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wählt. Er erhielt 32 von 51 Stimmen, während der bisherige erste Bürgermeister, Genosse R. Schmidt, lediglich die 13 sozial­demokratischen Stimmen und die weitere Stimme des berufs mäßigen zweiten Bürgermeisters erhielt. Ein kommunistischer Kandidat erhielt fünf Stimmen. Vorher wurde der Antrag der

nationalen Wahlgemeinschaft, die aus Bayerischer Volkspartei , Deutschnationalen und Deutscher Volkspartei besteht, zur Wahl eines berufsmäßigen ersten Bürgermeisters mit 26 gegen 24 Stimmen abgelehnt, ebenso die Wahl eines weiteren dritten

Bürgerweisters.

Landtagsvertagung in Sachsen . Dresden , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der Sächsische Landtag

verabschiedete am Freitag die Steuerermäßigungs­gefeße, wobei es zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen der fozialdmokratischen Minderheit, den Kommunisten und den Deutschaationalen einerseits und den fächsischen großen Koalitionsparteien andererseits kam. Besonders die Sprecher der Deutschen Volkspartei wandten fich in schärfster Weise gegen die Deutschnationalen, deren Anträge fie als reine Agitations­anträge bezeichneten. Die Regierungsvorlage, die eine Aufhebung der Mietzinssteuer für die von der Reichseinkommensteuer befreiten Mieter und eine Herabsetzung der Gewerbesteuer und der Arbeitgeberabgabe für eine Steuerquartal um ein Drittel bzw. die Hälfte vorsah, wurde gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Minderheit und der Kommunisten angenommen. Bei der Abstim­mung über die deutschnationalen Anträge stimmte auch die Deutsche Bolkspartei bemerkenswerterweise gegen die Besteuerung der Konsumvereine.- Berschiedene Anfragen und Anträge der Kommunisten und Deutschnationalen, die Polizei betreffend, löften eine lange Polizeidebatte aus, in welcher von seiten der Antragsteller teilmeise scharfe Anschuldigungen und Angriffe gegen die Polizei erhoben wurden. Die Regierung war in der Lage, die Angriffe an Hand des vorliegenden Tatsachenmaterials zurüdzuweisen und ins besondere die Behauptungen über das Berhalten der Bolizei gegen die Kommunisten als unwahr abzutun. Für die durch die Regen periode im Auguft und September d. I. schwer geschädigten Teile der fächsischen Landwirtschaft stellte der Landtag der Regierung für die Beschaffung von Saatgetreide und Düngemittel einen Kredit von 1 400 000 Goldmark zur Verfügung. Der Landtag vertagte sich dann bis zum 14. Januar 1925.

Der beanstandete Stadtverordnetenbeschluß

Die Potsdamer auf dem Kriegspfad. Bekanntlich hat der Minister des Innern durch den Reglerungs­präsidenten den Beschluß der Potsdamer Stadtverordnetenversamm lung am 12. Dezember, in dem dem Oberbürgermeister das Bertrauen ausgesprochen wurde, gleichzeitig aber die Begründung eine 3u rechtweisung des Ministers bedeutete, beanstanden lassen. Diese Beanstandung mußte der Oberbürgermeister, deffentwegen die ganze Kundgebung unternommen wurde, aussprechen und er hat es mit dem Erfolg getan, daß nunmehr die Potsdamer Stadtverord­neten zum 23. Dezember zu einer außerordentlichen und nichtöffentlichen Sigung einberufen sind, in der einzig und allein eine Beschlußfaffung zur Beanstandung des Beschlusses vom 12. Dezember erfolgen soll. Die Richtöffentlichkeit dieser Sigung ist immerhin bemertenswert und es scheint, als ob die Bois Damer Stadtväter nun doch einsehen wollen, daß sie bei diesem Vor­stoß gegen den Minister ihrerseits ihre Befugnisse überschritten haben und den fürzeren ziehen.

Abberufung Tirards?

Paris , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht. Der Cri de Paris" will wissen, daß die Ubberufung Tirards von dem Posten als französischer Oberkommiffar für das Rheinland von der Regierung im Prinzip beschloffen fel und wahrscheinlich un­mittelbar nach Neujahr erfolgen werde.

Das Land ohne Schwiegermüffer. Welches junge Liebespaar hätte nicht schon die Gegenwart besorgter Mütter und Tanten von Herzen verwünscht und davon geträumt, fie auf eine Infel wegschiden zu fönnen, felbst aber in ungetrübter Freude auf einer Insel der Seligen zu verweilen. Es gibt in der Tat ein Land, in dem diefer Traum Wirklichkeit geworden ist. Zur Bosanquet- Gruppe in der Süd'ee gehören die fleinen Sim- Sim- Inseln. Auf der größeren von ifeen befinden sich die malerischen Ruinen eines eingestürzten Buffans und herrliche Wälder, bie feinere ist flach und jeder Natur­fchönheit bar. Auf dieser werden, wie Beatrice Grimshaw in ihren Recifeerinnerungen erzählt, alle älteren Leute vom Stamme der Cim- Sim untergebracht, während auf der benachbarten Paradies insel das junge Bolt fein Heim aufschlägt, bis es felbst wieder zur gefekteren Generation gehört und der nachfolgenden den Platz

räumen muß.

Adamskostüm für die Tropen? Die Kleidung oder vielmehr

Das Ende der Hehe.

Die Rede Landsbergs.

F. K. Magdeburg , 19. Dezember. ( Eig. Drahtber.) seinem Ende. Soll es ein günstiges Vorzeichen sein, daß heute Endlich nähert sich der politische Berleumderprozeß niemand mehr ernsthaft von den ehrenhaften deutsch­nationalen Zeugen Syrig und Gobert zu sprechen wagt? Daß sogar die Berteidiger erklären, fie legten auf das Zeugnis dieser beiden Ehrenmänner fein Gewicht? So hat es denn bisher bei dem Eventualantrag des Staatsanwalts sein Bewenden, der die Strafaften des Gobert für den Fall borgelegt haben will, daß das Gericht ernsthaft auf das Zeugnis des Gobert Wert legen sollte.

Der Freitag war ganz den Plädoyers gewidmet, die sich in diesem auf politische Vorgänge gegründeten Prozeß natür lich bald zur politischen Rede ausweiteten. Als erster sprach der Generalstaatsanwalt Storp aus Celle , der erst sehr spät an Stelle feines angeblich erfrankten Kollegen vom Naum­ burger Oberlandesgericht die Bertretung in der Anflage über­nommen hat. Der Anklagevertreter sprach nicht sehr wirksam, in der Form aber doch mit guter Einfühlung in die ihm frem­den politischen Zusammenhänge. Sein Strafantrag ist sehr milde, wenn man ihn vergleicht mit den Strafen, die früher gegen sozialdemokratische Redakteure wegen Beleidigung eines Nachtwächters verhängt wurden. Aber der Staatsanwalt ist der Auffassung, daß der Angeklagte, der bei Kriegsausbruch 15 und bei Kriegsende 19 Jahre alt war, nicht in der Lage sei, die Dinge richtig zu beurteilen, die dem Prozeß zugrunde liegen. Er hält den Angeflagten für ein Werkzeug anderer, aber zur Abschreckung müsse er doch Gefängnisstrafe beantragen.

In einer padenden, scharf pointierten und sprachlich form vollendeten Rede schilderte dann Rechtsanwalt Landsberg , der als Boltsbeauftragter und Reichsjustizminister dem Reichs­ präsidenten jahrelang nahegestanden, das wirken Eberts und der Sozialdemokratie während des Krieges und nach dem Zu fammenbruch. Unter völligem Berzicht auf billige Hilfsmittel eines forensischen Routiniers gestaltete Landsberg sein Blä­dyer zu einer rhetorischen Höchstleistung, die während zweier Stunden das Gericht und das Parkett von Zuhörern offensicht­lich in Spannung hielt. Aber diese Rede schloß mit einer schweren Anklage gegen das Treiben jener Deutscher ", hätte es nach dem Kriegserleben nicht für möglich gehalten, die jetzt die Berleumdungskampagne inszeniert haben. Man daß die Scheidung in national" und antinational, in vater ländisch und vaterlandslos wieder aufleben könnte und zum Gegenstand eines erbärmlichen Parteikampfes gemacht aufgebot sei nur ein Ausschnitt aus einer Serie von würde. Aber dieser Prozeß mit seinem riesigen Beugen Unternehmungen, die von denen, die sich für besondere Pa trioten halten, gegen den verfassungsmäßigen Repräsentanten des Reiches veranstaltet werden. Das Schöffengericht, fagte Landsberg , hat die Aufgabe, sich als Straffenat des Reichs­gerichts zu etablieren und als solcher Feststellungen darüber zu treffen, ob der frühere Abgeordnete Ebert Landesver rat" begangen habe. Eine ungewöhnliche und ungewöhnlich schwere Aufgabe, die an den Willen und die Fähigkeit zur Objektivität der Richter harte Anforderungen stelle.

Die Verteidiger fielen nach dieser rednerischen Leistung in juristischer. Man fann ein guter Jurist sein, ohne die Bor volffommen ab. Nicht nur in rhetorischer Hinsicht, auch teile der Rednergabe zu befigen. Und man fann doch mirten, wenn man eine gute Sache zu vertreten hat. Aber daran hapert es hier. Jeder der beiden Verteidiger verlas feine umfangreiche Niederschrift, die in ewigem Kreislauf immer diefelben Zitate abwandelte, ein Ragout aus Kloth, Briesberg, Forfiner und Richard Müller darstellte und schließlich in dem Sak gipfelte, der Reichspräsident sei doch ein Landes perräter und deshalb müsse der kleine Redakteur aus Staßfurt freigesprochen werden.

Staatsanwaltschaftsrat Doßmann erwiderte in knapper, aber wirkungsvoller Darlegung auf diese Verzerrung des Ge­famtbildes. Er machte darauf aufmerksam, daß der Wahrheits­beweis nur als erbracht angesehen werden dürfe, wenn dem Reichspräsidenten nachgewiesen würde, er habe vorfäßlich der Kriegsmacht des Reiches Nachteile zugefügt. Bei der un­beirrten Haltung der Sozialdemokratie und ihres Borsitzenden Ebert während des ganzen Krieges sei es absurd, anzunehmen, daß derselbe Ebert plötzlich beim Munitionsstreit vorsäglich die Kriegsmacht habe benachteiligen wollen. Deshalb fei der Wahrheitsbeweis für diese Behauptung nicht geführt und nicht zu führen. Das müsse durch Urteil festgestellt werden.

Um 7% Uhr abends wurde die Verhandlung abgebrochen und auf Sonnabend vertagt. Dann wird Rechtsanwalt eine für den Nebenkläger auf die Rede der Berteidiger

antworten.

Im Spiegel des Auslandes. ,, Verächtliche Elemente".

Das Kompromiß um die Räumung Kölns .

Paris , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Bon den alli­ierten Regierungen wird in offiziösen und halbamtlichen Erklärun­fallen sei. Das mag formal richtig fein, tatsächlich fann aber heute gen immer wieder versichert, daß in der Frage der Räumnung der Kölner Zone zum 10. Januar 1925 eine Entscheidung nicht ge­fallen fei. Das mag formal richtig fein, tatsächlich fann aber heute fein zweifel mehr darüber bestehen, daß die Kölner Zone zu dem im Friedensvertrag festgesetzten Termin nicht geräumt wer den wird. Die Gründe dafür sind ausschließlich militä­rischer Natur. Die französischen Besatzungstruppen an der Ruhr würden völlig isoliert und von jeder Berbindung mit der Heimat abgeschnitten sein, sobald das Kölner Gebiet von der britischen Armee geräumt werden wird. Die darüber zwischen Condon und Paris geführten Verhandlungen scheinen sich mehr und mehr dem bereits früher in Aussicht genommenen kompromiß zu nähern, daß England den Aufenthalt feiner Truppen in der Kölner Zone um etwa 3 Monate verlängert und Frankreich die Räumung der Ruhr um ebenfalls 3 Monate vorverlegt, so daß die Räu­mung beider Zonen gemeinsam Ende April erfolgen könnte. Das wäre ein kompromih, mit dem man sich schließlich auch in Deutschland abfinden könnte, aber die Borausseßung wäre, daß man darüber mit der deutschen Regierung loyal verhandelte und nicht dafür das angeblich unbefriedigende Resultat der interallierten mititärtontrolle vorzuschühen.

Räumung der Kölner Zone erfährt Reuter: Die Angelegenheit ist, London , 19. Dezember. ( WTB.) zu der Froge des Datums der bekanntlich schon in Rom erörtert worden. Vermutlich wird on dem vom Versailler Vertrag festgesetzten Datum im Januar der deutschen Regierung irgendeine mitteilung gemacht werden müssen. Die Verzögerung des Berichts der Militär kontroll­tommission ist anscheinend zum Teil auf die Tatsache zurüd­zuführen, daß vom Zeitpunkt der Besetzung des Ruhrgebietes an bis etwa zum September, wo der Dames- Blan zu laufen begann, teine Kontrolle vorhanden war.

Sihung des Transferkomitees.

Paris , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der Agent für die Reparationszahlungen Gilbert, der zu Besprechungen der Reparationsfommission sich mehrere Tage in Paris aufgehalten hat, reist am Freitagabend nach Berlin zurüd. Die Besprechungen Gil­berts haben in der Hauptfache der Frage der Verrechnung der abgabe erzielten Einnahme gegolten. Eine Entscheidung von England und Frankreich aus der Erhebung der Erport­ist darüber nicht gefallen, da die Frage der Zuständigkeit den allierten Regierungen selbst unterliegt. Sie wird voraussichtlich auf die Tagesordnung der am 6. Januar beginnenden interallierten Finanztonferenz gesetzt werden.

zahlungen veröffentlicht folgendes Stommuniqué: Das Transfer= Das Berliner Bureau des Generalagenten für Reparations­tomitee hielt am 18. Dezember in Baris feine ordentliche Mo natssigung ab. Das Komitee beschäftigte sich mit verschiebenen laufenden Angelegenheiten und ergriff weitere Maßnahmen zur Vervollständigung seiner Organisation. Es wurde fernerhin die Frage des Reparation Recovery Act erörtert und in dieser Ange­legenheit ein durchaus zufriedenstellender Fortschritt

erzielt.

Oeffentliche Präsidentenwahl beschlossen.

Paris , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Die Rammer hat am Freitag mit der Beratung der Gesetzesvorlage über die Einfüh rung des öffentlichen Wahlganges bei der Wahl des Kam­merpräsidenten begonnen. Der Kommissionsbericht führt zur Be­gründung dieser Borlage u. a. an, daß die Deffentlichkeit das wesent. lichste Kennzeichen der Ausübung des Abgeordnetenmandats sei. Daraus erflärt sich", heißt es dann weiter, bas abfolute Prinzip der Deffentlichkeit bei den Sizungen der Parlamente, das den Wählern es erlauben soll, den Inhalt der Beratungen tennen zu lernen. Der Krieg allein fonnte hier zu gewissen Ausnahmebestimmungen Anlaß geben. Auch der öffentliche Wahlgang ist heutzutage allgemein ein­geführt, da itur er es den Wählern erlaubt, die Art und Weise zu fontrollieren, in der die 2bgeordneten ihr Mandat ausüben."

Nachdem die Opposition versucht hatte, die Angelegenheit zu ver­tagen, was mit 318 gegen 235 Stimmen abgelehnt wurde, trat die Kammer in die Beratung des Antrages ein, den der ehemalige Unterrichtsminister Léon Bérard fcharf bekämpft, während der radikale Abgeordnete André Hesse ihn unterstützt. Die Wahl des Rammerpräsidenten, fagte er, bedeute für die Parteien ein sichtbares Zeichen ihrer Dottrin. Während der Sprecher des englischen Unter­baufes niemals vom König befragt werde, spiele der Präsident der französischen Kammer bei Regierungsfrisen eine große Rolle. Der Antrag, die Wahl des Kammerpräsidenten in Zukunft in öffentlicher Abstimmung vorzunehmen und die Namen der Ab­Stimmenden durch Anschlag zu veröffentlichen, wurde mit 237 gegen 179 Sfimmen in öffentlicher Abstimmung angenommen.

Türkei gegen Moskaumache.

Condon, 10. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der türtische Amfterdam, 19. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Das A11- Außenminifier hat dem Sowjetgefandten Beweise vorgelegt, daß von gemeen handelsbladet", dessen antisozialistische Tendenzen Rußland aus mit Hilfe der Angestellten der Sowjetgefandt bekannt sind, schreibt im Zusammenhang mit einer Beurteilung beschaft und der Handelsvertretung eine fehr lebhafte revolutio. näre Propaganda in der Türkei und in den Nachbarländern Ebert- Prozesses über den deutschen Reichspräsidenten: betrieben werde. Der Minister hat gedroht, daß er evtl. Den größten Teil des diplomatischen Personals der Sowjetregierung in Konstan­ tinopel aus meifen werde. Auch die Wege der bosschemistischen Propaganda in Aegypten und in Syrien führen über Ron­ftantinopel, und in den vergangenen Wochen find größere Sendun gen gefälschter Dollar- und Bfundscheine aus Mostau über Konstantinopel nach Syrien , Griechenland und Marseille ge bracht worden. Diese Falschgeldsendungen sind im Gepäd der ruffi. fchen diplomatischen Kuriere nach Sonftantinopel gelangt. Rykow gegen Hughes.

Nichtkleidung, die Adam und Eva im Paradies trugen, wird von einem in Indien wirkenden englischen Professor P. F. Fyson allen Beißen dringend anempfohlen, die sich in tropischen Ländern affli matisieren wollen. Wie er in einem Auffah der Nature " ausführt, hängt das Wohlbefinden in heißen Ländern in sehr hohem Maße von der Lebensweise und Kleidung ab. Der Inder, der gewöhnlich nur einen Bendenfchurz anlegt, ist den Nimatischen Bedingungen viel beffer angepakt als der Europäer, felbst wenn er die binnsten weißen Kleidungsstüde anlegt. Frauen leiden noch mehr als Männer in den Tropen. weil sie das Schamgefühl in fiärferem Maße an " Der erste Präsident der deutschen Republit ist ein Mann, vor Entblößung verhindert. Nach der Ansicht Fysons wird der Europäer dem man den hut abziehen tann. Man muß bedenken, nur dann die Tropen wirklich erfolgreich folonisieren fönnen, wenn in welch einem Chaos diefer Mann aus dem Bolle zur Regierung er zu den Anschauungen Adams und Evas zurückkehrt, das Vorurteil gelangte. Bonge Zeit war er seines Lebens nicht sicher. Die Bour­abwirft, daß die nadie Haut unanständig fet und ganz so wenig begeoisie versuchte, ihn durch Spott und Hohn unschädlich zu machen. fleitet erscheint, wie es die Gingeborenen in den heißen Ländern sind. Hunderte gemeiner Anekdoten, in denen er und seine Familie als Die Bolksoper im Januar. Aus dem Bureau der Boltsoper Kriegsgewinnler dargestellt wurden, fonnten von einer forrup wird uns geschrieben: Obwohl das Projekt Bringsheim gescheitert ist, merden die Aufführungen nach dem einheitlichen Milieu des gesamten ten Presse über ihn verbreitet werden. Dieser Sozialdemokrat blieb Ber 'onals ununterbrochen fortgeführt. Zunächst steht das Theater feiner Pflicht treu, ber vetarlandslose Gefelle", wie der nach den des Westens dafür bis zum 29. Januar 1925 zur Verfügung. Spiel Niederlanden defertierte Erkaiser die deutschen Sozialdemokraten plan und Besetzung werden in gewohnter Art gestaltet; einige Neu- früher bezeichnete, war und ist ein leuchten des Borbild für einstudierungen find im Gange. alle patrioten. Der Ebert- Brozeß ist fennzeichnend für das tüdische Gebaren der nationalistischen Ehrabschneider, ben Reichspräsidenten auf jede Weise unmöglich zu machen. Die Weise, mie gegen Ebert agitiert wurde, ist eine Schmach und Schande für die Rechtskreise. Was hat der Ebert- Prozeß gelehrt: daß Ebert ein befferer Patriot ist als die zehntausende Schreier in den Rechtstreifen, ein befferer Botriot als der nach Holland desertierte Erlaiser, als der Kronprinz und als Ludendorff. Alle anständigen Menschen außer und innerhalb der deutschen Grenzen hat Ebert seit Jahren von seiner Rechtschaffenheit und feiner vorbildlichen Vaterlandsliebe überzeugt Der Ebert- Prozeß hat gezeigt, welch ver. ächtliche Elemente fich unter den Deutschnationalen und den Nationalsozialisten befinden. Und diese Beute glauben, daß das Aus. land ihnen Bertrauen entgegenbringen würde, wenn ihnen die Zügel der von ihnen so sehr gehaßten deutschen Republik übergeben würden? Das ist allerhand!"

Das Schidial des Deutschen Opernhauses. Die Vollversammlung des Gefamipersonals des Opernhautes hat von der Konkurseröffnung, die den Betrieb des Theaters bedroht, Stenntnis genommen. Es ist sich bewußt, daß die Weiterführung des Betriebes nur mit Hilfe der Stadt Beilin Gine Stommiffion ist deshalb beauftragt worden, ermöglicht werden kann. fofort bei den maßgebenden Stellen des Magistrats und der Stadtverord netenverfammlung vorstellig zu werden, um sich über die Möglichkeiten des Peiterbetriebes& perfonal sut bilfert.möglichte Rüdichtnahme auf das ohuebin bearängte zu Der Kußurwine", die illustrierte Bildungszeitschrift, die vom Auge. meinen Arbeiter Bildungsiuftitut Leipzig, Branstr. 17, berausgegeben wird, beginnt am 1. Januar ihren 2. Jahrgang. Die eben erichienene, 40 Seiten Dezember- Nummer behandelt das Buch. Neu eingerichtet ist die Ab­felina süchermart", in ber wichtige Bücher laufend besprochen werden. Das Abonnement für 1925 foftet 2,40 1.

En jorjeiufrainisches Ordenszeichen. Im Rat der Bolfskommissare ber Ukraine finden Beratungen statt über die Form, die dem Orden der Roten Arbeitsfabne in der Ukraine gegeben werden soll. Dieser Drden bildet ge­wissermaßen die Ziviltlaffe zu dem Orden der Roten Fabne. Ueber das Statut des Drdens und die Abzeichen für die Utraine fallen in nächster Beit Entscheidungen getroffen werden.

Wir pfeifen auf Amerikageld, da wirs nicht kriegen.

Riga , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der Führer ber

Sonjetregierung Rytom hat in einer Rede über die Arebitbedürf niffe der Landwirtschaft Rußlands einen scharfen Angriff auf die Politik des amerikanischen Staatssekretärs Hughes gerichtet. Er fagte, daß Amerika die Wiederherstellung des heiligen Eigen. tums in Rußland wünsche. Damit meine es die Rückkehr der Grundbesitzer und der Bantiers. Amerifa habe riefige Geldmittel und könnte Rußland mit Leichtigkeit Krebite geben. Aber die Re­gierung wolle das nicht, weil sie mit der Sowjetverfaffung nicht ein­verstanden sei. Die russischen Bauern würden aber lieber auf die amerikanischen Kredite verzichten als ihre lebenswichtigen Rechte heit, daß die russische Bauernschaft auch in Zukunft die Politik der am Grund und Boden aufgeben. Diese Interessen gäben die Sicher­Sowjetregierung unterstützen werde.

Herriots Zustand gebeffert. Die Befferung im Befinden Herriots macht befriedigende Fortfchritte. Der Ministerpräst. dent war am Freitagmorgen in der Lage, von seinem Beit aus Das Unterhaus hat sich gestern bis zum 10. Februar vertagt. einem Rabinettsrat zu präfidieren.