nalen, nicht mehr beschwerf mit irgendeiner Berantwortung| schmählichen Tod all der großen und freiheit bantfrebitanstalt gegründet und auf diese Weise der im Reiche, ganz auf die inzwischen start ausgebaute und lichen Gedanken, mit denen die deutsche Ar- notleidenden Landwirtschaft Kredite zugeführt werden würben. feinerzeit beim Eintritt in die Reichsregierung vom Bürger- beiterschaft in den jungen deutschen Frei- Wir haben demgegenüber immer den Standpunkt vertreten, bind freundlichst zur Verfügung gestellte Position in der staat hineingetreten ist. daß es den Kreisen der Rentenbank und dem hinter ihr preußischen Regierung zurückziehen und sich dort Die Pläne find flar, die Karten aufgedeckt. Es gibt stehenden Landbund gar nicht so sehr darauf ankommt, der für unabsehbare Zeiten wohnlich einrichten. Das fönnen sie hier feinen Zweifel und kein Bertuschen mehr. Der deutsch - kreditbedürftigen Landwirtschaft sofort Mittel zuzuführen, um so ruhiger tun, als diese preußische Position ihnen auch nationale Anschlag auf Reich und Preußen ist der sondern lediglich das gewaltige acht instrument der gestatten wird, das Reich völlig zu beherrschen, trodene" Rechts putsch , ist der bestdurchdachte und Rentenbanktreditanstalt in die Hand zu bekommen. Daher der ohne, wie es bei der Teilnahme am Reichstabinett der Fall zugleich hinterliftigste Anschlag auf das Leben der Republik , Ueberrumpelungsversuch im Reichsrat, der erfreu märe, nach außen eine Berantwortung zu übernehmen. Denn: die infamiste Intrige gegen das Lebensinteresse des schaffen mie die Stimmenverhältnisse im Reichsrat liegen, fönnen den Volkes. Wer diesen Plan mitunterstüßt, wird mitschuldig die Deutschnationalen zurzeit der Herrschaft eines Bürgerblods an dem Chaos, an all dem, was sich im Bolte abspielen wird, in Preußen mit den dann von ihnen instruierten Reichsrats- wenn die Deutschnationalen ihre Pläne verwirklichen würden. stimmen Breußens, dreizehn an der Bahl, ferner mit ihren reaftionären Provinzialvertretern im Reichsrat und zusam
men mit Bayern und eventuell noch Mecklenburg ben Reichsrat völlig beherrschen und damit die Reichsregierung, die zur pölligen Hilfs= Teligkeit verdammt sein wird, abfolut ma jorifieren. Fürwahr ein feines Brogramm und ein erhebendes Spiel! Und den übrigen Parteien des Bürgerblocks, denen die amüsante Rolle zugedacht ist, die Puppe zu sein, die an der von den Deutſchnationalen gezogenen Schnur tanzt, muß eigenartig zumute sein, wenn sie sich diese ihre Rolle vergegenwärtigen.
In Preußen selbst haben die Deutschnationalen schon erklärt, wären vier Ministerien von ihnen zu besetzen. Sie verlangen das Ministerpräsidium, dem die Führung der eigentlichen preußischen Politit obliegt und das mini fterium des Innern, dem die Verwaltung untersteht und das über die Polizei gebietet. Bon den übrigen Ministerien merden sie in allererster Linie sich das Landwirtbas fchaftsministerium aneignen und sodann, im zähen Kampfe mit Volksparteilern und Zentrum, nach dem Minifterium der Finanzen oder des Handels ihre begehrlichen Hände ausstrecken. Vielleicht, so gern man auch am
Der deutschnationale Anschlag auf Preußen. Hergt Ministerpräsident. Westarp Innenminister. Wie die Bossische Zeitung" erfährt, haben die Deutsch nationalen ihre Ministerlisten bereits fertig. Für die Reichsregierung präsentieren sie die Kandidaten, die sie bereits im
Oktober bestimmt haben. Es sind:
bg. Schiele- Wirtschaft. Abg. Leopold Berkehr. Bertebr. Abg. Kanit Landwirtschaft.
bleisoe
Abg. Wallraf- Inneres und Bizekanzler. Der Abg. Wallraf ist an die Stelle des Abg. Hergt getreten. Die Personenauswahl läßt erkennen, daß sich der Anschlag der Deutschnationalen in der Hauptsache auf Preußen richtet. Für die preußische Regierung haben sie vorgesehen: Abg. Hergt Ministerpräsident. Abg. Weftarp Janenminister.
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We starp sollen in Breußen das alte fonservative RaftenDas spricht deutlicher als alles andere. Hergt und regiment wieder aufrichten.
Schlechte Politiker und schlechte Rechner.
Der deutschnationale„ Tag" verläßt sich darauf, daß die Deutsche Volkspartei auf alle Fälle die Deutschnationalen in Preußen an die Regierung bringen werde. Er schreibt: „ Nach den bestimmten Erklärungen der maßgebenden Bertreter der Deutschen Boltspartei mird aber auch die preußische Frattion der Deutschen Boltspartei in diesem Falle durch Ablehnung eines Minister präsidenten des Zentrums, der für die Große Koalition eintritt, die Große Roalition in Preußen verhindern und den Weg für die Rechtstoalition freimachen." Die Leute vom Tag" sind nicht nur schlechte Bolitifer, fie fönnen auch nicht rechnen. Die zahlenmäßige Kräfteverteilung im Preußischen Landtag ist folgende. Von 450 Abgeord: neten entfallen auf: Sozialdemofraten. 114 10Deutschnationale. 109 Dentice Bolfspartei 45 Völlische 11 165
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Handelsministerium mithelfen würde, die dort bisher feit der Revolution durchgeführten Bestimmungen und Gesetze zum Schuße der Arbeiter, ihrer Gesundheit, ihres Lebens, ihrer Tarifverträge und ihres Achtstundentages abzubauen, mürde man auch auf dieses vierte Ministerium augunsten eines nach außen farblosen, bei Abstimmungen im Kabinett aber zuver lässigen Mittelparteilers" verzichten. Denn mit den drei erstgenannten Ministerien fann man bei dem brutalen Macht willen der Deutschnationalen schon allerhand anfangen. Das Ministerium des Innern in deutschnationaler Hand würde bedeuten, daß erstens unter bewußtem Hinwegsehen über alle Beamtenrechte all die Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, Landräte und Ministerialbeamten, Polizeipräsidenten usw. hinausgesetzt würden, die als Republikaner und neue Männer gehaßt und verachtet werden. Herr Dr. v. Dryander wird dann auch sein Mütchen an den Katholiken fühlen fönnen. Sodann würde die Severingsche Schutzpolizei, das zuverlässigste Instrument, das heute in Deutschland neben der organisierten Arbeiterschaft und dem Reichsbanner gegen einen Rechtsputsch vorhanden ist, umgeformt und entrepublikanifiert werden. Damit wäre die Gefahr eines Um st urges, eines rabifalen Abbaus der Republit in die greifbarste Nähe Rommunisten, 11 auf die Wirtschaftspartei, 6 auf Deutsch Von den fehlenden 63 Mandaten entfallen 44 auf die gerückt, nachdem schon vorher durch die Abfegung der republi- hannoveraner und 2 auf nationale Minderheiten. Die Bürger fanischen Beamten die legten Widerstände gegen eine Rechtsfchmenfung aus dem Berwaltungsapparat ausgeschaltet worden sind. Und im Landwirtschaftsministerium würde man mit der ganzen Rüdsichtslosigkeit des oftelbischen Junkers zu fammen mit dem Reichsernährungsministerium reine robuzenten politit treiben und im innigften Bunde mit dem Landbund und der Rentenbanktrebitanstalt die abfoLute Herrschaft des Großagrariertums über das verelendete und ausgesaugte Bolt statuieren, nachdem man vorsorglich die andarbeiter mieder all der Rechte beraubt hat, die ihnen die Revolution gegeben hat und sie auf das Niveau eingeschüchterter verängstigter und machtloser ,, Taglöhner" herabgedrückt hat. Das bedeutet den
Als Arno Holz sein erftes eigenmüchiges Gebichtwerf in die Bet schichte der ganz unfelbständige Frühverfuch Alinginshers" zählt nicht ernsthaft mit follte es ein Buch für die Zeit sein. Deren neuen Rhythmus, wie er sich in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herauszuarbeiten begann, galt es einzufangen, das Rauschen der Großstadt und das Stampfen der Maschinen, den harten Schritt der Arbeiterbataillone und den sicheren Gang des mcbernen, zielbewußten Intelletts. Wohl blieb vieles im nur Gewollten stecken und oft müssen wir uns statt mit der letzten notwendigen Formung mit tönend- pathetischem Bortrausch begnügen, ober trotzdem wird in Bild und Gegenbilo das absterbende Alte und das zum Licht emporringende Neue, werden die in diesem Stampf der Weltalter Siegreichen, Ble fierten und Niedergetretenen anschaulich festgehalten, finden Teilnahme, haß und Liebe des Dichters ergreifend neue, bis dahin noch nie vernommene Töne. Vor dem Proben auf üppigem Faulbett steigt das Menetetel der sozialen Revolution empor, daß er erschroden aus lüfternem Traume auffährt, die Dame der Gefellschaft", die mit ihrer Migräne ein ganzes Balais tyrannifiert, trifft ein ironisches Streiflicht, den Juntern, Pfaffen und Pfaffen Knechten, den Lügnern und Heuchlern, den Schmarchern an der Arbeit und Seele der Menschheit gefft bitterer Hohn in die Ohren, Geschäftemacher der Kunst bekommen derbe Wahrheiten zu hören, und mitten durch diese Strophen des Angriffs und der tecken Fehte schylingen sich Borte tiefen Mitteidens und Erfennens, raunt ein Ahnen um die wehen Qualen der Kreatur. Die Fischersfrau, die vergebens im Sturm bes Bootes harrt, bas„ noch buten" ist, der Bursch, der zum Stadttor hinauszieht dem tödlichen Sumpf entgegen, die proletarische Mutter, die ihren drei Kindern weftirbt, indes der Lurus on üppiger Tafel fikt, der Dichter, der von König reichen träumt und mitten in den Herrlichkeiten feines PhantafusReiches verhungert, sie alle und manch anderer Ausgestoßene noch reihen sich zu einer Galerie des Mensch- Allzumenschlichen und je inniger man sich in diese Parias der Ge'ellschaft einlebt, desto zaube rischer verklären sie sich zu vielleicht Gekrönten eines anderen höheren Bebens. Der faum zweiundzwanzigjährine Dichter, der so sicher alle Töne vom lachenben Spott bis zur innig- schlichten Wehmut beherrschte, der bald ein schweriflirrendes Lied nach Freiligrath und Herwegh , dann wieder ein füßes Waldlied der Romantik wie nur Eichendorff oder Brentano zu fingen und gleicherweise in Bhantestif und hartem Realismus zu schweigen mußte, hätte es fchon als virtuofer Rönner verdient, bis zum heutigen Tage zu leben, und doch stellen die bisher genannten Vorzüge noch nicht den Hauptwert des Werkes dar.
Es mird vielmehr manche Generation überbauern und dokumentarische Bedeutung behalten, well es ienfeits alles eußerlich- Stoff lichen und noch in ganz anderem Sinne, als der Dichter felbst es *) Als erster Band der vom Verlag von J. 5. B. Die Nach f. herausgerebenen Werte von Arno Holz . Die weiteren bisher erschienenen Bände enthalten: II." Dafnis". III. Die Blech schmiede 1". IV.„ Die Blechschmiede 2". V.„ Sozialaristokraten" und Sonnenfinsternis".
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Zentrum Demokraten
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blödler rechnen auf die Hilfe der Kommunisten, der Wirt fchaftspartei und der Splitter- restlos. Es ist indessen Mann, und sie brauchen sie alle, nicht erhalten werden. Wo zweifelsfrei, daß sie diese Unterstügung, bis auf den letzten soll da der Rechtsblod herkommen, wenn das Zentrum ihn nicht mitmacht?
Selbstentlarvung der Agrarier.
licherweise an der festen Haltung der preußischen Regierung gescheitert ist. Wir hatten auch weiter immer betont, daß die Hentenbant sehr wohl schon jest ohne Gründung der Rentenbankkreditanstalt der Landwirtschaft Kredite zuführen kann, denn sie verfügt zurzeit über 183 Millionen flüssige Mittel, die sie zum großen Teil bei den Berliner Benten liegen hat und die sie ohne weiteres den landwirtfchaftlichen Kreditinstituten zur Verfügung stellen könnte. Nun aber bestätigen die Agrarier unsere ganze Beweisführung selbst. Denn einer der Hauptstreiter im Kampfe gegen Preußen, die Deutsche Allgemeine Beitung", schreibt in der Hize des Gefechts und unter Außerachtlassung der sonst üblichen Borsicht wörtlich folgendes:
" Die Landwirtschaft will im übrigen, so dringend das Kreditbedürfnis ist, die 170 Millionen feinen Tag eher haben, als die Agrarbank gegründet worden ist."
Deutlicher fann man es nicht zugeben, daß Herr Lenze und der Landbund auf die wirtlichen Interessen der kreditbedürftigen Landwirte pfeifen, und daß sie lediglich die Rentenbankkreditanstalt haben wollen, um den Machihunger des Landbundes zu stillen. Man fann den Herren für ihre Offenherzigkeit nur dankbar sein. Wir glauben jedenfalls, daß damit die ganze Situation im Kampfe um die war fie allerdings von Anfang an sehr klar! Rentenbankkreditanstalt wesentlich geklärt sein wird. Für uns
Zentrumsabsage an den Rechtsblock.
., Der Rechtsblock unmöglich".
Köln , 12. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Die Leitung des Rheinischen Bauernvereins, die von deutschnationalen Elementen durch'ekt ist, hat zur Frage der Regierungsbildung um Reich und in Preußen eine Entschließung gefaßt, die von der Res preffe Deutschlands mit großem Behagen veröffentlicht wird, we in dieser Entschließung von der Zentrumspartei gefordert wird, daß fie, nachdem eine Lintstoalition unmöglich geworden set, sich entschieden für den Rechts blod einsehen müsse. Auf diese Aufforderung der rheinischen Agrarier erteilt am Freitag abend die Rheinische Volkswacht", das offizielle Kölner Organ der Sentrumspartei, eine flare Absage, indem sie schreibt:„ Dus Sentrum hat die Rechtskoalition im Oftober aus sehr guten Gründen abgelehnt. Es ist mit der ganz klaren Losung in den Wahlfarmpf gezogen: Stärkt die Mitte! Aus dieser Wahllofung mird die richtige Folgerung gezegen. Es fann nur die sein, die Mitte wieder führend zu machen. Diese Politik ist die Politik des Erfolges, während die Rechtspolitit der letzten Jahre ein schmähliches Flasto erfitten hat. Darum fenn man vom Zentrum nicht verlangen, einen Rechtsblod im Sinne des Rheinifchen Bauernvereins mitzumachen."
bos Riebesmerben der Deutschnationalen in den Kreifen des Diefe Antwort ist treffend und eindeutig und zeigt, daß rheinischen Sentrums feinen Erfolg aufzuweisen hat.
Der Kampf gegen Ebert.
Köln , 12. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Dem Kölner Tageblatt ist aus parlamentarischen Kreisen Berlins mitgeteilt morden, daß von deutschnationaler Seite versucht wird, den Kampf um die Beseitigung des Reichspräsidenten Ebert In dem Kampf der Kreise der Renzenbant gegen die fefort nach Beendigung des gegenwärtig schwebenden Prozesses mit preußische Regierung wurde bisher immer als großer Trumpf allem Nachdruck aufzunehmen. Für die Neumahl hat man in die Behauptung ausgespielt, daß die Landwirtschaft deutschnationalen Kreifen vorläufig den bisherigen Reichstagspräsi zugrunde gehe, wenn nicht schleunigst die Renfendenten Wallraf in Aussicht genommen.
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die erfte endgültige Fassung" des Buches der Beit" ftatt bei Bong im Dresdener Sybillenverlag", und mirtlich ernst mit einer Heraus. gabe aller Holzschen Werte macht erst jetzt der Die Verlag. Es ist ein monumentales Unternehmen und die deutsche Arbeiter fchaft, die es geschaffen hat, ehrt mit dem Dichter sich selbst, indem fie, ohne nach der Parteizugehörigkeit zu fragen, feinen Schöpfungen endlich das würdige Gewand schenkt. Das mächtige Format, ber hicht- schöne Einband mit den Lapidarlettern, das weiße, feste Papier und die hohe, flare und eble Frafturschrift ergeben vereint ein Musterwerf der neuen Buchfunst und wecken, mas nicht gering anzuschlagen ist, auch im proletarischen Leser die Einsicht von der beg üdenden Wirkung der zwedmäßig- schönen Form, wie sie im vollendet Kunsthandwerklichen zutage tritt.
Dr. Alfred Kleinberg
Ehebruch für anständige Leute. zwei Bal André Jager Schmidt, das soll der Name für
bei der Namengebung wissen tonnte, ein echtes Buch der Zeit"| berief, leider nicht gediehen, benn bereits ein Jahr später erschien geworden ist. Denn hier wird für uns nachiebende der Bruch zum ersten Male fichtbar, der die seelische Struktur der jungen Welt von 1880 getroffen hatte, das Suchende und raftlos Fragende leicht den fcheinbar so selbstgewissen, dafeins. und endfesten Berfen ihre tiefere Bedeutung. Wie die ökonomische Entwicklung eben damals die Menschheit aus den dauerhaftesten Gefügen, aus familiärer, nationaler und staatlicher Bindung herauszuheben und eine neue Kultur phase der allgemeinen und zielbewußten Differenzierung anzubahnen begann Borgänge, welche die Oberfläche noch nicht berührten, aber Ahnungen und Träume medten fo sieht es auch um dieses Buch der Zeit" aus. Es schreitet ted und frisch der extremen Kunit des sicheren Besitzes, des Seienden und Dauerhaften: dem„ konse. quenten Naturalismus" entgegen, und birgt doch schon alle Reime in fich. die, voll entwickelt, eben diefem Naturalismus ein Ende bereiten und den zum Sehen Tauglichen zeigen sollten, daß eine weltgeschichtliche Epoche im Ablauf begriffen fel und eine neue an= hebe. Der ganze fünftige Arno Holz meldet sich bereits in hem prächtigen Erstlingsmurfe: der zärtlid) Hingegebene, der im Bhantalus" auf die stilte, innere Melodie der Worte horchen sollte, bis sie aus ihrer Seele heraus, ohne die landläufigen Mittet des Klanges, au tonen begännen; der chasverische Sucher, der zu verstandesscharf ist, um sich an die dunkle Stimmung des Ichs oder der Außenwelt fromm- gläubig auszuliefern, zu lyrisch durchtönt und fehnsuchtgetrie ben, um nicht diese seine Berstandsfälte als bitteren Fluch zu emp finden; der Freund der Masten und Spiele, der sich später als Dafnis tostümiert und in allerlei Freß. Sauf- und Benusliedern" sowie in Reumütigen Bußtränen" erging, um den schrillen Mißflängen feiner Gegenwart zu entfliehen; der Künder von Wahr heiten, die nur in der eigenen Seele leben fönnen und das Antlig der Zukunft herrisch formen wollen, weil die als„ Wahrheit" Der fündete Wirtlichkeit bis ins Innerste verlogen ist. Dieser Weg unferes Dichters, den das Buch der Belt" andeutungsweise vor zeichnet, ist zugleich der Weg der Kunst von Holz bis zu Hauptmenn Wedekind und dem reifen Strindberg, bis zu Dehmel, Heym unb Georg Trafl geworden es ist der Weg des Bürgertums vom Glauben, tas ihm die ganze Welt endgültig gehöre, bis zu der Einficht Feinhöriger, daß die Todesstunde ihm zu schlagen begonnen hat. Weil sich dieser seelische Bruch im Buch der Zeit" zum ersten Male mertbar aufgetan hat, tonte sich die bürgerliche Welt, repräs sentiert durch ihre Verleger, mit dem Wert nie befreunden. Das Sozialistengelet erzwang fein Gridheinen( 1885) in Zürich . Im Beginn unferes Jahrhunderts brachte der Bippersche Berlag einen ganz billigen Neudrud heraus, wohl ein Symptom dafür, daß Arno Holz dama's scheinbar literarhistorisch" zu werden und daß das Bublifum über dem interessanten Dichter den aufrührerischen Inhalt feiner Etrophen zu übersehen begann. Als das Verlegertum nach dem in sturz das Morgenrot einer fozialen Literatur zu wittern glaubte, nahm sich ein aut bürgerlicher Verlag, Bena in Berlin . glaubte, nahm sich ein aut bürgerlicher Verlag, Beng in Berlin . des bisher von den Geschäftsleuten scheef angesehenen Bahnbrechers" der deutschen Moderne" an und verhics, dem Dichter zu fcinem Rechte zu verhelfen und feine Werke in möglichst schneller To'ge heraus zubringen". Beit ist dieser löbliche Borsaz, der sich ausdrücklich auf die„ tiefe Erniedrigung" des deutschen Volkes und auf dessen Bedürfnis nach seelischer Wiederaufsich selbstbesinnung"
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RE
se
amei brave Eheleute fein, die troh ihres ziemlich deutschen Namens irgendwie in Paris wohnen. Die Gheleute fpielen, um der Langeweile zu entgehen, nicht Domino , sie werfen sich auch keine Teller an den Kopf, fie schreiben nur Theaterstüce. Sie tun es, soweit aus dem Lustspiel Charly" zu sehen ift, sogar mit Talent. Anfänglich sieht es aus, als wenn der felige Benedig oder die Marlitt oder auch einer der in Frankreich gar nicht seltenen Schwestern und Brüder dieser Genies wieder erweckt werden sollen. Aber ban führen sich die Eheleute gut ein, und es gibt zum Schlusse doch e'ne gang fröhliche Ehebruchsgeschichte. Die Dinge bleiben jedoch ziemlich anständig. Weber die Weiblein noch die Worte find allzu entblößt. Der Wiz liegt darin natürlich, doß der Chegatte, der anfännlich weifelt, auf die Treue feiner Frau Gemahlin Stein und Bein da ist eben Luzien, der alles besorgt, was von fchwört, und sie Bürschlein, sondern ziemlich moralisch. Und wenn der Gatte und Frau ihm verlangt wird. Buzien ist übrigens fein ganz gewöhnliches Charly, die nette Fremdgeherin und ein Fräulein Jacqueline, des fich gern den frischen Jungen gefischt hätte, über die Dummheit tes Beute im Parkett follen eben nach dem Moralrezept der fröhlichen verblüfften Luzien auflachen, dann ist das Lustspiel zu Ende. Die Lustspielfirma nicht in Entrüstung geraten. Der Chebruch wird rosig angestrichen, so wie ihn Beute vertragen können, die sich äußerlich gern reputierlich geben. Und der Autor behütet sich und seine Freunde vor der Entrüftung.
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Nur gelegentlich leben die dramatisierenden Ehegatten etwas wurden sie von den Schauspielern der Tribüne" etwas zu ernst über ihre geistigen Rosten. Weil sie manchmal derartig entgleifen, genommen. Es flige nicht genug, es funfelte auch felten. Nur Räthe hand hufchte durch die Gefahren ihrer Rolle. Sie spielte Schwant um jeden Preis, und so faben ihre Pointen.
M. H.