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Der Reichspräsident und feine Richter.

Schwarzweißrote Klage.

Während des Magdeburger Prozesses fonnte sich die deutschnationale Presse nicht in Verdächtigungen und Schmähungen gegen den Reichspräsidenten genug tun, und Schmähungen gegen den Reichspräsidenten genug tun, und mehr als einmal mußte dieses verantwortungslose Trei­ben im Gerichtssaal öffentlich gebrandmarkt werden. Um so puziger wirkt es, wenn sich jetzt einer der Hauptheher, der " Lokal- Anzeiger", meldet, um in bewegten Worten ein Klagelied über die entfesselte Meute" anzustimmen, die sich auf das Magdeburger Schöffengericht stürze. Sind Richter vogelfrei?" fragt das Blatt und fordert den Landtag auf, die Magdeburger Richter vor dem Schimpf des Pö­bels und der Gasse" zu schützen.

Tatsache ist, daß sich die Reichsregierung unter Führung des den Deutschnationalen nahestehenden Innenministers Jarres eine große Anzahl Landesregierungen, Gelehrte, Künstler und Verbände gegen das unerhörte Urteil gewandt, und daß namhafte Rechtsgelehrte seinen Widersinn flargelegt haben. Tatsache ist, daß das Fehlurteil eine spontane Bewegung ausgelöst hat, weil es in weitesten Kreisen als unanständig empfunden wird.

Benn das von der deutschnationalen Presse als Schimpf des Pöbels und der Caffe bezeichnet wird, dann möchten wir wissen, was man in deutschnationalen Kreisen für anständig und ehrenwert hält. Der Verkehr des deutschnationalen Bjarrers und Stadtverordneten Roch mit dem wegen Diebe­reien entlassenen Eisenbahnarbeiter Syrig und die Lobes hymnen der deutschnationalen Breffe auf die Kronzeugen" Sgrig und Gobert laffen in dieser Beziehung die weite­ften Rückschlüsse zu. Sollten die Deutschnationalen es vor­siehen auch weiter jenen Böbel" zu meiden, an dessen Spize ich die Reichsregierung gestellt hat, und in der Gesellschaft der Koch, Syrig und Govert zu bleiben- Republit und Anstand werden feinen Schaden dadurch erleiden.

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In feinem Lande der Welt möglich... Köln , 30. Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Wie das Magde­ burger Urteil im Auslande wirkt, zeigt cscheulich eine Meldung des Vertreters der Kölnischen Boltszeitung" im Haag, der feinem Blatte am Dienstag abend über die Stimmung, die das Magdeburger Urteil in Holland erzeugt habe, mitteilt:

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Die Kommentare, die jetzt nach Ablauf des Prozesses gegeben werden, find nicht freundlich für die Magdeburger Richter. Allgemein wird darauf hingewiefen, daß ein derartiger Prozeß wohl in feinem Lande der Welt möglich sein würde. Es wird für ungeheuerlich gehalten, daß das Staatsoberhaupt auf derartige Beise vor einem Schöffengericht behandelt wird, wie das in Magde­bung der Fall gewesen ist Das Urteil selbst wird als ein Fehl­spruch, die Begründung als lächerlich empfunden. Man sieht eine fortwährende Gefahr für die jeßige Staatsform darin, daß die Justiz vielfach von politisch voreingenommenen Ber. for en gehandhabt wird.

Intereffant ist es, so schreibt der Korrespondent bei dieser Ge­Iegenheit, zu bemerken, wie groß die Hochschätzung ist, welcher der derzeitige Reichspräsident sich im Auslande erfreut. Es wird allge=" mein darauf hingewiesen, daß Ebert und seine Persönlichkeit seit der Revolution für das wohl seines Baterlandes mehr geten haben, als die fanatischen Nationalisten für dieses haben gerderben fennen. Die überaus grote Beicheiden Tit und der maßvolle Taft Eberts werden gepriesen..Betallem 11olid fei es ein Glück für Deutschland gemelen, Tolch einen Marn a's Präsidenten gefunden zu haben. Das traurige und jämerliche Treiben der Rationalisten wird unbedingt abgelehnt und verurteilt.

Antwort an die Rote Hilfe.

Jezt ist die Reihe an den Kommunisten! Mögen Die europäischen fommunistischen Porteien, die fein einziges Mal in irgendeinem Lande gewagt haben, gegen die Verfolgungen der sozia­ listischen Arbeiter in Sowjetrußland aufzutreten, jetzt auch nur einen fleinen Teil jener Energie im Kampfe um die Amnestie in Ruß­ land entfalten, die die europäischen Sozialisten und Anarchisten in ihrem Kampfe um die Amnestie in Europa eniwideln.

Das und nur das würde die Energie aller Sozialisten Europas Terrors verdoppeln und verzehnsachen. im Kampfe um die Befreiung der Opfer des Bürgerkriegs und des

Nicht Menschenhandel, sondern Amnestie. Die ausländischen Vertretungen der in Rußland wirkenden sozialistischen und cnarchistischen Parteien und Schußverbände( Aus. landsdelegation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Sozial revolutionären Bartei, der Linken Sozialrevolutionäre, der Magima listen, der Mostauer Schuhverband der in Rußland verhafteten An- Und mögen ihre Leiter und Führer, die russischen Bolsche­archiften und das Vereinigte Komitee zum Schuße der in Rußland wist en, die in ihrem Lande die ganze Fülle der Gewalt in Händen gefangenen Revolutionäre) veröffentlichen einen Aufruf an die haben, das tun, was fie mit einem Federstrich tun können. Arbeiter aller Länder, in dem sie den fürzlich ge machten Mögen sie die Tore der Gefängnisse, die tschefistischen Folter­Vorschlag der kommunistischen Roten Hilfe" betreffs des Austammern, der Berbannungsorte und Konzentrationslager für die in tauschs der politischen Gefangenen in Rußland und ihren schmachtenden Gefangenen öffnen. in den westlichen Ländern eingehend becntworten. Roten Hilfe, die nichts weiter sei als eine der zahlreichen Ägen­In dem Aufruf wird zunächst festgestellt, daß der Vorschlag der buren der bolichemistischen Regierung, einen Bersuch darstelle, die Aufmerksamkeit der Arbeiter der ganzen Welt von dem Terror in Sowjetrußland abzulenten. In allen westlichen Kulturländern ge­nieße die Kommunistische Partei Freiheit der Agitation, der Propa­ganda und der Organisation. Auch in Deutschland , auf das sich die Kommunisten mit Vorliebe berufen, führe die Kommunistische Partei trog ihrer Propaganda für den bewaffneten Aufstand im großen und ganzen cine legale und offene Existenz. Es gebe aller. Sings Länder, in denen gegen die arbeitenden Klassen Gewalt und diefen Ländern gehöre neben Ungarn und Rumänien in erster Terror angewandt werden, wo Spigel und Henter herrschen. Zu Linie Sowjetrußland!

,, Denn feine Regierung, fein Kulturland hat in so umfassendem Maße restlos alle bürgerlichen und politischen Freiheiten und Rechte aller Schichten der Bevölferung vernichtet, wie dies gegenüber den aller Schichten der Bevölkerung vernichtet, wie dies gegenüber den Werftätigen in Sowjetrußland eine Regierung getan hat, die sich als Arbeiter- und Bauernregierung" bezeichnet und den Anspruch erhebt, dos Monopol auf die sozialistischen und revolutionären Ideale zu besigen."

Der Aufruf widerlegt weiter die bolfchemistische Behauptung, daß nur diejenigen in Rußland verfolgt werden, die konterrevolutio­näre Umwälzungen vorbereiteten. In Wirklichkeit würden in Sowjetrußland Leute wegen ihrer abweichenden politischen Ueberzeugungen oder wegen Kritik der Handlungen der Re­gierung, wegen Aufbedung von Mißbräuchen auf das ärgste verfolgt. " In Rußland ist die Freiheit des Wortes, der Presse, der Ver­sammlungen, der Verbände und der Streits sowie das Recht der freien Beteiligung an den Sowjetwohlen, den Gewerkschaften und freien Beteiligung an den Sowjetwohlen, den Gewerkschaften und den Genossenschaften ein absolutes Monopol der Kommu­nistischen Partei. Alle übrigen politischen Gruppen, auch in den Reihen der Arbeiterklasse, und zwar nicht nur die Sozialisten, sondern auch die Kommunisten, die mit der Politik der Kommunisti­fchen Partei nicht einverstanden sind, find de facto aller politi: schen Rechte beroubt, zu konterrevolutionären" gestempelt und außerhalb des Gefeßes gestellt. in ganz Rußland gibt es feine einzige legale, nichtkommunistische Partei, fein einziges nichtkommunistisches Bresseorgan. Es gibt nur In ganz Rußland gibt es feine einzige legale, nichtkommunistische illegale Organe, die unsere Genossen in Geheimdruckereien, wie in den schlimmsten Zeiten des Zarismus, herauszugeben gezwungen sind."

Das und nur das kann die Parole aller revo=

lutionären Organisationen Rußlands sein. Und die Arbeiter der ganzen Welt müssen unsere For­derungen unterstügen."

JAH.- Verbot in Deutschösterreich.

Wien , 30. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Die österreichische Regierung hat die Gründung einer 3weigorganisation der kom­Gründen der Staatssicherheit verboten. munistischen Internationalen Arbeiterhilfe"

Krach im Bundesrat.

Wien , 30. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Im Bundesrat ( der von den Landtagen proportional gewählt wird) fam es am Dienstagnachmittag gelegentlich der Debatte über das handels­politische Ermächtigungsgefeß zu stürmischen Szenen. Der Christ­lichsoziale Rotter hatte die Sozialdemokraten wegen ihrer Haltung in Zollfragen angegriffen. Als der Sozialdemokrat Klein ant­wortete, machte der christlichsoziale Agrarier Stoeder grobe be­leidigende Zwischenrufe. Es kam zu Zusammenstößen, die das Ein­greifen der Ordner nötig machten. Die Ruhe konnte erst nach längerer Zeit wieder hergestellt werden.

Bolschewistenangst der Balkanstaaten.

garische Ministerpräsident 3antoff, der vorher schon in Belgrad Bukarest , 30. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der bul­mit Paschitsch unter anderem über einen Balkanschutzbund gegen ihm zu Ehren gegeben wurde, hielt Ministerpräsident Bratianu den Bolschewismus beraten hatte, ist jetzt hier. Bei dem Essen, das eine furze Ansprache, in der er auf die große Gefahr des Bolichemismus nicht nur für die Balkanvölker, sondern für ganz Europa hinwies. Ein Sieg des Bolschewismus würde die das beste Beispiel stelle heute Rußland selbst dar. Ein 3usam. europäische Kultur und Zivilisation um Jahrhunderte zurückdrängen, big, und Rumänien würde die Mitarbeit Bulgariens sehr menarbeiten der Balkanvölker sei heute mehr denn je notwen­fchätzen und in dieser Hinsicht entgegentommend unterstützen. Angesichts dieser unerträglichen Zustände brandmarkt der Auf dierung des Friedens auf dem Balkan arbeite. Die Tatsache, daß 3antoff antwortete, daß Bulgarien schon längst für die Konsoli­ruf den Aus auschvorschlag der Roten Hilfe" als eine widerliche Bulgarien die russischen Sowjetunion noch nicht anerkannt Heuchelei. Trotz ihrer leidenschaftlichen Sympathie für die in habe, zeige, daß Bulgarien ein natürliches Mitglied eines Ballan­den Kerkern und Berbannungsorten eingeschlossenen politischen Ge­fangenen lehnen die obengenannten fozialistischen bundes gegen den Bolsche wismus sei. und anarchistischen Organisationen fategorisch schen Führer Dobrudjano- Gerea, Marsel und der Engländer Baut­Bis jeßt find 800 Kommunisten, dirunter auch die kommunisti­Sen Austausch vorschlag der Roten Hilfe" ab. Wir lehmen diesen Austausch ab, weil wir es für Sozialisten scher verhaftet worden. Einige der Berhafteten versuchten in der Die Verhaftungen und Anarchisten moralith unzulässig erachten, mit Men- Festung Jilawa sich zu vergiften. die schlimmste Abart der Kriegsbarbarei dar tellt. Wir lehnen diesen schenköpfen zu handeln und ein Geiselsystem zu fanttionieren, das Austausch auch deshalb es, weil er die Ausweifung der befreiten borausfest; ar glet jedoch ist, die Freiheit des politischen und Genoffen nach dem Mustante und ihre Verwandlung in Emigranten wirtschaftlichen Rampfes in Rusland für sie zu erkämpfen."

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Es gibt nur eine Möglichkeit, heißt es in dem Aufruf weiter, Sen Opfern des Terrors zu helfen: das ist der Kampf um die Amnestie, um die Deffnung der Gefängnisse, um die politische Freiheit. Die sozialistischen, syndikalistischen und cnarchistischen Or ganisationen der ganzen Welt fämpfen unablässig für die Amnestie lich eine politiche Amnestie in Frankreich erzwungen worden. Ebenso ist nach dem kommunistischen Busch in Hamburg hauptsächlich dant den Eemühungen der Sozialdemokraten erreicht worden, daß fein einziges Todesurteil gegen die Butschisten gefällt wurde.

Banern und das Reich. Amtlich wird die Nachricht des Bayerung der Opfer der bürgerlichen Justiz. Unter ihrem Druck ist fürz­rischen Kuriers", man habe in Berlin beschlossen, die Pfalz steuerlich von Bayern loszulösen, widerrufen. Die Pfalz bleibt danach bei dem auch für andere Teile Bayerns zuständigen Londes finanzamte Würzburg .

Was wird aus der Goethe- Bühne?

Bor ein paar Monaten wurde von einem Herrn Peterson die Goethe- Bühne gegründet. Auf dem Terrain der französischen Kirchengemeinde in der Klosterstraße, wo einst eine Kirche stand, erhob sich das Theater. Daß sich eine Kirche in ein Theater wandelt, ist an sich gewiß nicht unberechtigt. Aber die Goethe- Bühne tann durch nichts die Notwendigkeit ihres Seins beweisen. Sie ist nur und das ist letzten Endes auch der Hauptgrund dafür, daß sie jetzt ein Theater mehr unter den schon allzu vielen Berliner Bühnen, vor dem Ruin steht.

Gestern vormittag fand in der Goethe- Bühne die Sigung des Gläubigerausschusses statt. Man saß auf der Nippes : Bühne, und anfänglich schaute es so aus, als wenn die Sache ruhig verlaufen würde. Aber bald wurde die Szene zum Tribunal. Gläubigerversammlungen pflegen ja niemals Aehnlichkeit mit friedlich weidenden Lämmern zu haben; jedoch der Sturm, der gestern tobte, war um verschiedene Grade stärker als das, was man sonst in Gläubigerversammlungen zu erleben gewohnt ist. Der Vorsitzende des Gläubigerausschusses, der zugleich die Verhandlungen leitete, ein Herr Major Gall, batte alle Mühe, die erregten Gemüter foweit zu besänftigen, daß überhaupt verhandelt werden konnte. In stunden­fangen Debatten hörbe man das Sündenregister des Direktors Beter fon. Lump" ,,, der Kerl gehört vor den Staatsanwalt!" und andere Schmeicheleien mehr wurden ihm an den Kopf geworfen. Man hörte, daß Direktor Peterson feine fünstlerische Befähigung aufweise. Dagegen protestierte allerdings der erregte Chor der Gläubiger, der dazwischenrief: Er hat ja mit uns genug Theater gespielt!" Man hörte von Sanierungsversuchen( von Sanierungsversuchen hört man immer bei Bläubigerversammlungen), ohne zu wissen, ob dahinter Breris oder Phantasie steckt, Dichtung oder Wahrheit. Man hörte schließlich die Rechtfertigung von Direktor Peterson, die wirr und widerspruchsvoll war. Bor kurzem hat die Goethe- Bühne befanntlich Die Schwester" aufgeführt. Durch einstweilige Verfügung mußten die Aufführungen aber unterbleiben, da Frau Ida Roland nicht das Aufführungsrecht für dieses Stück befigt. Der Gläubiger­ausschuß wollte trotzdem die Borstellungen der Schwester" weiter fortsetzen. Nun griff der Verband Berliner Bühnen leiter ein und bestimmte den Direktor Peterson, die weiteren Bor­ftellungen zu inhibieren. Damit hat der Verband Berliner Bühnen Teiter gewiß forrett gehandelt. Wenn es aber wahr ist, was gestern behauptet wurde, daß der Verband das Manuftript bes Stückes an die französische Kirchengemeinde ge­fchickt hat( ausgerechnet!) mit der Anfrage, ob es zur Aufführung in der Goethe- Bühne geeignet fei, so hat er damit ein Schildbürgerstück vollbracht, wie es toller nicht gedacht werden kann. Der Refrain der gestrigen stundenlangen Debatten mar: Direktor Peterson muß fort! Da er nicht zurück­treten und auch keine Garantie geben wollte, beschloß man, ihm bis heute nachmittag um 3 Uhr Zeit zu lassen. Indessen braucht man nicht Prophet zu sein, um zu wissen, daß Herr Peterson heute um 3 Uhr die verlangte Erflärung ebenso wenig abgeben wird, wie er fie gestern getätigt hat.

Zum Schluß bat der Versammlungsleiter bezeichnenderweise die Bertreter der Presse, über die ganzen Berhandlungen nichts zu ver öffentlichen. Dieser Bitte kann nicht entsprochen werden, weil viel

dauern an.

tannt wird, ist die Schließung der jüdslawischen Grenze gegen 21. Belgrad , 30. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Wie jetzt be­banien nicht so sehr dem Wunsch, im albanischen Konflikt neutral zu erscheinen, zu verdanken, als vielmehr der Furcht, daß zahl­reiche im Lager der Aufständischen mitkämpfenden bolichemifti. schen Elemente nach Serbien eindringen fönnten Die serbische Regierung glaubt, Beweise dafür zu haben, daß zwischen den al­banischen Aufständischen und den zum Kommunismus neigenden rcditalen kroatischen Bauern enge Berbindungen bestehen, die durch boljchemistische Emiffäre gepflogen werden.

einer antikommunistischen Front wird von England aus lebhaft Das Bestreben Südslamiens, Rumäniens und Bulgariens nach gefördert.

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Charkow , 28. Dezember. ( DE.) Ein neues fommunistisches Blatt Bolschemif" foll russisch und ukrainisch erscheinen. Angesichts des scharfen Zusammenstoßes zwischen der im Fahrwasser nich orientierten Utrainischen Kommunistenpartei( UKP.) darf der Moskauer KP. jegelnden KPU. und der nationalutrai wohl als ein neuer Versuch Moskaus angesehen werden, unter den diese Neugründung mit ihrer Konzession an die ukrainische Sprache nationalen litrainern Boden zu gewinnen.

Gouvernements Chartow find 900 Beamte und Angestellte Als Folge einer großen Revision in den Sowetinstitutionen des als gänzlich ungeeignet entlassen worden. Nach der Dar­

leicht durch Aufrollung dieser ganzen fraufen Berhältnisse verhindert diese, sich wieder ereignen, wobei die armen Schauspieler die Leid werden kann, daß Theatergründungen so leichtfertiger Natur, wie tragenden find. Die Presse tann aber auch nicht schweigen, weil noch immer nicht hat festgestellt werden können, wer denneigent lich hinter dem Direttor Peterson steht. Gestern wurde erzählt, es wären deutsch nationale Kreise, die die Bühne an sich bringen wollen. Zu welchem 3med, weiß man nicht. Biel­ein, die der Sache nahestehen sollen, eine Erklärung darüber ab. leicht geben die Herren Pfarrer Koch und Bürgermeister Dofstellung der Sowjetpresse handelt es sich dabei um Aufdeckung eines 14 000 Mark bei der Theaterabteilung des Berliner Wenn es übrigens richtig ist, daß von der verlangten Raution von Polizeipräsidium's bis heute erst 6000 Mart eingezahlt wor­den sind; so muß sich die Theatcrabteilung fagen lassen, daß sie unter diesen Umständen dem Herrn Peterson die Konzession nicht hätte erteilen dürfen. K. F.

Schutz immer neue Anstellungen erfolgen konnten. Dabei hätten sich durchaus unzulässigen Protettionswefens, unter dessen nach ihrer Vergangenheit verdächtige Personen befunden, zahlreiche nicht nur für ihre Posten nicht geeignete, sondern auch wie Offiziere der zarischen Armee, ehemalige Beamte der Zaren­regierung, Geistliche und sogar ein vor Jahren im ultramon­archischen Russischen Volksbund. tätig gewesener Politifer.

Branting im Sterben?

bericht.) Das Befinden des Ministerpräsidenten Genossen jal Stodholm, 30. Dezember, abends 11 1hr.( Eigener Draht­mar Branting, das sich in leßter 3eit bedeutend zu bessern chien, hat sich heute so verschlechtert, daß es zu den schlimmsten Befürchtungen Anlaß gibt. Die ganze Deffentlichkeit steht mit unseren Parteigenossen im Banne banger Erwartung

Wolfsbildungsministerium erläßt eine längere Rundgebung gegen die Die Thüringer Regierung zur Bauhausfrage. Das thüringische löfung des Institutes. Die Regierung geht auf die Gesellschafts­von dem Bauhausperfonal veröffentlichte Erklärung über die Auf­gründung ein und betont, daß sie bislang eine bestimmte Stellung­nahme dazu nicht nehmen fonnte, da Direktor Gropius die Unter­lagen noch nicht beschafft hatte. Es folgt eine finanzielle Darlegung der Verhältnisse über den Geschäftsplan der Gesellschaft und die Fest. stellungen der Tatsache, daß die Regierung sich nach den vorhandenen Mitteln richten müsse. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß Direktor Gropius auf die Unzulänglichkeit feiner Unterlagen noch haltbaren Schwebezustand ein Ende gemacht werden fönne. am 23. Dezember aufmertfam gemacht worden sei, damit dem un­unmittelbare Folge dieser Aufforderung fam die bereits bekannts Regierung das Bauhaus nicht befugt war. Es handele sich um eine gegebene Erklärung der Bauhausleitung, zu der nach Ansicht der staatliche Anstalt, über deren Schicksal die Regierung allein zu begendes erfahren: Kaufmann Paul 3ternstein, geb. am 10. No­

stimmen habe.

Stahlhelm auf Reisen.

Magdeburg , 30. Dezember. ( WIB.) Die Magdeburger Bei­hafteten angeblichen Stahlhelm leute erkundigt und fol tung" hat sich bei der hiesigen Bolizei über die in Prag ver

vember 1887 zu Berlin , wohnte bis zum 16. Mai 1924 in Magde­Die Notlage des Eisenacher Stadttheaters. Das Eisenacher burg. Es ist gegen ihn vom Bureau des Stahlhelms eine Stadttheater, das sich unter Leitung feines neuen Direktors Gorter Strafanzeige erstattet worden, und er wird wegen dieser von mit Erfolg bemüht, ein fünstlerisch vollwertiges Programm einzu der hiesigen Kriminaldirektion gesucht. Die Angaben, daß er als halten, befindet sich in einer schweren finanziellen Krise, die sich durch Offizier im geheimen neue Mitglieder einer Stahlhelmorganisation die Teilnahmlosigkeit des Eisenacher Publitums von Tag zu Tag ver ausbildete, find völlig erfunden und unwahr. Er hat mit dem Stahl­stärkt. Dieser Tage z. B. mußte eine Vorstellung von Wedefinds helm nichts zu tun. Der weiter festgenommene 2 rbeiter Baul Erdgeist" abgesagt werden, da im ganzen nur 16 Karten ver= fauft worden waren. Das Theater forderte im vergangenen Mo- Seifert, geb. am 9. Januar 1902 zu Helmstedt , ist ein eheme­nat einen städtischen Extrazuschuß von 5000 Mart, der sich für diesen Monat auf 10 000 Mark erhöhen wird.

Blütoneraal einen Tanzabend mit ihren Meisterschülerinnen: Irmin­Mary Zimmermann veranstaltet am 6. Januar, abends 8 Uhr, im gard Willner, Erika Renal, Ellen Li, Gerda Laßner, Erita Stlein, an welchem fie persönlich auftreten wird. Musikalische Leitung: Hans Mahlte.

Theaterumstellungen in Düsseldorf . Am 1. Januar wird das Apollo: Theater seiner ursprünglichen Bestimmung als Varietébühne zurüdgegeben werden. Die Vereinigten Städtischen Theater erhalten dafür als zweite Bühne für Spielopern und Kammerspiele das Theater Groß- Düsseldorf zu­gewiesen.

liger Fürsorgezögling und mehrmals vorbestraft und wird zur Strafverbüßung von den Gerichtsbehörden gesucht. Er hat mit dem Stahlhelm nichts zu tun.

Weiter teilt die Bundesleitung des Stahlhelms mit, daß Biernstein niemals Mitglied des Stahlhelms gewesen ist. Er versuchte sich vor etwa einem Jahre bei der Ortsgruppe Magdeburg einzuschmuggeln, wurde aber erkannt und ausge. schlossen. Von einer Beschäftigung mit verbotener Ausbildung von Stahlhelmleuten tann schon deshalb keine Rede sein, weil eine solche Ausbildung beim Stahlhelm nicht stattfindet. Seifert ist beim | Stahlhelm in Magdeburg völlig unbekannt.