B
firationsobjekt diceren. Schiffe find in sehr guten Ausführungen infönnte noch scharfer gegen meine Frau vorgehen, vorbildlicher Weise hergestellt, daneben finden wir immer noch die billig aus Blech geftanzten Dampfer", die man shon für 85 Pf. kaufen kann. Das beste Spielzeug erscheint in den Baukästen. Der gute altbewährte Anter- Steinbaufasten ist in den Breistagen von 3 bis 60 m. vorrätig. Die Gießbaufäften, auf die wir bereits im verigen Jahre hinwiesen, sollten die Aufmerksamkeit der Eltern erzingen, die ihren Kindern ein Spielzeug geben möchten, bei dem ber Betätigungsbrang in hervorragender Weise gefördert wird. Som Etein bis zum fertigen Bauwerk stellt der fleine Baumeister fein Kunst. wert selbst zusammen. Diese Bautäften find schon von 2,50 M. an zu haben. Allerdings kann mit diefen billigen Formen nur sehr Primitives geschaffen werden. Endlich sind in diesem Zusammenhang noch die Radio- Baukästen zu erwähnen, aber hier wäre zu wünschen, das gründliche Schulung und Ausbildung der Handfertigteit der Kinder von vornherein diesen Baukasten überflüssig machte inib daß das benötigte Funkgerät aus einfachen Stoffen von ihnen selbst er= zengt werde, soweit es sich um einfache Detektorapparate hanbeft.
Die Staakener Meineidsaffäre.
Die Ausjage Dr. Fechners Eld gegen Eld. Unter großem Andrang des Publikums began gestern früh der zweite Teil des Staafener Weineidsprozesses, der durch die Ber. urteilung des früheren Stadtrats Eggert aus Spandau zu zwei Jahren Zuchthaus erhebliches Aussehen erregt hatte und in der Ceffentlichkeit zu lebhaften Auseinandersetzungen führte, ob die Ver. urteilung zu Recht oder zu Unrecht stattgefunden habe.
ich will sie aber schonen Zeuge Muß ich darauf antworten: Bert: Das genügt mir fajon. Auf weitere Fragen fagt der Zeuge, daß feine frau es mit ihren Worten nicht jogenau nehme, daß er den Einbrud gehabt habe, daß andere Kräfte mitgewirkt hätten. Bürgermeister Dr. Fechner befundet, daß er nach einer Bezirksverjaminlung Mitte Februar 1921, an die sich ein Bierabend im Ratskeller in Spandau angelhoffen hätte, gemeinschaftlich mit verschiedenen Herren und Damen nach Staaten zurüdgefahren war. Die Angeklagte und Stadtrat Eggert waren in demselben Abteil. Eggert habe sich aber auf dem Bahnhof verabschiedet, um sich zu feiner Frau, mit der er fich damals ausgeföhnt hatte, zu begeben, während der Zeuge die Angeklagte nach ihrer Wohnung begleitete. Dort habe er sich bis gegen 3 1hr aufgehalten. Die Angeklagte habe ihn darauf die Treppe hinuntergelaffen und hinausgelaffen. R.-A. Dr. Johanny hält diese Aussage der Zengin Beermann vcr, die jedoch dabei bleibt, daß derjenige, den sie gesehen habe, Eggert gewesen fei. Auf eine Frage von R.-A. Dr. Pindar erklärt der Zeuge Fechner, daß es sich bei seinem nächtlichen Besuch bestimmt um die Nacht vom 15. zum 16. Februar gehandelt habe. Nicht Eggert, sondern er jei bei der Angeklagten gewefen.
Die Rechtsanwälte Pindar und Johanny betonien darauf hin, daß diefes eine Wendung in dem Meineidsverfahren fei. Durch diese Angabe sei die wichtigste Feststellung im Urteil widerlegt morben. Es wurde im Anschluß hieran die betreffende Stelle im Borderurteil vertefeet, und es ergibt sich daraus, daß diefes Urteil davon ausgeht, baß Dr. Fechner das Datum nicht genau hatte geben fönnen. R.-A. Dr. Bindar: Es steht also Eid gegen Eid. Gibt die Zeugin Beermann vielleicht die Möglichkeit eines Irrtums zu? Beugin: Sch bleibe bei meiner Aussage. Es ist Eggert gewesen, nicht Dr. Fechner. Die weitere Beweisaufnahme brachte keine wesent fich neuen Momente. Die Verhandlung wird am heutigen Dienstag fortgesetzt.
In bem neuen Prozeß wird gegen die Pflegefchwester in Säuge lingsheim in Staaten, Mathilde Megger, ebenfalls wegen Meine eids verhandelt. Die Angeklagte war ertranft, so daß das Berfahreit gegen sie auf direktes Berlangen Eggerts abgetrennt wurde. Die Anges Magte Megger ist in ihrer Heimat in Württemberg verhaftet und nach Moabit übergeführt worden. Wie erinnerlich, war die Meimeibsaffäre eus einem Dorflatsch beroorgegangen. Eine frühere Nachbarin der Gemeindeschwester im Säuglingsheim, eine Frau Beermann, hatte das Gerücht verbreitet, daß Stadtrat Eggert der GemeindeSchwester nächtliche Befude mahe Die Schwester Mathilde hatte Am Bahnhof Bisleben liegt zurzeit eine Ruine eigener daraufhin Brivatflage erhoben. Im Laufe des Berfahrens hatte Art. Seit Monaten ragen bort unvollendete Spitzbogen empor, Die Staatsanwaltfdjaft aber im öffentlichen Interesse die Anflage feeze Fensterhöhlen bliden auf Straße und Bahnförper, von Lücken aufgenommen. Das Schöffengericht Spandau und die Berufungs. tommer in Moabit hatten jedoch beidemal Frau Beermann frei. unterbrochene Wände verschiedener Höhe verkünden die Unvollendung. gesprochen, und es war dann gegen Stadtrat Eggert und die Schwester Es sind die Rninen der Ahmadia Moschee, des bes Mathilde Megger Meineidsklage erhoben worden. Beide hatten in gonnenen Gotteshaufes einer aus Indien flammenden moham drei Terminnen geschworen, daß Eggert niemals nachts in der Woh medanischen Gefte, die an die bereits erfolgte Niederkunft des Bro Die Zahl der in nung der Schwester gewesen ist, insbesondere niemals in den Jahren pheten glaubt, dessen Nachfolger in Indien lehrt 1921 und 1922. Die Angeklagte Meger, eine 37jährige Berlin wohnenden Anhänger dieser Sefte bürfte nicht allzu beträcht Fran, bestreitet jede Schuld. Sie erflärt: herr Eggert hat lich fein, eine größere Anzahl von ihnen wohnt in London , wo fich mich 1920 während meiner Krankheit eimnal abends befacht; fetidem auch die europäische Zentrale der Sette befindet. Der Grundstein ift er nie wieder bei mir gewefen. Das habe ich bei der Berliner Moschee wurde im Vorjahre gelegt. Bereits hierbet ichmoren, und des ist auch wahr." Die Angeklagte Mathilde tam es zu Zwischenfällen, da Aegypter und Araber, bie die Moschee Megger bleibt auch bei ihrer weiteren Bernehmung mit aller Ent- für eine englische Gründung helfen, protestierten und durch Polis schiedenheit dabei, daß die Behauptung der Frau Beer zeibeamte entfernt werden mußten. Der Beiterbau der Moschee mann unwahr sei. Stadtrat Eggert sei niemals nachis bei ihr wurbe bome von der Inflation überrascht und gehemmt und mußie in der Wohnung gewesen. Ginmel habe sie der damalige Redakteur fchließlich wegen Mangels an Mitteln völlig aufgegeben werden, a jezige Bürgermeister Fechner, als sie gemeinsam aus Spandau mit ihm ber Bau von daneben liegenden Wohnhäusern für den heimtamen, in ihre Wohnung hinaufgebracht und noch ein Glas Tee Priester ufw. Nachdem nun bie Ruinen lange geschlummert und getrunken. Ein anderes Mal sei ein Ehepaar Eder oben gewesen, weiter verfallen waren, soll munmehr wieder neues Leben aus ihnen nicmals aber der Stadtrat. Benn sie nicht ein reines Ge. erblühen. Der Besitzer des Grundstücks, die Ahmadia- Gemeinde, wiffen gehabt hätte, würde sie die Brivatfiage gegen Frau Beer steht dicht vor dem Verkaufsabschluß zum mindesten eines Teiles nenn nicht angeftrengt haben. Landgerichtsbirettor Dransfeld hielt des Geländekompleges. Mit dem Erlös soll der Bau einer der Angeklagten vor, daß ein Chepaar Gläsemmm und ein Seuge fleineren Ahmadia Moschee auf dem Rest des GrundAltenburg ebenfalls Eggert frühmorgens aus dem Hause tommen ftüdes erfolgen. Gelangt bagegen bas gefamie Terrain zum Ver. gesehen hätten. Die Angeflogie erklärt, taß fie immer nur wiederholen, fauf, fo foll eine Moschee an einem andern Blaze der Reichshaupt fönne, daß Eggert feit 1920 nicht mehr im Säuglingsheim gewesen stadt erstehen. Da auch der Bau der andern Moschee am Fehr fei. Die Zeugen müßten fich irren. Auf weiteres Befragen ber belliner Blag rustig fortschreitet, wird in Berlin demnächst von Rechtsanwälte Bin bar und Dr. Johanny ertiärt die Angefiagte, amei Stellen der Muezzin vom schlanken Minaret herab die Moslem baß die ganze Sache gegen sie ein Refieltreiben fei, bas oon zum Gebet rufen. Dr. Kornfeld infaeniert worden sei, der sie aus Staaten hinaushaben und unglücklich machen wollte. Rechtsanwalt Dr. Be der beantragte, die Eheleute Eder zu laden, daß sie an dem Tage, an dem Eggert angeblich bei der Angeklagten gewefen fei, bis 4 Uhr morgens in der Wohnung gemelen feien. Der Borsigende wtil des als wahr unterstellen. R.. Pindar hält aber eine Gegen überstellung der Zeugen mit der Hauptbelastungszeugin zur Prüfung der Glaubwürdigkeit für bringend geboten. Das Gericht lehnt aber den Antrag ab, weil diese Tatsache als erwiefen angenommen werben tönne. Der Zeuge opp aus Stanfen ftellt der Angeflagten ein günstiges 2eumundszeugnis aus. Dan jei schon in Etaafen daran gemähut gemefeer, baß allerlei Redereien über bie Ange flagte im Umlauf waren. Das sei alles von Dr. Kornfeld
und Leuten, die ihr nicht wohlgefinnt waren, ausgegangen. Die Ans geflagte babe felbit lachend erzählt, daß man ihr nachgesagt habe, Eggert sei die Nacht bei ihr gewesen. Diese Reibereien feien los. gegangen, als auf Beranlassicg der Angeklagten ein zweiter Arzt nach
Strafen fant.
Sodann wird unter großer Spannung bie Haupt. belastungszeugin, Frau Beermann, aufgerufen. Sie lebt mit ihrem Marne , einem Schloffer, in Scheidung. Die Etz ist in erster Instanz wegen Berichuldens der Frau infolge Chezerrüttung geschrieben worden. Die Zeirgin befindet folgendes: In der Nacht Dem 15. zum 16. februar fam mein Mann nachts gegen 1 Uhr nach House, weckte und fragte midh, ob Eggert wieder in Sanfen fei, er habe ihn auf dem Bahnhof gefehen und gehört, daß er nach der Schwester Mathilde gefragt habe. Kurze Zeit später habe sie gehört. daß die Schwester nach Haufe tam und daß ihr jemand folgte. Gegen 3 ihr nachts fei das Licht auf dem Treppenflur eingefchaktet worden, und die Schroefter fel leise die Treppe hinuntergegangen. Sie, die Jeugin, fei zur Flurtür gelaufen und habe burch die Briefkastenklappe gefehen, daß Eggert nachfolgte. Dann sei sie zum Fenster geeilt und fah Eggert das Haus verlassen. Auf der Straße habe Eggert noch einmal hinaufgesehen zu der Schweiter, die leicht befleidet am Fenster stand. Sie habe ihren Mann fofort gewedt, er wollte aber nicht auf stehen. Borf: In diesem Lage folle der oben gewesen sein. Zeugin: Ich habe Eggert beutlich erkannt. Jede Berwechslung ist cusgeschlossen Die Zeugin will bann Anfang und Mitte März noch zaci bis dreimal Eggert gesehen haben. Bom Fenster aus fab fie, daß Eggert frühmorgens am Hause entlang ging. Die Daten tonn ste jebody nicht angeben. Die Bertetbiger machen darauf auf metljani, daß die Beugin früher bestimmte Angaben gemacht habe. Es werden dann der Zengin auch von der Berteidigung scharfe Borhaltungen gerocht unb versucht, fie in Biberspriche zu rerreideln. Die Zeugin muß zugeben, daß fie auch noch in ein enderes Beleidigungsverfahren terwideft gewefen fei. Der Ehemann, Paul Beermann, bestätigt, daß femme Frau ihn eines Ratts gewedt habe mit dem Bemerken, daß Eggert foeben von der Schwefter weggegangen fei. R... Dr. Johannŋ: 3ft es richtig, bag Sie Threm Anwalt in Ihrem Chefcheibungsprozeß gefagt haben: Sch
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Dr. Katenellenbogen.
Aus dem Sündenregister eines Abenteurers.
Vor dem erweiterten Schöffengericht in Lichterfelde stand gestern die Berhandlung gegen den berüchtigten amerikanischen ant geblichen Arzt Dr. Edwin Maria Razenellenbogen an. Er hatte sich in 27 Fällen wogen Betruges, Urkunden. fälschung. Diebstahis und Körperverletzung zu ver
antworten.
Die Körperverlegung, die zur Berhandlung fiend, bezog sich auf die Galtin des holländischen Kolonialstaatssekretärs van Brint, die Ragen", wie sie ihm nannie, in der Telephonzelle des Hotels männischen Auftreten und feiner Ueberrebungsfunft gelang es, die Esplanade" angesprochen und fennengelernt hatte. Seinem welt. Monate mit ihm zusammenlebte. Den Beziehungen entsproß ein Grau derart zu beeinflussen, daß sie zu ihm hinzog und mehrere Kind. Vor wenigen Tagen versuchte Frau van Brint, die inzwilden von ihm weggezogen war, turch den Gerichtsvollzieher das Kind holen zu laffen. Der Gerichtsvollzieher traf aber eine leere Wohnung an und erfuhr, daß das Kind nach London entführt wor: ben sei. Antäßlich diefer Rundesentführung wandte fich Frau Dan Brint an ihre Freundin, an die befarinte Schriftstellerin Karin Mihaelis, die aus Tanemart fofort zu ihrer Unterstügung herbeieilte und durch Rücksprache bei dem Bolizeipräsidenten und dem Schwindlers hinwies. Die Folge war vor wenigen Tagen feine Oberstaatsanwalt auf die besondere Gefährlichkeit des internationalen Berhaftung. Bei den Betrugsfällen, die dem Angeklagten vorgeworfen werden, handelt es sich stets um Ausländer, u. a. um Inder, gefchusinbeit hatte, er könne ihr Bermögen in Deutschland besonders Norweger , Ruffen und Holländer, denen Kazenellenbogen vorgut unb nuhbringend anlegen. Die Leichtgläubigen, unter denen fich audy viele Frauen befanden, die angeblich seinem hypnotischen Einfluß nicht standhalten fonnten, hatten them ungeheure Summen anvertraut. So war der dänische Großlaufmann Konig mit einem Bermögen von 3 Millionen in feine Rege gegangen, und der Angeklagte hatte ihm lediglich Autos, Schmudiachen, wertvolle Belze und Baluten abgeknöpft. Zum Schein, als ob er tatsächlich mit dem Gelde Geschäfte mochte, gründete er eine Anzahl von Gesell schaften. Bei der gestrigen Berhandlung bestritt Kahenellenbogen in herausforderndem Ton, wegen dessen er verschiedentlich vom Borfißenben zurechtgewiesen werden mußte, die ihm zur Laft gelegien Straftaten. Gegenliber dem eigentlichen Zeugnis der Geschädigten fonnte er sich aber nicht rechtfertigen. Die Kronzeugin der Berhandlung Frau van Brint, die durch den vollständigen Vermögensverluft und die schweren Mißhandlungen des Angeffogten noch heute förperlich und seelisch zusammengebrochen ist, ent hillte das ganze fcha mtoje Treiben dieses Mannes.
Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 16. Dezember.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
4.306 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 6.40-7.30 Uhr abends: Hans- Bredow - Schule: Literatur und Kunst. 6.40 Uhr abends:( Abt. Bildungskurse). Prof. Colson:, Französische Literaturgeschichte( in französischer Sprache). 7.10 Uhr abends: Dr. James Simon : Die Sonate". 8 Uhr abends: Theaterfunk( Herr Theodor Kappstein). 7.30 Uhr abends: Vortrag Dr. Ernst Rothe: „ Das Giftschränkchen": Was soll eine Hausapotheke enthalten? 8.30 Uhr abends: Moderner Orchesterabend. Dirigent: Otto Uraok. 1. Vorspiel zu der Oper Die Abreise, E. d'Albert. 2. a) Blütenwunder, Hans Pfitzner . b) Tranermarsch, Hans Pfitzner ( aus dem Musikdrama„ Die Roso vom Liebesgarten"). 8. a) Symphonietta, Paul Graener , b) Musik am Abend. Paul Graoner. 4. Fantasie aus der Oper Ariadne auf Naxos ", Richard Strauß . Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
Das Gericht verurteilte den Angeflagten wegen Urkunden. fälschung in zwei Fällen zu einem Monat und einer Woche Gefängnis, wegen Körperverelegung zu 600 Mart Geldstrafe, wegen Betruges wurde er zum Teil fret: gesprochen. Die Strafen wirden auf die erlittene Untersuchungshaft in voller Höhe angerechnet und der Angeklagte aus der Untersuchungshaft entlassen.
Praktische Politik".
Kommuniffen gegen erhöhte Erwerbsslosenunterstützung.
Wie vernagelt die Kommunisten sind, wenn es gilt, den Arbeitern praftisch zu helfen, geht aus dem Verlauf der letzten Bezirts. versammlung Wedding hervor. Um für sich Reflame zu machen, hatte die kommunistische Fraktion einen alten Ladenhüter hervorgeholt, um ihn als Antrag einzureichen. Es handelt sich um die nach einer alten Schablone gestellten Anträge für Erwerbslose, in denen das unmöglichste gefordert wird. Bon fozialdemokratischer Seibe legte Genosse Urig dar, daß die Antragsteller sich an eine falsche Adresse gewendet hätten. baß das Bezirksamt für alle diese schören Wünsche gar nicht zuständig sei, und soweit es sich um Ausführung bestimanter gefeßlicher Vorschriften handele, stehe fest, baß diese in lonaler Form unter Vermeidung von Härten erfolge. Motwendig fei aber eine Erhöhung der gänzlich unzulänglichen Erwerbslosenfäge. Die Berliner Dezernent ten für die Arbeitsämter würden nach dieser Richtung hin dauernd gebrängt. Aus diesen Gründen beantragte die sozialdemokratifge Frattion wegen Unzuständigkeit des Bezirksamts über die KPD .Anträge zur Tagesordnung überzugehen, aber das Bezirksamt zu ersuchen, mit unverminderter Energie fortzufahren, eine Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung berbeizuführen, die die Versammlung für bringend erforderlich halte. Bei der Abstimmung zeigte sich der ganze Unsinn der fommunistischen Agitationspolitit. Der Vorsteher ließ getrennt abstimmen. Daß die Kommunisten gegen den Abfaz stimmten, über ihre Anträge zur Tagesordnung überzugehen, war selbstverständlich, aber sie stimmten auch mit Ausnahme eines einzigen Mitgliedes gegen den zweiten Absah, ber eine Erhöhung der Säße für Erwerbsloje für dringend erforderlich hält. Diese Stellungnahme richtet sich also glatt gegen das Intereffe der Erwerbstofen, ist dafür aber echt kommunistisch.
Die Eideshilfe G. m. b. S.
Nach endloser Beweisaufnahme erfolgten am geftrigen Nachts mittag in dem gegen eine Anzahl von Frauen angestrengten Meineidsprozeß, über deffen Berlauf mehrfach im Borwärts" berichtet wurde. Die ärztlichen Gutachten der Sachverständigen über den Geisteszustand der Angeklagten Annn v. Kulas. San.- Rat Dr. Edel, in deffen Anstalt Frau v. Kulas fich gegenwärtig befindet, Die übrigen Aerzte, San.- Rat Dr. Beppstellte sie unter§ 51. mann, Oberarzt Dr. Bau, tum, Oberarzt Göz und Dr. Thiele von der Charité hielten sie zwar für eine schwere Bychopathin und als höchst minderwertig, aber für ihre Hamblungen voll verantwortlich. Staatsanwaltschaftsrat attegan bezeichnete die Angeklagte v. Kulas als eine Bers onliteit oon einer verbrecherischen Energie und Bielfeitigteit, wie sie in der Kriminalgeschichte selten vortommt. Bon einer solchen Berbrecherin erfien Ranges müßte bie Menschheit möglichst lange befreit werden. Die Angeklagte habe das Intrigenspiel zu ihrem Beruf gemacht und es habe felten jemand 10 diet Beunruhigung in das Leben seiner Umgebung gebracht. Bei dieser verbrecherischen Natur fand man eine besondere Befriedigung, in bem Schmuß der Ehescheidungsprozesse zu wühlen. Sie ist von einer Anstiftung zum Meineid und von einer eidesstattlichen BerDer Staatsanwalt beantragte ficherung zur anderen geschritten.
gegen Frau D. Kulas eine Gesamtstrafe von vier Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Chrverlust, gegen den Angeflagien v. Mebelstadt zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehroerlust fowie fofor. fige Berhaftung, gegen die Angeklagte Wolff ein Jahr brei Monate Gefängnis, gegen Frau Präsent ein Jahr Gefängnis, und gegen die Angeflagte v. Graag acht Monate Gefängnis, stellte bei der letzteren aber Bewährungsfrist anheim. Das Gericht beschloß den Hafibefehl gegen den Angetlagten v. Wedelstädt und vertagte die weitere Berhandlung auf Mittwoch.
Ermiffionen.
Rechtsanwalt Brumby, Stadtrat 3. D., fendet uns folgende. Beilen: In Nr. 583 des Borwärts" vom 11. b. M.( 1. Beilage) unterstellt mir Bandgerichtsrat Ruben, ich hätte in einem Artikel ber Nr. 574 der„ Deutschen Allgemeinen Zeitung" von einem von der SPD. befürworteten Mieter schutz gesprochen und von ihm aus. gefagt, er habe nach einhelliger Ansicht der Wissenschaft den Rechisa unfrieden gefördert. Was Herr Ruben doch faim übersehen haben fann, ift, daß ich die bezeichnete verderbliche Wirkung nicht auf den Mieterschuh bezogen habe, alfo auf die soziale Zweckmäßigkeit, die Mieter überhaupt zu schützen, sondern auf eine ganz bestimmte Art der Mieterschuh- Regelung, nämlich auf das am 1. Oftober 1923 in Kraft getretene Mieter schuhgesek. Bon diefem hat Herr Ruben felbst in Nr. 513 Ihres Blattes verraten, daß es allein der Berliner mieterschaft 700 Mietaufhebungsflagen im Monat beschert habe, während nach Ihrem Bericht in Nr. 580 d. J. auf Neufölin allein im Durchschnitt der Gültigkeitsdauer des Gefeßes fünf Aufhebungs. und Räumungsflagen pro Tag entfallen. Der Neuköllner Wohnungsfondern bestätigt sie." amts- Bericht steht also in feinem Widerspruch zu meiner Darlegung,
Dazu mibt ums Gen. Ruben: Wenn Herr Brumby jest feine Worte im Auffah Aufwärts mit wem?" dahin interpretieren Mietverhältnisses herbeigeführt habe, fo ift dies etwa fo, als wenn will, daß das Mieterschuh geseh die Prozesse auf Aufhebung des man behaupten wollte, die Diebstahle feien durch das Strafgesehbuch herbeigeführt. Denn es ist richtig, daß jede Aufhebungsklage sich auf
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