Die Personen, welche am Sonnabend abends 9 Uhr den Vorfall gesehen haben, der an der Köpenicker Brücke zur Sistirung eines Arbeiters führte, werden gebeten, ihre Adresse bei Schrader, Restaurateur, Manteuffelstr. 19, abzugeben.
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Gewerkschaftliches:
Preise geliefert wurde, zurückgesandt hat, und daß die Fische sofort der Besprechung der polizeilichen Verfügung zuwende. I sammenbleiben sie erwerben sich dadurch den Dank der Dichter Dann sofort an die Abdeckerei gingen. Das genügt wohl. Dem Polizeipräsidium ist eine Binde von den Augen ge- und der Künstler der fünftigen Generationen. Drum wollen wir Ein ganz besonderer Militärboykott. Die„ Volts- 8tg." fallen, es hat nach und nach eingesehen, daß unsere Vorstellungen den Kampf führen mit aller Energie.( Lebhafter Beifall.) Auch die zweite Resolution wird darauf schreibt: Gin militärischer Boykott eigener Art ist über öffentliche sind. Es irrt der Mensch, so lang er strebt, und da Berlin verhängt worden. Es war bisher Gepflogenheit, daß das Präsidium die schäzenswerthe Charaktereigenschaft des einstimmig angenommen. Benn beantragt darauf, über das Theater des tünftigen die Stadt Berlin den Mitgliedern der Aushebungskommission Strebens zu wiederholten Malen bekundet hat, so ist es ja nach gethaner Arbeit ein Festmahl gab. Diesmal haben es nicht auffallend, daß das Präsidium sich auch einmal Spieljahres nicht zu verhandeln; der Antrag wird gegen wenige mit Freude zu begrüßen, wenn Stimmen angenommen- ein weiterer Antrag, die Zeitschrift jedoch die Offiziere abgelehnt, der Einladung zum Festmahl zu irrt, und es ist nur folgen. Sie wollen, so verlautet, von diesem Berlin " nichts es seinen Frrthum einsieht nur wäre es von Vortheil gewesen, die Wolfsbühne" weiter erscheinen zu lassen, wird dem Vorstande mehr annehmen, dessen Stadtverordneten- Versammlung es unter- wenn das Präsidium auch uns die Binde von den Augen ge- zur Erwägung überwiesen. Der Kaffenbericht des Vierteljahres ist folgender: Bestand laffen habe, dem Altreichskanzler zu seinem 80. Geburtstage nommen und uns flar erwiesen hätte, daß unsere Vorstellungen einen Glückwunsch zu schicken." Wir wünschen, daß deutsche und öffentliche sind. Leider sind die bisher angeführten Gründe gar am 1. Januar 1491,55 M., Einnahme Januar 5521,85., ausländische Potentaten, die etwa Bezlin mit ihrem Besuch nicht stichhaltig. Welcher Art sind die Beobachtungen, die das Polizei- Februar 4808,25 M., März 5841,30 M., Summa 17 662,95 M. Februar 3712,75 M., März beehren, gegebenen Falles dem Beispiel der Offiziere folgen. präsidium machte, und warum sind sie gemacht? Dem Verein, Freie Ausgabe Januar 4537,85 M Der Büchermarder, der die Lesehallen seit längerer Zeit Bühne“ ist die gleiche Verfügung zugegangen, aber feit zwei 7956,80 M., Summa 16 207,40 m. Bestand am 1. April 1455,55 m. heimgesucht hat, ist gestern in der Person des stellungslosen Jahren hat der Verein keine Vorstellungen gegeben, die Beob- Dem Kassirer wird auf Antrag des Revisors Scholz einstimmig achtungen müssen also nothwendig schon vor zwei Jahren gemacht Decharge ertheilt. Handlungskommis Gehrig verhaftet worden. worden sein und heute erst erhalten wir von diesen Beobachtungen Nach einem kurzen Schlußworte schließt der Vorsitzende mit Vermißt wird seit einiger Zeit der 31 Jahre alte Gerber Kenntniß. Das ist zum mindesten eigenthümlich. Wir sind schon einem brausenden Hoch auf die" Freie Boltsbühne“ die VerRudolf Richter, der in der Brunnenstr. 96 wohnte. so neugierig, die Beobachtungen näher kennen zu lernen. Unsere fammlung. Statuten aber sind, soweit sie den Charakter der Vorstellungen betreffen, die gleichen geblieben fünf Jahre lang; kurz, die Gründe sind nicht stichhaltig und so erklären wir unsererseits auf grund unserer Beobachtungen, Polizeibericht. Am 23. d. M. nachmittags wurde im Lust auf grund unserer Statuten, daß unsere Vor garten ein 9jähriger Knabe durch einen Schlächterwagen über- stellungen nicht öffentliche sind. fahren und erheblich verlegt. Ein 6jähriges Mädchen erlitt Sind die Voraussetzungen falsch, so sind es auch die in der elterlichen Wohnung in der Großen Frankfurterstraße Folgerungen. Wir sollen uns der Zensur unterwerfen. Das dadurch schwere Verletzungen am ganzen Körper, daß seine dürfen, das wollen wir nicht thun. Art. 27 der preußischen Kleider, anscheinend infolge Spielens mit Streichhölzern, in Verfassung lautet: Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Brand geriethen. Auf dem Anhalter Bahnhofe wurde ein mit Schrift, Druck und bildliche Darstellung seine Meinung frei der Bedienung einer Weiche betrauter Arbeiter durch eine zu äußern. Eine Zensur darf nicht eingeführt werden. Rangier- Lokomotive schwer am Fuße verlegt. Als abends ein Schuhmann in der Manteuffelstraße zwei Arbeiter wegen einer Uebertretung zur Wache bringen wollte, leisteten fie Widerstand und schlugen auf den Beamten ein, so daß dieser von seiner Waffe Gebrauch machen mußte; beide Excedenten wurden verwundet, jedoch gelang es nur den einen festzunehmen, der andere ergriff die Flucht.- Am Tempelhofer Ufer wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes im Landwehrkanal angeschwemmt. Wetter- Prognose für Donnerstag, 25. April 1895. Warmes, theils heiteres, theils woltiges Wetter mit schwachen südlichen Winden und etwas Neigung zur Gewitterbildung. Berliner Wetterbureau.
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Abrechnung der Boykott- Kommission vom 18. Mai 1894 bis 1. April 1895. Einnahme:
Tellersammlungen. Beiträge für Beröffentlichung der boykottfreien Gastund Schankwirthschaften
Freiwillige Beiträge.
giur diodesut Summa Ausgabe:
Für Flugblätter( 1 527 750 Stück).
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Plakate und Legitimationstarten
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Säulenanschläge
" Inserate und Boykottlisten im Vorwärts"
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Versammlungsunkosten.
Bersäumnißkosten und Agitation für den Boykott
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Achtung, Zimmerer! Sämmtliche beim Fischereihafenbau in Geeftemünde und beim Erweiterungsbau des Kaiserhafens in Bremerhaven beschäftigte Zimmerer haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Grund: Lohndifferenzen mit dem Unternehmer. Er will für die Wasser-, Ramm- und TiefbauArbeiten, wofür im Lohntarif der Zimmerer 50 Pf. Stundenlohn gefordert und übrigens von den meisten Zimmermeistern jener Orte auch gezahlt wird, nur 45 Pf. zahlen. Die Ausständigen ersuchen um strenge Fernhaltung des Zuzugs.
Der Streik der Monteure in der Maschinenfabrik Trotz dieses flaren Wortlauts der Verfassung hatte in der Beit der finstersten Reaktion im Jahre 1855 der Polizeipräsident von Grobu . Ko. in Leipzig - Gutrisch dauert, wie die ,, LeipHinkelden die Verordnung erlassen, die uns jetzt die Zensur ziger Volkszeitung" meldet, unverändert fort. Die Bemühungen, aufnöthigen will. Unsere Kunstwerke wollen wir uns weder von von auswärts Ersatz für die Ausständigen herbeizuziehen, sind todten noch von lebenden Polizeipräsidenten verkümmern lassen. bisher fehlgeschlagen, so daß sich die Firma gezwungen gesehen Wir wollen den Streit um unser Recht nicht halb führen, hat, Techniker in der Probiranstalt mit arbeiten zu lassen. Es fondern wollen gerichtlich feststellen lassen, ob der Art. 27 der wird ersucht, den Zuzug von Monteuren auch fernerhin von Verfassung zu recht besteht oder nicht besteht. Bis zur Aus- Leipzig fernzuhalten. tragung des Rechtsstreites aber wollen wir unsere Thätigkeit, Beim Wiener Zieglerstreit setzt die Polizei die brutale soweit sie die Veranstaltung von Theatervorstellungen betrifft, Vergewaltigung der Arbeiter fort. Im Bösendorfer Revier juspendiren. Die bereits begonnenen Serien:" Der Pelitan" machte die Gendarmerie einen Angriff auf 2000 Streifende, die und Der Pfarrer von Kirchfeld" follen noch zu Ende geführt ohne jede feindliche Absicht die Straße daher kamen. Dabei werden, da ein freiwilliges Aufhören uns Verpflichtungen bis zur wurden 11 Arbeiter verwundet, davon zwei tödtlich. 8 der VerHöhe von 5000 m. auferlegt." In diesem Sinne hat der Vorwundeten erhielten die Wunden im Rücken! Unter den Verstand in einer Sigung mit dem Ausschuß, den Revisoren und wundeten befinden sich drei Frauen. Es ist natürlich, daß durch ben Obmännern der Ordner beschlossen, Ihnen folgende Resolution solche Brutalitäten nur Del ins Feuer gegossen wird. Die vorzulegen: Polizei fühlt sich denn auch bereits der Lage, der sie selber die bedrohliche Wendung gegeben hat, nicht mehr gewachsen. Dragoner trafen in jenem Revier ein und auch nach anderen Bezirken des Aufstandes ist Militär beordert.
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M. 5775,52 Der Verein Freie Boltsbühne erklärt die Behauptung des Polizeipräsidiums, daß die Vorstellungen des Vereins öffentliche 3037,56 feien, für falsch. Er beauftragt den Vorstand, gegen die Ver471,28 fügung des Polizeipräsidiums den Rechtsweg zu beschreiten. Bis M. 9284,31 zum Austrage des Rechtsstreits suspendirt der Verein feine Thätigkeit, soweit fie fich auf Beranstaltung von Theater M. 3731,25 vorstellungen bezieht. Die bereits begonnenen Serien werden zu Ende geführt." 202,-
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Fahrgelder
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Porto und Schreibmaterial
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diverse kleine Ausgaben der Kommission
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Bilanz.
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M. 9284,31
.8960,87
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Das Mittagsblatt der Arbeiter- Zeitung " vom Dienstag wurde wegen des Abdrucks einer Rede aus der am Montag aufgelösten Biegelarbeiter- Versammlung konfiszirt.
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Aus einer Unterredung, die zwei unserer Wiener Parteis genossen mit dem Bezirkshauptmann Graf Auersperg über 597, Meine Damen und Herren, fuhr der Redner fort, der ganze das Auftreten der Polizei hatten, sei folgendes mitgetheilt: Der 3404,40 Vorgang ruft uns mit Deutlichkeit die Geschichte Deutschlands Graf wurde von unseren Genossen gefragt: Ist es richtig, daß 105,65 vor hundert Jahren ins Gedächtniß. Daniederlag das deutsche der Lieutenant Bregenzer zum Genossen Razet, als ihm dieser Wolf, lichten Höhen. wegen seiner Schneidigkeit" Borstellungen machte, äußerte:„ Das paren bie roer en bed, Klein waren die Großen auf tlein nächste Mal werde ich schießen lassen." Lieutenant Bregenzer, waren sie nicht, daß sie den Spiegel des Lebens, die Kunst, zu der der Unterredung beiwohnte, fand es nun an der Zeit, in das 667,75 zertrümmern versuchten, weil er ihnen ein Bild des Jammers zeigte. Gespräch einzugreifen, und sagte:„ Gewiß, das werde ich auch 29,50 Die beiden Perlen Klassischer Poesie, die auch wir unseren Mit- thun." Bezirkshauptmann:„ Es wäre auch ganz gerechtfertigt gliedern vorführten, an deren Aufführung wir jetzt verhindert gewesen; wir hätten bei den vier Zusammenstößen werden sollen, sie geben lebhaft Zeugniß ab von der Haltung der in der Vorwoche schon schießen lassen, aber wir damaligen Großen. Kabale und Liebe wurde zuerst auf einem haben gedacht, daß der Streif Sonnabend zu Hoftheater aufgeführt, Emilia Galotti auf einem Fürstenschlosse. Ende sein wird. Sie waren ja bei diesen Vorfällen nicht Aber der Polizeipräsident hat es wahrscheinlich gut gemeint, er selbst dabei, sonst würden Sie wissen, wie die Arbeiter gegen -Genosse Preußler: hat zur ersten Jubiläumsfeier des neugegründeten Deutschen uns auftreten. Wir müssen so handeln." Der Ueberschuß ist den ausgesperrten Brauerei- Urbeitern und Reiches 8000 deutschen Bürgern beweisen wollen, wie recht Platen Ich bin nun acht Tage hier im Streifgebiet und kann sagen, Böttchern überwiesen. hatte, als er fang: daß ich die friedliche Stimmung unter den Leuten genau fennen gelernt habe, und daß ich troß dieser Stimmung noch obendrein die Leute vor jedweder Ausschreitung abmahne."
dürfe.
Einnahme Ausgabe Ueberschuß
. 323,44
P. Singer. R. Millarg. P. Hilpert. H. Gumpel. H. Mattutat. Obige Abrechnung ist geprüft und für richtig befunden. Die Revisoren:
R. Augustin. Fr. Felgentreff. H. Werner .
Gerichts- Beitung.
Dersammlungen.
Ich weiß es längst, man kann hinieden Nicht schlechteres als ein Deutscher sein. ( Lebhafter Beifall.)
Als einziger Redner ergriff das Mitglied Penn das Wort, geißelte mit scharfen Worten die Verfügung und erklärte seine Zustimmung zu der Resolution des Vorstandes, die hierauf einstimmig angenommen wurde.
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Dieses Gespräch charakterisirt die Situation schärfer, als es die umfänglichste Kritik vermöchte.
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Vom Pariser Omnibusfutscher Streik wird gemeldet: Die Ausständigen der Omnibusgesellschaft hielten Dienstag Nachmittag eine Versammlung ab, in der sehr heftige Reden gehalten Darauf erhält Herr Dupont das Wort zur Begründung wurden. Beim Verlassen des Versammlungslokals wurden Drohrufe gegen diejenigen Angestellten der Gesellschaft Wegen thätlicher Beleidigung wurde gestern der der zweiten Resolution, die folgenden Wortlaut hat: sich dem Ausstande nicht angeschlossen Schuhmann Johannes Heinzel vor der ersten Straf- In der Zeit der Suspension wird der monatliche Beitrag ausgestoßen, die sich dem tammer zur Verantwortung gezogen. Derselbe hatte eines Tages auf 20 Bf. ermäßigt. Der Vorstand wird beauftragt, von Zeit hatten; man folle die Wagen der Gesellschaft umstürzen. Am Boulevard Magenta kam es zwischen der Polizei und den einem Kutscher J. in der Brizerstraße ein polizeiliches Straf- 8u Beit statutenmäßige Veranstaltungen zu treffen: Redner bemerkt zur Begründung des Antrages: Der Verein Streifenden, die die Fensterscheiben eines Pferdebahnwagens zermandat wegen Fahrübertretung zu überbringen. Er fand nur die Frau des F. zu Hause und ersuchte diese, ihm den Enipfang müsse, unter allen Umständen bestehen bleiben jetzt würde es trümmerten, zu einem Zusammenstoß. In der Nähe der Place des Mandats auf dem mitgebrachten Formular zu bescheinigen. fich zeigen, ob die Mitglieder dem Verein angehören, weil sie de la République schleuderten die Streifenden Steine gegen einen Als ihn die Frau zu diesem Behufe mit in ihr Wohnzimmer billige Theatervorstellungen sehen wollen, oder ob sie aus Pferdebahnwagen und stürzten ihn um. Die republikanische Garde nöthigte, soll er sie dort unschicklich und unfittlich berührt prinzipiellen Gründen ihm angehören. Der Borstand beabsichtigt, fchritt lebhaft gegen die Ausständigen ein, die auf den großen haben. Die Frau hat ihr Abenteuer mit dem Schuh - in der Zeit der Suspension Vorlesungen und Konzerte zu ver- Boulevards wieder zusammentrafen, dort mehrere Omnibusmann dritten Personen eranstalten. Für diese Zwecke sowie für den Prozeß soll der kleine wagen anhielten und sich dann in der Richtung nach der Bastille und auch ihrem Manne zählt und letzterer hat die Strafanzeige erstattet. Der Beitrag erhoben werden. Türt fonstatirt, daß der Kassen- zurückzogen. Wie viel von dieser Schilderung übertrieben ist, Angeklagte bestritt seinerseits jede Schuld und behauptete, daß bestand von 1455 M. sich bis Ende Mai, dem Ende der Spiel- entzieht sich natürlich jeder Berechnung. Weiter wird aus Paris berichtet: Das Bentralkomitee der die Frau allerdings versucht habe, ihn zu einer Thorheit zu verseit, start verringern würde. Aber nicht darum handele es sich, leiten, daß ihr dies aber nicht gelungen sei. Die Verhandlung sondern darum, daß der Verein Freie Voltsbühne" einen Rechtsvereinigten Droschtenkutscher von Paris beschloß, die fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Durch die Beweis tampf von großer fulturhistorischer Bedeutung auszufechten habe. Kutscher für den 25. d. M. zu einer Generalversammlung zu be aufnahme hielt der Staatsanwalt die Schuld des Angeflagten Die Verfügung vom 10. Juli 1851 nämlich verlange, daß jeder rufen, um über die Frage des Generalstreits aller im Personenfür erwiesen und beantragte 200 M. Geldstrafe. Der Gerichtshof Unternehmer oder Verein, der Vergnügungen, Mastenfeste, Transportwesen von Paris Angestellten zu berathen. Auch die ging über den Strafantrag noch hinaus und erkannte auf 250 M. Luftbarkeiten, Theatervorstellungen veranstalte, diese anzu Eisenbahnbediensteten, die gestern in Paris ihren den aufsichtführenden Beamten jede Kongreß begannen, sollen die Frage eines Ausstandes berathen Geldstrafe, event. 25 Tage Gefängniß. Er hielt eine empfind- melden habe und zu geben verpflichtet sei. Selbst wollen. liche Strafe für geboten, weil er der Meinung war, daß ein im verlangte Auskunft Auch die Londoner Omnibusfutscher wollen ausständig Dienste befindlicher Beamter sich nicht in solcher Weise vergessen daß analog dem Bersammlungsgesez den aufsichthabenden Beamten werden, wenn der täglich der Omnibus- Gesellschaft zu zahlende der Verfasser dieser Verordnung fönne nur gemeint haben, persönlich irgendwelche Fragen geringerer Bedeutung beantwortet Miethpreis nicht herabgesetzt wird. Am Dienstag fand ein werden müßten. Aber so wenig das Vereinsgesetz Angabe der angeblich äußerst stürmisches Meeting statt, wo der Ausstand bes Verlangen nach Vorlegung der Theaterstücke, ja die Gepflogenheit, Die ordentliche Generalversammlung der Freien Säge aus dramatischen Werken zu streichen, alle die seltsamen Wolfsbühne, die am Dienstag, den 23. April, ſtattfand und von Blüthen der Zensur, mit denen man Bände füllen könnte, Profeffor Dr. Karl F. W. Ludwig, Direktor des 1500 Mitgliedern besucht war, gestaltete sich zu einer auf reiner Willfür und hätten keinen gesetzlichen Boden. imposanten Kundgebung gegen die preußische Theaterzensur. Der Nur um ihre Konzession nicht zu verlieren, um nicht materiellen physiologischen Instituts der Universität Leipzig , ist am 23. April Hauptpunkt ihrer ursprünglichen Tagesordnung lautete: Be- Schaden zu erleiden, hätten sich die Theaterdirektionen dieser in dieser Stadt gestorben. Professor Ludwig war am 29. Desprechung über das Theater. Die Verhandlung über diesen Willkür der Zensur unterworfen. Und als bei Gelegenheit des zember 1816 in Witzenhausen in Hessen geboren. 1742 habilitirte Bunft aber verhinderte das Polizeipräsidium durch Erlaß einer Verbots der ,, Weber" Dr. Grelling das Polizeipräsidium verklagte, be- er sich zu Marburg und wurde 1849 ordentlicher Professor der Verfügung, die wir bereits mitgetheilt haben, aber zur näheren stritt auch er nicht das Recht der Zensur, sondern behauptete, Physiologie und Anatomie in Zürich . Von dort ging er 1855 Information noch einmal abdrucken. Die Verfügung lautete: nur, daß der Inhalt des Stückes„ Die Weber" und das Publikum als Professor der Physiologie an das Josephinum in Wien , und " Auf grund der hier gemachten Beobachtungen und nach bes Theaters( Deutsches Theater ), in dem die Weber" zur Auf- siedelte in gleicher Eigenschaft 1865 nach Leipzig über. dem Inhalte der Statuten der Freien Volksbühne müssen die führung kommen sollten, eine Störung der Ordnung nicht be- seinen zahlreichen bedeutsamen Arbeiten sei besonders hervor. von derselben veranstalteten Borstellungen als öffentliche und fürchten lasse. Als Ergänzung dieser lückenhaften Argumentation gehoben, daß er den Einfluß der Nerven auf die Speichelsefretion demgemäß der diesseitigen Polizeiverordnung vom 10. Juli 1851 gab er folgende Darstellung zum besten. Den Angehörigen der nachwies, sowie seine Feststellungen über Blutgafe, Lymphbildung unterliegende angesehen werden. besigenden Klassen, die 5 M. für einen Parquetplatz zu zahlen und die Lebenseigenschaften des Herzens. Durch die Erfindung Ich mache den Vorstand darauf aufmerksam, daß auf grund im ftande wären und so den augenscheinlichsten Beweis dafür des Kymographion schuf er der Physiologie die graphische des§ 5 der gedachten Verordnung der Text der darzustellenden liefern, daß sie zur Störung der gesellschaftlichen Ordnung nicht Methode. Ungemein groß ist die Zahl seiner Schüler, ungefähr ihnen werde der Genuß der Weber" verboten, 200 Physiologen verdanken ihm ihre Ausbildung. Stücke zeitig d. h. 14 Tage vor der Vorstellung zur Zensur hier geneigt wären Aus Bukarest wird berichtet: Die Donau steigt andauernd. einzureichen ist. Die weitere Aufführung von Stücken ohne die und den Proletariern, den Mitgliedern der Volksbühne werde er Die Vorstellungen der Weber" für das Deutsche In Braila sind die tiefer gelegenen Stadttheile überschwemmt. vorherige Einholung der zenſurpolizeilichen Genehmigung wird gestattet. Theater wurden allerdings gerettet, aber die heutige Ver- Bei Calaraschi find 4 Personen ertrunken und eine große Anzahl Don hier aus inhibirt werden." fügung ist die Folge der Grelling'schen Argumente; die Lücke in Vieh ist zu grunde gegangen. Im Dorfe Chirnogi konnte die Hälfte der Gesetzgebung, von der damals die Gegenpartei sprach, der Bewohner sich nicht mehr rechtzeitig retten und wurde vom soll jetzt verstopft werden; der einzige Ort, an dem das Hochwasser der Oltenita eingeschlossen; da das Wasser weiter Dichterwort frei ertönen fönnte, ohne Furcht vor dem Stift des steigt, find die Bewohner in großer Besorgniß. In Giurgevo ist Bensors, soll zerstört werden. So wollen wir denn thun, was der Damm und Hafen bedroht. die einzelnen Dichter und Theaterdirektoren nicht gethan haben, als Einzelpersonen vielleicht nicht thun konnten; es handelt sich nicht darum, jetzt festzustellen, ob wir eine Vorlesung oder drei sondern darum, die Urbedingung für Vorlesungen halten, unseren Brozeß au schaffen. Die 8000 Mitalieder sollen aus den
Redner oder gar Vorlegung der Reden verlange, so berube das schlossen wurde, falls die Forderung nicht bewilligt wird.
Die Verfügung traf am Freitag, den 19. April abends ein, fie hatte weiterhin zur Folge, daß das Polizeipräsidium bereits am 20. April dem Direktor des National- Theaters die Mittheilung zugehen ließ, die Vorstellung am Sonntag, den 21. April würde inhibirt werden.
Zur Besprechung der Angelegenheit ergriff zunächst der Vorsitzende Dr. Franz Mehring das Wort:
, Sie werden mit mir einverstanden sein, meine Damen und Herren, wenn ich die kleinen Vorkommnisse in der Verwaltung während des abgelaufenen Vierteliabrs heute übergehe und mig
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Vermischtes.