2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 99.
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Sonntag, den 28. April 1895.
12. Jahrg.
Barons ihr Rechtholz für 1898 und 94 bis der Prozeß entschieden Gegen die Minderjährigen beantragt der Staatsanwalt 2, war, zu beanspruchen. Es frage sich aber dann, ob sie berechtigt 3 und 5 Tage, gegen die Nichtrechtler und diejenigen, die nur waren, eigenmächtig zu fällen und es zu fällen, wie sie es fanden. im Mühlschlag gearbeitet haben, das niedrigste Strafmaß von Eine Verlegung des Artikels 936 des Forstpolizei- Gefeßes liege drei Monaten, gegen die Rechtler, die am 29. gefällt haben, vier unbedingt vor, da dieser Artikel sagt, bestraft wird, wer als Monate, gegen die Rechtler, welche am 30. gefällt haben, fünf Der Vorsitzende eröffnet die heutige Verhandlung um Waldarbeiter beim Holzfällen den Vorschriften des Be- Monate und für die, welche an beiden Tagen im Walde ge81/4 und setzt sie mit der Vernehmung der Sachverständigen fort. fizzers: zuwiderhandelt. Den Angeklagten wurde noch weiter arbeitet haben, 6 Monate Gefängniß. Gegen die des Auflaufs Sachverständiger Forstmeister Gitschger in Mitterteich zur Last gelegt, daß sie nicht nur das Holz, das ihnen Ueberführten bittet er eine Strafe von zwei Wochen anzusehen, schätzt den Wertb des von den Bauern gefällten Holzes sowie zustand, sondern ganz anderes besseres Holz mitgefällt haben. ebenfalls um zwei Wochen soll sich die sonstige Strafe erhöhen den Werth des ihnen zukommenden Rechtholzes und den ver- Nach dem Urtheil des einen Sachverständigen habe das gefällte bei denen, die ihr Gesinde oder ihre Hausfinder angeftiftet haben. ursachten Schaden ab. Die Klafter Nuhholz berechnet er mit Holz aus 70 pCt. Nuhholz und 30 pCt. Brennholz, nach dem Die Gesammtstrafen, bei denen die einzelnen Strafen zusammens 20,18 M., die Klafter Brennholz mit 16,62 m., der Schaden für Urtheil des anderen aus 86 pet. Nuhholz und 14 pCt. Brenn- gezogen sind, bewegen sich zwischen 6 Monaten 3 Wochen Gefängniß den Baron v. Zoller auf 1151 M. Da die Fuchsmühler zur holz bestanden und auch die Angeklagten konnten das Nuhholz und 2 Tagen. Die 6 Monate 3 Wochen sind gegen den Georg Entnahme von Holz an sich berechtigt sind, so fällt ihre Hand vom Brennholz unterscheiden. Es waren schöne, lange Stämme, Ronz beantragt, bei dem der Staatsanwalt sämmtliche drei Iungsweise nur unter Artikel 98, 6 des Forfipolizei- Gesetzes, die man nicht zu Klaftern zusammensägt. Daß die Angeklagten Delikte( Landfriedensbruch, Anstiftung hierzu und Auflauf) für der das unbefugte Fällen mit einer Ordnungsstrafe be- nur zum Bezuge von Brennholz berechtigt waren, unterliege nach erwiesen hält.( 6 Monate+2 Wochen+2 Wochen, zusammendroht. Forsimeister Brenner giebt als Sachverständiger der Beweisaufnahme feinem Zweifel. Die Angeklagten haben gezogen in 6 Monate 3 Wochen.) fein Gutachten dahin ab, daß die Fuchsmühler nur Brennholz das auch gewußt, denn sie haben in den letzten acht Jahren an- In der Nachmittags- Sigung nimmt zunächst das Wort der zu beanspruchen hatten, sie hätten also bei der Aufarbeitung das standslos nur Brennholz in Empfang genommen. Er müsse Vertheidiger Rechtsanwalt Bernstein : Traurig Nuhholz ausscheiden und nichts als Brennholz zersägen dürfen. schließen, daß die Angeklagten in der Absicht rechts- und schmachvoll, so lautete das Urtheil über die in Rede Der dadurch entstandene Schaden belaufe sich auf 1274,39 m. widriger Zueignung gehandelt haben, sie das Holz stehenden Vorgänge. Traurig, weil dabei ein großes Unglück wenn Der Forstsrevel ist dann vollendet, we Forststrafrechtlich stehe er auf anderm Standpunkt als sein fällten. der geschehen, schmachvoll, weil man der Meinung war, daß an dem Wenn nun Kollege Gitschger. Auch wenn ein Berechtigter in den Wald geht Thäter sich irgend eines Baumes bemächtigt hat, und das ist schon Unglück andere Menschen nicht schuldlos waren. und so darin haust, müsse der Artikel 79 angewendet werden, der Fall, wenn der Baum gefällt, von der Erde getrennt wird. der Staatsanwalt eingangs seiner Rede gesagt hat, es sei der von der widerrechtlichen Aneignung handelt. Vors.: Die Angeklagten hätten auch sicher das aufgeklafterte Holz fort alles geschehen, was geschehen konnte, um den Sachverhalt Hätte aber nicht der Fall eintreten können, daß die Fuchsmühler geschafft, wenn sie nicht daran verhindert worden wären. Die aufzuklären, so bedaure ich, nicht seiner Ansicht sein zu können. fich das aufgellafterte Holz dann hätten anweisen und Bauern haben sich auch zusammengerottet, sie waren räumlich Das fonnte garnicht der Fall sein, weil diese Verhandlung garDiese Behauptung abbuchen lassen?- Sachverständiger: Das kommt meiner und geistig eng verbunden, sie wollten en masse auftreten und nicht im stande war, alles aufzuklären. Ansicht gar nicht in betracht. Der Forstfrevel ist in dadurch ihr Vorhaben durchsetzen, jeder einzelne fühlte sich als tönnte man nur dann mit recht aufstellen, bei einer Verhandlung, dem Augenblid sollendet, wenn die Bäume unbefugt gefällt und Organ des ganzen, jeder einzelne war Theilnehmer an dieser in der nicht der eine Theil der Betheiligten als Angeklagte, der aufgeklastert sind. Der Sachverständige schildert die Beschaffen- Menge, die mit vereinten Kräften vorgegangen ist, und andere als Zeugen fungirt. Würde gegen die Soldaten vor heit des Waldes in früheren Jahren und jetzt. Früher war der jeder hat selbstthätig eingegriffen. Auch die Oeffentlichkeit der diesem Gericht verhandelt worden sein, das Ergebniß würde Lehnswald so schlecht, daß er nicht einmal das Rechtholz, ge- Busammenrottung müsse als festgestellt angesehen werden, anders ausgefallen sein. Die heutige Verhandlung kann nicht schweige denn eine Nuznießung für den Besitzer lieferte. Jetzt denn nicht nur die Berechtigten sind hinausgezogen, sondern jeder als Prüfstein alles dessen gelten, was überhaupt passirt ist. sei der Wald aber in gutem Zustande. Und so habe thatsächlich war den Rechtlern als Helfer willkommen, daher auch die große Mein Standpunkt ist auch sonst ein ganz anderer, wie der des der Waldbesitzer dafür gesorgt, daß die Ansprüche der Holzbe- Anzahl Angeklagter. Ueberall war die Möglichkeit gegeben, daß Staatsanwalts. Ich sehe die Vorgeschichte in einem ganz anderen Und diese Vorgeschichte ist eine Geschichte voll rechtigten befriedigt werden könnten. Ein lebhafter Meinungs- sich ihnen noch weitere Personen anschließen konnten. Der Ein- Lichte wie er. fireit entsteht zwischen dem Sachverständigen und den An- wurf der Angeklagten, sie hätten nicht gewußt, was der Bezirks- Jammer und Elend und ich will nicht sagen verweigerten, aber, geklagten, ob die Fuchsmühler berechtigt waren, das Holz zu ver- amtmann wollte, kann nicht gelten, denn die Angeklagten wußten ganz gewiß nicht gefundenen Rechts. Es giebt gewiß auch in langen, wie es der Echlag giebt oder nur Brennholz. Der schon vom Tage vorher, daß der Bezirksamtmann sie aus dem Fuchsmühl Leute, die gern prozessiren, aber nirgends giebt es Sachverständige verneint den Anspruch auf Holz wie Wald hinaushaben wollte. Es sei gleichgiltig, ob die Aufforde- eine ganze Gemeinde, die sich fortgesetzt mit einem rechtlichen es der Schlag giebt.- Rechtsanwalt Bernstein : rung des Bezirksamtmanns gelautet habe: Jch fordere alle die Seelenschmerz drapirt. Es ist wahr, daß es den Fuchsmühlern Sie haben es vorhin so dargestellt, als ob der Baron Zoller den jenigen auf, die hier unbefugt Holz fällen, oder: Jch fordere die sehr schlecht geht, daß sie Grund haben sich zu beklagen. Es Wald so rationell bewirthschaftet hat im Interesse der Fuchs- Versammelten auf. Denn der Bezirksamtmann wollte die steht fest, daß die Leute seit 300 Jahren ein Holzbezugsrecht mühler. Wie kommt es aber dann, daß die Fuchsmühler von Aufforderung nicht an eine beschränkte Zahl ergehen lassen und haben, das sie jahrelang entbehren, um das sie jahrelang streiten diesen Resultaten nicht das geringste bekommen haben. Es wäre ist von den Angeklagten auch nicht so aufgefaßt worden. Sie war mußten und für das sie sehr viel Geld von dem wenigen, was den Fuchsmühlern vielleicht lieber gewesen, sie hätten alle Jahr für alle gemeint und ist von allen auch in diesem Sinne verstanden sie besitzen, hergegeben haben. Wenn die Leute sagen:„ Wir ihr Holz bekommen und der Befizer hätte den Wald zu seinen worden. Alle, die die dritte Aufforderung gehört haben und wollen unser Recht", so ist das keine Komödie. Dieses Recht ist gunsten bewirthschaftet.( Heiterfeit. Die Angeklagten machen nicht gegangen sind, haben sich des Auflaufs im Sinne des ihnen sehr viel werth. Wenn der eine sagt:" In meinem Haus ist zustimmende Bewegungen.) Gesetzes schuldig gemacht. Es sind dies 18 von den 22, die in es finfier von Hypotheken, oder ein anderer: Ich weiß nicht, wo der Anklageschrift des Vergehens des Auflaufs beschuldigt sind. ich mein Bett hinstellen soll, wenn ich ins Haus trete, fehe ich Was die Strafzumessung anlange, so wird man nach Gruppen durchs Dach den blauen Himmel", so sind das keine leeren Redensverfahren müssen. Es werden alle gleich schuldig sein, die nur arten, sondern Beweise für die Nothlage. Es mag auch auf am 29. Oktober gearbeitet haben, nur der Reger hat hier eine feiten des Gutsherrn fein böser Wille vorgelegen haben, aber es Führerrolle gespielt. Er hat den Leuten zugerufen: Laßt Euch sollte nicht sein in einem Kulturstaate, daß Leute sagen können: Es beginnen die Plaidoyers. nicht abhalten, haut's zu!" Eine zweite Gruppe werden Wir haben ein Recht, es tritt uns auch kein Richter zu nahe, Staatsanwalt Daubner Er wolle sich nur an die die bilden, die nur am 30. Oftober gearbeitet haben, oder wir bekommen unser Recht doch nicht. Das Recht sitzt im Anklage halten und alle Momente, die ja vielfach berührt worden diese haben sich schon schwerer verfehlt, weil sie von den Vor- Gemüth der Leute seit Generationen und läßt sich nicht ausDer Staatsanwalt sagt: Die Leute haben Holz ge= feien, oder in gar keinem oder nur sehr losem Zusammenhang gängen am Tage vorher gehört und doch hinausgegangen find. rotten. mit der Anflage selbst ständen, unberührt lassen. Es bestehe Eine dritte Gruppe bilden die, welche an beiden Tagen genommen, was ihnen nicht gehörte und ihnen nicht zukommt. Da sonst die Gefahr, daß das Sachverhältniß verwirrt werde und arbeitet und sich dadurch am ſawersten gefeie, die nur Am ist doch erst die Vorfrage zu entscheiden, ob die Leute nicht nicht mehr flar sei, worauf die Anklage Gewicht lege. Die An wenigsten ist eine vierte Gruppe belastet, das sind die, die nur glaubten oder glauben fonnten, das Holz stehe ihnen zu. Ais geflagten fagen:" Alle die Handlungen, die uns zur Laft gelegt in dem Mühlschlag gearbeitet haben. Weniger belastet als die der Herr Wall ihnen sagte, sie sollten das Holz nicht da dachten sie, da foll der sind, haben wir vorgenommen im Glauben auf unser gutes Rechtler sind die, die nur als Dienfiboten oder Haustinder ohne Anweisung fällen, dem Unrecht anfangen. Er hat Recht." E3 frage fich zunächst, ob die Angeklagten gewußt draußen gearbeitet haben. Diese werden mit der niedrigsten Zoller nicht das Holz rechtzeitig anzuweifen, anzuweifen, thut es aber haben, daß sie widerrechtlich handelten, als sie das Holz sich Strafe zu belegen sein und ich stehe gar nicht an, zu er uns holten. Es kommt dabei nicht darauf an, ob der Lehnswald- klären, wenn mir lieber, für diese dieses nicht. Und nun, das Verhalten des Bezirksamtmanns! Hätte besitzer berechtigt war, Don dem Augenblick, 100 Es sind dann er nicht früher eingreifen und vermitteln müssen? Macht es er niedrigste Strafmaß weniger hoch wäre. bei der Forstpolizei den Antrag auf Ablösung stellte, die Liefe noch die Minderjährigen zu berücksichtigen, diejenigen, bei unser Staat wirklich nothwendig, daß, wenn irgendwo in einem rung des Rechtholzes einzustellen oder nicht. Diese Frage wolle denen noch das Vergehen des Auflaufs vorliegt und diejenigen, Walde Schaden angerichtet wird und der Bezirksamtmann nicht er nicht entscheiden. Er wolle sich sogar auf den Standpunkt denen noch eine Anstiftung zum Landfriedensbruch zur Laft ge- fertig wird, sogleich das furchtbare Mittel des Militärs einsetzen muß? Ich verneine das. Die Fuchsmühler sind keine Aufrührer, stellen, daß die Fuchsmühler troß dem Ablösungsantrage des legt wird.
Ein Zeuge tgl. Forstaufseher Beermüller, Unteroffizier der Reserve im 6. Infanterieregiment, sagt aus, daß die Soldaten im Laufschritt und mit Hurrah vorgegangen sind. Ob der Lieutenant kommandirt habe, Marsch, marsch, Hurrah" könne er nicht sagen.
Sonntagsplauderet.
es
wäre
"
verlieren"? Warum konnten die armen Racker waren, das geschah dann gleichsam aus tindischem Uebermuth, Geduld nicht aus angeborener Ruchlosigkeit und Tücke. Nur kurze Zeit von Ziegelarbeitern nicht noch ein paar Wochen zusehen, die sich als günstige Konjunktur gefeftigt geAusdauer noch, und das Unglück wäre nicht geschehen; und bis mitten im Gerichtssaal hätte der verzweifelte Aufschrei eines zeigt hätte? Die Gesinnungsverwandten der Unternehmer Bauern nicht gehört werden dürfen: In Frankreich haben wir und die Vertreter der Grandseigneurs der Finanz haben das im Nichts geht über freigebige Noblesse. So dachte der alte gegen den Feind nicht so losgeschlagen, als die Soldaten gegen uns, Wiener Parlament unter tebhaftem Vedauern betont! Und wer Mann im Sachsenwalde auch, als er die Beamten der Eisenbahn - ihre Landsleute". Die Bauern von Fuchsmühl find in keine wollte an der Ehrlichkeit ihrer Worte zweifeln? Wie in fleineren Verhältnissen so wird auch im öffentlichen. station Friedrichsruh, die von den pompösen Festen im glorreichen demagogische Echule gegangen. Sie ermessen nicht und können April nur die schwere Plage hatten, in herzlicher Bereitschaft nicht ermessen, was sich in diesen Tagen im Gerichtssaal zu Leben weitesten Maßes diefelbe Arie gesungen:" Geduldet Euch beschenkte. Die höheren Beamten erhielten Medaillen aus Weiden zugetragen hat. Sie wissen nicht in ihren Ausrufen von ein Weilchen, wir, die wir die Macht haben, wollen Euch Bronze nebst einem huldvollen Dankschreiben zum An Noth, wie sehr von ihnen die Lust an modisch- militaristischer patriarchalisch beistehen und mit freigebiger Noblesse für Euch gedenken, die Unterbeamten andere Gaben. Schade, daß Schneidigkeit recht eigentlich vor das Auflagetribunal geschleift forgen. Wollt Ihr Euch aber nicht gedulden, Ihr Tauges der beredte Telegraph, der dies Ereigniß aller Welt mittheilte, worden ist. Der trübjelige Anblick hätte der Oeffentlichkeit er nichtse, dann kommen Köller und Achenbach über Euch! Umfturzvorlage enthält es vergaß prächtige Maiengabe die im einzelnen die werthvollen Geschenke anzu- spart werden können. Herr v. Zoller hat es ja so gut gemeint. Die Gemüth สิน viel geben, die für die nichtgenannten Unterbeamten abgefallen waren. Er wollte ja den nothleidenden Bauern sich als gnädigster jetzt selbst für manches junkerliche Guten. The noch die entscheidenden Kämpfe um Wer weiß, welche sinnige Aufmerksamkeit das fürstlich zart- Herr erweisen und es ihnen gütigst gestatten, Holz im des fühlende Gemüth des gefeierten Nationalhelden fand, um den Forst zu fällen. Aber wenn Gnade als die rechte Wohl- diese Herrlichste von allen begonnen haben, da hat mancher arg Beladenen ein Labsal zu bereiten. Wer weiß, was aus der that erscheinen soll, so muß sie in aller würdevollen Feierlichkeit aus der Sippe der Herrischen sie wunderlich angestarrt; und Fülle von Trink- und Genießbarem, das Aldeutschland nach einherschreiten und darf vor allen Dingen nicht überſtürzt wieder erklingt die uralte Weisheit: Ausnahmegesetze wohl! Friedrichsruh entsandte, ausgewählt worden war, um die kleinen handeln. Dann erst wirkt sie wie eine eindrückliche Wohlthat zum Schuße der Ordnung! Aber der Adel verpflichtet zur Leute in Friedrichsruh auch einmal zu erfreuen. 3war fehlte es und das Haupt des Gnadenspenders tritt in voller ruhmwürdiger Freigebigkeit, also versuchen wir's in Gnaden mit Reformen. nicht an hämischen Spöttern, die das merkwürdige Vorkommniß, Beleuchtung vor. Das heißt, hübsch bedachtsam und feierlich; nur nichts überdaß der Jubilar im Sachsenwald den heißen Drang in sich Konnte Herr von Zoller ahnen, daß die Bauern von stürzen, ganz im Stile des Herrn von Zoller zu Fuchsmühl. verspürte, durch kleine Geschenke sich dankbar zu erweisen, Fuchsmühl so schlappe Gesellen seien? Daß sie der Verzweiflung Gnade will erfleht sein. Der niedrige Mann, über den sie scheint, nichtsnugig genug bewigelten. Diesen Leuten ist eben nichts nahe waren? Ist etwa Baron Zoller ein Unmensch und fein soll sie empfinden, wie eine heiß entbehrte Wohlthat. Auch Herr heilig mehr, und jegliche Empfindung für zarte seelische Fein Oberförster Graßmann ein Tyrann? Nein, Herr von Zoller ist von Achenbach, der Oberpräsident uufer hoher Vorgesezter, heiten ist ihnen verloren gegangen. Welche staunenswerthe, ein Grandseigneur und sein Oberförster ein treuer Diener seines wie Herr Stryck, der ehemalige Vorsteher der Stadtverordneten muß schließlich ungehalten werden über die uns Finesse, welche noble Zurückhaltung lag darin, daß man das Herrn. Und wenn eine bittere Fronie es wollte, daß die armen fagte Bewußtsein der Beamten, auch unter den schwersten, drückendsten Bauern von Fuchsmühl zu ihrer grimmen Noth noch die Schläge geberdige Ungeduld unserer Stadtvertreter. Erdreisten sich die, Umständen ihre Pflicht gethan zu haben, nicht durch Darreichen der Urtheilssprüche zu verfoften hätten, wer trüge Schuld daran, ohne erst Urtheil und Strafandrohung des hohen Vorgesezten" schnöder Werthobjekte kränkte. Den schlichten Leuten eine schlichte als die unselige innere Schwäche, die die Leute zur Verzweiflung abzuwarten, ihre Petition an den Reichstag unmittelbar, nachWer wird darum an der milden Güte nobler dem der Beschluß gefaßt worden, abzusenden. Solcher RebellenAnerkennung. Raschflüssig ist das Gold und was ihm gleicht; treibt? wie bald verrinnt es unter unseren Händen. Wie dauerhaft Seelen zweifeln, es sei denn ein Empörer oder ein haßerfüllter trotz ist unerhört und unser städtisches Parlament mußte sich darum fchon mit dem Konvent aus der Pariser Revolution vers hingegen ist eine Medaille von echter Bronze! Ihr Besitz Ankläger der Gesellschaft? nährt feine Begehrlichkeit und ruft keinen Neid her= Es geht an anderen Orten ebenso. Auch bei Wien fam es gleichen lassen. Der Konvent im rothen Hause! Heiliger Langers Dor. Ruhig darf man fich ihrer freuen; stets in den jüngsten Tagen aus gleichen Ursachen zu tragisch- blutigen hans, welche wahnwißige Hyperbel, wenn man unsere Stadte freuen; und kann man dabei das tröstliche Gefühl haben: dich armen Zusammenstößen. Das war bei den Ziegelarbeitern a Wiener verordneten in ihrer überwiegenden Mehrheit dagegen hält. Man muß voll sein von servilem Unterthänigkeitsgefühl, Teufel wollte der zartfinnige Spender nicht durch proßenhaft Berge. Dies sind ebenfalls feine übermüthigen Gesellen. In üppige Geschenke verlegen, die dir nur seine riesige Ueberlegen ihrer Mehrheit fommen sie aus slavischen Gebieten. Demuth wenn man sehnsüchtig auf patriarchalische Gnaden wartet; und heit an materiellen Besigthümern prahlerisch vor die Augen rücken. und Geduld ist das Erbtheil, das sie mitgebracht haben. Sie man muß weltfremd sein, wie Hans der Träumer, wenn man Man soll noble Finessen in seinem eigenen plumpen Un- find von Hause aus so sehr bedürfnißlos, und wenn sie mit an überquellende Freigebigkeit hoher Herren glauben wollte. geschick nicht gering schäßen. Auch Baron Zoller wollte sich Magerfäse ihr trocken Brot belegen dürfen, so murren sie nicht. Von vorsorglicher Milde giebt weder die wunderfame Maiengabe gegenüber den Bauern in Fuchsmühl nobel erweisen. Er hat Aber selbst trotz ihrer Bedürfnißlofigkeit fonnten sie nicht an das deutsche Volt, noch die Härte, mit der heute schon mit es doch in Weiden vor Gericht ausgesagt. Wenn die Bauern leben. Die Zustände, wie sie Pernerstorfer im österreichischen Konfiskationen und Verboten gearbeitet wird, mit der man heute in ihrer Einfalt nur nicht so stürmisch ihr Recht begehrt hätten! Reichsrathe bloßlegte, find grauenvoll. Wie Troglodyten, wie die Maifestfreude, wie den künstlerischen Genuß von der Bühne Mußte es denn zum tragischen Kampf um's Recht kommen, der schmutzige Höhlenbewohner leben fie in feuchten und lehmigen her dem Proletariat verfümmern will, Zeugniß ab. Je schwerer in aller Welt Aufsehen erregte, wenn freiherrliche Gnade Erdgruben zusammengepfercht. Selbst der Minister mußte die der Druck, um so elastischer der Gegendruck; und elastisch und mildherzig und patriarchalisch zu helfen entschlossen war? gesellschaftliche Lage dieser Arbeiter tief beklagen; und dennoch aufstrebend ist die junge sozialistische Welt; das beweist ihr Wenn sie nur hätten geduldig sein wollen, die aufgehezten friegten die Verzweifelten, als sie sich zum Streit verbanden, sieghaftes Fortschreiten bei den jüngsten Wahlen. Was will der Bauern. Der Pfarrer von Wiesau in der Oberpfalz fennt sie blaue Bohnen zu fosten, dank der schneidigen Attacke der jungaufschwellenden Kraft die grämliche Reaktion anhaben? genau, seine Fuchsmühler. Sie sind fromm und gar nicht dreift. Gendarmen. Wer hieß die auch, sich zusammenrotten"? Weil Trotz aller Konfistationen und Verbote kann sie ihr ernstlich nicht Sie wählten fiets, wie es sich für brave Leute geziemt; und die Bautbätigkeit plößlich gestiegen war, weil die Besitzer der einmal die diesmalige Maifestfreude verkürzen, weil eine große, wenn auch in der letzten Zeit einzelne sozialdemokratische Stimm- riesigen Ziegeleien am Wiener Berge wieder flotte Geschäfte" weitumfassende Empfindung noch niemals verschüchtert und ver= Alpha. zettel auf den Namen Grillenberger in die Urne geworfen worden machten, mußten darum gleich die Arbeiter ungebührlich die ängstigt vor kleiner Chikane zurückwich.
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