schieben, weil sie sich über die politischen Borgänge überhaupt feine Gedanken macht.
Eine geldkräftige Minderheit in ihr hat sich mit aller Gewalt für die Deutschnationalen eingesetzt, weil sie ihre Wirtschaftsintereffen bei ihnen am besten gewährt glaubt. Das sind die Hochschutzöllner und Scharfmacher, die schon früher in der Rechten des Reichstags ihre eigentliche Kerntruppe sahen und die Nationalliberalen nur als Hilfstruppen einschäßten. Die nationalliberale Partei hatte immer neben ihrem tapitalistischen Charakter einen gewissen Oberlehrer- Idealismus, der mitunter störend wirfte; ganz rechts aber war man ftramm bis zum letzten Mann.
Nun hat die ausgesprochene Partei der Rapita listen und Großagrarier durch ihren Bresselärm und durch ihr Schwarzweißrotgeschwente breite urteilslofe Massen hinter sich gebracht. Alles, was an der Wiederfehr Der guten alten Zeit" interessiert ist oder interessiert zu sein glaubt, hat dabei nach Kräften mitgeholfen. Den Massen aber war die voltsparteiliche Politik die voltstaiser liche, für vorläufig unabsehbare Zeit auf dem Boden republitanischer Tatsachen stehende, die schwarzweißrote mit der fleinwinzigen schwarzrotgoldenen Gösch, die im Reich zum Bürgerblock steuernde, in Preußen die Koalition mit Seve ring verteidigende foll man sich darüber wundern? tompliziert.
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Bir brauchen uns darüber nicht zu wundern und nicht darüber zu flagen. Immer deutlicher zeigt sich eine Scheidung der Massen: die einen wollen innerhalb der SozialdemoPratie oder mit der Sozialdemokratie eine republikanische Politif des Friedens und des sozialen Fortschritts treiben, die anderen laufen dem Köder eines Scheinpatriotismus nach, den ihnen die Bartei des Großfapitals und der Großgrundbesitzer lodend hinhält. Aus Begeisterung für Schwarzweißrot oder einem dumpfen Anhänglichkeitsgefühl an eine Bergangenheit folgend, deren Glanz fie freute, obwohl sie an ihm nicht teilhatten, ftimmen fie für Brotverteuerung und Elsstundentag! Darüber dürfen wir uns nicht täuschen: Alle Parteien, nicht zuletzt die deutschnationale, haben in ihren Reihen Leute, die nach ihrer wirtschaftlichen Lage und ihrer sozialen Stellung eigentlich zu uns gehören. Diese Unpolitischen zu politisieren, muß unsere Aufgabe sein. Wir werden sie lösen, und wir fönnen heute mit der Zuversicht an sie herantreten, die uns unser Sieg vom 7. Dezember verleiht.
So sehen sie aus.
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het bund immer fort herumtrampelt, und mit der es fich ebenso verhält, wie mit der Stellung der offiziellen Sozialdemokratie zur Religion überhaupt. Diese Haltung fenne ich, fie erschreckt mich nicht. Aber mir ist das Zentrum bei näherem 3usehen doch zu bürgerlich", zu sehr mit der alten Politit verflochten. Und ich möchte deshalb heraus. Nun bleibt mir nichts anderes übrig, als mich doch nach einem Blag in der Sozialdemokratie umzusehen. Ich verfolge forgfältig die Berhandlungen der preußischen Nationalversammlung und ich unterschreibe jedes Bort freudig, das dazumal von den sozialistischen Ministern gesprochen wird. Ich glaube an die Zukunft der sozialistischen Idee. Menn nur mein Eintritt möglich wäre. Ich tomme nicht, um Geschäfte zu machen. Ich biete auch nichts an, was ich nicht habe. Ich bin nicht Materialist", ich bin auch nicht orthodoxer Marxist. Aber Sozialist bin ich. Und als solcher möchte ich dienen, wenn man meinen Dienst annimmt."
So bot Herr Pfarrer Haeder im Mai 1919 demütig und ergeben seine Dienste der Sozialdemokratischen Partei an. Heute steht er im Lager der erbittertsten Feinde der Sozialdemokratie und ruft mit geschwellter Brust zum Kampfe gegen den„ Marrismus" auf. Es geht doch nichts über die Grundsatztreue eines deutschnationalen Agitators!
Nach den Wahlen.
Beratungen der Regierungen und der Fraktionen. Das Reichsta binett tritt erst heute, nach Rück fehr des Reichstanzlers Marg nach Berlin , zusammen.
Der preußische Ministerrat von gestern nachmittag beschäftigte fich nur mit laufenden Angelegenheiten. Zum Wahlausfall nahm er noch keine Stellung. Auch der Termin für die Einberufung des neugewählten Landtags wurde noch nicht festgelegt.
Der Borstand der Boltspartei tritt, wie Ill. meldet, heute zusammen und wird die Haltung der Partei in Breußen von der Entwicklung der Dinge im Reich abhängig machen. Der deutschnationale Parteivorstand versammelt sich am Freitag. Die demokratische Reichstagsfraktion will sich am 16. Dezember verfammeln. Wie von demokratischer Seite mitgeteilt wird, hält es die Partei für selbstverständlich, daß die stärkste Fraktion auch den Reichstagspräsidenten stellt.
Für Preußenkoalition auch im Reich. Löbes Gegenwartsprogramm. Breslan, 9. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) In der„ Bolks. wacht veröffen licht Genoffe Paul Löbe einen Artikel zur Frage der Regierungsbildung, in dem er ausführt:
Aus der Vergangenheit eines deutschnationalen Agitators. Neben zahlreichen ähnlichen Gestalten betätigt sich in Berlin als deutschnationaler Bahlagitator der Pfarrer Haeder von der Lutherkirche, der mit Borliebe in den Verfammlungen der nationalen" Jugendbünde und der solda- Der Bürgerblod sei im Reich wohl rechnerisch möglich, tischen Berbände spricht und dort auch gern die Bannerweihen wird aber nur etwa 20 Mandate über die Mehrheit haben. Sein pornimmt. Wie es mit der Vergangenheit dieses deutschnatio- ichwacher Punkt sei das Zentrum, deffen Wirth- Flügel nach dem nalen Pfarrers und Agitators bestellt ist, geht aus einem im Wahlausfall zu einer Bergewaltigung der Linksparteien erst recht #Berliner Tageblatt" veröffentlichten Briefe hervor, den Herr nicht die Hand reichen werde. Ebensowenig sei eine Links regie Haeder am 29. Mai 1919 an den Genoffen Ha e nisch richtete, rung möglich, da dazu immer noch 20 Kommunisten zu viel und der damals das Amt des Kultusministers inne hatte. In 20 Sozialdemokraten zu wenig gewählt worden seien. Eine starte diefem Briefe teilte Herr Haeder mit, daß er schon im Herbst Mehrheit würde die große Koalition, die Breußentoalition, 1917 vor dem Entschluß gestanden habe, sich der sozialdemo- auch im Reich haben. Zwischen ihr und dem Bürgerblod stehe jetzt fratischen Mehrheitspartei anzuschließen, nachdem er schon die Wahl. Die Sozialdemokratie müsse attiv in die Regierungs. längst vorher starte Sympathien für die Sozialgestaltung eingreifen und ihren Anhängern faget, baß mit einer demokratie empfunden" hätte. Leider habe er es damals solchen Koalition natürlich feine rein sozialistische Politik zu treiben unterlassen, feinen Entschluß auszuführen, und da er nach der fei, zu der das Volk noch nicht die Vollmacht gegeben habe. Aber Revolution befürchtete, bei der Sozialdemokratie mit dem eine solche Roalition fönne Schritte zur weiteren Gefundung unter. Lächeln der Verachtung empfangen zu werden", habe er in nehmen und soziale Bunden heilen, wenn sie etwa folgendes Gegenfeiner Berlegenheit schließlich das Zentrum gewählt. wartsprogramm annehme:
Nun schüttet der zum Zentrum gegangene evangelische Pfarrer vor dem sozialdemokratischen Kultusminister sein be
fümmertes Herz aus:
,, Aber nun fomme ich doch nicht mit dem Zentrum aus. Nicht wegen seiner fonfeffionellen Haltung, auf der ber evangelische
Gruß an die englischen Quäker.
Bon Armin L. Wegner.
In diesem Jahre finb brei Sahrhunderte feit ber Gründung ber Qualer durch George Foch vergangen.
Die Insel eurer Freundschaft liegt hinter mir. Noch einmal, gute Freunde, laufche ich aus der Stille unserer Wälder zu euch hin. über. Noch einmal empfinde ich das große Gefühl, da ich im Dunkel zuerst die englische Küste betrat und milde Feuchte mir von ben nebligen Wiesen entgegenwehte. Wie tam es, nach den Reisen burch so viele Länder, daß ich so spät zum erstenmal diefe nahe Küste berührt? Noch einmal dente ich an die Stunde, da ich in dem gleichen Dunkel Abschied nahm und schon die füße Reife des Herbstes aus der feuchten Scholle zu atmen schien. Ein langer Bunsch ging in Erfüllung: Ich bin mit euch durch die Luft und die Trauer eurer Städte gegangen. Ich habe mit euch an euren Lischen gefeffen, in euren Kammern geschlafen. London , die Wölfin, riß mich an thre Bruft. Aber unbekümmert ging ich durch das Batter ihrer tödlichen Zähne; denn über meinem Haupte fühlte ich die Hand eurer Gaftlichkeit. Ihr räumtet mir euer Haus, eure Bettstatt ein, nicht
1. Beitritt Deutschlands zum Bölferbund und weitere Ber föhnungspolitik mit den ehemaligen Kriegsgegnern. Sie eröffnet am ehesten Aussichten auf weitere Räumung deutschen Ge. bie tes und die friedliche Lösung etwa noch eintretender Diffe. renzen.
einem Wintel Schottlands fangt ihr voll rührender Einfalt mir deutsche Lieder vor. In einer Bersammlung geschah es, daß aus eurer Mitte mir die Gestalt eines blinden Greises nahte und tastete nach mir, die Hand des deutschen Freundes zu fühlen.
Ich denke zurüd und taum gelingt es mir, all eure Namen zu nennen, eure Gefichter zu unterscheiden. Aber ich sehe noch einmal den Glanz eurer Stirnen wieder, ihr wunderlichen Männer und
Frauen, viele, viele zwischen den Röpfen einer lauschenden Menge, haftig gedrückte Hände auf Korridoren, im Gewühl des Bahnhofs, und ein Lächeln, das mir von einem greifen Geficht zufällt, wie die letzte Blüte eines sterbenden Baumes. Wie kam es nur, daß eure Hand mich zuweilen berührte, mich, den ihr niemals gesehen, zärtlich, als wolltet ihr mich um Bergebung bitten für eine Tat, die ihr niemals getan. Die ihr mit maffenlofen reinen Händen im Ge. fängnis faget und durch die Tapferfeit eurer Güte noch eure Wächter und Henfer entwaffnet habt. Was war es nur, was mich in eurer Mitte so sehr bewegte? War es das einfame, von Nebel verhängte Band, über dem die Trauer des Regens hing? War es die Gewalt eurer mächtigen schwarzen, von dem düsteren Gößen der Maschinen durchbebten Städte? War es die Güte und die Sanftheit eurer Borte, die Gaftlichkeit eurer Häuser, das Neue und Ungewohnte, das mich umgab? Oh, meine Brüder, ich bente, es war die Liebe! zu jener feinen aber engen Geneinschaft über den Staaten, die sich zu den Aermsten hinabbeugt, den Hungernden und Berirrten in den Ländern? Denn Gott ist das Gute in uns. Und soll eure Tat leichter wiegen, weil auch ihr von einem Gewitter der Finsternis umgeben feib wie wir? Ist es nicht schön, für Stunden die Augen zu schließen, nur das Säufeln des Windes zu hören, der durch die Blätter geht und nicht zu glauben, daß fern hinter Wolfen roch immer der Stern steht, finster, blutdürftig und voll Rachegebanten?
2. Ablehnung des Hochschutzolles für Getreide und A5schluß günstiger Handelsverträge mit allen Nachbarstaaten. Sie allein fönnen der deutschen Industrie zum weiteren Aufschwung verhefen und dem deutschen Arbeiter dadurch günstigere Erwerbs. möglichkeiten bieten.
3. Vereinfachung und Neugestaltung des Steuersystems, das in gerechter Weise den Besiz erfassen, besonders die Inflationsgewinner durch eine Vermögenszuwachssteuer heranziehen und die Lücken der Erbschaftssteuer wieder ausfüllen, sowie die Politik der Erleicherung, wie sie in den letzten Monaten begonnen wurde, fort. führen muß.
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4. Bollziehung des Achtstundenablommens Washington, Beschäftigung für Erwerbslose. Aufbesserung der Renten für Kriegsopfer und Sozialrentner
5. Soziale Aufwertung für Sparer, Anfethebesizer und hypothefengläubiger über den Rahmen der dritten Steuernotver ordnung hinaus unter Ausschaltung aller Spekulanten und reichen Gläubiger.
6. Energische Förderung von Wohnungsbau und Sied. lungswesen in Gemeinschaft mit den Landerregierungen. 7. Reform des Strafrechts, Berufung für Volksgerichtsurteile, Beseitigung der Ausnahmeverordnungen, Reichsgesetz zum § 48 der Verfassung.
Scheitere die Regierungsbildung auf Grund eines solchen Gegenwartsprogramms an der Weigerung der Deutschen Boltspartei oder einer anderen Gruppe und zwinge man dem Bolt trop des Wahlergebnisses eine Art Bürgerb'od auf, dann bilde dieses Programm die Grundlage für den Kampf der sozial. demokratischen Opposition.
Die Zustände im Saargebiet.
Deutsche Noten an den Völkerbund.
Das Auswärtige Amt veröffentlicht in einer Broschive den Notenwechsel über die franzöfifchen Schulen im Saargebiet. Zum Schluß wird eine bisher noch nicht bekannte deutsche Note vom 1. Dezember 1924 an den Generalsekretär des Völkerbundes wiedergegeben, die unter Hinweis auf den Notenwechsel mit der französischen . Regierung der Erwartung Ausdrud gibt, daß der Bölkerbund Maßnahmen treffen wird, um die Verhältnisse auf dem Gebiet des Schulwesens im Saargebiet mit den Bestimmungen des Bertrags von Bersailles in Einflang zu bringen. In der Note hält die deutsche Reichsregierung ihre früheren Behauptungen über Drangfalierung der deutschen Bes wohner im Saargebiet, die ihre Kinder nicht in französische Schulen schiden wollen, aufrecht. Sie sagt darüber u. a.:
Es ist im Saargebiet weitverbreitete Ansicht, daß bei Anstellungen und Beförderungen im Bereich der Grubenverwaltung der bevorzugt wird, der feine Kinder in die französische Schule schickt, und daß Bergleute, die dies ablehnen, bei der ersten Gelegenheit entlaffen werden oder sonstigen Nachteilen ausgesetzt find. Es laffen sich ferner auch eine ganze Reihe von Einzelheiten anführen, in denen die Grubenverwaltung oder ihre Beamten 3wangsmittel angemandt haben, um deutsche Kinder zum Be fuc, der franzöfifchen Schulen zu veranlassen. Eine besondere Rolle fpielt hierbei die ohnungsfrage. Der deutschen Regierung steht fiber folche Fälle ein ziemlich reichhaltiges Beweismaterial zur Verfügung.
In einer Anlage werben Sieben verfchiebene Fälle von
Drangfalierungen deutscher Bewohner des Gaargebiets aus den ge. nannten Gründen aufgeführt. Namen find nicht genannt worden, weil die Beteiligten dringend baten, fie nicht zu nennen, da fie glaubben, badurch weiteren franzöfifchen Druckmitteln ausgesetzt zu
werben.
Zelfungsverbote. Der Dberpräsident der Brovina Ditpreußen
"
bat auf Grund des Geiezes zum Schuße der Republik die .Goldaper 8eitung Billfaller Brenageitung" in Billfallen auf die Dauer von zehn Tagen berboten. Die Verbote erfolgten auf Grund der abgedruckten Beschimpfang der Reichsfarben.
Eskimos.
Unter den Estimos Grönlands und Kanadas " heißt das Thema, über das der Polarforscher Christian Leden in der Urania spricht. Obwohl der Redner als Norweger die deutsche Sprache nicht vollkommen beherrscht, trägt er doch so fesfeind vor, daß man ihm stundenlang lauschen möchte. Fast jeder Sazz birgt Neues. Die fanabischen Estimos haben die gleiche Sprache wie die Grönlandestimos. Leden lebte im Zeitraum von drei Jahren bei sechs verschiedenen Estimostämmen. Er war bei fanadischen Estimos, die von der Jagd lebten, aber noch nie einen Seehund gesehen hatten. Bäume bedeuten für sie das Ende der Welt. Wenn sie bei ihrer Wanderung auf Bäume stoßen, tehren sie um und eilen wieder in ihre Eiswüste. Im Winter leben sie in Schneehäusern, im Sommer unter Zelten. Zwölf Familien hausen ohne sich zu waschen. Ungeziefer findet man nur bei einigen zivioft in einem Schneehaus. Sie verstehen es, sich sauber zu halten, lifterten Stämmen in Grönland . Als sehr große Delikatesse gilt der Genuß gefaulten Fleisches. Wenn ein getöteter Seehund einundeinhalb Jahre unter einem Stein begraben liegt, zweimal bereits von der Frühlingssonne aufgetaut wurde und infolgedessen etwas riecht, ist er ein Leckerbissen. Die Estimos werden nach einem folchen Genuß nie frant, nur luftig, wie der Europäer es wird, wenn er Alkohol genießt.
wie einem Gast, nein, wie einem Sohn und Bruber. An den Feuern und ist sie nicht am schönsten dort, wo sie sich über den Bölfern erhebt auch so viel Männer, wie es ihr beliebt. Liebt eine Frau einen
eurer Stamine habe ich die frierenden Füße gewärmt, den bernstein farbenen Tee getrunken. Ich bin der Freund eurer Hunde und Razen geworden. Ihr wart felber arm und gabt noch von eurem Reichtum
Der Sturm aus der Seele eures Bolles hat mich erschüttert, als ich mit euch verloren unter Zehntausenden faß und die Masse in den Rängen sich über uns auftürmte wie die Erdmänbe eines Rraters. Auf euren Bersammlungen an ben menschenstampfenden Straßen von London , im Nebel von Glasgow imd Ebinbourgh, in den schwarzen Badsteingassen von Sheffield habe ich mich mit cuch in ben Streit der Borte und Gebanken geworfen, mit euch auf stillen Zusammenkünften und den spizen Turmdächern des alten Rand schlosses von Heigh- Beigh, in der Dämmerung gebogener Fenster Einfehr gehalten, wenn minutenlang um uns das Schweigen war und ihr Zwiesprache hieltet mit dem Göttlichen. Aber die Stirn habe ich nicht mit euch auf das Tischtuch eurer Gebete gebeugt nh, ich liebe es noch, dem Erhabenen stolz in das Antlig zu schauen! Cure Füße haben mich durch die neblige Seibe begleitet, wo auf hedenumfäumten Hügeln, glitzernb von Tau, das Bieh lag. durch neblige Gassen aftertümlicher Städte, in die spiggewölbten Tore hundertjähriger Kathedralen, deren Türme in Wolfen wohnen und wo auf den schmalen Scheiben der Fenster ein ewiger Frühling blüht. In den Burghöfen des alten St.- Johns- College in Cam bridge, dessen Mauern in dunklem Rot feuchten, wie das vom Herbst gefärbte Weinlaub, habe ich mit euch leſenb, rauchend und meditterend vor dem fladernden Feuer über Büchern gesessen. Fern in
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Noch einmal lausche ich nach dem Braufen eurer meerumbran. beten Infel hinüber. Und seid nicht auch ihr eine Infel? Wie nicht einmal die Stunde kommen. da dieses schmale Eiland sich vom Grunde des Meeres löft, um wie ein Schiff feine heimliche Botschaft an die Küsten aller Länder zu tragen? Versöhnung!? Wir wiffen es nicht. Bir zweifeln. Aber niemals fönnen wir verzweifeln, folange Menschen auf der Erde da find wie ihr.
Bu schwach die Fülle der Achtung und Freude über euch auszuschütten, die ihr verdient sende ich euch diefen Gruß des Dantes. Gende, die Erinnerung zu Gast bei euch, bis zu der Stunde, da auch ihr herüberkommt, an unserem Herde zu wohnen, bis zu der Stunde, da aus dem Herzen des Nächsten in diefer oder jener Stadt Europas , unter dieser oder jener Maste der Nationen und Raffen mir der gleiche Atem der Gemeinschaft entgegenschlägt. Denn ihr seid das Salz und die Hefe der Erde, die in den Teig der Bölfer geworfen, das Brot schaffen, von dem die Seelen der Zukunft leben.
Dant euch bis zur Stunde der Selbstvergeltung alles Guten! Freunde seid gegrüßt!
Ein Mann fann so viel Frauen haben, wie er will, eine Frau anderen Mann, dann steht der Ehegatte der Vereinigung meistens fehen, auch der andere Mann ist nur ein Mensch. Die Estimefrau nicht im Wege. Er sagt: so behalte ich meine Frau, denn sie wird ist fehr fleißig. fie ist Schneider, Schufter, Beltmacher. Ihre Kinder fängt sie bis zum 12. Jahre. Die Eisbären gelten für die schlauesten Geschöpfe auf Erden nach den Eskimos. Der Eisbär darf nicht durch einen Flintenschuß getötet werden, sondern ber Estimo, mit der Messer in der Hand, fämpft einen ehrlichen Kampf mit dem Bären Zudem ist er höflich gegen ihn, denn auch der Eisbär hat eine unsterbliche Seele und der Eskimo möchte nicht gerne im Jenseits einem beleidigten Eisbären begegnen.
Die Estimos find die friedlichsten, ehrlichsten Menschen. Sie tennen fein Oberhaupt, der eine ist dem anderen gleich. Streitig. feiten unter einander werden so geschlichtet, daß, die beiden Kämp fer trommeln und fingen und ber beste Sänger der Sieger bleibt Sie glauben an Gott, aber Gott muß eine Mutter fein. An einer ganz schlechten Beift glauben sie nicht. Und ein christlicher Missionar, der jahrelang sich bemühte, den Esfimos den Glauben an der Teufel beizubringen, hatte schließlich den Erfolg dak die Eskimos Jagten, ja, wenn es so schlechte Menschen wie die Miffionare gibt dann wird es wohl auch einen Teufel geben. Hören die Eskimos Don den Streitigkeiten der weißen Menschen untereinaander, dant fagen fie, da fönne diesen armen Menschen nicht geholfen werden Die Weißen stammen von einem Esfimomütterchen und einen Hunde ab. Das ist eben das Hundeblut, das sich in ihnen regt
Der Film, der unter unfäglichen Schwierigkeiten zustande kam fonnte technisch nicht vollendet sein, aber durch den erläuternder Bortrag wurde er außerordentlich interessant.
c. b.