er ist zu der einmütigen Auffassung gelangt, jede Bebesiegte. teiligung in irgendeiner form an beiben Unternehmungen abzulehnen. Dabei wurde gleichzeitig festgestellt, daß, abgesehen con in Notfillen gewährten Krediten, eine Beteiligung der Stadi Berlin   an den beiden Unternehmungen auch in den letzten Jahren reicht vorgelegen hat.

Ueber Bühnenkunfft und-technit wird Regierungsbaumeister E. Bofllad im Rahmen der Humboldt- Hochschule eine Reihe von drei Vorträgen( mit anschließender Führung durch das Bühnenhaus des Deutschen Opernhauses) am Freitag, den 14. November, abends 8 Uhr, Georgenstr. 30/31, beginnen. Slevogt  - Ausstellung. In der Graphischen Ausstellung des Berlages Bruno Cassirer  . Derfflingerftraße 15, findet vom 15. November bis zum 31. Dezember werttäglich von 10 bis 6 Uhr, Sonnabends bon 10 bis 3 Uhr. eine Ausstellung von Aquarellen, Zeichnungen und graphischen Arbeiten Mag Glebogts statt. Unter den Graphifen befinden sich feltene Probedrude sowie die Vorzugsdrude zu bem jüngt von May Sle bogt illustrierten Grimmschen Märchen Fitchers Vogel", dann neue Märchen bücher des Künstlers u. a. m.

Preisspiel um den Grofrian- Flügel. In der Hochsfule für Muhit Theatersaal) findet am 18., nachm. 4 Uhr. das Preisspielen um den von der Firma Grotrian Steinweg   geftifteten Flügel statt. Zutritt ist gegen Entnahme eines Programmes gestattet.

Er gehörte der Unabhängigen Arbeiterpartei an und war mit Macdonald eng befreundet, der ihn für den Nobel Friebens preis vorschlug, wobei hervorragende Persönlichkeiten des eng lischen öffentlichen Bedens diefen Vorschlag unterstüßten.

Mit Morel ist einer der glänzendsten Redner bes englischen Unterhauses dahingegangen, der während der letzten Parlaments feffion einer der Hauptverfechter des englisch   russischen Ver­tragsabschlusses war. Die Londoner   Abendpresse hebt einmütig Die Unantastbarkeit und die Macht der Persönlichkeit des Berstorbe nen hervor.

Das Mörderkreuz. Die Butarefter Polizei hat zwei Stu­denten verhaftet, die einer geheimen Hakenkreuzorganisation ange­hören sollen. Sie sollen gestanden haben, daß die Ermordung des Bolizeipräsidenten von Jaffn die Folge eines Komplotts ist, dem nacheinander mehrere politische Persönlichkeiten der Regierung und der Opposition zum Opfer fallen sollten.

Brandrede des Reposi, die Ordnungsrufe ufm, es ist alles Das Erscheinen der Kommunisten in der Kammer, die mur bestellte Arbeit Parteipolitisch glauben zwar die Kommunisten, daß sie mit dieser Haltung Gelhäfte werben allein in die Höhle des Löwen" zu begeben wagen,- bald machen fönnen, indem sie sich als diejenigen hinstellen, die sich aber wird ihnen die Maske vom Geficht geriffen merden, und fie werden endgültig als das entlarnt werden, wofür fie Matteotti  , dessen Namen sie heute schänden, wenige Tage vor feiner Ermordung erklärte: als die schlimmsten Feinde der Arbeiterschaft und als die Knechte des Faschismus!

Faschistische Mörderverehrunn.

Rom  , 13. november.( Elgener Drahtbericht.) während der Eröffnungsfihung des italienischen Rumpfparlaments, der sich n'cht auch die Abwesenheit Giolittis besonders auffiel, legten die Sozia­nur die eigentliche Oppofifion fernhielt, fondern bei der vor allem listen an der Stelle, wo Matteotti   feinerzeit überfallen und ver­fchleppt wurde, einen großen kranz nieder. Die Faschisten warfen diesen Kranz in den Ziber.

Mailand  , 13. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Bei den Wahlen des Arbeiterrats der Fabrit Tedeschi in Turin   erhielt die antifaschistische, mit den Sozialisten sympathisierende Liste 509, die Faschisten dagegen nur 71 St mmen. Auch diese Zahlen sprechen für den 3 erfall der faschistischen herrschaft in der Gewerkschaftsbewegung.

goo Eine neue demokratische Partei?

Rom  , 13. November.( TU.) Wie verlautet, beabsichtigt der

frühere Ministerpräsident Orlando  , eine neue demokratische Partei Bu bilben, die der Reg'erung gegenüber eine unabhängige Etellung einnehmen wird.

Die Schlacht im Parlament. Schießerei in der mexikanischen Kammer. Megito, 13. November.( Havas.) Im Verlauf der Kammer­debatte hatten sich die Abgeordneten Silva und Altamarino gegenseitig beschimpft, schließlich mit dem Revolver in der Hand den Sigungsfaal verlaffen und sich in die Wandelgänge begeben. In diesem Augenblid beirat der Führer der Agrarpartel General José Santios die Rednertribüne und verlangte von dem Abg. Mo­rones, einem der bekannten Arbeiterführer, die Zurüd­nahme beleidigender Aeußerungen, die diefer am Sonntag in einer Bersammlung gegen den General   ausgesprochen haben soll. Morones verweigerte die Zurücknahme. Hierauf sollen beide Gegner mit dem Revolver in der Hand die Wandelgänge aufgesucht haben. Nun fekte eine allgemeine Schießerei ein. Als Polizei und Militär eintraf, waren die Kammer und benachbarten Straßen leer, während der Abg. Morones und der Abg. Guerrero tödlich verwundet dalagen.

Der Abbau der R.-K.

Rücktritt Barthous?

Paris  , 13 November.( WTB). Figaro" berichtet: Da durch bie Reorganisation der Reparationskommiffion die Rolle des ersten Delegierten wesentlich eingeschränkt wird, ist es wahrschein lich, daß Louis Barthou   seinen Posten als Delegierter nieberlegen wird.