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mit Reißnägeln und Nähzeug. Der Kleine mit Knarren. Der Mann 1 ist gestorben, Der Junge in Holzpantinen. Die Kleidung geflickt, aber peinlich fauber. Sage dant schön." Ja, noch zwei Kinder. Das Leben ist schwer. Der Junge soll Ostern tonfirmiert werden. Wie foll man bloß den Anzug zusammensparen."

Und so geht es fort, wo man auch fragt. Faft überall, wo der Mann arbeitslos, die Hauptlast auf den Schultern der Frauen, die wieder ein wenig ihrer Bürde auf die Kinder verteilen, oder aus deren eigenem Antrieb abgenommen bekommen. Die schönsten Kinderschutzgeseze werden zur Farce, mo Elend und Arbeitslosigkeit herrschen. Den Kindern etwas abzukaufen, damit verstößt man selbst gegen die Schußgefehe, und ihnen nichts abzunehmen, damit raubt mon ihnen ihre letzte Hoffnung auf ein Paar Schuhe, einen Anzug, ein Elückchen Weihnachtsbraten. Die Grünen, die ausführenden Gefcheswächter, drücken ein Auge, ja belde, zu während der Meih nachtsmarktwochen und das entspringt einem schönen menschlichen Gefühl. Die Ursachen für diesen Handel liegen in dem Elend der Arbeitslosigkeit, den schlechten Löhnen und der grauenvollen Teues rung. Ihnen gegenüber versucht der Staat selbst beide Augen zuzu­drücken, ebenso wie den Wohnungsgreueln gegenüber, um ja nichts zu sehen, er begnügt sich mit der Mechanit seiner Gesetze. Um die aber zu beseelen und zu durchbluten, dazu bedarf es einer Arbeiter schaft, die in sich selbst den Erlöser sieht und ihre Erlösung erkämpft.

Weihnachten im Rucksack.

Das Winterwetter hat uns bis jetzt in ungewohnter Weise be­günstigt; abgesehen von ein paar Tagen Ostwind, war die Luft mild und oft von Sonnenschein durchflutet. Wenig Näffe- ein Ideales Wetter zum Wandern. Weihnachten sitzt man nun zwar gern zu Hause, aber es gibt gerade in der Großstadt viele Einfame, denen Familienanschluß nicht in dem Maße zu Gebote steht, daß sie sich zum Wethnachtsjeft anjagen" tönnten. Bielleicht nehmen sie den Rucksack von der Wand und gehen ins märkische Land hinaus. Wo die Wälder noch grün sind, die Sonne den nachts hartgefrorenen Boden liebkost und der fräftige Erdgeruch uns begrüßt. Ueberall da, wo unsere Bororibahnen aufhören, fängt ein Waldrevier an, das uns bequeme Wanderziele bietet. Oder wer die Fernbahnen benutzen will, hat die Wahl zwischen den diversen in der Mark sich vor­findenden Schweizen"( Budower, Ruppiner Schweiz   usw.) oder Bergfetten, wie der Fläming. Kommt man abends in ein fleines Städtchen, so wird der Empfang gemütlich fein. Die Konkurrenz der Handelsreisenben fällt diesmal weg: fie sind alle nach Hause gefahren. So wird der Frembling gern willkommen geheißen, und hat er im Rudjad ein paar Kleinigkeiten, wie Schokoladentafeln oder das eine oder andere mechanische Spielzeug, mitgebracht, so wird er bald Hahn im Korbe sein und sich nicht vereinsamt fühlen. In fröhlichem Geplander vergehen die Stunden schneller als sonst, und von Heimweh und Melancholie ist feine Spur zu merken. Festtage, die man draußen, fern von dem täglichen Getriebe, verbringt, find erst richtige Ferientage, alle Sinne werden in Anspruch ge nommen, und man sammelt Eindrücke, die so leicht nicht aus dem Gedächtnis schwinden. Also auf zur Weihnachts wanderung, wer einfam in der großen Stadt sitzt!

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Opfer der Autoraserei.

gelernt hatte, eine Bergnügungsfahrt unternommen habe, die bis nach Kohlhasenbrück hinausging. Auf dem Rückwege habe sich nun bas Unglüd ereignet. Der Angeklagte gab dann weiter zu, dak nach dem Vorfall der Verlekte liegen gelassen wurde. Es sei dies aber lediglich auf eine große Kopflosigkeit zurückzuführen, Buchholz behauptete, gegen Morgen dann noch einmal allein an die Unfallstelle gefahren zu sein, um nunmehr den Verunglückten fortzufáaffen; es hätte dies aber leider feinen 3wed mehr gehabt, da er jekt genau feststellen konnte, daß Wechsler tot sei. Darum habe er ihn dann auch liegen lassen, sich aber schließlich doch nach zwei Tagen freiwillig gestellt, weil er Gewissensbisse hatte. In Uebereinstimmung mit den Prozeßbeteiligten wurden dann noch einige Schüler vernommen, die mit dem jungen Wechsler an dem Unglücksabend zu einem Ruderfest im Zehlendorfer   Gymnasium zu fammen waren. Nach den Bekundungen der jungen Leute war Wechsler zwar zuerst animiert und auch zu ganz harmlosem Ult aufgelegt. Er fei aber später wieder ganz nüchtern geworden, so daß sie ihn ruhig allein nach Hause gehen lassen fonnten. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten. Der Berteidiger forderte dagenen die Freisprechung des Angeflaaten, da ja ber technische Sachverständige seine Schuldfofinfeit bestätigt habe. Im übrinen sei wohl ficher. daß der junge Wechsler in den Lichtkreis des Autos geraten und dann in dos Auto hineingelaufen fei. Der Gerichtshof fom nach furzer Beratung zu einer Frei­fprechung des Angeklagten. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Zuchthaus statt Tod.

Der Plazmeister Samuel 2öwinsohn ist, wie damals berichtet worden ist, am 21. Juni wegen Mordes vom Schwurs gericht des Landgerichts I   zum Tode berurteilt worden. Es handelte fich damals um eine Auffehen erregende Angelegenheit, da die Motive des Mordes an feiner Brotherrin, der Fran Föriter Löwiniobn bat nach einem Streit mit Frau Förster, die ihm mit der Entlassung drohte,

nicht recht geflärt werden konnten.

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 21. Dezember.

L

die Frau mit dem Beil erschlagen und später einen Mordverfuch an dem Dienstmädchen in der Wohnung unternommen. Auf das von seinem Verteidiger R.-A. Dr. Klee an das Preußische Staatsministerium gerichtete Gnadengesuch ist nunmehr die Strafe durch Erlaß des Staatsministeriums im Gnadenwege in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe verwandelt worden.

Kindervater Nielsens Abschied.

Ein großes und fegensreiches Werk helfender Menschenfiebe an den ärmsten der deutschen Kinder hat nunmehr mit einer Feier, die wieder nur die freundliche Umrahmung eines Aftes praktischer nächstenliebe war, ihr Ende gefunden. Der Name des Kindervaters aus Dänemark  , unseres Genossen 3. P. Nielsen aus Kopenhagen  , ist manchesmal in diesen Spalten genannt worden, aber doch wohl nicht so oft, daß jeder Leser weiß, was Nielsen an den deutschen Kindern und damit an dem deutschen   Volk Gutes getan hat. Be­reits 1917, als der Kohlrübenwinter gräßlich unter Deutschlands  Jüngsten gewüstet hatte, war das Herz diefes wackeren Mannes in mitfühlender Liebe für die Not der Aermsten entbrannt. Aber als das Kriegsende die Grenzen wieder geöffnet hatte, als mit Beginn des Inflationstreibens die Not in Deutschland   immer größer wurde, da fonnte er mit noller Kraft eingreifen. Seit der Zeit datiert das Hilfswerk diefes dänischen Sozialdemokraten und Menschenfreundes für die notleidenden deutschen Kinder, daß unter dem Namen, dänische Hilfe für deutsche Kinder" befannt geworden, das in einem Umfang und mit Miteln geführt wurde, wie es in der Geschichte des Wohl­fchriswefens aller Völker wohl einzig dasteht. 15 Millionen nische Kronen sind aufgewendet worden, um 150 000 deutschen   Kin­dern, daven 20 000 aus Deutschösterreich, in den Jahren 1919-1924 zu helfen, fei es, daß sie nach Dänemark   zur Erholung gefandt, sei es, daß sie in Deutschland   verschickt wurden. Und die nicht weg fonnten, wurden mit nahrhaftem Midtakao erquickt. Der Name Nielsen war in Deutschland   in vieler Leute Mund, als die Not am höchsten war, und auch Zeitungen der uns entgegengefehlen po litischen Richtung haben dem uneigennügigen Wirten dieses Mannes Lob und Dank gezollt, wiewohl nicht alle den Mut fanden, ihren Lesern zu sagen, daß es ein dänischer Sozialdemokrat war, der so handelte. Und nun hatte er noch einmal und zum letztenma! 1000 der ärmsten Kinder aus Groß- Berlin zu Kroll gebeten, um sie zu erfreuen und zu beschenken, fein Wert in Deutschland   abzuschließen und sich zu verabschieden.

Das ganze weite Barfett war mit den fleinen Buben und Mädels gefüllt, die erwartungsvoll der Dinge harrten. Und dann ffand plößlich ein Mann schattenhaft auf der Bühne, fast aufgefogen von den Kindern ringsum. Keine freundliche Regie ließ Licht auf feinen Platz fallen. Er stand, ein Mann aus dem dänischen Bot, der deutschen Sprache gewandt wie fein anderer und doch in tiefster Ergriffenheit diesmal um das Wort fämpfend: I. P. Nielsen, der in fieffter Erfenninis des wahren Wertes des Sozialismus nicht als Familienvater wenigen Rintern, sondern vielen, vielen tausend Kin­dern ein echter. treuforgender Vater geworden nst. Kindervater Rieffen, so heißt er in Deutschland  . Zum letztenmal sprach er zu feinen lieben deutschen Kindern". Hinter ihnen aber, in unsichtbarer Ferne standen die vielen Tausende dänischer Männer und Frauen, die gemeinsam mit Nielsen seinem edlen Wollen zur Tat verholfen haben und denen unser Bolf zu immerwährender Dankbarkeit ver­bunden bleibt. Nielsen spricht, so muß man sagen, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er ist froh darüber, daß jegt, wie er meint, sich das deutsche   Bolt felber weiterhelfen kann, und er ist betrübt. daß die ihm so lieb gewordene Arbeit nun ein Ende hat. Er wünscht den Kindern ein fröhliches Weihnachtsfest. Jubeind danken die Kleinen und fingen ein Weihnachtslied. Dann geht Bfigners Weihnachtsoper Christelflein" über die Bretter. In der Bause gibt es Kuchen und Schokolade. Nach der Vorstellung begrüßt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Freiherr die geladenen Gäste. Dann spricht er Herrn Nielsen und seinen v. Rotenhan, zuriächst die Gattin des Reichspräsidenten Ebert und dänischen Helfern den Dank des deutschen Boltes für sein jahrelanges treues Arbeiten aus und wendet sich schließ ich auch an die Kinder

9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. Andante aus dem Violinkonzert E- Moll op. 64, Mendelssohn( Gerda Reichert, Violine; Doris Wilksch. Klavier). 2. Ansprache des Herrn Missionsdirektors Dr. Witte: Eindrücke von meiner Ostasienreise". 3. Geistertrio op. 70 Nr. 1, 1. Satz. Beethoven  ( Doris Wilksch, Klavier; Gerda Reichert. Violine; Friedhelm Wilksch, Cello). 12 Uhr mittags: Hans­Bredow- Schule( Abteilung Hochschulkurse). Geh. Reg- Rat Prof. Dr. Miethe, ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Berlin  : Die Bedeutung der Photographie". 6. Vortrag: Kinemato­graphie" 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Abt. Bildungs­kurse). Landwirtschaft und Gartenbau. Abteilung Landwirtschaft. 2. Vortrag. Geh. Reg- Rat Prof. Dr. Gustav Fischer  . o. Prof. an der landwirtschaftlichen Hochschule Berlin  : Tiefbearbeitung des Ackers 3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin erzählt: Alt­ germanische   Weihnachtsmärchen. 1. Parsifals Christbescherung, bearbeitet von Houston Stewart Chamberlain  . 2. Das Zwölf Nächte- Märchen, bearbeitet von Köstlin.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner  Funkkapelle). 6.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse). Literatur und Kunst. Direktor Rosenhain: Nene deutsche Dichter". 2. Vortrag. Die Entwicklung der naturalisti­schen Lyrik". 8.30 Uhr abends: O du fröhliche: 1. a) Weih­nachts stimmung( G. P. S. Cabanis) Hugo Kaun. b) O heilige Nacht ( Cappean) Ch. Gounod  . c) Wiegenlied( Ebeling) E. Humperdinck  ( Carin Edelberg, Sopran). 2. a) Weihnachten( Adelheid Wette  ) E. Humperdinck  , b) Die Weihnachtsnachtigall( Volkslied aus dem 17. Jahrhundert) K. Hallwachs, c) Weihnachtslied( Theodor Storm  ) Wilhelm Berger  ( Hildegard Fischer, Alt). 3. a) Knecht Rupprecht. Theodor Storm  , b) Das Märchen, Karl Ettlinger  ( Alfred Braun  , Rezitation). 4. a) Christkindleins Geburt( Eva Duncker) Alexis Holländer  . b) Weihnachtslied( Julius Sturm  ) Albert Becker  , Schubart) H. Reimann  ( Carin Edelberg, Sopran; Hildegard b) Wiegenlied der Hirten an der Krippe zu Bethlehem  ( Chr. D. Fischer, Alt). 5. a) Legende vom Tannenbaum. Marx Möller  , b) Kannenpeter. Hans Brennert  ( Alfred Braun  , Rezitation). 6 Büb­chens Weihnachtstraum. ein melodramatisches Krippenspiel. Edelberg, Sopran; Hildegard Fischer. Alt: Alfred Braun  , Rezi- Frauen zu lernen und selber qut, menschenfreundlich und hilfsbereit tation). Am Flügel: Dr. R. E. Lapini. Anschließend: Bekanntgabe zu werden. Ein wahres und gutes Wort, das in einer Zeit der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sport- besonders die Kinder der Wohlhabenden und Reichen hören und nachrichten. Theaterdienst. Tanzmusik. Uebertragungen aus dem beachten sollten. Dann bekommt jedes Kind fein Bafet. Schuhe, Palais de Danse( bis 12 Uhr). Strümpfe und Wäsche sind darin, jedesmal im Werte von 35 Mart. Man fhaute ihnen in die Augen; fie glänzen und brennen in der Königswusterhausen, Sonntag, den 21. Dezember. Erwartung, erst daheim bei Vater und Mutter zu sein.

Ein Chauffeur zu 3 Jahren 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Zwei folgenschwere Autounfälle, die seinerzeit großes Aufsehen erregt hatten, da beide Menschenleben gefordert haben, beschäftigten gestern die Gerichsite. Vor dem großen Schöffengericht Berlin  - Lichter. felde fand der bedauerliche Autounfall auf der Zehlendorfer   Chauffee, Dichtung von Gustav Falke  , Musik von E. Humperdinck  ( Carin felber und mahnt sie, von den guten dänischen Männer und

bei dem der Gymnasiaft Wechsler con einem Auto zu Tobe ge­fahren wurde, sein gerichtliches Nachspiel. Gleichzeitig wurde vor dem großen Schöffengericht Charlottenburg   gegen den 22jährigen Kraftwagenführer Otto Müller   verhandelt, der wegen fahrlässiger Tötung unter dem erschwerenden Umstande, daß er nach dem Unfall die überfahrene Person in hilfloser Lage zurückließ und sich durch die Flucht seiner Feststellung zu entziehen suchte, verhandelt.

Der Angeklagte fuhr mit unbeleuchtetem Wagen. Am 22. September wurde an der Straßenbahnhaltestelle am Hohenzollerndamm bei der Cuno- Fischer- Straße die bei einem Pfar­rer bedienstete Hausangestellte Elise Fotenhauer von dem von dem Angeklagten Müller gesteuerten Privatwagen über­fahren und mitgefchleift. Ohne sich um den Unfall zu fümmern, ist das Auto in rasender Geschwindigkeit weitergefahren. An dem verhängnisvollen Tage war er mit seinen beiden Chefs und dem Bruder des einen, Franz Jurke, nach der Gartenstraße, Ecke Invalidenstraße, nachmittags um 24 Uhr gefahren. Nachdem er Draußen etwa eine Stunde gewartet hatte, wurde er hineingerufen. Die Gesellschaft kneipte dort und ihm selbst wurden verschiedene Gläfer Bier und Kognal von der Kellnerin ohne Bestellung an seinen Tisch gebracht. Gegen 11 1hr fuhr die Gesellschaft ab. Hinter dem Fehrbelliner Play ging dann das Licht an seinem Wagen aus. Ohne anzuhalten, fuhr Müller jedoch weiter und furz darauf ereignete fich am Hohenzollerndamm der Unfall. Der Angeklagte will nicht gesehen haben, daß eine Straßenbahn in derselben Richtung an­gefahren tam. Er entschuldigte sich mit lle bermüdung und dem ungewohnten Genuß von Altohol. Das Gericht ver­urteilte nach furzer Beratung den Angeklagten Otto Müller   zu drei Jahren neun Monaten Gefängnis. Drei Monate wer­den auf die Untersuchungshaft angeredmet. Wenn der Angeflagte im Gefängnis Reue bezeugt, soll nach Verbüßung der ersten Hälfte der Strafe die Frage eines Gnadenbeweifes für die Reststrafe in Erwägung gezogen werden.

Das erweiterte Schöffergericht Berlin- Lichterfelde verhandelte

11.30-12.50 Ubr nachm.( Welle 2800.). Konzert der Hauptfank­stelle. Mitwirkende: Paula Simon- Herlitz, Kunstharmonium­virtuosin; Anneliese Fischer. Sopran; Dora Scharfe, Violin­virtuosin Hope Jaquet am Flügel 1. a) Ave Maria, Arcadelt  , b) Benedictus, Rost( Paula Simon- Herlitz). 2. n) Variationen über Morgen kommt der Weihnachtsmann", W. A. Mozart  , b) Das arme Kind und die Weihnachtsglocken. Arno Kleffel  , c) Weihnachts­banm, Niels W. Gade  ( Hope Jaquet). 3. a) Larghetto, Händel­Habay, b) Grave, Friedemann Bach  ( Paula Simon Herlitz, Dora Scharfe). 4. Ich steh' an deiner Krippe hier"( Anneliese Fischer, Paula Simon- Herlitz). 5. a) Pastorale. Bird, b) Weinachtslied, Adam( Paula Simon- Herlitz). 6. a) Knecht Rupprecht, Robert Schumann  , b) Bittendes Kind, Robert Schumann  , c) Glücks genug, Robert Schumann  , d) Ritter vom Steckenpferd, Robert Schumann  , e) Das Kind im Einschlummern, Robert Schumann  ( Hope Jaquet). 7. a) Vesper, Bortniansky  , b) Engelsang, Siegfried Krag- Eler ( Paula Simon- Herlitz). 8. Zwei geistliche Lieder, Max Reger  ( Anneliese Fischer, Paula Simon- Herlitz). 9. a) Walzer, Kuhlau­Kurmester, b) Romanze, Wilhelmy( Dora Scharf, Hope Jaquet). 10. Weihnachtsphantasie, Aug. Reinhard( Paula Simon- Herlitz, Dora Scharfe am Flügel). 12 Uhr mittags: Vortrag in Esperanto:

Weihnachten.

Montag, den 22. Dezember.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Kindervater Nielsen, du haft für den Frieden und die Verstän digung der Völker mehr getan als die meisten heute ahnen. An folchem Willen und solcher Tatkraft muß eines Tages der Wille zu Krieg und Gewalt ohnmächtig zu Boden sinken.

Giftmordverfuch am eigenen Water.

Der Altfiger Wilhelm Baul, der bei seinem 45jährigen Sohn gleichen Namens in Riemegt in der Mart im Altenteil lebt, wurde am Donnerstag ohnmächtig auf dem Felde auf­gefunden. Bei ihm lag der größte Teil feines nicht verzehrten Frühstücks. Man brachte den alten Mann in die Wohnung feiner Tochter, und der Arat stellte zuerit Grippe fest. Als feine Tochter den nicht verzehrten Nest vom Frühstück am Abend ihrem Sund binwarf, berendete das Tier in einer Viertel­stunde. Der Arzt erstattete fofort Anzeige und die Polizei er­mittelte, daß der Sohn Wilhelm Pauls drei Tage vorher in einer potheke in Belzig   zwei Gramm Strynin gegen Ratten getauft hatte. Zuerst leugnete er. Als ihm der Giftschein vor­gelegt wurde, gestand er, daß er seinen Water, mit dem er in Un­frieden lebt, habe gründlich frant machen wollen. Er hatte das Strychnin unter das Speisefals gemischt, mit dem sich der alte Bauer jeden Morgen seine Frühstücksftullen gewürzt hatte. Der Sohn ist sofort ins Amtsgericht Belzig   übergeführt und die Ange­

Neue Hochbahnwagen.

ferner den Prozeß megen fahrlässiger Tötung gegen den Chauffeur Reg.- Rat und Mitglied des Reichsgesundheitsamtes: Der Kropt 3eit 102 neue Wagen in den Berfehr, die gegenüber den jetzt

Frig Buchholz. Dem Angeklagten wird die Tötung des Gym nasiasten Wechsler zur Last gelegt. Der Vorfall, der sich in der Nacht zum 19. Ottober auf der Zehlendorfer   Chauffee ereignete, hat dadurch besonderes Aufsehen erregt, weil der Chauffeur und die Wageninfassen, nachdem der junge Wechsler, de: von einer Schul feier im Zehlendorfer   Gymnasium nach Haufe ging, von dem Auto überfahren wurde, ihn an den Chausser and legten, ohne sich weiter um den Berlegten zu kümmern. Wechsler it an den sehr schweren Verlegungen, die allerdings unbedingt tödlich waren, wohl gleich nach dem Unfall gestorben. In der Ver­handlung, erklärte der Angeklagte, daß er sich nicht schuldig bekennen fönne. Der junge Wechsler, der offenbar angetrunken war, jei plöße lich auf der Chauffee aufgetaucht, während das Auto teineswegs übermäßig schnell gefahren jei. Er habe ihm ausbiegen wollen, aber wenige Sefunden später fei Wechsler von links geradezu in den Wagen hineingelaufen. Der Angeklagte gab zu, daß er mit mehreren jungen Leuten, die er zum Teil am Abend des 19. Oftober tennen

4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 6.40 Uhr abends: Vortragsreihe: Im Kampf gegen das Verbrecher tum. 9. Vortrag. Kriminaloberinspektor Krüger: Schwindel". 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30 Uhr abends: Hans- legenheit der Potsdamer Staatsanwaltschaft übergeben worden. Bredow- Schule( Abteilung Bildungskurse). Medizinische Vorträge. Prof. Dr. Ludwig F. Meyer: Hygiene des Kindesalters". 4, Vor­trag: Das nervöse Kind. 8 Uhr abends: Vortrag Dr. Hesse, Ober­und seine Bedeutung als Volkskrankheit". 8.30 Uhr abends: XI. Sonderveranstaltung der Funkstunde A.-G. 1. Ozeanarie aus der Oper Oberon", Weber( Gertrud Bindernagel  , Sopran, von der Berliner Staatsoper). 2. Rondo capricioso, Saint- Saens  ( Mauritz van den Berg, Violine, 1. Konzertmeister des Berliner   Philharmoni­schen Orchesters). 3. a) Frühlingsnacht( Eichendorff  ) Schumann  , b) Schatzgräber, Schumann  , c) Lust der Sturmnacht( Kerner) Schumann  , d) Ich trage meine Minne( K. Heukell) Rich. Strauß ( Ernst Osterkamp. Baß, von der Berliner Staatsoper). 4. a) Morgen ( Mackay) Rich. Strauß, b) Ständchen( v. Schack) Rich. Strauß, o) Heimliche Aufforderung( Mackay) Rich. Strauß, d) Cäcilie( H. Hart  ) Rich. Strauß( Gertrud Bindernagel  , Sopran). 5. a) Gavotte, Gossec  , b) Souvenir, Drdla  , c) Die Biene, F. Schubert, c) Ungari­scher Tanz Nr. 2, Brahms- Joachim( Mauritz van den Berg, Violine). nacht, Grieg  , c) Eros  , Grieg  . d) Der Musikant, Hugo Wolf  ( Ernst 6. a) Gruppe aus dem Tartarus( Schiller  ) Schubert  , b) Johannis­Osterkamp, Baß). Am Flügel: Otto Urack  . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetter­dienst. Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30 Uhr abends: Schach­funk( E. Nebermann).

Die Direktion der Hochbahngesellschaft bringt in der nächsten laufenden eine Reihe wesentlicher Verbesserungen aufweisen. Der gelbe und rote Anstrich, der die beiden Klassen fennzeichnet, ist bis zum Dach durchg führt. wodurch für das Publikum auf den Bahnhöfen eine schnellere Unterscheidung der Wagenklassen erreicht werden soll. Im Innern der Wagen ist als besonderes Mert­mal der Plaz an der Tür vergrößert worden. Die Fahrgäste find troß aller entsprechenden Hinweise nicht zu bewegen gewesen, diesen vielumstrittenen Platz für den ungehinderten Zu- und Abgang freizuhalten. Da die Reifenden nicht gewichen sind, mußte die Wand zwischen Tür und erstem Sitzplatz weichen. Außerdem find die sen l- rechten Messinghaltestangen vermehrt worden, die von der Decke des Wageninnern auf die Sizplähe herabgehen. Die neuen Wagen werden durch neufonstruierte gelüftete Wendepol motoren von je 75 Pferdestärken getrieben Die neuen Motoren werden auch in größerer Anzahl an den allen Triebwagen angebracht werden, um die vielen Motorstörungen auf der Etrede zu beheben. In dieses Gebiet fällt auch eine andere Neuerung, die demnächst ein

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