Der Mordprozeß Haarmann.
Zunächst fand die Bernehmung einiger Sachverständigen statt. Daran schloß sich die Bernehmung weiterer Zeugen; die wichtigste Aussage war die des Zeugen Kluges, der auf Grund eigener Beobachtungen verschiedene Anzeichen bei der Polizei erstattet hatte, ohne daß diese Anzeigen Erfolg gehabt haben sollen.
Als Sachverständiger äußerte sich zunächst Prof. Dr. Lochie. Göttingen über die Blutspuren an dem ausgefägten Teil der Diele des Fußbodens, die auch an einem Eimer, Beil und Messer festgestellt wurden. Das Blut auf der Diele ist Menschenblut. Dagegen war das Beil, das Haarmann angeb lich bei der Zerlegung der Leiche brauchte, von Blut frei. An dem Kartoffelmeffer und an dem Eimer sind auch Blutspuren festgestellt worden. Bei öligen Substanzen fonnte der Ursprung nicht festgestellt merden. Auch Professor Feist, dem die gleichen Substanzen übergeben wurden, hat die Herkunft ebenfalls nicht feststellen fönnen. Interessant war die Auslaffung des Sachverständigen, daß der Urs fprung öliger Substanzen menschlicher oder tierischer Art nach Ueberhigung nicht mehr festgestellt werden könne, weil durch die Ueberhigung Die Eiweißbestandteile als einziges Merkmal zerstört werden. Darauf wird eine Frau See mann, eine Frau Wegeengel und als letzter Zeuge vor der Mittagspause ein 23jähriger gewiffer Oswald vernommen, der ein halbes Jahr lang bei Haarmann in der Celler Straße gewohnt hat, ohne daß die Aussagen cimas Wesentliches ergeben.
In der Nachmittagsverhandlung wurden einige Zeugen vernom nen, die zu Haarmann in näheren Beziehungen gestanden haben. Ihre Vernehmung erfolgte unter Ausschluß der Deffentlichefit. Godann wurde in öffentlicher Sigung der G a st wirt Wiedemann als Zeuge aufgerufen, bei dem die beiden Angeklagten verfehrt hatten. Er befundet, daß sowohl Haarmann wie Grans sich jederzeit in seinem Lotal gut geführt und ihre Beche regelmäßig bezahlt hätten. Haarmann habe ihm, dem Zeugen, auf Befragen einmal erzählt, er treibe Wäschehandel, tatsächlich sei er des öfteren mit Beuteln ers schienen. Auf die Frage, ob zwischen den beiden Angeklagten
wollte.
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ein Verhältnis, etwa wie das eines Herrn zum Knecht, bestanden habe, antwortete Wiedemann, daß er nichts Derartiges be. obachtet habe. Die Zeche der beiden in seinem Lokal sei stets pon Haarmann bezahlt worden, ebenso alles, was Grans beim Kartenspiel getrunken und geraucht habe. Wenn zwischen den beiden einmal ein Streit entstanden sei, dann wäre es stets Haarmann gewesen, der Grans wieder zu sich geholt habe, wie er überhaupt wiederholt sich gegenüber dem Zeugen dahin geäußert hat, daß er Grans aus dem Sumpfe gezogen habe. Die nächste Zeugin, die Nichte des Gastwirts Wiedemann, bestätigt diese Befundungen ihres Onkels. Haarmann habe ihr gegenüber sogar die Abficht geäußert, den Grans zu adoptieren, weil er nicht so allein fein Die Zeugin Klara Daniel, bei ber Haarmann in der Neuen Straße gewohnt hatte, sagte aus, daß ihr Mieter viel mit Eimern hantiert, Wasser getragen und auffällig oft den Abort benutzt habe. Wenn wir morgens noch im Bett lagen, so erklärte die Zeugin, hörten wir immer ein furchtbares Klopfen. Im Sommer mar es noch nicht Tag, als Haarmann damit anfing. Die Haus bewohner begrüßten sich morgens oft mit der Frage:„ Haben Sie mieder das Haden gehört?" Es war immer ein dumpfer Schlag zu hören. Bei Haarmann gingen junge Beute ein und aus. Borf.: Was tat benn Grans?" zeugin: Er ging ebenfalls mit Jungen ein und aus und trug auch oft Cimer mit Wasser, Im übrigen habe Haarmann es stets verstanden, sich mit den Hausbewohnern auf guten Fuß zu stellen, und deshalb find nach Ansicht der Zeugin die Mieter immer auf feiten Haarmanns gewefen.
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Der Zeuge Kluges, Haarmanns Bigarrenlieferant, nennt Haarmonn seinen besten Kunden. Er taufte nur die besten Bigarren, während er bei Binaretten, bie er verschenkte, nicht so wählerisch war. Allmählich, so erklärt der Zeuge, hätten ihn Haarmanns Lebensgewohnheiten stuhig gemacht, er habe ihn beobachtet und
verschiedentlich über feine Wahrnehmungen Anzeige bei der Polizei erstattet. Haarmann habe fast jede Nacht Licht in seiner Wohnung gehabt und viel geflopft. Auf seine, des Zeugen, Frage, ob Haarmann wegen der vielen jungen Leute, die bei ihm verkehrten, vielleicht Stellenvermittler fei, habe dieser nie geantwortet, vielmehr die Unterhaltung sofort auf ein anderes Thema gebracht. Auf die Anzeigen des Kluges bei der Polizei hat dieser immer nur die Antwort erhalten, er würde Nachricht bekommen, und dabei sei es bann geblieben. Mit Rücksicht auf dieses Berhalten der Polizei hat dann der Zeuge seiner Frau, die ebenfalls gegen Haarmann Verdacht geschöpft hatte, Anweisung erteilt, sich in dieser Angelegenheit nie wieder an die Polizei zu wenden. Haarmann bezeichnete die Angaben des Zeugen in verschiedenen Punkten als unwahr und behauptete, Kluges sei felbft des öfteren auf dem Bahnhof erschienen, um dort Hehlergut aufzukaufen. Diese Anschuldigung verfeßte den Zeugen in große Erregung, so daß es schließlich ziemlich energischer Worte des Vorsitzenden bedurfte, um den Gang der Verhandlung wieder in geordnete Bahnen zu lenten. Mit der Vernehmung diefes Zeugen wurde die Berhandlung um 4 Uhr nach mittags abgebrochen und auf Dienstag früh 9 Uhr vertagt. Wiederaufnahme des Wiesenhaus- Prozesses abgelehnt.
Wie erinnerlich war der frühere Husarenleutnant Friedrich Köhn vom Schwurgericht in Zwidau zu einer lang jährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden, weil er nad Ansicht des Geriates feine Geliebte, die Direttrice Fräulein Müller in der Nähe von Wiesenhaus im Erzgebirge ermordet hat. Köhn hatte gegen das erste Urteil der Geschworenen Berufung eingelegt, die jedoch vom Reichsgericht verworfen worden war. Dann suchte er das Wiederaufnahmeberfahren zu betreiben. Das Wiederaufnahmeverfahren ist jetzt mit der Begründung abgelehnt worden, daß das Auffinden einer dritten Patronenbülie an den Ermittlungen des Prozesses nichts ändern könne, da anzunehmen fet, daß Stöhn entweder in der Aufregung einen Fehlschuß getan habe, der seine Geliebte nicht traf, oder daß der Verurteilte, um das Mädchen zu täuschen, erst einen Schuß nach irgend einem anderen Ziel abgegeben habe, um sein Opfer durch das Hervor. ziehen des Revolvers nicht zu erichreden.
Wie hoch ist die Zahl der Versicherten? Die Unfallversicherung erstreckt sich auf 24 Millionen Personen, die Invalidenversicherung auf 16 Millionen, die Strantenversicherung auf 18 Millionen( gegen 15,6 Millionen 1914), die Erwerbslofenversicherung auf 15 Millionen. Der Angestelltenversicherung waren nach einer früheren Schätzung 1,6 Millionen Angestellte unterworfen. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren besonders infolge des Eintritts des früher selbständigen Mittelstandes in die Reihen der Angestellten beträchtlich angewadyfen. Tie Zahl der Versicherten schwankt nach oben und nach unten je nach dem Beschäftigungsgrad.
GU
Arbeiter- Sport A
Zum Reichsspielplatzgeset.
nur noch massive Rundgewichte oder die sogenannten Berg- oder Schwedler- Scheibenstangen, welche zum Teil schon mit Kugellager versehen in wenigen Gefunden auf jedes beliebige Gewicht verstellbar sind und für ein genaues Gewicht Bürgschaft leisten. Somit ist jedem Schwindel von vornherein der Boden entzogen.
Wenn nun trotzdem die Schwerathletit verhältnismäßig wenig Anhänger hat, so liegt das wohl einerseits an einem gewissen Borurteil des Ladenpublikums, anderseits aber auch oftmals an bem ungebührlichen, rücksichtslosen Benehmen mancher Athleten ihrem Mitmenschen gegenüber. Das ist aber noch lange fein Grund, diesen besonderen Sport stiefmütterlich zu behandeln oder gar zu verachten, was leider auch von manchen Vereinskollegen geschieht. K. R.
Immer dringender macht sich die Schaffung eines Reichssport stättengesetzes geltend. Waren es bisher die Sportvereine, die auf Erlaß eines folchen Gesezes drängten, so haben nunmehr auch verschiedene Behörden zu der Sache Stellung genommen. Mehrere preußische Regierungspräsidenten haben, wie wir erfahren, dringend um den Erlaß eines solchen Ge feges gebeten. Biele deutsche Gemeinden, darunter gerade solche, die an der Peripherie der Großstädte liegen und besonders mit Arbeiterbevölkerung durchsetzt sind, haben sich bisher vergeblich bemüht, Spielplätze herzurichten, weil ihnen das Gelände dazu fehlte. Die Grundbefizer in diefen Gemeinden find absolut nicht zu bewegen, Gelände für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. In dem zu schaffenden Gesez muß die Enteignungsbefugnis für die Gemeinde festgelegt werden. In Preußen besteht diese Befugnis zwar schon 2. Bezirk der sportfreudigen, Bevölkerung in einer gemeinsamen Veranstaltung heute, aber damit ist wenig gedient. Den betreffenden Gemeinden fehlt es auch meistens an Mitteln, um die Kosten für das zu erwerbende Gelände zahlen zu können. Es müßte daher im Gesetz die Bestimmung geschaffen werden, daß die im Enteignungsverfahren festgelegte Summe in eine erststellige Hypothet umgewandelt werden kann, die von der Gemeinde zum ortsüblichen Satz für Spartaffendarlehen verzinst und mit etwa 2 Proz. amortifiert wird.
Am Sonntag, den 14. Dezember, werden die Arbeiter- Sportvereine im versuchen, den Wert und die Bedeutung des Arbeitersports für die Arbeiter schaft vorzuführen. Zu diesem Swede finden am Vormittage auf dem Wassersportplak Blößensee und dem Spielplak Beuffelgrund am Bahnhof Beussel Straße Rasenspiele der hier ansässigen Sportvereine mit spielstarken Gegnern statt. Da die im 2. Bezirk bestehenden Sportvereine schon des öfteren Proben ihres Römnens abgelegt haben, ist guter Sport zu erwarten. Jeder Arbeiter follte diese Gelegenheit wahrnehmen und diefe Spiele durch seinen Besuch unterſtügen. In den Nachmittagsstunden sind Straßenläufe der Sportvereine und Werbefahrten der Arbeiter- Radfahrer durch den 2. Bezirk in Aussicht genommen. Den Abschluß bildet eine gemeinfame Saalveranstaltung aller Die Zentralfommission für Arbeitersport und Organisationen und Vereine im Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefstraße 24. Das Programm verspricht jedem Besucher einige genusreiche Stunden. Der Körperpflege, Berlin , hat dem Reichsrat für förperliche Ergute weck, den Ertrag zum Besten der Jugendpflege der Arbeiter- Sportver ziehung eine entsprechende Vorlage unterbreitet, die dort ein- eine zu verwenden, wird natürlich nur dann erreicht, wenn die Arbeiterschaft ftimmige Billigung gefunden hat. Es dürfte Aufgabe des neuen des 2. Bezirks durch rege Anteilnahme an der Veranstaltung ihr Interesse Reichstags fowie des Preußischen Landtags sein, von sich aus auf betundet. Karten sind bei den Funktionären und Mitgebern der Sportver eine erhältlich. Erlaß eines solchen Gefehes zu bringen. Die Arbeitersportler werden gebeten, in politischen Versammlungen auf diese Materie mit aufmerksam zu machen, damit die Notwendigkeit von dem Erlaß eines folden Gesetzes in die breite Deffentlichkeit dringt.
Schwerathletik.
In Nr. 288 des Vorwärts" befindet sich unter der Rubrik „ Arbeitersport" ein Bericht über den Bereinsmettstreit des Ringsport vereins Tegel 03, wobei die Sieger im Ringen in den einzelnen Klassen besonders hervorgehoben werden, während von den Hebern und dessen Leistungen fast gar nichts erwähnt ist. Dieser Umstand tönnte bei den Lesern des„ Borwärts" den Eindruck machen, als sei das Gewichteheben von so wenig sportlichem Wert, daß es sich nicht der Mühe lohnt, auch nur ein Wort darüber zu schreiben.
Wie fchon mehrfach mitgeteilt wurde, findet das 1. Arbeiter. Wine terfport Olympia in den Tagen vom 31. Janaur bis ein. fchließlich 2. februar 1925 in Oberschreibethau im Riefens gebirge statt. Der Hauptausschuß für das Internationale Olympia hat am Sonntag, den 9. November, in Schreiberbau mit den örtlichen Ausschüffen getagt und es fonnte festgestellt werden, daß alle Borausseßungen für ein gutes Gelingen gegeben sind. Der Verkehrsverein in Schreiberhau tommt den Veranstaltungen in weitestem Maße entgegen. Alle Einrichtungen der Gemeinde und des Berkehrsvereins werden tostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Besucher werden von der Kurtage befreit. Quartiere sind von der Be pölkerung in großer Anzahl zur Verfügung gestellt worden. Zur Teilnahme find bis jegt außer Deutschland die Tschechoslowakei und Finnland gemelder. Boraussichtlich wird es außerordentlich intereffante und fnende Kämpfe zu fehen geben. Allen Wintersportinteressenten fann nur dringend empfohlen werden, soweit es ihre Berhältnisse gestatten, die Veranstaltung zu besuchen.
Kartell für Sport- und Körperpflege, 4. Bezirk, Brenzlauer Berg . Milt. woch, den 10. d. M., abends 8 Uhr, Kartelligung bei Werner, Senefelder ftraße 32. Bortrag des Genoffen Robel:„ Der Sport in Sowjetrußland".
Werbeveranstaltung des Bezirkslartells Tiergarten. Am 14. c3 e mbet begeht das Kartell im Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefftr. 24, einen Sport merbeabend. Beginn 15 Uhr. Borher findet ein Propagandalauf durch Moabit ftatt. Der Start ist pilnitlich 3 Uhr. Als Umiteidelotal dient das Moabiter Gesellschaftshaus. Sier treffen sich alle Bereine und Abteilungen
um 3 Uhr. Rege Beteiligung wird bestimmt erwartet. Anmeldung ist zu richten an Erich Richtet, N. 21, Wicleffte. 20.
Touristenverein Die Naturfreunde", Drisgruppe Berlin , e. V. Am Mitt woch, den 10. Dezember, abends pünktlich 8 Uhr, Gipsfir. 29, Funktionär figung.( Kontrolle über Achtstundenlöhne.)-Abt. Norden: Am Dienstag, den 9. Dezember, hält die Genossin Hildebrandt in der Aula Sonnen burger Straße 20 einen Vortrag über Jugend und Gemeinschaft". Athletik- Sport- Club, e. B. Leichtathletik, Socken, Rudern. Jeden Diens tag abend 7 Uhr Baden in der Städtischen Badeanstalt Schillingsbride. Jeden Mittwo abend 8 Uhr Sallentraining: Männer- und Jugendabteilung Turnhalla Niederwallstr. 12; Frauenabteilung 5. Gemeindeschule, Treptow , Bouché. ftraße. Jeden Sonntag vormittag 10 Uhr Waldlauf. Umkleidelotal: Fichte Blak, Baumschulenweg , Eichbuschallee. Donnerstag, den 11. Desember abends 8 Uhr, Sigung der Sodenabteilung bei Rittelmann, Goßlerstr. 8. Schriftführer der Sodenabteilung Billi micile, Berlin O.. Weidenweg 27. Geschäftsstelle: Alfred Behrends, Berlin N. 87, Binzendorfstr. 7. 2aut Beschluß der letzten Monatsversammlung wurde der Genosse Sans Jogzat megen Spielens in bürgerlichen Vereinen aus dem AGC. ausgefchloffen.
5. B. Sparta 1911.( Beidhiathletit, Fußball, Soden, Sandball.) Jeden Freitag ab 7 Uhr Sallentraining, Turnhalle Elisabethstraße. Sizungen: Mitt
Das Heben von schweren Gewichten stellt sich der Laie meistens in dem Sinne vor, daß ein mit Bärenkraft ausgestatteter Athlet ein oftmals zentnerschweres Stück Eisen mit einer oder beiden Händen packt und es nun unter den sonderbarsten Körperverrentungen bis Armeslänge über den Kopf hebt. Diese sogenannte raftmeieret mag wohl vor 30 bis 40 Jahren oft zutage getreten sein. Heute aber, nach dem auch dieser eigenartige Sport in ganz bestimmte Bahnen gelenkt ist, verlangt derselbe einen hohen Grad von Gewandtheit und Nervenfraft. Die einzelnen llebungen und deren Ausführungen sind so genau vorgeschrieben, daß ein Abweichen von Ausführung und Bestimmung faum möglich ist. Alle Uebungen, wie Schwingen, Reißen, Drücken und Stoßen müssen lints sowohl als auch rechts fomie auch mit beiden Armen ausgeführt werden. Damit dem Leichteren und somit Schwächeren auch Gelegenheit gegeben ist, sich an Wettkämpfen zu beteiligen, ist eine laffeneinteilung nach Körpergewicht vorgenommen, und zwar Fliegengewicht bis 105, Bantam 155, Feder 125, Leicht- 135, Leichtmittel 145, Schwermittel 155 und Schwergewicht über 155 Pfund. Es ist selbstverständlich, daß ein Heber von 200 Pfund Rörpergewicht mehr ein oder beidarmig zur Hochstrede bringen muß, als einer, der nur 120 Pfund wiegt. Aber nicht immer halten die Leistungen mit der Zunahme des Körpergewichts gleichen Schrittwoch, den 10. Dezember, 8 Uhr, unttionärfihung bei Stahlberg, und so tommt es vor, daß ein Athlet bei 150 Pfund Gewicht ebenso piel leistet, als wenn er später 170 oder gar 180 Pfund miegt. Die Ansichten vieler, man müsse zum Athleten von Natur aus geschaffen fein, ist irrig, gerade der normal gebaute junge Mann entwickelt durch ein jahrelanges, regelmäßiges Training achtunggebietende Körperkräfte, die doch sicherlich jeder Arbeiter im Kampfe ums Dasein täglich verwenden tann. Die Behauptung, das Gewichteheben mirkt einseitig und geifttötend, ist eine lächerliche, die gar nicht bemizjen werben tann. Im Gegenteil, das Heben von Gewichten läßt sich fo vielseitig und abwechslungsreich gestalten, daß die gesamte Mustulatur harmonisch ausgebildet wird und somit einen durchaus ästhetischen Anblick gewährt. Das beweisen die zahlreichen Künstlermodelle, die oftmals nur Gewichtsheber waren. Auch auf die Funktionen der inneren Organe wirkt das Gewichteheben wohltuend, denn man fühlt sich nach einem Training von 20 bis 30 Minuten feinswegs erschöpft, sondern frischer wie zuvor, so seltsam diese Behauptung auch flingen mag. Zum Schluß sei noch auf das lebungsgerät hingewiesen. Durch große Kugeln oder Stugelstangen, die früher meist hohl waren, läßt sich der Laie auch heute nicht mehr täuschen. Wir Arbeiter- Athleten gebrauchen heute zu unserem Sport
Aus der Partei.
Amalia Pälzer, eine der Vorfämpferinnen der sozialbemo fratischen Frauenbewegung, ist nur 58 Jahre alt in Wien gestorben; sie gehörte auch dem Nationalrat an.
Jugendveranstaltungen.
Lichtenberg , Apodienstr. 48. Montag, den 15. Dezember, 8 Uhr, Bollverfammlung bei Gollmann, Rigaer Str. 67. Geschäftsstelle: Erich Grofenid, R. 54, Fehrbelliner Str. 40-41.
Siegfried 09- Boxfämpfe. Am Freitag, den 12. Dezember, veranstaltet der Sport- Club Siegfried 09 wieder einmal einen Bogabend mit 8 Kämpfen. Slustragungsort oabiter Gesellschaftshaus, Wiclefftr. 24. Die zusammenstellung der Paare läkt, wie immer bei den Beranstaltungen des Bereins, besten Sport erwarten. Die besten Kämpfe aus den Vereinen
Segel "( Schulz, Chriftoph), urich 02"( Kraft, Rappelt, Rischlewski, Muller, Milbt, Eiche"( Bein) find gegen die Mannschaft Brofonski, Schepp, An fang der Kämpfe 8 Uhr. Eintrittspreis von 50 Bf. an.
stabbak. Alena, Ludstedt, Pietscher, Apamilewicz, Kielczak verpflichtet.
Berliner Schwimm- Union 1913. Die nächste Monatshikung für sämtliche Mitglieder über 18 Jahre ist am Donnerstag, den 11. d. M., abends 7% Uhr, in Vereinstofal von Torno, 60, 16, Michaeltirchfir. 28. Die Eintritts. tarten für unser am 1. Weihnachtsfeiertag im Märkischen Sof, Admiralite. 18, stattfindenden Weihnachtsvergnügen werden in den Ucbungsstunden jeden Mittwoch im Stadtbab Kreuzberg und Freitag im Stadtbad Friedrichshain von 47 bis 19 Uhr vom Genossen D. Noegel ausgegeben. Anträge für die am 8. Januar 1925 ftattfindende Generalversammlung sind bis 3. Januar beim Borfizenden Oskar Schläfte, GO. 86, Staliger Str. 45, einzureichen. Sämt Tidje Rüdstände find fofort zu begleichen, andernfalls die Mitglieder gefiridhen werden. Die Geschäftsstelle ist bei Erich Wendt , D. 17, Roppenstrake 31, Quergeb. 3 Tr.
sember, Besichtigung der Borwärts- Druderet. traße 3.
Freie Turnerschaft Groß- Berlin. Jugendturner: Sonnabend, ben 13. De Treffpuntt 48 Uhr Linden
Vorträge. Dereine und Verfammlungen. Bund Entschiedener Schulreformer. Aulturwerben, öffentlicher Bortragsabend des Bundes Entichiedener Schulreformer am Dienstag, den 9. Dezember, 7 Uhr, im Plenarsaal des Herrenhauses, Leipziger Str. 8. 1. Prof. Paul De ftreid): Ansprache Die Entschiedenen Schulreformer und das Ergebnis der Reichstagswahlen". 2. Prof. Dr. Walter Gropius , Beiter des Bauhauses in Weimar : Saus und Hausgerät des neuen Wenschen"( mit Lichtbildern). 3. 31fe Müller Oestreich: Bom neuen Kleid( mit Borführungen). 4. Reichstumfimart Dr. Ermin Nedslob: ,, Der neue Mensch: Wille und Tat". Jedermann eingeladen. Cintrittskarten am Gaaleingang.
Theosophische Gesellschaft, Zweig Berlin ". Mittwoch, den 10. Deaember, abends 7% Uhr, in den Gesellschaftsräumen Wilhelmste. 120, Studienabenb: Die geistige Geburt"( Neugeburt). Mit Distuffion. Eintritt fret.
Achtung, Abteilungsleiter! Wir machen heute zum Tegtenmal darauf aufmertfam, daß die 25- Bi- Sole bis allerfpätestens morgen, Mittwoch, abgerechnet werden müffen. Lose, die bis Mittwoch nicht aurüdgegeben find, wer den als Derkauft betrachtet und müssen unbedingt bezahlt werden. Die noch nicht abgerechneten 50-21.- 20fe werden nicht mehr zurücgenommen und find Stonzertkarten, Theatermarken und Theaterkarten sind unbedingt munmehrliche Gitung mit der Berliner Ophthalmologischen Gesellschaft und der Deut bis fpätestens Freitag abzurechnen. Dezember Jnternationale ist erschienen.
ungültig.
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Heute, Dienstag, den 9. Dezember, abends 75 Uhr: Moabit II: Gemeinbeschule am Stephansplah. Bortrag: Boltslied b Bolfstana". Nordring: Bormätis- Spedition Greifenhagener Str. 22. Bor. Nordost II: Jugendheim Danziger Str. 62. trag: Broletarische Reform". Bortrag: Jugendpflege und Jugendbewegung" Westen: Baugewerksschule Kurfürstenstr. 141. Bortrag: Erinnerungen eines alten Sozialisten". Steglig 1: Jugendheim Albrechtfie. 47. Diskussion: Was hat die atbeilende Rentöln V: Jugendheim Sugend vom neuen Reichstag au erwarten?" Schierleftr. 44. Bortrag: Gemeinschaftserziehung". Reukölln VI: Schule Raifer- Friebrich- Str. 4. Vortrag: Barum bin ich in der Arbeiterjugend?"
Berliner Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege, e. V. Gemeinschafts fchen Beleuchtungstechnischen Gefellschaft am Donnerstag, den 11. Dezem ber, abends 7 Uhr, im Sygienischen Institut der Universität, Dorotheen. ftraße 28a. Gäste willkommen.
Psychologische Gesellschaft zu Berlin , Geftion Berlin der Gesellschaft fite Binchologische Forschung. Donnerstag, den 11. Dezember, abends 8 Uhr, im Institut für Brattische Binchologie, Kurfürstendamm 45. Dr. Bobertag: Die Binchologie des Verhaltens".
Arbeiterverein für Biochemie und Lebensreform. Nächste MiteTicherver fammlung am Freitag, den 12. Dezember, abends 7% Uhr, Schule Sff Jandstraße, hochparterne. Tagesordnung: 1. Bortrag. 2. Bericht. 3. Berschiebenes. Fren der Bewegung willfomunen.
die unverändert gehaltreiche 3 Zigarette eignet sich vortrefflich für Geschenkzwecke, denn sie erscheint jetzt in goldnem Gewande,
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