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völkerbund oder Sanger Schiedsgericht. Mit Schwertgeklirr und Wogenprall.

Möglichkeiten einer Lösung englisch - ägyptischen Konflikts.

Genf , 29. November. ( Eigener Drahtberidyt.) Der ägyptische Senat hat ain Freitag dem Bölferbund die Protestnote Aegyptens überreicht. Die Note, die eine Vermittlungs­aktion des Bölkerbundes fordert, wurde den Ratsmitglie­dern zur Kenntnisnahme übermittelt und dem Senate der Emp­fang der Note bestätigt. Die persische Regierung wird als Mit­glied des Bölkerbundes fein Eingreifen zur Schlichtung des englisch­ügyptischen Streitfalles beantragen. Dazu ist sie nach Artikel 11 des Bölkerbundstatutes berechtigt. Er sieht bei Streitfällen, die den internationalen Frieden bedrohen, eine Vermittlungsaktion des Völkerbundes vor, wenn eines feiner Mitglieder es verlangt. An. dererseits verlautet, daß man den Streitfall vor das Haager Schiedsgericht bringen will, was unter Umständen eine für England annehmbare Lösung wäre.

Protestmanifest der Arbeiterpartei.

In einem Manifest, das die Independent Labour Party an­gesichts des britischen Vorgehens in Aegypten veröffentlicht hat und das einen flammenden Protest gegen das imperialistische Borgehen im nahen Orient darstellt, heißt es u. a.:

Mit tiefer Beschämung beobachtet die Unabhängige Arbeiter­partei das Vorgehen der gegenwärtigen Regierung in Aegypten . Sie fühlt sich verpflichtet, darauf hinzuwiesen, daß diefe ganze, erneut angewendete unterbrüdungspolitit auf der falschen Vor­aussetzung aufgebaut ist, daß Großbritannien irgendein moralisches Recht hierzu hat, obwohl England bei über 50 einzelnen Gelegen­heiten versprach, die militärische Beseßung Aegyptens völlig aufzuheben und im Jahre 1922 die Unabhängigkeit dieses Landes in voller Form anerkannte. Die Befehung Aegyptens ist ursprünglich aus strategischen und finanziellen Gründen erfolgt; Großbritannien hatte hierzu fein größeres moralisches Recht als Deutschland bei der Besetzung Belgiens aus strategischen und militärischen Erwägungen. Das ägyptische Bolt hat ebenso viel Recht auf Selbstverwaltung als irgendeine andere Nation auf Erden.

Die ILP., die den Mord als politisches Kampfmittel( wie es von Aegyptern angewendet worden ist) feineswegs billigt, beklagt die Tatsache, daß die britische Regierung diefen Mordanschlag zum An­laß und Vorwand für imperialistische Forderungen gemacht hat, die praktisch auf eine

Eine Feier in der Technischen Hochschule.

An die sechshundert elektrische Birnen, die aus Ersparnisrüd-| ber Mann, der stets in Wiffen- Schaftstiefeln berumftolziert, 5 fichten alle brennen mußten, und eine Bombenhige empfinger am höchstpersönlich sein provozierendes Wauwau dazwischen Wür. Freitag abend den Besucher der Erinnerungsfeier, die die Ortsgruppe biefem Mann nicht immer wieder in der seltsam nachfichtigen Rep Charlottenburg des Deutschen Studentenbundes in der blit eine gewiffe autoritative Rolle zuerteilt werden, fönnte man ih Aula der Technischen Hochschule in Charlottenburg im treu­ja ohne weiteres übersehen, da er sich aber immer wieder al: deutschen Gedenken an die Durchbruchsschlacht bei Brsehshing in Jugendführer aufspielt, sei denen, die ihn bezahlen, gesagt, daß er einer der verderblichsten Kriegsheßer ist, die heute noch frei herum. Szene setzte. laufen. Also Noethe sprach fo: mir geht der Mund über, wenn ich an die wundervolle Zeit der zehn Jahren zurückvenke, nach der mir uns alle sehnen. Welches Heer hat einen Mann wie Ludendorff , welches Bolt ben Geist der Hohen fönnen wir hingegen nur wenig Achtung haben. Die Demokraten zollern gehabt? Bor denen, die heute an der Spitze stehc und Sozialdemokraten besaßen die hahnebüchene Unverschämtheit, von der Dolchstoßlegende " zu sprechen. Diese Burschen reden vom Wirtschaftlichen, pom Einkommen des Staatsbürgers usw., obwohl es einzig und allein auf den nationalen Geist antommt. Nur Stiaven­finn denkt an den Bölferbund, und wer sich nach dem Frieden sehnt begeht ein Berbrechen an der deutschen Nation. Die Schmach von 1918 muß ausgelöscht werben, und eine Stunde des Glücks und des Heils ist es, wenn durch einen neuen Krieg die Gren zen von der Maas bi san die Memel, von der Etsch bis an den Belt wieberhergestellt werden."

Für Stimmung sorgten weiterhin viele Studenten in vollem Wichs mit Schwertgeflirr und Bogenprall", einige magere Lor­beerbäumchen aus Franz von Wendrins mecklenburgischem Paradies, geschleppte schwarzweißrote sahnen, eiserne und filberne mehrere vom Dachboden der bedauerlichen Tatsachen herunter­Kreuze in Original- und Hakenform und deutschvölkische Belange ,, noch und noch". Aus voller, alkoholgeschmierter Kehle fang man Das Lied von Gott, der angeblich zwecks deutschvölkischer Erneuerung das Eisen wachsen ließ, und den mitgebrachten legalen und illegalen Heldenjungfrauen ward vor Rührung das Auge naß. Die Luden­dorfflinge männlichen Geschlechts lauschten indessen den Offenbarun gen der Herren Offiziere, von denen der eine, es war der ehemalige General Reinhard, feiner Hoffnung Ausdrud gab, daß uns zum Zwecke der erneuten Kriegführung die Wissenschaft ein Mittel liefere mit dem es möglich sei, die Zahl der geschwächten Ba­taillone auszugleichen", während der andere, es war der Graf von der Golg. über die Jugend herzog, die, wie er es in einem Atemzuge feststellte,

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international, pazififtisch, oberflächlich und genußsüchtig ist. Rommet zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, führte der Herr Graf weiter aus, und er meinte damit bestimmt alle Esel, denn er stellte wörtlich fest: Ohne Macht fein Recht! Nur wer wehr haft ist, ist national! Nur mer mehrhaft ist, ist chriftlich, denn Chriftus war der große Kämpfer! Nur mer mehrhaft ist, ift sozial, benn der General Ligmann hat fogar einem gemeinen Sol­daten fein Eisernes Kreuz auf die Bruft geheftet! So sozial waren wir!" Spaß muß sein bei der Leiche, sonst geht niemand mit zum Begräbnis der Realtion. Selbst der Er Rettor Roethe,

Mimosen.

Annexion des Sudans und eine Aneignung des Nilbewäfferungs- und an Straßeneden jezt als Mimosen feilgeboten wird, sind im

fystems

hinauslaufen zum Nachteil Aegyptens und zum Vorteil für die britischen Baumwollfattoreien. Die JP fordert, daß die Frage der Kontrolle über den Suban dem Bölfer bund vorgelegt wird, und zwar in der Absicht und in einem Geift, der dieses Band so früh als möglich für die Selbstverwaltung reif macht. Die JP. fordert die( ofortige Einberufung einer englisch - ägyptischen Konferenz, und des weiteren alle Borkehrungen für eine Unterbreitung der Frage des Suez- Kanals an den Bölferbund zu treffen. Wobei die JP. die Frage des Suez- Ranals nicht als eine speziell britische Frage be­trachtet, sondern in erster Linie als eines der wichtigsten Probleme des internationalen Weltperfehrs zu Wasser.

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Und die das mit anhörten, sie haben diesem Roethe, der nicht mehr erröten fann, zugetrampelt, weil sie tatsächlich geistige Trampeltiere und williges Kanonenfutter zu sein scheinen, und ihre Brüste, so vorhanden, ließen sie schwellen, ihre Schwerter flirren, ihre Augen todesmutig rollen.

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Diesem Schwarzweißroethe aber, wird ihm nie der Gedanke kommen, daß in Wahrheit ein zumindest unbewußter Berbrecher ist, mer zum Mord lehrt? Wo steht: der Massenmord ist heilig!?

Bergnüglich schmunzeind fuhr Magnificenz nach Hause; mi e- Diel Kriegsfrüppel und wieviel Waisen mögen ihr unterwegs wohl begegnet fein? Sind an denen vielleicht auch die an diesem Abend merkwürdig ins Hintertreffen geratenen Juden schuld?

Aussprechen, was ist!

die beauftragt sein soll, die völlige Räumung Aegyptens vorzubereiten tanischen Garten fennt und deren außergewöhnliche Empfindlichkeit Inflation, des Aufwertungsschwindels, der Schutzölle diente zuc

Macdonalds Kritik.

London, 29. November .( EP.) Macdonald hielt gestern in Aberavon eine Rede, wobei er unter anderem erklärte: Ich be baure lebhaft, daß tie fonservative Regierung Aegypten in der betannien Weise behandelt hat. Dadurch fann England in den Augan der ganzen Welt mur Schaben zugefügt merben. Das eng Life Breftige micb burch die ungerechten Beschlüsse der letzten Tage Einbuße erleiben. Im Hinblid auf die zahlreichen Schwierigkeiten, in denen fich das Land befindet, war es wirklich nicht nötig, noch neue Schwierigkeiten hinzuzufügen. Die ägyptische Rrife hätte von Anfang an leicht gelöst werden fönnen. Die Re gierung follte die ägyptische Frage nicht in einer Art behandeln, die an das Borgehen Mussolinis in der Korfu Affäre erinnert egypten gegenüber ist ein politischer Fehler begangen worden. Es ist besonders zu bebauern, daß die Regierung Forderungen aufstellte, die mit der Ermordung des Girbars, die ja allerdings 311 bellagen ist, in feinem Zusammenhang stehen. Dieser Bor. gong ist bumm, denn er hat mit der politischen Lage, wie sie durch die Ermordung des Sirdars gefchaffen wurde, nichts zu tun.

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Paris, 29. November.( TU.) Der Ausschuß der sozialbemo fratischen Partei hat heute an die englische Arbeiterpartei ein Selogramm gerichtet, in dem er sie zu ihrer mutigen und ert fchloffenen Haltung beglückwünscht, die sie in der Frage des englisch- ägyptifchen Ronflities eingenommen hat. Die französischen Sozialisten versprechen den englischen Arbeitern, heißt es in dem Telegramm, fie bei jeber Gelegenheit zu unterstützen und eventuell durch Borstellungen bet der englischen Regierung zu verhindern, daß Nordafrika Gegenstand tapitalistischer Ausbeu tung und Anfaß zu einer drohenden Kriegsgefahr werde.

Brüffel, 29. November .( WTB.) Derniere heure" melbet, daß die Sozialisten den Minister des Aeußern in der Kammer über bie Vorgänge in 2 egypten anläßlich der Absendung der Entschließung des ägyptischen Parlaments an die belgische Rammer zu interpellieren beschlossen hätten und bringend Aufklärung hierüber verlangten. Eine gleiche Interpellation wird auch im Senat erwartet.

Ein Protestumzug in Berlin lebender Aegypter, der gestern Freitag mittags vom Steinplag in offenen Wagen mit Fahnen, Blafaten und Flugblattverteilung ausgehen sollte, wurde- wohl aus Gründen der deutschen Neutralität von der Polizei ver.

boten.

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Die Republikaner gegen Lafollette. New Bort, 29. November.( TU.) Die Republikaner schloffen Cafollette von fämtlichen republifanifchen Sigungen und damit aus der Partei aus, ebenso drei feiner Anhänger.

Der Generalagent für Reparationen, Gilbert, erstattete gestern in Paris der Reparationstommiffion Bericht über seine bisherige Tätigkeit in Berlin und betonte dabei die Pünktlichkeit der bisheri­gen Zahlungen der deutschen Regierung und ihren guten Willen.

General Sarrail, der als Republikaner während des Krieges von Clemenceau faltgestellte General, ist zum Oberkommandierenden ber französischen Truppen im Nahen Osten an Stelle des Generais Weygand ernannt worden.

Krach im Budapester Parlament. Zu einem großen Strach kam es am Freitag im Budapester Parlament anläßlich einer Inter­pellationsdebatte über eine Storruptionsaffäre, in die auch Minister Das betreffende präsident Bethlen indirekt hineingezogen wurde. Dokument wurde jedoch von ihm als Fälschung bezeichnet. In einer Geheimfißung wurden vier Abgeordnete gewaltsam aus dem Saale entfernt. Später wurden allseitige Ehrenerklärungen zugunsten Bethlens abgegeben.

Jetzt ist die Saifon der gelben Mimosen. Was in Blumenfäden strengeren wissenschaftlichen Sinne feine Mimofen, sondern echte Akazien, während der bei uns nielfach angepflanzte, vom Volke als Akazie bezeichnete, aus Nordamerika stammende Baum Robinie als Akazie bezeichnete, aus Nordamerita stammende Boum Robinie ( allenfalls falsche" Atazie) heißt. Zu den echten Mimofen gehört die Sumpfflanze", die in den Tropen überall Untraut ist und die bei uns jeder Besucher des Bittoria Regia- Hauses im Dahlemer Bo­uns jeder Befucher des Bittoria- Regia- Hauses im Dahlemer Bo­gegen jede Berührung wir immer von neuem bewundern. Mimosen und echten Afazien gemeinfam find die meist tugelig gehäuften Blüten. Sie bilden Köpfchen oder Trauben, aus denen in Menge die meist gelben Staubfäden herausragen. Bon den vielen Hunderten Arten von Alazien ist eine große Zahl in Australien heimisch; auch die bei uns verkauften Blütenstauden stammen von australischen Arten. Was man an ihnen( wenigstens an vielen dieser Arten) für Blätter hält, find feine Blätter, sondern blattartig verbreitete Blattifiele ( Phyllodie), während die eigentlichen Blätter gar nicht zur Aus­bilbung gelangen. Diese Phyllodien stehen sentrecht, so daß Wälder, die aus solchen Atezien gebildet werden, wie es in Australien viel der Fall ist, dem Sonnenlich: ziemlich freien Durchloß gewähren. In diefem Sinne spricht man pon den fhattenlosen Wabern Auftraliens. Mas Mimosen, Atazien und Robinien frog aller for­stiger Verschiedenheit eint, das ist die Frucht, die immer eine bald o bald anders geformte ülfe ist, wie wir sie als Schote bei unferen Erbfen, Linfen, Bohnen usw. fennen. Alle diefe genannten Pflanzen, und noch ein paar tausend mehr, vereinigt der Botaniker in der großen Abteilung der Leguminofen oder Hülsenfrüchtler.

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Blumenschau in Sanssouci.

Geht man im Bart von Sanssouci recht von dem geraben, zum Neuen Balqis führenden Hauptwege, am Fuße ber Orangerie pot über, so gelangt man an die Hofgärtnerei", wo Schilder noch ber Blumenschau meifen. An einem längeren, von Blatt- und Blüten­pflanzen in geradezu tropischer Fülle verhüllten Mittelgang schließen fich rechts und links Bleinere Warmhäuser. Hier erfreuen dicht ge brängt Chrysanthemen, Alpenpeildhen, Glorinien, Brimeln, Orchi­been und andere Blumen dos Auge. Auch schöne bis phantastische Formen von Melonen find ausgelegt. Die Blumenfchou ist nicht groß, aber der Reiz wird wohl gerade durch die auf fleinem Raum zusammengedrängte Blütenpracht erhöht. Der Eintrittspreis( eme dafür hat man die wundervolle Um Mart) ist reichlich hoch gebung, die man nach dem Heraustreten burdywandern barf, gratis!

Die Befchuldigungen gegen Herrn v. Lützow.

Cotaltermin in Budow.

Heute morgen begab sich eine Untersuchungstommii fion des Landgerichts L, bestehend aus Landgerichtsdirettor Ebelt, den Landgerichtsräsen Burczet und Fren, somic Medizinal tat Dr. Störmer überraschend nach Budow, um in dem dortigen Erziehungsheim des jetzt in Haft genommenen Freiherrn v. Lützow die schweren Beschuldigungen nadyzuprüfen, die dem dagogen zur Baft gelegt werden.

Das Lützowlche Erziehungsheim, ein schöner alter Schinfel- Bau, der freilich ein wenig verfallen erscheint, liegt faum 10 Minuten vom Bahnhof entfernt. Die Einrichtungen diefes Instituts halten mit dem 3offener Erziehungsheim vielfach nicht recht einen Ber­gleich aus. Bekanntlich haben frühere Zöglinge Herrn v. Lüzom vorgeworfen, daß er sich in dem Buckower Heim an minder. jährigen Knaben vergangen habe und in der Bevölkerung laufen Gerüchte um, daß der Beschuldigte zu diesem 3wed sich an badende Kinder herangemacht und daß er in fadistischer Luft dann die Knaben unmenschlich gezüchtigt habe. Sichere Beweise für diese Behauptungen find bis jetzt jedoch nicht erbracht, da auch die Ein­wohner des fleinen märkischen Städtchens ihre übrigens sehr vor fichtig gehaltenen Vermutungen zumeist nur auf die Aussagen der Rinder stützen, die durch einen Türspalt die Verfehlungen des Freiherrn beobachtet haben wollen. Das Gericht nahm zunächst eine Besichtigung der Dertlichkeit vor, um festzustellen, ob die Kna­ben, die fast alle noch im Bubertätsalter stehen und deren Aussagen infolgedessen mit besonderer Borsicht vom Gericht ausgewertet wer den, wirklich in der Lage gewesen sind, die Dinge zu beobachtet. beretwegen fich Herr v. Lühow zu verantworten haben wird. Außer den Knaben und ehemaligen Böglingen, von denen einer sich dem Offizialverfahren als Nebertläger anschließen wird, wurden auch 3ah reiche Einwohner gehört, die Belastendes über Herrn v. Lühom gehört haben. Der Beschuldigte selbst wurde zu dem Lokaltermin aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Er ist in den wenigen Lagen der Haft fightlich gealtert und machte einen sehr niedergeschlagenen Eindruck.

Bor einer großen Wählerversammlung in der Pha rusfälen" sprach Genoffe Aufhäufer. Getreu dem Worte: 2lussprechen was ift" zeigte er alle Fragen auf, die bei der Wahl beantwortet werben sollen. Die Reformen in der Juftiz, in der Finanz, die Aufgaben der Sozialfürsorge wurden erwähnt als Auf­gaben der Arbeiterschaft, zu deren Erfüllung fie in entsprechender Etärfe in das Parlament einziehen muß. Dann sprach der Redner von dem Bürgerbod und feinzeichnete deffen Einstellung mit den Worten des Borfig- Briefes: Das Rapitalist frant und die Arbeitstraft ist gefund! Die ausführliche Erwähnung der genaueren Darstellung der Kreise, die nach der Monarchie rufen, reis fie damit ihre Geschäfte besser betreiben fönner. Anschaulic schildert der Redner alle Momente, die zum Wiederauffeben des reaktionären Ungeistes geführt haben und dabei spielten die Kom­mun sten eine große Rolle. In der Diskussion sprach ein Bolts­parteiler und bemühte sich um den Beweis, daß das Rapital frant ber ihm dabei half. fei. Nach ihm sprach ein Redner der KAPD. Die Zuhörer antworteten ihm beutlich gezug mit Steigbügehalter der Reattion". Der Referent fertigte dann beide im Schlußwort ab, gcb besonders dem Bo'tsparteiler noch einige Zahlen zu hören, der ficher angenommen hatte, mit einigen Phrasen über Birtschaft den Borsigenben ber Af einfchüchtern zu finner Das Hoch auf ble Bartei tortte dem Stommunisten bewetsen, daß die Arbeiter für feine Tiraben nicht mehr reif" find.

In Buchholz erbrachte Genoffe tedisch vor einer fehr gut besuchten Bersammlung den Nachungis ber Notmenbiglett ber Erfüllungspolitik. Die Industrie Deutschlands ist auf die Rohstoff­verforgung aus bem Auslande angewiefen und die 2blehnung bes Daroes- Gutachtens hätte die Berhängung der Blodade fofort zur Folge gehabt. Die partitulariffifden Strömungen hätten durch eme Ablehnung Oberwaffer betommen, eine Zerschlagung des Reiches märe die Folge gewesen. Die Bürgerblodbildung hat feinen onberen 3med, als die Lasten des Dames- Gutachtens auf die Schultern der breiten Masse obzumälzen. Das ver­fudyt fie mit Hilfe der Schutzolipolitit, mit Hilfe des Ab­baues der fozialen Einrichtungen, zu denen auch der Achtstunden. tag und ausfömmliche Böhne gehören, und auch durch internationale Trustbestrebungen, die besonders in der Gifenindustrie schon sehr weit vorgefäyrittan find, versucht das internationale Rapital der gerechten Anforderungen der Arbeitermaffen entgegen zu treten Gegen die Sozialneattion gibt es mur ein Mittel, eine ji arte re­publitanische Staatsgewalt Dicle au schaffen wird die Aufgabe des fommenden Reichstages fein. In der an den Vortrag fich anschließenden sehr lebhaften Diskussion wurden von fom­munistischer Seite die üblichen demagogischen Argumente gegen die Erfüllungspolitit vorgebracht. Der übliche Hinweis auf Rußland vermochte aber die Versammlung nicht zu überzeugen, denn Genosse Steedisch wies in einem sehr wirtfamen Schlußwort nach, daß die Sowjetpolitiker alles andere als sozialistische Bolist treiben. Das gebrabene Huhn für 1,20 m., das auf den russischen Dörfern zu haben ist, ist für die russischen Arbeiter vorerst ein unerreichbares deal. Die Versammlung mar für die Bartei ein voller Erfolg.

Dachstuhlbrand.

Begen eines großen Dachstuhlbrandes murde die Feuerwehr nach der Augusta- Bittoria- Allee 38 gerufen. Als die Löschzüge dort antanen, stamb der Dadystuhl schon in folder Ausdehnung in Flammen, daß fofort mit mehreren Schlauchleitungen vorgegangen merben mußte. Dadurch gelang es, eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhüten und die Flammen schließlich auf den Herd 31 beschränken. Man vermutet Brandstiftung.

Das erste Konzert des Vereins Sozialistischer Arbeiterjugend Grok- Berlin: Seitere Mufit" findet morgen, Sonntag, nachmitan 3% Uhr( nicht 3 Uhr), in der Philharmonie Bernburger Straße 22/23, unter Mitwirtung erfter Kräfte statt. Satteinlaß 3 Uhr. Ein­trittskarten zum Preise von 75 Pf. an der Naffe.

Einheitsfurzschrift. Der Verfasser der in Nr. 498 vom 22. Dr. tober gebrachten Uebersicht mit dem Alphabet der Einheitsturzschrift, bittet uns, ausdrücklich zu erwähnen, daß der die Reichnung um gebende Text nicht feiner Feder entstammt.

Welche Parteien darf der Mieter am 7. Dezember nicht wählen? Bu diesem ungemein wichtigen Thema veranstaltet der Mieterbund Stegg( E.B.) ( Dorit- Kohl- Str. 1) am Sonnabend, den 29. d. M., abends 8 Ubr, in der Aula in der Realschule in Steglit, Florastraße, eine öffentliche Bäbler bersammlung. Referent ist der erste Vorfizenbe Bilz und Rechtsantval

Fuhrmann.

Bo tsfärforge. Heute, Sonnabend, den 29., abends 7 Uhr, Gemerfe schaftshaus, Großer Saal: Gerbstvergnügen der Bolfsfürsorge und Stonsur genoffenschaft.

Geschäftliche Mitteilungen.

Das Ranfans Withelm Jofeph in Schöneberg veranstaltet einen großen Beihnachtsvertant und bietet in bezug auf Breife, Auswahl und Qualität wirklich Erstaunliches. Um dem Bublifum entgegenzukommen, ge. währt bas Kaufhaus Wilhelm Jofeph infofern 8ahlungs Waren bis zum este referviert werden.

Das Boltsbildungsamt Friedrichshain veranstaltet am Montag, den 1. Dezember, abends 7 Uhr, im Saalbau Friedrichshain einen Tangabend erleichterungen, als bei entsprechender Anzahlung die gekaufter mit dem neuen Staatsballett.