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Samer Gewerkschaften find jetzt daran, bie Ruinen der tommumistischen| gepadt und abgeführt wurde. Das wollte er behandeln. Die Sache Zerstörung aufzuräumen, den Weg frei zu machen für den Aufstieg betam ihm sehr schlecht, denn sie trug ihm nicht nur Verhöhnung und den Sieg der Arbeiterklasse.

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Da kommt nun Moskau mit der Einheitsfront", bie, wie es in der Entschließung der Kommunistischen Internationale heißt, nur eine Methode der Agitation, nur ein revolutio­när strategisches Manöver" ist, und will wieder Ver­wirrung bringen in die sich schließenden Reihen der Arbeiterschaft. Sie wollen, wie Losowsky sagt, die Organisationen auf den Kopf stellen, die Reformisten aus ihnen vertreiben". Und mit solchen Leuten sollen sich die Arbeiter vereinigen?

Wer ehrlich fämpfen will, dem stehen die Tore der Gewerk­fchaften weit offen. Dazu bedarf es feiner Einigung". Aber mit den hinterhältigen mostowitischen Zerstörern der Einheitsfront wollen wir nichts zu tun haben. Sie haben der Reaktion schon zuviel Helfersdienste geleistet. Schluß damit!

ein, nein, er wurde auch als unbrauchbar für die militärische Gemein­schaft angesehen. Von diesem Tag an ward er das Opfer der Mit­schüler. Reitpeitschenhiebe des Leutnants. Den Kadetten ward seine Erziehung nahegelegt. Fluchtversuche. Wenigstens ein paar Stun den Freiheit. Scheue Rückkehr zu seinem schon erfalteten Bett. Es tommt am nächsten Morgen heraus. Doch er will wieder aus reißen". Der Drang nach der früheren Welt. Ein zweiter Versuch und ein dritter mit noch zwei Kameraden anläßlich einer militä rischen Besichtigung. Die Ausreißer wurden wieder eingeholt. Ferienverkürzung. Korpsverschiß". Der Major, ein gutmütiger Mensch, redet ihm gut zu. Doch der verschüchterte Knabe findet nicht die Kraft, auf seine Fragen richtig zu antworten. Er bringt Kleinigkeiten, statt das System von Quälereien aufzudecken. Der Major hält ihn darauf nicht mehr für einen vergewaltigten Neu­ling, sondern für verlogen und bösartig. Nun fommt er in die glatte Lage" oder die Rutsche". Jedes Mitglied der Kompagnie ist berechtigt, ja verpflichtet, ihm während einer fünf Minuten langen schlagen. Aus mir unbekannten, wohl in der Anatomie begrün­deben Ursachen, waren die Hiebe mit der umgekehrten Klopf­peitsche", dem schweren Holzgriff, auf den vorletzten Wirbelknochen des Rückgrates, am schmerzhaftesten." Er wurde dabei besinnungs­los. Ein Leistenbruch blieb als Andenken zurück. Isolierung. Bariagefühl. Tränenloser Schmerz der Verlassenheit. Ferien. Auf­leben. Letzte Feriennacht." Meine Mutter hörte mich schluchzen und setzte sich auf meinen Bettrand; aber auch in dieser Stunde vermochte ich nichts zu sagen." In einem verschlossenen Brief endlich bittet er die Mutter, ihn herauszunehmen. Bergeblich! Nun, ich bin noch siebeneinhalb Jahr Kadett geblieben! Noch einmal hatte die Hoffnung meine Sprache gelöst. Aber wie der Schrei einer verirrien, müden Möwe über dem Meer vergeblich verhallt, so war

Beim Rückblick auf seine Wahlstätter Jahre kann der Verfaffer faum einen Foll von Ritterlichkeit anführen.

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,, Mut, Selbstüberwindung, Ausdauer und Bedürfnislosigkeit waren häufig. Aber wenn man unter Ritterlichkeit den Willen, den Schwachen zu stützen, versteht, so kann ich aus eigener Erfahrung nichts anführen, was von ihr Zeugnis gäbe."

,, Sicherlich war im allgemeinen der einzelne besser als die Ge­meinschaft. Die vulgäre Ausdrucksweise, die Fesselung alles Perfön­lichen durch feste, unverrücbare Lebensformen, die völlige Seelen­losigkeit des Verkehrs drückten die Gruppe auf einen denkbar tiefen Stand von Stumpffinn und Interesselosigkeit. Was an Zartyeiten nicht durch Gewalt zerquetscht wurde, das wurde durch Hohn hin­weggeschwemmt." Der Verfasser weist nach, wie diese Quälereien durch das System verschuldet wurden und daß kein anderes Rea­gieren darauf möglich war.

Der Ungeist des Militarismus. Brozedur in ſchnellſter Folge auf Rücken, Gefäß und Beme zu Unteroffizierskafte! Eines jeden Befehis von oben gewärtig. Ber­

Eine Anklage gegen das alte System. Das fürzlich erschienene Buch des Soziologen Leopold von Wiese : Kindheit, Erinnerungen aus meinen Kadettenjahren"( Berlag Paul Steegemann , Hannover ), ist eines der erschütterndsten Dokumente, das je über den feelentötenden Militarismus geschrieben ist. Gerade die ruhige leidenschaftslose Sprache ist es, die einen vom ersten Augenblic an gefangen nimmt. Die Lobredner der militaristischen Erziehung, die am liebsten auf dem Umweg über die Arbeitspflicht ihr System wieder aufrichten wollen, werden beim Lesen dieses Buches höchstens sagen: Schlapper Kerl! Ist ihm noch viel zu gut gegangen!" Doch wer noch menschliches Fühlen in der Brust trägt, den schaudert, wie hier von Staats wegen jedes ethische Gefühl, jedes reine Empfinden, jede Individua­lität zugunsten eines herzlosen Kollettivgeistes systematisch vernichtet

wurden. Der militaristische Moloch ließ sich nicht nur in den Unter­offiziersschulen die Kinderseelen cpfern, sondern auch in den Ka­bettenanstalten.

Mit zehn Jahren wird der junge Wiefe von seiner Mutter der Kadettenanstalt Wahlstatt übergeben und schon in der ersten Stunde beginnt die Tragödie. Die erste Badpfeife, die ersten Schimpfworte, weil er noch nicht eingefleidet war.

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Ein raffiniertes System von Quälereien war es, das die Neuen. die Schnappsäde", über sich ergehen lassen mußten. In diesen zeigte sich der Einfluß wechselnder Moden. In der Arbeitsstunde waren damals die Gardereiter" üblich. Nadeln oder Stahlfeber­fpiten wurden in die zähen Radiergummis gesteckt. Darauf wurde man durch einen energischen Drud auf die Schuitern gezwungen, Platz zu nehmen." Doch das war nur ein kleiner Teil der endlosen Quälereien. So wurden, um nur noch einen zu nennen, in Tinte getauchte Federn als Banzen" nach den Köpfen der Neulinge ge­worfen. Bald wurde er zum verrüdten Wiese", weil er beim Dramenschreiben erwischt wurde.

In der greulichen Dede einer geistlosen Arbeitsstunde war es über ihn gekommen, wie der Dichter Geume von den Werbern

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auch mein: Ich glaube, ich komme um! vergebens. Meine zarte Mutter, die von ihrer schmalen Hauptmannspension auch noch drei jüngere Geschwister erhalten mußte, hatte der Sorgen genug." Der Knabe greift später zu Heucheleien, um seiner Mutter Der Knabe greift später zu Heucheleien, um seiner Mutter das Herz nicht noch schwerer zu machen. Das mütterliche Sedan pafet annettierte die Stube". Abgaben. Erpressungen über Er­preffungen. Wie überall in der Welt, wo der Schwächere dem Stärkeren schutzlos gegenübersteht. weďte jeder entrichtete 3ins stärkeres Begehren nach größeren Leistungen."

So entrollt Leopold von Wiese die Tragödie seiner Kindesjahre und zieht zugleich daraus seine soziologischen Lehren der gesellschafts­bildenden und zerstörenden Kräfte, von Verbinden und Meiden. Rollef'ingeist und Einzelseele. Ehrgefühl und Scham wurden ertötet. Das Räuber- und Erpresserdasein der Stärkeren, sadistische Anwand­lungen und verbrecherische Erpressungen waren die Folge. Die Jüngsten mußten das gute Effen abgeben und die gesammelten Abfälle herunter schlingen, da nichts auf dem Tisch übrig bleiben durfte. Martäfer, mit und ohne Tintenbad, wurden an einen Faben. gebunden und mußten lebendig verschludt werden. Die Jungen gezwungen. die Maitäfer mit allen Eingeweiden aufzueffen. Neue Quälereien tamen auf. Schlappmachen" durch starkes Anziehen der Halsbinde. Mach zehn bis fünfzehn Sefunden trat Bewußtlosigkeit ein.

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Und dieses System der Mechanisierung, der geistigen Uniformie­rung, aufgebaut auf den brutaisten Instinkten, ist das vielgepriesene und wieder ersehnte der kaiserlich- militaristischen Zeit und mit Ab­wandlungen des militaristischen Systems überhaupt. Offizierskastei antwortungsloser Druck nach unten. Soldatenmißhandlungen. Menschenschindereien. Der Druck der Pyramide immer weiter ge­geben, übertragen auf die älteren Mannschaften, bis er mit der ganzen ungeheuren Schwere auf den jungen Refruten lag. Und Das Grauenhafte! All die Mißhandlungen, die Demütigungen, die Entwürdigungen, die die jungen Rekruten von den alten Leuten" erlitten, sie speicherten sich nicht auf als Haß gegen das System, fondern wurden zu fieberndem Erwarten des Tages, wo sie nicht mehr Rekruten, wo sie auch alte Leute" waren und selber die neuen mißhandeln, peinigen und entwürdigen durften. Weich sata­nischer Seelenmord, welche unerbittliche, grauenhafte Folgerichtigkeit.

Es ist derselbe höllische Geist, der in der Beamtenschaft seinen Ausdruck fand und den kleinsten demütig friechenden Gubaltern­

beamten, der nicht mehr nach unten drücken konnte, zum Tyrannen und Beiniger seiner Familie machte. Wir finden ihn wieder in den Schulen mit der Wirkung, daß sich schon die kleinen wünschen, Lehrer zu werden, um tüchtig und ungestraft prügeln zu können. Es ist derselbe höllische Geist, der in die Werkstätten, m die Fabriken, in die Kaufläden und Bureaus übertragen wurde. Lehr­lingsmißhandlungen. Unterdrückung. Und hier wieder dasselbe, das Trachten danach, nur ein wenig über den anderen stehen, um Demütigungen durch andere auf einen Schwächeren abzureagieren. Ich habe auch bis in die Nacht gearbeitet! Ich bin auch grün und blau geschlagen, norden!" Das soll die innere Rechtfertigung sein.

Die vollste Berkörperung dieses Geistes aber war der preu­ßische Militarismus, von ihm strahlte er aus auf das ganze öffentliche und Familienleben. Er schuf fleißige menschliche Maschinen, er schuf ein diszipliniertes Heer, aber er mußte zugrunde gehen, weil er alle ethischen Werte verschüttete.

Wer diesen Ungeist wieder aufrichten will, wer das noch nicht immune Bolt wieder mit ihm verseuchen will, der begeht ein Ber­brechen an der Seele des deutschen Boltes. Und gegen dieses System müssen mir Tag und Nacht auf der Hut sein und anfämpfen.

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