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Protesten Deutschlands   erklärte, Deutschland  , das sich des der Seeresleitung. Wie die sozialdemokratischer Minister die vaker| Rechtsbruchs an Belgien   schuldig gemacht habe, fei nicht beländischen Berbände und insbesondere die Statthelmorganisationen fugt, sich über einen französischen   Rechtsbruch zu beklagen fürchten, zeigt das Verbot des Stahlhelmsporttages am 12. Oftober." und es sei durchaus erklärlich, daß die Franzosen  , die Nun folgen acht Programmpunkte, von denen so schmer unter den deutschen   Verwüstungen im Kriege zu leiden wir die sechs interessantesten hier folgen laffen: gehabt hätten, mit allen Mitteln zu ihrem Gelde zu tommen nersuchten. Aehnliche Reden hielt er wiederholt während der ganzen Zeit des Ruhrkampfes.

Der liberale, Manchester Guardian" schreibt über seine er­neute Ernennung zum Unterstaatssekretär folgendes:

Die Wahl, die Baldwin für den Posten des Unterstaats­fefre ärs für auswärtige Argelegenheit getroffen hat, fommt etwas unerwartet. Ronald McNeill ist zwar sein früherer Unter­ſtaatssekretär gewesen und hatte daher einen gewissen Anspruch auf diesen Bosten. Aber einige feiner Reden in den fri tischen Zeiten unserer Auseinandersehungen mit Frankreich   weren recht unglüdlich und, wie wir glauben, für seinen Chef recht unbequem, denn sie schienen eine viel größere Bereitschaft zu zeigen, sich in Gesigchaft der

französischen   Politik zu begeben, als sie die Regierung als solche

zeigte."

Glücklicherweise können McNeill und Genossen trotz aller ihrer Deutschfeindlichkeit uns nicht mehr so viel schaden wie ihrer Deutschfeindlichkeit uns nicht mehr so viel schaden wie einst, weil inzwischen in Frankreich   der Umschwung eingetreten ift und nicht mehr Boincaré, sondern Herriot   über den Kurs der französischen   Politik Deutschland   gegenüber bestimmt. Aber die Anhänger Poincarés und Gegner Herriots onerieren reits mit dem Argument des englischen Umschwungs, und ba fönnen ihnen nationalistische Redensarten eines McNeill

fehr willkommen fein.

Was soll man aber von deutschen   Politikern halten, die auf einen Churchill oder einen Mac Neill   spekulieren, um parteipolitische Geschäfte zu machen, die sich auf den Umschwung in England berufen, um Bropaganda für die Rechtsparteien zu machen? Wenn das nicht Landesverrat ist, bann hat

dieses Wort überhaupt keinen Sinn mehr!

Das Exerzierreglement". Wahlvorschriften des Landbunds.

Der Landbund der Provinz Sachsen   hat, wie uns aus alle berichtet wird, neuerdings ein ,, Ererzier­reglement" herausgegeben, das er in einer zweiten lleberschrift. als Richtlinien zur Einleitung des Wahl. tampfes" bezeichnet. Der Wortlaut dieser Richtlinien ist außerordentlich interessant und charakteristisch für die ver­logene demagogische Kampfesart der schwarzweißroten Land­bündler. Wir lassen deshalb den einleitenden Abschnitt vier folgen:

Das Ziel muß sein Bildung einer chrifkich- nationalen Regie rung. Seit sechs Jahren werden wir von Sozialdemokraten, Den fraten und Juden regiert. Die dauernde Abnahme der demofra tischen und sozialdemokratischen Parteien zeigt, daß die Entwadlung im Volk nach rechts geht. Es ist daher durchaus vahi scheintid. daß die Rechte im tommenden Wahlkampf fiegen wird, wenn ich die einzelnen Rechtsparteien einig sind im Kampf gegen den von Juden geführten Marṛismus. Der eigentliche Kampf geht gegen Sozialdemokraten und Demotraten.( Die Kommunisten find also ihre lieben Freunde! D. Rcb.) Der Stamp wird geführt zwischen den nationalen Elementen des Bolles, die Männer mit Sachkenntnis und Bilichtbewußtsein an die Spike haben woven und dem internationalen demokratisch- sozialistischen Großfapitalis. mus, der sich mit feinem Gelde, einen Teil der Gemertidaften als Boripann gefcuft hat.( Bieber rein tommu nistische Beweisführung. D. Reb.) Wenn die Binte sich ne in der Regierung betätigt, wird man ohne viel Bedingungen in den Bölterburd eintreten und damit dem deutschen   Bolt er neues Brailles aufbürden. Taß man den General v. Seedt u.t Damit das staatserhaltende Offizierstorps der Reichswehr   beseitigen will. Steht außer 3: eifel. Der erst von Wilhelin II gcabeile. wegen eines Mißerfelges bei Berdun verabschiedete Gencini v. Deimling ist lethafter Anwärter auf den Bosten des Chefs

Schluck und Jau" in der Volksbühne. Dem neuen Herrn der Bolfsbühne ist ein großer Schlag ge­glückt. Er hatte einen starten Bundesge toffen, Gerhart Hauptmann  , unfere1 Gerhart Hauptmann  , den Dichter, der ruhig und gerade feinen Weg geht, der an dem wilden Gebahren der Jüngsten nicht teilnimmt und nie teilgenommen hat, und doch jung geblieben ist, der in die Menschenseele und damit in die Seele des Bolles am innigsten hineingehorcht hat. Diesen Dichter, der zu uns ge hört, hat sich Herr Holl geholt. Die gestrige Erstaufführung des Scherzip eles Schlud vad Jau" war ein starter und ein ehrlicher Erfolg. Weniger ein Erfolg der Aufführung als des Rüpeispiels an sich. Man verlangt von der Bolfsbühne nicht den genialen Wurf, wie ihn Mag Reinhardt vor langen Jahren getroffen hat, aber man denkt an die letzte Hauptmann- Premiere im Schiller- Theater. Da war das Publikum nicht so aufnahmewillig wie die Gemeinde der Bellsbühre, und dem deßnerschen Fuhrmann Henschel  " murde bama's der schönste Erfolg zuteil, den es geben fann. Er wurde zu einer Ovation für Gerhart Hauptmann  . So war es gestern can Bülowplaz nicht. Der Aufführung fehlte der leichtbeschwingte Flug, die bezwingende Illufion, aus dem Alltag losgelöst zu sein. Aber ber Zuschauer ging mit und wurde schnell gefangen genommen. Im rolog bittet der Dichter:

Und nehmt dies berbe Stüdicin nicht für mehr Als einer unbesorgten Laune Kind."

1. Londoner   Abmachungen: bindendes Recht.( Also Barole Er füllungspolitit. D. Red.)

2. Zusammengehörigkeit von Arbeitgeber und Arbeit nehmer.( Also fapitalistisch- proletarische Einseifungsgemeinschaft. D. Red.)

fratischy- demokratischen Elemente aus der Berwaltung. D. Red.) 3. Fagbeamtentum.( Also Hinausmurf aller fezialbeno.

4. Vereinfachung der Steuerpolitik und Anpassung an die Leistungsfähigkeit.( Also weitere Entlastung des Besige und stärkere Ausbeutung der Besiglosen. D. Red.) 5. Chriftliche Schule und Kirche. 6. Mehrhaftmachung des Boltes.

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in feinen

Dieses Landbundegerzierreglement tönnte wesentlichsten Teilen auch von der fommunistischen 3entrale herausgegeben werden. Der eigentliche Kampf das ist ja auch der geht gegen die Sozialdemokraten" Scholem  - Kurs. Die Parole von der Käuflichkeit der deutschen Gewerkschaften" ist ebenfalls Gemeingut der völkisch- kommu­Deimling laufen sich die edlen Kämpen seit einigen Wochen nistischen Soalitionsbrüder. Im Kampf gegen den General bereits den Rang ab, und das Verbot des Stahlhelmsporttages hat nicht nur bei den Völkischen, sondern auch bei den Kom­munisten, die ihre Agitationsfelle fortschwimmen fahen, leb­haften Kummer ausgelöst. Selbst in bezug auf christliche Schule und Kirche" ist die gemeinsame Idee bei beiden koa: litionsgenossen sehr weit entwickelt, ist es doch in Halle, in dem es nach der fommunistischen Legende nur Kommunisten gibt, nicht möglich, auch nur eine einzige welt liche Schule einzuführen, und schließlich ist die Politik der Wehrhaftmachung unseres Boltes" eine der Hauptstüßen der Kommunistischen Partei. Bir verweisen auf die vielfachen Anbiederungen der KPD. an die Reventlow und Konsorten. Die Landbündler haben also durch ihr Ererzierreglement einen neuen Beweis ihrer Koalitionsfähigkeit erbracht.

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Hermes redivivus.

Er kandidiert für das Preußenparlament. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird der frühere Reichs ernährungs- und Finanzminister Dr. Hermes wieder in die aftive Politik zurückkehren. Und zwar gedenkt er feine neue politische Lausbahn als Zentrumsabgeordneter des Preußischen Landtages   von vorne zu beginnen. Zwar ist er in dem Wahl­freis Roblenz Trier, wo er Sachverständiger des Winzer Wahlkreis Köln Aachen geschafft. Hier steht er an vierter verbandes spielen wollte, durchgefallen, dafür hat er es im Stelle auf der Preußenliste des Zentrums, so daß an seiner Wahl nicht zu zweifeln ist, wenn sich das Zentrum nicht in legter Stunde noch besinnt und ihn auf Grund seiner politischen Vergangenheit in der Versenkung läßt, in der er mit Fug und Recht vor zwei Jahren verschwunden ist.

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Kommunisten- Prozesse.

Leipzig  , 13. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Bor dem. 5. Straffenat des Reichsgerichts hatte sich am Donnas. tag ber 37jährige Bertmeister Ernst Rasteiler aus Stottbus wegen Borbereitung zum Hochperrat zu verantworten. Rafteller ift feit 20 Jahren politisch und gewerkschaftlich) organisiert, gehörte tis sur Spaltung der Sozialbe motratie an und gründete nach ber Spaltung eine Ortsgruppe der PD. in Rottbus, deren Borsigender er mar. Als im vorigen Jahre die KPD. verboten mar, stand er in lebhaftem Briefwechsel mit der Zentrale in Berlin  und verbreitete in der illegalen Zeit Flugblätter und Broschüren in dem Bezirk Rottbus, die auf einen gewaltsamen Umfturz hin zielten. Auch gründete Kasteller in dem Bezirk die tommu nistischen hundertschaften und versuchte diese militärisch auszubilden, um bei einem eventuellen Umsturz gerüstet zu fein.

borteller und der wadere Regiffeur Baul Hendels wurden Dorhonden. Die hätte luftig in Aftion treten müssen. Die Haupts ftürmisch gerufen. Eine Aufführung, die sich jeder ansehen sollte, der sich an echter Runft laben möchte. Ernst Degener.

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Chinesische Flußfahrt.

Gelb und breit, wie mit sehnsüchtig ausgebreiteten Armen fließt der Jangife tiang bei Schangha: ins blaue Meer. Gelb, breit, buntes Leben das ist der erste Eindruck des blauen Flusses", wie er auf deutsch  , unbeirrt um feine unzweifelhaft gelbe Farbe, heißt. Auf der ungeheuer bre ten Wellenfläche schneiden Dampfer mit langen Rauchfahnen durch des Wasser, schaufeln Boote, blähen sich Segel so viele, daß sie in der Ferne fast unentwirrbar erscheinen. Auf dem Jangiferiang entlang geht unsere Reife. Flußauf. Am Kaiferfanal vorüber, der bei Tschingfiangfu mündet, die einst stolze faiserliche Wasserstraße, d'e heute, überflüssig geworden, nur noch cin Sumpf ist. Nanting, die Stadt des Porzellanturms und der Hausboote, taucht auf, im Abenddämmern versinkend. umlodert von der glutroten Sonne. Millionen von Fröschen vollführen e'ne un­heimliche Musik. Entöniger Gefang junger Mädchen ertönt aus den soviel Hausbocte sieht man. Booten es scheint, als wohne die halbe Stadt auf dem Wasser,

Braun sinkt die Dämmerung über die ungeheure Ebene; das Auge ermüdet am Nichts.

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Am Morgen ist alles verändert: Berge stehen im hellen flaren Sonnenlicht, mit zartem Grün und hingeklebten Dörfchen, winzige Häuschen, Dorf über Dorf immer höher. Es duftet herb und füß herüber; Enten und Wildgänse ziehen in schönen Bogen durch die Luft und über all dem ein seidigblauer Himmel wie ein Aquaren der Maler dieses Landes.

Das Rüpelspiel mar mehr. Der Scherz des Fürsten   John Rand, ben Saufcus Jau für einen Tag glauben zu machen, er fei felbst ein Fürst, dieser Scherz mit seiner brolligen Komit und feinem ernsten Untergrund voll Tragit wurde innerstes Erlebnis. An Rieutiang, der großen Borzellanftadt gehts vorüber. Bon Der Zuschauer war beluftigt und ergriffen zugleich. Ergriffen vor Fabritware größten Gils, in China   nicht geachtet, in Europa   be hier wird das echt ch nefische Porzellan" an alle Welt geliefert. allem vor dem Rüpel Jau des Gerhart Rider, der sich immer allem vor dem Rüpel Jau des Gerhart Rider, der sich immar wundert. Auch seltene alte Borzellane" liefert Rieutiang, raffiniert mehr als ein Schauspieler von Eigenart und echtem Künstlerblut gefälscht- Gott we ß wieviel altes chin: fisches Borzellan", bas das B crweist. Ein Rüpfer mit versoffenen Neuglein, ein unkomplizierter Entzüden europäischer Sammler bildet, hicr seine Heimat hat. Mensch mit natürlichem Gehabe, der sich schnell in feine neue Situation Die Teestadt Hantas ist unser Ziel. Ein Ungeheuer von Stadt. mit seiner Grandezza findet, der sich, sonst stets getreten, fomisch Chinas   größte Handelsstadt und die am meisten bevölkerfſte; fünf aber auch erschreckend zum drohenden Herrscherich entwickelt. Ein zehn Millionen Enwohner e'nschließlich der Vorstädte Hanyan und wunderlicher Heiliger, fein Kumpan von der Wage Schluck. Armin Uschang. Riesige Teeberge ſieht man, es ist die eigentliche Heimat des Tees. Ungeheures Leben pulft hier zur Zeit der Ernte in den Schweizer   griff bei all seiner Drolligkeit mit der Berförperung Monaten Mai bis Juli, ungeheuer, it der Umjag. Jeder Berg trägt Ses allzeit dienstwilligen betulichen Schlud ans Herz. Johana eine andere Sorte; die Mischung" ist das Geheimnis des Besitzers. Roch- Bauer als rundi che, schmude Frau Adeluz, eine achtbare Unvermischt geht fein Tee von Hantao fort; groß an Zahl find die erb- fomische Leistung, ein sympathisches, immer noch liebenswertes verschiedenen Sorten, die M schungen, Mrturen. Der Europäer Frauchen. Und Werner Hollmann  , ein munterer Seneschall faunt über die unzähligen Nuancen, denn er unterscheidet kaum mehr und Stimmungsmacher. Den anderen will ich nicht wehe tun. Die als die Nationalitäten des Tees: indischen, chinesischen, russischen; Sidklill und der Page waren fehl befeht. Und das Bühnenbuib bier aber gleicht der Teckenner unserem We'ntenner, der fede e n. des Edward Suhr schöpfte die theatra ischen Möglichkeite der zelne Sorte mit der Zunge zu unterscheiden weiß. Auf dem Wasser wege gelangt der Tee direkt von Hantao nach London  , dem großen Bühne nicht aus. Rummelhaftes Schau- Spiel hätte es sei müssen Stapelplatz für Tee; Engländer und Ruffen sind auch hauptsächlich und nicht gediegener Munanenschanz. Es ist doch eine Drehbühne die Besizer der großen Plantagen. 2. F.

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eiter lagt ihm die Antiage zur Laft, daß er der organisatorische Leiter des bekannten Siebener Ropfes in Rottbus ge wesen sei, von dem aus alle Fäden bis weit hinein in das Ober­laufizer Kohlengebiet gingen. Bei einer Haussuchung am 23. No­Dember 1923 fand die Polizei zahlreiches belastendes Material, bas zur Berhaftung des Angeklagten führte.

6 Monate

Bei seiner Vernehmung erklärte Kasteller, daß er nie mili tärischer Leiter in seinem Bezirf gewesen sei. Das bei ihm besching. nahmte Material sei ihm in der Zeit zugegangen, wo die KBD. noch nicht verboten war. Der Angeklagte will die gemäßigte Richtung in der Partei vertreten haben; er verabscheue einen gewaltsamen Um sturz. Nach seiner Verhaftung habe er sich ganz von der Partei losgesagt, was er in Briefen seiner Bartei und seinen Ungehörigen mitgeteilt habe. Der Vertreter der Reichsanwaltschaft beantragte wegen Bergehens auf Grund des Republifschutzgesetzes und wegen Vorbereitung zum Hochverrat 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und 250 M. Geldstraje.. Der Senat fällte nach längerer Beratung folgendes Urteil: Wegen Borbereitung zum Hochverrat und wegen Bergehens nach§ 7 des Republitschuhgeseges wird Kaſteller zu zwei Jahren Ge­fängnis und 200 m. Geldstrafe verurteilt. Untersuchungshaft und 200 M. werden angerechnet. schen Senat des Staatsgerichtshofes zum Echutz der Republik  begann heute der angekündigte Hochverratsprozeß, in dem die Ber­gänge während der Ausschreitungen im oberbadischen Biesenthal vom September vorigen Jahres zur Aburteilung gelangen sollen. Die Angeklagten, die im allgemeinen feit Oktober bzw. November vorigen Jahres in Untersuchungshaft then, sind heute vollzählig erschienen, mit Ausnahme des badischen Landtags abgeordneten Bock, der nicht verhandlungsfähig ist. Gegen ihn foll ziellen Anklageliste ist auch die badische Landtagsabgeordnete Frau riba Unger angetlagt, sie ist jedoch seit längerer Zeit flüchtig. Ein Teil der Angeklagten ist bereits vorbestraft wegen unerlaubten Baffenbefizes, Diebstahls, Urtundenfälschung usw. Die in poli tischer Hinsicht der kommunistischen   Partei angehörenden Bertei­diger Dr. Sedel Frankfurt a. M., Dr. Horstmann Düsseldorf   sowie Kunz- Waldkirch begründeten eingehend einen Antrag auf Ab­lehnung des Senatsvorsitzenden Dr. Niedner aus Besorgnis der Befangenheit. Nach einhalbstündiger Beratung ver fündete der Gerichtshof, daß diesem Antrag nicht stattgegeben rird. Der Antrag war von den beiden anderen Berteidigern nicht unter­stützt worden. Dann wurde die sehr umfangreiche Anklage. schrift verlesen, die den Angeklagten verschiedene Bergehen gegen das Gesetz zum Schuße der Republit, den Versuch zur Be­feitigung bezw. Aenderung der Staatsverfassung, unerlaubten Waffenbesitz, Verabredung zur gewaltsamen Beschaffung von Waffen usw. vorwirft. Darauf begann die Bernehmung der Ange­lagten, und zwar zunächst die des Stadtrats Herbster aus wesen ist. Lörrach  , der als Bundesbezirksleiter der KPD.   daselbst tätig ge­

Freiburg, 13. November.  ( WTB.) Vor dem Süddeut

Verurteilte völkische Rüpel.

München  , 14. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Anläßlich des Reichspräsidentenbesuchs in München   am 12. Juli 1922 erlaubten sich bekanntlich mehrere völfische Heldenjünglinge demonstrative Frech heiten gegenüber dem Reichsoberhaupt. Gegen 11 dieser Personen erhob der Reichsanwalt auf Grund des Gesezes zum Stuze der Republit Antlage, überwies aber später die Angelegenheti cinem ordentlichen Gericht in München  , das den 3mischenfall burd) Siraf­befehl zu erledigen fuchte. Bon ben 11 Beschuldigten fanden sich 9 mit dem Strafbefehl ab, während the Kaufleute Bug und Schier. holz Berufung einlegten. Diese Berufung stand am Mittwoch zur Ber­handlung. Obwohl die Beschuldigten die Erklärung abgaben, daß sie mit ihren Fiegel ien 3. B mit dem Winken mit einer reten Badehoje, ten Reichspräsidenten persönlich nicht beleidigen, sondern nur das Syftem treffen wollten. beantragte der Staatsanwalt die Aufrecht­erhaltung der vorgesehenen Strafen. Das Gericht beschloß ent­sprechend und bestätigte den Strafbefehl gegen Wutz in höhe von 80 M. und den von Schierholz in einem Betrage con 60 M.

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30g der dänische Forschungsreisende ud Rasmussen, be Diz Nordwest- Paffage zu Lande erzwungen! Im Jahre 1921 gleitet von vier Spezialisten verschiedener Biffensaebiete, aus und ließ sich zunächst auf einer Insel an der Nordwestküste der Hudson bai unter 65° 54' nördl. Breite und 83° 50' westl. Länge nieder. Von hier aus sollte durch Wanderung an den Rüften des nördlichen Cismeeres die Beringstraße erreicht werden! Dabei wollte Ras mussen, gestüßt auf seine völlige Bertrautheit mit den Dialetten Grönlands  , fprachvergleichende Studien treiben, die über die Ber wandtschaft der Grönländer mit den Eskimos an den Ufern des Eis­meeres Aufschlüsse geben sollten. Sie trafen bei ihren Vorstößen, wie die Umschau" mitteilt, auf Estimos, die noch nie einen Europäer gefehen hatten, und machten reiche geographische Ausbeute. Als die Expedition im Frühjahr 1923 ihre Arbeiten in der Gegend der Hudsonbai   beendet hatte, trennte sie sich. Rasmussen letzte seinen Weg nach Westen fort gegen die Beringstraße u. Die Hauptetappen feiner Reise auf Hundeschlitten bezeichneten die Bellotstraße, die Mündung des Bachflusses, König- Wilhelms- Land, Viktorialand  , das Delta des Madenzie, Kap Barrow, Ropebue- Sund, Beringstraße  . Rasmussen hat also zu Land die ,, Nordwest- Passage" erzwungen: Er ist vom Atlantik, die Küsten des Eismeeres entlang, zum Stillen Ozean vorgedrungen.

21s

Reymont Nobelpreisträger. Die Schwedische Akademie   hat dem polnischen Schriftsteller Wladislam Renmont meace feines Bertes Die Bauern" den diesjährigen Nobelpreis für Literatur   verliehen. ,, Die Bauern" find ein großes episches Wert, das im Anschluß an die vier Jahreszeiten Leben und Arbeit der polnischen Bauern schil­dert. Rein anderes Bolt hat eine moderne Darstellung des Bauern von der fünstlerischen Bedeutung. Mensch und Natur find im ergsten Busammenhang Die Sinfonie der Jahreszeiten begleitet mit er habenem Orchester das Treiben der Menschen. Neben dem großen Bauernroman hat Rermont eine Reihe farbiger historischer Romane gefchrieben. Die Probleme der modernen polnischen Fobrikstadt be Nationalitäten und den Kampf zwischen Kapital und Arbeit auf handelte er in feinem Roman Lodz  , in dem er den Wettstreit der dem Hintergrunde dieser merkwürdigen Stadt entwickelte. wurde in unserem Feuilletonteil abgedruckt.

Lodz  

anwälte hat anläßlich seines Jubiläums eine Festzeitschrift heraus­Dankbare Erfinderaufgaben. Der Berband Deutscher Patent­gegeben, in der folgende scherzhafte Erfinderaufgaben gestellt wer gegeben, in der folgende scherzhafte Erfinderaufgaben gestellt wer ben: 1. Brieffaften mit selbstte tiger Einrichtung zum Berhüten des Ginwerfens unfrantierter Briefe. 2. Berfahren und Maschine zur Nuzbarmahung des Straßenlärms. 3. Geruchlofes Taschenklosett. Charlottenburg   wiederum zwet Heitere Abende. Josef Plaut   gibt am 15. und 16. Nov., abends 8 Uhr im Schiller- Saa

Walter von Molo   lieft aus eigenen Werfen auf Einladung der Lite­rarischen Gesellschaft Steelitz in der am Sonntag. 4.12 Uhr im Kleinen Hause des Schloßparktheaters in Steglit stattfindenden Literarischen Morgenfeier. vorstellung von Schneewittchen" zu billigen Preifen( 0,20-1,50 Wit) statt.

Jm Wolhalla- Theater findet am Sonntag nach m. 4 Uhr eine Märchen­

fommt nach dem Beschluß der Komiteemitglieder der diesjährige Nobelpreis Kein Nobelpreis für Phyt und Chemie. Wie Aftonbladet" meldet. für Phyfit und Chemie nicht zur Verteilung.