2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 97.
Parlamentsberichte.
Abgeordnetenhaus.
58. Sigung vom 25. April, 12 Uhr. Am Regierungstische: Schönstedt und Kommissarien. Ohne Debatte wird zunächst in dritter Berathung der Gesetzentwurf, betreffend die Ergänzung des§ 98 der Hinter Legungs- Ordnung vom 14. März 1874 erledigt.
bunden wird.
zu wollen.
29 genehmigt.
angenommen.
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Schluß 33/4 Uhr. Nächste Sigung Sonnabend 11 Uhr. ( Gebührenordnung für Notare; Errichtung einer Generalfommission für Ostpreußen ; Antrag Gamp, betreffend die Bevorzugung inländischer Erzeugnisse beim Ankauf für Staatsbetriebe; Antrag üdhoff, betr. Förderung des einheimischen Flachsbaues.)
Freitag, den 26. April 1895.
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davon,
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12. Jahrg.
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Zeuge Bäcker Josef Stock ist der Bruder des erstochenen
hinauf kommen. Er habe gesehen, wie Stock gestochen worden Sch in idt: Wie steht's mit der Anweisung? Hat Ihnen der ist. Stock, der alte Mann, habe sich gerade den Rock aus- Graßmann Ihr Holz angewiesen? 3euge: Nein, er hat gezogen, um beffer lauten zu können, da sei ein Soltat auf ihn nichts angewiesen, obwohl ich mit der Ablösung einverstanden gestürzt und habe ihm den tödtlichen Stich beigebracht. Eine war. Beuge Maurer Alois Schram I ist aus Neugierde Art oder Waffe habe Stock nicht gehabt. Gin 72jähriger hinausgegangen, als das Militär kam. Er schildert das Eintritt stürmen der Soldaten, die sich an nichts gekehrt haben. Der Greis, der Angeklagte Jakob Schaumberger, Mann, sich an einem Landfriedensbruch betheiligen? vor den Richtertisch. Vors.: Wie Vors: Wie konnten Sie, alter Ronz habe die Hände in die Höhe erhoben und um Pardon gebeten. Der Soldat habe ihn aber gestochen. Es folgt darauf die dritte Berathung des Entwurfes eines Angefl.: Ich hoab hoalt mei Hulz g'braucht. Xaver Vors.: Hat sich die milde Bestrafung der Helm im Dorfe preußischen Gerichtstoften- Gesetzes, mit welchem Beitler erklärt noch nachträglich:" I hoab anno 70 nit so herumgesprochen?- Zeuge: Jawohl, die Leute sagten, die Vors. Meinen Sie, daß, wenn die dritte Berathung des Entwurfes einer Gebühren scharf zug'stochen," wie die Schweinhunde von Soldaten 1,50 M. sind nicht schlimm. Ordnung für Notare auf Antrag des Abg. Knebel ver- gegen uns." Der Angeklagte Michael Robl ist schwer ver- die Helm eine Freiheitsstrafe erhalten hätte, das Eindruck auf Ordnung für Notare auf Antrag des Abg. Knebel verwundet worden. Er flagt! Ich habe 6 Wochen schwer danieder die Fuchsmühler gemacht hätte?- 3euge: Das kann ich Rechtsanwalt Bernstein: Wie war die GeIn der Generaldiskussion erhält das Wort Abg. Knebel( natl.): gelegen und 100 M. Doktorkosten, die ich nicht bezahlen kann. nicht sagen. Der 16 jährige Angeklagte Wilhelm Plodet behauptet, schichte mit dem Konz ? 3euge: Konz hat um Pardon ge= Die Frage der Berechnung der Kosten bei Eigenthums- Uebertragung ist eine sehr schwierige, weil sich nicht übersehen läßt, er wäre nur hinausgegangen um die Soldaten zu sehen. beten, der Soldat hat ihn aber gleich so gestochen, daß er hins wieviel einzelne fostenpflichtige Handlungen geleistet werden Angeklagter Josef Plodek hat an beiden Tagen im Walde gefallen ist. Rechtsanwalt Bernstein: Haben Sie Wider müssen. Der Entwurf ist von Fachleuten mir als durchaus un- gearbeitet. Wir find herausgefordert worden; wenn's feiner ftand gegen die Soldaten bemerkt?- 3euge: Nicht im müssen. Der Entwurf ist von Fachleuten mir als durchaus un gethan hat, hat's der Graßmann gethan. Ich bin aber fo- geringsten, garnicht. Der Zeuge Franz Burger enthält sich annehmbar bezeichnet worden. Der Verein für das Notariat in der Rheinprovinz führt Beschwerde darüber, daß die Kosten, die fort gegangen, als die Soldaten kamen, habe die Aufforderungen der Beugenaussage, weil er der Sohn des angeklagten des Amtmannes gar nicht abgewartet. Die Weiber haben mich Gemeindedieners Burger ift. Beuge Wagnermeister der Entwurf dem Publikum auferlegt, viel zu hoch sind. Der sogar einen Feigling genannt, eine hat mir nachgerufen: Scharnag zu Wiesau ist aus Neugierde von Wiefau Umstand, daß die Notare selbst die Gebühren, Der hat schon die Hosen voll!"- Der Angeklagte Johann mit dem Miltär mitgegangen. Er hat den dreimaligen die ihnen zugebilligt werden, für als zu hoch beouz erwidert auf die Frage des Vorsitzenden, ob er die Auf- Trommelwirbel gehört. Er hat gesehen, wie der Angeklagte zeichnen, bedeutet die schärfste Verurtheilung des Entwurfes. forderung des Bezirksamtmanns gehört habe: Wie soll ich denn Kaspar Vogl sich vor den Soldaten auf den Boden gelegt hat, Statt einer Entlastung der fleinen Leute, werden sie eine nicht das hören, den mit seiner schwäbischen Sprach', wir fein Ober- fein Hemd und seinen Rock ausgebreitet hat und gerufen: Stecht, unerhebliche Mehrbelastung zur Folge haben. pfälzer. Vors.: Sind Sie geflohen, als die Soldaten kamen? wenn Ihr stechen wollt! Das ist mein Recht, und um mein Minister Schönstedt : Ich möchte diesem Antrage widersprechen; er ist aus spezifisch rheinischen Gesichtspunkten begründet, Angel.: Ja, aber man konnte nicht so schnell laufen, da Recht geb ich meinen Geist auf. Der Zeuge Josef Enderz diese sind aber schon in der zweiten Lesung vorgebracht worden sehr viele Granitsteine im Wege lagen, das Terrain auch viel verweigert die Aussage, weil er der Schwager eines Angeklagten ist. Beuge Holzhändler Josef Hoffmann in Wiesau und vom Hause nicht anerkannt worden, und das heutige( Er- fach fumpfig ist. Die Vernehmung der übrigen Zeugen erfolgt sehr rasch, da ist mit dem Graßmann häufig geschäftlich zusammengekommen. gebniß dürfte nicht anders sein. Bei der jetzigen Geschäftslage würde die Zurückweisung an die Kommission mit dem Scheitern der meistens schon Grörtertes wiederholt wird. Interesse erregte die Vors.: Hat Ihnen der Graßmann über das Rechtholz etwas 3euge: Er hat einmal gesagt, er könne Borlage in diefer Session gleichbedeutend sein, und der jetzige Ich bin der erste und einzige gewesen, der mit der Ablösung des ohne Anweisung nichts hergeben. Vernehmung des Angeklagten Franz Schram I. Er sagte: gesagt?- Wors.: Wissen Bustand, der allseitig als unerträglich anerkannt ist, würde noch Holzes schon vor zwei Jahren einverstanden war. Ich war Sie, ob der Graßmann die Fuchsmühler chikanirt hat.- länger bestehen bleiben. Es bestand auch nach der ersten Be länger bestehen bleiben. Es bestand auch nach der ersten Be- beim Bezirksassessor in Waldfassen gewesen, hab' heute aber Beuge: Da kann ich keine Auskunft geben. Vors.: Wo rathung ein Einverständniß zwischen der Regierung und dem Hause, daß zu weit gehende Ermäßigungen der Gebühren mit noch nichts für den Gang. Zwei Jahre habe ich fein Holz waren Sie beim Vorfall?- Zenge: Ich war oben beim Rücksicht auf die Finanzlage und die Justizpflege ausgeschlossen bekommen, Kinder habe ich mehr wie Fenster, da treibt's einen Oberförster und bin dann mit Graßmann hinter dem Militär seien. Jede weitere Ermäßigung hat eine höhere Steuerbelastung halt zur Selbsthilfe. Der Zoller ist nicht der schlimmste, der will hergegangen. Graßmann sagte:„ Es ist blos, daß man den zur Folge, und um so weniger können die berechtigten Wünsche nicht, daß wir so gepreßt werden, der Graßmann ist an allem Fuchsmühlern zeigt, daß sie nicht Herren im Walde find." Dann auf Vermehrung der Richterstellen, Staatsanwaltsstellen und schuld. Das Holz gehörte mir doch, ich hatte doch keinen Streit fagte ich: Dort giebt es wohl Verwundungen? Graßmann er auf Bermehrung der Richterstellen, Staatsanwaltsstellen und mit dem Zoller, ich war doch mit der Ablösung einverstanden. widerte: So schlimm wird es wohl nicht sein, die Leute reißen Verbesserung der Beamtengehälter erfüllt werden. Abg. Willebrandt( 3.): Eine Rückverweisung in die Kom- Ich wollte Ruh mit der Herrschaft. Meine Eltern haben schon ja alle aus. Erit später habe ich vom Gendarmeriekommandanten Vors. Sie wollten Holz mission wäre zwecklos, denn die Vorlage würde doch in derselben gesagt, wenn das so fort geht mit der Herrschaft, dann kommen gehört, daß es Toote gegeben hat. wir noch an den Bettelstecken. Rechtsanwalt Bernstein: vom Baron Boller kaufen. Beuge: Jawohl, für etwa Gestalt wieder an das Plenum gelangen und andererseits sind Der Graßmann wußte doch, daß Sie ablösen wollten und hat 25 000 M.- Bors.: Sie haben dann das Holz, das die Fuchs auch wesentliche Erleichterungen beschlossen, daher bin ich gegen Ihnen doch nichts angewiesen?- Angefl.: Ich bin oft bei mühler gehauen haben, gekauft?- 3euge: Einen Theil den Antrag des Abg. Knebel. für etwa 450 Mart, das übrige haben, Abg. Schettler( t.): Auch wir halten eine Zurücverweisung ihm gewesen, er hat mich stets abgewiesen. Ich hab' in den beiden Jahren für 600 M. Schaden gehabt. glaube ich, die Berechtigten angewiesen bekommen. Vors.: der Vorlage in die Kommission für zwecklos; es ist nicht abzuDie Angeklagte Anna Schmucker ist beschuldigt, ihren Aha, damit ist das Holz für 1893' angewiesen worden.- R.-A. sehen, auf grund welchen Materials wir zu anderen Beschlüssen Sohn angestiftet zu haben, in den Wald zu gehen, sie selbst Bernstein : Haben Sie das Militär losgehen gesehen?- gelangen tönnten. Abg. Knebel zicht bei der Aussichtslosigkeit seines An- ist nicht mit hinausgegangen. Vorf.: Haben Sie sich das nicht Beuge: Das Militär ist sehr rasch vorgegangen. Ich wußte trages denselben zurück, erklärt aber, gegen die Gesetze stimmen überlegt, daß das strafbar sein könnte und Sie Ihr Kind ins gar nicht, wo es so schnell hergekommen ist.- Vorf.: Wie Unglück bringen? Angel.: Nein, ich hab nichts Unrechtes hoch stellt sich die Klafter Tannenholz im Preise?- 3euge: In der Spezialdistusfion werden ohne Debatte die§§ 1 bis gethan.- Die gleiche Antwort giebt auch der Angeklagte Bon dem besseren 13/2 M., von dem Faulholz 71/2 M. per Klafter. eitler, der feinen Sohn nach dem Wald geschickt hat. Nach längerer Spezialberathung der übrigen einzelnen Schließlich kommen die vier nur wegen Auflaufs angeschuloigten Stock. Er war der Prozeßführer für die Gemeinde Fuchsmühl . Paragraphen wird das Gesetz im ganzen mit großer Majorität Angeklagten an die Reihe. Der Angeklagte Ernstberger Vorf.: Wieso ist das Gerücht entstanden, daß das Holz am will nur hinausgegangen sein, um seinen schwerhörigen Bater zu 25. Oktober angewiesen werden müsse. 3euge: Ja, meine suchen. Er ist von einem Soldaten überrannt und gestochen lieben Herren, wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, worden. Der Angeklagte Hanbne er meint: Ich habe den das Holz auf gerichtlichem Wege zu bekommen. Wir haben Bezirksamtmann gehört, aber glaubte, die Aufforderung fei nur uns an die Regierung, an das Bezirksamt und an bas Die Regierung antwortete, fie an die Holzberechtigten gerichtet und ging mich nichts an. Ich Ministerium gewandt. habe gesehen, wie der alte Stock todtgestochen wurde, er tönne nichts machen, solange der Prozeß schwebt. Die Bauern wollte sich gerade die Jacke ausziehen. Der Forstgehilfe sollten sehen, daß ihr Anwalt aber eine einstweilige Verfügung Schuster hat Hurrah gerufen und da stürzten die Soldaten erwirke. Schließlich haben wir in Nürnberg Recht bekommen. los. Der Angeklagte Wilhelm Jaarner behauptete, er sei fofort Aber aus formalen Gründen wurde das Holz nicht angewiesen. nach der Aufforderung fortgegangen, habe aber nicht so schnell Nun beträgt der erste Rückstand etwa 100 000 m. und wir haben laufen können. Die Soldaten hätten ihn eingeholt und fort nichts bekommen und die Bauern sagten sich, jeßt läuft der zweite während gestupst, er sei hingefallen und wieder aufgestanden und Rückstand auf und wir kriegen wieder nichts, da müssen wir uns weiter gelaufen, habe aber fortwährend Stiche erhalten. Der das Holz selbst holen. Rechtsanwalt Bernstein: Wie ist Weiden , den 24. April 1895. Vorsitzende konstatirt, daß vier handbreite Verlegungen im das mit dem ersten Rückstand? Haben Sie nicht geklagt?- Die Verhandlung wird um 8/4 Uhr früh von dem Vor- Rücken unter der Achsel vom Arzt festgestellt sind. Zenge: Wir haben von 1844 bis 1873 15 Jahre lang gar fein fizenden Landgerichtsrath Lerno eröffnet. Die Vernehmung der Damit ist die Vernehmung der Angeklagten beendet und der Holz und 15 Jahre nur die Hälfte bekommen. Der Prozeß zieht Angeklagten wird fortgesetzt. Der Angeklagte Josef Schram! Vorsitzende läßt eine Mittagspause eintreten. sich schon lange hin, er ruht jetzt, weil wir kein Geld haben, um ist durch mehrere Stiche im Rücken verwundet worden. Er er- In der Nachmittags Sigung beginnt das Verhör weiter zu prozessiren. Vorsitzender: Wie ist das Gerücht zählt, er habe sich zur Flucht gewandt und zu dem Soldaten, der der 3eugen. Erster Beuge ist Schuhmachermeister Johann von dem 25. Oktober entstanden, das haben Sie noch nicht gesagt. Sommer - 3euge: Der Förster Brennert sagte, im ihn verfolgt und gestochen hatte, gesagt:" Du bist ein Rindvieh, Schaumberger in Fuchsmühl . Er hat der Helm im Sommeraber fein Soldat". Der Soldat habe aber nicht abgelaffen und Holz hauen geholfen und war bei dem Termin gegen die Helm in kann das Holz nicht angewiesen werden, da wäre der Schaden ihm noch mehrere Stiche versetzt. Der Angeklagte Konz habe die Waldfassen dabei. Der Zenge erklärt, der Ober- Amtsrichter in für den Baron zu groß. Die Bauern sollten bis zum 25. Oktober Hände erhoben, den Hut in der einen Hand gehabt und gerufen: Wir Waldfaffen habe gesagt, die Helm habe nur ihr Rechtholz geholt warten. Es kann auch geheißen haben, daß bis zum 25. Oktober weichen der Staatsgewalt und bitten um Pardon. Die Sol- und sei im Sinne der Anklage nicht strafbar, sie sei lediglich der Prozeß in München beendigt sein würde. daten hätten sich daran aber nicht gekehrt.- Vorsigender: wegen Uebertretung der forsipolizeilichen Bestimmungen mit Es wird das von der Staatsanwaltschaft aufgenommene Sie haben doch von der Verhaftung des Bürgermeisters gehört? 1,50 W. zu bestrafen. Das Urtheil sei im Dorfe bekannt ge- Augenscheins- Protokoll des Schlachtfeldes" verlesen. Aus der Barum sind Sie am zweiten Tage wieder hinausgegangen worden und die Bauern hätten gesagt:. Wegen der 1,50 M. Verlesung eines Attenstückes geht hervor, daß die Fuchsmühler Angeti.: Ja, es hat geheißen, die brei find als Anführer ver- fragen wir nichts danach. Vors.: Hat der Ober- Amtsrichter am 1. August 1849 fich eigenmächtig ihr rückständiges Rechtallein die Helm hätte nicht in haftet worden. Aber meine lieben Herren, wir brauchen keine gesagt, den Wald holz geholt haben. Eine gerichtliche Anzeige hatte keinen Erfolg. bis die andern auch Anführer, die Noth hat uns in den Wald getrieben. Es war gehen sollen, sondern warten, doch unser Recht, an diesem Glauben machte uns auch die Ver- nach dem Holze gingen? 3euge: Nein, nicht Der Zeuge Karl Ernst haftung nicht irre. Wir meinten, der Bezirksamtmann ist doch hat er gefagt. nicht nur Polizei für einen einzelnen Gutsherrn, sondern für die berger ist der Bruder des Angeklagten Ernstberger. gegangen; ganze Gemeinde. Die Noth war doch zu groß. Staatsanwalt Vorf.: Sie sind nicht mit in den Wald Daubner: Es ist doch bekannt, daß das Jahr 1893 viel warum nicht? 3euge: Ich hatte keine Zeit. Bors.: schlimmer war für die Landwirthschaft als das Jahr 1894. Am zweiten Tage sind Sie draußen gewesen?- 3euge: Ja. Dreißig Mark Geldstrafe für eine Reihe infamee Warum haben Sie sich nicht schon 1893 das Holz geholt?--Vors.: Haben Sie die Aufforderung des Bezirksamtmanns Angel.: Ich habe mein Anwesen erst zwei Jahre und bin gehört?- 3 eu ge: Daß er sprach, habe ich gehört, ich habe Brutalitäten! Vor dem Rigdorfer Schöffengericht hatte sich am ein Anfänger, wollte also auch erst abwarten. Angeklagter ihn aber nicht verstanden. Trommeln habe ich gehört, dann hat Dienstag der Bäckermeister Gustav Leauclair, Kottbuser Fichtner hat 17 oder 18 Stiche von den Soldaten be- einer Hurrah geschrien und da kamen die Soldaten hervor. Ich amm 101 wohnhaft, wegen gröblicher Mißhandlungen feines fommen, und er behauptet, diese Verwundungen erst erhalten zu stand hundert Meter vom Bezirksamtmann weg.- Bors.: Wie 18jährigen Dienstmädchens Anna Böhm zu verantworten. 3euge: Die waren Gines Morgens im Oktober v. J. stand das Mädchen nicht sofort haben, als er schon aus dem Walde heraus auf der dem Josef, weit waren die Holzfäller entfernt?- Eraml gehörigen Wiese sich befunden hat. Der Soldat habe noch weiter weg. Rechtsanwalt Bernstein: Haben Sie auf, als der Angeklagte es wedte; er stürzte daber in das ihn verfolgt und gerufen:" Du Saubauer, wirst Du gesehen, daß sich jemand den Soldaten widersetzt hat?-3enge: Schlafzimmer des Mädchens und riß diefem das Deckbett fort. machen, daß Du fortkommst."" Es is ganga, wie nein, die sind alle gelaufen. „ Es is ganga, wie nein, die sind alle gelaufen. Zeuge verh. Gütler Rahn Erschrocken sprang die Böhm auf und suchte zunächst ihre Blöße wenn's donnert hinten drauf. Ich bin heut noch invalid; ist ist außerhalb des Waldes mit ihnen zusammen gerathen, er 3 becken, wobei sie von dem sauberen Dienfiherrn in das eine Art einem Familienvater gegenüber? Da follte man ist ihnen aber entwischt. Zeuge hat gesehen, wie der Soldat gröblichster Weise ins Gesicht geschlagen wurde. sich doch wirklich besinnen, meine Herren Richter." Der An- ein Frauenzimmer gestochen hat und genau gehört, Noch ärger waren die Mißhandlungen, die das arme Mädchen an einem Abend desselben Monats vom Angeklagten zu erdulden getlagte Vogl erzählt, die Soldaten feien sofort losge- daß einer Hurrah gerufen hat. Wer, kann er nicht sagen. fürmt, als der Bezirksamtmann die letzte Aufforderung zum Rechtsanwalt Bernstein: Sat der Soldat das Frauenzimmer hatte, weil es angeblich den Bäckerladen nicht gründlich genug Beuge: Von hinten. gesäubert habe. Das Geschrei der Mißhandelten wurde sowohl Verlassen des Waldes erlassen hatte. Der nächste Angeklagte ist von vorne oder von hinten gestochen? ein kleiner 14 jähriger Junge August Fürst, er hat seinen Rechtsanwalt: War unten verstanden worden, man solle in einem benachbarten Lokal als auf der Straße gehört und als das Mädchen herausgestürzt kam, wies es ein durch Schläge geVater beim Holzfällen geholfen. Da er seinen Vater habe stehen hinauf zum Amtmann gehen? Zeuge: Ja, das war allröthetes Gesicht, zerzauste Haare und ein blutendes Ohr auf. sehen, sei er auch auf die Aufforderung des Bezirksamtmannes gemein die Ansicht. nicht fortgegangen. Sein Vater, der Angeklagte Johann Der Vorsitzende ersucht die Vertheidiger, das Fragerecht für Nunmehr verließ das Mädchen den Dienst und erstattete Anzeige. Fürst erzählt sehr drastisch, wie der Soldat ihn gestochen hat. Die Angeklagten auszuüben. Der Beuge Leonhard Hofer Nach ihren Angaben leidet die Böhm infolge jener MißhandNur durch eine Wendung nach der Seite sei er vor einem todt ist auch nicht in den Wald gegangen. Auf die Frage nach dem lungen noch heute an Kopf- und Rückenschmerzen, sowie an Trotzdem der Angeklagte bereits einmal bri genden Stich bewahrt worden. Angeklagter Sch mid- Grunde antwortet er:" Weil die Säg nicht g'paßt hat( nichts wegen Mißhandlung eines seiner Gesellen vorbestraft ist, vers schneider hat auch den Ruf von Konz gehört:„ Wir weichen getaugt hat)". Vors: Wann sind Sie am 2. Tage urtheilte ihn der Gerichtshof für seine Rohheiten zu sage und der Gewalt." Staatsanwalt Daubner: Dieser Ruf ist hinausgegangen? 3euge: Als die Soldaten durch schreibe dreißig Mark Geldstrafe! erst nach der dritten Aufforderung erfolgt, da durfte aber niemand Fuchsmühl marschirt sind, dem R.-A. Bernstein: Haben Sie die Auf Wege mehr stehen bleiben. Rigdorfer Sicherheitszustände. Wegen Beleidigung des es beweisen, beweisen, Ihr Chor, ihr elendiges. berittenen Gendarmen Drescher in Rigdorf hatte sich am Dienstag Aufforderung so verstanden, daß Sie gleich rennen mußten?-wir Angetl.: Nein. Angeflagter Steinhauer Stock, ein und legte auf mich an.- Rechtsanw. Bernstein : Haben Sie der Tischlergeselle Friedrich Albert Dick wach, zur Zeit in fünfzigjähriger Mann, ist auch verwundet worden. Er gesehen, wann die Soldaten aufgepflanzt haben? 3euge: Schneidemüht wohnhaft, vor dem Rixdorfer Schöffengericht zu ruft noch ganz erregt aus:„ Ich habe mich auch Die Bajonette waren schon droben. Zeuge Müller Johann verantworten. Der Angeklagte war jedoch wegen der weiten müssen stechen lassen. Ich habe Strafantrag gestellt gegen Matthes hat den Bezirksamtmann nicht gehört, aber die Entfernung seines jeßigen Wohnsitzes vom Erscheinen zur Haupts den, ter mich geftochen hat, er ist aber nicht angenommen Trommel hat er gehört. Er war 200 Schritt entfernt. verhandlung entbunden worden. Tie Beweisaufnahme ergab worden." Angeklagter Schneider aver 3eitler erklärt, er ors.: Waren die andern näher zum Herrn Bezirksamtmann? folgenden Sachverhalt: Am Abend des 3. Juli v. J. ftorb des habe auch verstanden, die Leute sollten zum Bezirksamtmann- 8euge: Ja, die meisten waren näher.- Rechtsanwalt Angeklagte auf dem Bürgersteig in der Hermannstraße an)
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Die weiteren Zeugen sind erst auf morgen geladen. Der Vorsitzende vertagt deshalb die Situng gegen 1/26 Uhr abends auf Donnerstag früh 9 Uhr.
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Gerichts- Beifung.