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Klara Zetkins Ende.

Sie deckt die Henter in Georgien !

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Der telegraphisch angekündigte bei uns aber nicht ein­gegangene Bericht Klara Bettins über Georgien ist gestern in der Roten Fahne" erschienen. In einem ellenlangen Artikel, der drei Spalten des Blattes füllt, bemüht sich Frau Bettin, die Auffassung zu widerlegen, daß sie angesichts der Greuel in Georgien ein menschliches Rühren verspürte. Wir hatten auf Grund einer uns aus Tiflis zugegangenen Korrespondenz, die am 18. November im Vorwärts" erschien, diese Auffassung geteilt. Wir glaubten, Frau Zetkin würde es nie und nimmer als eine Beleidigung empfinden, daß man ihr nachsagte, sie sei durch die Berichte der Witwen erschossener georgischer Arbeiter vom Grauen gepackt worden. Wir haben uns leider getäuscht. Frau Bettin hält es für ihre kommunistische Pflicht, auch gegenüber den Greueln in Georgien jede mensch liche Regung zu verleugnen und sich vor aller Welt mit den bluttriefenden Henfern zu solidarisieren, die selbst öffentlich ein­gestanden, daß sie Dußende von gefangenen Sozialisten er mordet und Hunderte von georgischen Arbeitern und Bauern erschossen haben.

Die Tatsachen, die in unserem Tifliser Bericht gemeldet wurden, bestreitet Frau Bettin im großen und ganzen nicht. Es sind in der Tat drei Georgierinnen bei ihr gewesen, die ihr die furchtbaren Verhältnisse in Georgien schilderten und ihr ein Schreiben übergaben, in dem eine eingehende Darstellung der Ereignisse während des Aufstandes enthalten ist. Zwei von den Besucherinnen, die Frauen erschossener Arbeiter, fanden auch Gnade vor den Augen der Frau Zetkin . Auf die dritte jedoch gießt sie die Schale ihres Zornes aus, weil sie welch ein Verbrechen! fich als politisch geschulte, ziels bewußte Menschewistin ermies. Sie ist empört, daß diese Frau im Namen der übrigen an sie appellierte, fie möge ihren Namen in der internationalen Arbeiterbewegung be­mugen, um für die unterdrückten georgischen Arbeiterinnen ein zutreten. Welch eine Zumutung und welch ein Verbrechen!

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15 weitere Zeugen geladen.

Proteft gegen Protest gegen deutschnationale Berichterstattung. Kloth mit dem Notizbuch.

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Sozialisten muß ganz entstellt wiedergegeben worden sein. Beuge: Diefe meine Rede gegen die französischen ich habe damals furz den Streit 1918 erwähnt. Ueber diese inter­nationale Tagung ist übrigens nicht ein sozialistischer Bericht cre

F. KI Magdeburg, 12. Dezember. ( Eig. Drahtbericht.)| leider nicht das Ende des Krieges hervorgerufen habe, obwohl das leumder das Interesse ganz Deutschlands wachruft, ist begreif Daß der Prozeß des Reichspräsidenten gegen seine Ber - bezwed war. lich. Wohl in feinem modernen Staatswesen außerhalb der Grenzen der deutschen Republik!- wäre es denkbar, daß vor einem Schöffengericht ein Beweisverfahren" zuge­lassen würde, der erwählte oder geborene Repräsentant des Staates habe sich des Landesverrats schuldig gemacht. Be stände ein solcher Berdacht, so gibt es überall politische Gerichte mutetes Berbrechen am Staate abzuurteilen hätten. - Staatsgerichtshöfe, die über ein solches ver

nd als

In Deutschland ist es anders. Hier tann irgendein zweifelhafter Bursche ohne Verantwortung und politischen Sinn eine unsinnige Behauptung über den erwä Bräsi­denten des Reiches in die Welt jegen, tann ihn abn Trottel, als Trinter oder Verbrecher bezeichnen- enn es dann nur der Deutschnationalen Partei gefällt, ihm den nötigen Beugen und Berteidigungsapparat zu stellen, so muß sich ber erste Beamte des Reiches wochenlang die gerichtliche Unter fuchung seiner Kleiderfalten gefallen laffen und die ganze deutschnationale Bresse breitet den Unsinn über das Land aus zu höherem Ruhm des Baterlandes!

Bom staatspolitischen Gesichtspunkt ist dieser Prozeß vor dem Magdeburger Schöffengericht ein Trauerspiel, Dom Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei und ihres früheren Borsigenden freilich fann er nur dazu beitragen, auch erkenntnismäßig festzulegen, was ohnehin befannt ist: daß es nichts Perfideres gibt als die Be hauptung, die Sozialdemokratie oder ihr früherer Borsigender habe das Land der raten.

chienen. Es ist über diese Sizung auch kein Protokoll in Druck ge­

geben r- orden.

Berichtes auf dem Parteitag der SPD. in Weimar über Auf eine Frage, ob der Zeuge die bekannte Stellungnahme des ben Januarstreit 1918 tenne, erklärte Müller, daß er bei der Ab­faffung dieses Berichts nicht mitgearbeitet habe.

R.-A. Martin: Sind Sie nicht der Ansicht, daß der große Ge­fichtspunkt, daß das zutreten der SBD. gerade bem Streit seine Bedeutung gegeben habe. tatsächlich der Auffassung der führenden Sozialdemokraten entsprach?

fprechungen des Parteivorstandes während des Streifs teilgenommen Beuge: Dafür fehlen Unterlagen. Ich habe ja an den Be­und wir waren alle der Ansicht, daß der Streit unmöglich den Krieg abkürzen fönnte und schnellstens erledigt werden müsse.

Borf.: Hat die Frage der Bestellungsbefehle damals eine Rolle

gespielt?

Zeuge: Was die Bestellungsbefehle anbetraf, fo war mitgeteilt worden, daß die Arbeiter, die gestreift hatten, Gestellungsbefehle er. halten hatten. Wenn an uns die Frage herantrat, ob man sich stellen müsse, so lautete die Antwort:

Selbstverständlich müßt Ihr Euch stellen." für den richtigen Weg, den Streit abzutürzen? Wäre R.-A. Dr. Bindewald: Hielten Sie den Eintritt in die Streiffeitung eine Barnung nicht angebrachter gewesen?"

Beuge: Für eine Warnung war es zu fpät, es tam darauf an, im Interesse des Landes die Hände im Spiel und den Einfluß auf die Arbeiter zu behalten.

R.-A. Dr. Bindewald: Sie meinten also, die Leute sonst nicht in

Zeuge: Es wäre anders nicht möglich gewesen, die Arbeiter aus bem Streit herauszuzichen.

Herr Ebert zur Arbeitsaufnahme aufgefordert hälle, fo würde man die Arbeit wieder ausgenommen haben. Also war doch die Ein­R.-A. Dr Martin: Der 3euge Syrib jagte hier aus, wenn ftellung der Arbeiter eine andere als die des Parteivorstandes.

Zeuge: Ich bin auch heute überzeugt, daß wir richtig gehandelt tereffe der Landesverteidigung. haben, und zwar nicht nur im Interesse der Partei, sondern im In­

Zeigt schon diese Einstellung, auf welchem moralischen Niveau Frau Betfin unter dem Einfluß ihrer bolfchemistischen Was irgendein phantastischer Zeuge nach dem Broder Hand behalten zu können? Freunde angelangt ist, so erbringt sie andererseits durch die in totoll des Pastors Koch aussagt, fann selbst beim ber hand behalten zu können? ihrem Bericht enthaltenen Arg:: mente den Beweis dafür, daß natosten Gemüt nicht die Tatsache erschüttern, daß die Go­fie jede ihr von den herrschenden Tschekisten unterbreitete Bezialdemokratie und ihr Borsigender Ebert während des ganzen hauptung kritiklos übernimmt und offensichtliche Krieges die Berteidigung des Landes zum Leitstern ihres Lügen und Verleumdungen mit ihrem Namen deckt. Einige Handelns gemacht haben, und daß deshalb der Wille, durch Beispiele mögen das erhärten: Frau Bettin behauptet, die einen Munitionsarbeiterstreit und durch Aufforderung zum Männer zweier ihrer Besucherinnen feien nicht völlig un- Ungehorsam gegen Gestellungsbefehle, das Land zu schädigen, politische Arbeiter", sondern sehr attive Menfchemisten" ge gar nicht bei ihnen aufkommen fonnte. wesen, die im Mai verhaftet, wegen militärischer Spionage" abgeurteilt und gemäß dem gerichtlichen Urteil erschossen wurden. So hat es die bolschewistische Tscheka der Frau Bettin mitgeteilt. Und fühl gibt die kommunistische Vorfämpferin" das tschekistische Evangelium mieder, obwohl ihr selbst aus den Publikationen der Sowjetpreffe befannt sein mußte, daß die am Tage nach dem Aufstande erschossenen 34 georgischen Gegen diefe Beeinflussung der Deffentlichkeit und des Sozialisten, zu denen offensichtlich auch die beiden er- Gerichts erhob in der heutigen Bormittagssitung die Ber= wähnten Arbeiter gehörten, nicht auf Grund von Geteidigung des Nebent ägers feierlich Einspruch. richtsbeschlüssen und nicht wegen irgendwelcher nach Besonders das Magdeburger Lofalblatt der Deutschnationalen gewiesener Verbrechen, sondern auf Befehl der tom leistet sich dabei die fräftigsten Berdrehungen. Das wich­munistischen 3entrale hingerichtet wurden, um die tigfte Ergebnis des heutigen Vormittags ist die Ladung cufständischen Arbeiter und Bauern durch diesen Massenmord on 15 weiteren 3eugen, die Dienstag nächster einzuschüchtern. Boche vernommen werden sollen.

Frau Bettin scheut sich nicht, die tschetistische Verleumdung über die angebliche, militärische Spionage" der hingemordeten fozialistischen Führer wiederzugeben, für die tein Schatten eines Beweises vorliegt und die nur dazu dienen soll, die bestialische Ermordung von Gefangenen zu rechtfertigen, die nicht nur in feinerlei Beziehung zu dem Aufstand standen, fon dern die noch vom Gefängnis aus ihre Anhänger entschieden vor dem Aufstand warnten. Frau Bettin geht aber noch weiter. Sie afzeptiert auch die bolfchemistische Lüge, daß Poincaré im Jahre 1922 der aus Georgien vertriebenen sozialistischen Re­gierung fünf Millionen Franken zur Verfügung gestellt und daß der Menschemist Kandelethi im Februar 1924 aus Paris Gelder zur Organisation des Aufftar es nach Georgien ge­fandt habe. Wie fritillos Frau Betfin bei ihren Lügens meldungen verfährt, geht schon daraus hervor, daß fie mit ernster Miene verfichert, die von Randelethi nach Georgien ges fandten 2500 türkische Pfund und 1500 Dollar feien zur Dr ganisation des Aufstandes bestimmt gewefen. Möge sich doch Frau Zetkin bei Sinomjem und ihren anderen Freunden in der Moskauer Erefutive erkundigen, wieviel diese zur Organi sation der fommunistischen Butsche in Georgien , Estland , Mitteldeutschland , Hamburg usw. ausgegeben haben. Sie würde dann erfahren, daß Aufstände wenn fie wirklich von außen herinszeniert und finan ziert werden ganz andere Summen erfordern, als die paar tausend Pfund und Dollar, die die georgischen Sozia listen aus Paris zur Unterstübung ihrer gefange nen Genossen nach Georgien sandten.

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Alles in allem bleibt von der ellenlangen Erwiderung der Frau Zetkin nur der Eindru übrig, daß diese einst so an gefehene Frau mit heroftratischem Eifer bemüht ist, ihren Namen und ihr Ansehen selbst so herabzuwürdigen, daß niemand sie von den bolschewistischen Banditen und Schwind lern unterscheiden soll.

Zurückhaltung der Börse.

Schwaches Geschäft.

Die vorouszufetzenden Schwierigkeiten bei der Bildung des neuen Kabinetts sowie die ungeklärte Lage in der Frage der haverhandlungen im Bergbau, nachdem wie derum die Arbeitgeber den neuen Schiedsspruch ablehnen dürften, legen der Börse große Burüdhaltung auf, zumal das Wochenende, wie die bevorstehenden Feiertage nicht dazu geeignet sind, größere

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Soweit, so gut! Aber die deutschnationale Bresse, die Wahrerin der Staatsautorität", gießt in­zwischen in alle Bäche ihre Berleumdungsgewässer, und bevor das Gericht eine Entscheidung hat fällen können, wird im ganzen Lande der Ruhm des Phantasten verbreitet.

R.-A. Dr. Martin: Sie waren Zenfor beim Vorwäris"? Beuge: Jamchl, ich hatte zu verhindern daß durch gewisse A- tifel neue Vorwärts" verbote herausfamen.

R.-A. Dr. Martin: Also hatte der Parteivorstand doch einen Einfluß auf die Rebaftion?

Baricivorstandes nahmen Vertreter der Rebatt on erit feit 1919 Beuge: Aber nur in dieser Richtung. An den Sigungen des wieb r kil.

tion die Möglichleit, die Etellungnahme der Partei in großen poli­tschen Grogen tennen zu lernen.

R- 2. Dr. Martin: Auf diese Weise hatte in Berfin die Retak­

Benge: Die großen poli ilchen Grogen wurden in der Fraktion enti teden.

R.. Dr. Martin: Befiehen alt auch beute noch Gegende mijn der totalen ratten Deganjation und der Partelettung fi in Borwärts" wiederspiegeln?" sich im

tritt, follte sich darüber äußern, ob er in Bern auf einer inter­Hermann Müller, der foeben an den Zeugentisch nationalen Konferenz danon gesprochen habe, daß leider der Streit vorzeitig abgebrochen werden mußte". Müller hält diese Aeußerung für absolut unmöglich. Er und die Partei hätten den Streit niemals gebilligt, sondern man habe sich der Leitung nur angeschloffen, um im Interesse der Landesverteidis tung des Vorwärts" am 29. Januar in der Stre ffrage ein. gung nicht den Einfluß auf die Arbeiter zu verlieren.

des Parteivorstandes über den Vorwärts" lang Wieder einmal wird das Aufsichtsrecht des und breit erörtert, ohne daß die Berteidigung auch nur einen Schimmer von Verständnis für die redaktionstechnischen Vorgänge verrät.

Beuge: Gewiß, obwohl die Gegenfäße ausgeglichener find als im Frieben,

R.42. Binbewab: Bar per Parteinorstand mit der Hale

verfiarden?

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der Streifforderungen nicht einverstanden waren. Zeuge: Es war fein Zweifel, daß wir mit der Formulierung

Borstand wiederholt eber veröffentlicht, daß er mit der Redaktion R.-A. Dr. Mertin: Während des Krieges hat der Bartoi nicht fonform gehe. Ih erinnere an die Erflärung der Sechs. holt Stellung genommen. Beuge: Gewiß haben wir gegen die Rebaffion Däumig mi der­

Schließlich tritt Emil Kloth als 3euge auf, eine der traurigften Gestalten, die jemals in der Arbeiterbewegung fich tummeln durften. Er tommt mit Notiz chen, die er in vertraulichen Sigungen der Gemertschaftsnahme der Rebatteure 1905 und die allerdings etwas eigenartige R. 2. Heime: Die Erflärung der Sechs mar die Stellung­vorstände sich gemacht hat und die jetzt nach fieben Jahren Gegenerflärung des Parteivorstandes. Beweistraft haben sollen....

BS. Magdeburg, 12. Dezember.

Landsberg folgende Erflärung ab: Die Bresse hot bisher Nach Eröffnung der heutigen Sigung gab Rechtsanwalt Dr. nur objektiv berichtet, nicht durch Artifel in ein schwebendes Ber fahren eingegriffen. Wir habei nichts gefagt, als ein Berliner Batt schrieb, Dittmann habe den Reichspräsidenten davor bewahre wollen, wieder ins 3uchthaus zu tommen. Die Magde­burger Tageszeitung" fagte heute in einem Ariife! Eine Die Magde Bendung", daß Snrib bei feiner Aussage geblieben ift." Weiter wird gefagt: In dem Brief Richard Müllers follen schwerbelastende Aussagen stehen. So geht es nicht weiter. Das ist nicht Aufgabe der Preffe und ich würde es begrüßen, wenn eine Stelle, die autoritativer ist, das betonen würde."

auf das Gericht ei uirft. Es fommt der Augenblid, wo man mit R.-A. Heine: Ich möchte hoffen, daß dieje Bergiftung nicht Berachtung gegen diese Art Breffe nicht mehr auskommt und das öffentlich betonen muß.

R- 2. Dr. Martin: Bir protestieren gegen den Artifel der Boffischen Zeitung", die der Berteidigung eine Fabrikation von Zeugen vorwirft.

daß

Der Borfikende erklärt, daß auch das Gericht eine der=

vollfommen unangebracht halte Sie verstoße nicht nur gegen den Anstand und den guten Ton, sondern sei auch dumm bisher Gitte gewefen, das Ergebnis eines Brozesses abzuwarten Es fei und sich erst dann mit dem Urteil auseinanderzufeßen. Die Vertreter des Nebenklägers stellte dann den Antrag, den Engagements einzugehen. Immerhin ist festzustellen, daß das Abgeordneten Dr. Böbmre, den Direktor der Berliner Brennstoff­herauskommende Material heute wesentlich besser war, als gestern gesellschaft Brolat, Mar Fechner und Prof. Dr. Weber und entsprechend nimmt auch die Abschwächung der Kurse ein gefühlung mit dem Reichspräsidenten hatte und weiter befunden soll, Heidelberg zu laden, der befunden foll, daß er im Generalftreit ringeres Ausmaß an, zumal hier und dort das Material Aufnahme an der Rebentiäger jahon damals den Streit ein Unglüd find: t. Im allgemeinen ist das Geschäft fomit wesentlich ein bezeichnet habe, dem bald möglichst ein Ende gemacht werden geschrumpft. Dies gilt für alle Märkte. Auch am Renten müsse. mart hat das Geschäft mangels neuer Anregung nachgelaffen und Gewinn- Realisationen haben auf den Kurs gedrückt, so daß heute bei Beginn nicht unwesentliche Kursabfchläge zu verzeichnen waren. Kriegsonleihe handelte man gegen Mittag mit 0,845. In Zwangs anveihe ist des Geschäft völlig eingeschlafen. Im übrigen stehen einzelne Spezialpapiere nach wie vor im Bordergrund des Intereffes, doch haben auch hier die Umfäge wesentlich nachgelassen. Am Geld. markt ist die Lage unverändert gleich. Tägliches Geld wird mit % pro Mille und darunter reichlich angeboten. Am internationalen Devisenmarkt hat die Abschwächung der europäischen Standard. devisen weitere Fortschritte gemacht, namentlich liegt der fran. zöfifche Frant recht schwach; er notierte in London 88,15.

die amtliche Genehmigung zur Aussage verschiedener Zeugen einholte, Nach fast 1½stiindiger Beratung, in der das Gericht zum Teil befchloß das Gericht als 3eugen zu laden: Arbeiter Orgel, Richard Müller, Malhahn, Caard, Prof. Alfred Weber , Kri minalbeamten Heiles, Affeffor Henninger, Bolizeirat Röber, ferner die Herren Bolat, Dr. Böhme und Kindier. Weiter sollen die amt lichen Berichte, die der Zeuge Helles der Fliegertruppe über die Treptower Bersammlung erstattet hat. eingefordert werden.

Hermann Müller als Zeuge,

Müller. Borf.: Sie sollen auf einer internationalen Konferenz im Dann vernahm das Gericht als folgenden Zeugen Hermann Jahre 1919 in Bern erklärt haben, daß der politische Maffenstreit

Gewerkschaften und Metallarbeiterstreik.

Eine Zuſchrift zum Magdeburger Proze. Wir erhalten zum Magdeburger Prozeß folgende Zuschrift: Im Abend- ,, Bormärts" vom 10. d. M. befindet sich ein Bericht tommt die Bemerkung des Herrn Rechtsanwalts Bindewald über den sogenannten Magdeburger Prozeß. In diesem Bericht vor, daß ich erklärt hätte, nach dem Eingreifen des fozial. demokratischen Parteivorstandes in den Streit 1918 wäre die Zahl der Streifenden von 60000 auf 200000 er.

Mir ist der Herr Rechtsanwalt Bindewald nicht bekannt, mir ist im Augenblick auch nicht befannt, wann und wo ich die Aeußerung getan haben soll.

machen können, denn es war ein wilder Streik, und da fehlt Bor Gericht als Zeuge würde ich eine solche Bemerfung nicht mir jede Möglichkeit, 3chlenangaben über Streils zu machen und diese dann auf meinen Zeugeneid zu nehmen.

Standpunkt als Gewerkschaftler gesehen sehr danebengehend, Gewerkschaften vor dem Streit gewarnt hätten. Das ist belanglos fo z. B. die Aeußerung, daß die chriftlichen und Hirsch- Dunderschen angesichts der Stärke, die diese beiden Organisationen damals in der Berliner Metallindustrie hatten. Der Christliche Metall. arbeiterverband zählte zu der Zeit in Groß- Berlin in der deutet angesichts der Tatsache, daß zirka 300 000 Metallarbeiter Her Metallindustrie noch nicht 500 Mitglieder. Was das be. Metalfarbeiterinnen beschäftigt waren, kann jeber Gewerkschaftler ermessen.

Auch was sonst in dem Bericht vorkommt, ist von meinem

und

Im übrigen hat der Prozeß für mich sehr wenig Bedeutung, denn der Reichspräsident Ebert braucht sich gegen Borwürfe, die ihm aus Anlaß des Streifs 1918 gemacht werden, nicht zu wehren. Wer ihn fennt, weiß, daß er einer unehrenhaften Handlung besonders, wie es ihm von seinen politischen Gegnern angehängt wird, nicht fähig ist. Adolf Cohen.

Berantwortlich für Politif: Cru Reuter; Birtschaft: Artur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Eglorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frig Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Botwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts- Buchbruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u Co. Berlin SB. 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.