Neuester Behördennepp.
Früher hatte man an Behörden außer den Steuern und etwa noch Geldstrafen und Strafvollzugsgebühren nur Stempel und Tagen für Urkunden zu bezahlen. Als man die Ausreisegebühr von 500 Goldmark aufgeben mußte, fam man darauf, die Erteilung der Ausreifcerlaubnis nicht mehr gratis zu erteilen, sondern für 10 Goldmark zu verkaufen. Man nennt das Verwaltungsgebühr, und seitdem hat man sich noch eine ganze Reihe anderer Berwaltungsgebühren zugelegt. Zum Beispiel werden bei Abwei sung von Einbürgerungsgefuchen die enttäuschten Ausländer, die gern Reichsdeutsche geworden wären, für dieses unerlaubte Gelüft noch mit Verwaltungsgebühren von ganz unerklärlich wechselnder Höhe bestraft. Aber auch 3 länder müssen in verschiedenen Fällen solche Verwaltungsgebühren zahlen. Soviel wir wissen, stehen die Beamten in festem Gehalt( Zeitlohn) und haben defür ihre Amts. pflichten zu erfüllen. Wir zahlen unsere Steuern, damit die Behörden ihre Aufgaben versehen. Die Steuern sind so hoch, daß dies von der Regierung als eine dringende Gefahr für die Sicherheit des Reiches betrachtet wurde; denn anderenfalls hätte man nicht den Artikel 48 der Reichsverfassung zu ihrer Sperablegung benutze i fönnen. Da nichts davon befannt geworden ist, daß die Verwaltungsbeamter jetzt im Stücklohn bezahlt werden, muß die Erhebung dieser neuen Verwaltungsgebühren die Berwaltungstätigkeit der Behörden als eine auf Gewinnerzielung berechnetes Gewerbe erscheinen lassen, wofür die Behörden von Rechts megen zur Einkommen. Gewerbe- und Umsatzsteuer herangezogen werden müßten.
Das Schicksal eines Entgleisten. 30 Jahre in Gefängnißfen und Irrenhäusern. Bon feinen 48 Lebensjahren hat ein Angeflagter namens Frizz Rarom nicht weniger als 30 Jahre in Gefä tgniffen und Irren häusern zugebracht. Jetzt war er wieder wegen schweren Einbruchsdiebstahls angeklagt.
Nachdem er seine letzte Strafe verbüßt hatte, hatte er auf eigen
ortige Weile einen Einbruch perübt. Wie er erklärte, wurde er von einem gewissen Tießmam eines Tages angesprochen, der ihm sagte, feine Braut sei ihm untreu geworden. Er möchte nun doch die Einrichtungsgegenstände, die er feiner Braut geschenkt habe, wieder wegholen. Karow befann sich nicht lange, sondern erklärte, er werde das Ding schon drehen". Ohne zu zaubern, begab er sich nach der Wohnung, öffnete mit einem Dietrich die Tür und begann auszuräumen. Dabei wurde er aber abgefaßt. Auf die Frage des Bor: fizzenden, ob er dieses Leben nicht satt habe und seinen Lebenswandel nicht ändern wolle, erwiderte der Angeklagte, daß ihm nichts weiter übrig geblieben fet. Als er aus dem Gefängnis heraustam, habe er zwar einige millionen be tommen, aber eine Schrippe toftete fchon ebenso viel Milliarden, so daß er für fein Geld nur eine Sechstel Schrippe erhalten hätte. Der als Belastungszeuge gelade ie eigent liche Anstifter spielte den Berrückten. Es war aus ihm nichts herauszubekommen. Mit den Worten: Guten Morgen, Remeraden," betrat er, aus der Haft vorgeführt, den Gerichtssaal und wollte nicht einmal wiffen, wann er geboren fei. Als der Vorfihende ihn frente, cb er auf seinen Geifteszustand beobachtet werde, erwiderte er:„ Ja. von Onkel Ernft." Die Berhandlung endete mit der Berurteilung Karoms zu 2 Jahren Gefängnis. Dem Angeklagten wurde der Rat gegeben, nun aber ernstlich sein Leben umzustellen und sich, wenn er aus dem Gefängnis herausfomme, an den Gefangenenfürsorgererein zu wenden.
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Zur Verhaftung des Defraudanten Karl Hufter. Wie wir mittellten, ist es gelungen, den Juftizoberfekretär Karl Suster, der bei dem Amisgericht Berlin- Mitte 360000 Mark veruntreut hatte, in Breslau zu verhaften. Die Ber liner Kriminalpolizei hatte die zahlreichen Freundinnen Husters in Berlin überwacht und schließlich in Erfahrung gebracht, daß eine von ihnen noch mit dem Flüchtigen in Briefwechsel stand. Bor einigen Tagen fuhr diese nach Breslau , und ein Kriminalbeamter folgte ihr umauffällig dorthin. Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist Huster bei seiner Flucht nicht im Befik jener großen Geldfumme gewesen Die 360 000 m. Unterschlagungsgelder waren schon vorher in einzelnen Raten von ihm in Gesellschaft anderer verjubelt worden. Zu seiner Flucht lieb er sich erst von einem Freunde 2000 M. Es roar feine Abficht, die oberschlesische Grenze zu überschreiten und nach Rußland zu gehen. Er fonnte aber seinen Gewohnheiten als Lebemann nicht entsagen und fand in Breslau genau wie in Berlin sofort Anschluß, vergeudete einen Teil der 2000 m., den Rest stahl man ihm. Er zog nun in ein ganz kleines Hotel, fchrieb nach Berlin und wollte durch seine Freundin versuchen, Geues Geld zu bekommen, um dann endgültig Deutschland zu verlaffen. Seine Freundin traf sich auch mit ihm in Breslau und löste ihn mit 60 M. aus. Danach wurde er verhaftet. Er wird auf dem schnellsten Wege nach Berlin gebracht werden. Inzwischen ist
festgestellt worden, daß die Wettnanöver, über bie wir feinerzeit berichteten, tatsächlich der Wahrheit entsprechen. So ist ein Fall feft. gestellt worden, in dem Huster einem Jockey 35000 m. gegeben hat. Mit diesem bestar der Jocken einige feiner Kollegen, ihre Pferde zu„ doppen" und dadurch die Quote auf ein bestimmtes Pferd zu erhöhen. Die Rennbehörden werden sich jetzt noch mit diefer Angelegenheit beschäftigen. Auch die Untersuchung der Beruntreuungen wird sicherlich noch weitere Verhaftungen nach fich ziehen. Alle Mitteilungen, die für die Aufklärung von Wichtigkeit fein fönnen, nimmt Kriminalfommissar Seifert im Polizeipräsidium enigegen.
E. K. auf dem Ball.
Die rühmlichst bekannte„ Deutsche Zeitung" ergeht sich in find. licher Weise über den legten Ditmartenball; u. a. beißt es da: „ viele Eiserne Streuze waren zu sehen(!), was uns weder traurig noch lächerlich berühren soll. Nein, bravo, ihr waderen deutschen Helben, wir gratulieren zu der endlich geivonnenen Erfenntnis, das im Felbe Vereinsabzeichen" getaufte E. St., nur noch als Kotillonabzeichen zu betrachten. Nun erst erfüllen die vielen E. K. den übrig gebliebenen Bwved: Attrappe eines hohlgewordenen Ideals aut sein! Vielleicht erleben wir noch, und das wäre ein schönes Reichen unferer Vernunft, daß man den Säuglingen ein Hakenkreuz in die Windeln stickt, oder daß der geniale Feldherr mit der blauen Schwedenbrille Direktor der Müllabfuhrgesellschaft wird. Wie dem auch sei es fehlt noch immer an einem Film, der die Herr schaften vor gestern darüber aufklärt, daß die schönen Tage von „ Wilhelms Gnaden" vorüber sind und auch nicht wiederkehren werden.
Geffentl. Wählerversammlungen
heute, Dienstag, den 25. November, abends 71 Uhr: Berlin- Mitte: Musikerfäle, Kaiser- Wilhelm- Straße 31. Prenzlauer Berg: 26. und 28. Abt. : Büttner, Schwedter Straße 23.
Mariendorf: Realgymnasium, Kaiserstraße. Lichtenberg : Aula Cazilien- Lyzeum, Rathausstraße. Weißensee : Realgymnasium Boelckpromenade. Pankow - Heinersdorf : Luce in Heinersdorf , Kaiser- Wilhelm Straße 67.
Reinidendorf- Ost: Ramlow, Kastanienwäldchen, Schönholz 14. Tagesordnung: Wähler, entscheidet Euch!
Flughafen Tempelhofer Feld.
„ Einer der schönsten Flugplätze Europas .
Der zu Verhandlungen über die englischen Luftfahrtpläne in Berlin weilende Chef des englischen Luftfahrtwesens, General Brander, besichtigte im Laufe des gestrigen Montags den Flughafen Tempelhofer Feld. In feiner Begleitung befanden sich die Vertreter des Reichsluftamtes, Ministerialtat Brandenburg und Geheimrat Fisch, ferner Oberbaurat Sauernheimer von der Flughafen G. m. b. H. und Major Böttcher von der Luftpolizei. Sowohl die bisherigen, wie die im Entstehen begriffenen Anlagen des Flughafens wurden durch General Brander einer eingehenden Be sichtigung unterzogen, ebenso die dort stationierten vier Junkerss Verkehrsmaidinen, von denen eine bem englischen Gast vorgeflogen wurde. An Hand der deutscherfeits gegebenen Erläuterungen über die Lage des Flugplages mitten in der Großstadt erklärte Ge
Redner: Crifpien, Ad. Hoffmann, Künstler, Klodt, Litfe, neral Brander, daß das Tempelhofer Feld einer der Dr. Löwenstein, Reuter.
Mittwoch, den 26. November, abends 7 Uhr: Berlin- Mitte: Gewerkschaftshaus( gr. Saal), Engel- Ufer 24. Wedding: 15. 2bt.: Schulaula Strelizer Str. 42.- 21. Abt.: Schulaula Plantagenstr. 15/17.
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Friedrichshain : 32. Abt. : Fruchtstr. 36a( oberer Saal) bei Schmidt. Friedrichshain : 32. Abt. : Fruchtstr. 36a( oberer Saal) bei 33. 2bt.: Schulaula Hohenlohestr. 10.— 34. Abt.: Comenius- Säle, Memeler Str. 67. Kreuzberg : 46. Abt. : Behrendt, Manteuffelstr. 95. Charlottenburg : Hohenzollern - Festfäle, Berliner Str. 105. Wilmersdorf - Halensee : Florafäle in Halenfee. Johann- Georg Straße.
Neuköln: 93. Abt. : Gambrinus, Kaiser- Friedrich- Str. 86. 94. Abt.: Kindl- Brauerei, Hermannstr. 214. Rosenthal- Dorf: Bruseberg, Hauptstraße.
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Tagesordnung: Der 7. Dezember ein Schidialstag für Deutschlands Arbeiterschaft!
Redner: Rob. Breuer, Crifpien, Hugo Heimann , Künstler, Lempert, Landa, Otto Meier , Mieliz, Niekisch , Siering, Wermuth, Zubeil.
Oeffentl. Frauenkundgebungen
heute, Dienstag, den 25. November, abends 72 Uhr: Prenzlauer Berg : Schulaula Schönfließer Straße 7. Kreuzberg: 40. und 41. Abt. : Bodbrauerei. Fidicinstraße 2/3. -42. und 43. 2bf.: Rabes Festfäle, Fichtestraße 29. Rosenthat: Mühlbrodt, Kronprinzenstraße.
Redner: Clara Bohm- Schuch , Gertrud Hanna , Anna Geyer , Clara Weyl.
Tagesordnung: Frauen und Mädchen, denkt an Eure
Zukunft!
fönsten Flughäfen Europas fei und für die Ent widlung des internationalen QLuftverkehrs von größter Bedeutung fein würde.
Einheit, Freiheit, Vaterland!
Die heutige Kundgebung des Reichsbanners mit der Barole der 48 er Freiheitskämpfer findet beute abend in fämtlichen Näumen der Neuen Welt statt. Die Hauptrede hält Rebafteur Schweriner. Daneben sprechen Ministerpräsident a. D. Stelling, Senats präsident Großmann. Reichstagsabgeordneter Aufbäufer, Reichstagsabgeordneter Dr. Haas, Lehrer Niffta, Studienrat Lammerich. Das Reichsbannerorchester und der Berliner Sängerchor werden zwischen den einzelnen Reden Volkslieder spielen. Schauspieler Wolfgang vom Deutschen Theater wird Freiheitsdichtungen rezitieren.
Der märkische Wald im Lichte märkischer Maler.
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So fönnte man die fleine Gemäldeausstellung nennen, die von der Arbeitsgemeinschaft für Forstius und Naturkunde im Hotel Bellevue in Friedrichshagen veranstaltet wird. 3wed der Ausstellung ist, das fünstleri'che Bild des Wa'd: s fo Freund des Waldes und der Natur näherzubringen, die Schönhc'ten wie es Blick und Pinfelführung des modernen Künstlers Schufen, dem des Waldes in ihrer fünstlerischen Formung dem Beschauer erstehen zu laffen und in diefer Darstellung die Mahnung erneut zum Ausdruck zu bringen: Schüßt und erhaltet dem Großstädter den Wald, geht behutsam in ihm, zerstört nicht seine ewige Schönheit durch unbedachte fleine Schädigungen, die von vielen ein zelnen Besuchern ausgeübt Raubbau und Bernichtung sind. Die Ausstellung, die Sonntag eröffnet wurde, ist nicht ohne Mängel. Mandes Beiwert, das nicht zur Sache gehört, hätte ruhig fort bleiben können. Auch hätte ihr eine planvolle Gruppierung viel genüßt. Trotzdem dient sie bas ist das beste, was man von ihr fagen fann dem gesteckten Biel , obwohl fie fich auf einen engen Künstlerfreis und manche unserer lebenden Waldmaler überhaupt unberücksichtigt läßt. Fein in Wirkung und Anordnung sind die Waldstimmungen Riemschreiters, der die dunklen Schatten des Waldes liebt und sie in einer ganzen Bilderreihe mit schönen Nüancen darstellt. Ganz der Gegensatz dazu holt Deigebrodt Scharfes Leuchten, flammende Kontraste aus der märkischen Landschaft heraus. Die Kiefern, die sich in prallem Licht von dem Himmel abheben und felbft in Leuchten erfirahlen, sind von farter Wirkung. Mannigfach dargestellt ist die Gegenwirtung von Wald und Waffer. Hierzu hat u. a. G. Meisel einige schöne Beiträge geliefert. Auch die anderen Maler, unter ihnen R. Böttcher, Fidus , Puls, haben Eigenart des märkischen Waldes aufgeprägt. So ist die Ausstellung als ein Anfang auf diesem Gebiete gedacht ein gelungener Berfuch, die Schönheit der märkischen Waldlandschaft weitesten erhalten. reifen im Bilde vorzuführen als Mahnung, fie zu pflegen und zu
Mittwoch, den 26. November, abends 7/2 Uhr: Tiergarten: 8. Abt. : Nationalhof, Bülowstr. 37. Charlottenburg : Zum Birnbaum, Galvaniſtr. 13. Lanfwih: Lehmanns Festfäle, Kaiser- Wilhelm- Str. 29/31. Reinidendorf- West: Boltshaus, Scharnweberstr. 114. Tagesordnung: Frauen und Mädchen! Denkt an Eure ihre Runst in vielen Stüden ben Stempel der Heimatfreude an der
Zukunft!
Clara Weyl.
öffentlichen Versammlungen der Sozialdemokratie. Besucht Genoffinnen und Genossen! Agitiert nach Kräften für die dieselben zahlreich.
Beamten- Versammlungen
heute, Dienstag, den 25, November: Schulaula Samariterstr. 20, abends 7 Uhr. Referent: Genoffe Stadtrat Herrmann. Ertner: Gesellschaftshaus bei Karbe. Referent: Genosse Kozur.
Mittwoch, den 26. November: Unterhaltungsabend für Beamtinnen, Lehrerinnen und Be hördenangestellte im Deutschen Hof, Apollosaal, Lucauer Straße. 7 Uhr.- Eintritt frei.
Spandau : 7% Uhr im Turnzimmer des Neuen Rathauses . Referent: Landtagskandidat Polizeioberwachtmeister Klenz.
Donnerstag, den 27. November:
Die Kunstgemeinde Neukölln veranstaltete im großen Saale der Neuen Welt" einen Dpern Abend. Ausführende waren das Berliner Sinfonie( Blüthner) Orchester. Sommerfängerin Mat garete Arndt- Ober, Opernfängerin Elfe Jülich- de Boat und Kammer. fänger Robert Hutt, Dirigent Clemens Schmalstich . Arien und Duette aus Aleffanbro Strabella"," Carmen " und" Die Inftigen Weiber von Windsor" wurden meisterhaft zu Gehör gebracht und ernteten stürmischen Beifall. Nur wäre eine noch zahlreichere Beteiligung im Interesse der vom Bolfsbildungsamt Neukölln ge pflegten Bestrebungen auf dem Gebiete der Boltsbildungsarbeit erwünscht gewesen.
Lernt Fremdsprachen! Anfang Dezember beginnen auf vielfachen Wunsch in der Sprachschule für Proletarier neue Surfe in English , ran. zösisch und Spanish , fowohl für Erwachsene( abends), als auch für
Kinder( nachmittags). Es werden Anfängerkurse und besondere Surfe für Borgerückte eingerichtet werden. Anmeldungen: Freitag, den 28. Nov.
und Mittwoch, den 26. Nov., abends von 6-8 Uhr, in der Gemeindeschule Gipsstr. 23a( nahe Bahnhof Börse und Alexanderplat ) und für den Westen Berlins bei. Fuchs, Bietenstr. 6a( nahe Rollendoriplab und Bülowftrake) täglich von 3-5 Uhr nachm. jür Kinder und von 7-9 Uhr abends für Erwachsene.
Kontinental- Europa und Reichstagswahl. Ueber dieses Thema findel bente abend 8 Ubr im Plenarfikungsfaal des Reichswirtschaftsrates, durch ein Referat von Julius Statisti eingeleitet wird. Bahlreiche bekannte Politiker und Parlamentarier sind als Redner angemeldet.
Polizeibeamten! 7% Uhr: Kammersäle, Teltower Str. 8. Bellevueftr. 15, ein öffentliger Distufiionsabend statt, ber Referent: Genosse Polizeioberwachtmeister Klenz.
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 25. November.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
Furchtbare Minenexplosion in Kowno . Kowno , 24. November.( Eigener Drahtbericht.) In dem drei Kilometer von Kowno entfernten Werfe Freida flog gegen 7 Uhr morgens ein Lager unbrauchbar gewordener Minen unter einer furchtbaren Detonation in die Luft. 7 Berfonen, darunter 5 3ivilisten, wurden zerriffen. In Kowno
4.30-6.15 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 6.20 Uhr abends: Ratschläge fürs Haus. 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Hausfrau. 6.45 Uhr abends: Vortrag des öffent- zerplagte in den Straßen eine ungeheure Menge von Fensterscheiben. lich angestellten Chemikers Herrn Dr. Heinrich Zellner: Ueber Ernährung, über unsere täglichen Nahrungs- und Genußmittel und ihre Verfälschungen". 7.15 Uhr abends: Einleitende Worte zu Der Cornelius Bronsgeest. III. Veranstaltung: Der Barbier von Sevilla , Barbier von Sevilla ". 7.30 Uhr abends: Sendespielbühne. Leitung: Komische Oper in zwei Akten Text nach Beaumarchais von Cesare Sterbini . Musik von Gioacchino Rossini . Für den Rundfunk bearbeitet von C. Bronsgeest. Dirigent: Selmar Meyrowitz . Personen: Graf Almaviva : Maximilian Willinsky; Doktor Bartolo: Peter Lordmann; Rosine , dessen Mündel: Alexandrine Alexan. drowa; Basilio, Musikmeister: Leo Schützendorf; Figaro, Barbier: ein Diener, Soldaten, Musikanten. Das Orchester besteht aus MitHermann Kant ; Fiorillo: Artur Neudamm; ein Notar, ein Offizier, gliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
Das Berteidigungsministerium hatte die unbrauchbar gewordenen Minen an eine private Firma verkauft, die unter Aufsicht eines Spezialfachmannes diese auseinandernehmen ließ. Die Spezialisten diese Arbeiten eigneten. Die Explosion entstand, als der aufsichtsdes Ministeriums bemerkten jedoch, daß die Arbeiter sich nicht für führende Beamte noch nicht erschienen war. Die Stelle, an der die Explosion stattfand, bietet einen schrecklichen Anblick dar. Das große Fabrikgebäude besteht nur noch aus Trümmern. Die Dächer der Häuser in der Umgebung sind abgedeckt und die Mauern eingestürzt. In einer Umgebung von mehreren hundert Metern sind die Felder mit Balfen, Brettern und anderen Trümmern bedeckt. Ein Wachtposten wurde vollständig zerrissen, einer schwer und ein anderer leicht verlegt. Sechs Arbeiter haben ihr Leben eingebüßt. Unter den Trümmern wurden nur der getötete Soldat und ein Arbeiter gefunden. Von den anderen waren nur noch wenige Körperteile Wetter für Berlin und Umgegend. Stühler und zeitweise heiter bet übrig geblieben. Das Ministerium hat eine scharfe Untersuchung schwachen füdöstlichen Winden.
eingeleitet.
Wasche dich mit
Ray- Seife!