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Nr. 601+41. Jahrgang

Roman- Ernte.

Bon Otto Ernst Hesse  

4. Beilage des Vorwärts

Für den Büchertisch.

In einem der Bücher, über die hier berichtet werden soll, steht der Sah, wir müßten, da die lebendige Poesie unter uns ausgestor­ben sei. eilen, die Welt mit neuen Wunschbildern zu bevölkern. Jedes Buch, und vor allem jeder Roman, ist ein Wunschbild seines Verfassers, und man fönnte ein episches Wert wohl danach bestim men, was in ihm Nachzeichnung der Wirklichkeit und was Wunsch. wie diese Wirklichkeit sein solle, ist. Je nach Temperament und Ver­anlagung schlägt der eine Epifer mehr nach dieser, der andere mehr nach jener Seite. Von 3olas Richtung braucht nicht mehr ge= sprochen zu werden; er wird hier erwähnt, weil nun die Gesamt­ausgabe bei Kurt Wolf in neuen lebertragungen fast vollendet ist, der sich die Maupassant- Ausgabe desselben Verlages würdig anschließt. Nennt man die Balzac   Ausgabe des Berlages Ernst Rowohlt   dazu, so darf man feststellen, daß das Interesse für die französische   Literatur, das lange hinter dem für die russische   Lite­ratur zurücktreten mußte, wieder stärker geworden ist.

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Dieses Hordhen nach dem Besten hat auch die erste Gesamt­ausgabe des Amerikaners Nathanael Hawthorne bewirkt, die Franz Blei   bei Müller u. Co. in Potsdam   herausgibt, und die mehrere Bände des alten sozialistischen   Kämpfers Galswor thy', die der Verlag Paul Zsolnay  , Berlin  , herausgebracht hat. Man darf in diesem Zusammenhang auch für die Amerikanerin M. van Vorst aufmerksam machen, aus derem umfangreichen Werk jetzt der für die Kenntnis amerikanischen Lebens und vor allem der amerikanischen Frau sehr bedeutsame Roman Be= Penntnifie einer erfolgreichen Frau"( Erich Reiß  , Berlin  ) deutsch vorliegt, und auf die Bemühungen des Verlages B. I. Mörlins, Berlin   hinweisen, die moderne spanische Literatur ein sozialer Kampfroman um vergessene fastilische Winkel, und in Deutschland   einzuführen. Es liegen uns zwei Romane vor, Die Sphing der Maragatos" von Concha Espina  , Herrenrasse" von Ricardo Léon, ein Buch, das in ein altes spanisches Adelsgeschlecht führt. Beide Romane sind aus der spanischen   Atmosphäre geboren und tragen sie mit sich. Wer Spa­ nien   von innen her tennen lernen will, soll sie lefen; er wird neben dem ethnographischen auch ein romanisch- fünstlerisches Er­lebnis haben.

Der Amerikaner John Cournos   vereinigt in höchst bemer fenswerter Weise Gentleman und Bolschewit, d. h. Westen und Osten, indem er in seinem kleinen Entwicklungsroman Die Maste"( See- Berlag, Konstanz  ) einen russischen Juden von Ruß­ land   nach Amerika   führt. Weit über diesem Beineswegs durchschnitt lichen Buch steht Alerei Remisows Kindheitsroman" In blauem Felde"( S. Fischer, Berlin  ), in dem die slawische Seele mit einr unerhört verfeinerten impressionistischen Technik am Ent­wicklungsgang einer russischen Generalstochter zur revolutionären Studentin dargestellt ist. Eine schier unerschöpfliche Erinnerungs­fubstanz wird mit Tausenden von Nuancen ausgeschüttet. Volks hum, gebrochen im zarten Bewußtsein eines Kindes: ein föstliches Buch, fein zifeliert und getragen von der Seele eines Mannes deffen Humor niemals in die Bitterbeit der Satire entgleist. Wie eine Folge von Schreien wirft diesem Buche gegenüber das Werk Gabriele 3apolstas, das jetzt, so weit es episch ist, in neun Bänden gesammelt bei Desterheld u. Co., Berlin   herausgekommen ift; zum größten Teil soziale Anklageliteratur von heftigem Aus­maße, in ein paar Romanen aber, wie z. B. der ll n berührten Frau", auch zur Höhe absoluter Gültigkeit aufwachsend. Wenden wir uns vom Ausland zu unseren eigenen epifchen Er­eignissen, so ist zunächst festzustellen, daß die zwei wichtigsten Er­scheinungen Hauptmanns und Thomas Manns   hier bereits gewür­bigt sind. Sucht man nach Werken, die an dieses Niveau heran­wachsen, so ist vor allem Hermann Stehrs neuer Roman Peter Brindeisener"( Friedrich Link Trier) zu nennen. Sprachlich steht dieses Buch völlig einsam da. Ein zäher Stoff, die, man muß schon sagen, seruellen Verwirrungen dieses Peter Brind eisener, werden sprachlich derart vergeistigt, daß nichts nur Stoff­liches übrig bleibt. Das Buch ist ein ebenso fühner wie schmerz­licher Bersuch, die menschliche Ehrlichkeit in Bonen vorzutreiben, in denen die wenigsten Menschen ehrlich zu sein vermögen, und ein Kunstwert, das erneut bezeugt, daß Stehr zu den menigen ganz großen ep schen Gestaltern unserer Zeit gehört.

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Un zweiter Stelle muß dann auf Hans Friedrich Blund hingewiefen werden, der mit dem Buche Stelling Rottinn fohn"( Georg Müller, München  ) seine große historische Trilogie aus der Geschichte Niedersachsens   zum Abschluß gebracht hat. Wer Geschichte wirklich erleben will, greife zu diesen drei Büchern, die wie ein dichterischer Dom aus der Niederung der sogenannten hifto­rischen Romane aufragen.

Ein wirklich historischer Roman, wenn er auch auf einer filistisch gänzlich anderen Ebene, der des psychologischen Romans, liegt, darf mit Recht angeschlossen werden. Es ist das Buch Die Möbel des Herrn Berthelemy"( Eugen Diedrichs, Jena  ) von Victor Meyer  - Edhardt. Der Roman führt in die französische Revolution von 1789 bns 1796 und zeichnet das Schick­fal eines feinschmeckerischen Kulturmenschen in Verknüpfung mit den Ereignissen in einer Weise, die man meisterhaft nennen muß, wenn man zu dieser Art des psychologischen Erzählens positiv steht. Es soll bei der Gelegenheit nicht versäumt werden, darauf hin­zuweisen, daß von der im vorigen Jahre freinewordenen Luise von François   in der Reclamiden Universalbibliothek jetzt auch Die Stufenjahre eines Glücklichen" zugänglich ge= worden sind, jener Roman der größten deutschen   Erzählerin, der mit hoher Kunst die Zeit von 1815 bis 1848, die uns heute teurer denn je deworden ist, in das dargestellte Einzelschicksal verflicht. Pfarrer Heumanns

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STÜCK LIKŐRE  

Sonntag, 21. Dezember 1924

Dieser toten Frau seien zwei noch schaffende angeschlossen.| tannt. Die mittelalterlichen Tore und Türme, die wechselvollen Jeanne Berta Semmig  , die Tochter des alten Sozialisten führers von 1848, ließ bei Oscar Laube, Dresden   einen Roman Das Fest im Dunkel" erscheinen. Es ist ein stilles, mit großer Liebe zum seelischen Detail ausgemaltes Entwicklungsbild eines Geschwisterpaares, fast ganz auf Stimmungen gestellt, ein zartes Buch, freilich im reifsten Sinne. Dies gilt auch von dem bewegteren neuesten Buch der 70jährigen Isolde Kurz Der Despot"( Georg Müller, München  ), das von dem Schickfal eines Dichters erzählt, der an dem tragischen Stoff des Arminius, den er nicht bezwingen tann, tragisch zugrunde geht.

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Schlagen schon in dieses Buch die Wellen der Zeit, so ist eine ganze Reihe von Romanen zu nennen, die unserer Gärungsepoche noch unmittelbarer zugewandt sind. Mehr den gesellschaftlichen Zu­ständen nach geht Otto Flate in seinem neuesten Buch Der gute Weg"( S. Fischer, Berlin  ). Flate hat stärkere Bücher ge­schrieben, aber auch als Gesellschaftsromancier soll er uns will­tommen sein, da uns gerade diese Art des flugen und geschmackvollen Schriftstellers dringend nottut. Auch Ostar Maurus Fon tana wäre in diesem Zusammenhang zu nennen, der in seiner Insel Elephantine  "( Günther Langes, München  ) einer durch einen Nubieraufstand abgeschnittenen Europäergesellschaft die Maste vom verzerrben Gesicht reißt, ohne allerdings diesen Stoff wirklich zu bewältigen.

Näher an die eigentlichen Zeitprobleme heran geht Eric Lilienthal in dem Roman Ein Mann geht seinen Weg"( Pyramiden- Verlag, Berlin  ). Diese Utopie, in der das tommende Deutschland   gezeichnet werden soll, ist voll bewältigter Beitsubstanz, aber im Ziel der Utopie unklar. Lilienthal   will ein­fach zu viel und muß darum letzten Endes scheitern. Konzentrierter geht Walter Bloem   in seinem Buche Das Land unserer Liebe"( Grethlein u. Co., Leipzig  ) vor. Hamburg   ist der Schau­plaz nach 1918 bis zur Vollendung der Deutschland  ", deren Bau im Mittelpunkt steht. Die Klassengegenfäße werden aufgedeckt und im Sinne einer Bejahung des neuen republikanischen Deutschland  , eines schaffenden Deutschland  , überbrückt, was bei Bloem   festzustellen nicht ohne Bedeutung ist. Der stärkste Nachkriegsroman aber stammt von Ernst Schmitt  , einem deutschen   Diplomaten, der bei den Versailler Verhandlungen eine Rolle gespielt hat. Das Buch heißt Die Heimkehrer"( Eugen Diedrichs, Jena  ) und führt nach Oberheffen, der Heimat Schmitts. Wie ein ehemaliger Offizier im oberhessischen Gebirge einer Schar heimfehrender Sol­daten Arbeit und Heimat schafft, bis er in einem Aufruhr getötet wird, das ist mit einer ganz ungewöhnlicher Kraft und in einem prachtvollen Deutsch gestaltet und in feinen seelischen wie fozialpoli­tischen Resultaten bedeutungsvoll. Steht Schmitt mit beiden Beinen fest in einer abfichtsvoll umschränkten Wirklichkeit, um allem Uto­ pischen   zu entgehen, so entschwebt Adelheid von Sybe!. Petersen mit ihrem Christophorus( Eugen Diedrichs, Jena  ). der ein ähnliches Problem sekt. ins Symbolische und schafft ein Buch, das aus der epischen Erzählung heraus in die Höhe der Prosadichtung dringt.

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Silhouetten der Kirchen sind aufgefallen. Aber wie wenige sind in die Kirchen gekommen, oder gar in die kleinen Museen. Die wen. dischen Trachten kennen wir alle, aber wer weiß davon, daß schon so manche ausgestorben sind, die uns hier vorgeführt werden. Hand aufs Herz: mer hat einmal im nahen Tempelhof   die spätromanische Kirche mit dem sehr beachtenswerten Altar gemälde besichtigt? Zahl­reich sind die Adelsfize, die zmar teine großartigen Schöffer, aber oft malerische Parts mit hübschen Rokokofiguren bieten. In manchen Ort, dessen Name der Leser taum fennt, sollte ein Flügelaltar( sp in Nieder- Ullersdorf), eine Dorfkirche( Starzeddel), ein Grabmal ( Lieberose  ), ein Schloßpart( Alt- Döbern) Loden.

Unendlich reicher an Kunstwerfen, reizvoller in der Landschaft, interessanter an geschichtlichen Ueberlieferungen sind natürlich Fränkische Fahrten". Der erste Band setzt sich Rothens burg und das Taubertal" zum Ziel. Bon einem der male­rischsten alten deutschen   Städte, Wertheim   an der Taubermündung, aus folgt der Wanderer dem Fluß bis zur Quelle durch die zahllosen altertümlichen Ortschaften mit ihrer Fülle von Sehenswürdigkeiten. Die 190 Bilder sind eine reiche Schazkammer zur Beranschaulichung ber mittelalterlichen deutschen   Stadt, die gerade in dieser Gegend sich wundervoll erhalten hat. Rothenburg   ist die Perle in dem vollen Kanze, in seiner Geschlossenheit und Reinheit unerreicht. Unverfehrt steht sein Mauerring, stolz ragen die Türme, prunkvoll ist sein Renaissance- Rathaus. Es ist, als ob das Leben jahrhundertelang hier stillgestanden hätte, um uns ganz den Bauber der Vergangenheit zu erholten. Aber der Glanz einer Welt, die schöner war als die unfere, die uns nicht romantisch- wehmütig stimmt, sondern antreibt zu neuen organischen Gestaltungen unseres Lebens, ruht auch auf vielen anderen Orten. Dettwang, Krieglingen( mit seinem berühmten Altar), Tauberbischofsheim  , Weitersheim sind einige davon. Ater mo auch fein berühmter Bau, fein Schnizaltar eines Meisters von Rang uns hinzieht, spinnt die Tauber'andschaft ihren Zauber oder macht uns ein Portal, ein Wirtshausschild oder ein Brunnen auf­schauen. Gesegnete deutsche Fahrten auch für den, der sie nur im Bild erleben kann.

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Zum Beobachten, Schauen, Kennenlernen und Genießen anregen imd erziehen will auch eine andere Sammlung Deutsche Bolfs= tunst", die der Reichskunstwart Redslob herausgibt.( Delphin­Verlag, München  .) Jeder deutsche Stamm wird von einem tüchtigen Sachfenner behandelt. Das Programm ist wissenschaftlich. Der Hausbau, die Inneneinrichtung, der Hausrat, die besonderen Hervor. bringungen der Volkskunst, die Trachten, der Schmud werden aus­führlich im Tert gewürdigt und durch ein reichhaltiges Bildermaterial veranschaulicht. Auch diese Bände wenden sich an den Wanderer, der sich mit der Eigenart eines bestimmten Stammes vertraut machen will auf seinen Landfahrten und Spaziergängen in den Museen. Das Interesse und die Freude an diesen Dingen, die weder sentimental noch partikularistisch zu sein brauchen, ist überall vorhanden und vor allem bei der Jugend leicht zu erwecken. Der Charakter und der Kunstsinn eines Stammes prägt sich in diesen Schöpfungen für die unmittelbaren Lebensbedürfnisse besonders deutlich aus. Man muß daher hier, als an der Wurzel, beginnen. Den bereits vorangegangenen Bänden, die u a. der Mart Brandenburg" und Niedere fachsen" gewidmet waren, find jeht die Rheinlande gefolgt. Mar Creuk beherrscht das große und start gemische Gebiet, hebt das Wesentliche heraus und hebt die Werte des Volkstums. K. H. Döscher.

geschmückt.

Zu den Zeitromanen fann man auch Adolf Koeisch's Buch Der Mann im Mond"( Grethlein u. Co., Beipzig) rechnen, das in recht eigenartiger Form und Sprache von der Flucht eines Staatsanweits in die Natur berichtet und zeigt, daß Roelsch nicht zum Durchschnitt gehört. Es ist überhaupt eine Freude festzustellen. daß solche erzählenden Bücher von Niveau und persönlichem Profil In der Reihe der Heimatbücher deutscher Land­durchaus nicht selten ſind. Aus der Fülle seien noch ein paar geschafte n"( Berlag Friedrich Brandstätter in Leipzig  ) erschien soeben nannt, die auf den Rezensententisch wehten. Da ist Kurt Küch der 17. Band: Badnerland", bearbeitet von Hans Adalbert Berger, ler, der mit seinem Roman 3 wischen den Dünen"( Greth- mit Federzeichnungen von Wilhelm Müller   und einer Kunstbeilage bein u. Co., Leipzig  ) an die holsteinische Küste führt und den feelischen Rampf eines gescheiterten Kapitäns mit großen Mitteln auf den Hintergrund dieser Meerlandschaft projiziert. Da ist Gustav Schroer  , der in der Flucht aus dem Alltag"( Quelle u. Mener, Leipzig  ) den Lebenslauf eines Schriftstellers erzählt, der Bauer wird und jenseits der ästhetisch- romantischen Einstellung gegenüber Dorf und Landschaft aus der Arbeit heraus eine neue Beziehung zu Bauer und Land bekommt. Da ist August in richs, der in den Hartjes"( Quelle u. Meyer. Leipzig  ) einen sprachlich bedeutenden Bauernroman auf dem Untergrund Ostfries lands   schafft, gleichfalls unromantisch und unsentimental die Dinge und Menschen jenseits der Stadt aussagend, wie sie sind. Und da wäre noch manches Buch zu nennen, das uns nicht zu Gesicht fam und von dem wir leider schweigen müssen, da wir es nicht zu prüfen vermochten.

Rückblickend und zusammenfassend darf man ohne Zögern und ohne die Gefahr, allzu optimistisch zu erscheinen, aussprechen, daß viele gute Kräfte am Wert sind, jene neuen Wunschbilder zu schaffen, von denen zu Beginn die Rede war. Wie sie fich mit der Wirks chkeit decken oder schneiden: das mas jeder selbst von seiner Kenntnisnahme aus, je nach seinem Lebensbedürfnis, feststellen.

Deutsche Fahrten.

Die Liebe zur Heimat, die Freude an der Landschaft, das Inter­effe an den Denkmälern der Bergangenheit, das Verständnis für ,, die schöne deutsche Stadt" sind überall in deutschen Landen im Wachsen begriffen. Besonders die Jugend, die ihre Wanderungen bis in die entlegensten Winkel und Zipfel ausdehnt, hat ihre Sinne dafür erschlossen. In den Iohren, da das( oberflächlich gebildete) Reisepublikum meder an die Riviera noch nach Capri   konnte, haben sich sogar diese Schichten angewöhnt, sich in Deutschland   außerhalb der Bäder und Modeorte umzusehen. Man konnte im D- 3ug Frant­furt a. M.- Berlin   immerhin erleben, daß der eine oder andere an­gesichts Naumburgs sich daran erinnerte, daß im dortigen Dom eine der größten deutschen   Kunstschöpfungen sich befindet. Keine Gegend it one lohnende Wanderfreuden. Man muß nur die Augen öffnen und sich von Kundigen beraten lassen. Werner Köhler hat solche Deutschen Fahrten" unternommen, mit der Kamera ftimmungsvolle Landschaftsbilder, charakteristische Städteanfichten, merkwürdige Bauten, alte Gehöfe, Trachten, kurzum, alles feſtge. balten, was ihm auffiel. Daraus gestaltet er nun Brandenburgische, Fränkische, Niedersächsische usw. Fahrten. Das Hauptgewicht ist auf die vortrefflich geratenen Bilder ge eat, die teils im anregend, aber ohne tunsthistorische oder andere Prätension geschriebenen Begleit tert, teils auf besonderen Tafela erscheinen.( Berlag Franz Schnei der, Berlin   usw.) Die Brandenburgischen Fahrten" um­faffen zwei ide( Südwest und Südost). Es ist erstaunlich, was der Verfasser in der Niederlaufis( Südost) alles entdeckt hat. Auch mer die Gegend einigermaßen zu lennen glaubt, ist überrascht, was alles ihm unter den 130 Abbildungen neu ist Mittenwalde  , Cottbus  , Sorau  , Guben  , vielleicht auch Spremberg   find gemiß manchem bes

DEUTSCHER   WEINBRAND  

Die Sammlung sucht alles festzuhalten, was heimische Dichter, lebende und verstorbene, in charakteristischen Strichen von heimat licher Erde und Art erzählen. In drei Abschnitten: Nedar- Schwarz­waldrauschen und Am Rhein   und wo der Bodensee   glänzt, wird die fulturelle Eigenart des Badnerlandes in geschichtlicher, geographischer, fultur- und fittengeschichtlicher Beziehung in Poesie und Prosa ge­schildert. Fast alle deutschen   Landschaften wurden in dieser Samm­lung behandelt; die Bücher dürften viel dazu beitragen, die Liebe zur Heimat zu wechen. P. Br.

Kalender und Almanache.

Die größte Freude des Kalendermannes ist alle Jahre der fozialdemokratische Abreißtalender, der vom Bor wärts- Verlag auch für das Jahr 1925 wiederum herausgegeben ist. Er hat sich von Jahr zu Jahr vervollkommnet und kann jetzt, nach dem er jeden Tag eine in Kupfertiefdruck   hergestellte Illustration bringt, als der beste, interessanteste und aufschlußreichste aller Abreißkalender bezeichnet werden. Die Illustrationen geben wich­tigeparteigeschichtliche Ereignisse, Bilder von Persönlichkeiten der Politit, Kunst und Wissenschaft oder auch Kunstwerke und Land­schaften wieder. Die Rückseite bietet wieder eine reichhaltige Samma lung statistischer Angaben und mit vielem Geschmad und Spürsinn

ausgesuchte Zitate, Gedichte und Sprüche. Der Preis beträgt 2 Mr. Auf einen anderen Abreißkalender, die von Dr. F. M. Feldhaus herausgegebenen Lage der Technit"( Verlag R. Oldenbourg, München  - Berlin  ), der als technisch- historischer Abreißta'ender einzig in seiner Art ist, wurde schon an anderer Stelle eingegangen. Er sei hier nur noch einmal angeführt. Da das nächste Jahr in Rom   als heiliges" begangen werden soll und die katholische Welt ihre Anhänger für die großen Pilgerfahrten dohin mobil macht, war es naheliegend, auch einen Abreißfalender diesem Zweck dienst­bar zu machen. Unter dem Namen Roma Aeterna( ewiges Rom  ) bietet er 65 Abbildungen aus dem unendlich reichen Born der

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