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persönlichen Einstellung und Ihren Beweggründen gerecht. Ein der­artiges Urteil ist nicht nur geeignet, das bisher schon aufs schwerste erschütterte Vertrauen zu unserer Strafjustiz aufs neue zu schädigen, sondern auch darüber hinaus dem Ansehen der deutschen Staats­gewalt, deren Repräsentant Sie sind, im In- und Ausland Abbruch zu tun. Die deutschen Republikaner wissen, was Deutschland Ihrer lugen und tatkräftigen Führung verdankt und lassen sich in Ihrem unwandelbaren Vertrauen durch diesen Fehlspruch nicht beirren. Mit republikanischem Gruß

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Verunglückter Abbau. Eine neue Entscheidung zum Abbau von Wahlbeamten. Die Berliner Entscheidung des Kammergerichtsausschusses über den Abbau der Berliner Stadträte hat allgemein berech tigtes Aufsehen erregt. Der Standpunkt der Berliner Richter, die bekanntlich die Meinung vertreten, daß jeder Beschluß einer Stadtverordnetenversammlung von vornherein politischen Charakter trage und infolgedessen aus diesem Grunde gegen den Abbau fein Einspruch erhoben werden könne, wird aber von anderen Abbauausschüssen

Der linlösbarkeit dieser Aufgabe sind sich die derzeitigen| linken Führer der KPD. wohl bewußt. Ihr Kampf gegen ,, rechte Abweichungen" entspringt der richtigen Einsicht, daß ade diese rechten Tendenzen, wenn sie in der KPD. organi­fatorisch Fuß faffen könnten, gerade in der jetzigen Beriode besonders gefährlich sein würden. Und die jeßige Entwicklung ist gefährlich". Nicht umsonst sprach Ruth Fischer dieser Tage von der Amnestierung der bayerischen Räterepublikaner als von einem abgefeimten Manöver", nicht umsonst warnte sie vor der sehr gefährlichen Tendenz", den Arbeitern Sand in die Augen zu streuen. Es ist in der Dr. Luppe, Oberbürgermeister, für den Republikanischen Reichs­Tat gefährlich", wenn es den Arbeitern gelingt, wieder wirt bund, Hörsing, Oberpräsident, für das Reichsbanner Schwarz­schaftlich Boden unter den Füßen zu gewinnen, Erfolge durch- Rot- Gold", Dr. Großmann, Senatspräsident, für den Republi. Personalabbauausschuß in Frankfurt am Main eine Ent­zusehen, ihr Lebensniveau zu heben. Es ist gefährlich, wenn fenischen Richterbund, Hoeft, für den Reichsbund für Siedlung Der Kampf der Gewerkschaften, der Einfluß der sozialdemo- und Bachtung, Fald, für die Republikanische Beschwerdestelle, fratischen Fraktion die Reaktion zurückdrängt, es ist gefähr Dr. Friedländer, für das Republikanische Studentenkartell, lich", wenn die Arbeiter sich am täglichen politischen Rampi Dr. Bojener, für den Republikanischen Anwaltsbund, Marofe. beteiligen, in diesem Kampfe ihre geiftigen und organisato für den Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Lehmann Ruß rischen Kräfte sammeln und den Klassengegner in Schranken büldt, für die Liga für Menschenrechte, Prof. Schümer, für halten. Das alles ist gefährlich", denn es zeigt den Widersinn die Deutsche Friedensgesellschaft. der kommunistischen Tattit, es bringt die Arbeiter, die den Barolen ihrer Zentrale entsprechend gezwungen werden, die Erklärung von Gelehrten. Reaktion zu unterstüten, in einen dauernden und cuf die Dauer immer schärfer empfundenen Widerspruch zu ihren ureigensten Lebensinteressen.

Der Troßfismus und Brandlerismus ist so ganz unab­hängig von diesen beiden Personen in der gegenwärtigen Entwicklung unvermeidlich. Der Konflikt der KPD . mit den rechten Abmeichungen" in ihren eigenen Reihen wird sich immer wieder entzünden. Er wird sich nicht ent­mideln wie Geschte und Ruth Fischer demagogisch schreiben, weil schwache Gemüter vor dem Zuchthause Angst haben, sondern weil der nüchterne Verstand der Ar­beiter auf die Dauer flarer fieht als die intellettua listisch überhitte Phantasie der November fozialisten derjeßigen tommunistischen Par teileitung. Nicht von einigen erledigten Führern ent­stehen der kommunistischen Parteileitung Schmierigkeiten, fie entwickeln sich vielmehr aus dem Widerspruch der einfachen Funktionäre, die in den Gewerkschaften, in den Gemeinde­pertretungen als Arbeitervertreter arbeiten müssen und die den Widersinn der kommunistischen Taktik am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Nichts hat der KPD. in diesem Jahre so sehr geschadet wie die ununterbrochenen Konflikte, die in ihren eigenen Reihen zwischen der Parteileitung und den opportunistisch" verseuchten Vertretern in den Stadtver­ordnetenversammlungen entstanden. Keine Beschwörung, feine rechtzeitigen Ausschlüsse von Leuten, die man als eventuell unbequeme Mahner fürchtet und los werden möchte, werden diese Quelle der ständigen Beunruhigung und der

setzung in der KPD. verstopfen fönnen. Mit und ohne Biandler und Thalheimer werden die Stimmen immer

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Die Unterzeichneten erklären angesichts des Urteils des Magde­ burger Schöffengerichts als ihre Ueberzeugung, daß Der gegenwärtige Reichspräsident während des Munitions­arbeiterstreits im Jahre 1918 sich bei seinem Handeln von vater ländischen Motiven hat leiten laffen. Sie sprechen die be stimmte Hoffnung aus, daß das in seiner Begründung und feiner Schlußfolgerung unverständliche erste Urteil in höherer Instanz eine ben wirklichen Tatsachen entsprechende Rorref. tur erfahren wird, damit eine Schädigung des Ansehens Deutschlands und seiner Justiz vermieden werde. Gerhart Anschüß, Willi Andreas, Otto Baumgarten, Wilhelm v. Blume, Alexander Graf zu Dohna , Generalleut nant Gröner, Wilhelm Kahl, Heinrich Herkner , Thomas Mann, Friedrich Meinede, Albrecht Mendelssohn Bartholdy , Robert Piloty , Gerhart von Schulze Gaevernih, Richard Thormann, Alfred Weber .

Niederschönenfeld aufgelöst.

Es hat seine Schuldigkeit getan. München , 29. Dezember. ( WTB.) Die Korrespondenz Hoff­mann meldet amtlich: Nach einer unter dem 29. Dezember ergangenen Berordnung des Staatsministerriums der Justiz wird die im Jahre 1919 eingerichtete Festungshaftanstalt Niederschönenfeld, in ber bis in die jüngste Zeit die Führer der Rätebewegung verwahrt naren, vom 1. Januar on aufgelassen. Die Anstalt Niederschönenfeld wird vom gleichen Tage an ihrer früheren Bestimmung als Jugendstrafanstalt wieder zugeführt. Die Strafe der Festungshaft wird künftig in der Festungshaftanstalt Landsberg a. Lech voll­

streckt.

nicht geteilt. Für die Provinz Hessen- Nassau hat der Personalabbauausschuß in Frankfurt am Main eine Ent­scheidung gefällt, die vom entgegengesetzten Standpunkt aus­geht. Es handelt sich um den Einspruch des Verwaltungs­sekretärs Genossen Selbert in Niederzwehren , der ebenfalls baut war. Der richterliche Ausschuß hat sich hier auf den von einem größenwahnsinnig gewordenen Bürgerblod abge­Standpunkt gestellt, daß politische Motive den Abbau eines Wahlbeamten nicht beeinflussen dürfen. Dem Einspruch des Genossen Selbert ist daher stattgegeben worden. In der Begründung heißt es wörtlich:

,, Am 28. Dezember 1923 hot die Gemeindevertretung Nieder zwehren beschlossen, den Beschwerdeführer als Dauerangestellten mit der Anwartschaft auf Ruhegehalt und unter der ferneren Bedingung anzustellen, daß Kündigung nur aus einem wichtigen Grunde und unter gleichzeitiger Anhörung des Beamtenausschusses möglich sei. Am 1. August 1924 hat der Gemeinderat auf Grund der Bestimmun gen der Preußischen Personalabtauverordnung vom 8. Februar 1924 beschlossen, den Beschwerdeführer zum 1. Oftober 1924 abzu­bauen. Der Beschluß wird in dem Begleitschreiben vom 4. Auguſt 1924 näher damit begründet, daß die von Gelbert innegehabte Stelle eingezogen werden solle und er von der Mehrheit des Gemeindevor standes wegen mangelnder beruflicher Vorbildung nicht für befähigt gehalten werde, eine andere Beschäftigung im Berwaltungsdienst zu übernehmen. Gegen diesen ihm am 7. August ausgehändigten Be­schluß hat Selbert mit Schreiben vom 11. August, eingegangen am 12. August, Einspruch eingelegt mit der Begründung, daß der Be schluß seinen Ursprung in persönlichen und polifischen Motion finde und gegen die Abbauverordnung verstoße. Diese seine Behauptungen hat er in dem am 21. August eingegangenen Schriftfaz vom über den Abbau der Vertreter des Bürgerbundes einen ferligen An­15. August 1924 näher dahin begründet, daß zu den Verhandlungen trag mitgebracht habe und auf den Hinweis, daß doch eine fachliche Prüfung des Abtaus und der Personenfrage nötig sei, geantwortet habe, es sei ein Beschluß der Fraktion, daß der Abbau Selberts er­folgen folle, von dem nicht abgegangen werden könne. Selbert hat weiter angegeben, daß bereits in der Wahlpropaganda des Bürger­bundes und der bürgerlichen Parteien die Abbanabficht gegen ihn als politisch Täfigen in Erscheinung getreten fel. Er beruft sich hierfür

auf das Wahlflugblatt des Bürgerbundes.

wieder laut werden, die in der KPD. gegen die Tattit der Iaffen, die Anstalt hat ihre Schuldigkeit getan und fann rat dahin geäußert, daß er

Leitung rebellieren An dem Widerspruch der objektiven Be­dürfnisse der Arbeiterbewegung zu den unhaltbaren Phanta­fien einer immer mehr entschwindenden Weltrevolution mird fich die linke" KPD. - Führung genau so zerreiben, wie es die ..rechte" bereits getan hat.

Republikaner für den Reichspräsidenten.

Kundgebung republikanischer Verbände. Gine Konferenz der Borstände von republi. kanischen Verbänden, die dieser Tage in Magdeburg abgehalten murde, hat dem Reichspräsidenten folgende Ent schließung übermittelt:

Dos Magdeburger Gericht hat unter dem Mantel der richter­lichen Unabhängigkeit und unter Berkennung der Grenzen, die der richterlichen Erfenntnis bei Beurteilung geschichtlicher Vorgänge ge ein Urteil gefällt, durch das Sie, Herr Reichspräsident, des Landesverrates beschuldigt merden. Ganz abgesehen von den gegen das Urteil bestehenden juristischen Bedenken wird die Entscheidung weder dem eigentlichen Inhalt der politischen Ereignisse des Januar 1918 noch insbesondere Ihrer ganzen

Lotte und Lili in der Straßenbahn

Bon J. Steiner Jullien.

Klein- Lotte sitt strahlend in der Straßenbahn, ihre Buppe auf dem Schoß.

Der Weihnachtsmann hat ein Einsehen gehabt. Er weiß, daß man nicht immer bran und artig sein tann. Nicht, meil man es

Die Räterepublikaner sind aus Niederschönenfeld ent= aufgelöst werden. Die Bestimmung, daß in Zukunft Lands­ berg a. Lech als Ort der Festungshaft dienen wird, ist auch ungefährlich, denn Graf Arco und die Hitler - Leute haben bis auf einen einzigen, den Hauptmann Weber, dessen Ent­loffung bevorsteht, das gastliche Heim in Landsberg verlassen. Nach ihrem Abgang wird fein Bedenken bestehen, die Nieder­schönenfelder bewährten Vorschriften für die Verbüßung von Festungshaft auch in Landsberg einzuführen. Alles ist in Ordnung. Die ganze Belt aber weiß, mas fie von dieser neuen Verfügung zu halten hat, sie sieht in ihr nur die erneute Bestätigung der berüchtigten Wirtschaft in Bayern .

Die Dringlichkeit der Regierungsbildung.

Reichstanzler Dr. Marg wird morgen, spätestens übermorgen, in Berlin zurüdermartet. Wegen der Dringlichkeit der bevorstehenden außenpolitischen Entscheidungen merden die Berhand lungen zur Bildung einer Regierung voraussichtlich sofort nach Neu­jahr aufgenommen werden. Man erwartet, daß auch die Fraktionen frühzeitig genug in Berlin versammelt sein merden.

Lili ist ein feiner Name. Sie muß auch einen Knids machen und das Händchen geben, das schöne Händchen. Und dann muß sie fein stille sein und nicht immer dazwischen reden. Großmutter mag das nicht leiden. Und immer muß man acht geben, daß sie sich nicht schmuzig macht und rechtzeitig verlangt, wenn sie hinaus muß.

Im

Des

Zu dem Einspruch des Beschwerdeführers hat sich der Land. den Abbau Selberts weder für rechtlich zulässig noch im Intereffe der Gemeinde für zweckmäßig und erforderlich

halte. Er sei auch der Ansicht, daß das Personal bei der Gemeinde. verwaltung Niederzwehren nicht mehr weiter verringert werden tönne, Zudem habe er auch den Eindruck, daß Selbert seinen Posten

stets durchaus sachgemäß und unparteiisch versehen hate. Auch der Bürgermeister der Gemeinde Niederzmehren hat sich dahingehend geäußert, daß Selbert in feinem Amt Tüchiges geleistet habe. Im übrigen wird auf den Atteninhalt Bezug ge­nommen.

Es mar mie geschehen zu entscheiden.

Nach den Anstellungsbedingungen gehört Selbert zu denjenigen Berfonen, die auf Grund des§ 51 Abs. 2 der Bersonalabbauperpr nung zum Einspruch berechtigt sind. Sein Einspruch ist fristgemäß eingelegt. Er ist auch begründet. Denn nach§ 21, 49, 51 2bf. 2

darf die Auswahl der abzubauenden Personen durch die politische Betätigung oder di: Zugehörigkeit zu einer Partei nicht beein­flußt sein.

man feine Rolle nicht gelernt hat. Aber es gibt doch einen Stich ins Herz, wenn man mit anhören muß, was die beiden aus dem Tert machen. Bor einigen Jahren fah man im Lessing - Theater einen Shakespeare, der erhob und den Dichter über die Zuschauer erhaben fein ließ. Altman ordnet Shakespeare den Bedürfnissen feines Publikums unter. Er gibt eine berbe Abendunterhaltung, einen Rasperleult, in dem übrigens eine unfreiwillig geplakte Hofe größeren Heiterfeitserfolg hatte als der ganze Shakespeare. Die Widerspenstige Maria Carsten aus Wien fuchte sich ohne Ge­heblichem Stimmenaufwand, ohne sich ins Herz des Parketts zu gabung berlangt, als diese Heroine fie befibt, und Iheodor. Beder gab den unerbittlichen Bezähmer mit viel Trara und er= Spielen. Gin Genuß war nur die Bianca der Margarete Schlegel , ein liebes Geschöpf voller Mutwillen und Schelmerei.

nicht immer mill. Man will fogar immer und immer bran unheaters am Bülowplaß ein gebefreudig- beifallspendendes lingen mit ihrer Rolle abzufinden, die eine stärfere fünstlerische Be Suppe so dick und klebrig ist, bleibt sie einem im Halse stecken. Und artig sein. Aber manchmal ist es wirklich gar zu schwer. Wenn die gerade dann ist der Teller immer so voll, daß man gar teinen Grund sehen kann. Man weiß gar nicht, hat man schon gegessen oder hat man noch immer so viel zu essen. Und der Tellerrand ist cuch so verschmiert, daß man nicht sehen fann, ob es weniger ge­worden ist. Wie soll man da Hunger haben! Und dann schimpft Mutter, weil es so lange dauert mit der dicken Suppe. Und dann cauert es noch länger, weil man weinen muß und erst recht nicht effen tann. Dann wird der Hals so eng, und die dice Suppe geht gar nicht mehr durch.

Oder wenn man seine Schulaufgabe machen muß und Mieze ichielt einen an, weil sie gern spielen möchte. Dann springt sie da­von, weil man sie fie so ein bißchen an dem Schwanz gezogen hat, hockt mit trummem Rücken unter Mutters Stuhl und lacht einen aus. Dann muß man sich etwas holen und stößt mit dem Fuß im Vor­beigehen gegen Mieze, die ein großes Geschrei anhebt, und Mutter schimpft, weil es dunkel wird und die Schulaufgabe immer noch nicht fertig ist. Dch, es fommt so oft vor, daß man sich gar nichts bei denkt, und Mutter muß in einem fort schimpfen, weil es so lange gedauert hat.

Aber der Weihnachtsmann war doch lieb gewesen. Eine Puppe mit echtem geloďtem Ringelhaar. Und es ist doch so schrecklich hoch, vier Treppen nach dem Hof, daß man immer Angst hat, dem Weih­nachtsmann ginge vorher die Puste aus, weil er doch schon so alt ist, und er tommt erst gar nicht, wie Großmutter, weil es so weit braußen ist und so hoch. Mit echtem Lockenhaar und blauen Augen,

Die zweite Tanzmatinee der Volksbühne. Milde Weihnachtsstimmung Zuschauerraum Staatsoper. Dieses befindet sich gegenwärtig im Zustand der Publikum, auf der Bühne Herr Terpis mit dem Ballett der Umgruppierung und Neuorganisierung. Negatives Ziel: Ueber­windung des alten Balletts, pofitives Ziel: noch nicht erkennbar. Da Mar Terpis ein Wigman - Schüler ist, fann man immerhin ahnen, was er erstrebt. Inwiefern ihm dabei Frau ise Marée und ihre Kindergruppe dienen follen, ahnt man freilich nicht. " Durch Kitsch zur Kunst" ist ein Schlagwort der modernsten Snobiften, ich glaube aber nicht, daß Herr Terpis es sich mit Be reiner, flar fomponierter Tanz in Rot " mußtsein zu eigen macht. Seine eigenen Tänze darunter ein stil­waren ein bißchen dünn und wohlfeil. Bei Elisabeth Grube spürt man den ehrlichen Drang, sich von den Fesseln des Ballettstils zu befreien. Was fie heute gibt, ist aber doch noch nicht viel mehr als ein entfesseltes Ballett: zu viel äußerer Effekt, zu wenig beseelte Gestaltung. Ueber Osborn mit einem temperamentvollen, glänzend produzierten das bescheidene Durchschnittsniveau hervorragend: Aenne die weitaus wertvollste Gabe der Matinee war. Ein Tänzer von Schrei", und vor allem Harald Kreuzberg, deffen Lango" ungewöhnlicher Begabung, mit wundervoll trainiertem Körper und staunenswerter Beintechnik, der nur die findliche Freude am fpielerisch- fraufen Detail überwinden muß, um einer unserer Großen

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zu werden.

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Publikum eine leichte Festtagsunterhaltung bieten wollte, so hat sie Wenn die Volfsbühne am zweiten Weihnachtstage ihrem ihren 3wed erreicht. War es aber ihr Ziel, wie in den früheren Beranstaltungen, das höchste moderner Tanzfunft zu zeigen, so war diese Matinee ein Schritt vom Wege.

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John Schitomsti

Dgr.

Der Palast der ersten Könige von Babylon. Prof. Langdon, der berühmte englische Assyriologe, der die von dem Orforder Uni­versitätsmuseum veranstalteten Ausgrabungen bei Kisch leitet, hat dieser Tage über das Ergebnis feiner Tätigkeit Bericht erstattet. Danach hat man den Balast der ersten Könige von Babylon gefunden. Die guterhaltenen Ruinen, die zutage gefördert worden sind, stellen das älteste Bauwerk dar, das bisher im Orient der Vergessenheit entrissen werden konnte. Der Bau ist aus Ziegelsteinen der ältesten bekannten Art hergestellt. Als die Außenwände freigelegt worden Nischen eingelassen sind. In der Nähe dieses Ganges fand sich eine waren, stieß man auf einen prächtigen Laufgang. in dem große Thronsaal führt. Nach den Inschriften, die in dieser Halle ange­Säulenhalle vor, die sich von Osten nach Westen zieht und nach dem bracht sind. hat man es dabei mit dem Zugang zum Saal zu tun, faal felbft befinden sich zahlreiche wunderbar gearbeitete Tafeln, auf in dem die Könige und die Weisen zu Gericht faßen. In dem Thron­denen die Eroberungszüge der ersten Könige dargestellt sind. M geführt, die aller Wahrscheinlichkeit nach teine Gemiten gewesen besonderer Feinheit sind die Gewänder und Spigen der Könige aus find. Die Könige und ihre Gefangenen haben runde und glatt­rasierte Köpfe. Ihr Blick ist entweder nach oben oder nach unten gerichtet, während er bei den Semiter meist geradeaus geht. Andere Tafeln stellen Landvolk und Arbeiter dar, die sich auf der Rückkehr von der Feldarbeit oder auf dem Felde selbst befinden. Auch hier

wie Fräulein in der Schule, nicht furz und modern, sondern lang Das Lessing Theater bringt Der Widerspenstigen legt die forgfältige Zeichnung beredtes Zeugnis von der hervor und mit richtigen Zöpfen hinten. Und einen schwarzen Sammet uns mit 3a Weise­mantel mit Knöpfen und Knopflöchern zum Auf- und Zutnöpfen und mit rosa Strümpfen, nicht bloß gemalt, sondern zum anziehen, Stopfen und waschen. Und eine weiße Spißenunterhose und ein

rotes Kleid mit schwarzen Bordüren.

Sie mag auch nicht immer Suppe haben und stille sigen und ihre Schulauigaben machen und zum Bäder gehen und schnell wie der zurück sein. Man hat so seinen erger. Aber jetzt sitzt fie ganz still auf dem Schoß, weil sie noch so klein ist und teine Fahrkarte braucht und nicht auf der Bant figen darf, wenn die Straßenbahn so voll ist. Großmutter wird sich aber wundern. Sie heißt Lili.

Shakespeare bei Rotters. Shakespeare ist hieb- und stichfest. ähmung" in seiner Weise und Shakespeare hat standgehalten. Das Lustspiel von der feifenden Xantippe, die ber junge Ehemann firre friegt und zum gurrenden Läubchen macht, ist in dem Wirbel fröhlichen Uebermudes und toller Einfälle unverwüstlich. Selbst in der Form, wie es der Regiffeur Georg Altman aufgezogen hat. Altman spielt das Stück starf gefürzt, gewissermaßen auszugsweise, und läßt den Zügel der Spielleitung in feiner Milde gegen die pro. Grafen Baudiffin( Schlegel- Tied)". In Wahrheit ist der Text aber minenten Darsteller locker. Auf dem Zettel steht: beutsch vom nicht nur von Baudissin( Schlegel- Tied), sondern auch von den Schauspielern Theodor Beder und Ferdinand Bonn . Es ist gewiß eine Bravourleistung, nicht steden zu bleiben, wenn

Thrones hat man das System einer uralten Bilderschrift entdedt. Dort hat sich eine Tafel vorgefunden, auf der Hände und Röpfe ab In der des gebildet sind, und die als ein Berzeichnis der Balaftsklaven festgestellt Dort hat sich eine Tafel vorgefunden, auf der Hände und Köpfe ab­gebildet find, und die als ein Berzeichnis der Palaſtſklaven feſtgeſtellt

worden ist.

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Bollsbühne. Die in der Dper am Rönigsplat am Dienstag bem 30., stattfindende Vorstellung Hänsel und Grete!" beginnt eignisse der letzten Zeit in feiner Beise berührt; die Vorstellungen nehmen bereits um 6 Uhr. Deutsches Opernhaus. Der fünstlerische Betrieb wird durch die Er­ihren ungehinderten Fortgang. Die Einlösung der Stammfize findet ab 2. Januar statt. Der ruffische Maler Leo Batft if in Paris geftorben