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Hütet euch, im deutschen Bolt den Gedanken zu nähren, daß Verträge nur dazu da sind, dem Mächtigen Vorwände für den Mißbrauch ihrer Macht zu liefern! Hütet euch, den Gedanken aufkommen zu lassen, das Schicksal des Besetzten Gebietes und damit der deutsch - französischen Beziehungen sei bereits entschieden!

Seitdem feststeht, daß die Räumung am 10. Januar nicht erfolgen wird, kann es für die deutsche Politit nur eine Frage geben, wannundunter welchen Bedingun= gen geräumt werden soll. Die andere Seite hat es in der Hand, uns diese Bedingungen zu diftieren, wenn sie die ehr­liche Verständigung will, wird sie nicht diktieren, sondern ver­handeln. Schließt man den Gedanken aus, daß wir unter Berzicht auf die Räumung und unter Gefahr neuer mili­tärischer Besetzungen zum Krieg rüsten könnten, dann bleibt nur übrig, die Bedingungen zu erfüllen, von denen die Gegenseite die Räumung abhängig macht. Wir sehen dabei voraus, daß diese Bedingungen den Rahmen der Abrüstungs­vorschriften, wie er im Vertrag von Versailles gegeben ist, nicht überschreiten. Wäre dies doch der Fall, so wäre es Auf­gabe der deutschen Regierung, den Verhandlungsweg zu fuchen, um auf ihm die gegnerischen Forderungen auf das dem Bertrag entsprechende Maß herabzubringen.

Obwohl jedermann in Deutschland die einseitige Ab­rüstung für ein Unrecht hält, ist es im Interesse des besetzten Gebietes und damit ganz Deutschlands notwendig, sie in ver­tragsmäßig gefordertem Maße durchzuführen. Wer für die Fortdauer der Befegung Gründe oder auch nur Vorwände liefert, arbeitet damit für jene Richtung in Frankreich , die Gründe und Vorwände sucht, um die Besehung aufrecht­zuerhalten. Wir wissen, daß die gegenwärtige Regierung Frankreichs dieser Richtung nicht angehört, und wir halten es für eine Gefahr, wenn ein gewisser Teil der deutschen Presse den Blick ihrer Leser für die verschiedenen Strömungen im französischen Volke absichtlich trübt. Man sollte sich doch nicht au sehr beeilen, Herriot mit Poincaré in einen Topf zu werfen. Man sollte lieber ernstlich die Frage prüfen, ob nicht auch auf deutscher Seite Fehler vorliegen, die dazu beigetragen haben, die Regierung Herriot von der Linde der deutsch - fran­zösischen Berständigung abzudrängen.

Diese Linie wiederzugewinnen, muß jetzt die Aufgabe aller Deutschen und aller Franzosen sein, die wirkliche Freunde ihres Volkes, keine bloßen Schein- und Schreipatrioten find.

Von hier aus fällt auch ein Licht auf die Frage der deutschen Regierungsbildung. Deutschland braucht eine Regierung, die nicht alle Verhandlungsmöglichkeiten zer schlägt, sondern vielmehr den einzigen Weg, der zur Be­freiung der besetzten Gebiete führt, wieder zu öffnen imftande ift. Wie der Herr Reichsaußenminister Dr. Stresemann Diesen Weg mit Hilfe deutsch nationaler Minister follegen öffnen will, ist bisher sein Geheimnis geblieben. Wir meinen: Will man diejenigen Stimmen in der Welt, die für Deutschlands Recht auf Räumung eintreten, zum Schweigen bringen, will man diejenigen draußen entwaffnen, die einer möglichst raschen Räumung unter möglichst maßvollen Bedin­gungen das Wort reden, dann muß man jetzt die Partei ans Ruder berufen, die überall in der Welt als die Trägerin der Revancheidee gilt und von der man annimmt, daß sie die ge­heimen Rüstungen, die der Gegenstand der franzöfifch- eng­lischen Anflage find, begünstigt.

Herr Dr. Stresemann hat in feiner Unterhaltung mit einem Bertreter des Hamburger Fremdenblatts" gefagt, die Deutschnationalen würden in der Regierung doch seine Bolitit treiben müssen. Leider weiß man nicht genau, was das für eine Politik ist, weil man nicht genau weiß, mo seine Bolitik anfängt und die des Reichstanzlers Marr aufhörf. Aber auch wenn Herr Dr. Stresemann gemeint haben sollte, die deutschnationalen Minister würden die Außenpolitit der Regierung Marg fortsetzen, so ist das erstens nur

Vom kindlichen Paradies.

Bon Lola Landau .

Jedes Kind ist ein Phantast. Aber seine Phantasie ist unendlich verschieden von der Einbildungskraft, mit der wir aus den Bruch teilen und Splittern der wirklichen Welt uns eine neue zusammen zusehen suchen. Denn während wir in dem immer schmerzhaften Bewußtsein, daß die Wirklichkeit uns mit ihren Gesezen der Schwer Praft zurückhält, nur die festen Begriffe in einem Tauschspiel per ichieben und verändern, ist das Phantasiereich des Kindes gleich zeitig seine Wirklichkeit, ihre Grenzen fallen zusammen. Das Kind spürt feinen festen Boden, über dem es feine schillernden Gebilde in die Luft bläst und ihrem Spiele zufieht; fein Spiel ist Ernst, und es erlebt zum erstenmal die Welt als den sonderbaren wilden Garten, der voll ist von Wundern, einem fliegenden, sich unaufhör­lich bewegenden Garten, in dem das Licht auf und ab flattert. Im Gleiten und Schwanken fliegt die Welt immer näher auf das Kind zu. Denn nichts steht ihm still oder ist an einen festen, bestimmten Tlak gebunden. Unbewußt hat es das Geheimnis des raftlofen Lebens, die unaufhörliche Verwandlung aller Dinge erahnt. Blumen merden ihm zu bunten Tieren, und die Tiere haben ebenso wie Bflanzen und tote Gegenstände die Empfindungen und die Sprache der Menschen. Die unendliche Einheit alles Lebendigen ist dem Kinde noch nicht zerspalten.

,, Sieh, die grünen Frösche hüpfen im Waffer," fagt es zu den herabhängenden Laubblättern, die sich spiegelnd im Wasser bewegen.

eine Meinung, für die das Verhalten der deutschnationalen| die Pfalz zwar nicht vom Reiche, aber möglichst bald von Bayern Presse keineswegs spricht, und zweitens ist es nicht einmal entscheidend.

Denn so schwer es uns Deutschen fallen würde zu glauben, daß eine neue Regierung Poincaré die lonale Absicht zur Räumung habe, so schwer würde es dem Ausland fallen, an die loyale Abrüstungsabsicht einer deutschen Regierung zu glauben, in der die Deutsch nationalen maßgebenden Einfluß hätten. Darauf aber fommt es jetzt an, die Welt von der loyalen Abrüstungsabsicht der deutschen Regierung zu überzeu gen und damit die Befreiung der Kölner Zone und des Ruhr­gebiets so rasch wie möglich durchzusehen. Dazu müssen auch bei der Regierungsbildung die geeigneten Mittel er griffen werden. Dazu aber ist die Hereinnahme von Deutsch nationalen in das Reichskabinett das ungeeignetste Mittel.

Zentrum und Bayerische Volkspartei .

Eine Drohung.

Die Korrespondenz der Bayerischen Volkspartei wendet sich in einem Artikel an das Zentrum, in dem das maßen begründet wird: Eintreten für den deutschnationalen Bürgerblod folgender

,, Diese Erkenntnis rührt nicht von einer stillen Liebe" der Bayerischen Bolkspartet zu den Deutschnationalen her, sondern be­ruht auf der nüchternen realpolitischen Erwägung, daß nach dem Aus­gang der Maiwahlen und nach dem Ergebnis der Dezemberwahlen die deutschnationale Rechte ein Recht auf Mitwirtung in der Leitung der Geschicke des Deutschen Reiches hat, und ferner auf der richtigen Einsicht, daß es ein schwerer innerpolitischer Fehler ist, die Deutschnationalen gewaltsam in der Opposition zu halten. Nie­mand wird es dem Zentrum übelnehmen, wenn es schweren Herzens on eine Berbindung mit den Deutschnationalen heran­geht. Aber über den Zentrumsgefühlen und Zentrumsneigungen und, zugestanden, Zentrumsbefürchtungen steht die Notwendigkeit, die dringende notrendigkeit, eine Reichsregierung auf die Beine zu bringen, die sich sehen lassen kann, die ihr Leben nicht Manövrier­funststüden und allerlei Kniffen verdankt, sondern die die wirkliche bürgerliche Mehrheitsregierung." Mehrheit des Reichstags hinter sich hat. Und das ist zurzeit nur eine

neu. Sie beruht auf der Vorausseßung, daß sich das Zentrum Die Argumentation der offiziellen Korrespondenz ist nicht dem Diktat der Deutschen Boltspartei zu beugen habe. Interessant wird der Artikel aber durch die Sprache, die er dem Zentrum gegenüber führt. Ist es schon eine starke Bu­mutung, wenn die Bayerische Volkspartei vom Zentrum ver­langt, die wohldurchdachten Gründe, die zu einer einstimmigen Ablehnung des Bürgerblocks führten, außer acht zu lassen, so wird der wahre Sinn dieses Appells an die Gewiffenlosigkeit erkenntlich, wenn der Artikel als die Folge einer tonſequenten Haltung des Zentrums eine neue Vertiefung der Gegensätze zwischen Zentrum und Bayerischer Volkspartei bezeichnet. Die Bayerische Bolkspartei hatte bekanntlich dem Bentrum schon vor den Wahlen damit gedroht, ihr Tätigkeits­feld auf das ganze Reich auszudehnen. Das war die glatte Drohung mit einer Spaltung des Zentrums. Man partei ihre Werbetätigkeit auf Bayern , das Zentrum feine Bro­fam damals zu der Vereinbarung, daß die Bayerische Bolts paganda auf das übrige Reich beschränken solle. Der Artikel Bruch des Abkommens. Auch das zeigt, wohin der der Korrespondenz enthält eine deutliche Drohung mit einem Bürgerblod führt. Man behandelt die Mittelparteien nur noch mit der Pistole in der Hand.

Bayern und das Reich.

München , 27. Dezember. ( Eigener Drabtbericht.) Der Bahe­riiche Kurier", der dem bayerischen Kabinett bekanntlich nahe stebt, läuft am Samstag Sturm gegen einen neuen Feind, der

sind dem Kinde unbekannt und rauben ihm nicht sein Glüd. Es lebt ohne den scharfen Schnitt der Stunden, ohne die schmerzliche Schneide der Entfernungen, und das, was der indische Weise mit äußerster Anstrengung zu erreichen sucht, das raum und zeitlose Schweben des Geistes, gelingt dem Kinde mühelos, da es im Spiel alle Räume durchfliegt. Daher auch das eigentümliche Ichbewußt sein des Kindes, das sich unwillkürlich dehnen und zusammenziehen fann, feine Verkennung aller wirklichen Masse, so daß dieser phan. tastische und seltsame Größenwahn erscheint, dem das Unmögliche ein Sprung ist. Das Kind ist gerade so groß oder so flein, wie es sich fühlt, so start oder so schwach, wie es will.

Ich will die Sonne mit einer Zwede am Himmel festnageln," hörte ich einmal ein Kind sagen. Der holde Irrfinn der ganzen Kindheit liegt in diesem Satz, ein Wahn, den wir paradiesisch nennen und der kurz ist wie alles Knospende, das blind und schön ist zugleich.

Aber in dieser Zeit der Mühsal und des schwersten Lebens. fampfes, in der die Betäubungsmittel immer seichter werden, sollten wir uns öfter retten in die süße Narkose der findlichen Phantasie. In dem Zusammensein mit den Kindern, fie belauschend und uns in ihr Wesen vertiefend, sollten wir die erquidende Freude und Stär­fung finden, weil ihr Reich zwar ein Narrenreich ist, aber doch oft Don wahrhaftigerem und herzlicherem Leben ftrahlt als die Schein welt unserer heutigen Wirklichkeit.

Rotterdam ."

Die Stadt scheint sich von anderen nicht zu unterscheiden. Die Aber dann biegt man un eine Ede und sieht die Maas. Es riecht nach Fischen und der Salzluft des nahen Meeres. Aus dem Nebel wachsen die Schornsteine der Dompfer Die Barkassen schießen über den Fluß und man sieht, wie die Möven feelenruhig schautelnd auf den Wellen fizen.

trennen will". Es handelt sich um angebliche Pläne im Reichs­finanzministerium, durch die die Pfalz steuerlich von Bayern losgelöst und dem Landesfinanzamt Darmstadt unterstellt werden soll. Bisher waren die Finanzamter der Pfalz dem Landesfinanzamt in Würzburg unterstellt. Das Blatt be­hauptet, daß gewisse Machthaber in Berlin den jezigen Augenblick zur Durchführung dieses Planes für den richtigen halten und man bereits am Werte sei, ihn auszuführen.

Die Pläne der bayerischen Monarchisten.

München , 27. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der Mittel­punkt der monarchistischen Bewegung ist heute der von Dr. Heim gegründete, Bayerische Heimat und Königsbund", dem es in der legten Beit gelungen ist, die fleinen Königsbünde, die ein kaum beachtetes Dasein führten, mit sich zu verschmelzen. Sein nächstes Ziel sieht dieser Heimat- und Königsbund darin, die Bayerische Volkspartei , in der er von Anfang an er­heblichen Einfluß hatte, parteiprogrammatisch offiziell auf das Betenntnis zur Monarchie fest= aulegen. Ab 1. Januar gibt der Bund auch ein znnächst zwei­mal wöchentlich erscheinendes neues Organ herans,

"

und

Bayerischer Herold". Die Leitung des Bundes hofft, daß das Blatt bald zu den führenden Zeitungen Bayerns zählen wird, denn es wird, wie es in der Ankündigung beißt, das einzige völlig unabhängige Organ einer wahrhaft heimat- und königs­treuen Staatsauffaffung sein.

Das Verfahren gegen Zeigner.

Eine Entscheidung noch nicht getroffen. Gegen den früheren sächsischen Ministerpräsidenten Zeigner

Das Berl.

schwebt bekanntlich von der Emminger- Zeit her noch immer ein Berfahren wegen Landesverrats. Tagebl. veröffentlicht in dieser Angelegenheit folgende Bu­schrift des Oberreichsanwalts bermayer: Das Verfahren schwebt noch in der Voruntersuchung, über den be­vorstehenden Abschluß ist dem Oberreichsanwalt nichts fannt. Das Reichsgericht hat weder bisher zu dem Ergebnis der Voruntersuchung Stellung genommen, noch ist es dazu überhaupt nifies der Boruntersuchung seinen Antrag auf Eröffnung des in der Lage, bevor der Oberreichsanwalt auf Grund des Ergeb Hauptverfahrens oder auf Außerberfolgungiegung gestellt hat. Ueber einen solchen Antrag endlich kann der Oberreichsanwalt auch erst nach wiedereingang der alten vom Unter­fuchungsrichter Entschließung treffen."

Deutschnationaler Antisemitismus.

Wer ihn verwirft, der fliegt.

mäßigkeitsfrage. Es gab eine Zeit in der die Partei gegen ben Der Antisemitismus ist bei den Deutschnationalen eine Zwed Antisemitismus Stellung nahm. Das war mit einer der Gründe, der Deutschnationalen Bartei ausschieden. Augenblicklich ist der aus denen seinerzeit die Bulle, Henning und Graefe cus er der antisemitischen Barole feine Folge leistet, der fliegt. Das Antisemitismus wieder Trumpf in der Deutschnationalen Bariei. zeigt das Schicksal des thüringischen Heimatdichters Ernst Büschel, Bandesverband Thüringen der Deutschnationalen Bartei ein Aus­der bisher zu den Deutschnctionalen gehörte. Gegen ihn hat der schlußverfahren eingeleitet, weil er während des Wahlkampfes in einem schwarzweißrot umränderten Flugblatt den Antisemitismus aus nationalen und christlichen Gründen verworfen hatte. Ueberdies hat mon furz vor Weihnachten sämtliche Fenster. fcheiben seiner Wohnung zertrümmert- eine deut liche Propaganda für den chriftlichen" Kurs, wie ihn die Deutsch­nationalen verstehen!

Und der Rotterdamer Hafen ist noch nicht Rotterdam . Es sind die Menschen, die Holländer, die einen begreifen fossen, daß es hier doch anders zugeht als in den Großstädten der anderen Länder. Der Holländer lebt nämlich viel langsamer als der gewöhnliche Mitte!. europäer. Auf jeder Minute seines irdischen Daseins sißt er behaglich feft. Er hat etwas Gemächliches, Solides, Altväterliches. Seine Gewohnheiten sind von ausgesprochenem Konservativismus. Der Durchschnittsholländer hat einen ausgebildeten Sinn für praktische Dinge, dabei ist er von höchfter Anständigkeit und absolut zuverlässig. Das sind ganz refpefiable Eigenschaften. Mit der berühmten Geistig­feit ist es hier allerdings etwas fißlich dem Holländer geht es um Dinge, nicht um Probleme. Er handelt nach seiner Art, das Nach­denken und Spintisieren überläßt er anderen, denen er ihre Ueber­legenheit in ihrem Fache neidlos zugesteht. Er ist ein Kerl aus einem Guß, der Holländer.

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Hier begreift man erft, daß das Effen eine heilige Handlung ist. In meiner Phantasie hat sich ein Huzarenfalat, ein Wunder aus Fleisch, Fisch und Majonaise, zu einer Art Idol ausgewachsen. Man muß sich nur einen holländischen Magen dazu anschaffen.

Derb und träftig sind die Frauen. Die Lurusweiber gehen im Pelz und tanzen Jimmy wie in Paris , aber der eigentliche holländische Typus Frau wird erst gefunden, wenn man auf der sozialen Stufen­leiler hinabsteigt. Sie sehen nicht ganz so aus wie auf den Reflamen von van Houtens Rafao, immerhin aber haben sie Hüften, auf denen manche Hand ausruhen tonn, und ihre Wangen leuchten wie die frischen Winteräpfet. Sie arbeiten wie die Männer und sind dazu noch Gattinnen und Mütter, aber sie lachen trotzdem den ganzen Tag mit gutem, breitem Gesicht. In ihrem Mund werden selbst die Art Melodie.

Der Baum hat einen Elefantenfuß," ruft es erstaunt im Walde Straßenbahnen, Die Automobile, die Warenhäuser sind wie üteraff. fchärfsten Gutturallaute der merkwürdigen Landessprache zu einer beim Anblick eines seltsam geformten Märchenhafteres und Mystischeres als die Vorstellung des Mammuts baumes , der sich aus der Erde löst, und beginnt, mit seinem einen Fuß durch den Wald zu stampfen?" Der Apfel mit seinem Auge sieht zu, wie ich eſſe," sagt es erstaunt zu dem Apfel auf seinem Teller. Alles hat Augen, hat Hände, hat ein Herz für das Kind.

heimnisse aufbewahrt.

Ein Hafen ist am Ende ein Hafen, aber es padt einen doch immer wieder neu. Da sind die Hafenarbeiter, die Kulis unserer westlichen Zivilisation". Ihre Rücken sind frumm vom Säckeschleppen. Besser geht es ben Echuyleuten, die ihre spaßigen Feuerwehrhelme spazieren führen. Da sind ferner die Mädchen, die schon morgens an den Hauseden stehen und ihren Blick auf das Gemüt der Seeleute ge­richtet haben, die von großer Fahrt heimkommen. Abends, wenn der Lichtschein aus den Bullaugen der Schiffe fällt, wird in der

Holland ist ein feltfones Land, Rotterdam ist eine feltfame Stadt. Man muß nur erst dahinter fommen und das unzweifelhaft Cha­Man muß nur erft dahinter fommen und das unzweifelhaft Cha­ratteristische erleben und begreifen.

Auf dem Coolsingel, dem großen Boulevard der Stadt, stehen lange Reihen von Weihnachtsbäumen. Die Straßen sind bereift, es ist falt. Die Händler blasen sich auf die geröteten Hände. Rathausturm ein Glockenspiel ein. Wilhelmus von Nassauen­Ich erinnere mich der Schulzeit, es ist lange her, wir haben es auch gelungen und der Lehrer fagte immer zu mir: Hör auf mit deinem

Als ich longfam die Etraße herunterbummele, fegt plötzlich vom

Alles Lebioje belebt und bewegt sich. Laut spricht das Kind mit den starren Wesen aus Holz und Stein. Das Bett ist sein Freund, der Stuhl sein Pferd, auf dem es reitet, der Schrant ein brauner, guter Mann, der in seinem Leibe viele seltsame Sachen und Ge­Wunderbar ist in Maeterlincs Märchenspiel Der blaue Vogel" gerade dieser beseelende Zug des Kindes erraten. Die Dinge des Alltags, der Buder, das Brot, die Milch, fie leben vermenschlich: Welcome- Bar das Xylophon losrcttern und die Heuer, die Frucht verständliches Zeichen Es stellt sich heraus, daß das ein Seemann und körperlich mit den Kindern mit und begleiten sie auf ihrer monatelanger schwerster Arbeit, wird für fragwürdige Genüsse zum ist, der eine goldene Uhr verkaufen will. Er hat sie geschmuggelt oder Wanderschaft als ihre unzertrennlichen

Ede des Zimmers, fein Winkelchen, das nicht vom heißesten Leben fummt, und der Tod, dessen Starre leider schon so unendlich vielen Menschen anhängt, die langsam erfalten und versteinern, hat hier feinen Eingang.

Zeit und Raum, die Qualen unseres erwachten Bewußtseins, die uns die furchtbaren Grenzen unseres Seins erleben lassen, sie

Teufel gehen. Aber das ist nun mal so- Seeleute sind keine christ. lichen jungen Männer.

Dr. Richard Hülsen bed, der gegenwärtig als Schiffsarzt eine Reise nach Ostasien macht, wird uns während der nächsten Monate regelmäßige Berichte über seine Erlebnisse und Eindrücke zukommen lassen.

Stöhngesang!" Es ist verdammt lange her.

gar

Jemand tritt von hinten an mich heran und macht mir ein un­

gestohlen. Ich winke ab.

Ich gehe an die melancholischen Grachten, über die die Bäu ne ihre tahlen Zweige hängen. Zwei junge Mädchen auf Fahrrädern fahren fichernd, Hand in Hand an mir vorbei.

Es ist fast dunkel. Die Autobusse rattern schaufelnd und hupend Ganz fern hört man noch einmal das Glockenspiel Wilhelmus von Nassauen-" Richard Hülsenbed.