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haben werden. Ist erst dieser Boden gesichert, dann stellen sich bie| einfachen Fronten des Klassentampfes wieder her. Ihr fämpft um den Boden, auf dem Ihr Jungen eure Schlachten schlagen und Eure Siege gewinnen werdet. Bir und die Sozialdemokraten der ganzen Welt, wir erwarten von Euch, daß Ihr die reichsdeutsche Bartei wieder zu unserem Borbild, zu unserem Stolz, zu unserer großen Lehrmeisterin macht. Der 4. Mai war das Ergebnis des Berluftes der Bernunft in schwerer Strifenzeit bei vielen Wählern, bie Revanche der verantwortungsbewußten Sozialdemokratie mußte tommen, sobald der Phrasenrausch verflog. Der 7. Dezember wird Euch die Revanche bringen diefer Sieg aber soll ein Anfang neuen Aufstiegs sein: er wird der Welt ein Zeichen sein, daß Ihr unsere geistige Heimat wieder aufbaut: die große deutsche Sozial demokratie. Das soll die Aufgabe Eures Lebens fein, Ihr Jungen! ( Stürmischer Beifall.)

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Dem Vortrag des Brögerschen Gedichts Die Freiheit fpricht", folgte eine Ansprache der Genoffin Bohm- Schuch.

Unter Hinweis auf die Szenen von vorhin, gab sie dem Wunsch nach mehr Selbst erziehung Ausdruck, die doch neben allem Sehnen nach Befreiung aus dem Drud und Elend dieser Zeit wirken muß. Die Jugend, die den Phrasen von äußerst rechts und links nachläuft, die wird einst weglos im Leben stehen und wird froh sein, sich anflammern zu fönnen an eine Jugend der Wirklich= teit, die doch ihre jugendliche Begeisterung nicht aufgibt, an die Jugend der Partei der Arbeit, der harten Berantwortung, der mich ternen Vernunft, an die Sozialistische Arbeiterjugend. Kommunisten geschrei über die politischen Gefangenen brachte die Rednerin sofort zum Schweigen durch den Hinweis auf die intensiven Bemühungen unferer Partei, das Los der Opfer der Kommunisten Butscherei zu lindern und auf die bereits veröffentlichten Danksagungen von Mar Hölz und Plettner an Genoffen Paul Löbe  .

Genoffin Bohm- Schuch stellte dann den Hörern vor Augen, was bei dieser Wahl zu behaupten

festesten Rückhalts, der sozialdemokratischen Regierungsämter in ist: die Sicherheit und Festigung der Republit im Reich und ihres Preußen; gegen Severing richtet sich nicht umsonst der Haß der Reaktionäre und ihrer kommunistischen Verbündeten. So ist be fonders auch die Breußenwahl ein Rampf um die Republit. Auf einen Kommunistenputsch sezen die bankrotten Reaktionäre ihre ganze Hoffnung- fein Wort gegen die Kommunisten enthalten ihre Flugblätter, und hat doch der Bolts parteiler Beder Hessen   im Reichstag   die Steueranträge Koenens( KPD  .) als viel zu befiß freundlich gekennzeichnet! Schwarzrotgold ist die Parole für

den 7. Dezember; es geht um

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die Lastenverteilung

aus dem Dames- Gutachten, und da kämpfen die Kommunisten in gemeinster Weise und nur gegen uns, wie sie ja auch das Gesez über die Industrieobligationen, also über die Repa­rationslasten der Industrie, abgelehnt haben. Keine prattische Bolitik! das ist das Motto der KPD.; ihre prattische Politik besteht darin, daß in den Fabriten mit fommunistischen Be triebsräten der Achtſtundentag beim Teufel ist.( Bebhafte Bustim mung.) Diese Wahl entscheidet aber auch über die gefeßliche Fest. egung des Achtstundentags. Der Sozialdemokratie und den Demo­fraten ist es zu verdanken, daß das Bolt nicht zur Bürgerblod. regierung, aber zu dieser rechtzeitigen Entscheidung gekommen ift. Um Fortseßung und Ausbau der Sozialpolitik zu sichern, um das Bolt und seinen Nachwuchs vor Lebensmittel Schutzöllen und neuem Hungerfterben zu bewahren und gute Handelsverträge zu erreichen, um den Weltfrieden burch Böllerverständigung zu fchaffen und zu bewahren zu all dem helft Ihr jungen Wähler und Wählerinnen, durch Einsetzung aller Kraft bis zum Wahltag für Aufklärung und Werbung zum Sieg der Sozialdemokratie!( Leb, hafter, anhaltender Beifall.)

O

edle Antlig eines der Strolche, der Ruf Schupo!" und das Heran| Belb zu bezeichnen. t man unter sich, fo gibt man noch besser nahen eines Polizisten veranlaßten die Horde zu so schleuniger zu verstehen, was damit gemeint ist: man spricht von Schwarz- Rot­Flucht, daß feiner von ihnen festgestellt werden konnte. Da sie feine Senf oder von Schwarz- Rot- Kindergelb und deutet damit das Ele­Abzeichen trugen, bleibt unentschieden, ob es rechts- oder lintsradikale ment an, in dem sich diese Sorte am wohlsten fühlt. So findet das Die Mitteilung dieses neuen Falles, die Vor- Wort Schwarz- Rot- G e 1 b" dann auch dort, wo man mehr Vor­Feiglinge waren. Die Mitteilung dieses neuen Falles, die Vor­ftellung der vier Verletzten und die Vorweisung ihrer vollgebluteten ficht für nötig hält, verständnisvolle Heiterkeit. Taschentücher einigte die erregte Bersamlung erst recht zu dem Ge­lötnis, alles zu tun, damit der 7. Dezember diese Parteien der rohen Gewalt zerschmettere.

Polizei gegen Reichsbanner.

Die Reichsbannerleitung teilt uns mit: Abends wurden in der Nähe der Zentralmarkthalle zwei nichtuniformierte Jugendkameraden von etwa zehn Hafentreuglern überfallen und mit Stöcken geslagen. Die Sirolche wurden festgenommen; als unsere Ka­meraden die Polizeiwache 9, Kaifer Wilhelm- Straße 43, verlassen wollten, fammelten fich auf Stichwort hugo an den Eden der Straße etwa zwanzig Hafentreuzler. Zur Hilfe herbeigeholte Reichs­bannerleute entsegten diese Kameraden. Bei dem Versuch, die Hafenkreuzler erneut feststellen zu lassen, stießen unsere Kameraden auf der Polizeimache auf die größten Widerstände und wurden aus der Wache verwiesen. Ein Kamerad wurde etwo eine Stunde länger in aft behalten, als die Hakenkreuzler felbst! Nur dem Eingreifen der Bauleitung war es möglich, diesen Rameraden um 411 zu befreien. Der Borfall hatte sich um 10 Uhr abgespielt. Der Wachthabende der Wache weigerte fidy, ben Namen der Hafenfreuzler zu nennen und weigerte sich weiter, pro­minente Kameraden des Reichsbanners als 3eugen zu verhören!

Politik der Mitte

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aber unter schwarzweißroter Flagge.

Es ist schwer, sich das geistige und sittliche Niveau einer Gesell­schaft vorzustellen, die sich in solchen Späßen gefällt. Trogdem hat sich im Lager der Rechten bisher kein einziger Mann gefunden, der gegen diese findischen Unsauberteiten öffentlich seine Stimme zu erheben wagt. Auch von Herrn Stresemann und Herrn Jarres, die als Reichsminister durch Eid verpflichtet sind, die Verfassung und die Ehre der deutschen   Flagge zu schüßen, hat man fein Wort des Widerspruchs gehört gegen die Laufejungenhaftigkeit, mit der ihre Brüder in Schwarz- Weiß- Rot den Kampf gegen die deutschen   Reichsfarben führen.

Es bleibt also dabei: Den wahrhaft nationalen" Mann erkennt man daran, daß er die Farben seiner Nation beschimpft oder zu ihrer Beschimpfung wohlgefällig grinst, oder aus Feigheit dazu schweigt.

Republikanertag in Hamburg  .

veranstaltete das Reichsbanner Schwarz- Rot Gold in Hamburg   eine amburg, 1. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Sonntag große Kundgebung, die unter riefiger Beteiligung einen imposanten Verlauf nahm. Mehr als 30000 Republikaner   waren an der Kurbgebung beteiligt. Die große Ausstellungshalle am 300 reichte längst nicht aus, um die Massen in sich aufzunehmen. Es mußte auch noch die benachbarte fast ebenso große Ernst- Mert- Halle hinzugenommen werden. Aber auch hier fonnten noch nicht alle Die Zeit", das Organ des Herrn Stresemann, Reichskanzlers Mary in Düsseldorf   auseinander. Sie macht vorsitzender Genosse Hörsing, der demokratische Reichstagsta didat Barteiführer und Außenminister, setzt sich mit der Rede des untergebracht werden, obwohl in beiden Hallen die Teilnehmer dicht gedrängt flanden. Taufende mußten noch draußen bleiben. Bundes ihm zum Vorwurf, daß er sich für die Farben der Republik  , Büll- Homburg sowie Dr. Haubach und Meuthen- Hamburg richteten furze Ansprachen an die Versammelten. Darauf wurde unter stürmia für Schwarz Rot- Gold, eingelegt habe: Reichstanzler Marg hat in diesen Tagen besonders im deutschem Beifall beschlossen, an den Reichspräsidenten   ein Telegramm zu fchen Westen eine rege Wahlpropaganda betrieben. Leider hat senden, in dem zum Ausbruck gebracht wird, daß das Reichsban. er sich bei dieser Gelegenheit in einer Weise für Schwarz ner sich geschlossen hinter den Reichspräsidenten Rot Gold eingefegt, die herzlich wenig mit dem Geiste des Ebert stellt und sich jederzeit für die Republik   ei großen Ringens zu tun hat, das heute a wifchen Schwarz fehen wird. Im Anschluß an die Versammlungen formierten sich Weiß Rot und Schwarz- Rot- Gold ausgetragen werden die Reichsbannerleute zu geschlossenem Zug, der mehr als 15 000 muß." Reichsbannerleute in einheitlicher Kleidung umfaßte und an dem Bundesvorsitzenden, dem Bauvorstand und den Gästen, unter denen sich auch Vertreter des Senats befanden, vorbeimarschierte.. Der Vorbeimarsch machte durch seine Geschlossenheit und Disziplin einen gewaltigen Eindruck.

S

Schwarz- Rot- Gold sind die Farben der Nation. Die Feinde der Republik   und der Verfassung haben gegen die Farben Schwarz- Rot- Gold Schwarz- Weiß- Rot zum Symbol ihres Kampfes gemacht. Die Boltspartei, deren Führer Außenminister in einer republikanischen Regierung ist, bedt fich mit dem schwarzweißroten Symbol. Sie ist zu unehrlich und zu feig, um offen zu sagen, daß fie gegen die Republik  und die Nation stehen will. und die Nation stehen will. Aber sie will, daß der Reichs­fanzler gegen die Farben der Republit tämpfe.

Das versteht sie unter der Politik der Mitte:

Wohl fönnen wir dem Reichskanzler zustimmen, wenn er darauf beharrt, daß im fünftigen Reichstage die Politik der mitte ausschlaggebend sein muß für die Politik des Reiches. Aber wir müssen Wert darauf legen, daß diese mitte in ihrer Gesamtheit willens ist, nicht rundweg die deutsche Vergangenheit zu verleugnen, fondern die gute schwarzweißrote Ueberlieferung ( Lebauch in die Zukunft mit hinüber zu nehmen."

Nach einer fräftigen Rennzeichnung der kommunistischen  Kartenfälscher, Rrateeler und Stintbombenwer fer durch den Vorsitzenden, Jang die Versammlung stehend die 3nternationale"; damit sollte fie geschlossen werden da trat noch ein Zwischenfall

ein:

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Es erschienen Dier Reichsbanner leute, die der Ber­sammlung jüdischer Frontsoldaten im Lehrervereinshaus beigewohnt hatten und nachher vom Alexanderplatz   bis zum Kaufhaus Israel Don etma 60 Strolchen verfolgt und hier von ihnen über fallen worden waren. Mit Gummi- und Holzknüppeln, Ball­schlägern und sonstigen geistigen Waffen waren sie trotz energischer Gegenwehr verletzt worden. Erst ein fräftiger Gegenhieb in das

Es kann nicht genug Parteien geben!

Von Friz Müller, Chemnitz  .

Es gibt Leute, die sagen, wir hätten in Deutschland   zu viel Barteien. Wie jemand diese durchaus rückständige Ansicht vertreten fann in einer Zeit, da das Radiowefen so ungeheure Fortschritte ge­macht hat, verstehe ich einfach nicht. Wir haben nicht zu viel, fon­bern zu wenig Parteien in Deutschland  ! Man fann erst dann von einer Wahl sprechen, wenn jeder Deutsche   wirklich die Wahl zwischen einigen Barteien hat, b. h. wenn es so viel Barteien gibt. zwischen einigen Barteien hat, d. h. wenn es so viel Barteien gibt. daß auf jeben Wähler etwa 4 bis 7 Stüd entfallen.

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Zunächst werden sich die Träger gleicher Namen zusammen. fun. Es ist feine schönere Ueberbrückung der Standesunterschiede und Weltanschauungsgegensätze denkbar, als wenn z. B. alle Deut schen, die Müller heißen, sich zu einer Partei vereinigen. Diese Müller- Partei würde die stärkste fein und den Reichspräsidenten stellen. Berfaffer bittet aber, von seiner Berson einstweilen abfehen stellen. Berfasser bittet aber, non feiner Person einstweilen abfehen zu wollen! Die Schulze- Partei würde nicht so viel Anhänger haben und auch nicht so gefchloffen wie die Müller- Partet sein, da sich von ihr die Schulzen mit 3 abzweigen. Noch mehr Un einigkeit hätte die Meier- Partei aufzuweisen! Andere Gründe, Parteien zu bilden, liegen im Bornamen. Benn man bedenkt, daß es einige hundert Bornamen gibt, und daß jcber Deutsche mindestens zwei Bornamen befigt, so fann man sich einen Begriff davon machen, wie viele Kombinationen der vor­handenen Vornamen möglich find, und wie viele Bornamenparteien fich gründen lassen! Auch die Träger ein und desselben Spit namens fönnen fich zu Parteien zusammenschließen.

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Daß die Angehörigen der verschiedenen Berufsstände Bar­

Eine Politik der Mitte unter schwarzweißroter Flagge ist so wenig eine Politik der republikanischen Mitte wie die Bolkspartei eine Bartei der Mitte. Die Boltspartei will also eine stramme, reaftionäre Bürgerblocpolitif- aber sie möchte fie als Regierung der Mitte mastieren. Der 7. Dezember wird ihr die letzten Illusionen auf den Bürgerblod zerschlagen!

Zausbubenpolitik!

Beschimpfung der Farben der Republik  .

Bei den Deutschnationalen, Bölkischen und gelegentlich bei den Boltsparteilern ist es die große Mode diefes Wahlkampfes, die Farben der Republit statt als Schwarz- Rot- Gold als Schwarz- Rot­

hutlosen Mode, die Antinikotin- Partei, die Gegner des Man­fcettentragens, die Partei der Selbstrasierer, die Anhänger der burchgehenden Arbeitszeit, die Kämpfer für den fog. blauen Montag, die Freunde der Erhaltung des ph in den Wörtern Telephon und Telegraph, die Partei der Barfußläufer, die Arbeitsgemeinschaft der Anhänger der Pflanzennahrung, die 24- Stundenzeit- Barter usw. usw. Gewisse törperliche Merkmale werden recht geeignete Gründe zu Parteigründungen fein. Ich habe da im Sinne die Parteien der Kurzsichtigen, Schwerhörigen, Kurzatmigen, Farben blinden, Rahltöpfigen, Lintshänder, Rotnäsigen, Diden, Langen  , Plattfüßler, Magenle benden, Hühneraugenbefizer, Frofligen, Blau­äugigen, Sommersproffigen, Schweißfüßler, Stotterer, Schwachfinni gen, Nervösen, Schielenden usw. Nach den Familienper hältnissen werden ferner Arbeitsgemeinschaften der Kinder­reichen und Kinderarmen, der Ledigen, Verheirateten und derer ent­stehen, die sich scheiden lassen wollen, der Junggesellen und alten ungfern, der Erstgeborenen, der Schwiegermütter und der unter ber Großeltern, Entel, Onfels, Tenten, Neffen usw., der Haus ihnen Leibenden, der Bräutigams, der Bräute und der Entlobten. freunde, der Gatten in zweiter oder dritter Ehe u. a. m.

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Je verrückter ein Gebante an sich erscheint, um so mehr eignet er fich als Programm für eine neue Partei. Nur Gründe poli tischer Art follten für die Parteibildungen ausgeschlossen fein nur wenn wir diesen Grundsatz streng burchführen, werden wir aufhören, das unpolitischste Bolt der Erde zu sein!

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Soweit Gottlieb Dämeftioß, der berühmte Biertisch politifer im Roten Dchfen von Quatschen bei Tratschen, Kreis

Klatschen.

Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung.

Die Reichsreglerung beabsichtigt, wie amtlich gemeldet wird, die höchstsähe der Erwerbslosenunterstützung 3u erhöhen. Die Erhöhung wird voraussichtlich im Durchschniti etwa den Prozentsatz erreichen, um den die Löhne der Reichs­arbeiter durch die lehte Aufbefferung erhöht worden sind. Zwischen den beteiligten Stellen ist eine grundsägliche Einigung bereits erzielt worden, fo daß die Veröffentlichung der neuen Höchsäge demnächst erwartet werden fann.

Die Dorfwahlen in Niederösterreich  . Erfolge in den Bauern, wirtschaftlich begründete Ein­buze in den Industriedörfern.

Wien  , 1. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.)-Bei den Ge­meinderatswahlen, die am Sonntag in Niederösterreich   stattfanden, | hat in zahlreichen Bauerndörfern, in denen fich bis zum Zu jammenbruch Desterreich- Ungarns   Sozialder straten nicht einmal sehen lassen durften, die sozialdemokratische Lifte am Sonntag die Mehrheit errungen, so daß die Sozialdemokraten den Ge. meindevorsteher stellen. Dagegen hat die wirtschaftiidje Rrise in den Industriegemeinden bei zahlreichen Industriearbeitern eine große Intereffelosigkeit und Wahlmüdigkeit er­zeugt, so daß dort die 3 ahl der Gemeindevertreter, die sich nach der Wahlbeteiligung richtet, start zurückgegangen ist, in scharfem Gegen­

rotgoldene Fahne des Jahres 1848 zur Reichs­fahne erhoben habe."

meniger als ein wilder" Revolutionsmann; es ist Karl Woermann  Der Verfasser des Buches ist, ebenso wie Paul Hense, nichts ( geb. 1844), der bekannte Kunstgelehrte und Dichter, der frühere Direktor der Dresdener Gemäldegalerie, ein Mann, der politisch feinem eigenen Bekenntnis nach etwa auf dem Boden der National­liberalen stand. Sein Bruder Adolf Woermann( 1847-1911), der bekannte Hamburger Reeder, der Königliche Kaufmann", wie Bis­mard ihn einmal unter Anwendung des Shakespeare- Wortes genannt hat, war lange Jahre Mitglied der nationalliberalen Reichstags.

fraftion.

haben einen schier unerschöpflichen Stoff durch die Bekanntgabe der Die reichsten Männer der Welt. Die amerikanischen   Zeitungen haben einen schier unerschöpflichen Stoff durch die Bekanntgabe der Einkommensteuern erhalten, die vor den Wahlen durch ein neues Gesez veranlaßt wurde. Plötzlich weiß man ganz genau, wieviel jeder Einkommensteuern zahlt, worüber man fich früher die Köpfe zerbrach, und die Amerikaner sind erstaunt über die Reich ümer oon Leuten, von denen man früher gar nichts wußte. Die Zahl mit der in den Vereinigten Staaten   Vermögen in einer einzigen der Kröfuffe ist auf mehrere Taufend geftiegen. Die Schnelligkeit, Generation gesammelt werden, rührt von dem Auftauchen ganz werden. Der reichste Mann Ameritas und damit der Welt, Henry neuer Industrien her, die mit ungeheurer Reklame eingeführt Ford, ist ein Beispiel dafür, dein er hat das Bedürfnis nach Automobilen erst eigentlich erwedt. Man fchäßt sein Vermögen auf 1% Milliarden Dollar. Der zweitreidyfte Mann der Welt ist Rockefeller  , dessen Gesamtbelig mit 1 miliarde Dollar veranschlagt wird. Sein Geld stammt bekanntlich aus dem Aufschwung der Petroleumindustrie, bei dem er alle feine Kon­turrenten zu erbrüden mußte. Als der brittreichste Man Ameritas gilt der Staatssekretär Mellon, ein Banfier cus Pittsburg  . Man schäßt sein Vermögen auf etwa 4 miliarden Dollar. Mellon bat gewaltige Finanzinstitute ins Leben gerufen und feine Diesem Triumvirat der Multi­millionäre folgt eine ganze Reihe anderer Dollarfönige, deren Ver mögen man nur ungefähr Schäßen kann. Die Ziffern, die bei den einzelnen genannt werden, schwanken zwischen einer halben Mil­liarde Dollor und 100 Millionen Dollar. Eins der größten Ber­mögen der Welt ist zweifellos im Belih der Woolworth- Erben, und

telen bilben, ist selbstverständlich. Wert hat die Sache aber erst rähmintier mit euren Gründungen von Parteien und Parteichen! Gewinne nicht durch Erzeugung von Waren, sondern durch fina bann, wenn eine bis ins

es z. B. eine Partei der Obersekretäre in Gemeinden von 10 000 bis 15 000 Einwohnern nach Staffel VII. Stufe 3 gibt; eine Partei der Landbriefträger, die in Gegenden mit einer Höheniage von 325 bis 350 Metern über M. N. tätig sind nsw. usw. wird die Partei der ehemaligen Minister sein. Hoffentlich spaltet

Besonders start

Fahrt nur so fort, ihr politischen Spießbürger und 3mmer forgt dafür, daß schließlich auf jeden Wähler ein halbes Dutzend Parteien kommt! Je mehr ihr euch spaltet, um fo ge offener wird die Sozialdemokratische Partei  bastehen.

Auch ein Zeugnis für Schwarz- Rof- Gold. In einem foeben er­

fie fich in eine Außenminister, eine Ministerpräsidentenpartei umschienenen. Dom Berlan des Bibliographischen Instituts hervorragend durch die amerikanische   Borliebe für Kaugummi   erworben wurden.

Die Gemeinsamteit gewisser Nöte wirkt sehr parteibildend. Go ausgestatteten Gebentwerfe Lebenserinnerungen eines Achtzig­find sehr notwendig eine Partsi der Befiber rotgestempelter jährigen" erzählt der Berfaffer. mie rach der Begründung des Teut Tausendmarkscheine; eine Arbeitsgemeinschaft der Hinter- fchen Reiches in feiner Boterstadt Hamburg   die Berbränaung der bliebenen der durch die Umwälzung brotlos gewordenen Sigalben von unzähligen Schiffen in alle Erdteile hinausgetronenen redakteure; eine Bartei von Mitgliedern der Stattlubs. beren Kaffen dem Markschwund zum Opfer gefallen sind u. a. m. Eine Vereinigung für die Einführung der Sommerzeit wird genau so viel Mitglieder finden, wie eine Partei, die von der Sommerzeit nichts wissen will!

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Barteien, die stets eine Gegenpartei erzeugen, find fehr nützlich. Ich nenne mur die Wirtschaftsvereinigung der Freunde der

Hamburger Flagge durch die neue schwarzweißrote Reichsflagge durchaus nicht ohne Widerspruch vor sich gegangen sei. Ich erinnere mich," fo fährt der Erzähler sodann fort. baß ein tonfervar ver ( offenbar preußischer) Freund unserer Familie über den bre ten roten Streifen jammerte, den Bismard eingefügt habe; und ich er­innere mich, daß ein so preußisch- deutsch gesinnter Mann wie Paul Sense in München   es für einen Raub an der lleber lieferung erflärte, baß Bismard nicht die schwarz

Theater und Kirche. Der vor einigen Monaten von Darmstadt  nach Köln   als Leiter des Schauspielhaules verpflichtete General intendant Hartung ist, wie uns aus Köln   telegraphiert wird, Gegenstand eines ungewöhnlich heftigen Angriffes, den die tatho. lischen Pfarrer der Stadt gegen ihn richteten. Sie machen ihm den Vorwurf, daß unter seiner Zeitung Stüde   in Köln   auf­geführt würden, in denen die dunkelsten und niedrigsten segualen Berbrechen in einer Weise behandelt würden, die man mit dem Ge­fühl tiefster Entrüftung als schamlos bezeichnen müsse. Der Gemein heit würde in diesen Aufzügen ein notdürftiger Deckmantel überge­worfen. Am Schluß der mit den stärksten Kraftworten ausge schmückten Epistel wird verlangt, daß die zuständigen Stellen sofort