Gewerkschaftsbewegung
Wie müssen Arbeitnehmer stimmen?
Unter großen Kraftanstrengungen ist es den Gemertaften gelungen, ihre durch die Inflation, den konzentrischen Angriff der Unternehmer und der Kommunisten schwer mitgenommenen Organisationen wieder aufzubauen. Es ist ihnen gelungen, ihre Kassen wieder einigermaßen aufzufüllen, die Unterstügungseinrichtungen, die Einrichtungen, die der sozialpolitischen Aufklärung dienen, ihre Zeitungen wieder auf die Höhe zu bringen.
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Mit der Erstarfung der gewerkschaftlichen Organisationen fonnte auch wieder der Kampf für die Erhöhung der Löhne einsehen. Bezieht man die Löhne auf die Teuerung wir meinen die wirkliche und nicht die amtlich errechnete dann bleibt auch hier noch viel zu tun In einigen Berufen, wo die Kommunisten ihre Zerstörungsarbeit mit besonderem Erfolge durchführen konnten und die Berufsangehörigen noch nicht in dem notwendigen Ausmaße den Weg zur Organisation zurückgefunden haben, hat diese noch eine schwere Aufgabe vor sich..
fämpfen" mill. Die Arbeiterschaft weiß heute zur Genüge, wie die KPD . Kämpfe führt und daß diese Kämpfe die Arbeiterschaft von einer Niederlage zur anderen führt. Es gibt feine einzige Bewegung, die von der KPD. entfacht worden ist, die nicht mit einer mehr oder weniger schweren Niederlage der Arbeiterschaft geendet hat.
Die KPD. hat sich auch der Gewerkschaften zu bemächtigen persucht, um dort ihre bewährte Strategie der Niederlagen betätigen zu können. Dieses Unternehmen ist ihr miß lungen. Sie hat dann versucht, eigene Gewerkschaftsorganifationen aufzuziehen und großfpurig angefündigt, daß sie die freien Gewerkschaften. daß sie die Sozialdemokratie vernichten" werde. Sie hat zwar den Traum von der Vernichtung der Arbeiterorganisationen noch nicht aufgegeben, sie hat aber ihre Unfähigteit, eigene lebensfähige Gewertfchaften zu errichten, eingestehen müffen. In Moskau ist deshalb der Befehl ausgegeben worden, daß die Mitglieder der KPD. wieder in die Gewerkschaften zurückkehren müßten. Diefer Befehl ist unter der verlogenen Behauptung erteilt worden, man wolle die Einigkeit der Arbeiterschaft" wiederherstellen. Gleichzeitig haben aber die Sinowjew und Losowsky erklärt, daß die freien Gewerkschaften und die Sozialdemotratie der Hauptfeind der Kommunisten find. Auch die Frage der Arbeitszeit ist noch heftig umDiese Zerstörer und„ Hauptfeinde" der Arbeiterorganis stritten. Die Unternehmer wollen sich noch nicht mit dem fationen verlangen jezt von der Arbeiterschaft, daß diese bei Achtstundentag abfinden. Sie hoffen insbesondere, daß die der heutigen Reichstagswahl für die KPD . Stimmen sollen. heutige Reichstagswahl ihnen einen solchen Einfluß im Reichs- Die KPD. verlangt von der Arbeiterschaft, Leute in den Reichstag verschaffen wird, daß sie die gefeßliche Festtag zu wählen, die offen erklären, daß fie dort nicht die legung des des Achtstundentags verhindern Sozialpolitischen Forderungen der Arbei oder sabotieren können. Ihr Streben geht terflaffe vertreten, sondern nur Klamaut machen dahin, vor allem allem die Ratifizierung des werden. Abkommens DON Washington über den Wie auch die Arbeiterschaft in einzelnen Fragen urteilen Achtstundentag zu Fall zu bringen. Gelingt es aber und denken mag, sie fann ebensowenig den Feinden ihrer nicht, eine sichere Mehrheit im Reichstag für die Ratifizierung Klaffe ihre Stimme geben, wie denen, die durch ihre ganze des Abkommens von Washington zu schaffen, dann ist diese Politik dem reaktionären Unternehmertum Vorspann Ratifizierung auch in den anderen wichtigen Industrie- dienste leisten. Die Arbeitnehmer fönnen ebensowenig, ländern, insbesondere in England, Frankreich , Belgien und wenn sie nicht ihre Interessen direkt schädigen wollen, einer Polen in Frage gestellt. Ist aber einmal in den europäischen bürgerlichen Partei ihre Stimme geben, wie sie auch nicht für Konkurrenzländern der Achtstundentag zum Kampfobjekt ge- die KPD. stimmen fönnen. Das gesamte Proletariat der worden, dann ist die Rückkehr zum Achtstundentag in Deutsch- Hand- und Kopfarbeiter muß wieder eine einheitliche land noch mehr erschwert als es bis heute war. und geschlossene Macht bilden und heute der Liste der Sozialdemokratie,
Zu den Parteien, die Gegner der Ratifizierung des Abtommens von Washington durch den Deutschen Reichstag sind, gehört außer den Deutsch nationalen und der Bolts= partei insbesondere die Kommunistische Partei . Daß die Unternehmer, daß die reaktionären Parteien die Schwächung der Gewerkschaften durch den Zusammenbruch der Mark und durch die Wirtschaftskrise auszunuzen bestrebt waren, ist nicht nur verständlich, sondern selbstverständlich. Das deutsche Unternehmertum, wie es durch die Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und den Reichsverband der deutschen Industrie vertreten ist, war immer reaktionär und scharfmacherisch. Etwas anderes aber ist es, wenn eine Partei, die für sich in Anspruch nimmt, eine Arbeiter partei zu fein, wie die KPD offen den Standpunkt des scharfmacherischen Unte. rehmertums vertritt und sich als Gegner der Ratifizierung des Abkommens von Washington bekennt.
Die KPD. gibt freilich vor, daß sie den Achtstundentag zwar nicht zum internationalen Gesetz erheben, aber er
der Liste 1 zum Siege verhelfen.
Drohender Kampf der Bergarbeiter.
Der Reichspräsident greift ein.
Bochum , 6. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Die Hinausschiebung der Verbindlichkeitserklärung des lehten Schiedspruches im Bergbau, der die Löhne der Bergarbeiter durchschnittlich um 8,9 Proj., also an der Teuerung gemessen ungenügend erhöht, hat die Erbitterung der Bergarbeiter weiter gesteigert. Die Bergarbeiterorganisationen, in dem Bestreben, einen Kampf im Bergbau zu vermeiden, der das wirtschaftsleben auf das schwerste erschüttern muß, haben sich sowohl an den Reichspräsidenten wie an den Reichsfanzler gewandt und um deren Eingreifen gebeten. Vom Reichs präsidenten ging folgendes Telegramm ein:
" Habe mich sofort mit Reichsarbeitsminister in Berbindung gefeht und um Beschleunigung gebeten. Reichspräsident Ebert."
Buchdrucker!
Die letzte Reichstagswahlrede ist laum verhafft, heute geht the zur Reichstagswahl, um für den Sieg des Sozialismus einzutreten, weil dieser allein die Garantie der gewerkschaftlichen Aufwärtsent widlung auf dem Boden der demokratisch- republibanischen Staatsform verbürgt, und für morgen ruft euch wieder die ge Generalversammlungsbelegierter für das Jahr 1925 wertschaftliche Organisation zur Wahl der Berliner auf. Eine Wahl, die für uns als Gewerkschaftler nicht minder wich tig ist, als die heutige, weil von ihr das Innenleben und die Geftaltung unferer gewerkschaftlichen Organisation in hohem Maße abhängig ist. Da gilt es, sich trotz der Anstrengungen der letzten Wochen noch einmal aufzuraffen, um auch hier den Sieg für unsere Ueberzeugung zu erkämpfen. Und die diesmalige Wahl wird zu einem erbitterten Kampf! Ist es uns doch bei der Aufstellung der Kandidaten in allen elf Bezirten gelungen, die Roms munisten in die Minderheit zu drängen.
Die letzte Entscheidung fällt morgen! Besonders muß es den Kollegen im vierten Bezirt zur unbe dingten Pflicht gemacht werden, hier, nachdem sie in der letzten Bezirksversamm ung zur Mehrheit geworden sind, diese zu halten und die kommunistische Herrschaft zu stürzen. Dieser Bezirk war es, der bisher allein fommunistische Delegierte in die Generalversammlung entfenden tonnte. Das muß von morgen ab ein Ende haben. Wir machen es unseren Funktionären zur erbittlichen Pflicht, dafür zu sorgen, daß in den morgigen Bezir versammlungen und besonders im vierten Bezirk, jedes Kollege zur Stelle ist.
Die Borgänge der letzten Zeit, besonders die Wahlen in den Großbetrieben, in den gewertschaftlichen Organisationen, die Ge meindevertreterwahlen usw. haben die völlige Abkehr der Ar beiterschaft von den kommunistischen Schwägern bewiesen und nicht zuletzt die heutigen Wahlen werden den letzten Beweis dafür erbringen. Soll die Organisation die Interessen der Gesamtkollegenschaft vertreten, dann muß auch bei uns die morgige Wahl mit dem kommunistischer Einfluß ein für allemal Schluß machen. Kollegen, seid euch eurer Pflicht als Gewerkschaftler bewußt. Auf, zur Bezirksversammlung! Reine Stimme den Kommunisten! Stimmt für die Gewerkschaftrichtung Amsterdom! 3. A.: Otto Fiedler.
Aussperrung in der Kalkindustrie.
Köln , 6. Dezember. ( TU.) Sämtliche Arbeiter der Kaltwerte Dehrndietkirchener und Steeben sind aus gesperrt. Der Arbeit geberverband verlangte die Ausführung der Notftandsarbeiten, was von den Arbeilern abgelehnt wurde.
Zum Generalftreit in Lodz liegen neue Meldungen nicht vor. Ein Telegramm vom Eonnabend teilt mit, daß am Freitag die Arbeiter verschiedener lebensnotwendiger Betriebe in den Sympathie. streif zugunsten der streifenden Tertilarbeiter getreten find. Zunächst verließen die Telephonistinnen des Städtischen Telephonamts die Arbeit, denen sich später die Gas- und Elektrizitätsarbeiter an schloffen. Gegen Abend wurde eine Militärabteilung aufs geboten, die einen Notbetrieb im Elektrizitätswert aufrechterhalten soll. Demnach scheint der Telegraph wie das Telephon stillzuliegen, was das Ausbleiben weiterer Nachrichten erklärt.
( Gewerkschaftliches fiehe 6. Beilage.)
Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Cgtorn; Feuilleton: Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Fris Rarstädt; Anzeigen: Th. Glode. fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drad: Borwärts- Buchdruderef und Berlagsanftalt Paul Ginger u Co. Berlin SB. 68, Lindenstraße S. Sierzu 7 Beilagen.
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