höheren Preifen Landwirte werden und bei den nächsten ungünftigen
28. Mat farderie, muß mit ihren entwürdigenden Bestimmungen Oeffentl. Wählerversammlungen allgemeinen Verhältniffen ficher in Nottage kommen.
der Arbeitspflicht, Rückerstattungspflicht und Bedürftigkeitsprüfung beseitigt werden. Sie muß beseitigt werden für alle diejenigen, die jahrelang am Aufbau der Wirtschaft tätig waren, deren Schweiß und Blut die Industrie verbrauchte und die man jetzt im Alter oder im förperlich zerrütteten Zustande mit Bettelpfennigen abfpeift.
Den Hilfsbedürftigen fann nur eine Partei helfen, die schon jahrelang die Sozialpolitik als eines der wichtigsten Aufgabengebiete ihrer Tätigteit ansah! Nur die Sozialdemokratische Bar. tei hat bis jetzt ernstlich für einen Ausbau der sozialen Gefeßgebung gewirkt. Diefe jahrzehntelange Arbeit der Sozialdemokratischen Bartei, die jeden fleinen Fortschritt auf sozialem Gebiet häufig erfi nach langen Rämpfen erreichte, wird sich selbstverständlich in dem felben Maße bemerkbar machen, wie die Hilfsbedürftigen von ihrem Staatsbürgerrecht Gebrauch machen. Mit anderen Worten:
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Eine starke Sozialdemokratische Partei im Reichstage gibt die Möglichkeit einer gefunden sozialen Gesetzgebung.
Wer hat die Spargroschen des Volkes?
Die Schuld an der Inflation.
Wer ist schuld an der Geldentwertung? Wer ist fchuld am Verluste unserer Spargroschen? Das ist die Frage, die bei dieser Wahl das ganze Bolk stellt, mit Ausnahme der ganz wenigen, die
an der Geldentwertung verdient haben. Wer ist schuld?
Die Antwort ist einfach. Die Schuld liegt bei jenen, in deren Taschen die Spargrofchen des Volites gefloifea find. Die Schuld liegt bei jeneu, die fich bereichert haben, während das Bolf Hunger und Elend erfitt. Die Schuld liegt bei denen, die tie Gewinner und Sieger der Inflation waren. Wer ist das?
Die Deutschnationalen behaupten in ihren Flugblättern, das wären die Arbeiter. Die finnlosen Cohnsteigerungen", die die Arbeiter erzwungen hätten, feien schuld an der Geldentwertung. Eine dümmere Cüge ist nie in die Welt gesetzt worden. Sind nicht Immer die Löhne hinter der Geldentwertung zurüd. geblieben, so fehr, daß schließlich ein Wochenlohn nicht mehr zu ein paar Pfund Brot reichte?
Befihen die Arbeiter die Spargroschen des Boltes? Sind die Milliarden in ihre Taschen gefloffen. Sind sie die Inflationsgewinner, die durch die Geldentwertung velchgeworden sind?
Ein Hohn! achen der Arbeiter antwortet auf diese fredje deutschnationale Unterstellung.
Wer hat die Spargroschen des Boltes? Das sind die Hintermänner der Deutschnationalen, die Leute von der Schwerindustrie und die großen Landwirte. Sie find die Sieger der Inflation. Sie haben die Geldenimertung gewollt. Sie haben ihre Befämpfung zur rechten Zeit verhindert. Sie haben mit Hilfe der Geldentwertung das Bolf um feine Spargroschen beraubt.
Das sind die Schuldigen an der 3nflation!
Wahlsplitter. Immer feste druff!
Die Deutschnationalen müssen am 7. Dezember so aufs Haupt geschlagen werden, daß ihnen schwarzroigold vor Augen
wird.
Die Unzertrennlichen.
„ Darin behält der Freihändler recht, daß in einer fret, händlerisch eingerichteten Welt der Schuß3011 fich nicht lange halten kann, weil alle Freihändler auch diesen Vorteil möglichst
Faltenberg b. Weißensee: Karl Meyer, Dorfstraße, nachmittags bald durch Verkauf zu estontieren bestrebt sind." 2 Uhr.
Blankenfelde : bei Stab, nachmittags 3 Uhr.
Redner: Lempert, Litke, Maderholz.
Montag, den 1. Dezember, abends: 71/2 Uhr: Charlottenburg : 54. Abt.: Schulaula Haller Straße 3/4. Oberschöneweide: Aula Gemeindeschule, Frischenstraße. Lichtenberg : 115. 2bt: Schulaula Kronprinzenstraße. 117. Abf.: Turnhalle Lückstraße 63.
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Redner: Rob. Breuer, Göring , Leid, Otto Meier . Dienstag, den 2. Dezember, abends 7 Uhr: Mitte: 6. Abf.: Büttner, Schwedter Straße 23. Tiergarten: 8. Abt. : Nationalhof, Bülowstraße 37. Prenzlauer Berg : 24. und 25. Abt.: Oberrealschule PasteurStraße 44/45.
Friedrichshain : 34. Abt. : Comeniusfäle, Memeler Straße 67. Kreuzberg: 46. Abt.: Schulaula Görlizer Ufer 2. Charlottenburg: 52. und 53. Abt.: Gemeindeschule Wiebestraße, Eingang Neues Ufer.
Spandau : Paradiesgarten, Seegefelder Straße. Niederschönhausen : Schloß Schönhausen , Lindenstraße 11. Rosenthal: Schneider, Hauptstraße. Wittenau : Frit Schulz, Oranienburger Straße 88.
Tagesordnung: Wähler, entscheidet Euch! Redner: Clara Bohm- Schuch , Bartels, Dr. Freund, Hirsch, Ad. Hoffmann, Lempert, Lüdemann, Otto Meier, Wermuth, Hedwig Wachenheim .
Oeffentl. Frauenkundgebungen
Dienstag, den 2. Dezember, abends 7 Uhr: Neutölln: Aula Kaiser- Friedrich- Straße 208. Lichtenberg: Aula Mittelschule, Marktstraße 10.
Tagesordnung: Wählerinnen, entscheidet Euch! Redner: Marie Juchacz , Wilh. Landa.
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Beamten- Versammlungen
Uhr:
Montag, den 1. Dezember, abends 7 Artushof: Perleberger Straße. Thema: Die Beamten und die Wahl. Referent: Ministerialrat a. D. Genosse Falkenberg.
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Thema: Referent: Land
Karlshorst: Aula des Lyzeums, Treskow- Allee, Eingang Römerring. Thema: Was fordern die Beamten vom neuen Reichstag?- Referent: Genosse Kozur. Eisenbahner! Café Gärtner( Bahnhof Bellevue), Holsteinisches Ufer 27/ 28.- Thema: Die Eisenbahner und der 7. Dezember 1924. Referent: Landgerichtsrat Genosse Ruben. Bestarp bekämpft Dawes erbittert und doch sind beide nicht von Schupobeamte! Brunnensäle, Brunnenstraße 15. einander zu trennen, wie man hier sehen fann: Die Polizei und der 7. Dezember 1924. tagstandidat Polizeicberwachtmeister Klenz. Dienstag, den 2. Dezember, abends 7 Uhr: Tempelhof : Schulaula Werder Straße, Ede Friedrich- WilhelmStraße.- Thema: Beamtenschaft und Republit. Referenten: Landgerichtsrat Genosse Ruben, Polizeisekretär Genosse Hildebrandt.
Dates Wes tarp
Reichslandbund gegen Agrarzölle!
Die im Vorwärts" vom 23. Movember 1924 veröffentlichten wissenschaftlichen Bekenntnisse des deutschynationalen Parteiheiligen Dr. Helfferid gegen agrarische Schutzölle haben dem Reichslandbund und seinen Agitatoren schwere Kopfschmerzen verursacht. Wie mun erst, wenn wir jetzt den Reichslandbund gegen sich selbst zum Schwurzeugen anrufen?
Vor uns liegt eine vom Reichslandbund im Jahre 1923 herausgegebene, vom Geh. Regierungsrat Gerstenhauer verfaßte fleine Schrift, betitelt Anerbenrecht und Bodenrechtsreform", mit. dem Unterlitel Bortrag auf der Tagung des Sied hungsausschusses des Reichslandbundes am 12. April 1923". Der Schrift ist ein Vorwort des Siedlungsbetrates des Reichslandbundes, Geh. Regierungsrat Dr. Bonfid, beigegeben. Gerstenhauer zitiert mancherlei wichtige Zahlen aus amtlichen Statistiken sowie Auslassungen von Professor Sering, von Ottomar Beta , Prof. Dr. Ruh land, weiland Finanzminister Dr. Miquel und andere, deren Urteile und Belenntnisse fich Gerstenhauer zu eigen macht und für die er auch den Reichslandbund mithaften läßt. Wir lesen da zum Beispiel folgendes:
„ Die Bodenverschuldung in Deutschland wurde um das Jahr 1900 von einigen auf 66, von anderen auf 80 Milliarden Gold mart geschätzt; Beta war der Meinung, daß sie sich jährlich um 1 Milliarde erhöhe( demnach also bei Kriegsausbrud 79 bis 93 Mil liarden betragen hat. D. Red.). In Preußen betrug die 3u nahme der Badenverschuldung von 1886 bis 1913 rund 11 Milliarden Mark. Die preußische Landwirtschaft hatte also am Schluffe diefes Zeitraumes rund 400 Millionen Goldmark jährlich mehr Zinsen zu
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zahlen als im Jahre 1886. Für Bayern ist nachgewiesen wordet, daß in den 12 Jahren von 1898 bis 1910 durch den Güterhandel der bayerischen Landwirtschaft 90 Millionen Marf entzogen worden sind und daß dadurch eine Verteuerung des Bodens u durchschnittlich 300 m. für das Hettar oder, alle Spesen eingerechnet, um 450 m. eingetreten ist( was eine jährliche Höherverzinsung von etwa 20 m., gleich 2% Roggenzentnerwert je Heftar, ausmacht. D. Red.). In ganz Preußen haben von den Betrieben über 20 bis 100 Settar( also großbäuerliche Betriebe) in den 19 Jahren, von 1896 bis 1914, faft die Hälfte( 48,6 Proz.) den Befiber gewechselt, ungerechnet die Uebertragungen um regelmäßigen Erbgang. Der Befihwechsel erfaßt eine gewaltige Fläche, denn die Gesamtfläche der Großbauerngüter in Deutschland ist 9,32 Millionen Hektar. Der Großgrundbesitz hat in denselben 19 Jahren einen Besizwechsel von 100 Proz. gehabt!"
„ Jeder Besitzwechsel ist mit einer Zunahme der Verschuldung verbunden." „ Jede Schuhmaßnahme, wie z. B. der Getreidezoll, bewirkt bei Jeder Handveränderung im Grundbelib( also auch beim Erbgang) einen höheren Grundpreis für die neuen Erwerber bei höherer Verschuldung derselben und führt auf diese Weise zu Ge schenken an jene, die gar nicht mehr ausübende Landwirte find. Diese Geschenke aber werden von jenen geleistet, welche zu diejen
Der Reichslandbund läßt also den schlüssigen Beweis führen und mit Worten bekräftigen, daß jeder Schußzoll notges drungen in der Bodenrente persinft und verfinfen muß, weil er neue und größere Verschuldungen bewirkt. Allerdings, als die in Frage kommende Schrift herausgegeben wurde, da war noch das landwirtschaftliche Hilfswerk"-Produktionsprogramm vom Winter 1921/22 Parole, an dessen Aufstellung der Reichslandbund mitgewirft hatte. Jenes Programm, das durch Intensivierung der Landwirtschaft eine Produktionssteigerung um mindestens 20 Prog. über die Borkriegsproduktion verspricht und dessen Durchführung eine gründliche und dauernde Hilfe auch den fleinsten Landwirten leisten würde. Heute schweigt sich der Reichslandbund über dieses Produktionsprogramm völlig aus; bestenfalls erklärt ein Agitator, wenn er darauf festgenagelt wird, das Programm lasse sich erst dann durchführen, wenn zuvor der Schutzoll tomme. Nein! Schutzzoll ist eitel Betrug für alle Klein- und Mittelbauern und ein nur zeitliches Geschenk an wenige
Große. Er schafft aber auch in den Kreiſen der letzteren wohl„ reiche
Bäter", jedoch arme Söhne".
Gegen den Splitterwahnsinn.
Der Reichsbund Deutscher Mieter gegen die Sonderlisten. Zur Reichstagswahl und zur Preußischen Landtagswahl find u. a. zwei Mieterlisten zugelassen worden, eine Mieterpartei Deutsch lands und eine Bartei für Volkswohlfahrt( Mieterschuß und Bodens recht). Mit beiden Liſten hat der Reichsound Deutscher Mieter nichts zu tun. Der Bundesausschuß des Reichsbundes hat bei Anwesenheit fämtlicher Mitglieder einstimmig beschlossen, zu erklären, daß der Reichsbund Deutscher Mieter mit der Partei für Volkswohlfahrt nichts zu tun hat, und daß er die durch einzelne Personen erfolgte Gründung dieser Partei aufs schärffte verurteilt. Der Reichsbund Deutscher Mieter empfiehlt seinen Mitgliedern, diejenigen großen politischen Parteien bei der Wahl zu unterstützen, die sich bisher als mieterfreundlich erwiesen haben.
Aus der Wahlbewegung.
Zweite Niederlage der Hakenkreuzler in Prenzlan.
Am 25, Rovember reranstaltete die Nationalsozialistische Freis heitspartei ihre zweite Bersammlung in Prenzlau . Nach den schlechten Erfahrungen, die sie mit der ersten gemacht hatten( diese wor bekanntlich überwiegend von Republikanern besucht und endete mit einem dreifachen Hoch auf die Republik ), wurde im Inserat angefündigt: Für ordnungsmäßigen und ruhigen Ber lauf der Bersammlung ist gesorgt. Doch die Führung der Völkischen hielt nicht, was sie versprach. Man verschrieb sich ( offenbar, weil man sich in Brenzlau, wo Stahlhelm und Wehrwolf doch zeitweise sehr anmoßend auftraten, nicht start genug fühlte) Saalfchuß aus Eberswalde , Angermünde und anderen Orten, dar unter auch das berüch.igte Frontbanner mit Hakenkreuzbinden em Arm. Die Rede des fattfam betomten Stahlhelm pastors Schulze aus Stolpe wurde, otwohl sie für die wiederum zahlreich anwesenden Republikaner eine starte Zumutung bedeutete, ruhig angehört. Vorbei war es mit der Ruhe, als das Frontbanner während des Vortrags mit entrollter Hafenkreuzfahne in den Saal 30g und diese stolz auf der Bühne aufpflanzte. Ein Sturm der Entrüstung beantwortete diese Herausforderung( daß es auf Provokation abgesehen war, gab fogar einer der völkischen Führer in Prenzlau zu), und auf Verlangen der republikanischen Versamm lungsbesucher rollte der diensttuende Polizeikommissor die Fahne felt st ein.„ Der Mann kann stehen, wenn das Banner auch fällt," dachter zwei mannhafte Hakenkreuzler und postierten sich zum Schuße des Vorstandstisches auf der Bühne. Während der Borfigende unseres fozialdemokratischen Ortsvereins ruhig und fachlich ( es waren die einzigen fachlichen Ausführungen an diesem Abend) den scharfen Gegensah herausarbeitete, in dem die Sozialdemokratie zur völkischen Bewegung steht, legte es ein angeblich von den Fran 30fcn vertriebener Flüchtling, der offerber von völkischer Seite vorgeschickt war, auf Hege an. vorgeschict war, auf hege an. Er leistete sich die tollsten Sachen, 3. B. die B: hauptung, Frankreich wolle nicht nur alle jungen Männer, sondern auch alle Mädchen über 20 Jahre zum Heeresdienst eitberufen. Da die Zuhörer stürmisch verlangten, daß mit diesem auf Schwindel und Provokation abzielenden Unsinn Schluß gemacht werde, forderte der Versammlungsleiter den Polizeikommissar auf, einige laute Rufer aus dem Saale zu entfernen. Und dies alles troß Saalschuh".
Man beobachtete schon vorher, daß einige der völkischen Heldenjünglinge mit Revolvern bewaffnet waren; einer von ihnen wurde von der Polizei abgeschoben. Da die Versammlungsleitung des allgemeinen Tumults nicht mehr Herr werden konnte und die Erregung auf beiden Seiten in Tätlichkeiten auszuarten drohte, löfte der Kommissar turz entschlossen die Versammlung auf; Herr Pastor Schulze tam so um das Schlußwort.
Wie wir hören, hoben die Nationalsozialisten als dritten Redner für Brenzlau ihren Oberprovokateur Herrn Ahlemann in Aussicht genommen. Ob sie sich mit ihrer„ bewährte" Führung zum dritten male blamieren wollen?
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