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Das Friedenswerk des Z. R. 3.

am

Rede Dr. Eckeners nach seiner Heimkehr. Die Lenker des Amerita- Luftschiffs find soeben mit dem Lloyd­Dampfer Columbus" nach Deutschland zurückgekehrt und Sonntagabend an Bord des Dampfers durch ein Fesidiner begrüßt worden. Bei dieser Gelegenheit wurden von Vertretern der Be­hörden herzliche Ansprachen an Dr. Eckener , den Kommandanten des Reparations- Luftschiffes, gehaltn. Dr. Eckener hielt im Anschluß daran eine Rede, die des politischen Einschlags nicht entbehrte. Er führte u. a. aus:

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Als wir seinerzeit den Vertrag mit der amerikanischen Regierung abschlossen, an Stelle einer Geldsumme ein Luftschiff zu bauen und hinauszuliefern, da hat der Luftschiffbau Zeppelin natürlich den Gedanken gehabt, einen technischen Triumph zu erzielen. Was Graf Zeppelin immer behauptet hat, daß mit einem Luftschiff über das weite Meer gefahren werden tönnte, wollten wir mit der Tat beweisen. Unser Wert brauchte außerdem Arbeit, damit nicht sämtliche Ingenieure, Konstruf teure und Technifer allmählich die Räume, in denen nichts mehr zu tun war, verließen, und damit der Luftschiffbau Zeppelin eines stillen, ruhmlofen Todes gestorben wäre. Das Vermächtnis des Grafen Zeppelin, das uns überkommen war, gebot, das Wert fort: zuführen und im Luftschiff ein neues Verkehrsmittel zu schaffen. Man hat vielfach bedauert, daß der Luftschiffbau Zeppelin dieses nationale Wert, begründet aus Boltsmiteln, nach Amerifa zu liefern maret verpflichtet, Amerika eine Reparation zu zahlen. über sich bringen fonnte. Dieses Bedenken habe ich nie geteilt. Wir Ich habe es immer für besser gehalten, dies in einer Form zu tun, mit der man beweisen fonnte, daß man technisch auf der höchsten Stufe der Entwicklung stehe. Wir müssen als be­fiegtes Bolt viel tun, was uns der Feind auferlegt, und ich glaube, wir müssen es ohne Murren fun. Der Standpunkt: Lieber gehe ich zugrunde, als daß ich dies und das tue, paßt nie und nimmer für ein Bolt. Ein Bolt ist unsterblich; es will sich in eine bessere Zukunft hinüber rettet, an die wir alle glauben. Wider Erwarten ist es uns vergönnt gewesen, nicht nur ein Wert von technischer Vollendung zu zeigen und einen technischen Triumph zu erringen, sondern wir stehen vor der Tatsache, daß wir durch das Werk des Grafen Zeppelin auch politische Triumphe errungen haben. Oft habe ich gedacht, ob nicht mit diesem Luftschiff eine neue, fittlich nationale Bewegung wieder entfacht werden könnte, wie feinerzeit durch die jechs Millionen der Echterdinger Spende. Niema's aber hatte ich gehofft, daß die politische Wirkung eine so

große sein wird.

Schon die große Probefahrt über Deutschland war eine Fahrt des Triumphes. Wie war so etwas möglich? Nur infolge einer ganz eigentümlichen psychologischen Verfassung des deutschen Beltes! Nach den fruchtlosen Parteifämpfen wartete jeder. mann auf etwas, was ihn erheben konnte. In diesem Augenblick mußte das Luftschiff, wie seinerzeit das erste Luftschiff des Grajen Beppelin, eine faizinierende Wirkung ausüben. Das Sonderbare war, daß das Luftschiff in Amerika die ungeheure Be­geisterung der Bevölkerung hervorgerufen hat. Auch dort war es das Luftschiff des pfrchologischen Augenblics. Gewiß war die erste Begeisterung die Freude der angelsächsischen Bevölkerung über unsere Sportleistung. Wir hatten in der Tat das Glück, unter ganz be­sonderen Umständen der New Yorker Bevölkerung das Luftschiff zeigen zu können. Morgens, bei leichtem Nebel, darüber heller blauer himmel, bei starker Sonne zog das Luftschiff strahlend in der Sonne über die Stadt. Wir hatten uns das Hochsteigen in große Höhe, um Bas abzublasen, für New Yort aufgespart und gingen dann von 300 Meter bis auf 12 000 Fuß herab. Das hat ganz be­sonders dazu beigetragen, den Eindruck, den das Luftschiff machi. och zu steinern. Es fam noch ein anderes dan! Ich bin durch eine große Anzahl amerikanischer Städte von der Ostküste bis zum mitt feren Besten gefahren, und überall flug mit eine Genuguung über diese deuthe Celftung entgegen, wie ich fie nie für möglich ge han halfe. Ich habe dann in einer großen Versammlung in Chifazo vor der Illionis Association of Commerce vor 1200 Personen direft gefragt: Ist das eine Anerkennung für were persönliche Leistung, oder wollen Sie damit eine Freundschaftsdemon. stration für das deutsche Bolt machen? Ich nehme das taktere an." Darauf hat sich die ganze Bersammlung erhoben und fünf Minuten Beifall geflat cht. Es war mehr als die Anerkennung der Sportleistung! Der Grund ist nicht schwer zu erkennen. Ohne Zweifel war seit Monaten im amerikanischen Bo't eine Regung vor­honden, mit den allen Legenden und Märchen vom deutschen Hunnentum aufzuräumen hat eine solche Idee jahrelang geherrscht, ist es schever von ihr abzukommen. Es bedarf eines starten Anlasses, um zu sagen: Wir schalten um. Und die Beranlassung dazu war das Luftschiff. So haben wir gesehen, daß dieser Anlaß mit Freude benugt wurde, um zu befunden:" Der Krieg ist für uns zu Ende, mir wollen wieder Frieden und Freundschaft mit Deutschland haben!" Dies ist der Eindruck, den ich in der be. stimmtesten Weise aus den Vereinigten Staaten mitgenommen habe. Ich habe hunderte preminenter Persönlichkeiten ge'prochen. mar brei. mal in Washington , überall ist mir das gleiche gefagt worden. Das zeigt sich auch in der sensationellen Ueberzeichnung der deutschen 2inleihe. Zum Schluß möchte ich die Hoffnung ausfprechen, es möchte die Bewegung, die sich drüben jetzt angebahnt hat, weiter und weiter erstarten, so daß wir in absehbarer Zeit wieder zu einem freund schaftlichen Verhältnis mit den Bereinigten Staaten kommen, das vir brauchen."

Die Fahrt zu den Gräbern.

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Wit

Der gestrige Tag der Totet hatte eine Fülle von Menschen in| Kriegszeit bei vielen Golbaten, wenn sie auf Urlaub nach§, Bewegung gebracht, die die Friedhöfe in der Umgebung Ber- famen, Erbitterung über das Pad daheim", das sie verad, lins besuchten, um Kränze oder Kreuze an den Gräbern niederzu- lernten", sich geregt habe. Das Bad" Herr Pastor, waren die Leu legen und sich dabei von dem Zustand des Grabes zu überzeugen die dafür zu sorgen wußten, daß es der eigenen Person an nich und gleichzeitig Borkehrungen zu treffen für den Schutz des Grabes fehlte, was zur Behaglichkeit des Lebens gehört, und die dann w und der Bäume und Blumen um das Grab herum gegen die Un- dieselben Kreise, die heute offen oder versteckt die den Fried so eifriger zur Fortsetzung des Krieges hezten. Das Bad" ware bilden des Winters. Regnerisch war der Tag, feucht und ungesund sichernde Republik beschimpfen und nach einer Räd das Wetter, und doch war der Ansturm auf Straßenbahn und Stadt behr der schwarzweißroten Zeit verlangen, nach einer Wiederher bah in den Mittagsstunden bis gegen 3 und 4 Uhr nachmittags ftellung der fäbelraffeinden Monarchie, die uns dar ein gewaltiger. Namentlich die großen Gräberfelder zwischen Neu- Krieg mit feinen grauenpollen Opfern und seiner fölln und Brig , die vielen Kirchhöfe im Stadtteil Westend , die Zen - uns erdrückenden Nachwirkungen gebracht hat. tralfriedhöfe in Stahnsdorf und Ahrensfelde hatten eine selten große ehren unsere Toten nicht durch Gedenkreden, sondern durch die Boll Besucherschar. Die Stadtbahn hatte, um den Verkehr zu bewältigen, ziehung des Bermächtnisses, das die Toten uns ein paar Sonderzüge eingelegt, doch diese Maßnahme genügte feines hinterlassen haben, durch schärfsten Kampf gegen all Kriegsheher. falls und sie war um so weniger genügend, als man auf den ein­ziren Stationen, wo die Besucher der Gräber antamen, nicht für die Einstellung von mehr Bahnsteigschaffnern als sonst gesorgt hatte. So fam es denn, daß sich zuzeiten auf dem Bahnhof Westend z. B. an den Sperren die Menschenmaffen in beängstigender Weise drängs ten. Auch die Straßenbahn hatte ihren Wagenpark verstärkt. Auch Massenverkehr Rücksicht genommen hatte, so daß sich zum Teil recht hier mußte man aber feststellen, daß man nicht genügend auf den unliebsame Szenen abspielten. Reiner der Gräberbefucher war mit leeren Händen gekommen, und die Blumengeschäfte in der Nähe der Kirchhöfe machten am gestrigen Tage noch glänzende Geschäfte. Die Preise für Kränze und Blumen zum Schmucke der Gräber waren sehr hoch. Wer aber nicht vorher Gelegenheit gehabt hatte, einen Krant zu kaufen, erstand ihn vor dem Tore des Kirchhofs, war un­willig über die geforderten Preise und zahlte. Man greift gewiß nicht fehl und gibt feine zu hohe Zahl an, wenn man behauptet, daß gestern für Millionen Kränze und Blumen gekauft und auf die Gräber gelegt wurden. In den ersten Nachmittagsstunden fanden, mie es alljährlich üblich ist, auf den Friedhöfen besondere Andachts­feiern statt. Alle Berliner Friedhöfe haben ja hallen, in denen bei der Beerdigung die Gedächtnisfeiern stattfinden. Wie groß gestern der Besuch der Friedhöfe war, konnte man am besten auch an der Tatsache erkennen, daß die Hallen auf den Friedhöfen nicht aus. reichten, um alle Menschen aufzunehmen und die Geistlichen infolge­dessen in vielen Fällen außerhalb der Halle predigen mußten. Ver­hältnismäßig am geringsten war der Verkehr nach den Krematorien in Wilmersdorf , in der Gerichtstraße und in Treptow . Das hängt aber wohl damit zusammen, daß diese Stätten, die ja noch nicht fo lange in Benutzung sind, im Vergleich zu den großen Gräber feldern an den anderen Stellen von Groß- Berlin noch nicht so stark belegt find.

Ein Vermächtnis unserer Toten.

Den Totensonntag haben schwarzweißrote Bereinigungen wieder zum Anlak genommen, Gedenkfeiern für die im Kriege Ge­fallenen zu veranstalten und dabei sich selber in empfehlende Er­innerung zu bringen. Auch der Boltsbund deutscher Kriegsgräberfürforge", der als parteilos angesehen wer­den will und um die Gunst aller Kreise der Bevölkerung wirbt, ist in Berlin mit einer solchen Feier an die Deffentlichkeit getreten. Der Toben des Krienes zu gedenken, ist uns allen ein Herzensbedürfnis. aber gerade die rechtsstehenden Parteien fornen dafür, daß auch hier die Gegenfäße aufeinanderstoßen. Das gilt auch von der Ge­denkfeier des Boltsbundes deutscher Kriensgräberfürforce". die nicht minder mertlich als der im März dieses Jahres von ihm per­fuchte Boltstrauertag" zeigte, moher dort der Wind weht. Die freier wurde in einer Kirche veranstaltet und das Wort hatte ein Divisionspfarrer Schlegel. Der Geistliche erwähnte, daß der Totersonntag bor jekt mehr als hundert Jahren infolge der Frei heitstriene eingerichtet und dann beibehalten worden sei. Er meinte herporheben zu sollen, daß man auch jetzt uns den Tag gelaffen und in der schweren Nachkriegszeit nicht geraubt habe. Er sprach von der Besorgnis, daß unsere Toten ich weiß nicht, ob aus Parteirücksichten oder aus einer Weltanschauung beiseite getan werden könnten." Ach, was soll dieses Gerede! Glaubt jemand, daß mir anderen, die wir nicht die schwarzweißrote Zeit zurüd­wünschen, unserer durch den Krieg hinneschlachteten Brüder weni ger gedenken? Divisionspfarrer Schlegel erzählte, daß in der

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Fünf Jahre Gefängnis für Oerthel- Ealoffstein.

Er bezeichnet die Strafe als gerecht.

Im Prozeß Egloffftein verfündete das Gericht um 10.30 Uhr folgendes Urteil: Der Angeklagte Derthe! wird unter Bubilligung milbernder Umstände zu einer Gefängnisstrofe von fünf Jahren und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Unter fuchungshaft von zwei Jahren und sieben Monaten wird ihm voli argerechnet.

Der Angeflagte Hermes wird zu einer Gefängnis. ftrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteil: unter Anrechnung von Jahren Untersuchungshaft. Nach Ver­büßung weiterer drei Monate ist ihm bei, guter Führung Strafaus­fegung in Aussicht gestellt. Die Angeklagte Lehmann wurde

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England annektiert den Sudan . Weil Aegypten an seinen Hoheitsrechten festhält. zu einer Gefängnisstrafe von 10 Monaten verurteilt und London , 24. November. ( Eigener Drahtbericht.) Auf Grund wird unter Anrechnung der Berbüßung der Untersuchungshaft frei der Welgerung der ägyptischen Regierung, das englische Ultimatum gelaffen. Die Angeflagte Henschel ist zu einer Geldstrafe vorbehalflos anzunehmen, hat der englische Oberkommissar in Aegyp- on 300 Goldmart verurteilt worden, wobei für je 30 Gold­ten nach dem Sudan jofort Befehl gegeben, alle ägyptischen Offiziere flärte auf die Frage des Borsigenden, daß er noch nicht fagen förne. mart ein Tag Gefängnis eintritt. Der Angeklagte Derthel er­Soldaten und Beamten aus dem Sudanngebiet abzuschieben. ob er das Urteil annehme, doch fügte er hinzu, er wolle zur Be­Gleichzeitig informierte er den ägyptischen Ministerpräsidenten da ruhigung sagen, daß er das Urteil als gerecht empfinde hin, daß die geforderte und zugefagte Entschädigung von 500 000 Pfund bis Montag abend bezahlt sein muß. Das Kabinett Baldwin hat befchloffen, diesen Betrag nach Entschädigung der Opfer für Wohltätigkeit im Sudan (!) zu verwenden.

Es verlautet und wird von Pariser Blättern bereits gemeldet, daß die Regierung sich einem Eingreifen des Bölterbundes in diese Angelegenheit unbedingt midersehen werde!

Die Zahlung der Entschädigungssumme von einer halben Million Pfund Sterling durch die ägyptische Regierung ist heute vormittag 12 Uhr erfolgt. Gleichzeitig wurde eine Protest­note überreicht, die sich gegen die Ausweisung der ägyptischen Trupen aus dem Sudangebiet und gegen die Forderung des Auf­gebens allen Widerstandes hinsichtlich der Wünsche der englischen Reglerung in der Frage des Schuhes ausländischer Interessen in Aegypten wendet. Diese Forderungen werden als ungerecht­fertigt bezeichnet. Da die Forderungen nich fangenommen wor­den sind, haben die britischen Truppen Befehl erhalten, die Zollgebäude in Alexandria zu bej egen.

Begnadigung v. Nathufius' angekündigt. Reveil du Nord" in Lille glaubt zu wiffen, daß eine Begnadigungsaktion zugunften Nathusius' eingeleitet wird. Das Blatt bebt hervor, daß der General nur auf eine einzige ungenaue Bengenaussage hin ver­urteilt worden sei.

General Degoutte, der von seinem Posten als Oberdelegierter der Rheinarmee abgerufen ist, hat am Sonntag das Rheinland verlassen. Sein Nachfolger, General Guillaumat, wird am Dienstag das Oberkommando der Besagungstruppen übernehmen.

Rechtsradikale Rowdies.

Würdig und die Herzen der Teilnehmer erhebend gestaltete fi Die Totengedächtnisfeier des Reichsbanners der Kameradichaft X auf dem Friedhof in Baumschulen weg. Vor dem Kr matorium, umrahmt von Blätterschmud und den florumhüllter Reichsfahnen nahm das Reichsbanner, umgeben von unzählige Toben in der Heimat und Fremde Für die Freiheit kämpften dis Teilnehmern Aufstellung. Mit dem Liede: Unter allen Wipfeln ist Ruh" wurde die Feier eingeleitet Genosse Blener gedachte der Erschlagenen und konnten sie dem eigenen Bolte nicht erkämpfen nicht in völfermordenden Kriegen wird Böllerfreiheit erftritter Mütter, Angehörine hört die Mahnung der Loten: Nie wieder Mord in der Welt, nie wieder Kampf der Menschen gegen Menschen." Lief ergriffen lauschte die Menge ihren Augen stiegen wohl all die Schrecken und die Nöte der herr­der Stätte ber hier in ber heimat gebetteten Bolksgenoffen. Die lichen. eisernen Beit" auf. Schweigend zogen die Teilnehmer nad Kameraden des Reichsbanners und die Menge entblößten die Häupter und schweigend verharrten fie nach der Niederlegung de Kronzes im stummen Gedenten. Kein Stein fein Denkmal ehr besser unsere Toten als solche aus dem Herzen fommende und Herzen gehende Totenfeier

Bor

den fer für Feuerbestattung versammelten sich am Sonn Tausende andächtiger Mitglieder des Vereins der Frei tag vormittag im fe'erlichen Halbbunkel des Großen Schau= fpielhauses. Sie gedachten anläßlich des Totensonntags hefon­ders all der bireften und indirekten Opfer der Arbeiterflesse. die en: grausames Wirtschaftsfrftem von ihnen fordert. Gerade diese Opfer verlangen auch weiterhin den schärfsten Kampf. Das war auch der Sinn der erfreulich unfentimentalen Gebenfrede, die zum Ausdrud brachte, daß wir das Andenken unserer Toten nicht durch Psalmen­fingen und weibische Klagen würbin ehren, sondern nur durch b'e Tat, die die Summe menschlichen Glüces vermehrt und so die Pale

des typisch proletarischen Tobes in der Fabrit o'er auf dem Schlacht feld vermindert und schließtch manz bele tiat. Den hinge fchlachteten Völkern" git Romain Rollands braufenbes manifeft aus dem Jahre 1916 das heute nicht weniger aftell ift als damals. Als Meinhart Meur feinen Bortlaut im Ruhay erschallen liek, da ging so etwas wie das Willensgefühl der Mossen, endlich zur Freiheit und zum Lcht zu gelangen, durch das Hous. und als, gespielt Dom Berliner Sinfonieorchester Ewald Huths Leitung, bie besar bernden Klänge von Ech herts vollend ter Unvollendeter" di Ginne anfenes uminoidhelter und

unte:

darn den Gift mitriffen, ta fchien es els menn ganz, car feme has bessere Land fichtbar werden würde. für das unfere offen. die Führer und die Namentofen, nicht umsonst gefaffen fein fo Unser Gefühl der Trauer neftathise wie en werdenen Befürnig ver fiftcher Vrhet in

In der enten a ta ernm Blumenschm prangenden Rapelle bes schönen Wilmershorfer Krematoriums fano eine Gedächtnisfeier des Bereins für Feuerbestattung e. 2. von 1874 ftatt bei der Pforrer Mithat Stahn eine furge Gedächtnisrede hielt. Der er das Goethewort: Nach ewiren, ebernen. großen Gefehen müssen wir alle unferes Daseins Kreise vollenben!" zugrunde legte. In schlichten Worten erflärte der Redner den Sim des Todes, der uns plöblich dem Ewigen gegenüberstelle und das Leben lehre, jenes den Tod. Mag es das Recht her Toten sein. ein­mal im Jahr neehrt zu werden, wir haben die licht, stündlich die Lebenden zu lieben! Musikalische Vorträge( Orael, Gesang und Cello) gaben der stillen Feier den würdigsten Rahmen..

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mehrere blutig geschlagen wurden. Während hier rechtzeitig eint Ueberfalltommando der Schußpolizei Ordnung schaffte und die Rowdies zur Wahr brachte, fpielten sich an anderen Stellen noch fast eine Stunde lang unwürdine Szenen ab. Der oben erwähnte Trupp Frontbann" machte die Tauentienstraße unsicher, belästigte zahlreiche Bassanten und stürzte sich schließlich an der Lutherstraße auf drei jugendliche Arbeiter, die gleichfalls schwer perlept worden wären, wenn nicht zwei aufällig hinzukommende Reichswehrfoldaten zu ihrem Schuße eingegriffen hätten. Als jetzt endlich auch ein einzelner Schuvomann auf der Bildfläche erschien, fuchten die Hakenkreuzler den Spieß umzudrehen und be­schuldigten die Arbeiter, den Streit angefangen zu haben. einige Spaziergänger, die ihrer Empörung über das Treiben der Rechtsrabifalen laut Ausdruck gaben, wurden plöblich als Ruhe­stöver hingestellt. Die ganze Bande trat dann den Weg zur Polizei­wache an. Nach Feststellung der Personalien wurden die Beteilig ten wieder entlassen. Bu fleineren Zwischenfällen dam es auch noch am 300, wo einige Jungdeutsche" in einem Straßenbahnwagen die Passagiere belästigten.

Auch

Golb teilt bazu folgendes mit: Am Sonntag nachmittag gegen

Die Leitung des Reichsbannerrs Schwarz Rot

5 Uhr überfielen Mitalieder rechtsstehender Organisationen, die von einer Gedächtnisfeier des Nationalverbandes deutscher Offiziere aus Der Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche tamen, fechs Reichsbannerleute. die Wahlflugblätter verteilten. Einer der Reichsbannerleute wurde durch den 18 jährigen Schüler Lessing , Charlottenburg . Suarezstraße 46, mit einem Schlagring fchwer verletzt. Außer­dem wurde noch mehreren Angehörigen rechtsstehender Organisa. tionen Schlagringe und Stahlruten abgenommen. Einer der Reichsbannerleute liegt jetzt noch bewußtlos im Charlottenburger Krankenhaus; er ist durch einen Messerstich in die Brust lebens. gefährlich verlegt.

Es zeigt sich immer wieder, daß diese Helden" mur tapfer fein fönnen, wenn sie in großer Ueberzahl find, und sich immer mehr zu einer Landplage entwickeln. Es wird hohe Zeit, daß gear derartige Feiglinge ganz energisch eingeschritten wird.

Zusammenstöße mit Reichsbannerleuten im Westen. Der Mannesmut der Hafenkreuzhelden wurde gestern auf die Probe gestellt. Er entlub sich aber wohlweislich nur, solange die Burschen wußten, daß von ihrer Clique 100 gegen 6 Reichsbanner leute standen. Dann allerdings fam es zu bedeutenden Heldentaten. Von einem Augenzeugen wird uns darüber berichtet: Die teaktionären Brügelhelden tamen nach Beendigung einer Gedächtnisfeier des Nationalverbandes Deutscher Offiziere in ge fchloffenen kolonnen aus der Kaiser- Wilhelm- Gedächtnis­firche Es waren fast durchwegs ganz jugendliche Gestalten, die von einigen etwas älteren uniformierten Führern kommandiert wurden. Neben einer Gruppe des Behr wolf" fiel besonders ein Trupp von etwa hundert Mann auf, der sich unter dem Parteinachrichten Stichwort Frontbann" sammelte und beffen Mitglieder blaue Schirmmüßen mit der Aufschrift 23" trugen. Man hat es wohl hier mit dem ersten öffentlichen Auftreten jener in München gegründeten Geheimorganisation zu tun, über deren Verpflanzung nach Berlin jüngst das preußische Innenministerium einen Bericht ausgab. In den Nebenstraßen des Kurfürstendamm stießen bie Rechtsradikalen auf fleinere Gruppen des Reichs. banners Schwarz- Rot- Gold, die aber, ohne sich um die Provokationen und Zurufe zu kümmern, ruhig vorbeimarschierten. Der Heldenmut der Hafenkreuzler entfaltete sich erst in voller Höhe, als sie sich nur noch einigen republikanischen Nachzüglern gegenüber fahen. In der Joachimsthaler Straße fiel eine Horde von mindestens hundert dieser Strolche mit Stöden und Schlagringen über sechs Reichsbannerleute her, von denen

Ginfendungen für diese Rubrik sind Berlin B. 68. Lindenstraße 3.

für Groß- Berlin

flets an das Bezirkssekretariat. 2. Hof, 2 Trev. rechts, an richten

7. Kreis Charlottenburg . Dienstag, 25 November. 8 Uhr, Gigung der Abteilungs leiterinnen bei Lange, Spielhagenftr. 16/18. Ausgabe des Materials für die öffentl Frauenversammlung aut 28 November

34. Abt. Die Bezirksführer werden gebeten, Handzettel bei Rofin abzuholen. 40. Abt. Heute, Montag, 7% Uhr, Funktionärversammlung bei Reufner, Hagel­berger Straße 20 a 54. Abt. Charlottenburg .

Die Genoffen treffen fich Dienstag, abends 7 Uhr, pünt lich im Rathaus zum Abschreiben der Wählerlisten. 74. Abt. Behlendorf . Morgen, Dienstag, abenbs 8 Uhr. bet midley, Potsdamer Straße , wichtige Mitgliederversammlung. Ericheinen aller Gen. ift Ehrenpflicht 83. Abt. Lichterfelde . 7 Uhr bei Quandt, Moltkestr. 31, Funktionärtonferenz. Frauenveranstaltung heute, Montag, 24. November:

42, Abt. 7% Uhr bei Höhlte, Bergmannstr. 60, Vortrag des Genossen Buttkamer.