2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 98.
vor Gericht.
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Sonnabend, den 27. April 1895.
12. Jahrg.
Auf dem Schloßhof fragte ich, ob Soldaten mit den Fuchs- Soldaten heimgebracht worden ist und daß dieses Bajonett mühlern handgemein geworden seien. Es meldeten sich gleich jedenfalls durch einen Artwurf verbogen worden ist.
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3enge: Nicht gleich.
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Nechts
25 Mann. Vorsitzender: Sie kehrten dann am nächsten Mittagspause. Gendarmerie Kommandant Wachtmeister Tage nach Amberg zurück? Ich blieb, bis die beiden Getödteten beerdigt waren. Mayerhöfer ist der erste Zeuge in der Nachmittags- Sizung. Die Verhandlung wird um 9/4 Uhr vom Vorsitzenden er. Ich hatte gehört, daß der Pfarrer eine tendenziöse Rede Er schildert, wie er die Bauern gütlich aufgefordert habe, den öffnet und es wird in der Beweisaufnahme fortgefahren. Bu halten werde. Baron Andrian sagte mir auch, daß die Beer- Wald zu verlassen, aber kein Gehör gefunden habe. Die Leute nächst wird der Premierlieutenant Mayr vom 6. Infanterie- digung ganz ruhig verlaufen sei und er sich gewundert habe, sagten: Das ist unser Recht, wir hauen nur unser Rechtholz. Regiment in Amberg , z. 3. bei der Luftschiffer Abtheilung in daß die Rede nicht anders gelautet habe. Vors.: Hielten Pappenberger sagte: Wenn uns das Recht verwehrt wird, München aufgerufen. Vors.: Herr Premier, Sie haben die Sie das Einschreiten für nothwendig? 3euge: Nach meiner mö ch t' manja Sozialdemokrat werden. Die Leute Soldaten nach Fuchsmühl geführt? Erzählen Sie bitte einmal innersten Ueberzeugung ja. Ich sagte mir, wenn die Gendarmerie seien nicht weggegangen und das Einschreiten des Militärs war alles von Anfang an.- 3euge: In der Nacht vom 29. zum nichts ausrichtet, dann muß das Militär heran. Rechtsanwalt nothwendig. Wir sechs Gendarmen konnten gegen die 200 Mann 30. Oftober weckte mich mein Bursche mit der Mittheilung, ich Bernstein : Ich möchte im allgemeinen bemerken, daß ich nichts ausrichten. Vors.: Wie war das Verhalten der müffe fort, es sei ein Aufstand in Weiden ausgebrochen. Ich glaube, das Unglück wäre nicht so groß, wenn Ihre Leute Ihre Fuchsmühler nach dem Vorfall? 3euge: In der ersten Zeit schickte den Burschen nach dem Regimentsbefehl und er über Befehle stritt befolgt hätten. Wie kommt es aber, daß die Leute schien es, ob sie sich schuldig fühlten, dann aber brachte ihn mir: Ich müßte mit dem nächsten Zuge meistens im Rücken verwundet worden sind? Von einem im fam Neujahr wieder ein Aufruhr, wobei mehrere Bernach Wiesau , da wurden. im Verwundeten Walde von den muß man doch annehmen, Fuchsmühl etwa Rücken daß haftungen vorgenommen BürgerAuf ist. War 200 Leute unbefugt Holzfällungen vornähmen. Das Bezirks- er geflohen denn ift ein Stoßen nicht überhaupt meister worden. moralischer Druck ausgeübt amt Tirschenreuth hat um 50 Mann Soldaten gebeten. Nach nach Ihrer Instruktion ausgeschlossen?- Beuge: Es Die Leute glaubten, es tönne ihnen nichts passiren. 3 Uhr kam ich nach der Kaserne und fand die Mannschaft schon iſt möglich, daß die Leute in ihrer großen Auf- anwalt Bernstein : Waren Sie beim Konz in der Wohnung versammelt. Ich hielt etwa die folgende Ansprache: Leute, der regung, ohne zu wollen, hier und da stärkere Stöße ausgetheilt und haben ihm da gesagt, den Fuchsmühlern wäre Auftrag, der uns zu theil wird, gehört zu den schwierigsten, die haben. Vors.: Ich habe der Vertheidigung bisher weitesten Vors. Ich habe der Vertheidigung bisher weitesten schon recht geschehen. Er habe den Konz auch unter den je einen deutschen Offizier oder eine deutsche Truppe treffen Spielraum gelassen. Ich meine aber, diese Frage steht in sehr Todten gesucht. Zeuge: Ja, ich war bei Konz , der auf fönnen. Wir haben heute gegen 200 Mann vorzugehen, die un- losem Zusammenhange mit der Anklage. Nechtsanwalt Bern- rührerische Reden führte über das Militär. Es ist da befugt Holzfällungen vornehmen. Die Menge wird aus alten und stein: Ich meine doch, daß das Verhalten der Soldaten für viel gesprochen worden. Wenn ich da auch ein ungeschicktes jungen Männern und Weibern bestehen. Ob wir auf Wider- die Strafzumeffung von Belang ist. Herr Lieutenant, Sie haben Wort gesprochen habe, so ist das möglich. Zeuge Gendarm stand stoßen werden, weiß ich nicht. Es sind Landsleute kein Hurrahrufen gehört? Zeuge: Nein. Ich habe es auch Niclaß giebt zu, daß es möglich sei, daß ein Theil der Leute von Euch, vielleicht auch Freunde und Verwandte. Ich habe nicht fommandirt, sonst wäre das Blutvergießen größer ge- die Aufforderung nicht gehört hat. Abends sei Angeklagter Euch nun den Waffengebrauch zu erläutern. Stellen die Leute worden.- Rechtsanwalt Schmidt: Sie sprachen von einer Fichtner an ihn herangetreten und habe gesagt:„ Zur Stelle, bei unserer Ankunft die Arbeit ein, so ist unser Auftrag erledigt großen Aufregung bei Ihren Leuten. Wo war das Motiv für verhaften Sie mich und alle die anderen, dann kann der Baron und wir werden hoffentlich Abends ohne Blut vergießen Amberg diese Aufregung. 3euge: Meine Soldaten sind Menschen. unsere Weiber und Kinder ernähren!" wieder erreichen. Wird Widerstand geleistet oder mit Steinen Sie mußten jeden Augenblick das Kommando: Legt an, Zeuge Gendarmerie - Wachtmeister Henler erzählt, daß der geworfen, dann wird die Schußwaffe gebraucht und dann Feuer!" erwarten. Da wird man schon aufgeregt, Bezirksamtmann Wall die Leute förmlich fußfällig gebeten habe, giebt es teinen Schreckschuß. Es ist aber noch eine denn Liebe Leute, geht doch nach Hause, es soll meine hätten fünfzig Mann dagelegen. Rechts zu gehen. dritte Möglichkeit vorhanden, daß die Leute nur passiven Wider anwalt Schmidt: Geben Sie denn zu, daß sich Ihre erste Aufgabe sein, zum Baron Zoller zu gehen und für Euer stand leisten, dann wird das Seitengewehr gebraucht. Leute infolge der Aufregung nicht ganz an Ihre Vorschriften Recht zu sprechen." Die Menge wich nicht, sie rief: Das Fliehende, Weiber und Greise, dürfen nicht beschädigt gehalten haben. 3euge: Das ist wohl im einen oder andern haben wir schon oft genug gehört, wenn Sie uns werden, nur im allerdringendsten Nothfall, nur bei eigener Falle möglich. Zeuge Sergeant Walter hat die abgegangene nicht gut stehen, gehen wir nicht. Wir wollen unser Holz, weiter Lebensgefahr durch Bedrohung ist die Waffe zu brauchen. Ich Sektion geführt. Er hat die Aufforderung des Bezirksamtmanns nichts. Ich belehrte die Leute, daß Sie einen Landfriedensbruch fragte die Leute, ob sie alles verstanden haben, was die Leute gehört. Die Fuchsmühler hätten 50 Schritt vom Bezirksamtmann begehen. Spottrufe und Gejohle waren die Antwort. Die Menge bejahten. Ich hätte jedem einzelnen die Vorschriften sonst noch entfernt gestanden. Sie hätten ja darauf erwidert, also müßten war sehr erbittert, wir hielten es nicht für angezeigt, einzuschreiten. an Beispielen flar gemacht.- Bors.: Haben Sie sich die Leute sie den Herrn Wall wohl verstanden haben. Er fann nicht Das Unglück wäre vielleicht noch größer geworden, so aufgeregt felbst ausgesucht? 3euge: Nein. Es waren aus dem sagen, ob Hurrah gerufen worden ist. Ein Frauenzimmer habe waren die Leute. Sie riefen: Steckt uns ins Zuchthaus; ersten Bataillon die befähigtsten und befähigtsten und nur solche mit eine Säge geworfen, ob nach ihm oder ob sie sie fortgeworfen, macht, was Ihr wollt mit uns, es ist uns jetzt alles gleich, wir tadelfreier Führung ausgesucht worden, Leute aus wolle er nicht entscheiden. Vorf.: Was hat das Verhalten sind am Ende unserer Geduld. Vors.: Die Menge scheint sich also verabredet zu haben, unter keinen Umständen nachzugeben. Fuchsmühl selbst und sogenannte Troddel wurden aus der Fuchsmühler auf Sie für einen Eindruck gemacht? geschlossen. Wir fuhren nach Wiesau und trafen 3euge: Nach meiner Meinung sind sie sehr weit zurück und 3euge: Jawohl, die Leute schienen aus dem Narrenhaus entdort den Bezirksamtmann Wall. Ich erkundigte mich, fürchterlich roh!( Erregung und Heiterkeit bei den Angeklagten sprungen, ein vernünftiges Wort habe ich nicht gehört. Tappenwem ich gegenüber stehe. Herr Wall sagte mir, es seien die und im Publikum.) berger sagte: Landfriedensbruch giebt's nicht im Walde, der Fuchsmühler Bauern, die sich ihr Rechtholz holen wollten. Ich Rechtsanw. Bernstein : War während der Aufforderung des fann nur in einem Orte verübt werden. Als der Bürgermeister fragte, ob von seiten der Geistlichkeit alles geschehen sei. Der Bezirksamtmanns starter Lärm?-3euge: Gejohle und Geschrei. verhaftet worden, sagte er: Ich gebe schon nach, oder wenn ich Bezirksamtmann schüttelte mit dem Kopf und ich dachte mir Zeuge Sergeant Jobst deckte die rechte Flanfe. Er war jetzt nachgäbe, würde ich mit Steinen geworfen werden. Vors.: mein Theil. Vom Oberförster Graßmann hörte ich, daß 40 Mieter vom Amtmann entfernt und schätzt die Entfernung der Wie lange hat der Bezirksamtmann mit den Leuten verhandelt? vom Herrn Pfarrer ein Hochait zu gunsten der Bauern gelesen Fuchsmühler vom Amtmann auch auf 40 Meter bis 125 Meter. Etwa anderthalb Stunden. Zeuge Bezirksamtmann worden sei. Auch von den Zetteln hörte ich und daß der In- Die Fuchsmühler benahmen sich ganz unbeschreiblich, man glaubte, a. D. Wall schildert zunächst, wie er am ersten Tage des Waldes halt der Zettel dem Herrn Pfarrer auch bekannt geworden fei. Indianer vor sich zu haben. Meine Soldaten haben nicht Hurrah die Fuchsmühler erfolglos zum Verlassen Ich habe in dem Prozeß gegen die Münchener Redakteure gesagt, gerufen, dagegen sehr laut: Burück, zurück!" Ich war nicht ge- aufgefordert habe. Die Bauern hätten ruhig weiter gearbeitet, wenn der Pfarrer, da er wußte, daß Herr Wall unbeliebt war, nöthigt, von der Waffe Gebrauch zu machen. Nur ein Mann hätten sogar die Bäume nach seinem Standpunkt hin gefällt, wie zu den Leuten gesprochen hätte, es nicht so weit gekommen faßte das Beil am Stiel und hob es, daß es drohend ausfah. es ihm schien, um seine Person und die Gendarmen zu verhöhnen. wäre. Ich fragte, ob die Leute Waffen hätten. Herr Wall Ich hörte Schimpfworte wie Halsabschneider, Schinder, wenn Er habe dann mit dem Forsipersonal berathen, was zu thun fagte mir, die Leute hätten ihre Werkzeuge bei sich. Du was zu fressen hättest, wärst Du nicht Soldat!" sei und er habe beschlossen, einige Leute verhaften zu lassen und ob sie Schußwaffen hätten, wisse er nicht. Es sei möglich, da Zeuge Sergeant Stauper: Die Nächststehenden müssens zwar nicht im Walde selbst, sondern erst abends in der Wohnung. in der Gegend viel gewildert werde. Ich fragte auch, obwohl gehört haben, was der Bezirksamtmann gesagt hat. Die Vorsorglich habe er noch abends nach Amberg um mili sozialdemokratische Agitationen im Spiel Fernerstehenden, glaube ich, habens nicht gehört. Hurrah ist ge- tärische Hilfe telegraphirt. Am nächsten Tage sei dann das feien, was aber der Bezirksamtmann verneinte. Auf dem rufen worden; von wem, weiß ich nicht. Ein Frauenzimmer Militär gekommen; die Schilderung der weiteren Vorgänge deckt Marsche von Wiesau nach dem Wald folgten uns etwa 200 Leute, hat mir ihren Hintern gewiesen und gesagt: Da, stecht's hinein. sich Wort für Wort mit den Bekundungen des Lieutenants die unter Johlen und Schimpfen sich an uns herandrängten. Ich habe mich nicht darum gekümmert, denn der Herr Premier Mayr. Vors.: Sie glaubten also alle sonstigen Mittel Die Gendarmerie war machtlos und so ließ ich vier Sektionen hat gesagt, die Frauenzimmer können schimpfen soviel sie wollen, erschöpft zu haben, als sie das Militär requirirten? zurück, um die Leute vom Nachdrängen abzuhalten. Ich ersuchte das macht uns nichts. Daß Mannschaften ihre Befehle über- 3euge: Ja, ich glaubte, das Militär werde so starken den Oberförster Graßmann mich so zu führen, daß die Leute schritten haben, glaube ich nicht. Eindruck machen, daß die Sache unblutig verlaufen würde. zwischen mich und das Dorf Fuchsmühl fämen und das gelang Reuge Gemeiner Galligdörffer: Jch stand zehn Schritt Vors.: Sie sollen zu Neger und Pappenberger gesagt haben: auch. Als wir auf der Anhöhe von den Bauern gesehen wurden, vom Bezirksamtmann, die Bauern auch zehn Schritte von ihm, Ihr habt kein Recht auf Holz, Ihr müßt ablösen lassen. ermahmte ich nochmals meine Leute, Fliehende und Greise auch ein bissel weiter. ors: Hat einer Hurrah gerufen? Beuge: Die Aeußerung fann nur so gelautet haben: Der an schonen. Ich muß bemerken, den Kolben durfte ich 3euge: Ich habe nichts gehört, ich selbst habe nicht gerufen. Oberförster Graßmann hat mir gesagt, die Gutsherrschaft ist nicht gebrauchen. Das wäre eine Pflichtverlegung Waren Sie gezwungen, von der Waffe Gebrauch zu machen? den Bauern nichts mehr schuldig. So fagte mir der Oberförster R.-A. Bernstein: Warum haben Sie am gewesen. Da die Gewehre geladen, hätte es auch leicht 3euge: Ich habe etwa 30 Schritt im Wald einen Mann geftupft. Graßmann. fönnen. ein Unglück geben Vorsitzender: Wie Dieser erhob jetzt die Art und holte gegen mich aus und da stieß ich Montag Abend nicht an den Baron v. Zoller telegraphirt? weit waren die ersten Fuchsmühler von Ihnen entfernt? ihm das Bayonett in die Brust. Bors.: Sie wissen, daß der Beuge: Weil ich die Pflicht hatte, die Gesetzesübertretung zu 3euge: Etwa 50 Meter. Der Bezirksamtmann rief nun: Waffengebrauch eine schwerwiegende Sache ist. Macht Ihnen verhindern und dazu keine Zeit hatte. Rechtsanwalt: Leute geht nach Hause, sonst muß das Militär einschreiten. Die Ihr Gewissen teine Vorwürfe? 3euge: Nein. Also zum Telegraphiren hatten Sie feine Bauern erwiderten: Wir hauen nur Rechtholz. Wir gehen nicht. In der Nacht hat eine Patrouille einen Schuß abgegeben, da 3eit? Zeuge: Vom Wald aus kann ich doch nicht Rechtsanwalt Bernstein: Rechtsanwalt Bernstein: Konnten telegraphiren. Nun, das Darauf der Bezirksamtmann: Dann habe ich nichts mehr zu gingen die Leute fort. verhandeln und er erließ in Zwischenräumen von zwei Minuten Sie sich des Mannes nicht anders erwehren? Beuge: Telegramm nach dem Militär haben Sie doch auch nicht es Vors.: Ich glaube, nach meiner Uhr die drei Aufforderungen. Vor jeder Auf- Nein. Rechtsanwalt: Waren Sie nicht besonders an im Walde aufgegeben. forderung ließ ich einen Trommelwirbel von je einer Minute gewiesen, alte Leute zu schonen? Das war doch ein alter Mann, nügt die Konstatirung der Thatsache, daß Herr Wall am MonSchlagen. Ich füge noch hinzu, sagte der Bezirksamtmann Wall, er hatte schneeweißes Haar.- 3euge: Das habe ich nicht tag Abend nicht an Baron von Boller telegraphirt hat, eine daß das Militär nun sofort einschreiten wird. Herr Wall sprach gesehen. Rechtsanwalt Bernstein ersucht die Beugenaussage Kritik dieser Unterlassung erscheint mir nicht zulässig.- laut und verständlich. Man mußte seine Worte nach dieses Mannes zu protokolliren. Es sei doch wichtig, Rechtsanwalt: Ich muß mir dieses Recht wahren im meiner Schüßung auf 150 Meter hören. Vorsitzender: festzustellen, wie ein Staatsbürger vom Leben zum Tode befördert Interesse meiner Klienten. Denn werden die Leute hier verSpricht er nicht schwäbischen Dialekt. 3euge: Er hat worden sei. Der Vorsitzende lehnt das Ersuchen ab. Rechts- urtheilt, wessen sie angeklagt sind, dann ist die Hälfte von ihnen einen Anklang aus dem Schwäbischen . Aber bei der Aufforde: anwalt Bernstein bittet um einen Gerichtsbeschluß darüber. ruinirt. rung sprach Herr Wall hochdeutsch. Herr Wall sagte uns noch Der Gerichtshof lehnt den Antrag des Vertheidigers nach kurzer Zeuge Landgerichtsrath Baron v. 3oller läßt leise, wenn es möglich ist, lassen Sie nicht schießen. Ich be- Berathung ab.- Rechtsanwalt Bernstein: Sie sahen, daß sich über das Rechtsverhältniß aus und über sein Ablösungsrecht, die Gemeinde nicht gutwillig eingegangen jahte. Vorf.: Riefen nicht, als Sie vorgingen, einige alte der Mann zusammenfant. Haben Sie sich nicht weiter um ihn auf das Er Leute: Wir weichen der Gewalt? War vielleicht der alte Konz gefümmert? 3euge: Nein. Ich bin meines Weges weiter sei und das er sich erst im Klagewege erftritten habe. dabei?( Angekl. Ronz tritt vor.) 3euge: Ja, das ist gegangen. Rechtsanwalt Bernstein zeigt ihm die Photo- habe ein Kapita! von 90 000 Mart vorgeschlagen, natürlich richtig, der Mann fann es gewesen sein. Ich kommandirte noch: graphie des Getödteten. Zeuge erkennt ihn nicht. Der An- hätten die Pflichten in Anrechnung gebracht werden müssen. Die Patronentaschen auf. Das Konimando ist eigentlich nicht nach geklagte Rosner stellt die Sache wie folgt dar: Der Eoldat Summe repräsentire das Kapital, nachdem schon die Anweisungsder Instruktion. Ich wollte aber moralisch wirfen, und es habe den Bauern geftupst, daß ihm Kopfbedeckung und Ayt zu gelder, die Forststeuer, die Beträge für die Forstanschläge in gingen auch thatsächlich einige Leute fort. Ich ließ langsam Boden gefallen seien, der Bauer habe sich danach gebückt und Abzug gebracht seien. Vors.: Warum haben Sie nicht an weisen lassen?- 3euge: Ich stand auf dem Standpunkt, daß vorgehen und hörte Beschimpfungen. Dann kommandirte ich: dabei den tödtlichen Stoß erhalten. Bum Sturm, Gewehr rechts." Ich sah bald, daß meine Leute 3euge Premierlieutenant Mayr: Wenn die ich keine Prämie auf das widerrechtliche Prozeßführen ins Handgemenge famen. Rechtsanwalt Bernstein: Eind Schäzung des Galligdörfer ungenau ist, so möchte ich auf die zahlen brauche, deshalb habe ich das Holz vorenthalten.- die Soldaten nicht auch gelaufen? Die Gedankenarbeit habe ich Wors .: Es wäre schon besser gewesen, wenn Sie hätten an3euge: Es ist Aufregung der Leute hinweisen. möglich, daß einige gelaufen sind, wenn sie zurückgeblieben allein verrichtet. 3euge Gemeiner Plazer hat den weisen lassen. Hatte Graßmann von Ihnen Vollmacht?- waren und wieder in die Richtung wollten. Ich habe keinen Stock er sto che n. Er behauptet, Stock habe eine drohende 3euge; Ja, aber so weit reichte die Vollmacht nicht, Soldaten einen schwereren Stich austheilen sehen, sondern nur Saltung gegen ihn eingenommen.-Bors.: Juwiefern drohend? daß er das Holz hätte anweisen dürfen. Vorsitzender: Stupfen" gefehen. Meinen Soldaten Krämer sab ich mit einem Hat er eine Art in der Hand gehabt? Zenge: Das weiß War Ihnen die Stimmung in Fuchsmühl nicht bekannt? Mann im Handgemenge. Ich sagte: Lassen Sie den Mann, ich nicht. Wors. Hat er die Faust geballt? Sie haben das Zeuge: Nein, ich war bis zum September dort und habe nichts was hat er denn gethan? Er hat die Säge nach mir ge- einmal gesagt?-3euge: Ich weiß es nicht. Vors.: Es bemerkt. Vors.: Hat Sie der Herr Oberförster nicht unterworfen," erhielt ich zur Antwort. Wenn die Soldaten hätten wäre doch auch nicht schlimm, wenn ein alter Mann einem be- richtet. Ist Ihnen nicht bekannt, daß der Graßmann die Leute flechen wollen, wären ein paar Dugend Leute durchbohrt worden. waffneten Soldaten gegenüber die Faust ballt? Macht sehr chikanirt hat? 3euge: Graßmann hat mir in den Ich sah einzelne Werte fliegen, fann aber nicht sagen, ob die Ihnen Ihr Gewissen keine Vorwürfe? 3euge: Nein. fritischen Tagen einige Male telegraphirt. Der Oberförster ist Leute die Werkzeuge gegen die Soldaten angriffsweise geworfen Der Stock hat mich drohend angesehen. Ich wollte ihn sehr streng gegen den Forstfrevel vorgegangen, haben, oder ob sie sie blos weggeworfen, um besser laufen zu nicht so schwer verlegen. Daß es so schlimm gekommen der vor zwanzig Jahren noch sehr üppig blühte, und wer das - Bors.: Graßmann soll fönnen. Jedenfalls traf eine Art ein Bajonett so, daß es ist, thut mir leid, aber ich habe in Ausübung meines thut, erwirbt sich wenig Freunde. fich verbog. Auf der Straße sah ich ein Frauenzimmer, Dienstes gehandelt. R.-A. Bernstein: Sie haben doch gesagt haben, er ruhe nicht eher, bis er alle Fuchsmühler aus das die Röcke hob, den Hintern 3euge: Mir gegenüber hat er es zeigte und rief: dem Premier gesagt, der Mann hätte eine Art gegen Sie er dem Walde hinaus habe. 3euge: Ja, ich nicht gesagt. Vors. Warum haben Sie nicht auf Stecht's mich nur da hinein. Ich wartete hier, nachdem hoben, heute wissen Sie's gar nicht mehr? Zeuge: der Wald geräumt war, auf den Bezirksamtmann. Die Menge habe das gesagt, aber ich war Wochen lang so aufgeregt, daß das Telegramm am 29. Oktober angewiesen. Rechtsanwalt wurde hier so drohend, daß ich unter Androhung der Schuß ich nicht wußte, wie mir der Kopf steht, ich war ganz Ich wollte erst abwarten, was wird. Zeuge Gemeiner Groß Bernstein: Haben Sie dem Oberförster auf sein Telegramm waffe die Aufforderung zum Gehen an sie richtete. Das half. außer Rand und Band. 3euge: Telegraphisch nicht. Zeuge Ober Fluchend und schimpfend zogen die Leute ins Dorf. Wir machten hat einen Mann vielfach gestupst, so daß sein Bajonett sehr geantwortet? im Schloß Quartier. Ich stellte Posten aus, weil ich hörte, daß blutig war, einem Frauenzimmer, das ihn schimpfte, hat er eine amtsrichter Bock aus Waldsassen bekundet, daß er die Helm die Aufregung groß war und etwas für das Schloß fürchtete. Echelle gegeben. Die Aussagen der übrigen Soldaten enthalten unter dem Ausdruck des Bedauerns wegen ForstEr habe in ihrer Nach Mitternacht wurden 2 Echreckschüsse abgegeben. Ich hörte, nichts besonders Bemerkenswerthes, fie decken sich mit den Be- frevels zu 1,50. verurtheilt habe. daß eine Menge von 20 Personen ans Schloß herangetommen fundungen der Angeklagten. Eachverständiger Premierlieute- Handlungsweise nur eine eigenmächtige, feine widerrechtliche AnZeuge Pfarrer ware, sich auf die Echüsse hin aber wieder zerstreut hätte. nant Diestler befundet, daß ein verbogenes Bajonett von den eignung des Holzes erblicken tönnen.-
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