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Lage, unsere Außenpolitik mur selbst wenig beeinflussen zu können. Haupterfordernis ist eine energische nationale haltung, die auch vor Ablehnungen und Weigerungen nicht zurückscheut, und die das Ansehen Deutschlands   zu wahren versteht. Wie die Politik bezeichnet wird, darauf kommt es nicht an, sondern auf ihren Inhalt und auf den nationalen Willen, sie durchzuführen. Wenn etwa für die Deutschnationalen wieder das taudinische Joch aufgerichtet werden soll, das eine Art Unterschrift unter die Leistungen der vorausgegangenen Re­gierungen verlangt, so sollte man lieber überhaupt die Finger von neuen Roalitionserperimenten lassen."

Das ist eine sehr höfliche, aber vollkommene Desavouierung der Bersicherungen Stresemann s über die außenpolitischen Absichten der Deutschnationalen, eine Rechtfertigung der Stellungnahme des Reichstanzlers Marg in dem Interview, in dem er aus außenpolitischen Gründen den Bürgerblod als nicht erwünscht und nicht tragbar bezeichnete.

Zentrum und Bürgerblock.

Hindenburg an Ebert.

Ein Brief aus dem Jahre 1918.

F. Kl. Magdeburg, 13. Dezember.

In der Rechtspresse ist höhnisch von dem Massenaufgebor der Revolutionsgrößen", von der Alten- Herren- Riege der Novemberlinge" und in ähnlich geschmackvoller Weise von den Männern gesprochen worden, die in Magdeburg   tagelang dar auj warten müssen, um ihrer gesetzlichen Zeugenpflicht zu genügen.

Heute traten nun einige Größen des alten Regimes auf: die Reichstagserzellenz Wallraf, der General   v. Stein, feiner Zeit Kriegsminister, und der General Wriesbera. ehemals Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium. Gemessen an diesen Zierden Wilhelminischer Zusgezeichnet­heiten bedeuten die Novemberlinge" fiche. und wahrhaftig po tische Potenzen. Von Herrn Wallraf, der sich auch als Steichstagspräsident von einer tnöchernen Ungelenfigkeit ge­zeigt hot, die das Kopfschütteln selbst seiner engsten Freunde erregte, sei hier geschwiegen. General   b. Stein, ein Siebziger, bemühte sich, die Sozialdemokratie als unzuverlässig in jeder Die Stimmen von Rhein   und Main. Beziehung hinzustellen. Eine Perle aus dem Kranze der In den Kreisen des rheinischen Zentrums wächst die Monarchie ist aber Herr v. Wriesberg. Es schien, als ob Gegnerschaft gegen den Bürgerblod immer mehr. Man er- bezeugen können, daß die Sozialdemokratie und Ebert alle er neidisch wäre auf die Lorbeeren Emil Kloths. Er follte mißt die schwerwiegenden Folgen, die eine Bürgerblod Maßnahmen der Regierung während des Krieges durchkreuzt regierung auf das Rheinland herabbeschwören könnte. In einer Zuschrift, die die Kölnische Boltszeitung" lichen und wahrscheinlichen Wirkungen eines Munitions­habe. Deswegen begann er eine lange Rede über die mög­aus rheinischen parlamentarischen Kreisen erhielt, heißt es: arbeiterstreifs, brachte einen Notizzettel nach dem anderen, be­ Die nächsten sechs Monate find außenpolitifh fo enthauptete dies und jenes, um schließlich über die Quellen seiner scheidend, daß es teine andere Wahl geben kann, als die Wissenschaft befragt, vollkommen zu versagen. Als eine Un­Regierungsbildung in erster Linie unter außenpolitischen geheuerlichkeit ist ihm erschienen, daß ein jozialdemokratischer Gesichtspunkten zu sehen. Das erwartet auch die erdrückende Abgeordneter in der Uniform eines Bizefeldwebels- man Mehrheit des deutschen   Boltes, das in nicht mißzuverstehender Weise denke! feinen militärischen Vorgesetzten, den Herrn Kriegs­fich geäußert hat. Wir sind teine Barteifanatiker und allen politischen minister fritisierte! Und dann haben die Sozialdemokraten ihm Erwägungen zugänglich, wenn es nur dem Wohl Deutschlands   dient. den schönsten vaterländischen Unterricht" kritisiert und nicht Niemand weiß, was in tommenden Jahren innerpolitisch notwendig unterstützt. Die sozialdemokratische Presse hat nichts getan, sein wird, aber das wissen wir: die Räumungen werden um die Stimmung im Bolte zu beleben. Und schließlich hat nicht von deutschnationalen Ministern bewirkt gar ein Sozialdemokrat die Verhaftung Rosa Luxemburgs ver­werden! Die Deutschnationalen gelten nun einmal als di langt und nachdem sie erfolgt war, hat Ebert diese blöde Ber­typischen Bertreter einer un ehrlichen und zweideutigen haftung im Reichstag aufs schärfste tritisiert... Politit, und unglücklicherweise haben sie noch am 31. August 1924 schlagende Beweise dafür der ganzen Welt geliefert! Das muß man doch in Rechnung stellen und danach handeln. Politit ist die Kunst des Möglichen. Also entscheide man sich rasch der 10. Januar - ist nahe-, aber man entscheide sich flug. Die Außenpolitik beherrscht die Lage oder will Herr Stresemann allein mit den Deutsch nationalen die Räumungen durchführen?"

Die Rhein   Mainische Boltszeitung", das führende Zentrumsblatt am Main  , schreibt:

Diesmal geht es nicht mehr um das Reich, sondern auch um die Regierung in Preußen, und da werben die Deutsch­nationalen alles unterschreiben und nichts halten. Wer das für eine Uebertreibung hält, der möge sich an die Vorgänge der letzten Krise erinnern. Soll bas jetzt noch einmal Don vorne anfangen?

Wir können uns nicht vorstellen, daß die Führer des Zentrums nach einem neuen Akt diefer Romödie Sehnsucht haben. Es heist jetzt, nicht zu verhandeln und nicht zu paktieren, sondern nur etwas fest und bestimmt zu erffären: Wir sind für die Große Poali­tion, daran wollen wir ehrlich mitarbeiten, jede andere Lösung ist für uns untragbar. Für einen Rechtsblod pollends find wir von pornherein nicht zu haben. Es wird sich dann zeigen müffen, ob Stresemann auch anders tann. Er at die Krise gegen das Zentrum herbeigeführt, er möge nun sehen, wie er ohne bas Zentrum fertig

wird."

Die Rheinfelten" fträuben sich dagegen, unter die Herrschaft eines von den Deutschnationalen geführten Bürger­blocks zu geraten, der die Rheinländer als" Rheinfelten" über die Achsel als nicht ganz vollwertige Deutsche ansieht.

diese Art von Film tönnte das Rino zu einem Unterrichtsinstitut ersten Ranges machen und damit auf ein Kulturniveau heben, das zu erreichen durchaus erftrebenenswert ist. Eine Bilderreihe führte in das Leben der Meerspinnen ein, die in der Adria ihr seltsames Wesen treiben. Man fah, wie diese Tiere mit ihren scharfen Beißzangen ganze Zweige von Meerpflanzen abrissen und ihre ftachel. bewehrten Schilde damit bepflanzten, um sich der Meeresumgebung anzupassen und so beffere Daseinsbedingungen zu schaffen. Sebr schöne Naturaufnahmen führten in den deutschen   Wald, als der Film das Leben und Sterben des Hirsches vorführte. Biele Freude bereitete ein Schimpanse, dessen Nachahmungstrieb hier im Lichtbilde gezeigt wurde. 8eitlupenaufnahmen, die schnelle Bewegungen im einzelnen erkennen ließen, fowie ein Trid. film, der eine Tierfabel vom Wolf und Fuchs sehr hübsch ver­anschaulicht, machten den Schluß dieser sehr anregenden Darbietung. anschaulicht, machten den Schluß dieser fehr anregenden Darbietung

M. M.

Ein Gedächtnistünffler mit 40 000 Geschichtsdaten. Bisher hielt der französische   Schriftsteller Tristan Bernard   den Reford des un­fehlbaren Gedächtnistünstlers. Der Künstler vermag nicht nur 300 Verse von Victor Hugos   Begende der Jahrhunderte aus dem Ge­dächtnis aufzusagen, er tennt überdies auch die Namen aller be­tannberen Rennpferde und ihren Stammbaum auswendig. Bernard ist aber jetzt von einem 23jährigen Studenten namens Laffen in den Schatten gestellt worden. Der junge Mann ist eine lebendige Enzyklopädie. Sein Gedächtnis beherbergt 40 000 Daten der bebeu bendsten geschichtlichen Ereignisse von den ältesten Zeilen bis auf die Gegenwart, Er entbedte feine wunderbare Gabe durch einen peinen Bufall. Nachbem er fie einmal entbeat hatte, ließ er es sich cuch angelegen fein, fie prattisch auszunuzen. Er faufte fich zu diesem Swed ein Handbuch der Geschichte und begann feine Ge dächtnisübungen. Sie bestanden darin, daß er auf einem Bla' 50 bis 500 Daten aufschrieb und diese so lange topierte, bis er sie aus dem Gedächtnis nieberschreiben fonnte. Auf diesem Wege häm merte er feinen Gehirnzellen Taufende und aber Tausende von Daten ein mit dem Erfolg, daß er heute auf Anhieb und 40 000 Fragen über geschichtliche Ereigniffe sofort beantworten tann.- Fragt sich mur, mem damit gedient iſt.

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Mu eumsführurgen. Sonntag, den 14. Des., 10 Uhr vorm., finden Fübrungen durch Direttoralbeamte statt und war im Alten Museum  ( Griegtie Zonplaftiŋ) Dr. Köster und im Kaiser. Friedrich Museum( Deutsche   Kunst des 18. Jahr. hunderts) Direktor Demmler. Sulaßlarten zu 50 f. im Alten Museum au 1. find bor Beginn am Eingang der genannten Museen in beschränkter Anzahl erhältlich.

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Bei Lennel u. Co., Kurfürstendamm 150, wird eine Ausstellung von Aquarellen und Graphiten Ernst 8immermanns am 14. Dezember eröffnet werden.

Oeffentlicher Bortrag im Museum für Meerestunde. Dienstag, den 16., abenbe 8 Uhr, Professor Dr. Senking: Die Wiesmuschel, ihre Stuttur und ihre Bedeutung als Bollsnahrungsmittel( Mit Lichtbildern.)

Zum Krach der Großen Boltsoper. Serr Klaus Bringsheim bittet uns mitzuteilen, baß die unter seiner Mitwirtung unternommenen Anstrengungen zur Sanierung der Großen Boltsoper infolge unüber windlicher Bebenten hinsichtlich der Rentabilität des Unternehmens gegen­Standalos geworben finb.

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Ein General, der solche Behauptungen ausspricht, sollte sie beweisen fönnen. Aber Wriesberg muß erklären, daß er sozialdemokratische Zeitungen selbst nicht habe lesen können. llnd auch den Sozialdemokraten, der die Berhaftung Rosa Und auch den Sozialdemokraten, der die Verhaftung Rosa Luxemburgs verlangte, fann er nicht nennen. Sein Gedächt­nis reicht nur soweit, daß er eine Behauptung aussprechen fann. Wahrscheinlich wird bald in irgendeinem Winkelblättchen der Name eines jezigen oder früheren Sozialdemokraten ge­nannt werden. Dann fann der ja wieder flagen und die Deutschnationalen haben dann wieder ihren Prozeß. So macht man im neuen Deutschland   vaterländische" Politik!

mußte be=

Erfrischend waren die Aussagen Fehrenbachs und des Generals Gröner. Der erstere befannte mit tiefem Ernst, daß nach seiner Erfahrung die Sozialdemokraten und besonders Ebert während der ganzen Kriegszeit soviel vater­ländische Gesinnung an den Tag gelegt und soviel für das Land getan haben, wie nur irgendeine andere Partei! Und die gleiche Ueberzeugung ausgesprochen hatte, General Gröner  , der in ähnlich scharf formulierten Worten ftätigen, daß der Generalfeldmarschall Hindenburg   am 8. Dezember 1918 an den damaligen Boltsbeauftragten Ebert einen bisher nicht veröffentlichten Brief gerichtet hat, in dem einen bisher nicht veröffentlichten Brief gerichtet hat, in dem Mann Ihr Vaterland über alles lieben" und er Ebert versichert, daß auch Sie als treuer deutscher  fortfährt: Bir alle wissen, daß mit diesem bedauerlichen Aus­gang des Krieges der Neuaufbau des Reiches nur auf neuen Grundlagen und mit neuen Formen er­folgen fann".

Das schrieb der von den Militaristen vergötterte Hinden burg an denselben Ebert, den völkische Kläffer und die ganze deutschnationale Meute heute als Landesver räter beschimpfen dürfen!

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Mit welchem bodenlosen Leichtsinn die Vertreter des An­geflagten neue Verdächtigungen in die Welt schleu­Bern, zeigte die Frage eines Verteidigers an den Genossen Dr. David, ob er zwei Tage vor dem Ausbruch des Berliner  Streifs in Köln   in einer Berjammlung von Kriegsbeschädigten erklärt habe, die Partei werde die geplante neue Offensive ver­hindern, da es schon genug Kriegsopfer gäbe. Für diese Aeußerung wurde ein- Major Schulze benannt, der die Aeußerung gehört haben will. Wenn die Politifaster auch nur einen Schimmer von politischen Vorgängen hätten, fönnten fie gerade diese Frage nicht an Dr. David richten. Denn von ihm wie von Noste sollte doch jedem bekannt sein, wie sie zu den Fragen der Landesverteidigung geftanden haben. Und gerade ihm sollte man auch nicht leichtfertige Schwägereien unter­stellen, wenn man sich nicht selbst heillos bloßstellen will. Aber auf eine Bloßstellung mehr oder weniger fommt's in diesem Prozeß schon gar nicht mehr an. Der Verteidiger steckt auch die Abfuhr schweigend ein, als David erklärt, er wundere sich nur, daß er bei socher Aeußerung nicht vom Fled weg verhaftet worden sei!

Wie man sich ja auch wundern muß, daß die Regierung von 1918 nicht in Ebert einen Landesverräter" jah, während doch Briesberg und feinesgleichen heute davon überzeugt sein wollen. Da sollen nun noch zahlreiche Zeugen darüber ver­nommen werden, ob der Koch- Zeuge Syrig wirklich gehört

haben tann, daß Ebert zur Nichtbefolgung von Gestellungs­befehlen aufgefordert habe. Als ob nicht solche Aufforderung wie ein Lauffeuer durch alle Betriebe gegangen wäre, als ob nicht die Beamten des Herrn Jagom sofort zugegriffen hätten, wenn eine solche Aufforderung erfolgt wäre. Aber wozu diese Beweisaufnahme nach den Aussagen von Scheide mann, Müller, Noste, Fehrenbach, Gröner, David noch aus­gedehnt werden muß, das mögen die Götter und das Magde­ burger   Schöffengericht wissen.

Die Wahl in Berlin  .

Das Stimmenverhältnis im Stadtgebiet. Das Berliner Städtische Nachrichtenamt teilt mit:

Der seltsame Widerspruch, der darin besteht, daß Berlin   trotz der wirtschaftlichen Interessengemeinschaft der zu ihm zusammen geschlossenen, vormals selbständigen Gemeinden für die Reichstags­wahlen und ebenso für die Wahlen zum Preußischen Landtag   dre verschiedenen, teilweise durchaus ländlichen Wahlkreisen zugeteilt ist, dürfte die Reichsregierung im Auguft d. I. zur Vorlage einer Wahlreformnovelle veranlaßt haben, nach der durch die Bildung von 10 Berliner   Wahlkreisen das Gebiet der Reichshauptstadt zwar auch zerlegt, aber doch wenigstens in sich aufgeteilt werden sollte. Infolge der Auflösung des letzten Reichstages ist diese Gesetzesvor. lage nicht mehr verabschiedet worden.

Um so mehr dürfte es, auch im Hinblick auf die für nächstes Jahr zu erwartenden Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung und zu den Bezirksversammlungen, von Interesse sein, zu erfahren, wie die am 7. Dezember innerhalb des Berliner   Stadtgebietes für Reichstag   und Landtag abgegebenen gültigen Stimmen sich auf die einzelnen politischen Parteien verteilen. Nach zwei hierüber ver­öffentlichten Uebersichten der Berliner   Wirtschaftsberichte" erhiesten von den am 7. Dezember( 4. Mai) für die Wahlen zum Reichs. tag abgegebenen gültigen 2 295 419( 2 209 665) Stimmen:

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Die Sozialdemokratische Partei 695 307( 449 627), die Deutschnationale Volkspartei 548 441  ( 499 521), die Kommunisten 374 220( 396 229),

die Deutschdemokratische Partei 249 672( 196 632), die Deutsche Boltspartei 149 542( 186 098), die Deutsche Zentrumspartei 90 455( 84 139),

die Wirtschaftspartei d. Deutschen Mittelstandes 78 004( 87 775), die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung( Deutschvölkische Freiheitspartei  ) 46 318( 106 599),

die Deutschsoziale Partei 35 812( 83 970),

während die restlichen 13 624( 62 422) Stimmen fich auf die zu die Unabhängige Sozialdemokratische Partei 14 024( 56 653), beiden Terminen vorhandenen Splitterparteien verteilten. Am gleichen Tage( bzw. am 20. Februar 1921) wurden für die gültige Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf die Sozial. Bahlen zum preußischen Landtag 2 286 827( 1 939 669) bemokratische Partei 693 122( 432 950), die Deutschnatio ( 196 644), die Deutschdemokratische Partei 247 515( 149 565), die nale Volkspartei 544 710( 345 206), die Kommunisten 374 806 Deutsche   Bolkspartei 149 965( 306 153), die Deutsche Zentrumspartei 90 205( 71 481), die Wirtschaftspartei des Deutschen Mittelstandes 43 915, die Deutschsoziale Partei 36 706, die Unabhängige Sozial­79 029( 100 076), die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung bzw. 20. Februar 1921 abgegegebenen übrigen Stimmen- 10 594 demokratische Partei 14 260( 337 369), mährend die am 7. Dezember ( 225) sich auf die Wahlvorschläge der Bolnischen Volkspartei, Deutschen   Auswertungs- und Aufbaupartei, Partei für Volkswohl­fahrt und Deutsch- Hannoverschen Partei verteilten bzw. für die Niedersächsische Partei abgegeben wurden.

Budapester   Bombenwerfer verurteilt.

Trotz der Drohungen der Erwachenden". Budapest  , 13. Dezember.( TU.) Heute ist das Urteil über die Bombenattentat auf den Liberalen Klub der Elisabethstadt in Buda ,, erwachenden Magyaren" verkündet worden, die das folgenschwere pest verübt hatten; einige feige Täter sind allerdings flüchtig. Vor peft verübt hatten; einige feige Täter sind allerdings flüchtig. Vor Fuß aufgestellt. Im Verhandlungsfaal wurden vor Beginn der dem Gerichtsgebäude war ein startes Polizeiaufgebot zu Pferd und Gigung von Geheimagenten alle Zuhörer genau revidiert. Der Bor lizende, Präsident Eugen Lanker, verkündete das Urteil, wonach alle Angeklagten des Bombenwerfens schuldig erklärt wurden. Es wurden verurteilt: Josef Marffy und Karl Marossi zum Buchthaus, Horvath zu sechs Jahren Zuchthaus, Karl War. Tod durch den Strang, Bela Szacza zu sechs Jahren fan zu fünf Jahren Zuchthaus, der minderjährige Rado zu zehn Jahren Gefängnis.

bung umfaßt 82 Seiten. Das Urteil hörten die Angeflagten in Ruhe an; seine Begrün­dung umfaßt 82 Seiten.

Urteil im Memel  - Dutschprozeß.

Kowno  , 13. Dezember.  ( WTB.) In dem Memeler Butsch­prozeß wurde heute abend 10 Uhr das Urteil vertündet. Von den haus) verurteilt, und zwar erhielten Blumenau 12 Jahre, achtzehn Angeklagten wurden neun zu 3wangsarbeit( Zucht Reßler und Böttcher, dessen Eigenschaft als Deutscher nicht je zwei Jahre acht Monate, Bed   und Koralius je zwei Jahre, anerkannt wurde, je acht Jahre, Otto Balnus und Schwenzig Utstins und Stuhlert je ein Jahr vier Monate. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen, darunter auch Sifo­nait, der Reichsdeutscher ist. Die Untersuchungshaft wurde den Angeklagten nicht angerechnet.

Nach dem Putsch in Estland  .

Reval  , 13. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Der bisherige Bertrster Sowjetrußlands in Reval  , Lobedi, der erst vor furzem fommissariat Letrowski ersetzt werden. feinen Posten antrat, wird durch den Sekretär im russischen Außen­

Die Baltische Union als Schutz.

Riga  , 13. Dezember.( TU.) Der lettländische Außenminister Lehja erkläre Pressevertretern, daß der Putsch im benachbarten Estland   eine erste Mahnung an die Randstaaten fei. Die Schaffung eines baltischen Bundes als Sicherung gegen Cften erscheine immer netwendiger. Die deutsche Presse sowohl in Lettland   wie in Estland   weist auf den Ernst der Lage hin. Zwar liege zu einer Banit fein Grund vor, aber die fortdauernde in­einigkeit ber bürgerlichen Barteien in beiben Ländern müsse ein Ende nehmen, wenn man dem Wühlen der Kommunisten mit Erfolg entgegentreten wolle. mit Erfolg entgegentreten wolle.( So fördern die Kommunisten die Reaktion. Die Red.)

Der abgebaute Trotki  .

Mostau, 13. Dezember.( Russ  . Telegr.- Ag.) Trotti ist zur Erholung nach Südrußland abgereift. Der Boltstommissar für Gesundheitswesen sprach die Erwartung aus, daß dieser Aufenthalt, die trotz Heilung im Rautafus wiederaufgetretene Krankheit Trotzfis bannen werde.

Wie wir erfahren, hat in einer Moskauer   Versammlung der sogenannten Trotisten ein Redner ausgeführt, wie sich jetzt auch die Barteiführer zu Trotzki   stellten und ihn fritisierten, tönnten fie doch nicht bestreiten, daß nur sein ständiger Hinweis auf ihre Fehler sie zu denkenden Staatsmännern gemacht habe. Die Gegner dürften nicht übersehen. daß nur der von Trozki im Jahre 1921 inaugurierte Nep"( Neue ökonomische Politik  ) die kommunistische Partei   gerettet habe. Wenn auch Kamenew   und

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Stalin diefe Tatsachen bewußt verschwiegen, so hätten es doch die alten Parteigenoffen nicht vergeffen.

Die Völkerbundratsfagung in Rom   ift gefchloffen. Die Schluß­rede des Präsidenten war äußerst fühl. Die gesamte Tagung war von geringem Wert. Die Einladung Spaniens   für die nächste Bersammlung dürfte nicht angenommen werden, da man mege der Schwierigkeiten des Archivtra isportes usw. fernerhin nur noch in Genf   zu tagen wünscht.

Bayern   und der Frontbann. Halbamtlich wird gemeldet: In der sogenannten Frontbann- Angelegenheit hat sich der Unter. suchungsrichter am 1. und 2. Dezember in der Festungsstrafanstalt Landsberg   aufgehalten, um Adolf Hitler  , Oberleutnant Kriebel und Dr. Weber zu vernehmen.

Jm Siebengebirgsstädtchen Honneff wurden vier fommu. nistische Stadtverordnete von der Kriminalpolizei ver­haftet und ins untefette Gebiet gebracht. Sie werden des Hoch­Derrats beschuldigt.