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Bauunglück in Königswusterhausen.

1 Toter, 4 Schwer- und 5 Leichtverlehte.

Kurz bevor in den vielen Arbeitsstätten der Riesenstadt am Bor­abend des Festes die Werkzeuge beiseite gelegt wurden, zerriß ein schriller Mißton die friedlich heraufziehende Feierabendstimmung. Die schwere Arbeit des Handarbeiters hatte wieder ihre Opfer ge­fordert. In 10 Arbeiterfamilien ist am Festabend Trauer und Sorge eingefehrt.

Beim Bau des Mittelmaftes für die neue Antennenanlage bei der Hauptfunktstelle Königswusterhausen stürzte am Sonnabend mittag 21 Uhr ein bei der Montage benuktes fogenanntes Fahr gestell, auf dem sich 10 Personen befanden, aus noch unaufge flärter Ursache aus 20 Meter Höhe herab. Von den 10 Ar­beitern wurden 5 fáaywer verletzt, einer starb nach kurzer Zeit infolge Cungenzerreihung; die anderen vier Schwerverletzten haben Arm­und Beinbrüche erlitten, doch besteht nach ärztlicher Auskunft feine Lebensgefahr. Die übrigen 5 Abgestürzten tamen mit leichteren Ver­lehungen davon.

Der Fall Kutisker. Ausdehnung der Untersuchung auf das Ausland. Die Verhaftung des Generaldirektors Kutister, Sie am Mon­tag abend erfolgte, ist sicherem Vernehmen nach nicht allein auf die Tatsache zurückzuführen, baz Kutister im Berdocht stnd, sich seinen Verpflichtungen der Preußischen Staatsbant gegenüber entziehen zu wollen, sondern es scheint auch, daß jezt, nachdem diese Angelegen heit einmal ins Rollen gekommen ist, noch eine Anzahl ande rer Anzeigen gegen den Leiter der Steinbant erstattet worden find, deren Prüfung die Untersuchungsbehörde und vor allem die ge­richtlichen Sohver, ändigen noch geraume Zeit beschäftigen wird. Rutister war in zahlreiche Klagen verwickelt, die sich aus den Ge­fäften ergaben, die er mit deutschen, vor allem aber mit aus­ländischen Firmen getätigt hat. Seit langer Zeit liegt er nun mit ciner sehr bekannten dänischen Firma im Prozeß, die ihm porwirft, auch mit ihr Luftgeschäfte gemacht zu haben, durch die den Dänen noch ihrer Behauptung ein in die Millionen gehender Schaden erwachsen ist. Rutister hat.e vor reichlich zwei Jahren nach seiner Angabe mehrere lettländische Staats- und Militärlager erworben, deren Ausbeutung ihm durch einen Vertrag mit der lettländischen Regierung überlassen sein sollte. Die Kopenhagener Firma wollte nun eincs dieser Lager von ihm faufen und es wurden auch alle Verträge nach dieser Richtung hin perfeft. Aehnlich, wie bei dem Hanauer Lager, ergaben sich jeht jedoch im letzten Augenblid un­geheure Schwierigkeiten, da die Besitzrechte mit einemmal nicht ge flärt weren. Die Verträge mußten rüdgängig gemacht werden und die dänischen Käufer strengten eine Entschädigungsflage an, da sie außer boren nicht unerheblichen Verlusten auch sehr starke Ausfälle dadurch gehabt haben, daß fie ihre Verpflichtungen, die sie bezüglich des Lagers in Lettland   bereits eingegangen waren, nicht cinhalten fonnten. Diese Angelegenheit beschäftigt die Berliner  Zivilgerichte bereits seit längerer Zeit und die Staatsanwalt­fchoft will nunmehr auch diesen Fall, der mit der Hanauer Ange­legenheit große Aehnlichkeit befizẞt, nachprüfen, um festzustellen, ob Kutister hier eine strafbare Handlung begangen hat. Im übrigen wird auch jetzt von der Behörde der Fall der Preußischen Staatsbant untersucht werden, besonders nach der Richtung, ob Kutister versucht hat, Personen, die in einem festen Berhältnis zur Staatsbant standen, Geschenke oder Zuwendungen anzubieten.

Tag und Nacht Vernehmungen.

Eine neue Berhaftung.

Die Vernehmungen in Sachen Kutister werden von den beiden Sonderdezernaten, die auf Beranlassung der Staatsanwaltschaft ge­bildet worden sind, Tag und Nacht fortgesetzt. Kutister erlitt in der letzten Nacht einen seelischen Zusammenbruch und mußte wieder in das Untersuchungsgefängnis gebracht werden hier wurde fein Verbleiben nur dadurch ermöglicht, daß ständig ein Arzt bei ihm mar. Da er bei seinen vielseitigen geschäftlichen Unternehmungen felber nicht mehr flar fielt, scheint er sich jetzt zu, bemühen, über alles restlose Aufklärung zu geben. So wurde gestern nacht nach dem Zusammenbruch Kutisters der Generaldiref= tor Gustav Blau aus der Tiergartenstr. 34 zur Bers nehmung herbeigeholt. Durch verschiedene Umstände schwer belastet, murde auch er sofort verhaftet. Blau, der im 43. Lebensjahr fteht, bewohnt in der Tiergartenstraße eine Iuguriös einge richtete Willa. Er beschäftigte sich zuletzt mit An- und Verkauf von Grundstücken, Häusern und industriellen Unternehmungen und schreckte vor den größten Ankäufen nicht zurück. Selbst während der Feiertage werden zwei Staatsanwälte unablässia für die weitere Aufklärung der Angelegenheit tätig sein. Die Arbeiten werden mit der größtmöglichsten Beschleunigung erledigt. Die Zeugen werden mit Automobilen zu den Bernehmungen geholt, die erforderlichen Durchsuchungen werden an Ort und Stelle und mit peinlichster Ge­nauigkeit vorgenommen. Die Angelegenheit des Michael Ron 3erns steht mit der Sache Kutister in teinerlei Berbin. o ung

Der Schrecken der Pensionäre.

ristische fast alles nete Ctude. Thre Beute aus dem letzten Diek. stahl vom 18. d. M. schafften die Täter mit einem gelben ledernen Stupeetuite. meg, der en in das Leder gepres eie siebenzadige Krone und darumetr die Buchstaben R. E. trägt.

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Zwei Bürgermeister in Tempelhof  ?

tischen Abbau unseres Genossen Bürgermeister Groß von der In der letzten Bezirksverordnetensizung wurde nach dem pofie schwarzweißrotgoldenen bürgerlichen Fraktion der Ersatzbürger. Taschenbuch der Arbeit." Der Diez Berlag hat in diesem sozialdemokratischen Fraktion verließen mit den Kommunisten den meister" Dr. Bruno Wüste feld proflamiert Die Mitgli der der Jahre den Arbeiter Notiz kalender unter dem Titel Saal, nachdem Genosse Huhn folgende Erklärung zu Protokoll ge­Taschenbuch der Arbeit" in einer ganz neuen Form ergeben hatte: Aus der Entscheidung des Kammergrichts geht flar scheinen lassen. Der Taschentalender ist in g'eichem Maße ein Haus- und eindeutig hervor, daß der Abbau des Bezirksbürgermeisters Groß fale der geworden, sozusagen ein kombiniertes Haus- und Taschen- cus po itischen Gründen erfolgt und deshalb nach der Preußischen büchlein. Interessante Beiträge geben dem kleinen Sammelwerf ein Ber onalabbauverordnung und den dazu erlassenen Verfügungen der bedeutsames Gepräge. Das Taschenbuch der Arbeit" präsentiert sich preußischen Ministerien unge eglich ist. Wir betrachten in einem sehr schönen Ganzleinenband Preis 1,50 M. Zu beziehen baut und sprechen der Bezirksversammlung das Recht ab, neben deshalb den Bürgermeister Groß als nicht abge. durch die Buchhandlung J. H. W Dietz Lindenstr. 2. den Bürgermeister Groß noch einen Vorsitzenden des Bezirksamtes zu wählen. Die heute auf der Tagesordnung stehende Wahl müssen wir als ungeseßliche Handlung bezeichnen, an der wir uns wegen der daraus entstehenden Folgen, auch in finanzieller Hinsicht, nicht beteiligen werden. Die Verantwortung für die finanzielle Schädigung der Stadt Berlin   müssen wir der bürgerlichen Mehrheit der Bezirksversammlung überlassen." Vor dem Wahlakt vergoß der Vorsteher noch einige Krokodilstränen und sprach dem abge. bauten Bürgermeister den Dank der Bezirksversammlung aus.

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 25. Dezember.

9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. Choralfantasie über Vom Himmel hoch, A. Böhme( Dr. Artur Böhme, auf dem Schied­maver- Meisterharmonium). 2. a) Weihnachtslied. Scharwenka, b) Weihnachtsspruch, Radecke( Karl Burkhardt  , Bariton). 4. Aus dem Gesangbuch: Brich an, du schönes Morgenlicht, M. v. Schenken­dorf Joh. Schulzke. Bibelsprecher). 4 Hirtenmusik aus dem Weih­nachtsoratorium. Joh. Seb. Bach( Alfred Fuchs, Violine). 5. An­sprache des Herrn D. Habicht, Pfarrer an St. Petri. 6. Ein Kind ist uns zum Heil geboren, Joh. Wolfg. Franke( Karl Burkhardt  , Bibelsprecher). 8. Wir grüßen den heiligen Morgen. Nolde( Karl Bariton). 7. Neutestamentliches Weihnachtswort( Joh. Schulzke, Burkhardt, Bariton). 3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin er­

der

zählt: Die Weihnachtsmelodie in fremden Ländern: 1. Weihnacht auf fremdem Meere, E. v. Wildenbruch. 2. Das Santo Bambino in der Campagna, bearbeitet von Stökl. 3. Fritjof Nansens drei Weih­nachtsabende im Polareis, bearbeitet von Stökl. 4. Grönländisches Weihnachtsidyll, R. Fuchs.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 8.30 Uhr abends: Mozart- Wagne.- Abend. unter Mitwirkung von Emmy Bettendorf   von der Staatsoper Berlin, Sopran, uud Cor­ nelius Bronsgeest   von der Staatsoper Berlin, Bariton. Dirigent: Otto Urack  . 1. Ouvertüre zu der Oper Die Zauberflöte  ". 2. Der Vogelfänger bin ich ja, aus der Oper Die Zauberflöte  "( Cornelis Bronsgeest  ). 3. Ach, ich fühl's. aus der Oper Die Zauberflöte  " ( Emmy Bettendorf  ). 4. Ein Mädchen oder Weibchen, aus Oper Die Zauberflöte  "( Cornelis Brousgeest). 5. a) Bei Männern. welche Liebe fühlen, aus der Oper Die Zauberflöte  ", b) Reich' mir die Hand, mein Leben, aus der Oper Don Juan"( Emmy Bettendorf   und Cornelis Bronnsgeest). 6. Ouvertüre zu der Oper Tannhäuser  ". 7. Gebet der Elisabeth, aus der Oper Tannhäuser" ( Emmy Bettengorf). 8. Lied an den Abendstern( Cornelis Brons­ geest  ). 9. Vorspiel zum dritten Akt der Oper Die Meistersinger von Nürnberg  ". 10. Fliedermonolog und Duett Sachs und Evchen, aus der Oper Die Meistersinger von Nürnberg  "( Emmy Betten­ dorf   und Cornelis Bronsgeest  ). Das Orchester besteht aus den Mitgliedern des Berliner   Philharmonischen Orchesters. Königswusterhausen, Donnerstag, den 25. Dezember.

11.30-12.50 Ubr nachm.( Welle 2800). Erinnerungskonzert der Hauptfunkstelle unter Verwendung von Schallplatten und einer Phonola mit Flügel. I. Teil: 1. Das ist der Tag des Herrn. 2. Hoch Heidecksburg, Marsch. 3. Ouvertüre zu Die schöne Galathée. 4. Die Nachtwandlerin Ach Gedanken nicht vermessen". 5. La Traviata  . 6. O kehr' zurück aus, Undine". 7. Adagio von Corelli  . 8. Die Uhr, Ballade von Löwe. 9. Gavotte en Rondeau. 10. Die Nachtigall. II. Teil: 11. Alter Jägermarsch. 12. Der letzte Postillon vom Gotthardt. 13. Dreamy Hawai, Hawaiian- Gitarren. 14. E Zuger, Schwyzer Ländler. 15. Das Munotglöcklein. 16. Zentlinger Buab'n. 17. Feuert los, Marsch. Freitag, den 26. Dezember.

9 Uhr vorm. Morgenfeier. Pfarrkirchenchor. S. Matthias, Dirigent, Dr. Wilhelm Schosland singt: 1. Es ist ein Reis ent­sprungen( vierstimmig), Alte Melodie 1599, Bearbeitung Michael Praetorius  . 2. Christkindleins Wiegenlied( vierstin mig). 17. Jahr­hundert, Melodie J Seb. Bach, Bearbeitung Robert Fuchs  . 3. Weih­nachts- Wiegenlied( fünfstimmig) 14. Jahrhundert Bearbeitung Herm. Kretzschmar. 4. Transeamus, einstimmiger Männerchor mit Frauenduett und Klavierbegleitung, Komposition Schnabel  . An­sprache: Kaplan Hellmuth Fahsel. Geige: Frau Prof. Gabriele Wietrowetz  . 1. Ave verum, Mozart  . 2. Violinromanze in F- Dur, Beethoven  . 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik. Berliner   Funk­Bronsgeest. V. Veranstaltung. Auf vielfachen Wunsch Wieder­kapelle). 7.30 Uhr abends: Sendespielbühne. Leitung: Cornelis holung der Oper Der Barbier von Sevilla  ". Komische Oper in zwei Akten. Text nach Beaumarchais   von Cesare Sterbini  . Musik von Gioacchino Rossini  . Für den Rundfunk bearbeitet von C. Bronsgeest. Dirigent: Otto Urack  . Graf Almaviva: Maximilian Willimsky; Doktor Bartolo: Peter Lordmann; Rosine  , dessen Mündel: Alexandrine Alexandrowa; asilio, Musikmeister: Leo Schützendorf; Figaro, Barbier: Wilhelm Guttman; Fiorillo  : Artur Neudahm; Notar, Offizier, Diener. Soldaten, Musikanten. Orchester von der Großen Volksoper. Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnach­richten, Theaterdienst.

Königswusterhausen, Freitag, den 26. Dezember.

mann.

11.30-12 50 Uhr nachm.( Welle 2800). Konzert der Hauptfunk­stelle. Mitwirkende: Margarete Timner, Gesang; Lotte Tuch am Flügel; Max Korbanek, Violine; Werner Sebaldt, Flöte; Wilhelm Buchmann am Harmonium. 1. Eine Weihnachtsmusik, W. Buch­2. a) Mariä Wiegenlied, Reger. b) Ave Maria, Gounod  . 3. Adagio, Spohr. 4. a) Andante religioso, Sinding  , b) Chanson triste. Tschaikowsky  . 5. a) Weihnachtslied, Berger, b) Frühlings­lied mit Flötensolo, Mendelssohn, c) Il re pastore  ( Violinsolo) Mozart  . 6. Romanze, Reger. 7. Nachtigallenlied, Händel. 8. a) Lied eines alten Fischers, Halvorsen  , a) Chant de Veslemöy, Halvorsen  . Sonnabend, den 27. Dezember.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Von einer Diebesbande, die es besonders auf wertvolle Garderobe abgefehen hat, werden seit einigen Wochen namentlich die Benficcate im Westen der Stadt heimgesucht. Die Spezialisten bringen mit Nachschlüsseln durch die Korridortüren ein und stehlen gewöhnlich auf den nächst gelegenen Zimmern alle erreichbaren Werte. Zum Einpaden der Beute bedienen sie sich meistens der in den Rimmern stehenden Koffer oder dergleichen. Sie arbeiten außerordentlich schnell und getäuschlos, so daß sie nur in den seiten­ften Fällen gesehen werden. Ihr Verhalten erwedt aber niemals Berdacht und man läßt sie ungehindert gehen. Die Geschädigen nehmen oft an, daß Hausangestellte oder sogar Gäste die Täter sein müssen, weil sie fich gar nicht erklären fönnen, daß ein völlig Fremder mit einer derartigen Sach- und Ortskenntnis vertraut sein foll. Namentlich ist es ihnen unbegreiflich, wie die Täter die meistens irgendwo versteckten Zimmerschlüssel ohne weiteres haben finden fönnen. Die Diebstähle werden in der Regel nach mittags zwischen 2 und 5 Uhr verübt, weil in dieser Zeit der geringite Verkehr herrscht Neuerdings haben die Spezialisten ihr Arbetsfeld noch der Friedrichstadt   verlegt zu den Leidtragenden gehört u. a. auch ein Mitglied einer hiesigen Gesandt'chaft, dem fast feine ganze Garderobe entwendet worden ist. Es sind charafte- dienst.

4 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Abt. Bildungskurse). Sprachunterricht. Dir. Jul. Glück: Esperanto". 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 6.40 Uhr abends: Vor­trag San.- Rat Dr. Paul Frank, Direktor des Rettungsamtes der Stadt Berlin  : Einrichtungen für erste Hilfe in Fabrikbetrieben". 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Abteilung Hochschulkurse). Oberpostrat Dr. Harbich, Leiter der Funkabteilung im Telegr.­technischen Reichsamt: Einführung in die Funkentelegraphie und-Telephonie". 8 Uhr abends: Vortrag Ober- Regierungsrat Dr. ball. Die" Ballmusik wird von der verstärkten Berliner   Funk v. Köbke: Der deutsche Einzelhandel. 8.30-12 Uhr abends: Funk­kapelle ausgeführt. Ball- Leiter: Alfred Braun   und Karl Wessel. In den Pausen; Ballgespräche, Bekanntgabe der neuesten Tages­nachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater­

Neukölln als Versuchskaninchen.

Die Berliner Städtische Gaswerte A.-G. teilt mit: In den letzten Tagen sind Mitteilungen veröffentlicht worden, nach denen ab 1. Januar 1925 eine Neuerung in der Ein­ziehung der Gas- und Elektrizitätsrechnungen beabsichtigt sein soll Dies trifft mit Ausnahme des Neu. Pöllner Gebietes nicht zu. Nur dort wird vom 1. Januar nächsten Jahres ab ein anderes Einziehungsverfahren, das erhöhte Wirtschaftlichkeit verspricht, erprobt werden. Die Neuköllner   Ab­nehmer sind bereits durch die Tageszeitungen davon benachrichtigt. In allen übrigen Teilen Berlins   ist vorläufig eine Aenderung des zurzeit üblichen Einziehungsverfahrens nicht beabsichtigt. Von dem Ausfall des vorerwähnten Versuches wird seine Ausdehnung auf das ganze Versorgungsgebiet abhängen. Rechtzeitige Benachrichtigung der Kunden wird in diesem Falle nicht unterlassen.

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,, Natürlich nur Sachlichkeit".

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Man schreibt uns: Seit Jahresfrist wird um die Anstellung von 43 Gewerbelehrern im fcgenannten Abbauausschuß der Ber liner Stadtverordnetenversammlung gefämpft". Trotzdem der ver storbene Bürgermeister Genosse Ritter und der Stadtschulrat Genosse Paulsen mit aller Energie im Interesse der Stadt und des Fachschul wesens für die Anstellung der 43 Gewerbelehrer eintraten, trotzdem unsere Genossen im Ausschuß, ausnahmsweise unterstützt durch den Kommunisten, stets für die Berlage stimmten, wurde sie von Deutschnationalen und Volksparteilern und einem Teil ihrer meinungslosen Mitläufer abgelehnt. Marristen traten dafür ein Grund genug für echte Bürgerblöckler, nein zu sagen. de= In diesen Tagen wurde die Vorlage nochmals beraten und battelos einstimmig angenommen. Jetzt hatte man auch nicht mehr auf seiten der bürgerlichen Schulförderer gegen den verhaßten Paulsen vorzugehen. Den hatte man inzwischen erledigt. Der volksparteiliche Oberlehrer Stadtrat Benede, zeitweilig im Nebenberuf Fachmann für Wertsangelegenheiten", verteidigte nun den Antrag des Magistrats da gab es keine fachlichen Gegens gründe bei Deutschnationalen und Boltsparteilern. Mit Stresemann­haftigkeit stimmten sie nun defür. Selbstverständlich liest es nur an der überzeugenden Fachtüchtigkeit des Herrn Benede, daß nach eine jähriger gewaltsamer Verzögerung nun endlich den Gewerbelehrern Recht geworden ist, so wird man wenigstens in der Rechtspresse be­haupten mit derfelben Sachlichkeit, mit der Kirchner, Caspari und thre Trabanten ihre frühere Haltung jezt revidierten.

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Ja, wenn man alt wird..

" Ja, wenn man alt wird.. fagte der Einbrecherveteran Gustav Tilte, als er sich bei einem Deckeneinbruch in eine Filiale con Loefer u. Wolf in Weißensee durch einen Kunstfehler verraten hatte. Tilfe ist 65 Jahre alt, davon hat er 25 Jahre einem Helfershelfer, dem 58 Jahre alten Arbeiter Lorenz hatte im Zuchthause, 8 Jahre im Gefängnis zrgebracht. Mit er gemeinsam ten Einbruch ausgeführt. Beide wurden von der Streifmannschaft in ihren Wohnungen verhaftet. Ein großer Teil von den gestohlenen Bigarren und Zigaretten, die sie erbeu.et hatten, wurde dort gefunden. Lorenz sehnt sich wieder nach der Irrenanstalt zurüd, aus der er erst im November d. J. entlassen worden ist. Dort so erzählt er befommt er ein fleines Gärtchen, fann darin bauen, was er will und hat feine Eorgen. So hoffen beide, als Zunftveteranen bis zu ihrem Ende in staatliche Obhut genommen zu werden.

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Die Milch einen Pfennig billiger. Die Ermäßigung des Groß­handelspreises für Butter ermöglicht eine Herabsetzung der Milch preise. Diese betragen vom Sonnabend, den 27. Dezember 1924, ab: Für einen Liter Vollmilch ab Laden des Kleinhändlers 35 Pf., für einen Liter Vollmich ab Berliner   Kuhstall 39 Pf. Der Preis für Magermilch bleibt unverändert auf 10 Pf. je Liter bestehen.

Englisch   und Französisch. Anfang Sanuar beginnen die neuen Anfänger­Lurse für Kinder( Rachmittagsunterricht) und für Erwachsene( Abend unterricht). Die Anmeldungen finden statt in der 12. Gemeinde ichule, Winterfeldtstr. 16( nabe Nollendorfplaß), am Montag, den 29. Dezember, und Dienstag, den 30. Dezember, von 4-6 Uhr nachm. für Kinder, und von 7-9 Uhr abends für Erwachsene.

Gen. Pfarrer Bleier spricht am 2. Feiertag abends 6 Uhr über Weib nachten". Sonntag, den 28. Dezember, vormittags 10 Uhr, über Nach Weihnachten  ". Sonntag, den 28. Dezember, abends 6 Uhr. Abendmusit. ( Ansprache Pfarrer Kleier). Neujahr vormittags 10 Uhr: Neujahrsfeier. Sämtliche Feierstunden finden in der Trinitatis tirche statt.

In der Philharmonie finden an beiden Feiertagen Konzerte bes Philharmonischen Orchesters( Dirig. Prof. Hagel) ftatt. Solistisch wirken mit: Konzertmeister v. d. Berg, Veit( Viol.), Piatigorsky  , Schulz( Cello).

Eine Belann madhung über die Abgabe von Umfahlteuererklärungen 1924 beröffentlichen die finanzamter des Landesfinanzam sbezirks Berlin   im Inset atenteil der vorliegenden Ausgabe.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Heute, 2%, Uhr, im Deutschen Opernhaus Die toten Augen". Preis der Karte 1,20 Gm. Kleiders ablage frei. Es wird um pünktliches Erscheinen gebeten. Heute, 2, Uhr,

MASSARYRI

MASSYRITTERY

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MASSARYRITTER

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MASTASY

RITTER

NAME UND BÜRGSCHAFT  ZUGLEICH

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ASSARRITTER

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