Abg. Haufen( ft.) Tann das Bedenken des Abg. v. Bockel- Irüstung hervorrufen, ohne die Gründe zu erfahren, welche an Die von der städtischen Verwaltung eingesetzte Komberg nicht theilen. Bringe die Durchführung eines Gesetzes Uebel- geblich ein solches Vorgehen nothwendig erscheinen lassen. Es mission zur künstlerischen Ausschmückung städtischer Gebäude und stände zu tage, so sei feine Zeit zu verlieren, sie zu beseitigen. sei doch merkwürdig, daß gerade die Bertheidiger der Vorlage Pläge hat in ihrer heutigen Sizung beschlossen, in der Vorhalle Seine Freunde werden einer Kommissionsberathung nicht wider- sich scheuen, ihr angeblich so schwer belastendes Material der des Mühlendammgebäudes Mofaitgemälde an den Wand- und prechen. Deffentlichkeit vorzulegen, während die Sozialdemokraten, welche Deckenflächen anbringen zu lassen. Außerdem beschäftigte sich die Geheimer Rath Nöll geht auf die Entstehungsgeschichte des die Vorlage treffen soll, verlangen, daß die weiteste Deffentlichkeit Deputation mit dem Projekt, den Eingang zum Friedrichshain Gesezentwurfes ein und behält sich vor, auf die sachlichen Be- erfahre, auf welche Vorkommnisse hin ein so ungeheuerliches Gesez mit einem künstlerisch ausgeführten steinernen Triumphthor zu denken gegen denselben in der Kommission einzugehen. Es handle angenommen werden soll. versehen und auf dem Andreasplaz steinerne mit reichem Figuren sich darum, die bis zum Inkrafttreten des neuen Kommunal- Bei der Abstimmung wurde der Antrag unserer Genossen schmuck versehene Ruhesitze aufzustellen. Vor der definitiven Be abgaben Gesetzes bestehenden Grundsäge bezüglich der Heran- abgelehnt. schlußfassung über diese Projekte soll die Genehmigung des ziehung der außerpreußischen Einkommen aus Grundbesig und Magistrats und der Stadtverordneten - Versammlung zur Aus Gewerbebetrieb auch für die Zukunft aufrechtzuerhalten. schmückung der beiden Pläge eingeholt werden. Ebenso soll die Genehmigung zur Aufstellung der Kolossalfigur der Berolina auf dem Alexanderplatz , sowie des Uechtriß'schen Brunnens an der Gormannstraße, und der Büste von Schulze- Delitzsch auf dem Play an der Köpnickerstraße erbeten werden.
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Abg. Herold( 3) findet es ebenfalls bedenklich, auch den Außerdeutschen Besitz steuerfrei zu lassen.
Abg. Winkler( t.) hält eine Ergänzung des Kommunal abgaben- Gesetzes bezüglich des Rechts der Kreise auf Erlaß von Hundesteuerordnungen, bezw. eine authentische Interpretation des bestehenden Gesezes für nothwendig, um der verschiedenartigen Anwendung desselben ein Ende zu machen.
Finanzminister Miquel: Die Regierung muß dringend davor warnen, über den Rahmen dieses Gesetzes hinauszugehen. Wir müssen erst abwarten, wie das Kommunalabgaben Gefeß wirkt. Die Hundesteuer hat mehr einen polizeilichen als einen finanziellen Charakter und es empfiehlt sich mehr die Sache auf dem Wege der Polizeiverordnung zu ordnen. Die Vorlage wird an eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen. Es folgt die erfte und zweite Berathung des Gesetzentwurfs betreffend die Aufhebung des in dem vormaligen Fürst bist hum Fulda für die Einwilligung der Ehefrauen in Bürgschaften und Ex promissionen der Ehemänner bestehenden Gr fordernisses der gerichtlichen Form.
Minister Schönstedt empfiehlt die Vorlage als eine rein formelle; das materielle eheliche Güterrecht werde durch sie nicht
alterirt.
Abg. Kircher( 3.) befürwortet kurz die Vorlage; diefelbe wird darauf in erster und zweiter Lesung ohne weitere Debatte angenommen.
Die Umsturzgefehler mit sammt den Regierungsvertretern halten es also mit Falstaff; sie geben keine Gründe an und wenn sie billig wie Brombeeren wären.
Die Verlesung des Berichts selbst gelangte bis zum§ 130, worauf die Sigung vertagt wurde. Der Rest soll morgen, vor mittags 1/210 Uhr zu Ende gelesen werden.
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Die Mittheilung des Vorwärts", daß gegen den AmtsDie Reichstagskommission zur Berathung des Autrages Kanig ist gestern nach Schluß der Plenarsizung gewählt richter Herrn Dr. Schlössing in Riydorf infolge einer Beworden. Sie besteht aus folgenden Herren: Frank- Baden, schwerde des Gendarmen öppner das Disziplmarverfahren De. Paasche, Schulze Henne, Wamhoff( natl.); Alich bichler, eingeleitet worden ist, soll nach dem hiesigen„ Lokal- Anzeiger", wie Steininger, Dr. Lieber, Graf Galen , Hug, Bingen , Klose, auch nach einer Meldung der„ Rigdorfer Zeitung" unrichtig sein. Rembold( 3.); v. Manteuffel, Graf Kanis, Graf Schwerin- Diesen Behauptungen gegenüber erklären wir nochmals, daß Löwig, Graf Limburg- Stirum , Will( t.); v. Kardorff, Bauer- unsere am Sonntag gebrachte Meldung durchaus der meister( Rp.); Dr. v. Komierowski( Pole); Bebel, Herbert, Wahrheit entspricht. Es schwebt in der That in dieser Angelegenheit ein Disziplinarverfahren gegen Herrn Dr. v. Bollmar( Soz.); Lotze( Antis.); Aucker, Lenzmann( frf. p.); Schlössingt. Nicht der Vorwärts", sondern die beiden er Galler( südd. Vp.); Dr. Meyer- Halle( frs. Vg.). Vorsitzender ist Abg. Dr. Paasche, Stellvertreter Abg. Dr. Meyer- Halle, Schrift wähnten Zeitungen sind falsch informirt worden. führer sind die Abgg. Wamhoff, Well, Galler und Rembold.
Lokales:
Die neueste Nummer der Korrespondenz des Herrn Köller bringt, wie dies ja gerade nicht sehr selten, eine Reihe Bestätigungen von mehr oder weniger beschämenden Mißständen, welche zuerst im Vorwärts" gerügt worden sind.
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Nicht weniger als 890 Ranbvögel find im Jahre 1894 in der Provinz Brandenburg getödtet worden und zwar 302 Habichte, 217 Sperber, 194 Baumfalken und 177 Wanderfalfen. Es lebt aber noch eine Menge Raubgezücht in der Mart.
Ju der Urania wird heute Abend Herr Dr. N. Neuhauß ſeine interessanten Photographien in natürlichen Farben und verschiedene andere wissenschaftliche Aufnahmen vorführen.
Damen dürfen auf den Verdecken der Pferdebahn, wie man Die zunächst erwähnenswerthe Notiz ist recht gedrückt ge halten. Und zwar aus zwingenden Gründen; beschäftigt sie sich uns mit bezug auf die kürzlich widerrufene diesbezügliche MelEs folgt die erste Berathung des Gesehentwurfs, betr. das doch mit der Sabbatschändung in der Gnaden dung schreibt, in Berlin schon seit Jahren fahren, so unglaublich Pfandrecht an Privat Eisenbahnen und Klein- tirche, welche bekanntlich unter den gottergebenen Augen des dies auch flingen mag. Wer die von Vororten wie Tegel , bahnen und die zwangsvollstreckung in die Regierungsraths Spitta, des Baumeisters Rimpel und anderer Treptow u. a. abgehenden Nachtwagen öfter benutzt, wird regelselben. frommen Leute, unter denen sich auch einige Mitglieder des Kirchen- mäßig die Bemerkung machen, daß auf den Verdecken Männlein Minister Thielen: Seit der vorigen Tagung hat die Re- raths befanden, am Sonntag, den 17. März verübt worden ist. Wir und Weiblein einträchtiglich bei einander sitzen; denn die Parole gierung erneut geprüft, ob für eine gesetzliche Regelung sprachen bei der Schilderung dieses, den famosen Kampf lantet: Unter allen Umständen mitkommen! Es wird stillDer Materie ein Bedürfniß vorliegt und die Erfahrungen für Ordnung, Religion und Sitte verblüffend naturgetreu schweigend geduldet; wenn aber wirklich mal ein Schaffner oder anderer Staaten mit der verwandten Gefeßgebung studirt. illustrirenden Falles am 19. März den Wunsch aus, daß auch das Kontrollbeamter einen Einspruch wagt, so geschieht es in Das Ergebniß dieser Prüfungen hat die Regierung in der Auf- Organ des Herrn Ministers des Junern uns durch eine ent- humoristischer Weise. Das Prinzip ist also durchbrochen! es Nachtwagen find, fällt nicht ins Gewicht, fassung, daß für die Regelung dieser Materie im Wege der sprechende Auslassung eine Freude bereiten möge. Das ist denn Daß Landesgesetzgebung eine dringende Nothwendigkeit vorhanden sei, nunmehr nach Verlauf von fünf Wochen durch folgende knappe da die Damen auf den Verdeckplätzen bis mitten in die Stadt nur bestärkt. Auch die Provinzialbehörden der allgemeinen, wie Notiz geschehen: hinein fahren, wo bei der Ankunft noch reges Leben herrscht. der Eisenbahnverwaltung haben sich überwiegend der Auffassung Die am Sonntag, den 17. v. M. erfolgte Beschäftigung von Bielleicht trägt dies dazu bei, daß endlich auch in Berlin allder Regierung angeschlossen. Es wäre verfehlt, wenn man von Werkleuten bei dem inneren Ausbau der hiesigen Gnadenfirche gemein mit Borurtheilen gebrochen wird, die man in anderen der durch das Gesetz gebotenen Möglichkeit die Privatbahnen in ift von den zuständigen Oberbehörden sehr entschieden gerügt und Städten schon längst nicht mehr kennt. ihrer Gesammtheit zu verpfänden und die Zwangsvollstreckung die zuständige Instanz mit aller Bestimmtheit angewiesen worden, in diefelben herbeizuführen, einen großen Aufschwung des dafür zu sorgen, daß ähnliche Vorkommnisse unter allen Umständen Privateisenbahnwesens und insbesondere des Kleinbahn- vermieden werden." wesens erwartete, aber immerhin ist das Gefeß ein recht Diese Anordnung erfüllt uns im Interesse der ihres freien geeignetes Mittel zur Förderung der Unternehmungen. Der Sonntags beraubt gewesenen Arbeiter mit aufrichtiger Genug Entwurf will die Gewährung von Realkredit dadurch ermög- thuung; fie fontrastirt nur sehr merkwürdig mit der Ordens lichen, daß er die gesammten einer Bahn angehörigen Rechte und verleihung, mit der diverse der Herren, unter deren Augen Sachen, sammt den dem Unternehmer selbst thatsächlich oder am 17. März die Sabbathschändung verübt worden ist, bei Fonzessionsmäßig anhaftenden Werthen zu einer rechtlichen Ein- der einige Tage später erfolgten Einweihung der Kirche heit der sogenannten Bahneinheit zusammenfaßt. Diese bildet die beehrt worden sind. Grundlage für die Verpfändung und Belastung in dem Sinne, Des weiteren enthält die Köller'sche Korrespondenz das
Daß die Sachen und Rechte der Bahn eine Einschränkung ihrer cechtlichen Selbständigkeit erleiden und die Verpfändung und Belastung einzelner Theile nur zugelassen wird soweit, als der eigentliche Zweckt, der Betrieb nicht vereitelt wird. Abg. Bode( t.): Wir haben gegen die Vorlage wesentliche Bedenken wirthschaftlicher und juristisch- technischer Natur. Nach Erlaß dieses Gesetzes wird sich das jetzt beschäftigungslose Rapital der Sache bemächtigen, die Spekulation wird erhöht werden und die Kleinbahnen werden von den großen Geldinstituten übernommen werden, welche die Anlagen lediglich mit Rücksicht auf ihr finanzielles Interesse machen werden; er beantrage die Ueberweisung derselben an eine Rommission von 14 Mitgliedern. Abg. Imwalle( 3.) begrüßt den Gefeßentwurf gerade aus wirthschaftlichen Gründen mit Freude, weil er die Betheiligung des Privatkapitals an Kleinbahnbauten ermöglicht.
Abg. Oswalt( natl.): Gegen die vorjährige Vorlage ist die jetzige eine erhebliche Verbesserung, und wir werden uns in der Kommission um das Zustandekommen derfelben bemühen. Abg. v. Tiedemann Bomst( dk.) spricht sich gleichfalls sympathisch für die Vorlage aus.
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leber zwei schwere Banunfälle wird berichtet: Bei dem Abbruch des Hauses Krausenstr. 37, das der Aachener- und Arbeiter Otto Rieche aus der Gubenerstr. 16/17 beschäftigt, indem Münchener Feuerversicherungs- Gesellschaft gehört, war auch der er vom dritten Stock die abgebrochenen Steine nach unten warf. Dabei stürzte er von dem Mauerwerk auf den Hof hinab und trug schwere innerliche und äußere Verlegungen davon. Er wurde bewußtlos nach einem Krankenhause gebracht; sein Zustand läßt wenig Hoffnung auf Erhaltung des Lebens zu. Einige Stunden später, gegen 9 Uhr vormittags, ereignete sich ein minder schwerer Unfall auf dem Neubau Wilmersdorferstraße 67 zu Charlottenfolgende: Unter der Ueberschrift„ Ausbeutung der weiblichen Arbeits- burg, der bis zum dritten Stock fertig ist. Zimmerleute waren mit dem Einziehen von Balken beschäftigt und haben dabei ver kraft" wurde in Nr. 42 des Vorwärts" vom 19. Februar d. Imuthlich einen oben liegenden, schweren eisernen Träger aus mitgetheilt, daß in der elektrotechnischen Anstalt von Siemens und Halste einige 20 Arbeiterinnen damit beschäftigt würden, die seiner Lage gebracht. Der Träger stürzte herunter auf die Glühlampen luftleer zu pumpen und zuzuschmelzen. Diese Arbeit Balkenlage des Kellers, schnellte wieder in die Höhe und erfolge unter Anwendung von Quecksilber. Die Wirkung des Ar- zerschmetterte dem 15jährigen Bimmermannslehrling Orthmann beitens mit diesem giftigen Metall", so heißt es dann, zeigt sich denn aus Moabit , dessen Lehrzeit erst zwei Monate dauert, das rechte auch recht prompt. Das vorhin zuweilen noch blühende Aussehen der Bein. Auch er wurde nach dem Krankenhause gebracht und Arbeiterinnen macht einer bleichen Gesichtsfarbe Play, es stellt dürfte kaum wieder gänzlich hergestellt werden. sich große Appetitlosigkeit ein, die Zähne werden im Munde locker und bei manchen zeigen sich im Munde Blasen und Ausschläge. Bis vor anderthalb Jahren ist die Arbeit, bei der sich jetzt Mädchen und Frauen vergiften, von robusteren Männern verrichtet worden. Dann wurden Arbeiterinnen eingestellt, denen anfangs für das Hundert Lampen 1 Mart bezahlt wurde. Bald darauf wurde der Lohn auf 80 Pf. reduzirt, dann auf 75 und gegenwärtig giebt es nur noch 70 Pf.!"
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Durch den zuständigen Gewerbe- Aufsichtsbeamten ist folgendes festgestellt worden:
Abg. v. luruh- Bromberg( frt.) stimmt der Vorlage zwar" In der Glühlampen- Fabrik der Firma Siemens u. Halske, durchaus zu, wünscht aber in der Kommission die Möglichkeit Markgrafenstr. 94, find etwa seit Ende des Jahres 1898 ungefähr der Gefährdung der Solidität des Kleinbahnwesens genau erwogen 25 Arbeiterinnen mit dem Auspumpen der Glühlampen beschäftigt. zu sehen. Sie sind an die Stelle der vordem beschäftigten Arbeiter getreten, Justizminister Schönstedt bestreitet, daß die Gefahr vorliegt, nachdem infolge konstruktiver Aenderungen der früher zur Bedaß das Großkapital fich spekulativer Weise der Kleinbahnen bedienung einen erheblichen Kraftaufwand erfordernden Queck mächtigen werde, und sucht die juristischen Bedenken des Abg. Bode zu zerstreuen.
Die Vorlage wird darauf einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen. Schluß 14 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr. ( Gerichtstoften- Gesez, Gebührenordnung für Notare.)
Parlamentarisches.
Durch den Einsturz eines Kellergebäudes ist gestern Vormittag gegen 10 Uhr in der Straußbergerstraße 48 ein eigenartiger Unglücksfall hervorgerufen worden. Daselbst wird zur 3eit auf dem Hofe ein Neubau aufgeführt, zu welchem die noth wendigen Baumaterialien mittels Wagen auf den Hof gebracht werden. Gestern zur genannten Zeit fuhr ein zweispänniger mit Lehm beladener Wagen auf das Grundstück hinauf, als jedoch das Gespann den Hof erreichte, brach plöglich unter lautem Rrachen ein Theil des alten Kellergebäudes in sich zusammen und der Wagen versant in die Tiefe. Der Kutscher Dröschle stürzte vom Bock und erlitt nicht unerhebliche Verlegungen am Kopf; zur Sebung des Wagens aus der Vertiefung mußte die Feuerwehr requirirt werden.
Zweimal überfahren und dann ins Waffer gestürzt wurde am Montag auf dem Betriebe des Nordringes ein unbekannter Mann. Derfelbe wollte vermuthlich den Spreekanal filber Luftpumpen die Arbeit auf mechanischem Wege ge- bei Charlottenburg in der Nähe der Schleuse überschreiten und leistet wird. passirte, um sich den Weg abzukürzen, den Bahndamm der Ring= Die Konstruktion der zur Zeit üblichen Luftpumpen ist der- bahn. Der Waghalsige befand sich gerade auf der Ueberführung art, daß nach Auskunft der neuen Maschinenbauer- Krankenkasse, des Bahnkörpers über den Spreekanal, als ein Zug von Westend bei der die betreffenden Arbeiterinnen versichert sind, seit 1893 fommend heranbrauste, dessen Lokomotive den Unglücklichen erfeine der ehemals häufiger vorkommenden Quecksilbervergiftungen faßte und nach dem Nachbargeleise hinüberschleuderte. Hier lag mehr beobachtet worden ist. Während bei den früher üblichen der Verunglückte, der innerliche Verlegungen erlitten haben Quecksilber- Luftpumpen die Verbindungsröhren, Hähne und der mochte, ohnmächtig wenige Sekunden, als auf demselben Geleife gleichen aus leicht zerbrechlichem Glas hergestellt waren, sind ein Zug vom Wedding her nahte, dessen Lokomotivführer den Ver die jetzigen Luftpumpen zum größten Theile aus Metall und so wundeten nicht fah. Wiederum brauste die Maschine heran, abermals gefertigt, daß ein Verstreuen von Quecksilber in den Arbeits - erfaßten die Näder den Armen und zahlreiche Augenzeugen, die am räumen infolge von Bruch der Pumpen nicht mehr vorkommen Ufer des Spreefanals standen, sahen, wie der Verunglückte in weitem fann. Augenblicklich ist die Firma damit beschäftigt, weitere Bogen seitlich geschleudert über die Böschung hinab in das Wasser Vervollkommnungen anzubringen, die das Austreten von des Spreefanals fiel. Jetzt wurde sofort ein Boot requirirt und Quecksilberdämpfen unter allen Umständen zu verhindern be- der Körper des dreifach Verunglückten auch nach wenigen Minuten bereits gefunden. Infolge der gräßlichen Verlegungen stimmt find. war aus dem Unbekannten bereits alles Leben entflohen; die Leiche wurde nach der Charlottenburger Leichenhalle geschafft, doch war es bis jetzt nicht möglich, die Persönlichkeit des etwa 35-40 Jahr alten anständig gekleideten Mannes, der jedenfalle
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Die Umsturzkommission trat heute vormittags 1/211 Uhr zur Feststellung des Berichtes zusammen. Berichterstatter ist der tonservative Abgeordnete von Buchka. Der gedruckte Bericht ist ziemlich umfangreich; er umfaßt, ohne Anlagen, 48 Quart feiten. Auf die Stimmung, welche in der nationalliberalen Partei, die bekanntlich die lautesten Schreier nach einem Umsturzgesetz gestellt Der durchschnittliche Wochenlohn einer Arbeiterin beträgt hat, der jetzigen Vorlage gegenüber herrscht, wirft der Umstand ein bezeichnendes Licht, daß von den Mitgliedern dieser Partei heute etwa 13 M., die Glasbläferinnen verdienen mehr. Die Alford nur der Vorsitzende der Kommission, Dr. Böttcher, anwesend war. fäße waren allerdings früher höher, der Wochenverdienst indeß Selbst Herr Professor Enneccerus, der sich wochenlange im nicht; erstere sind aus Anlaß der Verbesserungen der Apparate Schweiße feines Angesichtes bemüht hatte, das Umsturzgesetz und der dadurch bedingten größeren Leistungsfähigkeit herabgesetzt ein Israelit sein dürfte, festzustellen. fertig zu bringen und von dem allgemein behauptet wird, daß er worden." hoffte, durch diese seine Thätigkeit den Befähigungsnachweis für feine Berufung auf irgend eine Geheimrathsstelle im Ministerium zu erbringen, er blieb heute schmollend fern. gehenden Geschäftsordnungs- Debatte darüber, ob die seitens der Vor Verlesung des Berichtes kam es noch zu einer sehr einRegierungsvertreter der Kommission unterbreiteten Materialien dem Bericht beigefügt werden sollen oder nicht.
Vor den Augen der Mutter wurde am Dienstag Nachs Diese Mittheilungen bestätigen, wenn auch in etwas abgeänderter Fassung, fast Satz für Satz die von uns seinerzeit ver- mittag in der Georgenkirchstraße die drei Jahre alte Alma öffentlichten Beschwerden der Arbeiterinnen. Nur eine Fest- Fischer überfahren, welche gegen 5 Uhr mit anderen Kindern auf Mutter spielte. Als plöglich ein Flaschenbierwagen um die Ecke beschäftigten Mädchen, nämlich die, daß seit 1893 keine der ehe der Georgenkirch- und Gollnowstraße bog, vermochten wohl die stellung tontraflirt mit den Klagen der bei Siemens u. Halske den Fahrdamm der Ecke der Gollnowstraße unter Aussicht der mals häufig vorgekommenen Quecksilbervergiftungen mehr beobachtet übrigen größeren Kinder sich zu retten, die kleine F. gerieth aber worden sind. Wir haben uns, bevor wir den betreffenden ArEs handelt sich dabei theils um einzelne Säge aus titel brachten, persönlich davon überzeugt, daß Arbeiterinnen wegen unter die Räder des Fuhrwerts, welche über die Brust des anarchistischen Broschüren oder Beitungen, theils um angebliche der geschilderten Mundkrankheiten die Arbeit aufgeben mußten; auf Kindes fortrollten, che die entsetzte Mutter, die wohl vor Schreck Aeußerungen von Rednern in Versammlungen. Allen diesen weitere Fragen wurde uns schließlich die nicht überraschende gelähmt war, den Pferden in die Zügel zu fallen vermochte. Die Aeußerungen ist eigenthümlich, daß sie, nach den Angaben der Antwort zu theil, daß die Arbeiterinnen die Ursachen der Berufs - unglückliche Frau brach ohnmächtig an der Seite ihres schwer Regierungsvertreter, bei dem Stande der heutigen Strafgefeß- frankheiten möglichst zu verheimlichen trachten, weil sie verlegten Kindes zusammen, das nach dem städtischen Krankenbefürchten, daß sie anderenfalls ihr Brot verlieren. Falsch ist bause Friedrichshain geschafft wurde, während Frau F. von gebung nicht faßbar find. Von den Abgg. Bebel und Auer wurde in nachdrücklichster die Mittheilung in der Köller'schen Korrespondenz", daß der mitleidigen Nachbaren nach ihrer Wohnung in der GeorgenkirchForm das Berlangen gestellt, diese Aeußerungen, soweit fie in Wochenverdienst der Arbeiterinnen sich nicht verringert habe. Straße geleitet wurde. Von dem städtischen Verkaufsvermittler Herrn Kretschder Kommission zur Verlesung gelangt sind, in den Bericht Nur wenige, ganz besonders geschickte Arbeiterinnen kommen nach aufzunehmen. Von feiten des Berichterstatters, sowie der langer Uebung annähernd auf die frühere Höhe. Gern hätten mar war uns gestern eine Notiz zugegangen, wonach laut Markt Regierungsvertreter wurde aber diesem Verlangen widersprochen. wir von dem offiziösen Organ die Frage beantwortet gesehen, bericht Fische zu einem Preise, die ungefähr den von der Arbeiter: Man dürfe Aeußerungen, die zwar heute nicht strafbar sind, ob es überhaupt einem jungen, alleinstehenden Mädchen möglich kolonie gezahlten gleichkommen, öffentlich versteigert wurden. aber es in Butunft werden sollen, nicht dadurch zur Kenntniß ist, sich mit 13 Mart Wochenlohn ehrsam durchs Leben zu Unsere Bermuthung, daß dies Ausnahmepreise seien, wird uns jetzt bestätigt und gleichzeitig wird uns abermals die bestimmteste tes großen Publikums bringen, daß die Regierung selbst dazu schlagen. Im ganzen aber bestärken uns die Bestätigungen der Köller Versicherung gegeben, daß die Arbeitertolonie Fifche, welche dem das Material liefert. Unsere Redner wiesen besonders darauf hin, daß es für den schen Korrespondens" in der selbstverständlichen Pflicht, nach Groß- Fischhändler selber 35-40 M. kosten, zu dem von uns an Reichstag eine geradezu unwürdige Bumuthung sei, Straf- wie vor das Interesse der Ausgebeuteten mit aller Energie wahr gegebenen Preise von 12-15 M. fauft. Es ist vorgekommen, daß selbst die Arbeiterkolonie die Waare. welche ihr au diesem bestimmungen anzunehmen. welche allerorts Unmuth und Ent- aunebmen.