Gewerkschaftsbewegung
Entlassungen in den Eisenbahnwerkstätten.
Die Verfügung der Reichsbohngesellschaft zur Entlassung von Arbeitern aus den bahneigenen Werkstätten, die vor kurzem angetündigt wurde, hat tiefe Beunruhigung in die Arbeiterschaft der Reichsbahn gebracht. Der Deutsche Eisenbahnerverband ist Bei den Entlassungen handelt es sich um die Auswirkung betriebs: wirtschaftlicher Umstellungen großen Stils, die bei den Werkstätten der Reichsbahn in den letzten Jahren durchgeführt wurden, ohne daß fie der Deffentlichkeit hinreichend bekannt und flar geworden sind. In den Werkstattbetrieben ist mit allen Finessen eines raffinierten Affordlohnsnstems und der wissenschaftlichen Bes triebsführung eine erheblime Steigerung der Leistun gen der technischen und menschlichen Kräfte erzielt worden. Die angekündigte Entlassungsaktion verfolgt den doppelten Zwed, die Zahl der Arbeitskräfte im gesamten Werkstattwesen mit dem ver. minderten Produktionsumfang in Einklang zu bringen und gleichzeitig die gesamte Reparaturarbeit an Fahrzeugen in den leistungsfähiaften und standortmäßig günstigsten Betrieben zu konzentrieren. Die Wirkung ist, daß in fast allen Betrieben eine gewisse Zahl von Arbeitern als überflüssig gilt und manche Werkstätten sogar stillgelegt werden sollen.
An den Beamten und Arbeitern einiger Werkstätten, deren Stillegung in Aussicht genommen ist, wie z. B. bei den Werkstätten in Stolp , Greifswald , Malchin , Hoyerswerda und Arnsberg zeigen sich die üblen fozialen Wirkungen dieser Entwicklung besonders fraß. Die erwähnten Werkstätten liegen in ländlichen Gebieten mit geringer Industrie, die nicht imstande ist, zahlreiche Arbeiter der Reichsbahnwerkstätten aufzu nehmen. Als die Eisenbahn ihre Betriebe dort errichtete, 30g fie die erforderlichen Arbeitskräfte heran, und diese siedelten sich in den genannten Städten an in dem Glauben, dort für ihre Familie eine dauernde Heimstätte gefunden zu haben. Wie groß die Bedeutung bieser Eisenbahnwerkstätten war, zeigt folgendes Beispiel: Bon den 10000 Einwohnern, die das Städtchen Arnsberg umfaßt, entfallen 4000 Köpfe auf die Beamten und Arbeiter der Eisenbahnwertstätte nebst ihren Familien.
dern.
Gegenüber den Beamten und Arbeitern fönnen Reich und Staat ihre Verpflichtungen nicht damit als erledigt erklären, daß die Reich, s- bahngesellschaft heute ein von den Staatsfinanzen unabhän giges Unternehmen ist. Reich, Staat und Reichsbahn haben die Pflicht, die ungewöhnlich fozialen Härten, die mit der Entlassung in den Eisenbahnwerkstätten und den geplanten Betriebsstillegungen verbunden sind, in gemeinsamer Bemühung au linWirtschafts- und Arbeitsministerien des Reiches und der Länder müssen für die Betriebe, deren Stillegung vorgesehen ist. neue Arbeitsmöglichkeiten schaffen. Wenn darüber hinaus noch immer Arbeiter überflüssig werden, so muß ihnen die Abwanderung und Unterbringung in der Industrie unter Borzugsbedingungen und durch öffentliche Mittel ermöglicht werden, wenn sie nicht mit ihren Familien dem nackten Elend preisgegeben werden sollen. Schließlich ist noch die Frage zu stellen, ob nicht durch die erreichte Steigerung der Werkstattleistungen die von den Wirtschaftskreisen so oft geforderte Voraussetzung für die Wiedereinführung des Achtstundentages in den Berkstattbetrieben gegeben ist.
Die Reichsbahngesellschaft scheint allerdings zunächst noch solchen Ueberlegungen sehr fern zu stehen. Sie bemüht sich im Gegenteil fogar, bei der Deffentlichkeit den Eindruck zu erweden, als fei fie viel zu hoch mit Personalausgaben belastet. So hat der Berwaltungsrat nach Mitteilungen in der Presse den Anteil der Ber onalausgaben an den Gesamtausgaben für das Geschäftsjahr 1925 auf 62 Proz. gefchäßt, während er im Jahre 1913 nur 50 Proz. betragen habe. Diese Behauptung findet feine Grundlage in den bisherigen Bilanzausweisen der Reichsbohn, denn nach offiziellen Aufzeichnungen betrugen bis zum 31. März 1924. die Per
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318 Arbeitstage je 8 Bogen zu 4 Seiten= 2544 Bogen ober 10 176 Seiten. Hierfür bekommt der Staat wie oben angegeben 2035 20 M. Diese Zahl muß aber ergänzt werden, denn in der angegebenen Seitenzahl befinden sich auch die hergestellten Durch schläge, die zwar dem Beamten nur zu einem Sechstel angerechnet werden, die aber dem Fiskus als volle Seiten bezahlt werden. ( Urteilsausfertigungen, Protokollabschriften usw.) Bor mir liegt eine Durchschnittstagesleistung mit 63 Glattschriften und 117 Durchschlägen. Dem Kanzleibeamten werden hiernach angerechnet: 63 Bunkte glatt und 20 Punkte Durchschläge( 117: 6= 19,5= 20), 7 Bogen. Stehen also zusammen 83 Punkte Glatt oder 28 Seiten die Glottschriften zu Durchschlägen im Verhältnissen von 63: 117 mie rund 8:10, fo ergibt dies, daß zu den jährlich anzufertigenden 10 176 Seiten noch 80 Broz. Seiten hinzukommen, die sich aus den Durchsch ägen für den Fiskus ergeben, das sind 10 176+8140 18 316 Fistusfeiten. Es ergibt sich also bei 20 Pf. die Seite ein Betrag von 3663,20 m. Rechnet man ein Durchschnittsgehalt von 2400 m. jährlich( es haben nur wenine Kanzleibeamten ein derartiges Einkommen), so verbleiben für den Fiskus rund 1262.80 M. Mögen hiervon noch allerlei Beträge abgehen für Bapierfosten, Schreibmaschinenamortisation usw., so bleibt dem Fiskus tatsächlich ein nicht unerheblicher Betrag übrig, fo daß man die Kanzleibeamten geradezu produttive Staatsbeamte nennen fann.
Mag auch die Berechnung, die ich gegeben habe, um ein weniges nach oben oder unter differieren, so ist die Berechnung des Herrn Geheimrats Kühnemann ganz unglaubwürdig. Letzten Endes läuft die ganze Aktion doch darauf hinaus, ein menschenwürdiges Dalein verbürgendes Einfommen zu erreichen. Ob dies im Wege der Zulage oder Eingruppierung erreicht wird, ist vollkommen schnuppe. Bei Brot und Fleisch und anderen Lebensmitteln gibt es Gott sei Dant noch feine 13 Breisstufen und noch dazu Sonderpreisstufen. so haben auch die Kanzleibeamten ein Recht, Butter( wenn auch nur Margarine wie edyte Butter") und Brot und Fleisch zu essen. Diefer Grundsatz möge bei der nächsten Gehaltsregelung maßgebend sein.
Bezirksobmännerkonferenz der Bühnengenossenschaft. Am 25. und 26. November fanden in der Genoffenfchaft Deutscher Bühnenangehörigen Sitzungen des Verwaltungsrats mit der Bezirksobmännerfonferenz statt. Es wurde eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Mit Rücksicht auf die überaus kritische Lage der Theater und die zahlreichen Zusammenbrüche von Theaterbetrieben wurde die Bildung eines besonderen Nathilfe- Fonds durch eine Um lage von 3 M. für jedes Mitglied beschlossen.
Die Konferenz nahm mit größter Enttäuschung von einem Schrein des Deutschen Bühnenvereins Kenntnis, in dem erklärt wird, daß der Deutsche Bühnenverein neuerdings die Errichtung der geplanten allgemeinen Theaterversorgungsanstalt für undurchführbar hält. Die Bezirksobmännerfonferenz beauftragte das Präsidium, nunmehr von sich aus mit Hilfe der gesetzgebenden Körperschaften die baldige Errichtung der Bersorgungsanstalt zu betreiben. Für die Teilnahme an den bevorstehenden Verhandlungen des Entwurfs eines Reichstheater geseges im Reichsministerium des Innern wurde eine besondere Kommission gebildet, der außer dem Präsidium und den in Berlin wohnhaften Verwaltungsratsmitgliedern die Bezirksobmänner der Bezirke Groß- Berlin und Rhein land angehören. Die Genossenschaft wird in einem eigenen Entwurf ihre Forderungen für das Reichstheatergefeß niederlegen.
Ferner ermächtigte die Bezirksobmännerfonferenz das Präsidium, in Zukunft auch die Interessen der Filmschauspieler gegenüber den Filmunternehmern zu vertreten. Es wird eine besondere Filmschutzstelle vom Präsidium errichtet.
Eine eingehende Aussprache erfolgte über die Bedeutung des Rundfunk Das Präsidium erhielt den Auftrag, die Interessen der beim Rundfunk beschäftinten Bühnenangehörigen in rechtlicher, wirtschaftlicher und künstlerischer Beziehung zu vertreten; insbes fondere wird durch schiedsgerichtliche Feststellungen die Frage geflärt werden, ob und inwieweit die Bühnenmitglieder verpflichtet sind,
Kommunistische Kampforganisationen".
In Nr. 167 der Roten Fahne" wird behauptet, daß der Freie Eisenbahnerverband die stärkste Eisenbahnerorgani sation in Berlin ist und jederzeit zum Kampf bereit fei. Warum ist dann der Kampf um bessere Lohnbedingungen nich: aufgenommen worden? Hatte man Bedenten, mit Mitgliedern in den Kampf zu treten, die seit sechs und neun Monaten feine Beiträge an den FEB. abführen? Hatte man Bedenken, den Leden dann noch bedeutend früher als vorgesehen liquidieren zu müssen? Oder ist es wahr, daß der FEB. ein„ Drechaufen“ ist und seine Aufgabe als verfehlt betrachtet? Die Rote Fahne" und die sogenannten„ Selbständigen" blamieren sich tagtäglich mehr.
,, Einheitsfront"-Aphorismen.
Der Artikel Dudegeefts über die ruffischen Gewerkschaften und den JGB.(„ Vorwärts" Nr. 548) ist den Mostauern scharf auf die Nerven gefallen. In einer Unterredung mit den Bressevertretern ( Trud" vom 22. d. M.) gibt Losowsky seiner Wut einen scharfen
Ausdruck:
" Oudegeeft fragt, ob die Sowjetgewerkschaften das Recht haben, sich der Amsterdamer Internationale ohne Geneh= migung der KPR. anzuschließen und ob die Kommunistische Partei zu einem entscheidenden Moment nicht die Deba.ten über die 21 Bedingungen aufrollen wird. Dudegeest scheint zu glauben, daß die Sowjet- Bewertschaften ihre organische Verbindung(!) mit der KP D. zerreißen werden, um denn Reformisten aller Länder eine Freude zu bereiten. Dudegeeft bleibt dabei nicht stehen, er will für die Zulassung" der Sowjet Gewerkschaften in die Amsterdamer Internationale die internationale Arbeiterbewegung vom Kommunismus befreien. Nun soll ihm befannt sein, daß es die in der Komintern vereinigten fommunistischen Parteien sind, die die Zellen bauen und bauen werden, und daß weder die Romintern, noch die fommunistischen Parteien den Sowjet- Gemertschaften unterordnet sind. Die Aufstellung solcher Forderungen ist nichts anderes als eine Sabotage der Sache der Einheit
"
Das Zellentauen wird also auch weiter energisch betrieben. Wie niedrig muß man aber die Urteilstraft der europäischen Gewerk schaften einschäßen, um zu glauben, daß es den Losowstys gelingen wird, in ihrer Eigenschaft als Gemertschaftler die Verantwortung für das Zellenbauen abzuschütteln, um in ihrer Eigenschaft als Kommunisten das schändliche Werk ungehindert fortsetzen zu fönnen. Bom Interesse ist noch folgender Erguß in dem Elaborat L's: ,, Am pikantesten(?) ist aber die letzte Frage Oudegeests: ob die Sowjet- Gewerkschaften zum Kampf gegen Militarismus und Krieg bereit sind. Dudegeeft selbst glaubt offensichtlich, daß die Amsterdamer Internationale bereit ist gegen den Krieg zu kämpfen". Als ein typischer Reformist wird wohl Oudegeeft nie begreifen, daß der Kampf gegen den Militarismus mit dem pfäffisch. meinerlichen Pazifismus nichts Gemeinsames hat; die Arbeiterklasse wird den Militarismus nur dann besiegen, wenn sie die Bourgeoisie entwaffnen und die Bewaffnung des Proletariats durchführen wird." Es wäre sicherlich von Interesse zu erfahren, was die so energisch von den Kommunisten umworbenen englischen Gemertfchaften von diesem Kampf gegen den pfäffisch- weinerlichen Bazifismus" denken."
Lohnvereinbarung im Bergbau.
Die vier
Kündigung des Ueberzeitabkommens. Bochum, 28. November .( Eigener Drahtbericht.) tariffähigen Bergarbeiterverbände baben in gemeinsamer Sigung am Freitag abend beschlossen, den Lohnschiedsspruch anzunehmen. Gleichzeitig wurde beichlossen, in den einzelnen Bergbaubezirken zu dem geltenden Ueberarbeitszeitabkommen Stellung zu nehmen, Für den Nubrbergbau wird die Kündigung am 30. November zum 31. Januar 1925 ausgesprochen. Die Kündigung des Neberarbeitsgeitabfommens im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau ist schon vor einigen Wochen erfolgt.
fonalausgaben nur 44,5 Broz der Gesamtausgaben. Uebertragungen von Borstellungen durch den Rundfunk zuzulassen. Schiedsspruch im niedersächsischen Bergbau..
Die Schäßung der Reichsbahngesellschaft für das Jahr 1925 ist fehr gewagt.
Die ganze Entlassungsfrage, von der das Schicksal Tausender von Eisenbahnerfamilien abhängt, wird nur dann eine wirklich humane und soziale Lösung finden, wenn der tommende Reichstag den Mut finden wird, zu der ganzen Frage auch ein Wort zu sagen. Eisenbahner, handelt am 7. Dezember danach!
Geheimratsweisheit!
Bon einem Kanzleibeamten wird uns geschrieben:
Es gab einmal einen Abgeordneten, der, wenn der damalige Staatsfefretär des Reichsmarineamts, v. Tirpit, im Reichstage Sprach, unentwegt nach der Decke starrte. Gefragt, warum er dies tue, antwortete er treuherzig: er wolle bloß sehen, ob sich die Ballen biegen!
Ungefähr dasselbe Gefühl hatte ich, als ich zufällig einen Artike! Zur Einstufung der Kanzleibeamten" in Nr. 19 der Zeitschrift Reichsbund der Zivildienstberechtigten" las. Wenn der Verfasser, Geheimrat Kühnemann vom Reichsfinanzministerum, den Wünschen der Beamtenvertreter entgegenhält, daß durch eine höhere Eingruppierung der Kanzleibeamten als in Gruppe 4 die Kosten der Schreibarbeit zu hoch würden, sie seien statistisch zurzeit auf 18 M. pro Bogen festgestellt, und weiter dann damit droht, daß bei weiterer fortaefekter Forderung nach höherer Eingruppierung die Verwaltung leicht dahin kommen tönne, daß sie die Kanzleiarbeit von billigeren Kräften( Angestellten) verrichten lassen würde, so ist nicht zu ersehen, welches Moment stärker zu bewerten ist: die Befliffenheit des Herrn Geheimrats, der Deffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen, oder die Drohung mit dem schwarzen Mann.
Nach einem weiteren Artikel in der eingangs erwähnten Zeit fchrift( S. 201) Durchschnittsleistungsmaß für das bei den Reichsbehörden beschäftigte Kanzleiperfonal" ist legteres auf 108 Bunfte ( neunstündige Arbeitszeit) festgelegt. Also bei achtstündiger Arbeitszeit 96 Punkte oder 32 Seiten oder 8 Bogen. Rechnet man nun nach der Methode des Herrn Geheimrats Kühnemann: 318 Arbeitstage je 8 Bogen 2544 Bogen = 10 176 Seiten. Diese 2544 Bogen tosten dem Fisfus, der Bogen zu 18 M. gerechnet 20 352 M. Da die Seite mit 20 Pf. dem Bublikum bei der Justiz in Rechnung gefbellt wird, bekommt der Fiskus für die Leistung eines Kanzleibeamten im Jahre nur 2035,20 m. Er legt also bei jedem Kanzleibeamten jährlich 18 316,60 m. zu. Außerdem schenkt der Staat dem Beamten sein Gehalt. Unwillfürlich muß man da nach der Dede
Starren.
Wenn man aber täglich sogenante Bogen schreibt und ganz genau weiß, wieviel man leisten fann und wieviel der Fiskus dafür bekommt, dann ergibt sich folgendes Bild:
Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm die Aussprache über die Theatergründungen des Bühnennolfsbundes ein. Das Präsidium wurde beauftragt, bei den zuständigen Stellen energisch Proteft gegen die Herrn Gerst eingeräumten Vorrechte zu erheben und die leichtfertige Gründung Gerstscher Theaterunter nehmungen zu unterbinden.
Schließlich nahm die Bezirksobmännerfonferenz Stellung zu den jüngsten Beschüssen des Deutschen Bühnenvereins. Die von diesen Beschlüssen betroffenen Berliner Schauspieler find am Freitag zu einer Aussprache über das Vorgehen des Bühnenvereins in der Genossenschaft zusammengetreten.
Arbeitsvermittlung für Studierende.
Das Akademische Erwerbslosenvermittlungsamt der Universität, Kaiser- Franz- Joseph- Plah, Zimmer Nr. 16, sucht für bedürftige Studierende aller Berliner Hochschulen Nebenerwerb, worunter auch halbtägige Bureauarbeit. Die Zahl der bedürftigen Studierenden ist nicht gering und die Absicht, ihnen zu einem Nebenerwerb zu verhelfen, durchaus zu begrüßen. Eine andere Frage ist, ob die Art ihrer Durchführung durch die genannte Vermittlungsstelle ein wandfrei ist. Das wird in einer Zuschrift an uns aus den Kreisen der stellungslosen Kaufleute und Angehörigen geistiger Berufe, die auf den Kaufmännischen Arbeitsnachweis in der Spandauer Straße angewiesen find, dem eine besondere Abtei. lung für geistige Berufe angegliedert ist best ritten.
Die hier gemeldeten Stellungslosen befürchten, daß durch die Angebote der Akademischen Vermittlungsstelle an den Anschlagsäulen manche Arbeitgeber den Städtischen Arbeitsnachweis umgehen, indem sie darauf spekulieren, beim Arbeitsnachweis der Universität billigere Arbeitsfräfte zu bekommen, weil hier feine Gewähr dafür geboten sei, daß Arbeitsfräfte zu tariflichen Arbeits bedingungen bzw. nicht unter dem Sage des ortsüblichen Tagelohnes vermittelt werden.
Den bedürftigen Studierenden wäre nicht damit geholfen, wenn sie von Lohnbrüdern mißbraucht werden, doch die stellenlosen Kaufleute und Akademiker würden dadurch geschädigt. Um dies zu ver= meiden, wird die Angliederung der Arbeitsvermitt= lung für Studierende an die Abteilung des Kaufmännischen Arbeitsnachweises für geistige Be. rufe empfohlen, die von einem Akademiker geleitet wird. Soweit es sich um bestimmte Berufstätigteiten handelt, und eben darum drehen sich die Beschwerden der Stellungslosen in der Spandauer Straße, haften auch wir es für notwendig, daß die Vermittlung dem zuständigen Arbeitsnachweis überlassen wird. Die weiteren Einwände, die allgemein gegen die Tendenz der Vermittlungsstelle bei der Universität erhoben werden, bedürfen einer Nachprüfung.
Kauf ohne Sorge
Riesenhafter Weihnachtsverkauf
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bei Korge
In den Lohnverhandlungen im niedersächsischen Steinfohlen bergbau wurde einstimmig ein Schiedsspruch mit folgendem Hauptinhalt gefällt: Der Manteltarif ist bis zum 1. September 1925 ver längert worden. Das bisherige Urlaubsablommen und das Mehrarbeitsabkommen sind gleichfalls verlängert worden; fie können ab 1. Januar 1925 mit fedemödiger Frist gekündigt werden und zwar nur gemeiniam. Der tarifliche Durchschnittslohn ist ab 1. Dezember 1924 auf 3,95 M. festgesezt worden.
Zu den Lohnverhandlungen im miffeldeuffchen Braunkohlenbergbau verbreitet das Arbeitsministerium eine Daistellung, wonach die von der Schlichtungstammer vorgenommene Ver tagung nur erfolgt jei, weil die notwendigen Unterlagen gefehlt baben und nach deren Herbeischaffung ein Schiedsspruch gefällt worden ist, der für den größten Teil des Bezirks eine Lohnerhöhung von etwas über 5 Broz. vorschlägt." Diese Darstellung widerlegt nicht unsere Mitteilung, daß die Verhandlungen vom 5. auf den 24. November vertagt wurden, wohlgemerkt über einy Neuregelung der Löhne ab 1. Oftober. Die Lohnerhöhung beträg 21 Pf. für das Kernrevier und 3 bis 8 Pf. pro Schicht für die Nandreviere.
Achtung, Böttcher! Die Eiftafabrik GIago to u. Sch to a be, Berlin SW., Gitschiner Str. 76/77, ist wegen, erheblicher Lohn differenzen gesperrt. Verband der Böttcher.
Berantwortlich für Bolitik: Ernft Renter; Wirtschaft: Artur Saternus;
Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: Dr. John Ghilowski; Lofales und Sonstiges: Frig Karflädt: Anzeigen: Th. Glode. sämtlich in Berlin. Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin. Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. Berlin CW. 68, Lindenstraße 3. Hierzu 3 Beilagen.
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